[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine dreidimensionale Wicklungsanordnung gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung kann beispielsweise zur Energieeinspeisung
von Sensoren und/oder Aktoren aus einem Magnetfeld verwendet werden.
[0002] Aus der DE 39 22 556 C3 ist eine Anordnung zur kontaktlosen Energie- und Sensorsignalübertragung
mit einem HF-Sender zum Aufbau eines unmodulierten magnetischen Hochfrequenzfeldes
über eine Sendespule bekannt, bei der ein Transponder das hochfrequente Magnetfeld
aufnimmt und zu seiner Energieversorgung heranzieht. Mit der aus dem magnetischen
Feld gewonnenen Versorgungsenergie werden Sensor und Transponder versorgt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine sehr wirksame und dabei einfach und
kompakt aufgebaute dreidimensionale Wicklungsanordnung zur Erzeugung elektrischer
Energie aus einem Magnetfeld anzugeben.
[0004] Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes erfindungsgemäß
durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0005] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß sich
eine kompakte, reproduzierbare Geometrie der Wicklungsanordnung ergibt - d. h. es
ergeben sich sehr gut reproduzierbare elektrische Werte (Induktivität, Kapazität),
wodurch sich eine zusätzliche nachträgliche, kostenintensive Abstimmung (beispielsweise
jeder einzelnen Wicklung bei einer Serienfertigung) erübrigt. Der für die Wicklungsanordnung
verfügbare Raum wird optimal ausgenutzt, d. h. gegenüber konventionell gewickelten
Wicklungen wird Raum eingespart. Die Wicklungsanordnung ist kostengünstig herstellbar.
[0006] Der allgemeine Vorteil einer dreidimensionalen Wicklung ist darin zu sehen, daß die
dreidimensionale Wicklungsanordnung keine spezielle Ausrichtung in Abhängigkeit des
zur Energieeinspeisung dienenden Magnetfeldes erfordert, um stets eine optimale "Energieausbeute"
zu erzielen. Die dreidimensionale Wicklungsanordnung ist vielmehr stets in allen möglichen
Positionen "automatisch" optimal bezüglich des Magnetfeldes ausgerichtet, was einen
optimalen Empfang und eine optimale energetische Ausnutzung bei bewegten Sensoren
und/oder Aktoren ermöglicht.
[0007] Die vorgeschlagene dreidimensionale Wicklungsanordnung ist insbesondere geeignet
für eine in der DE 199 26 799 A1 vorgeschlagene Anordnung zur drahtlosen Versorgung
einer Vielzahl Sensoren mit elektrischer Energie unter Einsatz mindestens einer von
einem mittelfrequenten Oszillator gespeisten Primärwicklung (Primärspule, Sendespule),
wobei jeder Sensor mindestens eine zur Energieaufnahme aus einem mittelfrequenten
Magnetfeld (Bereich von etwa 15 kHz bis etwa 15 MHz) geeignete Sekundärwicklung (Sekundärspule,
Empfangsspule) aufweist. Die dort erforderlichen Sekundärwicklungen können sehr gut
durch die vorgeschlagene dreidimensionale Wicklungsanordnung realisiert werden. Der
Vorteil der stets "automatisch" optimalen Ausrichtung bezüglich des Magnetfeldes und
damit der optimalen Energieausbeute ist insbesondere bei an beweglichen Maschinenkomponenten
montierten Sensoren (Näherungssensoren) bedeutsam.
[0008] Die vorgeschlagene dreidimensionale Wicklungsanordnung ist des weiteren bestens geeignet
für eine in der DE 199 26 562 A1 vorgeschlagene Anordnung zur drahtlosen Versorgung
einer Vielzahl Aktoren mit elektrischer Energie, wobei ebenfalls das produzierte Magnetfeld
zur Energieübertragung genutzt wird.
[0009] Weitere Vorteile sind aus der nachstehenden Beschreibung ersichtlich.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0011] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- Wicklungsträger und Kern der Wicklungsanordnung vor dem Zusammenbau,
- Fig. 2
- den montierten Wicklungsträger vor der Bewicklung,
- Fig. 3
- eine fertiggestellte dreidimensionale Wicklungsanordnung.
