[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der Abgabe von Kraftstoffdampf
aus einem Tankentlüftungssystem in einen bevorzugt zylinderindividuellen Ansaugkanal
einer Brennkraftmaschine, wobei ein Steuerventil den Kraftstoffdampf synchronisiert
zum Ansaugtakt des Brennkraftmaschinen-Zylinders in den zugeordneten Ansaugkanal gelangen
lässt. Zum technischen Umfeld wird auf die DE 196 11 521 A1 verwiesen.
[0002] Bekanntlich sind von Brennkraftmaschinen angetriebene Kraftfahrzeuge nicht nur mit
einem Kraftstofftank, sondern auch mit einem Tankentlüftungssystem versehen, wobei
im Tank freiwerdende Kraftstoffdämpfe in einer sog. HC-Falle oder einem Aktivkohlefilter
zwischengespeichert werden, wodurch verhindert wird, dass diese in die Umgebung gelangen.
Zu für die Brennkraftmaschine günstigen Zeitpunkten bzw. während geeigneter Brennkraftmaschinen-Betriebspunkte
wird dann das Aktivkohlefilter (oder dgl.) mit einem sog. Spülluftstrom gespült, womit
die zwischengespeicherten Kraftstoffdämpfe den Brennkraftmaschinen-Zylindern zur Verbrennung
zugeführt werden. Wann dies erfolgt und welche Menge von zwischengespeichertem Kraftstoffdampf
der Brennkraftmaschine zugeführt wird, wird dabei durch ein sog. Tankentlüftungsventil
bestimmt, welches bevorzugt als Dosierventil ausgebildet ist und im weiteren (sowie
in den Patentansprüchen) allgemein als Steuerventil bezeichnet wird.
[0003] Bekannt sind verschiedene Ansteuerungsmodi für das besagte Steuerventil oder Tankentlüftungsventil.
Zumeist wird dieses in einem oder mehreren festgelegten Zeitmustern angesteuert, wobei
diese Zeitmuster nicht auf den Arbeitstakt der Brennkraftmaschinen-Zylinder synchronisiert
sind. Die von einer elektronischen Steuereinheit ausgegebene Öffnungscharakteristik
des bspw. als Taktventil ausgebildeten Steuerventils bestimmt dann in Zusammenwirken
mit dem im Ansaugkanal der Brennkraftmaschine (oder der Brennkraftmaschinen-Zylinder)
herrschenden Unterdruck den Volumenstrom von Kraftstoffdampf durch das Steuerventil.
Dabei arbeitet eines der bekannten Systeme mit einem dem Steuerventil vorgeschalteten
Volumen, in dem nahezu kontinuierlicher bzw. über mehrere Arbeitsspiele betrachtet
nahezu konstanter Unterdruck vorliegt und wobei aus diesem Volumen die einzelnen Zylinder
einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine versorgt werden. Ein anderes bekanntes System
arbeitet ohne ein solches vorgeschaltetes Volumen. Hierbei sind sämtliche Zylinder
der Brennkraftmaschine über ein Schlauchsystem untereinander sowie mit dem Steuerventil
oder Tankentlüftungsventil verbunden.
[0004] In der eingangs genannten DE 196 11 521 A1, die zur Bildung des Oberbegriffs des
Patentanspruchs 1 herangezogen wurde, ist ein Verfahren zur Steuerung der Abgabe von
Kraftstoffdampf aus einem Tankentlüftungssystem über ein sich zylinderindividuell
verzweigendes Leitungssystem an die Ansaugkanäle einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine
beschrieben, wobei im Leitungssystem ein steuerbares Ventil vorgesehen ist, welches
die Abgabe abwechselnd freigibt und sperrt. Dabei wird dieses Ventil so gesteuert,
dass die Abgabe synchron zur periodischen Wiederholung der Arbeitsspiele der Brennkraftmaschine
erfolgt. Hierdurch wird die Verbrennung der Kraftstoffdämpfe in der Brennkraftmaschine
vergleichmäßigt (über den einzelnen Zylindern der Brennkraftmaschine betrachtet),
um die Abgasemissionen zu verringern und den Wirkungsgrad der Verbrennung zu verbessern.
