[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bestücken einer Ware mit einem Tragegriff,
aufweisend wenigstens Mittel zum Zuführen der Ware, Mittel zum Zuführen eines als
Tragegriff dienenden Filmstreifenmaterials, sowie ein oder mehrere Rotationselemente.
Das Filmstreifenmaterial wird so über die Rotationselemente geführt, daß die Ware
durch Rotation der Rotationselemente an sich gegenüberliegenden Seiten jeweils mit
einem Ende des Filmstreifenmaterials versehen wird, wodurch der Tragegriff an der
Verpackung gebildet wird.
[0002] Die mittels solcher Vorrichtungen zu bestückenden Waren sind insbesondere in Kunststoff
oder Pappe verpackte Getränkeflaschen- oder Dosen sowie andere zumeist in Gruppen
sortierten Waren. Um diese gruppierten Waren für den Transport handlich zu gestalten,
werden die Verpackungen mit einem Tragegriff versehen. Dazu wird die Ware einzeln
oder gruppiert, z.B. in Sechsergruppen, zusammengestellte und mit einer Umverpackung
versehene Ware mit einem Tragegriff aus einem Filmstreifenmaterial versehen, welches
in der Regel aus Kunststoff ist. Bei den mit einem solchen Tragegriff zu versehenen
Waren handelt es sich um Massenwaren, so daß ein Bedarf besteht, daß die automatische
Anordnung der Tragegriffe an der Ware möglichst einfach, störungsfrei und mit einer
hohen Durchsatzrate erfolgt.
[0003] Im Stand der Technik sind gattungsgemäße Vorrichtungen zum automatischen Bestücken
von Waren mit einem Tragegriff bekannt. Dabei wird ein üblicher Weise selbstklebendes
Filmstreifenmaterial so über eine rotierende Platte geführt, daß ein unterhalb der
rotierenden Platte auf einer Fördereinrichtung geführtes vorkonfektioniertes Warenpaket
an sich gegenüberliegenden Seiten jeweils mit einem Ende des Filmstreifenmaterials
versehen wird. Im einzelnen erfolgt die Bestückung so, daß sich die Platte zunächst
in einer vertikalen Position befindet, wobei die klebende Seite des Filmstreifens
in Richtung der mit einem Griff zu versehenen Ware zeigt. Die auf der Fördereinrichtung
geführte Ware stößt gegen das klebende Ende des Filmstreifens, wodurch dieses an der
Verpackung der Ware fixiert wird. Im Anschluß daran dreht sich die Platte in eine
horizontale Position. Die Ware wird je nach Breite der Verpackung weiter auf dem Förderband
geführt, um einen zur Bildung des Tragegriffs ausreichend langen Filmstreifen abzuziehen.
Danach dreht sich die Platte wiederum um 90°, um abermals eine vertikale Position
einzunehmen. Beim Schwingen in die vertikale Position wird das andere Ende des Filmstreifens
an der dem ersten Ende gegenüberliegenden Seite der Ware fixiert. Trennmittel wie
beispielsweise Schneiden bewirken, daß der Filmstreifen entweder bereits vor der Fixierung
des zweiten Endes des Tragegriffs oder nach der Fixierung desselben an der Verpackung
durchtrennt wird.
[0004] Derartige im Stand der Technik bekannte Vorrichtungen werden beispielsweise in der
EP 0560 699 und in der US 6,234,230 beschrieben. Die in diesen Druckschriften beschriebenen
Vorrichtungen arbeiten nach dem gleichen, oben geschilderten Prinzip und unterscheiden
sich im wesentlichen in der Anordnung der Trennmittel, die den Filmstreifen zur Bildung
des endgültigen Griffes abschneiden. Ihnen gemeinsam ist jedoch, daß als Rotationselement
eine Platte eingesetzt wird. Die Nutzung einer Platte weist jedoch Nachteile auf.
