[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transport von band- oder streifenförmigem
Material, insbesondere Hüllmaterial oder Belagpapier für stabförmige Artikel der tabakverarbeitenden
Industrie, durch eine Bearbeitungseinrichtung, mit einem winklig zur Transportrichtung
des Materials bewegbaren Zugspannungsorgan, über das das Material geführt ist, um
zur Erzeugung einer Zugspannung das Material aus seiner Bewegungsbahn auszulenken,
und mit einer Antriebseinrichtung zur Bewegung des Zugspannungsorgans sowie ein Verfahren
zur Regelung der Zugspannung in einem zu transportierenden band- oder streifenförmigen
Material, insbesondere Hüllmaterial oder Belagpapier für stabförmige Artikel der tabakverarbeitenden
Industrie, insbesondere unter Verwendung der zuvor erwähnten Vorrichtung, bei welchem
das Material winklig zu seiner Transportrichtung beaufschlagt wird, um zur Erzeugung
einer Zugspannung aus seiner Bewegungsbahn ausgelenkt zu werden.
[0002] In der tabakverarbeitenden Industrie werden bekanntlich aus Belagstreifen bzw. Belagstreifenabschnitten,
die üblicherweise aus mehr oder weniger steifem Papier, Korkfolie oder ähnlichen Materialien
bestehen, beispielsweise Mundstückhülsen für stabförmige Rauchartikel hergestellt
oder auch Mundstücke, wie Filter u.dgl., umhüllt und mit Zigaretten verbunden. Die
Belagstreifen werden von einer Belagstreifenbobine abgezogen und anschließend über
eine Kante eines Brechers umgelenkt, beleimt und in einzelne Abschnitte getrennt.
[0003] Die Bearbeitungseinrichtung, durch die das Material mit Hilfe der vorliegenden Vorrichtung
transportiert wird, kann beispielsweise einen solchen Brecher aufweisen oder aus einem
solchen Brecher bestehen. Zusätzlich oder alternativ kann das Material in der Bearbeitungseinrichtung
anderweitig bearbeitet, beispielsweise perforiert und/oder bedruckt, werden.
[0004] Um aus einem solchen Belagstreifen bzw. aus einzelnen Belagstreifenabschnitten einen
einwandfreien Wickel bzw. eine einwandfreie Umhüllung der stabförmigen Artikel zu
gewährleisten, wird bekanntlich die Steifigkeit des Belagstreifens dadurch vermindert,
dass der Belagstreifen vor seiner endgültigen Formgebung mit seiner
[0005] Innenfläche über eine relativ scharfe, messerartige Kante eines üblicherweise eine
Bearbeitungseinrichtung bildenden Brechers gezogen wird, wodurch der Belagstreifen
gleichzeitig vorgekrümmt wird. Eine solche Umlenkung um einen Brecher bewirkt stets
eine sehr starke Beanspruchung des Belagstreifens, der dieser Beanspruchung in besonders
kritischen Phasen, wie z.B. beim Beschleunigen während des Anfahrvorganges der Produktionsmaschine,
oder an kritischen Stellen, wie z.B. an Klebstellen, nicht gewachsen ist.
[0006] Um im Material die erforderliche Zugspannung zu erzeugen, wird als Zugspannungsorgan
gewöhnlich eine sogenannte Tänzerwalze verwendet, über die Material geführt wird.
Die Tänzerwalze ist an einem Ende eines Auslegers drehbar gelagert, während der Ausleger
mit seinem anderen Ende an der Vorrichtung schwenkbar angeordnet ist. Durch entsprechendes
Verschwenken der Tänzerwalze wird das Material aus seiner Bewegungsbahn ausgelenkt,
wodurch eine entsprechende Zugspannung im Material entsteht. Dabei ist der schwenkbare
Ausleger gewöhnlich in seine maximale Schwenkstellung federnd vorgespannt. Tänzerwalzen
der beschriebenen Art sind beispielsweise in der in der DE 40 08 475 A1 offenbarten
Vorrichtung vorgesehen.
[0007] Bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art wird der Brechvorgang des Materials
und abhängig davon auch die Zigarettenqualität am Brecher ganz entscheidend von der
Auswahl und Anordnung sowie von der Steuerung der einzelnen Transportelemente beeinflusst,
wobei die Belagpapierzuführung eine lagestabile Papierführung unabhängig von der Qualität
der Belagpapierbobinen und eine konstante Papierspannung beim Brechen unabhängig von
der Einstellung einen Bobinenbremse gewährleisten sollte.
[0008] Deshalb wird in der DE 199 28 867 A1 eine Transportvorrichtung für einen von einer
Bobine abgezogenen Hüllmaterialstreifen der tabakverarbeitenden Industrie vorgeschlagen,
welche eine erste und eine zweite Zugwalzeneinrichtung aufweist. Die erste Zugwalzeneinrichtung
führt den von der Bobine abgezogenen Belagpapierstreifen in einen Schlaufenspeicher.
Die zweite Zugwalzeneinrichtung zieht den Belagpapierstreifen aus dem Schlaufenspeicher
über einen Brecher. Zwischen dem Brecher und dem Ausgang des Schlaufenspeichers ist
ferner eine Umlenkwalze angeordnet, die durch einen regelbaren Unterdruck beaufschlagbar
ist, wodurch die Zugspannung des dem Streifenbrecher zugeführten Streifens auf Konstanz
geregelt wird. Demnach dient bei dieser bekannten Vorrichtung die durch einen regelbaren
Unterdruck beaufschlagbare Umlenkwalze als Zugregelungseinrichtung.
