[0001] Die Erfindung betrifft eine Hochdruckpumpe zur Kraftstoffversorgung von Kraftstoffeinspritzsystemen
für Brennkraftmaschinen, insbesondere von Common-Rail-Einspritzsystemen, nach der
im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
[0002] Eine gattungsgemäße Hochdruckpumpe ist aus der MTZ 58 (1997) S. 572 bzw. der DE 197
56 087 A1 bekannt. Die prinzipielle Wirkungsweise dieser Hochdruckpumpe ist für nach
dem Common-Rail-Prinzip arbeitende Brennkraftmaschinen sehr gut geeignet, die spezielle
Konstruktion derselben gewährleistet jedoch nicht in allen Betriebszuständen eine
einwandfreie Funktion, so dass es durchaus zu Beschädigungen der Hochdruckpumpe und
in Folge dessen eventuell sogar zu Beschädigungen der Brennkraftmaschine kommen kann.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Hochdruckpumpe zur Kraftstoffversorgung
von Kraftstoffeinspritzsystemen für Brennkraftmaschinen zu schaffen, welche eine sehr
hohe Zuverlässigkeit im Betrieb aufweist und dabei die Vorteile der prinzipiellen
Wirkungsweise gattungsgemäßer Hochdruckpumpen beibehält.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
[0005] Durch die erfindungsgemäße Vergrößerung des in der Aussparung der Kolbenplatte untergebrachten
Abschnitts des Kolbens gegenüber dem restlichen Teil des Kolbens werden im Betrieb
der Hochdruckpumpe auftretende Verkippungen der Kolbenplatte gegenüber dem Kolben
sehr viel besser aufgenommen, was insgesamt zu einer erheblich geringeren Verkippung
des Kolbens führt. Dies ermöglicht einen bezüglich auftretender Störungen erheblich
verbesserten Betrieb der erfindungsgemäßen Hochdruckpumpe und lässt des weiteren eine
Vergrößerung des möglichen Betriebsbereiches der Hochdruckpumpe zu.
[0006] Eine weitere Lösung der Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Anspruches 3.
[0007] Dadurch, dass der Radius des der Aussparung zugewandten Abschnittes des Kolbens das
10- bis 50-fache des Durchmessers des Abschnittes beträgt und damit erheblich geringer
ist als bisher, ergibt sich auch hierdurch eine geringere Möglichkeit zur Verkippung
des Kolbens, was die bereits oben erwähnten Vorteile mit sich bringt.
[0008] In der Praxis hat sich eine Kombination der beiden erfindungsgemäßen Lösungen als
besonders vorteilhaft bezüglich der Zuverlässigkeit und des möglichen Betriebsbereiches
der Hochdruckpumpe erwiesen.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen sowie aus dem nachfolgend anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellten
Ausführungsbeispiel.
Es zeigt:
[0010]
- Fig. 1
- einen Teil der erfindungsgemäßen Hochdruckpumpe; und
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung der Hochdruckpumpe aus Fig. 1.
[0011] Der prinzipielle Aufbau der in Fig. 1 dargestellten Hochdruckpumpe 1 ist aus der
DE 197 56 087 A1 bekannt, weshalb im folgenden nur kurz auf die prinzipielle Wirkungsweise
derselben eingegangen wird. Außerdem sind nicht alle zur Funktion der Hochdruckpumpe
1 erforderlichen Bauteile dargestellt. Hierzu wird ebenfalls auf die DE 197 56 087
A1 verwiesen.
[0012] Die Hochdruckpumpe 1 weist eine Antriebswelle 2 auf, die zum Antrieb von im vorliegenden
Fall drei um 120° zueinander versetzte Kolben 3 vorgesehen ist. Da die Hochdruckpumpe
1 symmetrisch ausgeführt ist, gilt das im folgenden für einen der drei Kolben 3 erläuterte
auch für die anderen beiden Kolben 3. In diesem Zusammenhang ist es selbstverständlich
möglich, am Umfang der Antriebswelle 2 eine größere oder auch eine geringere Anzahl
an Kolben 3 anzubringen.