Um zu gewährleisten, daß der zu bildende Tragegriff die richtige Länge aufweist, muß
die Ware exakt auf der Fördereinrichtung positioniert werden und der Vorschub der
Ware auf der Fördereinrichtung und die korrespondierende Bewegung der Platte von der
horizontalen in die vertikale Position muß sehr genau aufeinander abgestimmt werden.
Ansonsten gerät der Griff zu kurz. Auch ist es im Stand der Technik bekannt, an der
Platte Halteelemente anzuordnen, die den Filmstreifen zumeist in einer Position mittig
der Platte fixieren und somit durch die Bewegung der Platte ausreichend Filmstreifen
zur Bildung des Griffes abgezogen wird. Die durch den Einsatz einer Platte erforderliche
Synchronität bezüglich der Drehung der Platte und dem Vorschub der Ware ist schwer
einzuhalten und kann zu Fehlern führen. Dies bewirkt beispielsweise, daß der Tragegriff
nicht ausreichend lang ist und somit keine ausreichend große Öffnung aufweist, um
ihn bequem mit einer Hand unterfassen zu können. Um dies zu verhindern weisen die
im Stand der Technik bekannten Vorrichtungen zumeist Sensoren oder Mittel auf, um
die Position des Filmstreifenmaterials und somit seine Länge zu bestimmen. Durch die
erforderliche genaue Abstimmung können ferner auch nicht die erforderlichen hohen
Durchsatzraten erzielt werden. Ferner müssen solche aufeinander abgestimmte Einstellungen
regelmäßig überprüft werden, was relativ zeit- und somit kostenaufwendig ist.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die
Aufgabe zu Grunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung dahingehend zu verbessern, daß die Durchsatzrate
erhöht wird und die Anbringung des Tragegriffs weniger störanfällig ist.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst t durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art, die
erfindungsgemäß zumindest ein Rotationselement aufweist, welches wenigstens drei Arme
aufweist.
[0007] Die Erfindung überkommt dadurch, daß kein plattenförmiges Element verwendet wird,
in vorteilhafter Weise die im Stand der Technik bekannten Nachteile. So wird die Durchsatzgeschwindigkeit
durch die Anordnung von wenigstens drei Armen erheblich gesteigert, da durch die Mehrzahl
der Arme in einer vorgegebenen Zeit mehr Waren mit einem Tragegriff versehen werden
können. Selbstverständlich liegt es im Rahmen der Erfindung auch mehr als drei Arme
einzusetzen. Die Arme werden jeweils um einen Drehkörper herum angeordnet.
[0008] Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt darin, daß durch die
Nutzung eines mehrarmigen Rotationselements die Schwierigkeit der richtigen Länge
des Tragegriffs zur Bildung eines gut untergreifbaren Griffs auf elegante Art und
Weise überkommen wird. Im Stand der Technik besteht wie oben geschildert das Problem,
daß bei Verwendung einer Platte, die natürlich flächige Seiten aufweist, das Filmstreifenmaterial
nicht einfach durch Rotation der Platte auf der gegenüberliegenden Seite fixiert werden
kann. Es ist vielmehr notwendig, daß Filmstreifenmaterial zumeist in der Nähe der
Rotationsachse zu fixieren, um ein ausreichend langes Stück des Filmstreifenmaterials
von beispielsweise einer Spenderrolle abziehen zu können, so daß über der Verpackung
eine untergreifbare Griffmulde gebildet wird. Zumeist muß zudem das Vorrücken der
Ware auf dem Fördermittel genaustens eingestellt werden, um dies zu gewährleisten.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Nutzung eines mehrarmigen Rotationselements wird dieses
Problem umgangen. Zwischen den wenigstens drei Armen des erfindungsgemäßen Rotationselements
ist jeweils ein bestimmter Winkel vorgegeben. Es entsteht zwischen den Armen des Rotationselements
eine Art Beuge, an deren Konturen das Filmstreifenmaterial erfindungsgemäß entlang
geführt werden kann. Dadurch entsteht automatisch ein Filmstreifenabschnitt mit einer
für den zu bildenden Tragegriff vorgegebenen Länge, die je nach Wahl der Länge der
Arme des Rotationselements variiert. Dieser den späteren Tragegriff bildende Abschnitt
wird daher erfindungsgemäß unabhängig von der Position oder dem Vorschub der Verpackung
gebildet. Dadurch entfällt die im Stand der Technik bekannte und nachteilige Notwendigkeit,
daß das plattenförmige Paddel das Band im Zusammenwirken mit der Verpackung abzieht
und führt. In der durch den Winkelabstand und die Länge der Arme vorgegebenen Beuge
kann völlig unabhängig von der Verpackung eine zu verwendende Grifflänge vorkonfektioniert
werden und im Anschluß an die Vorkonfektionierung dann der Verpackung zugeführt werden.