[0009] Auch wenn sich die zuvor beschriebenen bekannten Vorrichtungen in der Praxis gut
bewährt haben, schlägt die vorliegende Erfindung vor, bei einer Vorrichtung der eingangs
genannten Art die Antriebseinrichtung derart auszubilden, dass sie auf das Zugspannungsorgan
eine Kraft ausübt, die unabhängig von der Position des Zugspannungsorgans auf einen
im wesentlichen konstanten Wert einstellbar ist.
[0010] Die Erfindung erlaubt somit eine Regelung der Zugspannung im Material auf einen gewünschten
konstanten Wert und kann im übrigen in allen Bereichen einer Maschine Anwendung finden,
wo band- oder streifenförmiges Material transportiert und verarbeitet wird. Dabei
wird durch Bewegung des Zugspannungsorgans das Material aus seiner Flucht gebracht
und um das eine Ende des Zugspannungsorgans umgelenkt.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführung, die eine Zugregelungseinrichtung zur Regelung der
Zugspannung im Material aufweist, steuert die Zugregelungseinrichtung die Antriebseinrichtung
derart, dass die auf das Zugspannungsorgan ausgeübte Kraft und die Position des Zugspannungsorgans
unabhängig voneinander jeweils auf einen vorgegebenen Wert geregelt werden.
[0012] Üblicherweise weist die Zugregelungseinrichtung eine Einrichtung zur Erkennung von
Unstetigkeiten, wie z.B. Klebestellen, im Material auf, so dass bei einer solchen
Ausführung die Zugregelungseinrichtung die von der Antriebseinrichtung auf das Zugspannungsorgan
ausgeübte Kraft gegenüber dem für den normalen Betrieb eingestellten Wert reduziert,
wenn die Erkennungseinrichtung eine Unstetigkeit im Material feststellt. Dies trägt
dem bereits zuvor festgestellten Umstand Rechnung, dass das Material an Unstetigkeitsstellen
wie z.B. Klebstellen, geschwächt ist und deshalb insbesondere eine Umlenkung um einen
Brecher eine sehr starke Beanspruchung des Materials an solchen kritischen Stellen
zur Folge hat.
[0013] Vorzugsweise deaktiviert die Zugregelungseinrichtung die Regelung der Position des
Zugspannungsorgans bei Regelung der von der Antriebseinrichtung auf das Zugspannungsorgan
ausgeübten Kraft auf einen reduzierten Wert.
[0014] Üblicherweise ist mindestens ein Zugwalzenpaar zum Transport des Materials vorgesehen,
so dass dann zweckmäßigerweise die Zugregelungseinrichtung die Geschwindigkeit des
Zugwalzenpaares auf einen von der Position des Zugspannungsorgans abhängigen Wert
regelt. Sofern mindestens zwei Zugwalzenpaare vorgesehen sind, was gewöhnlich der
Fall ist, regelt die Zugregelungseinrichtung die Transportgeschwindigkeitsdifferenz
der Zugwalzenpaare auf einen von der Position des Zugspannungsorgans abhängigen Wert.
Denn bei einer solchen Anordnung entsteht eine Zugspannung im Material bereits dadurch,
dass das in Transportrichtung betrachtet hinter dem ersten Zugwalzenpaar gelegene
zweite Zugwalzenpaar ein wenig schneller läuft, als das erste Zugwalzenpaar, wodurch
das Material zwischen diesen beiden Zugwalzenpaaren gespannt wird.
[0015] In Abhängigkeit vom Betriebszustand der Regelung der Position des Zugspannungsorgans
ist ein bestimmter Sollwert vorgebbar.
[0016] Im Stillstand der Vorrichtung oder sogar der gesamten Maschine, in der die Vorrichtung
einen Teil bildet, sollte das Zugspannungsorgan in eine Ruhestellung bewegbar sein,
in der das Material unter keiner oder zumindest keiner wesentlichen Zugspannung steht.
Auf diese Weise wird das Material im Stillstand entlastet.
[0017] Dabei kann die Zugregelungseinrichtung derart ausgebildet sein, dass das Zugspannungsorgan
in der Ruhestellung verbleibt, solange sich die Vorrichtung im Stillstand befindet.
Sofern die Antriebseinrichtung oder sogar die gesamte Vorrichtung elektrisch betrieben
wird, sollte zweckmäßigerweise die Antriebseinrichtung derart ausgebildet sein, dass
sie im stromlosen Zustand das Zugspannungsorgan in die Ruhestellung bewegt und/oder
in der Ruhestellung verbleibt.
[0018] Die Bewegung des Zugspannungsorgans in die Ruhestellung hat den Vorteil, dass insbesondere
bei Wechsel des Materials das neue Material in die Vorrichtung einfach eingefädelt
werden kann.
[0019] Eine gegenwärtig besonders bevorzugte Ausführung zeichnet sich dadurch aus, dass
die Antriebseinrichtung einen momentengesteuerten und auf ein im wesentlichen konstantes
Drehmoment einstellbaren Drehantrieb aufweist. Diese Ausführung erlaubt auf konstruktiv
besonders einfache Weise eine Regelung der Zugspannung im Material auf einen gewünschten
konstanten Wert, und zwar unabhängig von der Position des Zugspannungsorgans, was
beispielsweise bei Verwendung einer Feder nicht der Fall wäre, da die Federkraft proportional
zum Federweg und somit entsprechend veränderlich ist. Zweckmäßigerweise weist der
Drehantrieb einen momentgesteuerten Drehmotor auf.
[0020] Eine weitere gegenwärtig besonders bevorzugte Ausführung, bei welcher das Zugspannungsorgan
verschwenkbar ist, über das das Material geführt ist, zeichnet sich dadurch aus, dass
das Zugspannungsorgan vom Drehantrieb verschwenkbar ist. Durch Verschwenken des Zugspannungsorgans
wird das Material aus seiner Flucht gebracht und dadurch um das eine Ende des Zugspannungsorgans
umgelenkt. Je nach Schwenkstellung des Zugspannungsorgans wird dabei das Material
schwächer oder stärker ausgelenkt.