[0012] In Fig. 1 sind Wicklungsträger und Kern der Wicklungsanordnung vor dem Zusammenbau
dargestellt. Der würfelförmige, zentrale Kern 1 aus magnetisch wirksamem Material
wird von einem aus zwei hohlen Halbwürfeln 2, 8 gebildeten Wicklungsträger abgedeckt.
Die beiden im wesentlichen symmetrischen Halbwürfel 2, 8 bestehen aus einem elektrisch
isolierenden Kunststoffmaterial.
[0013] Alle vier Kanten bzw. Ecken der Außenmantelfläche 3 des Halbwürfels 2 sind als erhabene
Kanten 4, 5, 6, 7 ausgebildet. In gleicher Weise sind auch alle vier Kanten der Außenmantelfläche
9 des Halbwürfels 8 als erhabene Kanten 10, 11, 12, 13 ausgebildet. Der Abstand zwischen
einer Außenfläche einer erhabenen Kante 4, 5, 6, 7 und der Außenmantelfläche 3 bzw.
zwischen einer erhabenen Kante 10, 11, 12, 13 und der Außenmantelfläche 9 entspricht
mindestens der Wicklungsstärke.
[0014] Fig. 2 zeigt den montierten Wicklungsträger vor der Bewicklung. Der Kern 1 ist vollständig
von den beiden Halbwürfeln 2, 8 umschlossen. Vorzugsweise ist zwischen Kern 1 und
Innenmantelflächen der Halbwürfel 2, 8 ein Klebstoff eingebracht, um einen Schutz
vor seitlicher Verschiebung sicherzustellen und eine robuste, rüttelsichere und dauerhafte
Fixierung zu gewährleisten. Alternativ hierzu sind die Innenflächen der Halbwürfel
2, 8 mit flexiblen Noppen versehen, welche einen Toleranzausgleich zwischen den Außenmaßen
des Kerns und den Innenmaßen der Halbwürfel 2, 8 ermöglichen und gleichzeitig eine
Zentrierung und unverrückbare Fixierung des eingeschlossenen Kerns sicherstellen.
Eine weitere Alternative stellt das Einbringen eines elastischen Schaumstoffmaterials
oder eines sonstigen elastischen Materials zwischen Innenwandung der Halbwürfel 2,
8 und Kern 1 dar.
[0015] Die offenen, einander zugewandten Seitenkanten der beiden Halbwürfel 2, 8 können
als Federn bzw. Nuten ausgebildet sein, um ein Verrasten der beiden Halbwürfel zu
bewirken.
[0016] Wie gut in Fig. 2 zu erkennen ist, werden zwischen zwei erhabenen Kanten jeweils
umlaufende Abstandsräume A, B, C zur Wicklungsführung der dreidimensionalen Wicklungsanordnung
gebildet, und zwar
- Abstandsräume A zwischen den Kanten 10, 11, den Kanten 4, 5, den Kanten 6, 7 und den
Kanten 12, 13,
- Abstandsräume B zwischen den Kanten 11, 12, den Kanten 5, 6, den Kanten 4, 7 und den
Kanten 10, 13,
- Abstandsräume C zwischen den Kanten 4, 10, den Kanten 5, 11, den Kanten 6, 12 und
den Kanten 7,13.
[0017] Durch diese als durchgehende Wicklungspassagen dienenden Abstandsräume A, B, C wird
jeweils die Wicklungsbreite der aufzubringenden Wicklungen festgelegt.
[0018] Fig. 3 zeigt eine fertiggestellte dreidimensionale Wicklungsanordnung. Auf den Wicklungsträger
2 + 8 sind drei Wicklungen 14, 15, 16 aufgebracht, wobei die untere Wicklung 14 längs
des Abstandsraumes C, die mittlere Wicklung 15 längs des Abstandsraumes B und die
obere Wicklung 16 längs des Abstandsraumes A verläuft. Über beispielsweise an den
erhabenen Kanten 5, 6, 7 angeordnete Wicklungsanschlüsse 17 erfolgt der elektrische
Anschluß der drei Wicklungen 14, 15, 16. Diese als Kontaktstifte ausgebildete Wicklungsanschlüsse
17 sind direkt mit Leiterbahnen einer Leiterplatte verlötbar (SMD-Technik, Surface
Mounted Device).
[0019] Alternativ ist der elektrische Wicklungsanschluß auch über Kontaktflächen an Stelle
der gezeigten Kontaktstifte realisierbar.
