[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet von Befestigungsvorrichtungen für Schiffe oder
Boote beim Anlegen in einem Hafen.
[0002] Wenn ein Boot nach dem Einfahren in einen Hafen an einem Liegeplatz befestigt werden
soll, ist es notwendig, eine Befestigungsleine, die in einem bestimmten Abstand zum
Bug des Bootes auf dem Hafenboden befestigt ist, beispielsweise in einem Abstand von
etwa fünf Metern, aufzunehmen und an dem Boot zu fixieren. Zum Aufnehmen der auf dem
Hafenboden liegenden Befestigungsleine wird üblicherweise eine Hilfsleine genutzt,
die parallel zu dem Boot auf dem Hafengrund liegt und mit der Befestigungsleine in
Verbindung steht. Ein Ende der Hilfsleine liegt auf der Kaimauer. Der Bootsführer
greift nun das Ende der Hilfsleine und zieht an der Hilfsleine, um das freie Ende
der Befestigungsleine von dem Hafengrund an die Wasseroberfläche zu befördern. Da
ein Teil der Hilfsleine die überwiegende Zeit auf dem Hafengrund liegt, lagern sich
an ihr Algen und andere Schmutzpartikel ab. Wenn der Bootsführer an der Hilfsleine
zieht, um die Befestigungsleine an die Wasseroberfläche zu heben, liegen die bereits
herausgezogenen Abschnitte der Hilfsleine auf dem Bootsdeck und verschmutzen dieses.
[0003] Des weiteren besteht die Gefahr, daß die auf dem Hafengrund liegende Hilfsleine sich
beim Einfahren in den Liegeplatz oder beim Verlassen desselben in der Schraube des
Bootes verfängt, da die Hilfsleine parallel zum Bootsrumpf von der Kaimauer zu der
Befestigungsleine geführt ist und das Boot beim Anlegen an den Kai die Hilfsleine
wenigstens einmal kreuzt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Bereitstellen
einer im Wasser versenkten Befestigungsleine beim Anlegen von Wasserfahrzeugen in
einem Hafen zu schaffen, bei der (dem) die vor genannten Probleme des Standes der
Technik überwunden sind und ein einfaches und bequemes Bereitstellen der Befestigungsleine
für einen Benutzer des Wasserfahrzeugs ermöglicht ist.
[0005] Nach einem ersten Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Bereitstellen einer
im Wasser versenkten Befestigungsleine beim Anlegen von Wasserfahrzeugen, insbesondere
Booten oder Schiffen in einem Hafen geschaffen. Die Vorrichtung umfaßt:
- eine Pumpeneinrichtung zum Fördern eines gasförmigen Mediums;
- eine in Wasser versenkbaren Druckleitung, die mit der Pumpeneinrichtung verbunden
ist, so daß das gasförmige Medium in die Druckleitung gepumpt werden kann;
- einen Schwimmkörper mit einem Innenraum, der über eine Eintrittsöffnung mit der Druckleitung
verbunden ist und der zum Heben des Schwimmkörpers über die Druckleitung wenigstens
teilweise mit dem gasförmigen Medium und zum Senken des Schwimmkörpers wenigstens
teilweise mit Wasser befüllt werden kann; und
- einer Haltevorrichtung zum Halten der Befestigungsleine an dem Schwimmkörper, so daß
die Befestigungsleine nach dem Heben des Schwimmkörpers für einen Benutzer im Bereich
einer Wasseroberfläche zum Aufnehmen bereitgestellt ist;
wobei der Schwimmkörper eine Öffnung, durch welche beim Heben des Schwimmkörpers
im wesentlichen Wasser aus dem Innenraum ausströmt, das durch das in den Innenraum
gepumpte gasförmige Medium wieder ausströmt, sowie eine andere Öffnung aufweist, durch
welche beim Senken des Schwimmkörpers im wesentlichen Wasser in den Innenraum einströmt.