[0021] Zweckmäßigerweise sollte die Drehachse des momentgesteuerten Drehmotors mit der Schwenkachse
des Zugspannungsorgans im wesentlichen fluchten, wodurch das Zugspannungsorgan direkt
vom momentgesteuerten Drehmotor verschwenkt wird.
[0022] Eine weitere gegenwärtig besonders bevorzugte Ausführung, bei welcher das Zugspannungsorgan
eine drehbare Tänzerwalze und einen schwenkbaren Ausleger aufweist, dessen eines Ende
schwenkbar gelagert ist und dessen freies anderes Ende die Tänzerwalze trägt, zeichnet
sich dadurch aus, dass der momentgesteuerte Drehantrieb auf den Ausleger ein Drehmoment
ausübt, wodurch die Auslenkungskraft des Zugspannungsorgans bzw. des Auslegers auf
besonders einfache Weise auf einen konstanten Wert geregelt werden kann.
[0023] Zweckmäßigerweise ist der Ausleger mit seinem einen Ende an der Ausgangswelle des
Drehmotors befestigt und erstreckt sich winklig, vorzugsweise rechtwinklig, zur Drehachse
der Ausgangswelle des Drehmotors.
[0024] Sofern die Bearbeitungseinrichtung einen Brecher aufweist, der mit einer Brecherkante
für den berührenden Eingriff mit dem darüber zu ziehenden Material versehen ist, kann
der Brecher, in Transportrichtung des Materials betrachtet, wahlweise vor oder hinter
dem Zugspannungsorgan angeordnet sein. Bei Anordnung des Brechers vor dem Zugspannungsorgan
kann die für den Brechungsprozess bestimmende Zugkraft hinter dem Brecher mit Hilfe
der Zugregelungseinrichtung direkt gesteuert werden. Bei Anordnung des Brechers hinter
dem Zugspannungsorgan kann eine Abnahme des Antriebsmomentes eines das Material transportierenden
Zugwalzenpaares als Indiz für einen stumpfen Brecher dienen.
[0025] Vorzugsweise ist der Eingriff des Brechers in Abhängigkeit von der Position des Zugspannungsorgans
steuerbar, da zweckmäßigerweise durch Regelung der Position des Zugspannungsorgans
gleichzeitig auch die Wirkung des Brechers beeinflusst werden kann. Mit Hilfe der
Erfindung lassen sich somit definierte geometrische Verhältnisse an der Brecherkante
erzielen. Denn unterschiedliche Materialsorten bedingen unterschiedliche Umlenkwinkel
an der Brecherkante.
[0026] Das Zugspannungsorgan sollte in eine Ruhestellung bewegbar sein, in der das Material
sich außer Eingriff vom Brecher befindet und somit nicht auf der Brecherkante aufliegt.
Auf diese Weise wird in der Ruhestellung nicht nur das Material entlastet, sondern
kann auch in die Vorrichtung einfach eingefädelt werden.
[0027] Bei drehbarer Lagerung des Brechers kann die Drehstellung des Brechers in Abhängigkeit
von der Schwenkstellung des Zugspannungselementes gesteuert werden. Zweckmäßigerweise
sollte die Drehachse des Brechers mit der Schwenkachse des Zugspannungsorgans im wesentlichen
fluchten. Bei einer Weiterbildung dieser Ausführung kann die Drehachse des Brechers
im wesentlichen mit der Brecherkante fluchten. Vorzugsweise ist der Brecher auf dem
Zugspannungsorgan drehfest befestigt und bildet somit eine konstruktive Einheit mit
dem Zugspannungsorgan. Bei einer Weiterbildung dieser Ausführung ist der Brecher auf
dem Ausleger, vorzugsweise auf dessen einem Ende, drehfest befestigt.
[0028] Zwar ist es bereits aus der DE 24 21 394 A1 bekannt, den Brecher um eine Schwenkachse
drehbar anzuordnen; jedoch fluchtet die Schwenkachse nicht mit der Brecherkante und
bildet der Brecher auch keine konstruktive Einheit mit der Tänzerwalze, die in der
Vorrichtung gemäß der DE 24 21 394 A1 ebenfalls enthalten ist.
[0029] Alternativ kann der Brecher vom beweglichen Zugspannungsorgan getrennt und in Bezug
auf die Vorrichtung stationär angeordnet sein. Bei einer Weiterbildung ist bei dieser
alternativen Ausführung der Brecher mit seiner Brecherkante im Abstand von der Bewegungsbahn
des Materials angeordnet, wenn sich das Material außer Eingriff vom Brecher befindet.
[0030] Schließlich sollte zweckmäßigerweise ein Positionsgeber zur Erkennung der Schwenkstellung
des Zugspannungsorgans und eine Kalibrierungseinrichtung vorgesehen sein, die bei
Aktivierung der Vorrichtung zur Kalibrierung des Positionsgebers das Zugspannungsorgan
in eine Ruhestellung und außerdem in eine vollständig ausgelenkte Schwenkstellung
verschwenkt. Hierzu kann für die Ruhestellung und die vollständig ausgelenkte Schwenkstellung
jeweils ein Endanschlag angeordnet sein.
[0031] Schließlich schlägt die vorliegende Erfindung gemäß einem weiteren Aspekt vor, bei
einem Verfahren der eingangs genannten Art die für die Beaufschlagung des Materials
erzeugte Kraft unabhängig von dem Grad der Auslenkung auf einen konstanten Wert einzustellen
bzw. zu regeln.
