[0001] Die Erfindung betrifft eine Schuhwalze zum Entwässern oder Glätten einer laufenden
Faserstoffbahn, insbesondere Papier- oder Kartonbahn innerhalb einer Maschine zur
Herstellung und/oder Veredelung der Faserstoffbahn, mit einem flexiblen, austauschbaren
Pressmantel, der wenigstens in einem seiner Endbereiche Verstärkungseinlagen aufweist
und an diesen Endbereichen der Pressmantel an stirnseitigen Tragscheiben dichtend
befestigbar und bei einem Austausch des Pressmantels wieder lösbar ist.
[0002] Bekanntlich bildet eine solche Schuhwalze mit einer Gegenwalze einen in Bahnlaufrichtung
verlängerten Pressspalt.
Der flexible Pressmantel ist an jedem Walzenende an einer drehbaren stirnseitigen
Tragscheibe befestigt.
[0003] Durch das Innere der Presswalze erstreckt sich ein stationärer Tragkörper, auf dem
die Tragscheiben gelagert sind und der einen radial beweglichen, zum Anpressen des
Pressmantels an die Gegenwalze dienenden hydrostatischen oder hydrodynamischen Pressschuh
abstützt und daher auch als Schuhpresswalze bezeichnet wird.
Der Innenraum der Walze steht unter Druck, um ihr Laufverhalten zu verbessern.
[0004] Zur Schmierung der Kontaktfläche zwischen Pressschuh und dem rotierenden Pressmantel
verwendet man in der Regel Öl, welches natürlich nicht in die Umgebung gelangen darf.
[0005] Der flexible Pressmantel besteht aus Gummi oder Kunststoff, vorzugsweise Polyurethan.
[0006] Eine derartige Schuhwalze ist bekannt aus der DE 196 45 407 A1 (PH10404).
[0007] Zur Abstützung des axialen Endbereiches des Walzenmantels ist die stirnseitige Tragscheibe
(auch als Seitenschild bezeichnet) als Felge mit luftgefülltem Schlauch ausgebildet.
Die Felge ist dabei drehbar auf dem stationären Tragkörper gelagert, während der Schlauch
mit dem Walzenmantel verbunden ist. Auf diese Weise wird eine radiale Abstützung der
Endbereiche des Walzenmantels mit radialer Nachgiebigkeit erreicht.
[0008] Oftmals befindet sich im Pressmantel eine Armierung, bestehend aus Gelegefäden. Neuerdings
verstärkt man noch zusätzlich die stirnseitigen Endbereiche des Pressmantels, um so
eine bessere, stabilere Angriffsfläche für die Montage und Demontage des Pressmantel
zu erreichen.
[0009] Eine derartige Verstärkungseinlage ist in der nachveröffentlichten DE 10138526.9
(PH 11301) beschrieben.
[0010] Die Maschinen zur Herstellung und Veredelung der Faserstoffbahn sind über längere
Zeiträume im Dauerbetrieb im Einsatz.
Der tuchartige Pressmantel sowie andere Maschinenteile einer derartigen Schuhwalze
müssen deshalb, d.h. wegen des auftretenden Verschleißes regelmäßig während der geplanten,
kurzen Stillstandszeiten ausgetauscht werden. Der Austausch des Pressmantels bestimmt
durch die aufwändige Montagearbeit daher häufig die Stillstandszeit der Papiermaschine.
[0011] So muss der auszutauschende Walzenmantel zunächst von der Stirnwand gelöst werden.
Anschließend ist der neue Walzenmantel wiederum derart an den stirnseitigen Tragscheiben
zu befestigen, dass die erforderliche Abdichtung des Innenraumes der Presswalze gegen
die Umgebung sichergestellt ist.
Aber auch in den Fällen, wo man für Servicezwecke in das Innere der Walze gelangen
muss, sind die genannten Arbeitsvorgänge erforderlich.
[0012] Die jeweilige Art der Montage und Demontage ist also entscheidend für die Stillstandszeiten,
die wie schon erwähnt möglichst kurz sein sollten.
[0013] Bei einer aus der DE 35 01 635 C2 (PH04461 A) bekannten Presswalze der eingangs genannten
Art wird ein jeweiliger Endbereich des Pressmantels mittels eines Spannflansches gegen
die äußere Stirnseite der betreffenden Stirnwand gepresst, wozu es erforderlich ist,
dass der Endbereich radial nach innen umgebogen wird.