[0005] Beim erstgenannten bekannten Stand der Technik mit Ansteuerung des Steuerventils
oder Tankentlüftungsventils in festgelegten Zeitmustern ist es nicht möglich, den
Volumenstrom von Spülluft und Kraftstoffdämpfen über dieses Steuerventil den einzelnen
Zylindern der Brennkraftmaschine oder einzelnen Zylinder-Arbeitstakten zuzuordnen,
was jedoch - vgl. den zweitgenannten bekannten Stand der Technik - wünschenswert wäre.
Zwar kann bei letzterem (DE 196 11 521 A1) eine einzelne Ansteuerung des Steuerventils
einem Arbeitsspiel eines Brennkraftmaschinen-Zylinders zugeordnet werden, jedoch sind
auch hier noch weitere Verbesserungen möglich, die aufzuzeigen sich die vorliegende
Erfindung zur Aufgabe gestellt hat.
Die Lösung dieser Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, dass der Öffnungszeitpunkt des
Steuerventils variabel ist. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Inhalt der Unteransprüche.
[0006] Erfindungsgemäß ist es nun möglich, die Lage des sog. Spülquerschnitts, innerhalb
dessen dem Ansaugkanal eines Brennkraftmaschinen-Zylinders Kraftstoffdämpfe (zusammen
mit einem Spülluftstrom) zugeführt werden, so auszuwählen, dass der zeitliche Druckverlauf
in diesem Ansaugkanal mit berücksichtigt werden kann. Dies erfolgt durch die erfindungsgemäße
Parametrierung des Öffnungszeitpunktes des Steuerventils oder Tankentlüftungsventils,
wobei darauf hingewiesen sei, dass selbstverständlich neben dem Öffnungszeitpunkt
- wie im bekannten Stand der Technik - auch der Schließzeitpunkt dieses Steuerventils
variabel sein kann.
[0007] Zur folgenden näheren Erläuterung der Erfindung wird auch auf die beigefügte
Figur 2 verwiesen, in welcher der Druckverlauf im Ansaugkanal eines Brennkraftmaschinen-Zylinders
für zwei verschiedene Lastpunkte oder Betriebspunkte der Brennkraftmaschine grob verallgemeinert
dargestellt ist. Ferner ist in
Figur 1 stark vereinfacht eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt.
[0008] Bezugnehmend auf
Figur 1 ist mit der Bezugsziffer 1 ein Zylinder einer nicht weiter dargestellten Hubkolben-Brennkraftmaschine
bezeichnet, in dessen Brennraum 2 über einen von einem Einlassventil 3 verschließbaren
Ansaugkanal 4 mit Kraftstoff versehenes Frischgas zur Verbrennung zugeführt werden
kann. Im Ansaugkanal 4 ist ferner eine Drosselklappe 5 oder dgl. vorgesehen, mittels
derer die dem Brennraum 2 zugeführte Frischgasmenge beeinflusst werden kann.
[0009] Neben den bislang genannten Elementen ist ein in seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer
6 bezeichnetes Tankentlüftungssystem vorgesehen. Dabei können die in einem Kraftstofftank
7 entstehenden Kraftstoffdämpfe in einem Aktivkohlefilter 8 zwischengespeichert werden,
welches geeignet mit dem Kraftstofftank 7 verbunden ist. Dieses Aktivkohlefilter 8
muss selbstverständlich auch wieder geleert bzw. gespült werden, wobei aus der Umgebung
ein sog. Spülluftstrom durch das Aktivkohlefilter 8 hindurch geleitet wird, der dabei
Kraftstoffdämpfe aufnimmt und diese über eine Spülleitung 9 in den Ansaugkanal 4 des
Brennkraftmaschinen-Zylinders 1 stromab der Drosselklappe 5 einleitet, so dass diese
Kraftstoffdämpfe schließlich im Brennraum 2 verbrannt (und somit genutzt) werden können.
[0010] In der Spülleitung 9 ist ein bspw. als Taktventil ausgebildetes Steuerventil 10 (auch
Tankentlüftungsventil genannt) vorgesehen, über welches die in den Ansaugkanal 4 gelangende
Menge von (mit Kraftstoffdampf versetzter) Spülluft dosiert bzw. bestimmt werden kann.
Von einer elektronischen Steuereinheit 11 wird dieses Steuerventil 10 hierfür geeignet
angesteuert. Tatsächlich kann nämlich nicht in allen möglichen Betriebspunkten der
Brennkraftmaschine ein beliebiger Spülluftstrom in den Brennraum 2 (oder die Brennräume
einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine) eingeleitet werden, da dieser Spülluftstrom
mit zunächst undefiniertem Kraftstoffanteil den normalen Verbrennungsablauf stört.