Die nachteilige Abhängigkeit zwischen der Bildung des Tragegriffs und der Verpackung
entfällt. Durch die erfindungsgemäß mögliche Führung des Filmstreifenmaterials entlang
der Beuge wird direkt die Grifflänge sowie die gerundete Form des Tragegriffs vorgegeben,
so daß in jedem Falle eine gut untergreifbare Griffmulde entsteht. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung bewirkt durch den Einsatz eines Rotationselements, welches wenigstens
drei Arme aufweist, daß sich bei Verringerung der Störanfälligkeit die Durchsatzrate
steigern läßt.
[0010] Zur Bildung des Tragegriffs wird vorzugsweise ein selbstklebendes Filmstreifenmaterial
verwendet. Dieses ist besonders bevorzugt ein vorkonfektioniertes Filmstreifenmaterial
mit einem auf einer Seite des Filmstreifenmaterials außen von zwei selbstklebenden
Abschnitten umgebenen neutralen, d.h. klebefreien Abschnitt. Vorteilhafter Weise ist
dieses vorkonfektionierte Filmstreifenmaterial in Form von Rollen mit Filmstreifenmateriallängen
von 5.000m bis 15.000 m verwendbar. Dies bedingt in vorteilhafter Weise, daß das Filmstreifenmaterial
weniger häufig nachgefüllt werden muß, was sich vorteilhaft auf die wartungsfreie
Laufzeit der Vorrichtung auswirkt. Ferner können auch nicht selbstklebende Filmstreifenmaterialien
in Kombination mit der Erfindung eingesetzt werden. So können solche Filmstreifenmaterialien
beispielsweise durch separates Kleben, Anheften o.ä. an der Ware befestigt werden.
Dazu sollte die Vorrichtung, vorzugsweise die Arme, dann in vorteilhafter Weise die
erforderlichen Mittel aufweisen, um das Band an dem Rotationselement zu fixieren.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Winkelabstand zwischen den am Drehkörper
des Rotationselements angeordneten Armen gleich. Dies hat den Vorteil, wenn auch die
Länge der Arme gleich gewählt ist, daß in der Beuge zwischen zwei Armen immer gleich
große Griffstücke gebildet werden. Dies bedingt, daß die Tragegriffe einheitlich und
ohne Abweichungen in der Länge des Tragegriffs herstellbar sind. Aufwendige Kontrollen
entfallen, die Grifflänge ist vorgegeben und immer im wesentlichen gleich.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung weist die erfindungsgemäße Vorrichtung Mittel
zum Anpassen des Filmstreifenmaterials an die Winkelgeometrie zwischen den Armen des
Rotationselements auf. Diese Anpassung kann beispielsweise dadurch gestehen, daß das
Filmstreifenmaterial durch ein Vakuum an die zwischen den Armen gebildete Beuge angepaßt
wird. Auch kann die Anpassung an die Kontur elektrostatisch erfolgen.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt das Anpassen des Filmstreifenmaterials
in die zwischen den Armen gebildete Beuge mittels eines Gegenelements. Dieses paßt
den Verlauf des Filmstreifenmaterials an die Winkelgeometrie zwischen den Armen des
Rotationselements an. Das Gegenelement bewirkt dies vorzugsweise dadurch, daß ein
gewisser Druck auf das Filmstreifenmaterial ausgeübt wird, so daß ausreichend Filmstreifenmaterial
von einem Filmstreifenmaterialspender, wie beispielsweise einer Rolle, abgezogen wird,
so daß das Filmstreifenmaterial an der Kontur der Beuge entlang geführt wird und nicht
zwischen den Armen spannt.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist das Gegenelement ein weiteres Rotationselement,
das die gleiche Anzahl an Armen aufweist, wie das das Filmstreifenmaterial führende
Rotationselement. Die Arme des zweiten Rotationselements drücken das Filmstreifenmaterial
in die zwischen den Armen des ersten Rotationselements ausgebildeten Beuge.