Um dies zu ermöglichen, ist der Endbereich mit einer Vielzahl von Einschnitten und
verbleibenden Laschen versehen.
In der stirnseitigen Tragscheibe sind adäquate Vorsprünge vorgesehen, die bei montiertem
Pressmantel in dessen besagte, randseitige Einschnitte eingreifen.
[0014] Der Herstellungsaufwand für derartige Befestigungsmittel ist enorm hoch und würde
sich bei noch verstärkten Randbereichen des Pressmantels gar nicht realisieren lassen.
[0015] Außerdem sind Lösungen bekannt, bei denen die genannten Laschen einzeln mit den stirnseitigen
Scheiben verschraubt werden müssen. Dazu sind eine Vielzahl von Schrauben nötig, um
dem Pressmantel ausreichend Halt zu geben und den Innenraum der Walze gegenüber der
Umgebung abzudichten, um einerseits eine Ölleckage zu verhindern und andererseits
einen bestimmten Innendruck aufrecht zu erhalten.
[0016] Aus der DE 29702362 (PH 10287) ist entnehmbar, dass der zylindrische Pressmantel-
Endbereich zum Festklemmen zwischen einen innenliegenden spreizbaren, d.h. einen im
Durchmesser vergrößerbaren Spreizring und einen Außenring eingespannt ist.
Nachteilig ist hier, dass der Herstellungsvorgang für die Präparation der Walzenendbereiche
und der Anbringung zwar weniger Zeit als bei den oben genannten Lösungen in Anspruch
nimmt, aber der vorhandene Außenring ist jedoch störend und macht auch das Montieren
und Demontieren wieder umständlich.
[0017] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schuhwalze der eingangs genannten
Art anzugeben, bei der die Verbindung, eines in seinen Endbereichen verstärkten Pressmantels
mit der stirnseitigen Tragscheibe hinsichtlich der Gewährleistung einer zuverlässigen
Abdichtung des Innenraumes der Walze, mit einfachen und zuverlässig wirkenden Mitteln
schneller als bisher erfolgen kann, ohne die äußeren Abmessungen der Walze wesentlich
zu verändern.
[0018] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass ein Schnellverschluss dergestalt
vorgesehen ist, dass zwischen dem Inneren des Pressmantelendbereiches und der stirnseitigen
Tragscheibe ein radial pressendes und in seiner Presskraft veränderbares Element angeordnet
ist, welches gleichzeitig geeignet ist, auch den Innenraum der Schuhpresswalze gegenüber
der Umgebung gasdicht abzudichten. Die erfindungsgemäße Vorrichtung befindet sich
im Innern des Pressmantels. Außenliegende Klemmvorrichtungen können vermieden werden.
Dadurch ist der Durchmesser der Schuhpresswalze in den Randbereichen im wesentlichen
gleich groß wie im Mittelteil. Der Vorteil hierbei ist, dass die Schuhwalze nicht
wesentlich breiter gebaut werden muss, als die Gegenwalze um eine Kollision mit Spannelementen
zu vermeiden. Ein weiterer Vorteil ist, dass das radialpressende Element radial nachgiebiger
ist, und somit die konkave Verformung des Pressmantels im Pressnip zwischen Gegenwalze
und konkavem Schuh auch im Randbereich wenigstens zum Teil mitmacht. Die Verformungsunterschiede
des Pressmantels zwischen Rand und Mitte werden dadurch minimiert, und die Laufdauer
des Mantels verlängert.
[0019] Damit ist es dem Erfinder gelungen, eine betriebssichere und wie gesagt, eine überaus
schnell wirkende Verbindung zwischen Pressmantelende und Walze zu schaffen.
[0020] In einer ersten Variante (Ansprüche 2 bis 7) ist als radial pressendes Element wenigstens
ein aufblasbarer Druckschlauch vorgesehen, der in Umfangsrichtung in einer Aufnahmenut
der stirnseitigen Scheibe verläuft, wobei er im druckbeaufschlagten Zustand den Pressmantelendbereich
dichtend festklemmt und im druckreduzierten Zustand den Pressmantelendbereich lockert
bzw. freigibt.
[0021] Während des Betriebes der Schuhpresse steht der Schlauch ständig unter Druck.
[0022] Eine zweckmäßige Ausführung der Erfindung besteht darin, dass das den Druckschlauch
aufnehmende Ende der stirnseitigen Tragscheibe mit einem Schlauchband abgedeckt ist.