[0011] In
Figur 2 ist nun der Druck p im Ansaugkanal 4 des Brennkraftmaschinen-Zylinders 1 für zwei
verschiedene Lastpunkte oder Betriebspunkte grob verallgemeinert über der Zeit t bzw.
dem Kurbelwellenwinkel (°KW) der Hubkolben-Brennkraftmaschine dargestellt, wobei diese
beiden Lastpunkte VL (=Volllast) und TL (=Teillast) aus unterschiedlichen Öffnungsstellungen
der Drosselklappe 5 bei einer konstanten Brennkraftmaschinen-Drehzahl herrühren. Dabei
erstreckt sich die dargestellte Zeitspanne im wesentlichen über einen Ansaugtakt des
Zylinders 1, während dem das Einlassventil 3 geöffnet ist, so dass durch den Ansaugkanal
4 Frischgas in den Brennraum 2 gesaugt wird. Naturgemäß liegt dann im Ansaugkanal
4 stromab der Drosselklappe 5 Unterdruck (gegenüber dem Umgebungsdruck p
umg) vor, wobei der Unterdruck bei Volllast (VL) selbstverständlich geringer ist als
bei Teillast (TL). Zugleich erkennt man, dass sich der Unterdruck im Ansaugkanal 4
bei unveränderten Randbedingungen über der Zeit t ändert, d.h. gegen Ende des Arbeitsspiels
ist der Unterdruck geringer als zu Beginn eines Arbeitsspiels.
[0012] In Kenntnis dieses Sachverhaltes sowie aus der Überlegung heraus, dass bei geöffnetem
Steuerventil 10 (
Fig.1) die Menge der in den Ansaugkanal 4 gelangenden und dabei mit Kraftstoffdampf aus
dem Aktivkohlefilter 8 versetzten Spülluft auch durch das Druckgefälle zwischen dem
Ansaugkanal 4 und der Umgebung, d.h. durch die Größe des Unterdrucks im Ansaugkanal
4 bestimmt wird, wird nun vorgeschlagen, den Öffnungszeitpunkt des (synchronisiert
zum Ansaugtakt zu öffnenden) Steuerventils 10 gezielt zu variiere, und zwar derart,
dass sich letztlich im Brennraum 2 der Bennkraftmaschine eine optimale Verbrennung
einstellt. In
Fig.2 sind zwei verschiedene Öffnungszeitpunkte t
1 und t
2 für das Steuerventil 10 im Teillastbetriebspunkt TL gezeigt, wobei die Öffnungsdauer
Δt hier jeweils gleich ist. Wird das Steuerventil 10 zum Zeitpunkt t
1 geöffnet, so gelangt eine größere Menge von mit Kraftstoffdampf versetzter Spülluft
in den Ansaugkanal 4 als beim Zeitpunkt t
2.
[0013] Bevorzugt wird nun für die Steuerung oder Dosierung höherer Mengen von Kraftstoffdampf,
die mittels der sog. Spülluft aus dem Aktivkohlefilter 8 in den Ansaugkanal 4 eingeleitet
werden sollen, der Öffnungszeitpunkt des Steuerventils 10 in einen Bereich gelegt,
in welchem im Ansaugkanal 4 ein höherer Unterdruck herrscht, während für die Steuerung
oder Dosierung geringerer Mengen von Kraftstoffdampf der Öffnungszeitpunkt in einen
Bereich gelegt wird, in welchem im Ansaugkanal 4 bereits ein niedrigerer Unterdruck
herrscht. Unter Bezugnahme auf
Fig.2 wird für den erstgenanten Fall (d.h. große Spülluft- und Kraftstoffmenge) das Steuerventil
10 bspw. zum Zeitpunkt t
1 geöffnet, da hier ein größeres treibendes Druckgefälle vorliegt als im späteren Zeitpunkt
t
2, zu welchem bspw. im zweitgenannten Fall (d.h. geringere Spülluft- und Kraftstoffmenge)
das Steuerventil 10 geöffnet wird. Während im erstgenannten Fall auf einfache Weise
auch bei einer relativ kurzen Öffnungsdauer Δt eine relativ große Menge von Spülluft
und Kraftstoffdampf in den Ansaugkanal 4 eingeleitet werden kann, ist vorteilhafterweise
im zweitgenannten Fall, nämlich bei Öffnung zum Zeitpunkt t
2, eine genauere Dosierung der zugeführten Menge von Kraftstoffdampf (und Spülluft)
möglich. Wird somit das Steuerventil 10 später geöffnet, d.h. zu einem Zeitpunkt oder
in einem Bereich, an oder in welchem im Ansaugkanal 4 bereits ein niedrigerer Unterdruck
herrscht, so kann durch eine Änderung der Öffnungsdauer Δt in der Größenordnung von
bspw. 10°KW eine feinere Dosierung der Spülluftmenge erfolgen, als zu einem früheren
Zeitpunkt, bspw. t
1 kurz nach Öffnen des Einlassventils 3.