[0015] In vorteilhafter Weise drehen sich das als Gegenelement wirkende Rotationselement
und das das Filmstreifenmaterial führende Rotationselement synchron und in entgegengesetzte
Richtungen. Dies bewirkt, daß der jeweilige, als Gegenelement wirkende Arm des zweiten
Rotationselements automatisch in die Mitte zwischen zwei Arme des das Filmstreifenmaterial
führenden Rotationselements gelangt und das Filmstreifenmaterial dadurch in die Beuge
drückt. Vorzugsweise ist der Antrieb des das Filmstreifenmaterial führenden Rotationselements
mit dem zweiten, als Gegenelement wirkenden Rotationselement gekoppelt. Dadurch sind
die Bewegungen der sich gegenläufig drehenden Rotationselemente automatisch aufeinander
abgestimmt und Störungen werden in vorteilhafter Weise vermieden.
[0016] In vorteilhafter Weise weist die erfindungsgemäße Vorrichtung wenigstens ein Trennmittel
zum Schneiden des Filmstreifenmaterials auf. Die Trennmittel können in an sich bekannter
Weise beispielsweise aus dem jeweiligen Arm des Rotationselementes ausfahrbar angeordnet
sein. Von besonderem Vorteil ist es jedoch, an der Vorrichtung als Trennmittel eine
feststehende Schneide anzuordnen, welche das auf dem Rotationselement geführte Filmstreifenmaterial
trennt. Daher wird gemäß einer bevorzugten Ausführungsform das Trennmittel fest an
der Vorrichtung angeordnet. Das das Filmstreifenmaterial führende Rotationselement
und das Trennmittel sind so zueinander positioniert, daß das über den Rotationsstreifen
geführte Filmstreifenmaterial geschnitten wird, wenn das rotierende Rotationselement
am feststehenden Trennmittel vorbei geführt wird. Das Filmstreifenmaterial wird durch
den Schwung der Rotationsbewegung an der Schneide des Trennmittels getrennt.
[0017] Besonders vorteilhaft in Verbindung mit einem fest positionierten Trennmittel ist
es, wenn das den Filmstreifen führende Rotationselement an den Enden seiner Arme ein
beabstandet zu den Armen angeordnetes Führungselement aufweist, über welches der Filmstreifen
geführt wird. Das Führungselement kann beispielsweise ein Röllchen sein, welches vorzugsweise
nur an einem Ende seitlich mit dem Ende des jeweiligen Armes des Rotationselementes
verbunden ist. Dadurch wird ein Schlitz zwischen dem Führungselement und dem Ende
des Armes des Rotationselementes geschaffen, durch welchen die Schneide des Trennmittels
bei der Rotation geführt werden kann. Dadurch läßt sich das Filmstreifenmaterial problemlos
durchtrennen.
[0018] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung sind die Arme des Rotationselements in ihrer
Länge veränderlich. So können sie beispielsweise teleskopartig ausgezogen werden.