[0023] Ferner ist es zweckmäßig, wenn zwei in axialer Richtung nebeneinander um die stirnseitige
Scheibe angeordnete Druckschläuche vorgesehen sind.
Dadurch wirkt die Anordnung wie eine Doppeldichtung.
Der äußere, dem Walzenende zugewandte und in besagter Aufnahmenut angeordnete Schlauch
befindet sich hierbei mit seiner Außenfläche zwischen Schlauchband und der Aufnahmenut
der Tragscheibe, wogegen der innere Schlauch (der in axialer Richtung zur Walzenmitte
zeigt) sich mit seiner Außenfläche zwischen der Außenseite des Schlauchbandes und
der Innenwandung des Pressmantels befindet.
[0024] Das besagte Schlauchband deckt, wie gesagt, den einen Schlauch und damit auch mögliche
Stoßkanten beim Montagevorgang des Pressmantels ab.
[0025] Das Schlauchband weist einen ersten Bereich mit kleinerem Durchmesser und einen zweiten
Bereich mit größerem Durchmesser auf. Der erste Bereich umgibt das stirnseitige Ende
der Tragscheibe im Inneren der Schuhpresswalze und der zweite Bereich umgibt bzw.
überdeckt den in der Aufnahmenut befindlichen Druckschlauch.
Dadurch wirkt bei der Mantelmontage das Schlauchband wie ein " Schuhlöffel" und ermöglicht
somit ein erleichtertes axiales Aufziehen bzw. Abziehen des Pressmantels.
[0026] Dieser Vorteil wirkt sich besonders dann aus, wenn der zweite, zur Walzenmitte zeigende
Schlauch nicht vorgesehen ist.
[0027] Vorteilhaft ist es, wenn das besagte Schlauchband an einem Ende mit der Tragscheibe
verbunden ist. Alternativ ist es aber auch möglich, dass es nur aufgeschoben, aufgeschrumpft
oder auch mit einem oder beiden Druckschläuchen fest verbunden ist. Dadurch kann der
Montageaufwand verringert und auch die Haltbarkeit des Schlauchbandes verbessert werden.
[0028] Eine zweckmäßige Ausführung der Innenfläche des Schlauchbandes und/oder der Innenfläche
des Pressmantelendbereiches und der Außenfläche des einen Druckschlauches oder der
beiden vorgesehenen Druckschläuche kann darin bestehen, dass diese jeweils mit eingearbeiteten
Profilierungen versehen sind. Die Profilierung der Paarung Schlauchband/Druckschlauch
oder der Paarung Pressmantel/Druckschlauch greift im druckbeaufschlagten Zustand ineinander,
so dass neben dem Kraftschluss auch Formschluss besteht.
[0029] Als Profilierungen sind Nuten bzw. Rillen mit kreisförmigem oder polygonem Querschnitt,
die in Umlaufrichtung und/oder quer zur Umlaufrichtung verlaufen, denkbar.
[0030] Gemäß einer zweiten der Variante der erfinderischen Lösung (Ansprüche 8 bis 14) ist
als radial pressendes Element wenigstens eine Kolben-Feder-Einheit vorgesehen. Diese
Kolben-Feder-Einheit, die in einer umlaufenden Aussparung der stirnseitigen Scheibe
aufgenommen ist presst über einen von ihr beaufschlagbaren Dichtungsträger eine Dichtung
im Spannungszustand gegen die Innenwandung des Endbereiches des Pressmantels. Mit
dieser Dichtung, welche beispielsweise ein Dichtring, der um den Dichtungsträger angeordnet
ist, sein kann, wird eine ausreichend gute Abdichtung des Innenraumes der Schuhpresswalze
gegen die Umgebung erreicht.
[0031] Es ist außerdem vorgesehen, dass die nach außen offene Aussparung seitlich je eine
Erweiterung aufweist. Die Erweiterungen dienen zur Aufnahme von je einem, mit einem
Druckmittel (beispielsweise mit Luft) gefülltem Schlauch, der der Federkraft entgegen
wirken kann. In diesen Erweiterungen, bzw. Ausnehmungen ist auch ein Teil des Kolbens
(Kolbenscheibe) angeordnet, gegen die sich die Schläuche abstützen.
Dabei ist die Anordnung so getroffen, dass im Gegensatz zur ersten beschriebenen Variante
im druckbeaufschlagten Zustand der Schläuche, der Endbereich des Pressmantels von
der stirnseitigen Tragscheibe lösbar ist.
