[0001] Die Erfindung betrifft einen Objekttisch für ein Mammographiegerät mit einem durchgehenden
Tunnel für eine Röntgenfilmkassette sowie eine im Tunnel angeordnete Arretiervorrichtung
für die Kassette, die einen ersten und einen zweiten Anschlag umfasst, wobei mindestens
einer der Anschläge derart federbelastet ist, dass die Anschläge bei einer im Tunnel
angebrachten Kassette dicht gegen die Schmalseiten der Kassette anliegen.
[0002] Ein Objekttisch mit einer Arretiervorrichtung dieser Art ist in einem Prospekt der
Fa. Siemens mit dem Titel "Because she deserves the very best MAMMOMAT 3000 Nova"
abgebildet. Die Arretiervorrichtung ist hier eine bogenförmig gebogene Blattfeder,
die in einer der Tunnelwände befestigt ist und deren Enden mit den in der Einleitung
erwähnten Anschlägen versehen ist. Beim Lösen einer im Tunnel angebrachten Kassette
bzw. beim Auswechseln einer Kassette schiebt der Operateur mit der einen Hand einen
der Anschläge in Richtung der Tunnelwand, so dass der Anschlag von der Schmalseite
der Kassette entfernt wird. Gleichzeitig schiebt der Operateur die Kassette aus dem
Tunnel heraus, indem er mit der anderen Hand die andere Schmalseite der Kassette in
den Tunnel hineindrückt. Ein Lösen bzw. Auswechseln einer Kassette kann nur mit Hilfe
beider Hände erfolgen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Objekttisch der eingangs genannten
Art mit einer Arretiervorrichtung zu schaffen, bei der ein Lösen oder ein Auswechseln
einer Kassette auf einfache Weise mit Hilfe einer Hand durchgeführt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Arretiervorrichtung mindestens
einen in seiner Längsrichtung federbelasteten Arm umfasst, dessen eines Ende mit dem
ersten Anschlag versehen ist, dass der Arm in seiner Längsrichtung verschiebbar ist
und dass der zweite Anschlag senkrecht zur Längsrichtung des Armes verschiebbar angeordnet
ist. Beim Lösen einer Kassette, die in einer Arretiervorrichtung der genannten Art
eingespannt ist, verschiebt der Operateur mit dem einen Finger der einen Hand den
zweiten Anschlag senkrecht zur Längsrichtung des Armes, so dass der Anschlag von der
Schmalseite der Kassette entfernt wird, wobei der erste Anschlag des durch eine in
den Tunnel eingeschobene Kassette stark federbelasteten Armes nun automatisch die
Kassette so weit herausdrückt, dass der Operateur sie greifen kann.
[0005] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Arretiervorrichtung nach der Erfindung wird
vorgeschlagen, dass die Arretiervorrichtung einen zweiten, in seiner Längsrichtung
federbelasteten Arm umfasst, an dem der zweite Anschlag angebracht ist. Durch diesen
Aufbau der Arretiervorrichtung werden bei einer zwischen den Anschlägen eingeführten
Kassette die Anschläge der stark federbelasteten Arme gegen beide Schmalseiten der
Kassette gedrückt. Nun kann der Operateur beim Herausnehmen der Kassette wählen, aus
welcher der Tunnelöffnungen die Kassette entnommen werden soll. Dies erfolgt, indem
der Anschlag mit einer Hand von derjenigen Schmalseite der Kassette, die der Operateur
wünscht zuerst herauszudrücken, entfernt wird, wobei der federbelastete Anschlag,
der an die andere Schmalseite der Kassette drückt, die Kassette automatisch herausschiebt.
[0006] In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung ist ein verhältnismässig
sophistikierter Aufbau der Arretiervorrichtung gegeben, in dem die Arme achsfluchtend
zueinander liegen, deren freien Enden mit jeweils einem drehbaren Zahnrad über jeweils
eine Welle drehbar verbunden sind, wobei die Wellen an den Zahnrädern exzentrisch
angeordnet sind, wobei die Zahnräder in derselben Ebene angeordnet sind und ineinander
eingreifen und wobei die Arme mittels Federn in ihren Längsrichtungen spannbar sind.
Auch hier kann der Operateur auf beschriebene Weise wählen, aus welcher Tunnelöffnung
eine in den Objekttisch eingeschobene Kassette mit einer Hand automatisch herausgeschoben
werden soll.
[0007] Die Arretiervorrichtung nach der Erfindung ist vorzugsweise am Boden des Tunnels
angebracht und in diesem herabgesenkt, so dass lediglich die Anschläge über den Boden
hochragen. Somit ist es einfach, eine Kassette in den Tunnel eines Objekttisches hineinzuschieben.
