[0001] Die Erfindung betrifft eine Messvorrichtung zur Messung der Gewebespannung in einer
Webmaschine gemäss Oberbegriff von Anspruch 1 und eine Webmaschine mit mindestens
einer derartigen Messvorrichtung. Weiter betrifft die Erfindung eine Webmaschine mit
zwei Kettbäumen, welche pro Kettbaum mit mindestens je einer Messvorrichtung zur Messung
der Gewebespannung ausgerüstet ist.
[0002] In Webmaschinen muss der Kettablass so geregelt werden, dass die Kettspannung unabhängig
vom Durchmesser des Kettbaumes konstant gehalten wird. Dazu wurde früher die Kettspannung
direkt gemessen. Die Kettspannung kann jedoch auch aus Messungen der Gewebespannung
ermittelt werden. Die Dokumente DE 39 05 881 C2 und EP 0 385 061 B2 beschreiben "Kettspannungsmesseinrichtungen",
wobei mittels einer in den Brustbaum eingesetzten Messvorrichtung die Gewebespannung
gemessen wird. Die japanische Offenlegungsschrift JP 2-293444 offenbart eine Messvorrichtung
zur Messung der Gewebespannung im oder am Brustbaum zur genauen Bestimmung der Kettfadenspannung.
In einer ersten Ausführung ist eine Lastzelle im Brustbaum eingelassen. In einer zweiten
Ausführung ist der Brustbaum drehbar gelagert und der Anpressdruck auf den Brustbaum
wird auf eine oder mehrere Lastzellen übertragen, welche mit dem Brustbaum in Verbindung
stehen. Die japanische Offenlegungsschrift JP 2-307938 beschreibt eine Messvorrichtung,
welche am Brustbaum befestigt ist und die Gewebespannung zwischen Warenrand und Brustbaum
misst.
[0003] Alle bisher erwähnten Messvorrichtungen zur Messung der Gewebespannung aus dem Stand
der Technik sind fest mit dem Brustbaum verbunden. Dies wird als Nachteil gesehen,
da diese Lösungen wenig flexibel sind. Da die Gewebespannung nicht konstant ist über
die Warenbreite (sie ist in der Mitte am grössten und nimmt gegen die Webkanten hin
deutlich ab), ist es in bestimmten Fällen notwendig, bei unterschiedlichen Warenbreiten
die Position der Messvorrichtung zur Messung der Gewebespannung in der Breite, d.h.
quer zur Laufrichtung des Gewebes, anzupassen. Dies gilt insbesondere für solche Webmaschinen,
wo der Einzug asymmetrisch ist, d.h. mit einseitiger Breitenveränderung der Ketteinzugsbreite
beziehungsweise der Warenbreite ausgeführt ist. Eine einfache Anpassung der Messposition
quer zur Laufrichtung des Gewebes ist mit den erwähnten Messvorrichtungen aus dem
Stand der Technik jedoch nicht möglich. Ein spezielles Problem stellen in dieser Beziehung
doppelbäumige Webmaschinen dar. Hier muss nicht nur die Kettspannung für jeden Kettbaum
einzeln erfasst und konstant gehalten werden, sondern die Kettspannungen beider Kettbäume
müssen zusätzlich genau gleich gross sein.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfache und genaue Messvorrichtung zur Messung
der Gewebespannung in einer Webmaschine zur Verfügung zu stellen, welche die Nachteile
aus dem Stand der Technik vermeidet, und welche sich insbesondere auch für die Messung
der Gewebespannung in doppelbäumigen Webmaschinen eignet. Eine weitere Aufgabe der
Erfindung ist es, eine Webmaschine mit mindestens einer derartigen Messvorrichtung
zur Verfügung zu stellen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die in Anspruch 1 definierte Messvorrichtung
gelöst.