[0032] Um einen ausreichend guten Rundlauf der Walze zu gewährleisten, sind wenigstens drei,
vorzugsweise sechs, Kolben-Feder-Einheiten mit gekrümmten, an den Durchmesser und
die Breite der Aussparung der stirnseitigen Scheibe angepassten Anpressflächen des
Kolbens bzw. Kolbenscheibe, segmentartig bzw. sternförmig um den Grund der Aussparung
angeordnet.
[0033] Es ist aber auch denkbar, dass die Kolben der Kolben-Feder-Einheit als wenigstens
zweigeteiltes, zylindrisches Teil mit T-förmigem Querschnitt und an den Durchmesser
und die Breite der Aussparung der stirnseitigen Scheibe angepasste Anpressflächen
gefertigt ist.
[0034] Der gegen den Pressmantel im Spannzustand gedrückte Dichtungsträger ist an seinem
Außenumfang mit quer zur Umfangsrichtung (Laufrichtung des Mantels) radial verlaufenden
Einschnitten versehen, die sich bei der Anpressung gegen den Pressmantel-Endbereich
radial aufweiten lassen. Die Tiefe der Einschnitte ist geringer als Tiefe der in den
Dichtungsträger eingearbeiteten umlaufenden Nut. In diese nach außen offene Nut ist
die oben beschriebene Dichtung, welche ein O-Ring oder Ring mit quadratischem Querschnitt,
Dichtkissen oder dergleichen sein kann, eingelassen. Deren Höhe ist dabei größer dimensioniert
als die Tiefe der sie aufnehmenden Nut, wodurch die Dichtwirkung erzielt wird.
[0035] Im Anspruch 16 wird Schutz beansprucht für den erfindungsgemäßen Schnellverschluss.
[0036] Herkömmliche Schuhwalzen, also Schuhpresswalzen zur Erreichung eines bestimmten Trockengehaltes
oder Glättwalzen zur Erreichung eines bestimmten Glätte der Faserstoffbahn, können
mit einem solchen erfindungsgemäßen Schnellverschluss nachgerüstet werden.
[0037] Es soll noch erwähnt sein, dass sich die vorliegende Erfindung vor allem für Walzenmäntel
mit einem verstärkten Endbereich eignet, die mit herkömmlichen Einrichtungen nicht
auf eine Schuhwalze aufgezogen werden könnten. Ein solch verstärkter Endbereich ist
beschrieben in der nachveröffentlichten DE 10138526.9, die hiermit vollinhaltlich
zum Bestandteil der Beschreibung erklärt wird. Für die erfindungsgemäße Lösung ist
es vorteilhaft, wenn die Randverstärkung so groß ist, dass eine übermäßige Dehnung
des Mantels durch das radial pressende Element vermieden wird. Der Elastizitätsmodul
des Mantels in Umfangsrichtung sollte daher E ≥45 N/mm
2, vorzugsweise E ≥70 N/mm
2 insbesondere E ≥90 N/mm
2 sein.
[0038] Ein weiterer Vorteil der Erfindung betrifft das Bergen des auszubauenden Mantels.
Während üblicherweise die auszubauenden Pressmäntel aus Zeitgründen herausgeschnitten
werden müssen, entfällt dieser arbeitsintensive Schritt. Die Erfindung gestattet es,
den Pressmantel sicher und geordnet auf der Montageseite (Führerseite) auszubauen.
Hierbei kann dieselbe Vorrichtung benutzt werden, wie sie für den Manteleinbau verwendet
wird.
[0039] Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert
werden.
[0040] In den dargestellten Figuren bedeuten gleiche Bezugszeichen auch gleiche Bauteile.
Figur 1 zeigt: einen Teillängsschnitt einer ersten Variante der erfindungsgemäßen Schnellverbindung
(Schnellverschluss) zwischen einem Pressmantel der Schuhpresswalze und deren Stirnscheibe
Figur 2 zeigt: einen Teillängsschnitt einer zweiten Variante des erfindungsgemäßen Schnellverschlusses
Figur 3 zeigt: eine Ansicht A auf die Stirnseite der Variante gemäß Figur 2
Figur 4 zeigt einen Ausschnitt eines Details aus Figur 1
[0041] In der
Figur 1 ist eine erste Variante eines Schnellverschlusses bzw. einer Schnellverbindung, d
h. der Befestigung eines Endbereiches E des Pressmantels einer Schuhpresswalze 1 mit
deren stirnseitigen drehbaren Tragscheibe 2 dargestellt.