[0006] Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Bereitstellen einer
im Wasser versenkten Befestigungsleine beim Anlegen von Wasserfahrzeugen, insbesondere
Booten oder Schiffen, in einem Hafen geschaffen, wobei das Verfahren die folgenden
Schritte aufweist:
- Fördern eines gasförmigen Mediums mit Hilfe einer Pumpeneinrichtung durch eine mit
der Pumpeneinrichtung verbundene Druckleitung; und
- Einleiten des durch Druckleitung geförderten gasförmigen Mediums in einen Innenraum
eines Schwimmkörpers, so daß durch das gasförmige Medium Wasser aus dem Innenraum
des Schwimmkörpers verdrängt wird und das Wasser ausströmt, um den Schwimmkörper im
Wasser zu heben;
wobei das Fördern des gasförmige Mediums durch die Druckleitung in den Innenraum
fortgeführt wird, bis der Schwimmkörper in den Bereich einer Wasseroberfläche gelangt,
so daß die Befestigungsleine, die mit Hilfe einer Haltevorrichtung an dem Schwimmkörper
gehalten wird, für einen Benutzer im Bereich der Wasseroberfläche zum Aufnehmen bereitgestellt
wird.
[0007] Die Erfindung umfaßt den wesentlichen Gedanken, die Befestigungsleine mit Hilfe eines
versenkbaren Schwimmkörpers beim Anlegen des Schiffes bzw. des Bootes vom Hafengrund
an die Wasseroberfläche zu heben, so daß die Befestigungsleine vom Benutzer aufgenommen
werden kann. Es ist somit im Vergleich zum Stand der Technik nicht mehr notwendig,
eine Hilfsleine von der Kaimauer zu der Befestigungsleine unter dem Boot hindurchzuführen.
Die Verschmutzung der Deckoberfläche und die Gefahr des Eindrehens der Hilfsleine
durch eine Schiffsschraube sind vermieden.
[0008] Wenn die Befestigungsleine nicht benötigt wird, das heißt der Bootsliegeplatz ist
nicht besetzt, ist der Schwimmkörper abgesenkt. Der Bootsführer muß lediglich die
Pumpeneinrichtung betätigen, um das Heben bzw. Senken des Schwimmkörpers zu veranlassen.
Hierdurch ist für den Bootsführer eine einfache und bequeme Möglichkeit geschaffen,
beim Befestigen seines Bootes im Hafen auf die Befestigungsleine zurückzugreifen.
Mit Hilfe einer zweckmäßigen Gestaltung der Länge der Druckleitung zwischen der Pumpeneinrichtung
und dem Schwimmkörper sowie der Größe des Schwimmkörpers kann die vorgeschlagene Vorrichtung
für Liegeplätze von Booten bzw. Schiffen beliebiger Größe angepaßt werden. Der Schwimmkörper
kann in Abhängigkeit von der Art der Befestigungsleine, das heißt insbesondere deren
Größe und Gewicht, an verschiedene Anwendungsfälle angepaßt werden.
[0009] Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Pumpeneinrichtung
eine Pumpe zum Fördern von Luft in die Druckleitung ist, wodurch als gasförmiges Medium
vorteilhaft die überall zur Verfügung stehende Umgebungsluft genutzt werden kann.
Grundsätzlich kann jedoch jedes beliebige Gas mit Hilfe der Pumpeneinrichtung in den
Schwimmkörper gefördert werden.
[0010] Eine bezüglich geringer Kosten bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor,
daß die Pumpeneinrichtung eine Handförderpumpe ist. Hierdurch kann die Vorrichtung
zum Bereitstellen der versenkten Befestigungsleine auch an Liegeplätzen genutzt werden,
an denen nicht ständig eine elektrische Energieversorgung gewährleistet ist.
[0011] Zur Verbesserung des Bedienkomforts kann bei einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung vorgesehen sein, daß die Pumpeneinrichtung mit Hilfe einer Fernsteuerung
bedienbar ist. Zu diesem Zweck benutzt der Bootsführer eine Fernbedienung, die mit
einer Steuereinrichtung in der Pumpeneinrichtung elektronische Informationen austauschen
kann, beispielsweise mittels Infrarotstrahlung oder Funkwellen.
[0012] Ein zügiger Austausch des Wassers oder des gasförmigen Mediums im Innenraum des Schwimmkörpers
beim Senken bzw. beim Heben des Schwimmkörpers ist bei einer bevorzugten Weiterbildung
der Erfindung dadurch erreicht, daß die eine Öffnung des Schwimmkörpers im Bereich
eines Abschnitts einer Innenwand des Innenraums ausgebildet ist, der entgegengesetzt
zu einem anderen Abschnitt der Innenwand angeordnet ist, wobei die Eintrittsöffnung
im Bereich des anderen Abschnitts gebildet ist.