[0008] Die Erfindung ist nachfolgend anhand mehrerer in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. es zeigen:
- FIG. 1
- eine Seitenansicht eines Objekttisches mit einem Teil einer Arretiervorrichtung nach
der Erfindung,
- FIG. 2
- eine Draufsicht einer Arretiervorrichtung nach der Erfindung in einer Parklage,
- FIG. 3
- eine Draufsicht einer Arretiervorrichtung nach FIG. 2 in einer aktiven Lage,
- FIG. 4
- eine Draufsicht einer weiteren Ausführungsform einer Arretiervorrichtung nach der
Erfindung und
- FIG. 5
- eine Draufsicht noch einer weiteren Ausführungsform einer Arretiervorrichtung nach
der Erfindung.
[0009] In der FIG. 1 ist eine Seitenansicht eines Objekttisches 1 gezeigt, der über eine
Welle 2 an einem Arm 3 für eine hier nicht dargestellte Röntgenröhre befestigt ist.
Der Objekttisch 1 ist mit einem durchgehenden Tunnel 4 versehen, in den eine Röntgenfilmkassette
5 einführbar ist. In dieser Figur ist auch eine von zwei später näher beschriebenen
Sperrvorrichtungen 23 für eine unten näher beschriebene Arretiervorrichtung für die
Kassette 5 gezeigt, wobei die Arretiervorrichtung am Boden 7 des Tunnels 4 angeordnet
ist.
[0010] In der FIG. 2 ist eine in einer Draufsicht gezeigte Arretiervorrichtung 43 für eine
Kassette 5 dargestellt. Die Arretiervorrichtung 43 ist wie oben beschrieben am Boden
7 des Tunnels 4 angebracht. Die Arretiervorrichtung 43, die hier in einer sog. Parklage
gezeigt ist, umfasst zwei in Längsrichtung mittels Federn 8, 9 belastete, achsfluchtend
miteinander angeordnete Arme 10, 11 deren äußeren Enden mit jeweils einem Anschlag
12, 13 versehen sind. Das eine Ende der Feder 8 ist mit dem Arm 10 über einen von
diesem herausragenden Haken 14 und das andere Ende der Feder 8 ist mit dem Boden 7
verbunden. Das eine Ende der Feder 9 ist mit dem Arm 11 über einen von diesem herausragenden
Haken 15 und das andere Ende der Feder 4 ist mit dem Boden 7 verbunden. Die inneren
Enden der Arme 10, 11 sind mit jeweils einem um Wellen 18, 19 drehbaren Zahnrad 16,
17 über jeweils einer Welle 20, 21 drehbar verbunden. Die Wellen 20, 21 der Arme 10,
11 sind an den Zahnrädern 16, 17 exzentrisch angeordnet. Die Zahnräder 16, 17 sind
in derselben Ebene angeordnet und greifen ineinander ein. Die Arretiervorrichtung
43 ist im Boden 7 des Tunnels 4 abgesenkt, so dass lediglich die Anschläge 12, 13
über den Boden 7 hochragen.
[0011] Ein Hineinschieben einer Kassette 5 in den Objekttisch 1 kann von beiden Öffnungen
des Tunnels 4 erfolgen. Beim Einführen der Kassette 5 von der in der Zeichnungsebene
rechten Seite, wird der Anschlag 13 zur Seite geschoben, so dass die Kassette 5 in
den Tunnel hineingeschoben werden kann. Damit wird der Arm 11 um die Welle 21 gedreht.
Später beschriebene Sperrvorrichtungen 22, 23, die bei einer im Tunnel 4 angebrachten
Kassette 5 eine derartige Bewegung der Arme 10, 11 verhindern, erlaubt eine solche
Bewegung, wenn die Arretiervorrichtung 43 sich in einer Parklage befindet. Die Kassette
5 wird zunächst in den Tunnel 4 hineingeschoben, bis deren eine Schmalseite 24 den
Anschlag 12 des Armes 10 erreicht. Wenn die Kassette 5 manuell in den Tunnel 4 weiter
hineingeführt wird, wird der Arm 10 in seiner Längsrichtung verschoben, gleichzeitig
damit, dass der Arm 10, in dem er über die Welle 20 mit dem Zahnrad 16 verbunden ist,
das Zahnrad 16 gegen den Uhrzeigersinn dreht, wobei die Feder 8 gespannt wird. Das
Zahnrad 17 wird nun gleichzeitig genau so viel gedreht aber im Uhrzeigersinn, wobei
der Arm 11 und damit der Anschlag 13, da der Arm 11 mit dem Zahnrad 17 über die Welle
21 verbunden ist, in seiner Längsrichtung genau so weit verschoben wird wie der Arm
10, wobei auch die Feder 9 des Armes 11 gespannt wird. Wenn der Abstand zwischen den
Anschlägen 12 und 13 ausreichend groß ist, wird nun die Kassette 5 so plaziert, dass
der Anschlag 12 gegen die eine Schmalseite 24 der Kassette 5 und der Anschlag 13 gegen
die andere Schmalseite 25 der Kassette 5 federnd anliegen. Dies ist in der FIG. 3
dargestellt.