[0014] Wie bereits erwähnt wurde, ist vorteilhafterweise zur Dosierung der über die Spülluft
zugeführten Menge von Kraftstoffdampf neben dem Öffnungszeitpunkt auch der Schließzeitpunkt
des Steuerventils 10 variabel, wobei es vorteilhafterweise mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren nun ermöglicht wird, dass dieses überhaupt nicht geöffnet wird oder ist,
wenn im Ansaugkanal Überdruck vorliegt.
[0015] Im Sinne einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann über mehrere aufeinanderfolgende
Arbeitsspiele eines oder des Zylinders 1 betrachtet und ausgehend von einer erstmaligen
Abgabe von Kraftstoffdampf in den Ansaugkanal 4 der Öffnungszeitpunkt des Steuerventils
10 für die folgenden Arbeitsspiele zunehmend von einem Bereich geringeren Unterdrucks
im Ansaugkanal in einen Bereich mit höherem Unterdruck im Ansaugkanal verschoben werden.
Wie bereits erwähnt kann nämlich das Spülen des Aktivkohlefilters 8 nicht in sämtlichen
Betriebspunkten der Brennkraftmaschine durchgeführt werden. Wird nun dieses Spülen
gestartet bzw. in Gang gesetzt, so existiert selbstverständlich eine sog. erstmalige
Abgabe von Kraftstoffdampf in den Ansaugkanal 4, die wie vorgeschlagen relativ spät
im Ansaugtakt des Zylinders erfolgen soll, so dass das Steuerventil 10 bspw. zum Öffnungszeitpunkt
t
2 geöffnet werden soll. In den darauffolgenden Arbeitsspielen oder Ansaugtakten dieses
Zylinders 1 wird dann das Steuerventil 10 zunehmend in Bereiche höheren Unterdrucks
im Ansaugkanal, d.h. in Richtung zum Öffnungszeitpunkt t
1 hin geöffnet, um es der das Steuerventil 10 ansteuernden Steuereinheit 11 zu ermöglichen,
das Verhalten des Gesamtsystems zu erkennen und darauf geeignet zu reagieren, d.h.
das Steuerventil 10 auch weiterhin geeignet anzusteuern und dabei dessen Öffnungsdauer
Δt und dessen Öffnungszeitpunkt geeignet festzulegen. Hierfür erhält die Steuereinheit
11 geeignete Rückmeldungen aus der Steuerelektronik der Brennkraftmaschine, in welcher
bekanntermaßen auch die Abgaszusammensetzung der Brennkraftmaschine analysiert wird.
Insbesondere kann mit dem soweit vorgeschlagenen Verfahren auch die unvermeidliche
Öffnungsverzögerung des Steuerventils 10 berücksichtigt bzw. kompensiert werden, d.h.
diejenige Zeitspanne, die zwischen einer entsprechenden Ansteuerung des Steuerventils
10 und dessen tatsächlicher Öffnung vergeht.
[0016] Im Sinne einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann über mehrere
aufeinanderfolgende Arbeitsspiele eines oder des Zylinders 1 betrachtet die diesem
zugeführte Menge von Kraftstoffdampf aus dem Tankentlüftungssystem 6 durch Variation
des Steuerventil-Öffnungszeitpunktes oder des Steuerventil-Öffnungszeitpunktes und
des Steuerventil-Schließzeitpunktes von Arbeitsspiel zu Arbeitsspiel verändert werden,
um die Laufruhe oder das dynamische Verhalten der Brennkraftmaschine zu verbessern.
Letztere(s) kann dabei mittels geeigneter Sensoren erfasst werden und eine entsprechende
Auswertung sowie folgende Ansteuerung kann dann in der bzw. durch die elektronische
Steuereinheit 11 erfolgen.