[0013] Ein zügiges Einströmen von Wasser in den Innenraum beim Senken des Schwimmkörpers
ist bei einer zweckmäßigen Fortbildung der Erfindung dadurch erreicht, daß die andere
Öffnung im Bereich des anderen Abschnitts der Innenwand gebildet ist.
[0014] Um das Eindringen von Wasser aus dem Innenraum in die Druckleitung nach dem Abschalten
der Pumpeinrichtung zu verhindern, kann eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung
vorsehen, daß in der Druckleitung ein Rückschlagventil angeordnet ist. Der Begriff
Rückschlagventil, in der hier benutzten Bedeutung, umfaßt jegliche konstruktiven Mittel,
beispielsweise mechanische Mittel, die genutzt werden können, um in eine Vorwärtsrichtung
das Fließen eines gasförmigen Mediums zu ermöglichen und den Rückfluß eines flüssigen
Mediums in einer Rückwärtsrichtung zu verhindern.
[0015] Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß auf einer Außenwand des
Schwimmkörpers eine Befestigungseinrichtung zum Befestigen einer Halteverbindung mit
einem Senkkörper angeordnet ist, der zum Positionieren des Schwimmkörpers beim Heben
im Bereich der Wasseroberfläche vorgesehen ist. Hierdurch ist sichergestellt, daß
der Schwimmkörper beim Heben in einen begrenzten Bereich der Wasseroberfläche gelangt,
so daß die Befestigungsleine einerseits in nicht zu großer Entfernung von dem Boot
bereitgestellt wird, und andererseits ein Auftauchen des Schwimmkörpers zu nah am
Bootsrumpf, beispielsweise im Bereich der Schraube des Bootes, verhindert ist.
[0016] Vorteilhaft ist die Halteverbindung von einer kettenartigen Verbindung gebildet,
wobei die kettenartige Verbindung an dem Senkkörper befestigt ist und wobei die Druckleitung
wenigstens teilweise durch Glieder der kettenartigen Verbindung gefädelt ist. Hierdurch
ist eine Fixierung der Druckleitung gewährleistet, um deren nicht lokalisierbares
Herumtreiben im Wasser zu verhindern.
[0017] Eine mit Hilfe eines möglichst geringen Montageaufwands und kostengünstig ausführbare
Variante der Erfindung ist bei einer Fortbildung dadurch gebildet, daß die kettenartige
Verbindung eine Metallkette ist.
[0018] Zum Gewährleisten einer langen Lebensdauer der Vorrichtung kann eine zweckmäßige
Weiterbildung der Erfindung vorsehen, daß der Schwimmkörper aus Kunststoff ist. Es
handelt sich hier um einen Werkstoff, der sich in Verbindung mit Schwimmkörpern jeglicher
Art vielfach bewährt hat. Auch die Druckleitung ist zweckmäßig aus einem Kunststoff,
so daß die Wahrscheinlichkeit für einen Verschleiß beim dauerhaften Ablegen eines
Teils der Druckleitung auf dem Hafengrund möglichst gering ist.
[0019] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf eine Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Bootes auf einem Liegeplatz in einem Hafen, wobei
eine Befestigungsleine versenkt ist;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung des Boots nach Figur 1, wobei die Befestigungsleine
mit Hilfe eines Schwimmkörpers für den Benutzer des Boots bereitgestellt ist; und
- Figur 3
- eine vergrößerte Querschnittsdarstellung des Schwimmkörpers.
[0020] Figur 1 zeigt ein Boot 1, das sich auf einem Liegeplatz in einem Hafen vor einer
Kaimauer 2 befindet. Das Boot 1 soll an dem Liegeplatz festgemacht werden.
[0021] Auf der Kaimauer 2 ist eine Pumpeneinrichtung 3 angeordnet, die über eine Druckleitung
4 mit einem Schwimmkörper 5 verbunden ist. Die Druckleitung 4 liegt teilweise auf
einem Hafengrund 6. Dieses setzt voraus, daß die Druckleitung 4 nicht schwimmend ausgebildet
ist oder daß die Druckleitung 4 teilweise mit Hilfe von Senkteilen (nicht dargestellt)
auf dem Hafengrund 6 gehalten wird.