[0012] Beim Einführen der Kassette 5 von der in der Zeichnungsebene linken Seite wird der
Anschlag 12 so verschoben, dass die Kassette 5 in den Tunnel 4 hineingeschoben werden
kann. Der bereits beschriebene Verlauf erfolgt nun spiegelverkehrt.
[0013] Bei einer im Objekttisch 1 eingeführten Kassette 5 sperrt die Sperrvorrichtung 22,
23, wie es in der FIG. 3 gezeigt ist, die Anschläge 12, 13 der Arme 10, 11, so dass
sie nicht um ihre Wellen 20, 21 gedreht werden können. Die Sperrvorrichtung 22, 23,
die in der FIG. 1 gezeigt ist, besteht aus einem federbelasteten Druckknopf 26, dessen
freies Ende mit einer Zunge 27 versehen ist, die bei einer im Objekttisch 1 eingeführten
Kassette 5 gegen die Arme 10, 11 anliegt.
[0014] Beim Lösen bzw. Auswechseln der Kassette 5, so dass die Kassette 5 aus der in der
Zeichnungsebene rechten Seite herausgeschoben wird, wird der Knopf 26 der Sperrvorrichtung
23 mit einem Finger heruntergedrückt, so dass die Zunge 27 unter dem Arm 11 zu liegen
kommt. Gleichzeitig wird mit einem weiteren Finger der Anschlag 13 verschoben, d.h.
der Arm 11 wird um die Welle 21 gedreht, so dass der Anschlag 13 von der Schmalseite
25 der Kassette 5 entfernt wird. In dieser Lage des Anschlages 13 verschiebt der Anschlag
12 mit dem federbelasteten Arm 10 die Kassette 5 aus dem Tunnel 4 so weit heraus,
dass der Operateur die Kassette 5 greifen kann.
[0015] Wenn der Operateur die Kassette 5 aus der linken Seite in der Zeichnungsebene herauszuschieben
wünscht, wird der Knopf 26 für die Sperrvorrichtung 22 heruntergedrückt. Danach wird
der Anschlag 12 auf beschriebene Weise von der Schmalseite 24 der Kassette 5 entfernt,
wobei der Anschlag 13 des federbelasteten Armes 11 die Kassette 5 so weit herausschiebt,
dass der Operateur sie greifen kann.
[0016] In der FIG. 4 ist eine vereinfachte Ausführungsform einer Arretiervorrichtung 44
nach der Erfindung gezeigt. Die Arretiervorrichtung 44 umfasst hier zwei mittels Federn
28, 29 belastete, miteinander achsfluchtend angeordnete Arme 30, 31, die im Boden
7 des Tunnels 4 abgesenkt und zum Teil in jeweils einen Hohlraum 32, 33 hingeschoben
sind. Die Hohlräume 32, 33 sind dafür vorgesehen, die Bewegungen der Arme 30, 31 zu
stabilisieren. In der Figur ist gezeigt, dass jede Versenkung keilförmig ausgebildet
ist, so dass die äußeren Enden der Arme 30, 31 zum Teil seitlich verschiebbar sind.
Die äußeren Enden der Arme 30, 31 sind mit Anschlägen 34, 35 versehen, die über den
Tunnelboden 7 hochragen. Beim Laden einer Kassette 5 wird z.B. der Anschlag 35 und
damit auch der Arm 31 gegen die eine Kante 36 der Versenkung verschoben, wobei die
Kassette 5 nun in den Tunnel 4 des Objekttisches 1 hineingeführt werden kann. Der
Objekttisch 1 ist in der FIG. 1 gezeigt. Die Kassette 5 wird so weit hingeschoben,
dass deren eine Schmalseite den Anschlag 34 des Armes 30 erreicht und weiterhin so
weit, dass die andere Schmalseite der Kassette 5 so zu liegen kommt, dass sie gegen
den Anschlag 35 des Armes 31 anliegt. Die Kraft der Feder 28 des Armes 30 wird nun
zum Teil an den Arm 31 übertragen, wobei bei einer eingeschobenen Kassette 5 die Anschläge
34, 35 mit gleich verteilter Federkraft gegen die Schmalseiten der Kassette 5 anliegen.
