[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Streckwerk für eine Spinnereimaschine, mit einer
pneumatischen Verdichtungseinrichtung, welche ein Transportmittel mit Perforationen
und eine über eine Saugöffnung damit verbundene Absaugvorrichtung aufweist, die sich
auf der einem Faserverband abgewandten Seite des Transportmittels zwischen mindestens
einer Ausgangswalze und einer Liefervorrichtung erstreckt, wobei im Wirkungsbereich
der Saugöffnung, der Absaugvorrichtung gegenüberliegend, ein Abschirmelement angeordnet
ist.
[0002] Zum Stand der Technik zählt bereits eine derartige Konstruktion (DE 198 15 325 A1),
bei welcher zwischen einem Streckwerk und einer Drehungserteilungs- und Aufwindevorrichtung
ein perforiertes Verdichtungselement angeordnet ist, über dem sich ein Schirm befindet.
Bei dieser Konstruktion bildet die als perforierte Saugwalze ausgebildete Ausgangsunterwalze
das Verdichtungselement. Dabei hat der vorgenannte Schirm umlenkende Funktionen und
soll die Luftströmung derart beeinflussen, daß diese von beiden Seiten auf den Faserverband
einwirkt und dadurch die Garnqualität verbessert. Diese Schirme erfordern gesonderte
Halteelemente, die das Einlegen eines Faserbandes in die Faserbündelungszone behindern.
[0003] Entsprechend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einem pneumatischen
Verdichtungsstreckwerk der eingangs genannten Art das Einlegen der Faserbände in die
Faserbündelungszone zu erleichtern.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Abschirmelement unmittelbar an der Absaugvorrichtung
angeordnet ist, wobei das Abschirmelement einen nach außen offenen Bereich begrenzt,
in den ein Faserverband von außen einführbar ist. Dadurch, daß das Abschirmelement
an der das Verdichtungselement führenden Absaugvorrichtung angeordnet ist, sind keine
gesonderten Halteglieder erforderlich und der richtige Abstand zwischen Abschirmelement
und Verdichtungselement ist stets gewährleistet.
[0005] Bevorzugt ist vorgesehen, daß das Abschirmelement als federnde Zunge ausgebildet
und endseitig mit einem Abschlußprofil versehen ist, das den offenen Bereich außenseitig
abdeckt. Zum leichten Einfädeln eines Faserverbandes beim Anspinnen oder zum Wechseln
des Transportmittels, beispielsweise eines perforierten Riemchens, können die Abschirmelemente
zurück gedrückt und der Faserverband in den offenen Bereich eingeführt bzw. ein altes
Riemchen entnommen und ein neues eingesetzt werden. Die Federkraft der Abschirmelemente
kann so bemessen werden, daß sie allein durch die beim Anspinnen vorhandene Fadenzugkraft
geöffnet und anschließend als Folge der Federwirkung selbsttätig wieder geschlossen
werden.
[0006] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch ein Streckwerk mit Verdichtungsvorrichtung und Abschirmelement;
- Fig. 2
- den senkrechten Schnitt durch die Verdichtungsvorrichtung in Schließstellung in der
Faserbündelungszone;
- Fig. 3
- den Schnitt durch die Verdichtungsvorrichtung in Anspinnstellung in Schnittebene wie
in Fig. 2.
[0007] In Figur 1 ist ein Streckwerk 1 für eine Spinnereimaschine zum Bündeln eines in dem
Streckwerk zu verziehenden Faserverbandes 2 dargestellt. Das Streckwerk 1 weist drei
Walzenpaare 5, 6 und 10 auf. Im Bereich zwischen dem zweiten Walzenpaar 6 und dem
Ausgangswalzenpaar 10 findet der Hauptverzug des Faserverbandes 2 statt.
[0008] An das Ausgangswalzenpaar 10 schließt sich eine pneumatische Verdichtungseinrichtung
30 an, der eine Liefervorrichtung 35 in Form eines weiteren Walzenpaares nachgeordnet
ist. Der Bereich zwischen dem Ausgangswalzenpaar 10 und der Liefervorrichtung 35 stellt
eine sog. Faserbündelungszone dar. In dieser Zone wird der das Ausgangswalzenpaar
10 des Streckwerks 1 verlassende Faserverband 2 über die entsprechende Länge einem
quer zur Transportrichtung gerichteten Saugluftstrom ausgesetzt. Hierzu kann ein mit
einer Perforationsspur 45 versehenes Transportmittel 15, beispielsweise ein Riemchen,
Anwendung finden.
