Technisches Gebiet
[0001] Aufgrund ständig steigender Verschärfung der Abgasvorschriften für Ottomotoren und
für selbstzündende Verbrennungskraftmaschinen ist der Einspritzbeginn insbesondere
bei selbstzündenden Verbrennungskraftmaschinen an die jeweilige Betriebsphase der
Verbrennungskraftmaschine anzupassen. In der Kaltstartphase, insbesondere bei niedrigen
Außentemperaturen, ist es erforderlich, an Diesel-Verteilereinspritzpumpen den Einspritzbeginn
nach früh zu verschieben und dadurch hinsichtlich der Partikelemission einen emissions-
und geräuschärmeren Start zu ermöglichen. Bei steigenden Drehzahlen von selbstzündenden
Verbrennungskraftmaschinen ist es erforderlich, den Förderbeginn der Einspritzpumpe
vorzuverlegen, um die durch Einspritz- und Zündverzug verursachte Zeitverschiebung
zu kompensieren.
Stand der Technik
[0002] Nach dem Einspritzvorgang benötigt Dieselkraftstoff eine bestimmte Zeitspanne, um
mit der Verbrennungsluft ein entzündbares, bei hohem Druck selbstzündendes Gemisch
zu bilden. Der dafür benötigte Zeitraum zwischen Einspritzbeginn und Verbrennungsbeginn
wird bei selbstzündenden Verbrennungskraftmaschinen als Zündverzug bezeichnet. Dieser
wird neben anderen Faktoren auch von der Zündwilligkeit des Dieselkraftstoffes bestimmt
(ausgedrückt durch die Cetanzahl), dem erreichbaren Verdichtungsverhältnis der selbstzündenden
Verbrennungskraftmaschine und der Güte der Kraftstoffzerstäubung durch die Einspritzdüse
des Kraftstoffinjektors. Der Zündverzug bei selbstzündenden Verbrennungskraftmaschinen
liegt in der Regel in der Größenordnung von 1 - 2 ms. Während der Kaltstartphase,
insbesondere bei niedrigen Außentemperaturen verlängert sich diese Zeitspanne, was
zu Rußbildung durch unverbrannten Kraftstoff führt, der durch das Abgassystem in die
Umgebung gelangt.
[0003] Bei Verteilereinspritzpumpen selbstzündender Verbrennungskraftmaschinen können verschiedene
Kaltstart-Beschleuniger eingesetzt werden. Eine hydraulische Maßnahme zur Kaltstartbeschleunigung
liegt in einer temporär erfolgenden Anhebung des Innenraumdruckes der Verteilereinspritzpumpe
während des Kaltstarts und der sich unmittelbar an diesen anschließenden Kaltlaufphase
selbstzündender Verbrennungskraftmaschinen. Durch die Anhebung des Innendruckes wird
die Verschiebung eines Spritzverstellerkolbens bewirkt, was zu einer Verschiebung
des Einspritzbeginns nach früh führt. Der Nachteil dieser Maßnahme liegt in einem
späten Loslauf des Spritzverstellerkolbens durch langsam erfolgenden Druckaufbau im
Innenraum der Verteilereinspritzpumpe.
[0004] Eine weitere Möglichkeit, den Einspritzbeginn nach früh zu verstellen, liegt darin,
durch Verdrehen eines als Rollenring ausgebildeten Bauelements während des Starts
und der Kaltlaufphase der selbstzündenden Verbrennungskraftmaschine den Spritzverstellerkolben
und damit Einspritzbeginn nach früh hin zu verstellen. Eine weitere auf mechanischem
Wege durchführbare Maßnahme besteht darin, auf einer Seite des Spritzverstellerkolbens
mittels einer Exzenterwelle zu drücken und dadurch den Spritzverstellerkolben derart
zu verstellen, dass sich der Einspritzbeginn nach früh hin verschiebt. Der erwähnten
Maßnahme haftet der Nachteil an, dass nur geringe Verstellmöglichkeiten erreichbar
sind, die ihre Grenze in der mechanischen Überbeanspruchung der beteiligten Bauteile
finden und somit nur eine begrenzte Verschiebung des Einspritzbeginns auf früh hin
erzielt werden kann.