[0017] Weiterhin kann bei einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine den einzelnen Zylindern
durch Variation des Steuerventil-Öffnungszeitpunktes oder des Steuerventil-Öffnungszeitpunktes
und des Steuerventil-Schließzeitpunktes eine unterschiedliche Menge von Kraftstoffdampf
aus dem Tankentlüftungssystem zugeführt werden. Selbstverständlich sind darüber hinaus
weitere Abwandlungen von oder Ergänzungen zu obigen Ausführungen möglich, ohne den
Inhalt der Patentansprüche zu verlassen. Stets bietet das erfindungsgemäße Verfahren
die Möglichkeit einer kurbelwinkelsynchronen Ansteuerung des Steuerventils 10 oder
Tankentlüftungsventils. Dabei können die Öffnungs- und Schließpunkte dieses Steuerventils
10 so gelegt werden, dass die Ansteuerungen reproduzierbar zu geeigneten Kurbelwellenstellungen
erfolgen.
[0018] Diese vorgeschlagene Ansteuerung erlaubt vorteilhafterweise die Verwendung von Steuerventilen
mit einer gegenüber bisher bekannten Systemen höheren statischen Spülmenge bzw. Grunddurchflussmenge.
Damit wird ermöglicht, die Dosierbarkeit eines kleinen Steuerventils und die hohe
Spülmenge eines großen Steuerventils ohne Nachteile zu kombinieren. Ferner besteht
die Möglichkeit einer zylinderselektiven und arbeitstaktselektiven Zumessung des durch
das Steuerventil 10 bzw. Tankentlüftungsventil sowie die weiteren beschriebenen Vorteile.
1. Verfahren zur Steuerung der Abgabe von Kraftstoffdampf aus einem Tankentlüftungssystem
(6) in einen bevorzugt zylinderindividuellen Ansaugkanal (4) einer Brennkraftmaschine,
wobei ein Steuerventil (10) den Kraftstoffdampf synchronisiert zum Ansaugtakt des
Brennkraftmaschinen-Zylinders (1) in den zugeordneten Ansaugkanal (4) gelangen lässt,
dadurch gekennzeichnet, dass der Öffnungszeitpunkt des Steuerventils (10) variabel ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass für die Steuerung oder Dosierung höherer Mengen von Kraftstoffdampf der Öffnungszeitpunkt
in einen Bereich gelegt wird, in welchem im Ansaugkanal (4) ein höherer Unterdruck
herrscht, während für die Steuerung oder Dosierung geringerer Mengen von Kraftstoffdampf
der Öffnungszeitpunkt in einen Bereich gelegt wird, in welchem im Ansaugkanal (4)
bereits ein niedrigerer Unterdruck herrscht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass auch der Schließzeitpunkt des Steuerventils (10) variabel ist und dass dieses nicht
geöffnet wird oder ist, wenn im Ansaugkanal (4) Überdruck vorliegt.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass über mehrere aufeinanderfolgende Arbeitsspiele eines Zylinders (1) betrachtet und
ausgehend von einer erstmaligen Abgabe von Kraftstoffdampf in den Ansaugkanal (4)
der Öffnungszeitpunkt für die folgenden Arbeitsspiele zunehmend von einem Bereich
geringeren Unterdrucks im Ansaugkanal in einen Bereich mit höherem Unterdruck im Ansaugkanal
verschoben wird.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass über mehrere aufeinanderfolgende Arbeitsspiele eines Zylinders (1) betrachtet die
diesem zugeführte Menge von Kraftstoffdampf aus dem Tankentlüftungssystem (6) durch
Variation des Steuerventil-Öffnungszeitpunktes oder des Steuerventil-Öffnungszeitpunktes
und des Steuerventil-Schließzeitpunktes von Arbeitsspiel zu Arbeitsspiel verändert
wird, um die Laufruhe oder das dynamische Verhalten der Brennkraftmaschine zu verbessern.
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass bei einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine den einzelnen Zylindern durch Variation
des Steuerventil-Öffnungszeitpunktes oder des Steuerventil-Öffnungszeitpunktes und
des Steuerventil-Schließzeitpunktes eine unterschiedliche Menge von Kraftstoffdampf
aus dem Tankentlüftungssystem (6) zugeführt wird.