Dies ist in Kombination mit dem erfindungsgemäßen Rotationselements problemlos möglich
und bietet den Vorteil, daß die Länge des zwischen den Armen vorkonfektionierten Tragegriffs
veränderbar ist und somit an andere Warendimensionen angepaßt werden kann.
[0019] Das Rotationselement besteht im wesentlichen aus einem Drehkörper und den an diesem
angeordneten Armen. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind die Arme
am Drehkörper separierbar angeordnet. Dadurch können in vorteilhafter Weise einzelne
Arme beispielsweise bei Beschädigung ausgetauscht werden, ohne daß es erforderlich
ist, das gesamte Rotationselement auszutauschen. Dies ist ein weiterer wesentlicher
Vorteil gegenüber der im Stand der Technik bekannten Platte, die im Falle einer Beschädigung
ausgetauscht werden muß. Dies bedingt ferner die Möglichkeit, Arme unterschiedlicher
Länge anzuordnen, so beispielsweise dann, wenn auf ausziehbare Arme verzichtet werden
soll. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist durch diese vorteilhafte Weiterbildung
extrem anpassbar. Ferner können im Zusammenhang mit diesem Merkmal auch Arme eingesetzt
werden, die zur Befestigung von nicht selbstklebenden Filmstreifenmaterial geeignet
sind und die entsprechend notwendigen Besonderheiten zur Befestigung der nicht klebenden
Filmstreifenmaterialien an der Ware aufweisen. Insgesamt wird die Flexibilität der
Vorrichtung erheblich erhöht.
[0020] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung sind die Arme an einem Drehkörper angeordnet,
der in seinem Umfang erweiterbar ist. Dies ermöglicht es in vorteilhafter Weise, daß
der Abstand bzw. der Winkelabstand zwischen den Armen verändert werden kann und somit
weitere Anpassungen an unterschiedliche Verpackungen bzw. Verpackungsgrößen erfolgen
können. Auch besteht dadurch die Möglichkeit, mehrere Arme am Drehkörper anzuordnen.
Diese werden vorzugsweise in dafür vorgesehene Schlitze im Rotationskörper eingeführt
und fixiert.
[0021] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Rotation des Rotationselementes
drehmomentgesteuert. Dabei rotiert das Rotationselement sobald eine Ware gegen einen
Arm transportiert wird, in einem Winkel, der an die Anzahl der angeordneten Arme angepaßt
ist. Im Falle eines dreiarmigen Rotationselementes um 120°. Das Rotationselement wird
dabei vorteilhafter Weise mittels eines drehmomenterfassenden Servomotor angetrieben,
welcher sich einfach und genau steuern läßt. Durch die drehmomentabhängige Rotation
wird sichergestellt, daß die Arme nicht gegen die Ware schlagen und diese beschädigen.
Vorteilhafter Weise ist das Drehmoment zur Steuerung der Rotation einstellbar, was
insbesondere zur Anpassung an leichte oder schwere Waren von Vorteil ist. Darüber
hinaus läßt sich durch die drehmomentgesteuerte Rotation der Platte auch das Filmstreifenmaterial
derart zuführen, daß dieses durch die Rotation des Rotationselementes in der Zuführung
mitgenommen wird, d.h., daß der Antrieb der Zuführung des Filmstreifenmaterials im
wesentlichen durch das rotierende Rotationselement gegeben ist. Dadurch entfallen
in vorteilhafter Weise aufwendige Einstellarbeiten zwecks Synchronisation dieser Vorgänge.
[0022] Gemäß einer vorteilhafter Weiterbildung kann das Rotationselement Mittel zum zumindest
kurzzeitigen Fixieren des Filmstreifenmaterials an den Armen des Rotationselementes
aufweisen. Dies verhindert in vorteilhafter Weise ein Verrutschen des Filmstreifenmaterials
von den Armen bzw. aus der Kontur der jeweils zwischen den Armen des Rotationselementes
ausgebildeten Beugen.