Darstellung der Erfindung
[0005] Die Verschiebung des Spritzverstellerkolbens in Richtung auf einen früheren Einspritzbeginn
erfolgt in der Kaltphase durch Öffnen der Zulaufbohrung durch einen Nachlaufkolben.
Der Nachlaufkolben kann auch als ein Servokolben oder als ein Regelschieber beschaffen
sein. Die Funktion dieses Bauelements liegt im Öffnen und Schließen von Zulauf und
Ablauf am Spritzverstellerkolben.
[0006] In der Kaltstellung der Verteilereinspritzpumpe ist der dem Verstellerkolben zugeordnete
Druckraum zunächst leer, seine Befüllung erfolgt während der sich einstellenden Warmlaufphase
der Verbrennungskraftmaschine mit steigender Drehzahl. Mit zunehmender Befüllung des
Innenraumes der Verteilereinspritzpumpe steigt deren Innenraumdruck erheblich an.
[0007] Durch einen Kaltstartbeschleunigungskolben ist der Spritzverstellerkolben mit kurzer
Ansprechzeit verstellbar. Bei in der Startphase der Verbrennungskraftmaschine auftretenden,
extrem niedrigen Drehzahlen kann ein früherer Loslauf des Spritzverstellerkolbens
erreicht werden, ohne dass ein vollständiger Hochdruckaufbau im Pumpeninnenraum erforderlich
ist. Da bei der erfindungsgemäßen Lösung ein Hochdruckaufbau im Pumpenraum nicht erforderlich
ist, stellt sich der Spritzverstellerkolben so rechtzeitig auf früh, dass bereits
bei den ersten Umdrehungen der Verbrennungskraftmaschine ein früherer Einspritzzeitpunkt
erzielt werden kann. Ein früherer Einspritzzeitpunkt verbessert die Kraftstoffzerstäubung
während der Einspritzung erheblich, so dass die Zündwilligkeit des Kraftstoffluftgemisches
innerhalb des Brennraums erheblich ansteigt. Dies führt einerseits zu einer Verringerung
der Partikelemission während der Start- und der Kaltphase; andererseits lässt sich
mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung ein schnelleres Anspringen der selbstzündenden
Verbrennungskraftmaschine erreichen.
[0008] Der Spritzverstellerkolben der Verteilereinspritzpumpe wird in Richtung auf "Einspritzbeginn
früh" durch einen Nachlaufkolben verstellt, der eine Zulaufbohrung freigibt oder verschließt.
Der Nachlaufkolben, der durch eine Feder-Hülse-Kombination bewegt wird, stützt sich
an einem Kaltstartbeschleunigungskolben ab, dessen Stirnfläche in einen Druckraum
hineinragt. Der Nachlaufkolben, der in verschiedenen Ausführungsmöglichkeiten sowohl
als Regelschieber, als Servo- oder als Steuerkolben ausgebildet sein kann, öffnet
und schließt den Zulauf und Ablauf des Spritzverstellerkolbens, so daß dieser entsprechend
des Betriebszustands der selbstzündenden Verbrennungskraftmaschine den Einspritzzeitpunkt
entsprechend verschiebt. Im Kaltzustand der Verteilereinspritzpumpe und der Verbrennungskraftmaschine
ist dieser Druckraum drucklos, so daß die Stirnseite des Kaltstartbeschleunigungskolbens
in diesen eintaucht. Die der Stirnfläche abgewandte Seite des Kaltstartbeschleunigungskolbens
fungiert als verschiebbare Stützfläche für die Feder-Hülse-Kombination des Nachlaufkolbens.
Der Kaltstartbeschleunigungskolben seinerseits wird durch den Druck im Druckraum der
Kaltstartbeschleunigungseinheit verstellt. Beim Start bzw. während der Kaltlaufphase
der Verbrennungskraftmaschine ist der Druckraum leer und wird erst bei Beginn der
Warmlaufphase der Verbrennungskraftmaschine befüllt. Dadurch steigt der Druck im Druckraum
an, der Kaltstartbeschleunigungskolben verschiebt sich derart, dass der Nachlaufkolben/Regelschieber
seine Normallage einnimmt und der Einspritzbeginn wieder von früh zurückgenommen wird.