[0009] Die Verdichtungsvorrichtung 30 umfaßt des weiteren eine Saugöffnung 22 und eine damit
verbundene Absaugvorrichtung 25, welche sich auf der dem Faserverband 2 abgewandten
Seite des Transportmittels 15 zwischen dem Ausgangswalzenpaar 10 und der Liefervorrichtung
35 erstreckt. Diese Absaugvorrichtung 25 weist einen Saugschuh 26 auf, über welchen
das Transportmittel, nämlich das perforierte Riemchen 15, geführt ist. Der Saugschuh
26 steht mit einer Absaugleitung 27 in Verbindung, die an eine nicht näher dargestellte
Unterdruckquelle angeschlossen ist.
[0010] Gemäß Fig. 1 ist im Wirkungsbereich der Saugöffnung 22, der Absaugvorrichtung 25
gegenüberliegend, ein großflächig ausgebildetes Abschirmelement 40 angeordnet, das
erfindungsgemäß an der Absaugvorrichtung 25 befestigt ist.
[0011] Fig. 5 zeigt das Abschirmelement 40 in Schließstellung, d. h. der Faserverband 2
befindet sich in einem nach außen öffenbaren Bereich 42 des Abschirmelements 40. Zu
diesem Zweck besteht das Abschirmelement 40 aus einer federnden Zunge 47, die endseitig
ein Abschlußprofil 48 aufweist, das den offenen Bereich 42 außenseitig abdeckt.
[0012] Zum Einlegen eines Faserverbandes 2 in die Faserbündelungszone im Bereich 42 wird
der Faserverband an der seitlichen - in den Figuren 2 und 3 linken - Außenfläche des
Saugschuhs 26 nach unten geführt, wobei er sich an das Abschlußprofil 48 anlegt und
die federnde Zunge 47 nach unten weg drückt. Dadurch wird der Bereich 42 geöffnet
und der Faserverband kann in ihn einlaufen. Sobald er an dem Abschlußprofil 48 vorbei
gelaufen ist, federt die Zunge 47 zurück und schließt den Bereich 42 wieder. Zum Einlegen
eines Faserverbandes ist demnach nur eine Hand erforderlich. Zum Wechseln eines das
Transportmittel 15 darstellenden Riemchens wird die federnde Zunge 47 am Abschlußprofil
48 von Hand nach unten weg gedrückt, so daß das alte Riemchen entnommen und ein neues
eingelegt werden kann.
[0013] Durch das großflächige Abschirmelement 40 wird die Saugluftströmung in vorteilhafter
Weise optimiert, wobei gleichzeitig der Energiebedarf zur Erzeugung des erforderlichen
Unterdrucks sinkt. Trotz dieser vorteilhaften Wirkung ist die Bedienung des Streckwerks,
insbesondere das Einfädeln beim Anspinnen, beim Wechseln von Riemchen und beim Durchführen
von Reinigungsarbeiten nicht behindert. Darüber hinaus wird erheblich der Aufwand
zur Einstellung und Justierung der Abschirmelemente verhindert.
1. Streckwerk (1) für eine Spinnereimaschine, mit einer pneumatischen Verdichtungseinrichtung
(30), welche ein Transportmittel (15) mit Perforationen (45) und eine über eine Saugöffnung
(22) damit verbundene Absaugvorrichtung (25) aufweist, die sich auf der einem Faserverband
(2) abgewandten Seite des Transportmittels (15) zwischen mindestens einer Ausgangswalze
und einer Liefervorrichtung (35) erstreckt, wobei im Wirkungsbereich der Saugöffnung
(22), der Absaugvorrichtung (25) gegenüberliegend, ein Abschirmelement (40"') angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das großflächig ausgebildete Abschirmelement (40'") unmittelbar an der Absaugvorrichtung
(25) befestigt ist.
2. Streckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abschirmelement (40"') einen nach außen öffenbaren Bereich (42) aufweist.
3. Streckwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der öffenbare Bereich (42) durch eine federnde Zunge (47) überdeckt ist.
4. Streckwerk nach Anspruch 3, die federnde Zunge (47) endseitig ein Abschlußprofil (48)
aufweist, welche den öffenbaren Bereich (42) außenseitig abdeckt.