[0006] Die erfindungsgemässe Messvorrichtung zur Messung der Gewebespannung in Webmaschinen
umfasst ein Tastelement, beispielsweise ein längliches Fühlerrohr oder eine Tastleiste,
um den Anpressdruck eines Gewebes und einen daraus resultierenden Kraftvektor aufzunehmen
und einen Führungsteil, beispielsweise einen Hebel oder eine Blattfeder, mit welchem
das Tastelement verbunden ist, um das Tastelement in Richtung des Kraftvektors zu
führen. Weiter umfasst die erfindungsgemässe Messvorrichtung eine Halterung, an welcher
das Führungsteil befestigt ist, und ein Sensorelement, welches mit dem Tastelement
in Wirkverbindung steht, sodass der auf das Tastelement wirkende Kraftvektor eine
entsprechende Änderung im Sensorelement, beispielsweise eine Änderung des Widerstandes
oder des Ausgangsstromes, bewirkt. In der erfindungsgemässen Messvorrichtung ist das
Führungsteil einseitig an der Halterung befestigt und das Tastelement beabstandet
von der Befestigung des Führungsteiles angeordnet und die Messvorrichtung als Modul
oder selbständige Baueinheit ausgeführt. D.h., dass in der erfindungsgemässen Messvorrichtung
das Tastelement, der Führungsteil, die Halterung und das Sensorelement ausschliesslich
für die Belange der Messvorrichtung ausgelegt und/oder eingesetzt sind.
[0007] Vorzugsweise ist die Halterung der erfindungsgemässen Messvorrichtung verschiebbar
auf einem Träger oder Tragprofil montierbar. Vorzugsweise ist das Tastelement der
erfindungsgemässen Messvorrichtung im Wesentlichen senkrecht zu einer abzutastenden
Gewebeoberfläche geführt. Vorzugsweise ist das Führungsteil der erfindungsgemässen
Messvorrichtung drehbar und/oder flexibel an der Halterung befestigt und/oder das
Führungsteil oder Teile davon sind selbst flexibel, beispielsweise, indem das Führungsteil
eine Blattfeder umfasst. Vorzugsweise ist das Tastelement in der Höhe verstellbar.
Vorzugsweise sind das Tastelement und die Befestigung des Führungsteiles bezüglich
der Laufrichtung des Gewebes versetzt voneinander angeordnet.
[0008] Weiter umfasst die Erfindung eine Webmaschine mit mindestens einer erfindungsgemässen
Messvorrichtung. Vorzugsweise ist die mindestens eine erfindungsgemässe Messvorrichtung
quer zur Laufrichtung des Gewebes verschiebbar angeordnet. In einer bevorzugten Ausführungsform
hat die Webmaschine zwei Kettbäume, wobei die Webmaschine pro Kettbaum mit mindestens
je einer erfindungsgemässen Messvorrichtung ausgerüstet ist, und wobei die beiden
Messvorrichtungen einzeln quer zur Laufrichtung des Gewebes verschiebbar angeordnet
sind.
[0009] Die erfindungsgemässe Messvorrichtung hat den Vorteil, dass die Messposition weitgehend
frei gewählt werden kann, da die Messvorrichtung als Modul ausgeführt ist. Die erfindungsgemässe
Messvorrichtung lässt sich beispielsweise verschiebbar auf einem Tragprofil anordnen,
womit in einfacher Weise eine Verschiebbarkeit quer zu Laufrichtung des Gewebes erzielt
werden kann. Wie eingangs erwähnt wurde, ist es bei doppelbäumigen Webmaschinen besonders
wichtig, dass die Messvorrichtungen zur Messung der Gewebespannung bei Änderung der
Warenbreite in der Breite verschoben werden kann. Im Gegensatz dazu sind aus dem Stand
der Technik zahlreiche Messvorrichtungen zur Messung der Gewebespannung bekannt, die
entweder in Antriebs- oder Gewebeführungsteile der Webmaschine integriert sind oder
solche Teile als integralen Bestandteil verwenden. Bei diesen Lösungen ist die Messposition
durch die verwendeten Webmaschinenteile vorgegeben und lässt sich nur mit grösserem
Aufwand ändern.
[0010] Eine weitere vorteilhafte Eigenschaft der erfindungsgemässen Lösung besteht darin,
dass das Tastelement und der Führungsteil mit vergleichsweise geringer Masse hergestellt
werden können, da sie unabhängig sind von den Antriebs- und Gewebeführungsteilen der
Webmaschine. Die erfindungsgemässe Messvorrichtung eignet sich deshalb für hohe Dynamik,
und die Masse von Tastelement und Führungsteil kann so gewählt werden, dass die Beeinflussung
durch Schwingungen der Webmaschine gering bleibt.