[0042] Der Pressmantel 3 ist in herkömmlicher Weise mit Armierungen 4 versehen, wobei die
Armierung in mindestens einem Endbereich des Pressmantels gegenüber dem mittleren
Bereich der Walze mit Verstärkungseinlagen 5 verstärkt ist.
[0043] Dadurch sind die Endbereiche E noch besser als bisher geeignet, für das Anbringen
an die drehbaren stirnseitigen Scheiben 2 (auch Stirndeckel oder Seitenschilde genannt).
Die Form des Endbereiches E, d.h sein Durchmesser ändert sich bei Aufbringung der
Radialkräfte dadurch nur unwesentlich. Ein herkömmlicher, bzw. nur einfach verstärkter
Endbereich würde sich sonst ungewollt aufweiten. Erreicht wird das unter anderem durch
einen erhöhten E-Modul des Endbereiches E.
Diese Verstärkung 5 einschließlich des E-Moduls ist eine solche, die in der nachveröffentlichten
DE 1013526.9 beschrieben ist, weshalb auf nähere Ausführungen zur Verstärkung 5 hier
nicht weiter eingegangen werden soll.
[0044] Aus der
Figur 1 ist außerdem entnehmbar, dass zwischen dem Endbereich E des Pressmantels 3 und der
Tragscheibe 2 ein radial pressendes Element angeordnet ist. Dieses Element ist in
seiner Presskraft veränderbar.
[0045] Als solches radial pressendes Element sind in dieser, in
Figur 1 dargestellten ersten Variante, wenigstens ein aufblasbarer Druckschlauch 6 vorgesehen.
Dieser Druckschlauch 6 verläuft in Umfangsrichtung in einer nach außen offenen Nut
7 der Tragscheibe 2.
[0046] Da der Pressmantel 3 bei der Montage axial auf die Schuhpresswalze geschoben wird,
ist hier besonders von Vorteil, dass der Außendurchmesser des Schlauches 6 bei Reduzierung
des Schlauchdruckes kleiner wird.
Dadurch entsteht zwischen Pressmantel 3, d.h. in seinem Endbereich E das notwendige
Spiel, um die Montage bzw. Demontage zu erleichtern.
[0047] Figur 1 zeigt außerdem ein Schlauchband 8, das den Schlauch 6 abdeckt und somit auch mögliche
Stoßkanten vermindert. Dadurch kann die Einrichtung wie ein Schuhlöffel wirken, was
das Aufziehen des Pressmantels 3 natürlich wesentlich erleichtert.
[0048] In
Figur 1 ist neben dem Schlauch 6 in axialer Richtung ein zweiter aufgeblasener, also im Druckzustand
befindlicher Schlauch 10, erkennbar. Dieser Schlauch 10 ist dem Walzeninneren WI zugewandt
und ist - wie gesagt - in axialer Richtung zum Schlauch 6 angeordnet, der dem Walzenende
zugewandt ist und ebenfalls die stirnseitige Tragscheibe 2 umgreift. Beide Schläuche
können durch diese Anordnung in sehr zweckmäßiger Weise als Doppeldichtung fungieren.
Es ist außerdem erkennbar, dass der zum Walzeninneren zugewandte Schlauch 10 mit seiner
Außenfläche sich zwischen Innenwandung I des Pressmantels 3 und der Außenfläche des
Schlauchbandes 8 befindet, wogegen der zum Walzenende zugewandte Druckschlauch 6 sich
mit seiner Außenfläche zwischen der Innenfläche des Schlauchbandes 8 und dem Grund
der Aufnahmenut 7 der Tragscheibe 2 befindet.
[0049] Das Schlauchband 8 hat in Schieberichtung des Pressmantels 3 gesehen (bei Montage
, wie Pfeil S zeigt) einen ersten Bereich 8a mit kleinerem Durchmesser und einen zweiten
Bereich 8b mit größerem Durchmesser. Dabei überdeckt der erste Bereich 8a das stirnseitige,
zum Walzeninneren WI zeigenden Ende der Scheibe 2. Der zweite Bereich 8b überdeckt
den Druckschlauch 6.