[0022] Der Schwimmkörper 5 ist über eine Kette 7 an einen Senkkörper 8 gekoppelt. Der Schwimmkörper
5 befindet sich bei der Darstellung in Figur 1 unterhalb einer Wasseroberfläche 9,
eher in Nähe des Hafengrunds 6. Dieses setzt voraus, daß der Schwimmkörper 5 in einem
solchen Umfang mit Wasser gefüllt ist, daß die auf dem Schwimmkörper 5 wirkende Auftriebskraft
nicht ausreicht, um den Schwimmkörper 5 zu heben. Gegen ein Heben des Schwimmkörpers
5 wirken auch das Gewicht der Kette 7 sowie das Gewicht einer an dem Schwimmkörper
5 gehaltenen Befestigungsleine 10.
[0023] An dem Schwimmkörper 5 wird ein freies Seilende 11 der Befestigungsleine 10 gehalten.
Ein anderes Ende (nicht dargestellt) der Befestigungsleine ist am Hafengrund 6 oder
an einem relativ zum Hafengrund 6 fixierten Gegenstand befestigt. Die Befestigungsleine
10 dient zum Befestigen des Boots 1 auf dem Liegeplatz. Darüber hinaus werden Boote
in der Regel mit Hilfe weiterer Befestigungsleinen an der Kaimauer 2 festgemacht.
[0024] Damit ein Bootsführer 20 mit Hilfe einer Stange 21 oder per Hand die Befestigungsleine
10 aufnehmen kann, wird der Schwimmkörper 5 an die Wasseroberfläche 9 gehoben. Da
das freie Seilende 11 der Befestigungsleine 10 an den Schwimmkörper 5 gehalten wird,
steht die Befestigungsleine dann für ein Zugreifen des Benutzers 20 zur Verfügung.
Mit Hilfe der Befestigungsleine kann das Boot 1 dann festgemacht werden. Zum Heben
des Schwimmkörpers 5 in den Bereich der Wasseroberfläche 9 wird über die Druckleitung
4 ein gasförmiges Medium, vorzugsweise Luft, mit Hilfe der Pumpeneinrichtung 3 in
den Schwimmkörper 5 gefördert. Das in dem Schwimmkörper 5 eindringende gasförmige
Medium verdrängt das Wasser, welches durch Öffnungen aus dem Schwimmkörper strömt
und vergrößert hierdurch die auf den Schwimmkörper 5 wirkende Auftriebskraft, so daß
der Schwimmkörper 5 nach oben steigt. Die mit Hilfe des Zuführens des gasförmigen
Mediums in dem Schwimmkörper 5 veränderte Auftriebskraft muß ausreichend sein, um
auch die Gewichtskraft der Kette 7 und der Befestigungsleine 10 zu überwinden. Der
Senkkörper 8 und die Länge der hieran befestigten Kette 7 bestimmen im wesentlichen
die Position, auf welcher der Schwimmkörper 5 an die Wasseroberfläche 9 gelangen kann.
Hierdurch ist sichergestellt, daß die Befestigungsleine 10 stets in einem bestimmten
Bereich der Wasseroberfläche 9 bereitgestellt wird. Der Senkkörper 8 kann ein Beton-
oder Steinblock oder ein beliebiger Hohlkörper aus Kunststoff oder Metall mit einer
geeigneten Füllung sein. Die Druckleitung 4 ist zweckmäßig teilweise durch Glieder
der Kette 7 gefädelt, so daß die Druckleitung 4 nicht frei im Wasser herumschwimmen
kann.
[0025] Wenn der Benutzer 20 das Seilende 11 der Befestigungsleine 10 aufgenommen hat, kann
der Schwimmkörper 5 wieder abgesenkt werden. Zu diesem Zweck wird die Förderung des
gasförmigen Mediums von der Pumpeneinrichtung 3 über die Druckleitung 4 in den Schwimmkörper
5 beendet. Durch die Öffnungen in dem Schwimmkörper 5 strömt dann Wasser in den Schwimmkörper
5 und das gasförmige Medium strömt aus. Hierdurch vermindert sich die auf den Schwimmkörper
5 wirkende Auftriebskraft wieder und der Schwimmkörper 5 wird abgesenkt. Hierzu trägt
auch die Gewichtskraft der Kette 7 bei.