[0032] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische zweidimensionale Darstellung einer ersten Ausführung einer Transportstrecke
für band- oder streifenförmiges Material mit einer schwenkbaren Tänzerwalze-Brecher-Einheit
in ihrer Arbeitsstellung;
- Fig. 2
- eine Fig. 1 entsprechende schematische dreidimensionale Darstellung der ersten Ausführung;
- Fig. 3
- eine schematische dreidimensionale Darstellung der ersten Ausführung gemäß Fig. 2
mit der Tänzerwalze-Brecher-Einheit in ihrer Ruhestellung;
- Fig. 4
- eine schematische dreidimensionale Darstellung einer zweiten Ausführung einer Transportstrecke
für band- oder streifenförmiges Material, welches sich von der ersten Ausführung gemäß
den Figuren 1 bis 3 dadurch unterscheidet, dass der Brecher stationär angeordnet ist,
wobei sich die Tänzerwalze in ihrer Arbeitsstellung befindet;
- Fig. 5
- eine schematische dreidimensionale Darstellung der zweiten Ausführung gemäß Fig. 4
mit der Tänzerwalze in ihrer Ruhestellung; und
- Fig. 6
- eine schematische dreidimensionale Darstellung einer dritten Ausführung einer Transportstrecke
für band- oder streifenförmiges Material ohne Brecher mit einer Tänzerwalze in ihrer
Arbeitsstellung.
[0033] Die in den Figuren dargestellten Transportstrecken können beispielsweise in einer
Zigarettenfilteransetzmaschine wie z.B. der von der Anmelderin unter der Bezeichnung
"MAX" angebotenen Maschine enthalten und dabei für einen Hüllmaterialstreifen in Form
eines Belagpapierstreifens zum Verbinden von Zigaretten und Filtern vorgesehen sein,
sind jedoch auf eine solche Anwendung nicht ausschließlich beschränkt.
[0034] Wie in Fig. 1 gezeigt ist, weist die erste Ausführung einer Transportstrecke für
einen Materialstreifen 1 eine Sensoreinrichtung 2 auf, die Unstetigkeiten, wie beispielsweise
Klebstellen, erkennt. Der Sensoreinrichtung 2 nachgeschaltet ist ein erstes Zugwalzenpaar
4, das den Materialstreifen 1 von einer nicht dargestellten Bobine in Richtung des
Pfeils A abzieht. Hinter dem ersten Zugwalzenpaar 4 durchläuft der Materialstreifen
1 eine Bearbeitungsstation 14, deren Aufbau nachfolgend noch näher beschrieben wird.
Nach Austritt aus der Bearbeitungsstation 14 durchläuft der Materialstreifen 1 ein
zweites Zugwalzenpaar 16 und wird abschließend um eine Umlenkwalze 18 umgelenkt, um
dann einer weiteren, hier nicht dargestellten, Bearbeitung zugeführt zu werden.
[0035] In Fig. 2 ist die Anordnung von Fig. 1 noch einmal in dreidimensionaler Ansicht dargestellt,
wobei die Sensoreinrichtung 2 und die Umlenkwalze 18 aus Gründen der Übersichtlichkeit
weggelassen sind.
[0036] Wie die Figuren 1 und 2 erkennen lassen, weist die Bearbeitungsstation im dargestellten
Ausführungsbeispiel eine Tänzerwalze 8 auf, um die der Materialstreifen 1 umgelenkt
wird. Die Tänzerwalze 8 ist um ihre Mittelachse drehbar an einem Schenkel 10a eines
L-förmigen Doppelhebels 10 gelagert. Der Doppelhebel 10 ist wiederum an der Ausgangswelle
12a eines drehmomentengesteuerten Motors 12 befestigt. Die Drehachse der Ausgangswelle
12a läuft parallel in einem Abstand zur Drehachse der Tänzerwalze 8. Demnach dient
zumindest der Schenkel 10a des Doppelhebels 10 als Ausleger, an dessen freiem Ende
die Tänzerwalze 8 gelagert ist.
[0037] Beim drehmomentengesteuerten Motor 12 kann es sich vorzugsweise um einen Elektromotor
handeln.
[0038] Am Doppelhebel 10 ist ein Brecher 22 drehfest so befestigt, dass die Brecherkante
22a mit der Drehachse der Ausgangswelle 12a des Motors 12 fluchtet. Somit bildet bei
der ersten Ausführung der Brecher 22 eine konstruktive Einheit mit der Tänzerwalze
8.
[0039] Während in Fig. 2 die Einheit aus Tänzerwalze 8 und Brecher 22 durch entsprechendes
Verschwenken des Doppelhebels 10 mit Hilfe des Motors 12 in ihrer voll ausgelenkten
Arbeitsstellung gezeigt ist, nehmen in der Darstellung von Fig. 3 die Tänzerwalze
8 und der Brecher 22 ihre Ruhestellung ein. Wie Fig. 3 ferner erkennen lässt, sind
die Tänzerwalze 8 und der Brecher 22 so zueinander angeordnet, dass in der Ruhestellung
der Materialstreifen 1 berührungslos zwischen der Tänzerwalze 8 und dem Brecher 22
hindurchgeführt wird. Demgegenüber wird der Materialstreifen 1 in der Arbeitsstellung
gemäß Fig. 2 an der Brecherkante 22a geknickt und um die Tänzerwalze 8 geführt, so
dass sich der Brecher 22 mit seiner Brecherkante 22a und die Tänzerwalze 8 jeweils
in berührendem Eingriff mit dem Materialstreifen 1 befinden.
[0040] Wie ein Vergleich der Figuren 2 und 3 erkennen lässt, ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
die Anordnung so getroffen, dass der Drehwinkel zum Verschwenken des Doppelhebels
10 zwischen der Ruhestellung gemäß Fig. 3 und der voll ausgelenkten Arbeitsstellung
gemäß Fig. 2 180 ° beträgt.
