Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Hochdruckkraftstoffpumpe für eine Brennkraftmaschine,
mit mindestens einem Pumpenelement, mit einem Kraftstoffzulauf, mit einer Hochdruckleitung,
wobei das Pumpenelement Kraftstoff aus dem Kraftstoffzulauf in die Hochdruckleitung
fördert, und mit einem Membranspeicher, wobei der Membranspeicher einen ersten Teilraum
und einen zweiten Teilraum aufweist, die durch eine Membran voneinander getrennt sind,
und wobei der zweite Teilraum mit dem Druck des Kraftstoffzulaufs beaufschlagt wird.
[0002] Bei dieser Hochdruckkraftstoffpumpe, die bspw. in Common-Rail-Einspritzanlagen von
Otto-Motoren mit Benzin-Direkeinspritzung eingesetzt wird, dient der Membranspeicher
dazu, die während des Betriebs auftretenden Druckstöße im Kraftstoffzulauf zu dämpfen
und eine ausreichende Versorgung des Förderraums mit Kraftstoff während des Saughubs
des oder der Pumpenelemente zu gewährleisten.
[0003] Die Fördermengenregelung dieser Hochdruckkraftstoffpumpe erfolgt über ein Mengensteuerventil,
welches zu diesem Zweck eine hydraulische Verbindung zwischen dem Förderraum des Pumpenelements
und dem Kraftstoffzulauf herstellen kann. Wenn diese Verbindung hergestellt ist, fördert
das Pumpenelement nicht mehr in die Hochdruckleitung; sondern in den-Kraftstoffzulauf.
Durch diese Regelung der Kolbenpumpe wird der Nutzungsgrad der Hochdruckkraftstoffpumpe
verbessert, da sich die Arbeitsaufnahme des Pumpenelements stark verringert, wenn
diese nur gegen den niedrigen Druck im Kraftstoffzulauf Arbeit verrichten muss.
[0004] Mit dem Öffnen des Mengensteuerventils wird der Kraftstoffzulauf schlagartig mit
einem Druckstoß beaufschlagt, der zu erheblichen mechanischen Beanspruchungen der
Einspritzanlage führt. Um diese Druckstöße mindestens teilweise abzubauen, ist ein
Membranspeicher mit einer diffusionsdichten und in Folge dessen harten Membran im
Kraftstoffzulauf vorgesehen.
[0005] Während des Saughubs des Pumpenelements tritt im Kraftstoffzulauf eine dynamische
Druckabsenkung, was die Gefahr von Dampfblasenbildung und Kavitation mit sich bringt.
Der Druckabsenkung im Kraftstoffzulauf entsteht, weil kurzzeitig die von der Kolbenpumpe
angesaugte Kraftstoffmenge größer ist als die von einer Niederdruckpumpe in den Kraftstoffzulauf
geförderte Kraftstoffmenge; bzw. weil die Flüssigkeit in der Zulaufleitung beschleunigt
werden muß. In diesem Betriebszustand hält der Membranspeicher den Druck im Kraftstoffzulauf
mindestens teilweise aufrecht, so dass die unerwünschte Dampfblasenbildung wirksam
unterdrückt wird.
[0006] Wenn der Membranspeicher, beispielsweise durch den Bruch der Membran, unwirksam geworden
ist, sind Bypass und Kraftstoffzulauf den oben genannten Druckspitzen voll ausgesetzt,
was über kurz oder lang zu deren Beschädigung führt. Außerdem kann ohne den Membranspeicher
während des Saughubs der Kolbenpumpe Kavitation entstehen, was zu deren Beschädigung
führen kann.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hochdruckkraftstoffpumpe für eine
Brennkraftmaschine mit einem klein bauenden Membranspeicher mit einem guten Dämpfungsverhalten
bereitzustellen,
[0008] Diese Aufgabe wird bei einer Hochdruckkraftstoffpumpe für eine Brennkraftmaschine,
mit mindestens einem Pumpenelement, mit einem Kraftstoffzulauf, mit einer Hochdruckleitung,
wobei die Kolbenpumpe Kraftstoff aus dem Kraftstoffzulauf in die Hochdruckleitung
fördert, und mit einem Membranspeicher, wobei der Membranspeicher einen ersten Teilraum
und einen zweiten Teilraum aufweist, die durch eine Membran voneinander getrennt sind,
und wobei der zweite Teilraum mit dem Druck des Kraftstoffzulaufs beaufschlagt wird,
dadurch gelöst, dass der erste Teilraum mit dem Kraftstoffrücklauf hydraulisch in
Verbindung steht.