[0023] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand
des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1a bis 1e
- schematisch die prinzipielle Arbeitsweise einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum
automatischen Bestücken von Ware mit einem Tragegriff.
[0024] Die Figuren 1a bis 1e erläutern in einer Schemataansicht die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Da diese Darstellungen nur der Erläuterung des grundlegenden Prinzips
dienen, wird darauf verzichtet, alle Bestandteile der Vorrichtung zu zeigen, da diese
im Stand der Technik bekannt sind.
[0025] Figur 1a zeigt, wie die vorkonfektionierte Ware 1a bis 1c über eine nicht dargestellte
Fördereinrichtung wie einem Förderband in Förderrichtung F bewegt wird. Das Rotationselement
3 weist drei Arme 4a bis 4c auf, über die das Filmstreifenmaterial 5 geführt wird.
Die Arme 4 sind im selben Winkel w zueinander am Drehkörper 11 angeordnet. Dadurch
wird jeweils eine Beuge 15 zwischen den Armen 4 gebildet. Das Filmstreifenmaterial
5 wird von einer nicht dargestellten Rolle abgewickelt und über Mittel zum Zuführen
des Filmstreifenmaterials 6 dem Rotationselement 3 zugeführt. Das Filmstreifenmaterial
5 wird aufgrund der Rotationsbewegung des Rotationselements 3 von der Rolle abgewickelt.
An der Vorrichtung ist ferner ein Trennmittel 7 angeordnet. Das Trennmittel 7 besteht
aus einer Schneide 8, die in einem stabilisierenden Zylinder 9 angeordnet ist. Ein
zweites Rotationselement 10 ist oberhalb des das Filmstreifenmaterial 5 führenden
Rotationselements 3 angeordnet.
[0026] In der in Figur 1a dargestellten Situation wurde die Ware 1a bereits mit einem Tragegriff
2 versehen. Nun gilt es, die Ware 1b mit einem Tragegriff zu versehen. Der Arm 4a
des Rotationselements 3 befindet sich in einer vertikalen Position. Der besseren Übersicht
halber ist dieser in Figur 1a vertikal stehende Arm 4a in allen Figuren dunkel markiert,
um seine Position während des Bestücken der Ware 1b mit einem Tragegriff besser verfolgen
zu können. Am vertikal stehenden Arm 4a befindet sich ein loses Ende 12, des den späteren
Tragegriff 2 bildenden Filmstreifenmaterials 5. Der das Ende 12 bildende Bereich ist
selbstklebend. Die selbstklebende Seite zeigt in Richtung der Ware 1b. Diese wird
über das nicht dargestellte Fördermittel in Förderrichtung F transportiert und stößt
gegen den vertikalen Arm 4a und somit gegen das selbstklebend ausgebildete Ende 12
des Filmstreifenmaterials 5. Dadurch wird das Ende 12 an der Ware 1b einseitig fixiert.
[0027] In Figur 1b ist nunmehr gezeigt, wie die Drehbewegung der einzelnen Rotationselemente
erfolgt. Wie erkennbar ist, drehen sich das das Filmstreifenmaterial 5 führende Rotationselement
3 und das als Gegenelement wirkende Rotationselement 10 in entgegengesetzte Richtungen.
Das Rotationselement 3 dreht sich entgegen den Uhrzeigersinn, daß als Gegenelement
wirkende Rotationselement 10 dreht sich im Uhrzeigersinn. Diese Roationsrichtungen
sind durch die Pfeile 13 und 14 dargestellt. Durch die Drehung des Rotationselements
3 entgegen den Uhrzeigersinn wird das den Tragegriff bildende Filmstreifenmaterial
5, welches entlang der zwischen den Armen 4a und 4b gebildeten Beuge 15 geführt wird,
über die Ware 1b geführt. Wie erkennbar ist, wurde das Filmstreifenmaterial 5 durch
die Rotationsbewegung des Rotationselements 3 am Trennmittel 7 vorbei geführt, wobei
die Schneide 8 das Filmstreifenmaterial 5 durchtrennt hat, so daß wiederum zwei selbstklebende
Enden 16 und 17 entstehen. Die Trennung erfolgt, wenn einer der Arme senkrecht steht.