[0041] Während in der Ruhestellung gemäß Fig. 3 der Materialstreifen 1 geradlinig vom ersten
Zugwalzenpaar 4 zum zweiten Zugwalzenpaar 16 läuft, wird durch Verschwenken des Doppelhebels
10 aus der Ruhelage in eine Arbeitsstellung die Tänzerwalze 8 in Eingriff mit dem
Materialstreifen 1 zwischen den beiden Zugwalzenpaaren 4 und 16 gebracht. Dies hat
zur Folge, dass bei weiterem Verschwenken des Doppelhebels 10 der Materialstreifen
1 aus seiner direkten geradlinigen Bewegungsbahn zwischen den beiden Zugwalzenpaaren
4 und 16 ausgelenkt und dabei nicht nur um die Tänzerwalze 8 umgelenkt wird, sondern
dabei auch in Berührung mit der Brecherkante 22a des Brechers 22 gelangt (vgl. Fig.
2).
[0042] Gesteuert wird der drehmomentengesteuerte Motor 12 von einer Regelungseinrichtung
20, die nur in Fig. 1 schematisch dargestellt, jedoch in den Figuren 2 und 3 aus Gründen
der Übersichtlichkeit weggelassen ist. Dabei wird der Motor 12 mit einem konstanten
Drehmoment beaufschlagt, wodurch der Doppelhebel 10 und somit die an dessen einem
Schenkel 10a getragene Tänzerwalze 8 in eine bestimmte Schwenkstellung verschwenkt
wird. Das Drehmoment bestimmt die Zugspannung im Materialstreifen 1. Je größer das
Drehmoment ist, mit dem der Motor 12 den Doppelhebel 10 verschwenkt und somit die
Tänzerwalze 8 den Materialstreifen 1 auslenkt, um so stärker wird der Materialstreifen
1 mit Zugspannung beaufschlagt.
[0043] Die Regelungseinrichtung 20 steuert den Motor 12 derart, dass das vom Motor 12 erzeugte
Drehmoment auf einen vorgegebenen Wert geregelt wird, wobei die Regelung des Drehmomentes
unabhängig von der Schwenkstellung des Doppelhebels 10 stattfindet.
[0044] Außerdem ist die Regelungseinrichtung 20 auch noch mit den Zugwalzenpaaren 4 und
16 verknüpft. Gewöhnlich ist nämlich die Fördergeschwindigkeit des zweiten Zugwalzenpaares
16 ein wenig höher als die des ersten Zugwalzenpaares 4, wodurch bereits im Materialstreifen
1 eine Zugspannung entsteht. Diese Geschwindigkeitsdifferenz regelt die Regelungseinrichtung
20 in Abhängigkeit von der Schwenkstellung des Doppelhebels 10 und somit der Stellung
der Tänzerwalze 8.
[0045] Die Regelungseinrichtung 20 steuert nicht nur das Drehmoment des Motors 12, sondern
erhält auch Informationen über die Drehstellung der Ausgangswelle 12a des Motors 12
und somit die Schwenkstellung des Doppelhebels 10. Hierzu ist ein nicht dargestellter
Positionsgeber vorgesehen, der diese Informationen an die Regelungseinrichtung 20
weiterleitet. Gewöhnlich ist der Positionsgeber im Motor 12 integriert. Zum Kalibrieren
dieses Postionsgebers beim Starten der Vorrichtung wird der Motor 12 so von der Regelungseinrichtung
20 gesteuert, dass er den Doppelhebel 10 zunächst in die Ruhestellung gemäß Fig. 3
und dann in die voll ausgelenkte Arbeitsstellung gemäß Fig. 2 verschwenkt. Hierzu
können zwei entsprechende Endanschläge vorgesehen sein, die in den Figuren nicht dargestellt
sind.
[0046] Bei Stillstand der Vorrichtung steuert die Regelungseinrichtung 20 den Motor 12 so,
dass der Doppelhebel 10 in seine Ruhestellung gemäß Fig. 3 geschwenkt wird. Außerdem
ist die dargestellte Anordnung derart getroffen, dass im stromlosen Zustand der Vorrichtung
der Doppelhebel 10 in seiner Ruhestellung verbleibt. In der Ruhestellung kann dann
der Materialstreifen 1, beispielsweise nach einem Wechsel der Papiersorte, einfach
eingefädelt werden.
[0047] Wenn im laufenden Betrieb die Sensoreinrichtung 2 eine Unstetigkeit, wie beispielsweise
eine Klebstelle, im Materialstreifen 1 feststellt, steuert die Regelungseinrichtung
20 den Motor 12 derart, dass das Drehmoment des Motors 12 reduziert wird. Dadurch
wird der Druck der Tänzerwalze 8 auf den Materialstreifen 1 und somit die dadurch
im Materialstreifen 1 beaufschlagte Zugspannung verringert. Dies ist wichtig, da die
Klebstelle naturgemäß eine Schwachstelle bildet, an der der Materialstreifen 1 leicht
reißen kann. Dabei ist auch noch das Gewicht der Tänzerwalze 8 zu berücksichtigen.
Bei Papier soll die Zugspannung z.B. normalerweise etwa 7 N, bei einer Klebstelle
dagegen nur etwa 0,5 N betragen. Unter der Annahme, dass das Gewicht der Tänzerwalze
bei etwa 2 N liegt, ist eine Gesamtkraft von etwa 9 N im Normalbetrieb und von etwa
2,5 N bei einer Klebestelle aufzubringen, was mit Hilfe des drehmomentengesteuerten
Motors 12 problemlos möglich ist. Bei einer anderen Ausgestaltung bzw. anderen Gewichtsverteilung
ist es aber auch denkbar, daß das aufzubringende Drehmoment bei einer Klebestelle
das Vorzeichnen wechselt. Während der Reduzierung des Drehmomentes des Motors 12 und
daraus resultierender Reduzierung der Zugspannung im Materialstreifen 1 kann die Lageregelung
für den Doppelhebel 10 und somit für die Tänzerwalze 8 auch ausgeschaltet werden,
und zwar solange, bis die Unstetigkeit, wie z.B. eine Klebstelle, das zweite Zugwalzenpaar
16 passiert hat.