[0009] Mit dem Kaltstartbeschleunigungskolben der Verteilereinspritzpumpe können zudem externe
Ansteuerungen betrieben werden, wie z.B. eine lastabhängige Förderbeginnverschiebung
(LFB-Funktion). Diese Funktion wird durch beispielsweise eine Ringnut geschaltet.
Im kalten Zustand der selbstzündenden Verbrennungskraftmaschine ist diese externe
Ansteuerung abgeschaltet, d.h. die z.B. als Nut ausgebildete Öffnung oder eine dementsprechende
Bohrung bleibt verschlossen. Mit zunehmender Erwärmung der selbstzündenden Verbrennungskraftmaschine
kann die lastabhängige Förderbeginn-Funktion zugeschaltet werden, da der Innendruck
im Innenraum der Verteilereinspritzpumpe zunimmt. Die Ansteuerung der lastabhängigen
Förderbeginnverschiebung erfolgt bei offen stehender Öffnung.
Zeichnung
[0010] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend näher erläutert.
[0011] Es zeigt:
- Figur 1
- eine Seitenansicht einer Einspritz-Verteilerpumpe mit den Schnittverläufen II-II und
III-III,
- Figur 2
- die Lage einer Ablaufbohrung am Nachlauf-Servokolben der Einspritzpumpe und
- Figur 3
- einen Längsschnitt durch den Kaltstartbeschleunigungskolben unterhalb eines Elektromagneten
an der Einspritz-Verteilerpumpe.
Ausführungsvarianten
[0012] Fig. 1 zeigt die Seitenansicht der Einspritz-Verteilerpumpe mit angeflanschter Verstelleinheit
für den Einspritzverstellerkolben.
[0013] Der Darstellung gemäß Fig. 1 ist eine Einspritz-Verteilerpumpe zu entnehmen, deren
Gehäuse 1 in Seitenansicht wiedergegeben ist. An das Gehäuse 1 der Einspritz-Verteilerpumpe
ist eine Verstelleinheit 2 zur Verschiebung des Einspritzbeginns angeflanscht. Diese
ist mit Flanschschrauben 7 bzw. 8 seitlich am Gehäuse 1 der Einspritz-Verteilerpumpe
befestigt. Der Verstelleinheit 2 zur Verschiebung des Einspritzbeginns ist ein Steller
in Gestalt eines Elektromagneten 3 zugeordnet.
[0014] Zwischen dem Gehäuse 1 der Einspritz-Verteilerpumpe und der Verstelleinheit zum Verschieben
des Einspritzbeginns 2 ist eine Anschlussleitung 9 zur Steuerung der lastabhängigen
Förderbeginnverschiebungs-Funktion vorgesehen, die mit einer Hohlschraube 10 auf der
Oberseite des Gehäuses 1 der Einspritz-Verteilerpumpe befestigt ist. Mit den römischen
Ziffern II-II bzw. III-III sind die in Figuren 2 und 3 dargestellten Schnittverläufe
bezeichnet.
[0015] Fig. 2 zeigt die Lage einer Steuernut zur Ansteuerung einer LFB-Funktion der Einspritz-Verteilerpumpe.
[0016] Aus der Schnittdarstellung gemäß Fig. 2 geht hervor, dass ein in der Verstelleinheit
zur Verschiebung des Einspritzbeginns 2 beweglich aufgenommener Kaltstartbeschleunigungskolben
12 mittels eines diesem zugeordneten Federelements 14 in der Verstelleinheit 2 aufgenommen
ist. In der Verstelleinheit 2, d.h. zwischen einer Wandung derselben und einer Stirnseite
13 des Kaltstartbeschleunigungskolbens 12 ist ein Druckraum 11 ausgebildet. An der
Außenseite der Mantelfläche des Kaltstartbeschleunigungskolbens 12 ist eine Ringnut
16.1 aufgenommen, die mit einer im Gehäuse der Verstelleinheit so zur Verschiebung
des Einspritzbeginns ausgebildeten Öffnung 16.2 zusammenarbeitet und mit dieser eine
Ablaufbohrung 16 bildet. Die Ablaufbohrung 16, d.h. das Zusammenwirken der Ringnut
16.1 des Kaltstartbeschleunigungskolbens 12 mit der Gehäusebohrung 16.2, erlaubt das
Vorsehen einer LFB-Funktion ohne externe Beschaltung an der Verstelleinheit 2 zur
Verschiebung des Einspritzbeginns. Mit der erfindungsgemäßen Lösung lässt sich die
LFB-Funktion je nach Betriebszustand der selbstzündenden Verbrennungskraftmaschine,
d.h. im Kaltzustand abschalten und im erwärmten Zustand anschalten, ohne dass eine
fremdbetätigte externe Beschaltung erforderlich wäre.
