(2) 1. Technisches Gebiet:
[0001] Vorrichtungen zur Flächenbegrenzung oder/und Hangverbauung, schalldämmend und vor
Schall schützend, beidseitig bepflanzbar, als freistehende Mauern oder als Stützwände
gegen das Erdreich, vorzugsweise aus hochverdichtetem Beton oder aus Kunststoff (Recyclingstoffe).
Also bepflanzbare, schalldämmende Formen.
(2) 2. Stand der Technik:
[0002] Die am Markt angebotenen bepflanzbaren Formen sind meistens künstliche Steine aus
Beton. Genau übereinander geschichtet sind diese in der obersten Schichtreihe bepflanzbar.
Die Schalldämmung ist minimal Zurückversetzt gegen einen Hang geschichtet, öffnen
sich nur schmale Pflanzfelder, die bei Bewuchs etwas bessere Schalldämmwerte ergeben.
Daneben haben diese Formen die ausgeprägte Eigenschaft der WasserAufnahme und verstärkte
Abgabe in die Atmosphäre (Verdunstung).
(2) 3. Probleme:
[0003] In Wohngebieten, insbesondere in Reihenhausanlagen, sind die Flächen für Pflanzungen
vergleichsweise gering. Der Grenzbereich zum Nachbar ist oft diesbezüglich problematisch,
da die Vorstellungen und Ideale unter Nachbarn erfahrungsgemäß sehr unterschiedlich
sind.
[0004] Man sieht daher häufig Flechtzäune aus Holz oder aus Kunststoff als Sichtschutz,
die zwar wenig Grundfläche beanspruchen, die jedoch zur Aufnahme von Pflanzen kaum
oder ungeeignet sind. Die Schallausbreitung ist bei Flechtzäunen naturgemäß wenig
behindert.
[0005] Mauern aus herkömmlichen bepflanzbaren Formen sind genau übereinander geschichtet
in den überdeckten Formen nicht zu bepflanzen und sind in horizontaler Ebene wenig
stabil, es sei denn, sie sind mit Klebemörtel verbunden. Dann jedoch kann dies beim
Abbruch einer solchen Mauer die bepflanzbaren Formen zerstören und wegen des Klebemörtels
zu Entsorgungsproblemen führen.
[0006] Die bei diesen Formen unerwünschte Eigenschaft der Wasseraufnahme und -abgabe in
die Atmosphäre (Verdunstung) durch das Material und Erwärmung durch die Sonnenstrahlung
entzieht den Pflanzen einen Teil der Erdfeuchtigkeit. Diese bepflanzbaren Formen sehen
zudem ein integrierbares Bewässerungs-System nicht vor, womit die eingesetzten Pflanzen
automatisiert zu bewässern wären.
[0007] Gesucht war daher eine Lösung, bei welcher die Pflanzungen in übereinander liegenden
Schichten vorgesehen sind und schon nach kurzer Wachstumszeit die Mauer ganz begrünt
ist. Die Mauer sollte außerdem freistehend zu bauen sein und beidseitig eine Bepflanzung
ermöglichen sowie eine automatisierte Bewässerung und Leitungen für Energie und Informationen
vorsehen. Sie muß standfest und die bepflanzbaren Formen sollten dennoch ohne Bruch
abzutragen und wiederverwendbar sein um geänderten Bedürfnissen zu entsprechen. Der
Schallschutz hat zudem eine herausragende Bedeutung.
(2) 4. Darstellung der Erfindung: (Problemlösungen)
[0008] Hiermit werden bepflanzbare schalldämmende Formen für den Garten- u. Landschaftbau
angemeldet. Sie sind vorzugsweise aus hochverdichtetem Beton herzustellen mit Kanälen
für Leitungen, die der automatisierten Bewässerung der eingesetzten Pflanzen dienen.
Darüber hinaus dienen die Kanäle der Aufnahme von Leitungen für Energie, wie für Beleuchtung
der Gartenanlagen oder für Informationseinrichtungen Die Formen A, B und C (Fig.2a-c)
bilden ein zusammengehöriges System
Form A ist nur einseitig zu bepflanzen, sie kann jedoch 180° um die Hochachse gedreht
in den Mauerverband eingesetzt werden.
Form B ist darüber hinaus beidseitig bepflanzbar und dient bei höheren freistehenden
Mauern als größere Basis.
Form C ist oberer Abschluss, um den Kanal für die oberste Reihe der frontoffenen Formen
A bzw. B zu überdecken.