[0048] Wie insbesondere Fig. 2 erkennen lässt, ist am anderen Schenkel 10b des Doppelhebels
10 noch ein Kontergewicht 24 angebracht, das hauptsächlich dafür vorgesehen ist, bei
Abschalten des Motors 12 den Doppelhebel 10 durch Schwerkraft in seine Ruhestellung
gemäß Fig. 3 zu verschwenken. Durch entsprechende Dimensionierung des Kontergewichtes
24 lassen sich je nach Anwendungsfall aber auch die Drehmomentenverhältnisse während
des Betriebes entsprechend beeinflussen, beispielsweise um in der zuvor beschriebenen
Weise eine Gegenkraft vorbestimmter Größe erzeugen zu können.
[0049] Der Brecher 22 kann, in seiner Arbeitsstellung in Transportrichtung des Materialstreifens
1 betrachtet, wahlweise vor oder hinter der Tänzerwalze 8 angeordnet sein. In der
in Fig. 1 und 2 gezeigten ersten Ausführung liegt der Brecher 22, in Transportrichtung
A des Materialstreifens 1 betrachtet, vor der Tänzerwalze 8. Kehrt man die Transportrichtung
um, so dass der Materialstreifen 1 in Richtung des Pfeils A' läuft, und verlegt man
die Sensoreinrichtung 2 an das andere Ende des dargestellten Transportweges, wie in
Fig. 1 durch gestrichelte Linien und das Bezugszeichen 2' angedeutet ist, ergibt sich
eine modifizierte Ausführung, bei der der Brecher 22, in Transportrichtung A' betrachtet,
nunmehr hinter der Tänzerwalze 8 liegt.
[0050] Durch Anordnung der Tänzerwalze 8, in Transportrichtung A des Materialstreifens gemäß
Fig. 1 betrachtet, hinter dem Brecher 22 kann die für den Brechungsprozess bestimmende
Zugkraft durch die Tänzerwalze 8 hinter dem Brecher 22 direkt gesteuert werden.
[0051] Bei Anordnung der Tänzerwalze 8, in Transportrichtung gemäß gestricheltem Pfeil A'
in Fig. 1 betrachtet, vor dem Brecher 22 kann eine Abnahme des Antriebsmomentes des
dahinterliegenden Zugwalzenpaares, hier des ersten Zugwalzenpaares 4, als Indiz für
eine stumpf gewordene Brecherkante 22a des Brechers 22 dienen.
[0052] Schließlich kann als Markenparameter der Sollwert der Position der Tänzerwalze 8
und somit der Papierwinkel über dem Brecher 22 vorgegeben werden.
[0053] In den Figuren 4 und 5 ist eine gegenwärtig besonders bevorzugte zweite Ausführung
dargestellt, die sich von der zuvor anhand der Figuren 1 bis 3 beschriebenen ersten
Ausführung dadurch unterscheidet, dass - anstelle einer drehbaren Lagerung durch Anordnung
am Doppelhebel - der Brecher 22' vom Doppelhebel 10' körperlich getrennt stationär
angeordnet ist. Demnach wird bei dieser zweiten Ausführung der Brecher 22' nicht zusammen
mit der Tänzerwalze 8 bewegt, sondern steht fest und wird die Tänzerwalze 8 vom Motor
12 nur allein entsprechend verschwenkt. Dabei besitzt die Brecherkante 22a' des Brechers
22' eine feste Ausrichtung.
[0054] In der in Fig. 4 gezeigten Arbeitsstellung der Tänzerwalze 8 wird - in gleicher Weise
wie bei der ersten Ausführung gemäß Fig. 2 - der Materialstreifen 1 über die Brecherkante
22a' des stationären Brechers 22' gezogen und dort umgelenkt. In der in Fig. 5 gezeigten
Ruhestellung der Tänzerwalze 8 läuft dagegen der Materialstreifen 1 frei vom Brecher
22', d. h. in einem Abstand von diesem. Demnach ist auch bei der zweiten Ausführung
die Anordnung so getroffen, dass der stationäre Brecher 22' in einem Abstand von der
die beiden Zugwalzenpaare 4 und 16 direkt verbindenden Linie, die die Bahn des Materialstreifens
1 in der Ruhestellung der Tänzerwalze 8 bildet, sitzt und in ihrer Ruhestellung die
Tänzerwalze 8 ebenfalls in einem Abstand vom Materialstreifen 1 liegt. Somit läuft
in der Ruhestellung der Tänzerwalze 8 der Materialstreifen 1 berührungslos zwischen
der Tänzerwalze 8 und dem Brecher 22', wie Fig. 5 erkennen lässt.
[0055] Hinsichtlich der übrigen Konstruktionsmerkmale und der Regelung der zweiten Ausführung
wird auf die Beschreibung der ersten Ausführung verwiesen.
[0056] Ferner sei an dieser Stelle erwähnt, dass in der Bearbeitungsstation 14 der Materialstreifen
1 wahlweise auch noch in anderer Weise bearbeitet, beispielsweise bedruckt und/oder
perforiert, werden kann.
[0057] Schließlich ist es auch denkbar, eine Ausführung zu realisieren, in der ein Brecher
nicht vorgesehen ist. Eine solche dritte Ausführung ist in Fig. 6 gezeigt.