[0011] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemässen Messvorrichtung ist die einseitige seitliche
Befestigung des Führungsteiles an der Halterung. Damit kann eine spielfreie und langzeitstabile
Führung des Tastelementes erreicht werden. Wenn das Tastelement und die Befestigung
des Führungsteiles bezüglich der Laufrichtung des Gewebes ausreichend voneinander
versetzt sind, sind die am Tastelement auftretenden Reibungskräfte des Gewebes praktisch
ohne Einfluss auf das Messergebnis. Aus den genannten Gründen erlaubt die erfindungsgemässe
Messvorrichtung eine genaue und langzeitstabile Messung der Gewebespannung.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen gehen aus den abhängigen Ansprüchen und der
Zeichnung hervor.
[0013] Im Folgenden wird die Erfindung an Hand der Ausführungsbeispiele und an Hand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels zur vorliegenden Erfindung in
eingebautem Zustand,
- Fig. 2a
- eine Schrägansicht einer Ausführungsvariante des ersten Ausführungsbeispiels zur vorliegenden
Erfindung,
- Fig. 2b
- eine Schrägansicht einer weiteren Ausführungsvariante des ersten Ausführungsbeispiels
zur vorliegenden Erfindung,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels zur vorliegenden Erfindung in
eingebautem Zustand,
- Fig. 4
- eine Schrägansicht des Tastelementes und des Führungsteils gemäss dem zweiten Ausführungsbeispiel,
und
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung einer doppelbäumigen Webmaschine mit zwei Messvorrichtung
zur Messung der Gewebespannung.
[0014] Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer Messvorrichtung
zur Messung der Gewebespannung gemäss der vorliegenden Erfindung. Die Seitenansicht
von Fig. 1 zeigt die Messvorrichtung 1 in eingebautem Zustand. Dabei wird das an der
Anschlaglinie 23, d.h. am Warenrand, gebildete Gewebe 21 über eine Gewebestütze 12
und weiter über ein Tastelement 2 der Messvorrichtung 1 zu einer Umlenkrolle 13 und
anschliessend zu einem Warenantrieb 14 geführt. An Stelle der Umlenkrolle 13, dem
sogenannten Brustbaum, kann an der selben Position auch ein festes Brustbaumprofil
vorgesehen sein. Das Tastelement 2 der Messvorrichtung 1 ist so angeordnet, dass das
Gewebe 21 durch das Tastelement 2 leicht nach oben gedrückt wird, um einen von der
Gewebespannung erzeugten Anpressdruck und einen daraus resultierenden Kraftvektor
aufzunehmen.
[0015] Im Ausführungsbeispiel ist das Tastelement 2 der Messvorrichtung 1 höhenverstellbar
auf einem Führungsteil 3 befestigt, welcher über mindestens ein Schwenklager 6 drehbar
an einer Halterung 4 befestigt ist. Fig. 2a zeigt beispielsweise eine Ausführungsvariante
mit zwei seitlichen Schwenklagern 6, wobei in der Schrägansicht das zweite Schwenklager
vom Tastelement 2 verdeckt wird. Wie in Fig. 2b gezeigt, kann an Stelle von zwei seitlichen
Schwenklagern beispielsweise auch nur ein Schwenklager 6 in der Mitte vorgesehen sein.
Eine Niederhaltefeder 8 verhindert ein Aufklappen der Messvorrichtung 1 in unbenutztem
Zustand. Die Schwenkachse 6 ist im Ausführungsbeispiel quer zur Laufrichtung des Gewebes
angeordnet, und das Tastelement 2 ist gegenüber dem Schwenklager 6 in Laufrichtung
des Gewebes versetzt. Auf diese Weise kann eine langzeitstabile Führung des Tastelementes
2 in Richtung des Kraftvektors senkrecht zur abzutastenden Gewebeoberfläche erreicht
werden. Auf der Halterung 4 ist ein Sensorelement 5, beispielsweise eine geeichte
Kraftmessdose mit Messaufnehmerstift, so angeordnet, dass das Sensorelement 5, d.h.