[0020] In diesem Zusammenhang stellt es einen besonderen Vorteil dar, wenn beispielsweise
die erhabenen Kanten 4, 5, 6, 7 an ihren nach außen gerichteten Flächen mit Rastnasen
versehen sind, welche ein Einrasten in eine Leiterplatte und somit die mechanische
Fixierung der dreidimensionalen Wicklungsanordnung an einer Leiterplatte ermöglichen.
[0021] Die gebildete dreidimensionale Wicklungsanordnung dient zur Erzeugung elektrischer
Energie aus einem Magnetfeld. Die Wicklungsachsen der drei Wicklungen 14, 15, 16 sind
jeweils rechtwinklig zueinander angeordnet und schneiden sich in einem gemeinsamen
Punkt. Zur Erzeugung elektrischer Energie aus einem Magnetfeld bilden die Wicklungen
14, 15, 16 zusammen mit Resonanzkondensatoren jeweils Serien-Resonanzkreise oder Parallel-Resonanzkreise,
welche vorzugsweise an Gleichrichter angeschlossen sind. Die Gleichrichter sind sekundärseitig
jeweils mit Stützkondensatoren versehen. Die Gleichanschlüsse aller Gleichrichter
sind in Serie mit einer zu speisenden Last - beispielsweise einer Sensor-Meßeinheit
oder einer Sensor-Elektronik bzw. einer Ansteuereinheit eines Aktors - verschaltet.
[0022] Auch wenn vorstehend stets von einer dreidimensionalen Wicklungsanordnung mit integriertem
zentralem Kern ausgegangen wird, ist auch eine dreidimensionale Wicklungsanordnung
ohne Kern realisierbar. Bei einer solchen dreidimensionalen Wicklungsanordnung ist
es nicht erforderlich, den würfelförmigen Wicklungsträger aus zwei Bauteilen zusammenzusetzen,
sondern der Wicklungsträger wird durch einen einteiligen Würfel (beispielsweise aus
einem massiven Kunststoffmaterial bestehend) mit erhabenen Kanten 4, 5, 6, 7, 10,
11, 12, 13 an allen acht Ecken gemäß der in Fig. 2 gezeigten Form gebildet.
1. Dreidimensionale Wicklungsanordnung zur Erzeugung elektrischer Energie aus einem Magnetfeld,
mit drei Wicklungen (14, 15, 16), deren Wicklungsachsen jeweils rechtwinklig zueinander
angeordnet sind und sich in einem gemeinsamen Punkt schneiden, dadurch gekennzeichnet, daß ein würfelförmiger Wicklungsträger vorgesehen ist, welcher an seinen acht Ecken mit
erhabenen Kanten (4, 5, 6, 7, 10, 11, 12, 13) versehen ist, wobei der Abstand zwischen
einer Außenfläche einer erhabenen Kante (4, 5, 6, 7, 10, 11, 12, 13) und der Außenmantelfläche
(3, 9) des Würfels mindestens der Wicklungsstärke entspricht und wobei zwischen zwei
erhabenen Kanten jeweils umlaufende Abstandsräume (A, B, C) zur Wicklungsführung bzw.
Einlage der Wicklungen (14, 15, 16) gebildet sind.
2. Wicklungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Wicklungsträger aus zwei hohlen Halbwürfeln (2, 8) zusammengesetzt ist, welche
einen Kern (1) aus einem magnetisch wirksamen Material umschließen.
3. Wicklungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Innenmantelflächen der Halbwürfel (2, 8) und dem Kern (1) ein Klebstoff
eingebracht ist.
4. Wicklungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenflächen der Halbwürfel (2, 8) mit flexiblen Noppen versehen sind.
5. Wicklungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Innenwandung der Halbwürfel (2, 8) und dem Kern (1) ein elastisches
Material, vorzugsweise Schaumstoffmaterial, eingebracht ist.
6. Wicklungsanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die einander zugewandten Seitenkanten der Halbwürfel (2, 8) als verrastbare Federn
bzw. Nuten ausgebildet sind.
7. Wicklungsanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Kontaktstifte oder Kontaktflächen ausgebildete Wicklungsanschlüsse (17) an erhabenen
Kanten angeordnet sind.
8. Wicklungsanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest einzelne erhaben Kanten an ihren nach außen gerichteten Flächen mit für
eine Montage auf einer Leiterplatte geeigneten Rastnasen versehen sind.