Vorteile der Erfindung
[0009] Durch die hydraulische Verbindung von erstem Teilraum und Kraftstoffrücklauf kann
eine weiche Membran eingesetzt werden, mit der große Hübe realisierbar sind. Solche
erfindungsgemäßen Membranen können aus Gummi, der gegenüber Kraftstoff nicht diffusionsdicht
ist, hergestellt werden. Mebranen nach dem Stand der Technik, die diffusionsdicht
sein müssen, sind sehr hart, so dass ein großer Durchmesser des Membranspeichers erforderlich
ist, um das notwendige Dämpfungsvolumen aufzunehmen.
[0010] Die erfindungsgemäße Verbindung zwischen erstem Teilraum und Kraftstoffrücklauf ermöglicht
die Abfuhr des durch die weiche und gut dämpfende Membran diffundierenden Kraftstoffs
in den Kraftstoffrücklauf.
[0011] Außerdem ist durch die erfindungsgemäße hydraulische Verbindung gewährleistet, dass
selbst beim Bruch der Membran kein Kraftstoff in die Umwelt gelangen kann. Schließlich
ist die erfindungsgemäße Lösung sehr einfach realisierbar und kann ohne größere Änderungen
auch an bereits bestehenden in Serie gefertigten Hochdruckkraftstoffpumpen eingeführt
werden.
[0012] Bei einer Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass in der hydraulischen Verbindung
zwischen erstem Teilraum und Kraftstoffrücklauf eine Drossel und/oder eine Blende
vorgesehen ist, so dass die kleine Kraftstoffmenge, welche durch die Membran diffundiert
ohne weiteres aus dem zweiten Teilraum ausgeschoben werden kann.
[0013] Eine nochmals gesteigerte Funktionsfähigkeit ergibt sich, wenn der Strömungswiderstand
der Drossel oder der Blende in Richtung vom ersten Teilraum zum Kraftstoffrücklauf
so bemessen ist, dass sich bei defekter Membran im Kraftstoffzulauf ein gegenüber
dem Normalzustand deutlich verringerter zeitlich gemittelter Druck im ersten Teilraum
einstellt, so dass bei Versagen des Membranspeichers die Brennkraftmaschine mit reduzierter
Kraftstofffördermenge und infolgedessen auch reduzierten Drücken in der Hochdruckleitung
weiterbetrieben werden kann. Somit steht dem Fahrer eines mit einer erfindungsgemäßen
Hochdruckkraftstoffpumpe ausgestatteten Fahrzeugs eine Notfahrfunktion zur Verfügung,
die es ihm erlaubt, die nächstgelegene Werkstatt anzufahren. Wegen der reduzierten
Kraftstofffördermenge und der sich daraus ergebenden Leistungsreduktion der Brennkraftmaschine
erkennt das Steuergerät eine Fehlfunktion und kann eine Warneinrichtung, wie z.B.
eine Signalleuchte im Armaturenbrett des Fahrzeugs, aktivieren.
[0014] Üblich ist eine Förderhöhe der Niederdruckpumpe von etwa 4 bis 6 Bar. Es hat sich
als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Strömungswiderstand der Drossel oder Blende
so gewählt wird, dass sich bei defekter Membran ein mittlerer Druck von etwa 1,5 Bar
im Kraftstoffzulauf einstellt. Diese Druckunterschiede sind einerseits ausreichend
groß, um leicht detektiert werden zu können und andererseits ist ein Druck von 1,5
Bar im Kraftstoffzulauf ausreichend hoch, um eine Notfahrfunktion des Fahrzeugs zu
ermöglichen.