[0028] In Figur 1c ist insbesondere die Positionierung des das Filmstreifenmaterial 5 führenden
Rotationselements 3 zu dem das Gegenelement bildenden Rotationselement 10 erkennbar.
Die Rotationselemente 3 und 10 sind gleich dimensioniert und so zueinander angeordnet,
daß jeweils der Arm von einem Rotationselement in vertikaler Stellung genau in die
Mitte der zwischen zwei Armen 4 gebildeten Beuge 15 des anderen Rotationselementes
zeigt. Dadurch daß die Arme 4 der Rotationselemente 3 und 10 jeweils gleich lang sind,
reicht der vertikal stehende Arm des einen Rotationselements (vorliegend Arm 4c des
Rotationselements 3) bis in die Neige der Beuge 15 des anderen Rotationselements (vorliegend
Rotationselement 10). Eine Berührung ist jedoch nicht erforderlich. Der Arm 4d des
das Gegenelement bildenden Rotationselements 10 verläuft in der in Figur 1c dargestellten
Position im wesentlichen parallel zu dem Filmstreifenmaterial 5, welches von der nicht
dargestellten Rolle abgezogen wird. Diese Positionierung bewirkt, wie in Figur 1d
erkennbar ist, daß in Folge der weiteren Rotationsbewegung der beiden Rotationselemente
3 und 10 der Arm 4d des Rotationselements 10 auf das Filmstreifenmaterial 5 drückt
und somit hilft, dieses aus dem zuführenden Mittel 6 zu ziehen. In dieser Darstellung
wird auch die Funktion des als Gegenelement wirkenden Rotationselements 10 ersichtlich.
Dieses führt dazu, daß das Filmstreifenmaterial 5 durch den durch seinen Arm 4d ausgeübten
Druck in die Kontur der Beuge 15, die zwischen den Armen 4a und 4c ausgebildet wird,
gepreßt wird. Wie ferner in Figur 1d ersichtlich ist, wird durch die Rotationsbewegung
des Rotationselements 3 der den Tragegriff bildende Abschnitt des Filmstreifenmaterials
5, der in der zwischen den Armen 1a und 1b ausgebildeten Beuge 15 liegt, über die
Ware 1b auf die dem ersten Ende 12 gegenüberliegende Seite der Ware 1c geführt.
[0029] Figur 1e zeigt die Vollendung eines Arbeitsvorganges der Vorrichtung. In der dargestellten
Stellung ist der Arm 4b nunmehr in einer vertikalen Position. Das selbstklebende Ende
16 erfährt in dieser Stellung eine Fixierung an der Ware 1b, wodurch an der Ware 1b
ein fertiger Tragegriff 2 ausgebildet ist. Die Waren werden nun auf dem Fördermittel
weiter transportiert, bis die Ware 1c an den vertikal positionierten Arm 4b des Rotationselements
3 stößt, wodurch das Ende 17 des Filmstreifenmaterials 5 an der rechten Seite der
Ware 1c fixiert wird. Dann kann einer neuer Zyklus beginnen. Wie ferner in Figur 1e
erkennbar ist, befindet sich nun auch der Arm 4d des Rotationselements 10 in einer
vertikalen Position und befindet sich dadurch in der Mitte der zwischen den Armen
4a und 4c ausgebildeten Beuge 15. Dadurch wird das Filmstreifenmaterial 5 der Kontur
der Beuge 15 angepaßt, da durch den, durch den Arm 4d ausgeübten Druck soviel Filmstreifenmaterial
5 abgewickelt wird, wie notwendig ist, um entlang der Kontur der Beuge 15 geführt
zu werden. Dies bewirkt, daß die Länge des später gebildeten Tragegriffs 2 bereits
an dieser Stelle vorgegeben wird, also im wesentlichen vorkonfektioniert wird. Die
Positionierung des Filmstreifens 5 in der Beuge 15 kann unterstützt werden, beispielsweise
durch Vakuum, elektrostatische Anziehung oder klemmende Mittel, um zu verhindern,
daß das Filmstreifenmaterial wieder aus der Beuge herausrutscht. Die Bestimmung der