[0050] Im gewählten Beispiel ist das Schlauchband 8 ein übergestreiftes Einzelteil und ist
an seiner äußeren Stirnseite mit der stirnseitigen Tragscheibe 2 verbunden. Es ist
aber auch denkbar, das Band 8 mit einem der beiden oder auch mit beiden Druckschläuchen
6 und 10 gleichzeitig zu verbinden.
[0051] Die Innenwandung I des Endbereiches E des Pressmantels 3 im Bereich des Schlauches
10 und/oder die Außenfläche des Schlauchbandes 8 im Bereich des Schlauches 6 und als
komplementäres Gegenstück dazu die Außenflächen der besagten Schläuche, können, wie
Figur 4 zeigt, mit Profilierungen versehen sein.
[0052] Beispielsweise können die Profilierung darin bestehen, dass an den Durchmesser der
Druckschläuche angepasste Vertiefungen im Schlauchband und/oder Pressmantel vorgesehen
sind. Die Profilierung kann aber auch so ausgeführt sein und wie aus
Figur 4 auch entnehmbar ist, indem die Rillungen sägezahnartig sowohl in den bzw. die Schläuche
als auch in das Schlauchband und/oder Pressmantel eingearbeitet sind. Auch sind Rillungen
mit kreisförmigen oder polygonen Querschnitt möglich.
Die ineinander greifenden Profilierungen können in Umlaufrichtung des Pressmantels
und/oder auch quer zur Umlaufrichtung vorhanden sein. Dadurch besteht im aufgeblasenen
Zustand des Druckschlauches bzw. der Druckschläuche 6 und 10 zusätzlich zum bestehenden
Reibschluss auch Formschluss.
Dies erhöht den axialen Halt des Pressmantels 3 und die Verdreh- bzw. auch Betriebs-Sicherheit
während der Kraftübertragung vom Pressmantel 3 auf die Tragscheibe 2 wesentlich.
[0053] Figur 2 zeigt eine zweite Variante der radialen Anpressung und damit Festklemmung des Pressmantels
3 an die stirnseitige Tragscheibe 2.
Als pressendes Element ist hierbei wenigstens eine Kolben- Feder- Einheit 12 bestehend
aus Feder 12a, Kolben 12b und eine Kolbenanpressfläche 12c, vorgesehen. Diese Einheit
12 lagert in einer umlaufenden, nach außen hin offenen Aussparung 13 der stirnseitigen
Scheibe 2.
[0054] Man erkennt in
Figur 2, dass die Aussparung 13 seitlich je eine Erweiterung 13a und 13b aufweist zur Aufnahme
von je einem Entlastungsschlauch 15 und 16, der der Kraft der Feder 12a derart entgegenwirkt,
dass im druckbeaufschlagten Zustand der Schläuche 15 und 16 sich der Pressmantel 3
von der stirnseitigen Scheibe 2 lösen kann.
[0055] Im Gegensatz zur Variante gemäß
Figur 1 braucht hier Druckluft für die Druckschläuche nur zum Lösen der Verbindung aufgebracht
zu werden. Obwohl die Verbindung gemäß
Figur 1 technisch einfacher herstellbar ist, benötigt sie mehr Energie für die Erzeugung
der Radialkraft, da diese ja während des gesamten Betriebszustandes aufzubringen ist.
[0056] Wie in
Figur 2 gezeigt, ist der Kolben 12b der Kolben-Feder- Einheit 12 mit T-förmigem Querschnitt
und an den Durchmesser und die Breite der Aussparung 13 angepasst.
[0057] Wie aus
Figur 3 hervorgeht, sind sechs Federn 12a und sechs Kolben 12b vorgesehen. Aber in Abhängigkeit
vom Durchmesser der Schuhpresswalze brauchten beispielsweise auch nur drei Kolben-Feder-Einheiten
vorhanden zu sein, um sie segmentartig oder sternförmig um den Grund der Aussparung
13 anordnen zu können.
[0058] Ein von der Kolben- Feder- Einheit 12 beaufschlagbarer Dichtungsträger 14 kann im
Spannungszustand der Feder 12a gegen die Innenwandung I des Endbereiches E des Pressmantels
3 drücken.
[0059] Der Dichtungsträger 14 ist an seinem Außenumfang (siehe
Figur 2) mit in Umfangsrichtung radial verlaufenden Einschnitten 14a (siehe
Figur 3) versehen. Dadurch lässt sich der Dichtungsträger 14 leicht radial aufweiten. Das
kann dadurch erreicht werden, weil die Einschnitte 14b bis maximal zum Nutgrund 18
reichen. Durch diese Gestaltung wird die Dichtwirkung verbessert.