[0026] Figur 3 zeigt eine vergrößerte Querschnittsdarstellung des Schwimmkörpers 5. In dem
Schwimmkörper 5 ist ein Innenraum 30 gebildet. In den Innenraum 30 strömt beim Fördern
des gasförmigen Mediums über die Druckleitung 4 das gasförmige Medium durch eine Eintrittsöffnung
31 ein. Das in den Innenraum eindringende gasförmige Medium verdrängt dort befindliches
Wasser, was durch eine und/oder eine andere Öffnung 32 bzw. 33 ausströmt. Wenn die
Förderung des gasförmigen Mediums über die Druckleitung 4 beendet wird, verhindert
ein Rückschlagventil 34 das Eindringen von Wasser aus dem Innenraum 30 in die Druckleitung
4. Bei einer vereinfachten Ausführung, die auch kostengünstiger ist, kann das Rückschlagventil
34 eingespart werden. In diesem Fall kann Wasser in die Druckleitung 4 eindringen.
Dieses Wasser wird beim nächsten Pumpen des gasförmigen Mediums dann durch die Eintrittsöffnung
31 aus der Druckleitung 4 gedrückt.
[0027] Das Verdrängen des Wassers aus dem Innenraum 30 durch das gasförmige Medium führt
zum Aufsteigen des Schwimmkörpers 5. Die eine Öffnung 32, durch welche Wasser dann
ausströmt, ist im wesentlichen entgegengesetzt zu der Eintrittsöffnung 31 angeordnet.
Die weitere Öffnung 33, durch welche ebenfalls Wasser ausströmen kann, ist hingegen
im Bereich der Eintrittsöffnung 31 vorgesehen. Im Bereich der Eintrittsöffnung 31
ist darüber hinaus auf einer Außenwand 35 des Schwimmkörpers 5 eine Befestigungsvorrichtung
36 zum Befestigen der Kette 7 vorgesehen.
[0028] Auf der Außenwand 35 ist darüber hinaus eine Haltevorrichtung 37 zum Halten des freien
Seilendes 11 der Befestigungsleine 10 vorgesehen.
[0029] Nachdem die Befestigungsleine 10 mit Hilfe des an die Wasseroberfläche 9 gehobenen
Schwimmkörpers 5 durch den Benutzer 20 aufgenommen wurde, wird die Zufuhr des gasförmigen
Mediums über die Druckleitung 4 und die Eintrittsöffnung 31 in den Innenraum 30 des
Schwimmkörpers 5 unterbrochen. Dieses führt dazu, daß das gasförmige Medium aus dem
Innenraum 30 im wesentlichen durch die eine Öffnung 32 ausströmen wird. Das ausgeströmte
gasförmige Medium wird dann durch einströmendes Wasser ersetzt, welches im wesentlichen
durch die andere Öffnung 33 in den Innenraum 30 eindringt. Die in Figur 3 dargestellte
Anordnung der Befestigungsvorrichtung 36 und der Eintrittsöffnung 31 mit der hieran
gekoppelten Druckleitung 4 gewährleistet, daß die hierzu im wesentlichen entgegengesetzt
angeordnete eine Öffnung 32 sich in der Regel auf der vom Hafengrund 6 abgewandten
Seite 38 des Schwimmkörpers 5 befindet.
[0030] Die Dimensionierung des Schwimmkörpers 5 mit dem Innenraum 30, der einen und der
anderen Öffnung 32 bzw. 33 sowie der Pumpleistung der Pumpeneinrichtung 3 kann vom
Fachmann für verschiedene Anwendungsfälle so gewählt werden, daß Befestigungsleinen,
die aus verschiedenen Materialien sein können, gehoben werden. Hierbei ist der für
den Schwimmkörper 5 gemäß den bekannten physikalischen Gesetzmäßigkeiten berechenbare
Auftrieb zu berücksichtigen.
[0031] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für
die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen von Bedeutung
sein.