[0009] Die Neuheiten im einzelnen:
1. Die Form A weist frontseitig eine schalldämmende Öffnung zum rinnenförmigen Pflanzbereich
auf, der den Wurzelballen dadurch ausreichenden Halt gibt, daß der Pflanzbereich im
Querschnitt nicht halbkreisförmig gestaltet ist und so ein sonst mögliches Herausdrehen
der Pflanzen samt Erde aus der Öffnung verhindert (Fig. 1a). Die Form B besitzt einen
zweiten Pflanzbereich auf der rückwärtigen Seite der Form (Fig. 1b). -Siehe Anspruch
1-.
2. Das Trockenverbindungssystem der Formen wird vom Profil auf der Oberseite der Formen
A und B gebildet, welches in das an der Unterseite der Formen A, B und C kraftschlüssig
greift und ein vor oder zurück der Formenreihe darüber, oder 180° um die Hochachse
verdrehte Setzen einzelner oder mehrerer Formen in einer Reihe ermöglicht (Fig.3a).
Das dargestellte Trockenverbindungssystem ist in soweit Stand der Technik (Siehe DBGM
8603954).
Das Profil hat auf der Oberseite der Formen eine Neuheit, welche in Bezug auf die
Unterseite eine Lücke bildet, die zusätzliche technische Funktionen übernimmt (Fig.
3b). -Siehe Anspruch 2-.
Diese Lücke dient erstens der Aufnahme für das lose Verbindungsteil gemäß Fig.4, ein
gestanztes und dem Profil angepaßten Formpressteil, vorzugsweise aus nicht rostendem
Stahlblech, welches zusammen mit den darüber gesetzten Formen den Verband von nicht
im Verband gesetzter Formen herstellt. Auf das lose Verbindungsteil kann verzichtet
werden, indem die Formen im Verband übereinander sitzen. Der Längenausgleich erfolgt
durch gekürzte Formen.
Die Lücke dient darüber hinaus als Kanal für die Wasserleitung und die Energiekabel.
Das Verbindungsteil entsprechend Fig. 4 ist im Querschnitt offen profiliert, um Änderungen
oder Reparaturen an den Installationen ohne nennenswerte Materialverluste zu ermöglichen.
3. Zur problemlosen Durchführung der Leitungen aus dem Kanal zwecks Abzweig für die
Verbraucher sind die Formen an einer Seite mit einer Aussparung gemäß Fig. 6a-c versehen.
-Siehe Anspruch 3-.
4. Die Formen können mit dem jeweiligen zur Type passenden keilförmigen Zwischenstück
(Fig.5a-d) auch in Bogenlinie (als Innen-oder Aussenbogen) und in mehreren übereinander
liegenden Lagen versetzt sein. Sie können gegen entsprechend ansteigendes Gelände,
aber auch freistehend als Abteiler neben- und übereinander sitzten. -Siehe Anspruch
4-.
1. dadurch begründet, daß die Formen A u. B mindestens einen rinnenförmigen, im Querschnitt
nicht halbkreisförmigen Pflanzbereich besitzen, der von der Frontseite her zu bepflanzen
ist.
2. dadurch begründet, daß das kraftschlüssige Profil beim übereinandersetzen der Formen
in jedem Versetzbeispiel einen von Form zu Form durchgängigen Kanal bildet, der der
Aufnahme des Verbindungsteils und der Versorgungsleitungen dient.
3. dadurch begründet, daß die Formen jeweils an einer Anschlusseite eine aussparende
Vertiefung für die Abzweigung an die Beregner bzw. die Energieverbraucher aufweisen.
4. dadurch begründet, daß das Vor- bzw. Zurückversetzen von übereinander sitzenden Formen
in Bogenlinie (Innen- u. Außenbogen) unter Beibehaltung der Verbandtechnik durch zum
Typ passende keilförmige Zwischenstücke erreicht wird, indem das kraftschlüssige Profil
nach Anspruch 2 in der Draufsicht 2-fach abgewinkelt verläuft Hierbei ist entscheidend,
daß die Begrenzungslinien des mittleren Abschnitts vom keilförmigen Zwischenstück
parallel zueinander laufen Ein günstiger Winkelgrad zwischen diesen Begrenzungslinien
und der jeweiligen seitlichen Anschlusslinie zur benachbarten Form ist 7,5° wodurch
aus 24 Zwischenstücken ein Vollkreis entsteht.
5. Die im Prinzip unveränderte aber zur einfacheren Herstellung nicht abgewinkelte Pflanzrinne
des keilförmigen Zwischenstücks weist durch den anderen Verlauf gegenüber den gerade
verlaufenden Formen eine geringfügige Verringerung im Volumen auf. Dies beeinträchtigt
jedoch nicht die Funktion als Pflanzrinne.