[0058] Somit unterscheidet sich die dritte Ausführung gemäß Fig. 6 von den Ausführungen
gemäß den Figuren 1 bis 5 insbesondere dadurch, dass der Brecher fehlt und anstelle
des Doppelhebels ein einfacher radialer Ausleger 10" vorgesehen ist. Dabei ist die
Tänzerwalze 8 am freien Ende dieses Auslegers 10" drehbar gelagert, während der Ausleger
10" mit seinem anderen Ende radial an der Ausgangswelle 12a des drehmomentengesteuerten
Motors 12 befestigt ist. Bei der in Fig. 6 dargestellten dritten Ausführung ist -
anstelle des Brechers - eine freilaufende Umlenkwalze 6 vorgesehen, die am Ausleger
10" derart gelagert ist, dass deren Drehachse mit der Drehachse der Ausgangswelle
12a des Motors 12 fluchtet.
[0059] Die in Fig. 6 gezeigte Bearbeitungsstation 14 ist für eine anderweitige Bearbeitung
des Materialstreifens 1 vorgesehen, in der der Materialstreifen 1 beispielsweise perforiert
und/oder bedruckt werden kann.
[0060] Die in Fig. 1 gezeigte Umlenkwalze 18 kann bei der dritten Ausführung ebenfalls vorgesehen
sein, ist jedoch in Fig. 6 nicht dargestellt.
[0061] Ebenfalls nicht dargestellt sind in Fig. 6 die Sensoreinrichtung 2 und die Regelungseinrichtung
20 von Fig. 1. Gleichwohl sind die Sensoreinrichtung und die Regelungseinrichtung
in gleicher Weise Bestandteil der dritten Ausführung, wie sie es auch bei der ersten
und zweiten Ausführung sind. Deshalb wird hinsichtlich der Steuerung des Motors 12
und der Verschwenkung der Tänzerwalze 8 auf die zuvor im Zusammenhang mit der ersten
Ausführung getroffene Beschreibung verwiesen.
[0062] Die Anordnung aus freilaufender Umlenkwalze 6 und Tänzerwalze 8 ist dabei so getroffen,
dass in der (nicht dargestellten) Ruhestellung des Auslegers 10" der Materialstreifen
1 berührungslos zwischen der freilaufenden Umlenkwalze 6 und der Tänzerwalze 8 hindurch
geführt wird. In Fig. 4 ist der Ausleger 10" und somit die Tänzerwalze 8 in Arbeitsstellung
gezeigt, in der die Tänzerwalze 8 den Materialstreifen 1 aus seiner direkten Bewegungsbahn
zwischen den beiden Zugwalzenpaaren 8 und 16 auslenkt, wodurch der Materialstreifen
1 auch in Anlage an die freilaufende Umlenkwalze 6 gelangt und dort entsprechend umgelenkt
wird.
1. Vorrichtung zum Transport von band- oder streifenförmigem Material (1), insbesondere
Hüllmaterial oder Belagpapier für stabförmige Artikel der tabakverarbeitenden Industrie,
durch eine Bearbeitungseinrichtung (14), mit einem winklig zur Transportrichtung des
Materials (1) bewegbaren Zugspannungsorgan (8, 10; 8, 10'; 8, 10"), über das das Material
(1) geführt ist, um zur Erzeugung einer Zugspannung das Material (1) aus seiner Bewegungsbahn
auszulenken, und mit einer Antriebseinrichtung (12) zur Bewegung des Zugspannungsorgans
(8, 10; 8, 10'; 8, 10"),
dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (12) derart ausgebildet ist, dass sie auf das Zugspannungsorgan
(8, 10; 8, 10'; 8, 10") eine Kraft ausübt, die unabhängig von der Position des Zugspannungsorgans
(8, 10; 8, 10'; 8, 10") auf einen im wesentlichen konstanten Wert einstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, mit einer Zugregelungseinrichtung (2, 20) zur Regelung
der Zugspannung im Material (1),
dadurch gekennzeichnet, dass die Zugregelungseinrichtung (2, 20) die Antriebseinrichtung (12) derart steuert,
dass die auf das Zugspannungsorgan (8, 10; 8, 10'; 8, 10") ausgeübte Kraft und die
Position des Zugspannungsorgans (8, 10; 8, 10'; 8,10") unabhängig voneinander jeweils
auf einen vorgegebenen Wert geregelt werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
bei welcher die Zugregelungseinrichtung eine Einrichtung (2) zur Erkennung von Unstetigkeiten,
wie z.B. Klebstellen, im Material (1) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zugregelungseinrichtung die von der Antriebseinrichtung (12) auf das Zugspannungsorgan
(8, 10; 8, 10'; 8, 10") ausgeübte Kraft reduziert, wenn die Erkennungseinrichtung
(2) eine Unstetigkeit im Material (1) feststellt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass bei Regelung der von der Antriebseinrichtung (12) auf das Zugspannungsorgan (8, 10;
8, 10'; 8, 10") ausgeübten Kraft auf einen reduzierten Wert die Zugregelungseinrichtung
(2, 20) die Regelung der Position des Zugspannungsorgans (8, 10; 8, 10'; 8, 10") deaktiviert.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 4,
mit mindestens einem Zugwalzenpaar (4; 16) zum Transport des Materials (1),
dadurch gekennzeichnet, dass die Zugregelungseinrichtung (2, 20) die Geschwindigkeit des Zugwalzenpaares (4; 16)
auf einen von der Position des Zugspannungsorgans (8, 10; 8, 10'; 8, 10") abhängigen
Wert regelt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
mit mindestens zwei Zugwalzenpaaren (4, 16),
dadurch gekennzeichnet, dass die Zugregelungseinrichtung (2, 20) die Transportgeschwindigkeitsdifferenz der Zugwalzenpaare
(4, 16) auf einen von der Position des Zugspannungsorgans (8, 10; 8, 10'; 8, 10")
abhängigen Wert regelt.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit vom Betriebszustand der Regelung der Position des Zugspannungsorgans
(8, 10; 8, 10'; 8, 10") ein bestimmter Sollwert vorgebbar ist.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass im Stillstand der Vorrichtung das Zugspannungsorgan (8, 10; 8, 10'; 8, 10") in eine
Ruhestellung bewegbar ist, in der das Material (1) unter keiner oder zumindest keiner
wesentlichen Zugspannung steht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zugregelungseinrichtung derart ausgebildet ist, dass das Zugspannungsorgan (8,
10; 8, 10'; 8, 10") in der Ruhestellung verbleibt, solange sich die Vorrichtung im
Stillstand befindet.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
bei welcher die Antriebseinrichtung elektrisch betrieben wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung derart ausgebildet ist, dass sie im stromlosen Zustand das
Zugspannungsorgan (8, 10; 8, 10'; 8, 10") in die Ruhestellung bewegt und/oder in der
Ruhestellung hält.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung einen momentengesteuerten und auf ein im wesentlichen konstantes
Drehmoment einstellbaren Drehantrieb (12) aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass der Drehantrieb einen Drehmotor (12) aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
bei welcher das Zugspannungsorgan (8, 10; 8, 10'; 8, 10") verschwenkbar gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Zugspannungsorgan (8, 10; 8, 10'; 8, 10") vom Drehantrieb (12) verschwenkbar
ist.