[0015] Das Betriebsverhalten der erfindungsgemäßen Hochdruckkraftstoffpumpe wird weiter
verbessert, wenn der Strömungswiderstand der Drossel oder Blende in Richtung vom ersten
Teilraum zum Kraftstoffrücklauf kleiner ist als vom Kraftstoffrücklauf zum ersten
Teilraum. Bei dieser Auslegung der Drossel oder Blende ist gewährleistet, dass die
Abfuhr von Kraftstoff aus dem ersten Teilraum nur gegen einen geringen Strömungswiderstand
erfolgen muss, während das Zurückströmen von Kraftstoff aus dem Kraftstoffzulauf in
den ersten Teilraum behindert wird. Infolgedessen kommt es im Betrieb zur Ausbildung
von Dampfblasen im ersten Teilraum, was die Funktion des Dämpfers verbessert.
[0016] Dieser Effekt kann weiter gesteigert werden, wenn in der hydraulischen Verbindung
zwischen erstem Teilraum und Kraftstoffrücklauf ein Rückschlagventil vorgesehen wird.
Dieses Rückschlagventil ist so anzuordnen, dass das Rückströmen von Kraftstoff aus
dem Kraftstoffzulauf in den ersten Teilraum unterbunden wird.
[0017] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Hochdruckkraftstoffpumpe
sind die Drossel, die Blende und/oder das Rückschlagventil in einem Verbindungsstück
angeordnet, welches in eine die hydraulische Verbindung zwischen erstem Teilraum und
Kraftstoffrücklauf bildende Bohrung in einem Pumpengehäuse der Hochdruckkraftstoffpumpe
und/oder des Membranspeichers angeordnet, insbesondere eingepresst, ist.
[0018] Weitere Varianten der erfindungsgemäßen Hochdruckkraftstoffpumpe sehen vor, dass
die Membran mindestens eine elastische Gummischicht aufweist und/oder dass der Membranspeicher
ein federbelasteter Membranspeicher ist. Beide Varianten erlauben die Ausgestaltung
eines besonders gut Druckstöße dämpfenden Membranspeichers.
[0019] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der Zeichnung,
deren Beschreibung und den Patentansprüchen entnehmbar.
Zeichnung
[0020] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Blockschaltbild eines ersten Ausführungsbeispiels einer Einspritzanlage mit einer
erfindungsgemäßen Hochdruckkraftstoffpumpe,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Hochdruckkraftstoffpumpe,
- Fig. 3
- Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Drossel und eines erfindungsgemäßen Rückschlagventils
und
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung eines dritten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Hochdruckkraftstoffpumpe.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0021] Figur 1 zeigt ein Blockschaltbild eines ersten Ausführungsbeispiels einer mit einer
erfindungsgemäßen Hochdruckkraftstoffpumpe 1 ausgestatteten Einspritzanlage für Brennkraftmaschinen.
Die Hochdruckkraftstoffpumpe 1 wird über einen Kraftstoffzulauf 3, 3a, 3b mit Kraftstoff
aus einem Tank 5 versorgt. Der Kraftstoff wird von einer elektrischen Niederdruckkraftstoffpumpe
7 aus dem Tank 5 in den Kraftstoffzulauf 3 gefördert. Ein Niederdruckregler 9 regelt
den Druck im Kraftstoffzulauf 3 auf beispielsweise 4 bis 6 bar.
[0022] Die erfindungsgemäße Hochdruckkraftstoffpumpe 1 fördert im hier dargestellten Ausführungsbeispiel
über eine Hochdruckleitung 11 in einen Common-Rail 13, der wiederum mit Injektoren
15 verbunden ist. Am Common-Rail 13 sind ein Druckbegrenzungsventil 17 und ein Drucksensor
19 angeordnet. Nicht dargestellt in Fig. 1 sind ein Steuergerät, welches die Regelung
und Steuerung der Einspritzanlage übernimmt, Signalleitungen, elektrische Versorgungsleitungen
und anderes mehr.
[0023] Die Hochdruckkraftstoffpumpe 1 weist bspw. mindestens ein Pumpenelement 21 mit einem
Kolben (nicht dargestellt) und einem Zylinder (nicht dargestellt) auf. Das Pumpenelement
21 fördert Kraftstoff aus dem Kraftstoffzulauf 3 in die Hochdruckleitung 11. Um ein
Rückströmen des Kraftstoffs aus der Hochdruckleitung 11 in das Pumpenelement 21 und
aus dem Pumpenelement 21 in den Kraftstoffzulauf 3b zu unterbinden, sind ein Auslaßventil
23 in der Hochdruckleitung 11 und ein Einlaßventil 25 im Kraftstoffzulauf 3b vorgesehen.