[0013] Die Kolben 3 sind zur Verdichtung von Kraftstoff vorgesehen, der anschließend einem
nicht dargestellten Hochdruckspeicher zugeführt wird. Die Hochdruckpumpe 1 dient zur
Kraftstoffversorgung eines nicht dargestellten Kraftstoffeinspritzsystems für eine
ebenfalls nicht dargestellte Brennkraftmaschine, insbesondere für ein Common-Rail-Einspritzsystem,
welches ebenfalls in der DE 197 56 087 A1 beschrieben ist.
[0014] Die Antriebswelle 2 kann beispielsweise von einem Kurbeltrieb der Brennkraftmaschine
angetrieben werden. Alternativ ist auch eine Verbindung der Antriebswelle 2 unmittelbar
mit einer Nockenwelle der Brennkraftmaschine oder ein vollkommen separater Antrieb
derselben denkbar.
[0015] In demjenigen Bereich, in dem die Antriebswelle 2 mit den Kolben 3 in Wirkverbindung
steht, ist sie exzentrisch ausgebildet, d.h. sie weist einen exzentrischen Wellenabschnitt
2a auf. Der Wellenabschnitt 2a ist an seinem Umfang mit einem sogenannten Polygonring
4 versehen, der im vorliegenden Fall drei Abflachungen 5 aufweist, die unmittelbar
mit den Kolben 3 in Kontakt stehen. Allgemein weist der Polygonring 4 eine der Anzahl
der Kolben 3 entsprechende Anzahl an Abflachungen 5 auf. Der Polygonring 4 ist gegenüber
der Antriebswelle 2 verdrehbar und bringt auf diese Weise eine in radialer Richtung
wirkende Kraft auf die Kolben 3 auf, wodurch diese nacheinander eine oszillierende
Bewegung ausführen.
[0016] Wie in der vergrößerten Darstellung gemäß Fig. 2 besser erkennbar ist, sind zwischen
den Kolben 3 und der Antriebswelle 2 bzw. dem Polygonring 4 jeweils Kolbenplatten
6 angeordnet, die eine Aussparung 7 aufweisen, in der ein erster Abschnitt 8 des Kolbens
3 gelagert ist. Die Kolbenplatten 6 führen den Polygonring 4 bei seiner Bewegung.
Jedem Kolben 3 ist des weiteren ein Federelement 9 zugeordnet, der zur Rückstellung
des jeweiligen Kolbens 3 dient.
[0017] Der Kolben 3 weist neben dem mit dem Polygonring 4 in Verbindung stehenden Abschnitt
8 weitere Kolbenabschnitte 10, 11 und 12 auf. Hierbei legt der größte Durchmesser
des Kolbens 3, also derjenige des Kolbenabschnitts 12, das Fördervolumen der Hochdruckpumpe
1 bei einer bestimmten Drehzahl und einem bestimmten Hub fest.
[0018] Die Hochdruckpumpe 1 arbeitet dann optimal, wenn jeder Kolben 3 genau senkrecht zu
der zugehörigen Kolbenplatte 6 steht und nicht verkippt ist. Durch die freie Beweglichkeit
des Polygonrings 4 im Betrieb kann eine solche Verkippung allerdings durchaus auftreten
und ist nicht immer zu verhindern, wie dies auch Fig. 2 zeigt. Aus diesem Grund weisen
der in der Aussparung 7 gelagerte Abschnitt 8 des Kolbens 3 und somit auch die Aussparung
7 selbst einen größeren Durchmesser als der nachfolgende Abschnitt 10 des Kolbens
3 auf.
[0019] Durch diese Maßnahme wird sichergestellt, dass der Punkt, an dem die Kraft von der
Kolbenplatte 6 auf den Kolben 3 übertragen wird, in jeder Winkellage des Kolbens 3
auf demselben liegt. Hierdurch ergibt sich in jedem Betriebszustand eine sichere Übertragung
der Bewegung des Polygonrings 4 auf die Kolben 3. Der Durchmesser des Abschnittes
8 hängt dabei von den Belastungen ab, denen die Hochdruckpumpe 1 ausgesetzt ist. Des
weiteren entsteht durch diesen vergrößerten Durchmesser des Abschnitts 8 ein umlaufender
Vorsprung 13, an dem sich eine Klammer 14 abstützt, die als Montagehilfe für die Kolbenplatte
6 mit dem Kolben 3 dient und in Fig. 1 nicht dargestellt ist.