im Beispiel der Messaufnehmerstift, den Führungsteil 3 berührt und der auf das Tastelement
2 wirkende Kraftvektor über das Führungsteil 3 auf das Sensorelement 5 übertragen
wird, wo der Kraftvektor eine entsprechende Änderung, beispielsweise eine Änderung
des Widerstandes oder des Ausgangsstromes, bewirkt. Der Messweg der im Beispiel verwendeten
Kraftmessdose beträgt maximal 0.01 mm und ist damit vernachlässigbar. Im Ausführungsbeispiel
ist das Sensorelement 5 beispielsweise lose in eine Vertiefung eingesetzt und kann
einfach ausgewechselt werden.
[0016] Der Messbereich der im oben stehenden Ausführungsbeispiel beschriebenen Messvorrichtung
1 lässt sich ohne grossen Aufwand durch Einstellung des Umlenkwinkels des Gewebes,
d.h. der Höhe des Tastelementes 2, oder durch Einsatz verschiedener Kraftmessdosen
mit Messbereichen von beispielsweise 100, 300 oder 600 N anpassen. Die Höhe des Tastelementes
2 in der Grössenordnung von 1 bis 10 mm über der Nulllage des Gewebes, d.h. über der
Lage, die das gespannte Gewebe ohne Messvorrichtung 1 einnimmt, lässt sich in einfacher
Weise mit einer entsprechend geeichten Lehre einstellen. Zum Einstellen der Höhe des
Tastelementes 2 ist die Messvorrichtung des Ausführungsbeispiels mit einer Vorrichtung
zur Höhenverstellung ausgestattet, welche in Fig. 2 gezeigt ist. Das Tastelement 2
ist mit zwei beabstandet angeordnete Stifte versehen, die verstellbar in Bohrungen
des Führungsteiles 3 angeordnet sind. Zwei Druckfedern 9 drücken das Tastelement 2
spielfrei an die Lehre. Die eingestellte Höhe wird mittels zweier Feststellschrauben
7 fixiert. Die Höhe des Tastelementes 2 kann im Ausführungsbeispiel auf ± 0.05 mm
genau eingestellt werden, was bei einer Höhe des Tastelementes 2 von 5 mm über der
Nulllage des Gewebes einen Messfehler von ±1% in der gemessenen Gewebespannung ergibt.
Falls dieser Fehler stört, kann das Messergebnis softwaremässig korrigiert werden.
Das Tastelement 2 wird genau genommen auf einer Kreisbahn um die Schwenkachse geführt.
Da der Messweg von höchstens 0.01 mm klein ist verglichen mit der Länge des durch
den Führungsteil 3 gebildeten Hebelarmes, sind die durch die einseitige Befestigung
verursachten Messfehler vernachlässigbar. Vorteilhafterweise wird die Höhe des Tastelementes
2 über der Schwenkachse 6 deutlich kleiner gewählt als die Länge des durch den Führungsteil
3 gebildeten Hebelarmes. In diesem Fall sind die am Tastelement auftretenden Reibungskräfte
des Gewebes ohne nennenswerten Einfluss auf das Messergebnis.
[0017] Die im oben stehenden Ausführungsbeispiel beschriebene Messvorrichtung 1 ist ein
Modul, das zur Messung der Gewebespannung an einer beliebigen freien Stelle der Gewebebahn
positioniert werden kann. Für die Messung muss die Messvorrichtung lediglich an der
gewünschten Stelle an der Webmasche befestigt und das Tastelement der Messvorrichtung
mit der Gewebebahn in Kontakt gebracht werden.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsvariante ist die Messvorrichtung 1 verschiebbar auf
einem Träger oder Tragprofil 11 montierbar. In einer Webmaschine mit einer derartigen
Messvorrichtung ist das Tragprofil 11 vorteilhafterweise quer zur Laufrichtung des
Gewebes angeordnet und fest mit dem Gestell der Webmaschine verbunden ist. Diese Ausführungsvariante
ist insbesondere auch für doppelbäumige Webmaschinen geeignet, in welchen die Kettspannungen
beider Kettbäume gleich gross sein müssen. Bei einer Änderung der Warenbreite kann
die Position der Messvorrichtungen 1 gemäss Ausführungsbeispiel z.B. so angepasst
werden, dass je ungefähr in der Mitte der rechten und der linken Gewebehälfte gemessen
wird.