[0024] Die Mengenregelung der Hochdruckkraftstoffpumpe 1 erfolgt über einen Bypass 27, welcher
einen nicht dargestellten Förderraum des Pumpenelements 21 und den Kraftstoffzulauf
3 miteinander verbindet, und ein im Bypass 27 angeordnetes Mengensteuerventil 29.
[0025] Wenn das Mengensteuerventil 29, wie in Fig. 1 dargestellt, geöffnet ist, fördert
das Pumpenelement 21 keinen Kraftstoff in die Hochdruckleitung 11, sondern ausschließlich
in den Bypass 27.
[0026] Sobald das Mengensteuerventil 29 geschlossen wird, baut sich während des Förderhubs
des Pumpenelements 21 ein Druck im Förderaum (nicht dargestellt) des Pumpenelements
21 auf und das Pumpenelement 21 fördert in die Hochdruckleitung 11, sobald der Druck
im Förderraum (nicht dargestellt) höher ist als der Druck in der Hochdruckleitung
11 hinter dem Auslaßventil 23.
[0027] Wenn das Mengensteuerventil 29 während des Förderhubs geöffnet wird, wird der Kraftstoff
im Bypass 27 und anschließend im Kraftstoffzulauf 3 mit einem Druckstoß beaufschlagt,
welcher die dem Pumpenelement 21 vorgelagerten Komponenten wie Tank 5, Niederdruckkraftstoffpumpe
7, Niederdruckregler 9 oder nicht dargestellte Verbindungselemente, wie z. B. Schnellanschlüsse
der Kraftstoffhochdruckpumpe, beschädigen können.
[0028] Um diese Druckstöße abzubauen, ist im Kraftstoffzulauf 3 ein Membranspeicher 31 vorgesehen.
Der Membranspeicher 31, der hier nur schematisch dargestellt ist, besteht aus einem
Gehäuse 33, dessen Innenraum von einer Membran 35 in zwei Teilräume unterteilt wird.
Wenn die Membran 35 unbeschädigt ist, dichtet die Membran 35 die Teilräume flüssigkeitsdicht
gegeneinander ab. Im ersten Teilraum 39 des Gehäuses 33 ist eine Druckfeder 37 untergebracht,
die sich gegen die Membran 35 und das Gehäuse 33 abstützt. Der zweite Teilraum 43
des Gehäuses 33 ist mit dem Kraftstoffzulauf 3 verbunden und ist mit Kraftstoff gefüllt.
Sobald der oben genannte Druckstoß den zweiten Teilraum 43 des Membranspeichers 31
erreicht, wird die Druckfeder 37 zusammengepresst und absorbiert somit die in dem
Druckstoß enthaltene Energie.
[0029] Wenn das Pumpenelement 21 während des Saughubs mit hoher Geschwindigkeit Kraftstoff
aus dem Kraftstoffzulauf 3 ansaugt, führt dies zu einem starken Druckabfall im Kraftstoffzulauf
3, 3a und 3b, da die Förderleistung der Niederdruckkraftstoffpumpe 7 nicht ausreicht,
um diese Bedarfsspitze abzufahren. Während der Druck im Kraftstoffzulauf 3 genügend
abgsinkt, drückt die Druckfeder 37 die Membran 35 des Membranspeichers 31 in Richtung
des zweiten Teilraums und fördert somit Kraftstoff aus dem Membranspeicher 31 in den
Kraftstoffzulauf 3. Der Membranspeicher 31 hat also zwei Funktionen: Er schützt die
Einspritzanlage vor schädlichen Druckspitzen und er gewährleistet einen ausreichenden
Kraftstofffluss aus dem Kraftstoffzulauf 3b in das Pumpenelement 21 während des Saughubs.