Länge des Tragegriffs erfolgt somit in vorteilhafter Weise völlig unabhängig vom Kontakt
mit der Ware, so daß keine Abstimmungsschwierigkeiten oder Fehler auftreten. Dadurch
wird gewährleistet, daß die Griffmulde 18 immer ausreichend groß ist, um von einer
Hand unterfaßt zu werden.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1a bis 1c
- Ware
- 2
- Tragegriff
- 3
- das Filmstreifenmaterial führende Rotationselement
- 4a bis 4d
- Arme
- 5
- Filmstreifenmaterial
- 6
- Mittel zum Zuführen des Filmstreifenmaterials
- 7
- Trennmittel
- 8
- Schneide
- 9
- Zylinder
- 10
- als Gegenelement wirkendes Rotationselement
- 11
- Drehkörper
- 12, 16, 17
- selbstklebende Enden des Filmstreifenmaterials
- 13
- Rotation entgegen den Uhrzeigersinn
- 14
- Rotation im Uhrzeigersinn
- 15
- Beuge
- w
- Winkel zwischen den Armen 4
- 18
- Griffmulde
1. Vorrichtung zum automatischen Bestücken einer Ware mit einem Tragegriff, aufweisend
- Mittel zum Zuführen der Ware,
- Mittel zum Zuführen eines als Tragegriff dienenden Filmstreifenmaterials,
- ein Rotationselement,
wobei das Filmstreifenmaterial so über das Rotationselement geführt wird, daß die
Ware durch Rotation des Rotationselements an sich gegenüberliegenden Seiten jeweils
mit einem Ende des Filmstreifenmaterials versehen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie zumindest ein Rotationselement aufweist, welches wenigstens drei Arme aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkelabstand zwischen den Armen des Rotationselementes gleich ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie Mittel zum Anpassen des Filmstreifenmaterials an die Winkelgeometrie zwischen
den Armen des Rotationselements aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Gegenelement aufweist, welches das Filmstreifenmaterial an die Winkelgeometrie
zwischen den Armen des Rotationselements anpaßt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Gegenelement ein weiteres Rotationselement aufweist, welches die gleiche
Anzahl an Armen aufweist wie das das Filmstreifenmaterial führende Rotationselement.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das als Gegenelement wirkende Rotationselement und das das Filmstreifenmaterial führende
Rotationselement sich synchron und in entgegengesetzte Richtungen drehen.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens ein Trennmittel zum Schneiden des Filmstreifenmaterials aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine Trennmittel fest stehend angeordnet ist, wobei das den Filmstreifen
führende Rotationselement und das Trennmittel so zueinander angeordnet sind, daß der
über das Rotationselement geführte Filmstreifen geschnitten wird, wenn das rotierende
Rotationselement am feststehenden Trennmittel vorbei geführt wird.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das den Filmstreifen führende Rotationselement an den Enden seiner Arme ein beabstandet
zu den Armen angeordnetes Führelement aufweist, über welches der Filmstreifen geführt
wird.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Arme des Rotationselements in ihrer Länge veränderlich sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Arme teleskopartig ausziehbar sind.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Arme an einem Drehkörper angeordnet sind, der in seinem Umfang erweiterbar ist.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Arme am Drehkörper separierbar anordbar sind.