[0019] Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Messvorrichtung
zur Messung der Gewebespannung gemäss der vorliegenden Erfindung. Die Seitenansicht
von Fig. 3 zeigt die Messvorrichtung 1 in eingebautem Zustand. Im zweiten Ausführungsbeispiel
ist das Tastelement 2 der Messvorrichtung 1, welches beispielsweise als längliches
Fühlerrohr oder als Tastleiste ausgeführt sein kann, auf einem flexiblen Führungsteil
3, beispielsweise einer länglichen Blattfeder, befestigt. Der flexible Führungsteil
3 ist im zweiten Ausführungsbeispiel an einer Halterung 4a verankert und das Tastelement
2 in Laufrichtung des Gewebes versetzt angeordnet von der Verankerungsstelle des Führungsteiles
3. Auf diese Weise kann eine spielfreie und langzeitstabile Führung des Tastelementes
2 in Richtung des Kraftvektors senkrecht zur abzutastenden Gewebeoberfläche erreicht
werden mit guter Stabilität sowohl in Querrichtung und als auch bezüglich der Zug-
oder Schubkraft des Gewebes. Eine mögliche Torsion des Tastelementes 2 ist erwünscht,
da dadurch die Gewebespannung über die Ausdehnung des Tastelementes 2 gemittelt wird.
An der Halterung 4a ist mittels eines höhenverstellbaren Sensorhalters 4b ein Sensorelement
5, beispielsweise eine geeichte Kraftmessdose mit Messaufnehmerstift, befestigt. Das
Sensorelement 5, d.h. im Beispiel der Messaufnehmerstift, ist so angeordnet, dass
es den Führungsteil 3 berührt und der auf das Tastelement 2 wirkende Kraftvektor über
das Führungsteil 3 auf das Sensorelement 5 übertragen wird, wo der Kraftvektor eine
entsprechende Änderung, beispielsweise eine Änderung des Widerstandes oder des Ausgangsstromes,
bewirkt.
[0020] Die Höhe des Tastelementes 2 und damit der von der Gewebespannung ausgeübte Anpressdruck
lassen sich im zweiten Ausführungsbeispiel in einfacher Weise mit einer entsprechend
geeichten Lehre einstellen. Die Einstellung der Höhe des Tastelementes 2 erfolgt mittels
einer Stellschraube 7a, welche unter dem Sensorelement 5 zwischen dem Sensorhalter
4b und der Halterung 4a angeordnet ist und einer Arretierung 7b, welche den Sensorhalter
4b in der gewünschten Höhe an der Halterung 4a fixiert. Das Tastelement 2 und der
Führungsteil 3 des Ausführungsbeispiels können mit vergleichsweise geringer Masse
hergestellt werden, da sie unabhängig sind von den Webmaschinenteilen, welche das
Gewebe führen und transportieren. Dank der geringen Masse von Tastelement und Führungsteil
lässt sich mit der Messvorrichtung gemäss Ausführungsbeispiel eine hohe Dynamik erzielen,
und die Masse von Tastelement und Führungsteil kann so gewählt werden, dass die Beeinflussung
durch Schwingungen der Webmaschine gering bleibt. Die im zweiten Ausführungsbeispiel
beschriebene Messvorrichtung 1 bildet ebenfalls ein Modul mit den im Rahmen des ersten
Ausführungsbeispiels beschriebenen Vorteilen.