[0017] Die den Kaltstartbeschleunigungskolben 12 beaufschlagende Kolbenfeder 14 stützt sich
einerseits an einer Stützfläche im Kolbeninneren und andererseits an einer Stützscheibe
15 ab, die mittels Befestigungsschrauben am Gehäuse 1 der Einspritz-Verteilerpumpe
befestigt sein kann.
[0018] Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt durch den Kaltstartbeschleunigungskolben innerhalb
der Verstelleinheit zur Verschiebung des Eintrittsbeginns unterhalb eines Elektromagneten.
[0019] Fig. 3 ist entnehmbar, dass das Gehäuse 1 der Einspritz-Verteilerpumpe und das Gehäuse
der Verstelleinheit 2 zur Verschiebung des Einspritzbeginns zu einer Baueinheit zusammengefasst
sind. An einer sich in vertikaler Richtung erstreckenden Fuge wird die Abdichtung
der Gehäuse 1 bzw. 2 über ein Dichtblech 25 erzielt.
[0020] Im oberen Bereich des Gehäuses der Verstelleinheit 2 zur Verschiebung des Einspritzbeginns
ist ein Steller in Gestalt eines Elektromagneten 3 angeordnet. Dieser erlaubt eine
Druckentlastung des Druckraumes 11 der Verstelleinheit 2 zur Verschiebung des Einspritzbeginns
über eine hier gestrichelt dargestellte Entlastungsbohrung 31.
[0021] Unterhalb des Gehäuses 1 der Einspritz-Verteilerpumpe ist in der Verstelleinheit
2 zur Verschiebung des Einspritzbeginns ein Einspritzverstellerkolben 17 bewegbar
gelagert. Der Einspritzverstellerkolben 17 umfasst beispielsweise zwei winklig zueinander
orientierte Zulaufbohrungen.
[0022] Ferner ist im Einspritzverstellerkolben 17 ein drehbar gelagerter Einsatz ausgebildet,
mit welchem bei einer Verschiebungsbewegung des Einspritzverstellerkolbens 17 ein
im Gehäuse 1 der Einspritz-Verteilerpumpe gelagerter Ring hinsichtlich des Einspritzbeginns
zwischen früh und spät je nach Betriebszustand der selbstzündenden Verbrennungskraftmaschine
verstellbar ist.
[0023] Im Gehäuse der Verstelleinheit 2 zur Verschiebung des Einspritzbeginns ist ein Kaltstartbeschleunigungskolben
12 verschiebbar gelagert. Die Stirnseite 13 des Kaltstartbeschleunigungskolbens einerseits
sowie die Innenseite des Gehäuses der Verstelleinheit 2 zur Verschiebung des Eintrittsbeginns
grenzen an einen Druckraum 11. Der Druckraum, der einerseits durch die Innenseite
des Kaltstartbeschleunigungskolbens 12 und andererseits durch die Stirnseite des Einspritzverstellerkolbens
17 begrenzt wird, ist druckentlastet. Von diesem Druckraum zweigt eine z.B. als Nut
beschaffene Öffnung 16 ab, die in verschlossenem Zustand eine externe Ansteuerung,
wie z.B. die LFB-Funktion abschaltet, jedoch bei erwärmtem Zustand der Verteilereinspritzpumpe
die LFB-Funktion zuschaltet; ist die LFB-Funktion zugeschaltet, steht die z.B. als
Nut beschaffene Öffnung 16 offen.