[0060] Die eigentliche Abdichtung wird bei dieser Ausführungsform allerdings mit einem Dichtelement
19 erreicht.
[0061] Dieses Dichtelement 19 ist in einer nach außen hin offenen und in Umfangsrichtung
des zylindrischen Dichtungsträgers 14 verlaufenden Nut 18 aufgenommen.
Als Dichtelement kann beispielsweise ein sogenannter O-Ring oder ein Ring mit quadratischem
Querschnitt oder auch eine Dichtschnur, Dichtkissen oder dergleichen gewählt werden.
Das Höhenmaß der Nut 18 ist dabei geringer gewählt als das Maß des Durchmessers des
Dichtelementes 19 .
[0062] Eine weitere Dichtung 20 befindet sich im Dichtungsträger 14. Diese ist notwendig,
um den Innenraum der Schuhwalze abzudichten.
[0063] Nachzutragen ist, dass die Tragscheibe 2 zu Montagezwecken zweigeteilt ausgeführt
ist. Zwischen diesen beiden Teilen ist eine weitere Dichtung 20 aus den besagten Gründen
vorhanden.
Bezugszeichenaufstellung
[0064]
- 1
- Schuhpresswalze
- 2
- stirnseitige Tragscheibe
- 3
- Pressmantel
- 4
- Armierung
- 5
- Verstärkungseinlage
- 6
- Schlauch
- 7
- Nut
- 8
- Schlauchband
- 8a
- kleiner Bereich
- 8b
- großer Bereich
- 10
- Schlauch
- 12
- Kloben-Feder-Einheit
- 12a
- Anpressfläche
- 12b
- Kolben
- 12c
- Anpressfläche
- 13
- Aussparung
- 13a
- Erweiterung der Aussparung
- 13b
- Erweiterung der Aussparung
- 14
- Dichtungsträger
- 14a
- Einschnitt
- 15
- Schlauch
- 16
- Schlauch
- 18
- Nut
- 19
- Dichtelement
- 20
- Dichtung
- E
- Endbereich
- I
- Innenwandung
- WI
- Walzeninneres
1. Schuhwalze zum Entwässern oder Glätten einer laufenden Faserstoffbahn, insbesondere
Papier- oder Kartonbahn , mit einem flexiblen, austauschbaren Pressmantel (3), der
wenigstens in einem seiner Endbereiche (E) Verstärkungseinlagen (4,5) aufweist und
an diesem Endbereich der Pressmantel (3) an einer stirnseitigen Tragscheibe (2) befestigbar
und bei einem Austausch des Pressmantels (3) wieder lösbar ist,
gekennzeichnet durch
einen Schnellverschluss dergestalt, dass zwischen der Innenwandung (I) des Endbereiches
(E) des Pressmantels (3) und der stirnseitigen Tragscheibe (2) ein radial pressendes
und in seiner Presskraft veränderbares Element (6,10,12) angeordnet ist, welches gleichzeitig
geeignet ist auch den Innenraum (WI) der Schuhwalze (1) gegenüber der Umgebung (U)
abzudichten.
2. Schuhwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das radial pressende Element wenigstens ein aufblasbarer Druckschlauch (6) ist, der
in Umfangsrichtung in einer Nut (7) der Tragscheibe (2) verläuft, wobei er im druckbeaufschlagten
Zustand des Druckschlauches (6) den Pressmantelendbereich (E) dichtend festklemmt
und im druckreduzierten Zustand den Pressmantelendbereich (E) lockert und/oder freigibt.
3. Schuhwalze nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der, den Druckschlauch (6) aufnehmende Bereich der Tragscheibe (2) mit einem Schlauchband
(8) abgedeckt ist.
4. Schuhwalze nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
zwei in axialer Richtung nebeneinander um die Tragscheibe (2) angeordnete Druckschläuche
(6,10) vorgesehen sind, wobei der zum Walzenende hin zugewandte Schlauch (6) mit seiner
Außenfläche sich zwischen der Innenfläche (8b) des Schlauchbandes 8 und der Nut (7)
der Tragscheibe (2) befindet und der zur Walzenmitte zugewandte Druckschlauch (10)
mit seiner Außenfläche zwischen der Außenfläche des Schlauchbandes und der Innenwandung
(I) des Pressmantels (3) angeordnet ist.