[0030] Die Leckagemenge des Pumpenelements 21 wird über einen Kraftstoffrücklauf 45 in den
Tank 5 zurückgeleitet. Zwischen dem ersten Teilraum 39 und dem Kraftstoffrücklauf
45 ist eine Verbindungsleitung 47 mit einer Drossel 49 vorhanden über die Kraftstoff
(nicht dargestellt), welcher durch die Membran 35 in den ersten Teilraum 39 diffundiert,
abgeführt werden kann. Wenn die Membran 35 sich während des Saughubs, wie oben beschrieben,
in Richtung des zweiten teilraums 43 bewegt, drosselt die Drossel 49 den Kraftstoffrückfluß
aus dem Kraftstoffzulauf 3 in den ersten Teilraum 39 so stark, dass der Kraftstoff
im ersten Teilraum 39 aufgrund des starken Unterdruck mindestens teilweise verdampft.
Im ersten Teilraum herrscht also höchstens ein dem Dampfdruck des Krafstoffs entsprechender
Druck, was wiederum die elastischen Eigenschaften im ersten Teilraum verbessert.
[0031] Wenn die Membran 35 des Membranspeichers 31 undicht werden sollte, fließt der Kraftstoff
auch in den ersten Teilraum 39 und über die Verbindungsleitung 47 in den Kraftstoffrücklauf
45. Dadurch wird der Mebranspeicher 31 wirkungslos und der Druck im Kraftstoffzulauf
3 sinkt so weit ab (beispielsweise auf 1,5 bar), dass die Brennkraftmaschine nur noch
mit reduzierter Leistung und Drehzahl betrieben werden kann. Dadurch werden Schäden,
die andernfalls durch die Druckspitzen beim Steuern der Fördermenge des Pumpenelements
entstehen würden verhindert. Durch den Druckabfall im Kraftstoffzulauf 3 kann die
Fehlfunktion der Einspritzanlage vom nicht dargestellten Steuergerät erkannt und ein
entsprechendes Notfahrprogramm aktiviert werden.
[0032] In Figur 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Hochdruckkraftstoffpumpe
ausschnittsweise dargestellt. Gleiche Bauteile sind mit den gleichen Bezugszeichen
versehen und es gilt das betreffend der Figur 1 Gesagte entsprechend. In Figur 2 ist
deutlich zu erkennen, dass bei diesem Ausführungsbeispiel das Pumpenelement 21 aus
einem Kolben 51, der in einer Zylinderbohrung 53 geführt ist, besteht. Die Zylinderbohrung
53 und der Kolben 51 begrenzen einen Förderraum 55. Über das Einlassventil 25 kann
der Kraftstoff aus dem Kraftstoffzulauf 3 in den Förderraum 55 gelangen, wenn der
Kolben 51 sich in der in Figur 2 dargestellten Anordnung nach unten bewegt. Dies ist
der sog. Saughub.
[0033] Sobald der Kolben 51 sich wieder nach oben in Richtung des Einlassventils 25 bewegt,
verringert sich das Volumen des Förderraums 55, das Einlassventil 25 schließt und
Kraftstoff wird über das Auslassventil 23 in die Hochdruckleitung 11 ausgeschoben,
vorausgesetzt, das Mengensteuerventil 29 ist geschlossen.
[0034] Wenn der Kolben 51 ausreichend Kraftstoff in die Hochdruckleitung 11 gefördert hat,
wird das Mengensteuerventil 29 geöffnet. Diese Schaltstellung des Mengensteuerventils
29 ist in Figur 2 dargestellt. Durch das geöffnete Mengensteuerventil 29 kann der
vom Kolben 51 geförderte Kraftstoff in den Kraftstoffzulauf 3 ausgeschoben werden.
Daraus resultiert der bereits erwähnte Druckstoß im Kraftstoffzulauf 3, welcher durch
den Membranspeicher 31 gedämpft wird. Am Kolben 51 ist ein Ringkanal 57 vorgesehen,
welcher von Kraftstoff aus dem Kraftstoffzulauf 3 durchströmt wird. Dadurch wird der
Kolben 51 gekühlt und geschmiert. Über eine Ablaufdrossel 59 wird der Kraftstoff aus
dem Ringkanal 57 in den Kraftstoffrücklauf 45 abgeführt. Die Leckagemenge des Pumpenelements
21 wird aus einem Leckageraum 61 ebenfalls in den Kraftstoffrücklauf 45 abgeführt.