[0024] Der Kaltstartbeschleunigungskolben 12 umfasst an seiner seiner Stirnfläche 13 abgewandten
Seite gestuft angeordnete Anschlagflächen 13.1, 13.2 bzw. 13.3. Jede dieser Anschlagflächen
13.1, 13.2 bzw. 13.3 fungiert als Stützfläche für vorzugsweise als Spiralfedern ausgebildete
Federelemente.
[0025] Ein lediglich den Kaltstartbeschleunigungskolben 12 einer Federkraft beaufschlagendes
Federelement 14 stützt sich an der ersten Anschlagfläche 13.1 an der Innenseite des
Kaltstartbeschleunigungskolbens 11 sowie an einem an den Gehäusen 1 bzw. 2 montierten
Stützring 15 ab. Der Stützring 15 ist über Befestigungselemente - vorzugsweise Einsteckschrauben
-, die mit Bezugszeichen 23 identifiziert sind, in den Gehäusen verschraubt und stationär
fixiert. An der zweiten Anschlagfläche 13.2 an der Innenseite des Kaltstartbeschleunigungskolbens
12 stützt sich eine Feder/Hülse-Kombination 19 ab. Die Feder/Hülse-Kombination umfasst
eine Hülse 19.1 sowie eine an dieser aufgenommenes Federelement 19.2. Das Federelement
19.2 stützt sich einerseits an einem ersten Anschlagring 19.3 der Feder/Hülse-Kombination
19 sowie andererseits an einer dem ersten Anschlagring 19.3 gegenüber liegenden Schlitzscheibe
20 ab. Die Schlitzscheibe 20 ihrerseits liegt an der Bodenfläche einer Ausnehmung
an einer Stirnseite des Einspritzverstellerkolbens 17 an. Der erste Anschlagring 19.3
der Hülse 19.1 der Feder/Hülse-Kombination 19 liegt an der zweiten Anschlagfläche
13.2 des Kaltstartbeschleunigungskolbens 12 an und ist durch das Federelement 19.2
beaufschlagt. Der zweite Anschlagring 19.4 der Hülse 19.1 hingegen umgreift eine Stützscheibe
27 eines Nachlaufkolbens/Regelschiebers 24.
[0026] Daneben ist der Nachlaufkolben/Regelschieber 24 über eine Nachlaufkolbenfeder 21
mit einer Federkraft beaufschlagt, wobei sich die Nachlaufkolbenfeder 21 an einem
an der dritten Anlagefläche 13.1 des Kaltstartbeschleunigungskolbens 12 abstützenden
Ring 22 abstützt. Der Nachlaufkolben/Regelschieber 24 seinerseits ist von einem Kanalsystem
durchzogen, welches eine Querbohrung 26 sowie eine mit dieser in Verbindung stehende
Längsbohrung 28 mit Durchmesserstufung umfasst.
[0027] Am Nachlaufkolben/Regelschieber 24 sind darüber hinaus Ausnehmungen 29 ausgebildet,
in welche die Schenkel der Schlitzscheibe 20 hineinragen und damit den maximalen Verschiebeweg
des Nachlaufkolbens/Regelschiebers 24 im Einspritzverstellerkolben 17 begrenzen.
[0028] Beim Kaltstart einer selbstzündenden Verbrennungskraftmaschine ist der als Elektromagnet
ausgebildete Steller 3 vorzugsweise so geschaltet, dass der Druckraum 11 der Stelleinheit
2 zur Verschiebung des Einspritzbeginns drucklos ist. Den den Kaltstartbeschleunigungskolben
12 an den Anlageflächen 13.1 bzw. 13.2 beaufschlagenden Federelementen 14 sowie 19.2
wirkt daher keine Gegenkraft über den Druckraum 11 entgegen, so dass die genannten
Federelemente ihre Ruhestellung einnehmen können. Dadurch wird, bedingt durch das
entspannende Federelement 19.2 der Feder/Hülse-Kombination 19 und die mit diesen zusammenarbeitende
Hülse 19.1 der Nachlaufkolben/Regelschieber 24 an seiner Stützscheibe 27 durch den
zweiten Anschlagring 19.4 der Hülse 19.1 so verschoben, daß die Zulaufbohrungen mit
dem Kanalsystem 26 bzw. 28 im Inneren des Nachlaufkolbens/Regelschiebers 24 in Verbindung
treten. Dadurch wird die Einspritz-Verteilerpumpe so verstellt, dass es zu einem frühen
Beginn der Einspritzung von Kraftstoff in die einzelnen Brennräume der selbstzündenden
Verbrennungskraftmaschine kommt. Dadurch lässt sich die Partikelemission bzw. die
Geräuschentwicklung beim Start einer selbstzündenden Verbrennungsmaschine und in der
sich daran anschließenden Kaltlaufphase erheblich herabsetzen.