5. Schuhwalze nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass
das Schlauchband (8) einen ersten Bereich (8a) mit kleinerem Durchmesser und einen
zweiten Bereich (8b) mit größerem Durchmesser aufweist, wobei der erste Bereich (8a)
das stirnseitige Ende der Tragscheibe (2) und der zweite Bereich (8b) den Druckschlauch
(6) überdeckt.
6. Schuhwalze nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
das Schlauchband (8) mit der Tragscheibe (2) und/oder mit einem oder beiden Druckschläuchen
(6,10) verbunden ist oder nur aufgeschoben ist und/oder der Druckschlauch 6 mit dem
Pressmantel 3 eine Einheit bildet.
7. Schuhwalze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Innenwandung (I) des Endbereiches (E) des Pressmantels (3) derart gestaltet ist,
dass im aufgeblasenen Zustand des Druckschlauches (6,10) zusätzlich zum bestehenden
Reibschluss auch Formschluss besteht.
8. Schuhwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
als radial pressendes Element wenigstens eine Kolben- Feder- Einheit (12), bestehend
aus Feder (12a) und Kolben (12b), vorgesehen ist, mit der ein Dichtungsträger (14)
beaufschlagbar ist, welcher im Spannungszustand wenigstens eine Dichtung (19) gegen
die Innenwandung (I) des Endbereiches (E) des Pressmantels (3) drückt und im entspannten
Zustand den Pressmantel (3) lockert bzw. freigibt.
9. Schuhwalze nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kolben- Feder- Einheit (12) in einer umlaufenden, nach außen hin offenen Aussparung
(13) der stirnseitigen Tragscheibe (2) aufgenommen ist.
10. Schuhwalze nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die Aussparung (13) seitlich je eine Erweiterung (13a,13b) aufweist zur Aufnahme von
je einem aufblasbaren Schlauch (15,16), der der Kraft der Feder (12a) derart entgegenwirkt,
dass im druckbeaufschlagten Zustand der Schläuche (15,16) sich der Pressmantel (3)
von der stirnseitigen Scheibe (2) lockert bzw. löst.
11. Schuhwalze nach Anspruch 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
der Kolben (12b) der Kolben-Feder- Einheit (12) als wenigstens zweigeteiltes zylindrisches
Teil mit T-förmigen Querschnitt und mit an den Durchmesser und die Breite der Aussparung
(13) der stirnseitigen Scheibe (2) angepassten Anpressflächen (12c) gefertigt ist.
12. Schuhwalze nach Anspruch 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens drei, vorzugsweise sechs Kolben- Feder- Einheiten (12) mit gekrümmten,
an den Durchmesser und die Breite der Aussparung (13) der stirnseitigen Scheibe (2)
angepassten Anpressflächen (12c) des Kolbens (12b) segmentartig um den Grund der Aussparung
(13) angeordnet sind.
13. Schuhwalze nach Anspruch 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass
der von der Kolben- Feder- Einheit (12) beaufschlagbare Dichtungsträger (14) an seinem
Außenumfang mit in Umfangsrichtung radial verlaufenden Einschnitten (14a) versehen
ist.
14. Schuhwalze nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass
der Dichtungsträger (14) eine nach außen hin offene Nut (18) zur Aufnahme eines Dichtelementes
(19) aufweist.
15. Schuhwalze nach Anspruch 9 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Höhenmaß der Aussparung (18) geringer ist als die Höhe des Dichtelementes (19).
16. Schnellverschluss für eine Schuhwalze zum Entwässern oder Glätten einer laufenden
Faserstoffbahn, insbesondere Papier- oder Kartonbahn, mit einem flexiblen, austauschbaren
Pressmantel (3), der wenigstens in einem seiner axialen Endbereiche (E) Verstärkungseinlagen
(4,5) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
Mittel gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15 vorgesehen sind, mit denen
der Endbereich des Pressmantels (3) an der stirnseitigen Tragscheibe (2) befestigbar
ist
17. Verfahren zur Montage und Demontage des Pressmantels (3) der Schuhwalze (1) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
Montage und Demontage durch axiales verschieben des Pressmantels (3) von derselben
Maschinenseite (Montageseite/Führerseite) aus erfolgt.
18. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, dass
für Montage und Demontage im wesentlichen die gleichen Montagevorrichtungen benutzt
werden.