(19)
(11) EP 1 312 704 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.05.2003  Patentblatt  2003/21

(21) Anmeldenummer: 02023162.7

(22) Anmeldetag:  17.02.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7D01H 5/86, D01H 5/72, D01H 5/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE IT LI

(30) Priorität: 24.02.2000 DE 10008610

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
01103901.3 / 1127966

(71) Anmelder: Zinser Textilmaschinen GmbH
D-73058 Ebersbach/Fils (DE)

(72) Erfinder:
  • Artzt, Peter, Dr.
    72766 Reutlingen (DE)
  • Steinbach, Günter
    72770 Reutlingen (DE)

 
Bemerkungen:
Diese Anmeldung ist am 16 - 10 - 2002 als Teilanmeldung zu der unter INID-Kode 62 erwähnten Anmeldung eingereicht worden.
 


(54) Streckwerk für eine Spinnereimaschine


(57) Die Erfindung bezieht sich auf ein Streckwerk 1 für eine Spinnereimaschine, mit pneumatischen Verdichtungseinrichtungen 30 zum Bündeln von Faserverbänden 2, welche jeweils ein Transportriemchen 15 mit Perforationen 45 und eine über eine Saugöffnung 22 damit verbundene Absaugvorrichtung 25 aufweist, die sich auf der einem Faserverband 2 abgewandten Seite des Transportmittels 15 zwischen mindestens einem Ausgangswalzenpaar 10 und einem Lieferwalzenpaar 35 erstreckt. Dabei ist an der Absaugvorrichtung 25, im Wirkungsbereich der Saugöffnung 22 und der Absaugvorrichtung 25 gegenüberliegend, ein Abschirmelement 40 angeordnet. Dieses Abschirmelement 40 ist als federnde Zunge ausgebildet, so daß sie zum Einlegen eines Faserverbandes 2 oder zum Wechseln eines Transportriemchens15 aufgedrückt werden kann und selbsttätig wieder in die Schließstellung zurück kehrt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Streckwerk für eine Spinnereimaschine, mit einer pneumatischen Verdichtungseinrichtung, welche ein Transportmittel mit Perforationen und eine über eine Saugöffnung damit verbundene Absaugvorrichtung aufweist, die sich auf der einem Faserverband abgewandten Seite des Transportmittels zwischen mindestens einer Ausgangswalze und einer Liefervorrichtung erstreckt, wobei im Wirkungsbereich der Saugöffnung, der Absaugvorrichtung gegenüberliegend, ein Abschirmelement angeordnet ist.

[0002] Zum Stand der Technik zählt bereits eine derartige Konstruktion (DE 198 15 325 A1), bei welcher zwischen einem Streckwerk und einer Drehungserteilungs- und Aufwindevorrichtung ein perforiertes Verdichtungselement angeordnet ist, über dem sich ein Schirm befindet. Bei dieser Konstruktion bildet die als perforierte Saugwalze ausgebildete Ausgangsunterwalze das Verdichtungselement. Dabei hat der vorgenannte Schirm umlenkende Funktionen und soll die Luftströmung derart beeinflussen, daß diese von beiden Seiten auf den Faserverband einwirkt und dadurch die Garnqualität verbessert. Diese Schirme erfordern gesonderte Halteelemente, die das Einlegen eines Faserbandes in die Faserbündelungszone behindern.

[0003] Entsprechend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einem pneumatischen Verdichtungsstreckwerk der eingangs genannten Art das Einlegen der Faserbände in die Faserbündelungszone zu erleichtern.

[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Abschirmelement unmittelbar an der Absaugvorrichtung angeordnet ist, wobei das Abschirmelement einen nach außen offenen Bereich begrenzt, in den ein Faserverband von außen einführbar ist. Dadurch, daß das Abschirmelement an der das Verdichtungselement führenden Absaugvorrichtung angeordnet ist, sind keine gesonderten Halteglieder erforderlich und der richtige Abstand zwischen Abschirmelement und Verdichtungselement ist stets gewährleistet.

[0005] Bevorzugt ist vorgesehen, daß das Abschirmelement als federnde Zunge ausgebildet und endseitig mit einem Abschlußprofil versehen ist, das den offenen Bereich außenseitig abdeckt. Zum leichten Einfädeln eines Faserverbandes beim Anspinnen oder zum Wechseln des Transportmittels, beispielsweise eines perforierten Riemchens, können die Abschirmelemente zurück gedrückt und der Faserverband in den offenen Bereich eingeführt bzw. ein altes Riemchen entnommen und ein neues eingesetzt werden. Die Federkraft der Abschirmelemente kann so bemessen werden, daß sie allein durch die beim Anspinnen vorhandene Fadenzugkraft geöffnet und anschließend als Folge der Federwirkung selbsttätig wieder geschlossen werden.

[0006] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1
einen Querschnitt durch ein Streckwerk mit Verdichtungsvorrichtung und Abschirmelement;
Fig. 2
den senkrechten Schnitt durch die Verdichtungsvorrichtung in Schließstellung in der Faserbündelungszone;
Fig. 3
den Schnitt durch die Verdichtungsvorrichtung in Anspinnstellung in Schnittebene wie in Fig. 2.