[0029] Mit zunehmender Betriebszeit erwärmt sich die Verbrennungskraftmaschine sowie die
Einspritz-Verteilerpumpe. Während der sich an die Kaltlaufphase anschließenden Warmlaufphase
der selbstzündenden Verbrennungskraftmaschine erfolgt ein Schalten des Magnetventils
3 und dadurch ein Einströmen von Fluid in den Druckraum 11, wodurch es im Druckraum
11 zu einem Druckanstieg kommt, wobei der unmittelbar auf die Stirnseite 13 des Kaltstartbeschleunigungskolbens
12 einwirkt und diesen entgegen der Druckkraft in seinem Hohlraum beaufschlagt.
[0030] Im Normalbetrieb, d.h. im warmgelaufenen Zustand der selbstzündenden Verbrennungskraftmaschine
wird die Steuerung des Nachlaufkolbens/Regelschiebers 24 durch das Federelement 21
übernommen, welches sich an der dritten Anschlagfläche 13.3 an der Innenseite des
Kaltstartbeschleunigungskolbens 12 abstützt und den Nachlaufkolben/Regelschieber 24
unabhängig von den Federelementen 14 bzw. 19.1 beaufschlagt.
[0031] Die vorstehend beschriebene externe Ansteuerung einer lastabhängigen Förderbeginn-Verschiebung,
welche durch Öffnen bzw. Schließen einer Nut bzw. einer Bohrung 16 erfolgen kann,
sei beispielhaft für eine Funktion erwähnt, die abhängig vom sich einstellenden Betriebszustand
der selbstzündenden Verbrennungskraftmaschine ohne externen Beschaltungsaufwand zu
erfordern, angesteuert werden kann. Die mit der Realisierung gemäß der vorstehenden
Beschreibung verbundenen Bauelemente wie z.B. Ablaufbohrung 16, das ein Überströmen
des Fluids ermöglichende Anschlussrohr 9 sowie die das Anschlussrohr aufnehmende Hohlschraube
10 sind lediglich beispielhaft genannt und haben auf die Funktion des Kaltstartbeschleunigungskolbens
12 keinen Einfluss.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Einspritz-Verteilerpumpengehäuse
- 2
- Verstelleinheit zur Verschiebung des Einspritzbeginns
- 3
- Elektromagnet
- 4
- Antriebsseite
- 5
- Riemenscheibe
- 6
- Nut
- 7
- Flanschschraube
- 8
- Flanschschraube
- 9
- Anschlussrohr
- 10
- Hohlschraube
- 11
- Druckraum
- 12
- Kaltstartbeschleunigungskolben
- 13
- Stirnfläche
- 13.1
- erste Anlagefläche
- 13.2
- zweite Anlagefläche
- 13.3
- dritte Anlagefläche
- 14
- Kolbenfeder
- 15
- Stützring
- 16
- Ablaufbohrung
- 16.1
- Ringnut im Kaltstartbeschleunigungskolben
- 16.2
- Gehäusebohrung
- 17
- Einspritzverstellkolben
- 18
- Bohrung für Nachlaufkolben/Regelschieber
- 19
- Feder/Hülse-Kombination
- 19.1
- Hülse
- 19.2
- Federelement
- 19.3
- 1. Anschlagring
- 19.4
- 2. Anschlagring
- 19.5
- Bohrungen
- 20
- Schlitzscheibe
- 21
- Nachlaufkolbenfeder
- 22
- Ring
- 23
- Befestigungsschraube
- 24
- Nachlaufkolben/Regelschieber
- 25
- Dichtblech
- 26
- Querbohrung
- 27
- Stützscheibe
- 28
- Längsbohrung Nachlaufkolben/Regelschieber
- 29
- Ausnehmung
- 30
- Ring
- 31
- Zulaufbohrung
1. Kraftstoffförderaggregat für Verbrennungskraftmaschinen mit einem Gehäuse (1), welches
eine Verstelleinheit (2) zum Verschieben des Einspritzzeitpunktes von Kraftstoff in
die Brennräume der Verbrennungskraftmaschine umfasst, in welcher ein Spritzverstellerkolben
(17) aufgenommen ist, der in der Verstelleinheit (2) verschiebbar aufgenommen ist