[0020] Des weiteren ist der der Aussparung 7 zugewandte Abschnitt 8 des Kolbens 3 mit einem
Radius 15 versehen, der im allgemeinen das 10- bis 50-fache des Durchmessers des Abschnitts
8 beträgt, also sehr viel kleiner als bisher ist. Auf diese Weise wird erreicht, dass
bei einem eventuellen Verkippen der Kolben 3 gegenüber dem Polygonring 4 der Kolben
3 schneller in seine Grundstellung zurückkehrt, da die Rückstellkraft hierfür größer
ist. Im allgemeinen sollte der Radius weniger als das 45-fache des Durchmessers des
Abschnitts 8 betragen, um diese Wirkung zu erreichen. In Fig. 2 ist der Radius 15
allerdings stark vergrößert dargestellt.
[0021] Im vorliegenden Fall liegt der Durchmesser des Kolbens 3 in einem Bereich zwischen
8 - 10 mm und der Radius 15 beträgt ca. 200 mm, so dass der Radius 15 ca. das 20-
bis 25-fache des Durchmessers des Kolbens 3 beträgt, was für die Praxis sehr gut geeignet
ist. Wenn der Durchmesser des Abschnitts 8 größer ist, ist folglich auch der Radius
15 größer.
1. Hochdruckpumpe zur Kraftstoffversorgung von Kraftstoffeinspritzsystemen für Brennkraftmaschinen,
insbesondere von Common-Rail-Einspritzsystemen, mit einer Antriebswelle und mit wenigstens
zwei von der Antriebswelle bewegbaren Kolben zur Verdichtung des Kraftstoffes, wobei
zwischen der Antriebswelle und den wenigstens zwei Kolben jeweils eine Kolbenplatte
angeordnet ist, die eine Aussparung aufweist, in der ein Abschnitt des Kolbens gelagert
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aussparung (7) und der der Aussparung (7) zugewandte Abschnitt (8) des Kolbens
(3) einen größeren Querschnitt aufweisen als ein nachfolgender, von der Kolbenplatte
(6) abgewandter Abschnitt (10) des Kolbens (3).
2. Hochdruckpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der der Aussparung (7) zugewandte Abschnitt (8) des Kolbens (3) an seiner der Kolbenplatte
(6) zugewandten Seite einen Radius (15) aufweist, der das 10- bis 50-fache des Durchmessers
des Abschnittes (8) beträgt.
3. Hochdruckpumpe zur Kraftstoffversorgung von Kraftstoffeinspritzsystemen für Brennkraftmaschinen,
insbesondere von Common-Rail-Einspritzsystemen, mit einer Antriebswelle und mit wenigstens
zwei von der Antriebswelle bewegbaren Kolben zur Verdichtung des Kraftstoffes, wobei
zwischen der Antriebswelle und den wenigstens zwei Kolben jeweils eine Kolbenplatte
angeordnet ist, die eine Aussparung aufweist, in der ein Abschnitt des Kolbens gelagert
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der der Aussparung (7) zugewandte Abschnitt (8) des Kolbens (3) an seiner der Kolbenplatte
(6) zugewandten Seite einen Radius (15) aufweist, der das 10- bis 50-fache des Durchmessers
des Abschnittes (8) beträgt.
4. Hochdruckpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aussparung (7) und der der Aussparung (7) zugewandte Abschnitt (8) des Kolbens
(3) einen größeren Querschnitt aufweisen als ein nachfolgender, von der Kolbenplatte
(6) abgewandter Abschnitt (10) des Kolbens (3).
5. Hochdruckpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Antriebswelle (2) in demjenigen Bereich, in dem sie mit den Kolben (3) in Wirkverbindung
steht, exzentrisch ausgebildet ist.
6. Hochdruckpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Antriebswelle (2) in demjenigen Bereich, in dem sie mit den Kolben (3) in Wirkverbindung
steht, mit einem Ring (4) versehen ist, der eine der Anzahl der Kolben (3) entsprechende
Anzahl an Abflachungen (5) aufweist.