[0007] In Figur 1 ist ein Streckwerk 1 für eine Spinnereimaschine zum Bündeln eines in dem Streckwerk zu verziehenden Faserverbandes 2 dargestellt. Das Streckwerk 1 weist drei Walzenpaare 5, 6 und 10 auf. Im Bereich zwischen dem zweiten Walzenpaar 6 und dem Ausgangswalzenpaar 10 findet der Hauptverzug des Faserverbandes 2 statt.

[0008] An das Ausgangswalzenpaar 10 schließt sich eine pneumatische Verdichtungseinrichtung 30 an, der eine Liefervorrichtung 35 in Form eines weiteren Walzenpaares nachgeordnet ist. Der Bereich zwischen dem Ausgangswalzenpaar 10 und der Liefervorrichtung 35 stellt eine sog. Faserbündelungszone dar. In dieser Zone wird der das Ausgangswalzenpaar 10 des Streckwerks 1 verlassende Faserverband 2 über die entsprechende Länge einem quer zur Transportrichtung gerichteten Saugluftstrom ausgesetzt. Hierzu kann ein mit einer Perforationsspur 45 versehenes Transportmittel 15, beispielsweise ein Riemchen, Anwendung finden.

[0009] Die Verdichtungsvorrichtung 30 umfaßt des weiteren eine Saugöffnung 22 und eine damit verbundene Absaugvorrichtung 25, welche sich auf der dem Faserverband 2 abgewandten Seite des Transportmittels 15 zwischen dem Ausgangswalzenpaar 10 und der Liefervorrichtung 35 erstreckt. Diese Absaugvorrichtung 25 weist einen Saugschuh 26 auf, über welchen das Transportmittel, nämlich das perforierte Riemchen 15, geführt ist. Der Saugschuh 26 steht mit einer Absaugleitung 27 in Verbindung, die an eine nicht näher dargestellte Unterdruckquelle angeschlossen ist.

[0010] Gemäß Fig. 1 ist im Wirkungsbereich der Saugöffnung 22, der Absaugvorrichtung 25 gegenüberliegend, ein großflächig ausgebildetes Abschirmelement 40 angeordnet, das erfindungsgemäß an der Absaugvorrichtung 25 befestigt ist.

[0011] Fig. 5 zeigt das Abschirmelement 40 in Schließstellung, d. h. der Faserverband 2 befindet sich in einem nach außen öffenbaren Bereich 42 des Abschirmelements 40. Zu diesem Zweck besteht das Abschirmelement 40 aus einer federnden Zunge 47, die endseitig ein Abschlußprofil 48 aufweist, das den offenen Bereich 42 außenseitig abdeckt.

[0012] Zum Einlegen eines Faserverbandes 2 in die Faserbündelungszone im Bereich 42 wird der Faserverband an der seitlichen - in den Figuren 2 und 3 linken - Außenfläche des Saugschuhs 26 nach unten geführt, wobei er sich an das Abschlußprofil 48 anlegt und die federnde Zunge 47 nach unten weg drückt. Dadurch wird der Bereich 42 geöffnet und der Faserverband kann in ihn einlaufen. Sobald er an dem Abschlußprofil 48 vorbei gelaufen ist, federt die Zunge 47 zurück und schließt den Bereich 42 wieder. Zum Einlegen eines Faserverbandes ist demnach nur eine Hand erforderlich. Zum Wechseln eines das Transportmittel 15 darstellenden Riemchens wird die federnde Zunge 47 am Abschlußprofil 48 von Hand nach unten weg gedrückt, so daß das alte Riemchen entnommen und ein neues eingelegt werden kann.

[0013] Durch das großflächige Abschirmelement 40 wird die Saugluftströmung in vorteilhafter Weise optimiert, wobei gleichzeitig der Energiebedarf zur Erzeugung des erforderlichen Unterdrucks sinkt. Trotz dieser vorteilhaften Wirkung ist die Bedienung des Streckwerks, insbesondere das Einfädeln beim Anspinnen, beim Wechseln von Riemchen und beim Durchführen von Reinigungsarbeiten nicht behindert. Darüber hinaus wird erheblich der Aufwand zur Einstellung und Justierung der Abschirmelemente verhindert.


Ansprüche

1. Streckwerk (1) für eine Spinnereimaschine, mit einer pneumatischen Verdichtungseinrichtung (30), welche ein Transportmittel (15) mit Perforationen (45) und eine über eine Saugöffnung (22) damit verbundene Absaugvorrichtung (25) aufweist, die sich auf der einem Faserverband (2) abgewandten Seite des Transportmittels (15) zwischen mindestens einer Ausgangswalze und einer Liefervorrichtung (35) erstreckt, wobei im Wirkungsbereich der Saugöffnung (22), der Absaugvorrichtung (25) gegenüberliegend, ein Abschirmelement (40"') angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das großflächig ausgebildete Abschirmelement (40'") unmittelbar an der Absaugvorrichtung (25) befestigt ist.
 
2. Streckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abschirmelement (40"') einen nach außen öffenbaren Bereich (42) aufweist.
 
3. Streckwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der öffenbare Bereich (42) durch eine federnde Zunge (47) überdeckt ist.
 
4. Streckwerk nach Anspruch 3, die federnde Zunge (47) endseitig ein Abschlußprofil (48) aufweist, welche den öffenbaren Bereich (42) außenseitig abdeckt.
 




Zeichnung







Recherchenbericht