und von welchem ein Nachlaufkolben/Regelschieber (24) zu diesem relativ bewegbar umschlossen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinheit (2) zur Verschiebung des Einspritzbeginns ein über einen Steller
(3) druckbeaufschlagbaren/druckentlastbaren Druckraum (11) enthält, über welchen ein
Kaltstartbeschleunigungskolben (12) bewegbar ist, der über ein Federelement (21) einerseits
den Nachlaufkolben/Regelschieber (24) beaufschlagt und mit einer Feder/Hülse-Kombination
(19; 19.1; 19.2) andererseits auf den Einspritzverstellerkolben (17) einwirkt.
2. Kraftstoffförderaggregat gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kaltstartbeschleunigungskolben (12) auf der dem Einspritzverstellkolben (17)
zuweisenden Seite gestuft ausgebildete Anlageflächen (13.1, 13.2, 13.3) enthält.
3. Kraftstoffförderaggregat gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kaltstartbeschleunigungskolben (12) an seiner Kolbenmantelfläche eine Öffnung
(16.1) umfasst, die mit einer gehäuseseitigen Öffnung (16.2) einen Ablauf (16) zur
Ansteuerung externer Funktionen bildet.
4. Kraftstoffförderaggregat gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an einer ersten Anlagefläche (13.1) des Kaltstartbeschleunigungskolbens (12) ein
Federelement (14) anliegt, welches sich an einer Stützfläche (15) der Verstelleinheit
(2) zur Verschiebung des Einspritzbeginns abstützt.
5. Kraftstoffförderaggregat gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einer zweiten Anschlagfläche (13.2) des Kaltstartbeschleunigungskolbens
(12) und einer Stirnseite des Einspritzverstellerkolbens (17) eine Feder/Hülse-Kombination
(19) aufgenommen ist.
6. Kraftstoffförderaggregat gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder/Hülse-Kombination (19) eine Hülse (19.1) umfasst, deren erster Anschlagring
(19.3) an der zweiten Anlagefläche (13.2) des Kaltstartbeschleunigungskolbens (12)
anliegt und deren zweiter Anschlagring (19.4) eine Stützscheibe (27) des Nachlaufkolbens/Regelschiebers
(24) umgreift.
7. Kraftstoffförderaggregat gemäß der Ansprüche 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder/Hülse-Kombination (19) ein Federelement (19.2) enthält, welches den ersten
Anschlagring (19.3) der Hülse (19.1) und den Einspritzverstellerkolben (17) gegeneinander
vorspannt.
8. Kraftstoffförderaggregat gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einer dritten Anschlagfläche (13.3) des Kaltstartbeschleunigungskolbens
(12) und dem Nachlaufkolben/Regelschieber (14) ein diesen beaufschlagendes Federelement
(21) angeordnet ist.
9. Kraftstoffförderaggregat gemäß der Ansprüche 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (19.1) der Feder/Hülse-Kombination (19) Öffnungen (19.5) enthält, über
welche aus den Kanälen (26, 28) austretendes Fluid in den Hohlraum überströmt.
10. Kraftstoffförderaggregat gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebung des Nachlaufkolbens/Regelschiebers (24) in den Hohlraum unabhängig
von der Einfahrbewegung des Einspritzverstellkolbens (17) in diesen ist.
11. Kraftstoffförderaggregat gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckentlastung/Druckbeaufschlagung des Druckraumes (11) der Verstelleinheit
(2) zum Verschieben des Einspritzbeginns über einen Elektromagneten (3) erfolgt.