[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Dosieren von festem Reinigungsmittel
in einer Reinigungsmaschine. Des weiteren betrifft die Erfindung Verwendungen solcher
Dosiervorrichtungen.
[0002] Insbesondere bei Haushalts-Geschirrspülmaschinen muss zum Erzielen eines guten Arbeitsergebnisses
dem Arbeitsraum der Geschirrspülmaschine in bestimmten Phasen des Spülprogramms Reinigungsmittel
zur Verfügung stehen. Das Reinigungsmittel liegt in fester Form (als Tablette, als
Granulat oder als Pulver) oder in flüssiger Form vor. Zum Einbringen der Reinigers
in den Arbeitsraum ist meist eine Einspülkammer in der Geschirrspülmaschine vorgesehen,
in die vor dem Beginn des Spülprogramms Reinigungsmittel eingeschüttet oder eingegossen
wird. Die Kammer wird während des Ablaufes des Spülprogrammes geöffnet und vom Sprühwasser
des Spülarmes ausgespült und so das Reinigungsmittel dem Arbeitsraum zugeführt. Alternativ
dazu kann auch vor dem Start des Spülprogramms direkt Reinigungsmittel - beispielsweise
in Form einer Tablette - in den Arbeitsraum eingelegt werden.
[0003] In nachteilhafter Weise muss also der Bediener der Geschirrspülmaschine vor jedem
Lauf der Geschirrspülmaschine für die Eingabe des Reinigungsmittels sorgen.
[0004] Eine Bevorratung von Reinigungsmittel für mehrmaliges Geschirrspülen ist deshalb
problematisch, weil das Reinigungsmittel stark hygroskopisch (wasseranziehend) ist,
so dass es ohne weitere Vorkehrungen nicht ungeschützt in der Geschirrspülmaschine
aufbewahrt werden kann. Durch die Feuchtigkeit, die stets in der Geschirrspülmaschine
vorhanden ist, wird bevorratetes Reinigungsmittel noch vor dem Verbrauch nach einer
gewissen Zeit unbrauchbar.
[0005] Aus diesem Grunde ist eine automatische Dosierung von Reinigungsmittel in fester
Form, insbesondere in Form von Tabletten, über eine Vielzahl von Programmzyklen nicht
effizient möglich. Dies ist zwar grundsätzlich bei Verwendung flüssiger Reinigungsmittel
möglich, jedoch hat es sich herausgestellt, dass solche Reiniger nach einer gewissen
Lagerzeit nicht mehr wirkungsvoll genug sind. Zudem treten in der automatischen Dosierung
des flüssigen Reinigungsmittels zahlreiche mechanische Probleme auf.
[0006] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine einfachere und kostengünstige Dosiervorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, mit der es möglich ist, Reinigungsmittel in fester Form über einen
langen Zeitraum in der Reinigungsmaschine bevorratbar zu machen, so dass die Maschine
mit Reinigungsmittel bestückt werden kann, das für eine Vielzahl von Waschzyklen ausreicht.
[0007] Die
Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Dosiervorrichtung
eine Aufnahmekammer für das feste Reinigungsmittel aufweist, in der das Reinigungsmittel
gegen einen Anschlag gedrückt wird, und dass im Bereich des Anschlags eine bewegbare
Schneide angéordnet ist, mit der Teile des Reinigungsmittels abgeschnitten und einem
Arbeitsraum der Reinigungsmaschine zuführt werden können.
[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Andrücken des Reinigungsmittels
mit einem elastischen Element erfolgt; hierbei ist vor allem an eine Feder, insbesondere
an eine Schraubenfeder, gedacht.