[0035] In Figur 2 ist zu erkennen, dass der Membranspeicher 31 ein Gehäuse 33 aufweist.
Eine Membran 35 unterteilt das Innenvolumen des Gehäuses 33 in einen ersten Teilraum
39 und einen zweiten Teilraum 43 flüssigkeitsdicht. Der zweite Teilraum 43 ist hydraulisch
mit dem Kraftstoffzulauf 3 verbunden. Wenn im Kraftstoffzulauf 3 ein Druckstoß auftritt,
hebt dieser die Membran 35 gegen die Kraft einer im ersten Teilraum 39 angeordneten
Druckfeder 63 an und baut somit diesen Druckstoß ab. Die Druckfeder 63 stützt sich
über eine Stützplatte 65 einenends auf der Membran 35 ab.
[0036] Wie bereits an Hand des ersten Ausführungsbeispiels (Figur 1) erläutert, steht der
erste Teilraum 39 über die Drossel 49 und die Verbindungsleitung 47 mit dem Kraftstoffrücklauf
45 hydraulisch in Verbindung. Wenn durch die Membran 35 Kraftstoff vom zweiten Teilraum
43 in den ersten Teilraum 39 diffundiert, kann dieser Kraftstoff über die Verbindungsleitung
47 abgeführt werden. Die Drossel 49 ist so bemessen, dass diese geringen Kraftstoffmengen,
welche durch die Membran 35 diffundieren, ohne weiteres abgeführt werden können. Andererseits
kann der Kraftstoff aus dem Kraftstoffrücklauf 45 nicht vollständig in den ersten
Teilraum 39 zurückströmen, wenn die Druckfeder 63 während des Saughubs des Pumpenelements
21 die Membran wieder in ihre Ausgangslage zurückdrückt. Dieser Vorgang vollzieht
sich mit einer sehr hohen Geschwindigkeit und deshalb kann der Kraftstoff aus dem
Kraftstoffrücklauf 45 nicht in der gleichen Geschwindigkeit durch die Drossel 49 strömen.
Es bildet sich deshalb eine Dampfblase im ersten Teilraum 39. Wegen dieser Dampfblase
ist die Funktionsfähigkeit des Membranspeichers 31 als Druckdämpfer trotz der Verbindungsleitung
47 zum Kraftstoffrücklauf 45 gewährleistet. Des Weiteren ist die Drossel 49 so zu
dimensionieren, dass im Fall einer defekten Membran 35 sich ein reduziertes Druckniveau
im Kraftstoffzulauf 3 einstellt. Dieses reduzierte Druckniveau von z. B. 1,5 bar ist
ausreichend, um einen Notlaufbetrieb der Brennkraftmaschine zu gewährleisten ohne
unzulässig hohe Druckstöße im Kraftstoffzulauf 3 durch das Öffnen des Mengensteuerventils
29 zu verursachen, so dass Schäden während des Notfahrbetriebs am Kraftstoffzulauf
3 und der mit ihm verbundenen Bauteile nicht entstehen. Dies wird dadurch erreicht,
dass nach der Fehlererkennung durch die Diagnose im Steuergerät, der Systemdruck im
Common-Rail deutlich reduziert wird, was wiederum zu niedrigeren Druckstößen auf der
Zulaufleitung nach dem Öffnen des Mengensteuerventils führt. Dadurch reduziert sich
auch die Maximaldrehzahl der Brennkraftmaschine.
[0037] In Figur 3 sind zwei Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Membranspeicher 31 ausschnittsweise
dargestellt. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3a ist an Stelle der Drossel
49 ein Rückschlagventil 67 vorgesehen. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3b
ist die Drossel 49 so ausgebildet, dass sie einen geringen Strömungswiderstand in
der Strömungsrichtung vom ersten Teilraum 39 in die Verbindungsleitung 49 hat und
umgekehrt einen demgegenüber deutlich größeren Strömungswiderstand hat. Dieser erhöhte
Strömungswiderstand fördert die Dampfblasenbildung im ersten Teilraum 39 während des
Saughubs des Pumpenelements 21 (siehe Figur 2).
[0038] In Figur 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Hochdruckkraftstoffpumpe
im Schnitt dargestellt. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das Gehäuse 33 des Membranspeichers
31 zweiteilig ausgeführt. Es besteht aus einem Deckel 33a und einem Unterteil 33b.