In der Figur wird mit strichpunktierten Konturen der Anschläge 34, 35 deren Lagen
bei einer eingespannten Kassette 5 angedeutet. Der Operateur kann nun wählen, aus
welcher Tunnelöffung die Kassette 5 herausgeschoben werden soll, in dem einer der
Anschläge 34, 35, wie in Verbindung mit den FIG. 1 und 2 beschrieben worden ist, von
der Kassette 5 entfernt wird.
[0017] In der FIG. 5 ist eine extrem einfache Ausführungsform einer Arretiervorrichtung
37 nach der Erfindung gezeigt. Diese Arretiervorrichtung 37 umfasst lediglich einen
mittels einer Feder 38 gespannten Arm 39 mit einem Anschlag 41, wobei der Arm 39 und
die Feder 38 im Tunnelboden 7 abgesenkt sind. Ein Teil des Armes 39 ist in einem Hohlraum
40 angeordnet, um den Arm 39 zu stabilisieren. Die Arretiervorrichtung 37 umfasst
auch einen zweiten Anschlag 42, der senkrecht zur Längsrichtung des Armes 39 verschiebbar
ist. Beim Laden einer Kassette 5 wird der Anschlag 42 in eine Position gebracht, die
mit punktgestrichelten Konturen des Anschlages 42 gezeigt ist. Nun kann die Kassette
5 in den Tunnel 4 für den Objekttisch 1 (FIG.1) hineingeschoben werden und wie in
Verbindung mit bereits beschriebenen Ausführungsbeispielen den Arm 39 herausdrücken,
bis die Kassette 5 eine solche Position erreicht hat, dass sie zwischen dem Anschlag
41 und dem nunmehr zurückgefederten Anschlag 42 angebracht ist. Bei einer Arretiervorrichtung
dieser Art kann die Kassette 5 lediglich aus einer Tunnelöffnung herausgeschoben werden.
Wenn der Anschlag 42 von der Kassette 5 entfernt wird, wird der Anschlag 41 die Kassette
5 mit Federkraft aus derjenigen Tunnelöffnung, an der sich der Anschlag 42 befindet,
herausschieben.
1. Objekttisch für ein Mammopgrahiegerät mit einem durchgehenden Tunnel (4) für eine
Röntgenfilmkassette (5) sowie einer im Tunnel (4) angeordneten Arretiervorrichtung
(37, 43, 44) für die Kassette (5), die einen ersten und einen zweiten Anschlag (12,
13, 34, 35, 41, 42) umfasst, wobei mindestens einer der Anschläge (12, 13, 34, 35,
41, 42) derart federbelastet ist, dass die Anschläge (12, 13, 34, 35, 41, 42) bei
einer im Tunnel (4) angebrachten Kassette (5) dicht gegen die Schmalseiten (24, 25)
der Kassette (5) anliegen, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretiervorrichtung (37, 43, 44) mindestens einen in seiner Längsrichtung federbelasteten
Arm (10, 11, 30, 31, 39) umfasst, dessen eines Ende mit dem ersten Anschlag (12, 13,
34, 35, 41, 42) versehen ist, dass der Arm (10, 11, 30, 31, 39) in seiner Längsrichtung
verschiebbar ist und dass der zweite Anschlag (12, 13, 34, 35, 41, 42) senkrecht zur
Längsrichtung des Armes (10, 11, 30, 31, 39) verschiebbar angeordnet ist.
2. Objekttisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretiervorrichtung (37, 43, 44) einen zweiten in seiner Längsrichtung federbelasteten
Arm (10, 11, 30, 31, 39) umfasst, an dem der zweite Anschlag (12, 13, 34, 35, 41,
42) angebracht ist.
3. Objekttisch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Arme (10, 11, 30, 31, 39) achsfluchtend zueinander liegen, deren freien Enden
mit jeweils einem drehbaren Zahnrad (16, 17) über jeweils eine Welle (20, 21) drehbar
verbunden sind, wobei die Wellen (20, 21) an den Zahnrädern (16, 17) exzentrisch angeordnet
sind, wobei die Zahnräder (16, 17) in derselben Ebene angeordnet sind und ineinander
eingreifen und wobei die Arme (10, 11) mittels Federn (8, 9, 28, 29, 38) in Ihren
Längsrichtungen spannbar sind.
4. Objekttisch nach einem der Anrpüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretiervorrichtung (37, 43, 44) am Boden (7) des Tunnels (4) angebracht und
in diesem abgesenkt ist, so dass lediglich die Anschläge (12, 13, 34, 35, 41, 42)
über den Boden (7) hochragen.