14. Vorrichtung nach den Ansprüchen 12 und 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse des Drehmotors (12) mit der Schwenkachse des Zugspannungsorgans (8,
10; 8, 10'; 8, 10") im wesentlichen fluchtet.
15. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis 14,
bei welcher das Zugspannungsorgan (8, 10; 8, 10'; 8, 10") eine drehbare Tänzerwalze
(8) und einen schwenkbaren Ausleger (10; 10'; 10") aufweist, dessen eines Ende schwenkbar
gelagert ist und dessen freies anderes Ende (10a) die Tänzerwalze (8) trägt,
dadurch gekennzeichnet, dass der Drehantrieb (12) auf den Ausleger (10; 10'; 10") ein Drehmoment ausübt.
16. Vorrichtung nach den Ansprüchen 14 und 15,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ausleger (10; 10'; 10") mit seinem einen Ende an der Ausgangswelle (12a) des
Drehmotors (12) befestigt ist und sich winklig, vorzugsweise rechtwinklig, zur Drehachse
der Ausgangswelle des Drehmotors (12) erstreckt.
17. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 16,
bei welcher die Bearbeitungseinrichtung (14) einen Brecher (22; 22') aufweist, der
mit einer Brecherkante (22a; 22a') für den berührenden Eingriff mit dem darüber zu
ziehenden Material (1) versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Brecher (22; 22'), in Transportrichtung (A oder A') des Materials (1) betrachtet,
vor dem oder hinter dem Zugspannungsorgan (8, 10; 8, 10') angeordnet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, dass der Eingriff des Brechers (22; 22') in Abhängigkeit von der Position des Zugspannungsorgans
(8, 10; 8, 10') steuerbar ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 8 sowie nach Anspruch 17 oder 18,
dadurch gekennzeichnet, dass das Zugspannungsorgan (8, 10; 8, 10') in eine Ruhestellung bewegbar ist, in der sich
das Material (1) außer Eingriff vom Brecher (22; 22') befindet.
20. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 17 bis 19,
bei welcher der Brecher (22) drehbar gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Drehstellung des Brechers (22) in Abhängigkeit von der Schwenkstellung des Zugspannungsorgans
(8, 10) steuerbar ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse des Brechers (22) mit der Schwenkachse des Zugspannungsorgans (8, 10)
im wesentlichen fluchtet.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse des Brechers (22) im wesentlichen mit der Brecherkante (22a) fluchtet.
23. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 20 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, dass der Brecher (22) auf dem Zugspannungsorgan (8, 10) drehfest befestigt ist.
24. Vorrichtung nach den Ansprüchen 15 und 23,
dadurch gekennzeichnet, dass der Brecher (22) auf dem Ausleger (10), vorzugsweise auf dessen einem Ende, drehfest
befestigt ist.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, dass der Brecher (22') vom beweglichen Zugspannungsorgan (8, 10') getrennt und in Bezug
auf die Vorrichtung stationär angeordnet ist.
26. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 25,
gekennzeichnet durch einen Positionsgeber zur Erkennung der Schwenkstellung des Zugspannungsorgans (8,
10; 8, 10'; 8, 10") und eine Kalibrierungseinrichtung (20) aufweist, die bei Aktivierung
der Vorrichtung zur Kalibrierung des Positionsgebers das Zugspannungsorgan (8, 10;
8, 10'; 8, 10") in eine Ruhestellung und in eine vollständig ausgelenkte Schwenkstellung
verschwenkt.
27. Verfahren zur Regelung der Zugspannung in einem zu transportierenden band- oder streifenförmigen
Material (1), insbesondere Hüllmaterial oder Belagpapier für stabförmige Artikel der
tabakverarbeitenden Industrie, insbesondere unter Verwendung der Vorrichtung nach
mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, bei welchem das Material (1) winklig
zu seiner Transportrichtung beaufschlagt wird, um zur Erzeugung einer Zugspannung
aus seiner Bewegungsbahn ausgelenkt zu werden,
dadurch gekennzeichnet, dass die für die Beaufschlagung des Materials (1) erzeugte Kraft unabhängig von dem Grad
der Auslenkung auf einen konstanten Wert eingestellt bzw. geregelt wird.