Durch Verschrauben von Deckel 33a und Unterteil 33b wird die Membran 35 festgeklemmt
und gleichzeitig die Druckfeder 63 vorgespannt. Die Verbindungsleitung 47 verläuft
teilweise durch den Deckel 33a und anschließend durch ein Gehäuse 69 der Hochdruckkraftstoffpumpe.
In einem erweiterten Abschnitt 71 der Verbindungsleitung 47 ist ein Verbindungsteil
73 eingesetzt. In diesem Verbindungsteil 73 ist die Drossel 49 vorgesehen. Diese Lösung
ist fertigungstechnisch und im Hinblick auf eventuelle Reparaturen sehr günstig. Selbstverständlich
können bei allen Ausführungsbeispielen an Stelle der Drossel 49 ein Rückschlagventil
vorgesehen sein. Auch die Kombination von Drossel 49 (siehe Figur 3b) und Rückschlagventil
67 (siehe Figur 3a) ist möglich und in bestimmten Anwendungsfällen auch vorteilhaft.
[0039] Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
1. Hochdruckkraftstoffpumpe für eine Brennkraftmaschine, mit mindestens einem Pumpenelement
(21), mit einem Kraftstoffzulauf (3), mit einem Kraftstoffrücklauf (45), mit einer
Hochdruckleitung (11), wobei das Pumpenelement (21) Kraftstoff aus dem Kraftstoffzulauf
(3) in die Hochdruckleitung (11) fördert, und mit einem Membranspeicher (31), wobei
der Membranspeicher (31) einen ersten Teilraum (39) und einen zweiten Teilraum (43)
aufweist, die durch eine Membran (35) voneinander getrennt sind, wobei der zweite
Teilraum (43) mit dem Druck des Kraftstoffzulaufs (3) beaufschlagt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilraum (39) mit einem Kraftstoffrücklauf (45) hydraulisch in Verbindung
steht.
2. Hochdruckkraftstoffpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der hydraulischen Verbindung zwischen erstem Teilraum (39) und Kraftstoffrücklauf
(45) eine Drossel (49) oder eine Blende vorgesehen ist.
3. Hochdruckkraftstoffpumpe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungswiderstand der Drossel (49) oder Blende in Richtung vom ersten Teilraum
(39) zum Kraftstoffrücklauf (45) so bemessen ist, dass sich bei defekter Membran (35)
im Kraftstoffzulauf (3) ein gegenüber dem Normalzustand deutlich verringerter mittlerer
Druck einstellt.
4. Hochdruckkraftstoffpumpe nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Strömungswiderstand der Drossel (45) oder Blende in Richtung vom ersten Teilraum
(39) zum Kraftstoffrücklauf (45) kleiner ist als vom Kraftstoffrücklauf (45) zum ersten
Teilraum (39).
5. Hochdruckkraftstoffpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der hydraulischen Verbindung zwischen erstem Teilraum (39) und Kraftstoffrücklauf
(45) ein Rückschlagventil (67) vorgesehen ist.
6. Hochdruckkraftstoffpumpe nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Drossel (45), die Blende und/oder das Rückschlagventil (67) in einem Verbindungsstück
(73) angeordnet sind, und dass das Verbindungsstück (73) in eine die hydraulische
Verbindung zwischen erstem Teilraum (39) und Kraftstoffrücklauf (45) bildende Bohrung
(71) in einem Pumpengehäuse (69) der Hochdruckkraftstoffpumpe (1) und/oder des Membranspeichers
(31) angeordnet, insbesondere eingepresst, ist.
7. Hochdruckkraftstoffpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran (35) mindestens eine elastische Gummischicht aufweist.
8. Hochdruckkraftstoffpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Membranspeicher ein federbelasteter Membranspeicher (31) ist.
9. Hochdruckkraftstoffpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verbindungsleitung (47) im Inneren der Hochdruckkraftstoffpumpe an den Kraftstoffrücklauf
(45) angebunden ist.
10. Hochdruckkraftstoffpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck in einem Common-Rail (13) nach der Erkennung eines Ausfalls des Membranspeicher
reduziert wird.