1. Vorrichtung zum Bereitstellen einer im Wasser versenkten Befestigungsleine (10) beim
Anlegen von Wasserfahrzeugen (1), insbesondere Booten oder Schiffen, in einem Hafen
mit:
- einer Pumpeneinrichtung (3) zum Fördern eines gasförmigen Mediums;
- einer im Wasser versenkbaren Druckleitung (4), die mit der Pumpeneinrichtung (3)
verbundenen ist, so daß das gasförmige Medium in die Druckleitung (4) gepumpt werden
kann;
- einem Schwimmkörper (5) mit einem Innenraum (30), der über einen Eintrittsöffnung
(31) mit der Druckleitung (4) verbunden ist und der zum Heben des Schwimmkörpers (5)
über die Druckleitung (4) wenigstens teilweise mit dem gasförmigen Medium und zum
Senken des Schwimmkörpers (5) wenigstens teilweise mit Wasser befüllt werden kann;
und
- einer Haltevorrichtung (37) zum Halten der Befestigungsleine (10) an dem Schwimmkörper
(5), so daß die Befestigungsleine (10) nach dem Heben des Schwimmkörpers (5) für einen
Benutzer (20) im Bereich einer Wasseroberfläche (9) zum Aufnehmen bereitgestellt ist;
wobei der Schwimmkörper (5) eine Öffnung (32), durch welche beim Heben des Schwimmkörpers
(5) im wesentlichen Wasser aus dem Innenraum (30) ausströmt, das durch das in den
Innenraum (30) gepumpte gasförmige Medium verdrängt wird, und durch welche beim Senken
des Schwimmkörpers (5) im wesentlichen das in den Innenraum (30) gepumpte gasförmige
Medium wieder ausströmt, sowie eine andere Öffnung (33) aufweist, durch welche beim
Senken des Schwimmkörpers (5) im wesentlichen Wasser in den Innenraum (30) einströmt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpeneinrichtung (3) eine Pumpe zum Fördern von Luft in die Druckleitung (4)
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpeneinrichtung (3) eine Handförderpumpe ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpeneinrichtung (3) mit Hilfe einer Fernsteuerung bedienbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Öffnung (32) des Schwimmkörpers (5) im Bereich eines Abschnitts einer Innenwand
des Innenraums (30) ausgebildet ist, der entgegengesetzt zu einem anderen Abschnitt
der Innenwand angeordnet ist, wobei die Eintrittsöffnung (31) im Bereich des anderen
Abschnitts gebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die andere Öffnung (33) im Bereich des anderen Abschnitts der Innenwand gebildet
ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verhindern des Einströmens von Wasser aus dem Innenraum (30) in die Druckleitung
(4) in der Druckleitung (4) ein Rückschlagventil (34) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Außenwand (35) des Schwimmkörpers (5) eine Befestigungseinrichtung (36)
zum Befestigen einer Halteverbindung mit einem Senkkörper (8) angeordnet ist, der
zum Positionieren des Schwimmkörpers (5) beim Heben im Bereich der Wasseroberfläche
(9) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteverbindung von einer kettenartigen Verbindung (7) gebildet ist, wobei die
kettenartige Verbindung an dem Senkkörper (8) befestigt ist und wobei die Druckleitung
(4) wenigstens teilweise durch Glieder der kettenartigen Verbindung (7) gefädelt ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die kettenartige Verbindung (7) eine Metallkette ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwimmkörper (5) aus Kunststoff ist.
12. Verfahren zum Bereitstellen einer im Wasser versenkten Befestigungsleine (10) beim
Anlegen von Wasserfahrzeugen (1), insbesondere Booten oder Schiffen, in einem Hafen,
das Verfahren die folgenden Schritte aufweisend:
- Fördern eines gasförmigen Mediums mit Hilfe einer Pumpeneinrichtung (3) durch eine
mit der Pumpeneinrichtung (3) verbundene Druckleitung (4); und
- Einleiten des durch Druckleitung (4) geförderten gasförmigen Mediums in einen Innenraum
(30) eines Schwimmkörpers (5), so daß durch das gasförmige Medium Wasser aus dem Innenraum
(30) des Schwimmkörpers (5) verdrängt wird und das Wasser ausströmmt, um den Schwimmkörper
(5) im Wasser zu heben;
wobei das Fördern des gasförmigen Mediums durch die Druckleitung (4) in den Innenraum
(30) fortgeführt wird, bis der Schwimmkörper (5) in den Bereich einer Wasseroberfläche
(9) gelangt, so daß die Befestigungsleine (10), die mit Hilfe einer Haltevorrichtung
(37) an dem Schwimmkörper (5) gehalten wird, für einen Benutzer im Bereich der Wasseroberfläche
(9) zum Aufnehmen bereitgestellt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß zum Senken des Schwimmkörpers (5) das Fördern des gasförmigen Mediums durch die Druckleitung
(4) unterbrochen wird, Wasser in den Innenraum (30) des Schwimmkörpers eindringt und
das in den Innenraum (30) vorher geförderte gasförmige Medium wenigstens teilweise
ersetzt, um die auf den Schwimmkörper (5) wirkende Auftriebskraft zu vermindern.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpeneinrichtung (3) mit Hilfe einer Fernsteuerung bedient wird.