[0021] Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung einer Webmaschine mit zwei Kettbäumen
16' und 16", wobei die Webmaschine pro Kettbaum mit mindestens je einer Messvorrichtung
ausgerüstet ist, beispielsweise mit mindestens je einer Messvorrichtung gemäss einem
der beiden oben beschriebenen Ausführungsbeispiele, und wobei die jeweiligen Messvorrichtungen
1', 1" einzeln quer zur Laufrichtung des Gewebes verschiebbar angeordnet sind. In
einer bevorzugten Ausführungsvariante sind die Messvorrichtungen 1' und 1" verschiebbar
auf einem Träger oder Tragprofil befestigt, welches Tragprofil vorteilhafterweise
quer zur Laufrichtung des Gewebes angeordnet und fest mit dem Gestell der Webmaschine
verbunden ist. Vorteilhafterweise werden die Messvorrichtungen 1' und 1" so angeordnet,
dass der Abstand zur Gewebemitte rechts und links gleich ist und auf jeder Seite ungefähr
in der Mitte der Gewebehälften gemessen wird. Vorteilhafterweise sind die Messvorrichtungen
1' und 1" zwischen Anschlaglinie, d.h. Warenrand, und Brustbaum angeordnet.
1. Messvorrichtung (1) zur Messung der Gewebespannung in einer Webmaschine, umfassend
ein Tastelement (2), um den Anpressdruck eines Gewebes und einen daraus resultierenden
Kraftvektor aufzunehmen, ein Führungsteil (3), mit welchem das Tastelement (2) verbunden
ist, um das Tastelement (2) in Richtung des Kraftvektors zu führen, eine Halterung
(4), an welcher das Führungsteil (3) befestigt ist, und ein Sensorelement (5), welches
mit dem Tastelement (2) in Wirkverbindung steht, sodass der auf das Tastelement (2)
wirkende Kraftvektor eine entsprechende Änderung im Sensorelement (5) bewirkt, gekennzeichnet dadurch,
dass das Führungsteil (3) einseitig an der Halterung (4) befestigt ist, dass das Tastelement
(2) beabstandet von der Befestigung des Führungsteiles (3) angeordnet ist, und dass
die Messvorrichtung (1) als Modul ausgeführt ist.
2. Messvorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Halterung (4) verschiebbar auf einem Träger
oder Tragprofil montierbar ist.
3. Messvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Tastelement (2) im Wesentlichen
senkrecht zur Gewebeoberfläche geführt ist.
4. Messvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Führungsteil (3) drehbar
an der Halterung (4) befestigt ist.
5. Messvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Führungsteil (3) oder
Teile davon flexibel sind und/oder das Führungsteil (3) flexibel an der Halterung
(4) befestigt ist.
6. Messvorrichtung nach Anspruch 5, wobei das Führungsteil (3) eine Blattfeder umfasst.
7. Messvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Tastelement (2) in der
Höhe verstellbar ist.
8. Messvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das Tastelement (2) und die
Befestigung des Führungsteiles (3) bezüglich der Laufrichtung des Gewebes versetzt
voneinander angeordnet sind.
9. Webmaschine mit mindestens einer Messvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
8.
10. Webmaschine nach Anspruch 9, wobei die mindestens eine Messvorrichtung (1) quer zur
Laufrichtung des Gewebes verschiebbar angeordnet ist.
11. Webmaschine nach Anspruch 9 oder 10 mit zwei Kettbäumen (16', 16"), wobei die Webmaschine
pro Kettbaum mit mindestens je einer Messvorrichtung ausgerüstet ist, und wobei die
jeweiligen Messvorrichtungen (1', 1") einzeln quer zur Laufrichtung des Gewebes verschiebbar
angeordnet sind.
12. Webmaschine mit zwei Kettbäumen, welche Webmaschine pro Kettbaum mit mindestens je
einer Messvorrichtung zur Messung der Gewebespannung ausgerüstet ist, gekennzeichnet dadurch dass die jeweiligen Messvorrichtungen zur Messung der Gewebespannung als separate Module
ausgeführt sind.
13. Webmaschine nach Anspruch 12, wobei die jeweiligen Messvorrichtungen zur Messung der
Gewebespannung einzeln quer zur Laufrichtung des Gewebes verschiebbar angeordnet sind.
14. Webmaschine nach Anspruch 12 oder 13, wobei die jeweiligen Messvorrichtungen zur Messung
der Gewebespannung einzeln verschiebbar auf einem Träger oder Tragprofil angeordnet
sind.
15. Webmaschine nach einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei die jeweiligen Messvorrichtungen
zur Messung der Gewebespannung zwischen der Warenrand und dem Brustbaum angeordnet
sind.