[0009] Das Andrücken des Reinigungsmittels kann jedoch alternativ oder additiv auch durch
Nutzung der Gravitationskraft erfolgen. Hierbei wird die Aufnahmekammer im Raum so
positioniert, dass das in diese eingebrachte Reinigungsmittel durch sein Eigengewicht
und/oder ein Zusatzgewicht nach unten gegen den Anschlag gedrückt wird.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Schneide in eine Scheibe integriert,
die den Anschlag bildet. Insbesondere kann dabei die Scheibe von einem Motor angetrieben
(gedreht) werden. Die Schneide erstreckt sich mit Vorteil im wesentlichen radial und
linear in der Scheibe; die radiale und lineare Erstreckung der Schneide in der Scheibe
kann unter einem Winkel zwischen 0° und 20° zur radialen Richtung erfolgen.
[0011] Zum Schutz des sich in der Aufnahmekammer befindlichen Reinigungsmittels vor Feuchtigkeit
kann vorgesehen werden, dass zwischen einer die Aufnahmekammer tragenden Gehäusewand
und dem die Schneide tragenden Bauteil, insbesondere also der Scheibe, eine Dichtung
angeordnet ist. Ferner kann die Aufnahmekammer an ihrer der Schneide abgewandten Seite
durch einen feuchtigkeitsdichten Verschluss sowohl mechanisch als auch gegen Feuchtigkeit
abgeschlossen werden.
[0012] Die vorgeschlagene Vorrichtung kann auch für Zwei-Komponenten-Reinigungsmittel eingesetzt
werden. Dieses ist in Form von Tabletten (Tabs) verwirklicht, die je zur Hälfte aus
unterschiedlichen Reinigungssubstanzen bestehen. Es kann mit Vorteil vorgesehen werden,
dass die Aufnahmekammer zur Aufnahme zweier nebeneinander liegender Blöcke Reinigungsmittel
geeignet ist. Dann werden zwei Stapel aufeinandergeschichteter Reinigungs-Tabletten
nebeneinander in die Aufnahmekammer eingesetzt, wobei die Tabletten beider Stapel
gegensinnig orientiert sind. Beim Abschneiden einer vorgegebenen Menge Reinigungsmittel
durch die Schneide wird dann von beiden Reinigungsmittel-Komponenten etwas abgetrennt
und dem Arbeitsraum zugeführt.
[0013] Die vorgeschlagene Dosiervorrichtung kommt besonders bevorzugt in einer Geschirrspülmaschine
zur Anwendung, insbesondere in einer Haushaltsgeschirrspülmaschine. Genauso ist es
aber auch möglich, dass sie in einer Waschmaschine verwendet wird, namentlich in einer
Haushaltswaschmaschine.
[0014] Mit der vorgeschlagenen Ausgestaltung werden verschiedene Vorteile erreicht:
- Das für die Reinigung benötigte Reinigungsmittel kann in der Reinigungsmaschine für
eine Vielzahl von Waschzyklen bevorratet und automatisch in den Arbeitsbereich der
Maschine zugeführt werden.
- Die für den einzelnen Reinigungsprozess benötige Menge Reinigungsmittel kann genau
dosiert zugeführt werden. Die Möglichkeit, mittels der Schneide in genau vorgebbarer
Menge Reinigungsmittel abzuschneiden (Vorgabe der Anzahl der Umdrehungen der mit der
Schneide ausgestatten Scheibe), erlaubt eine genaue Dosierung des Reinigungsmittels.
- Die Wirksubstanz des Reinigungsmittels wird bei abgedichteter Unterbringung des Reinigungsmittels
in der Aufnahmekammer von Umwelteinflüssen, insbesondere vor Feuchtigkeit und Sauerstoff,
zuverlässig geschützt.
- Der Aufbau der Dosiervorrichtung ist einfach und die Herstellung entsprechend kostengünstig.
Die technologischen Anforderungen an die Vorrichtung sind geringer als bei der Dosierung
von pulver- oder granulatförmigem Reinigungsmittel.
- Es ist eine Verwendung von üblichem, festen Reinigungsmittel in gepresster Form möglich
(Tabs).
- Das Nachfüllen des Reinigungsmittels ist sehr einfach zu bewerkstelligen.
[0015] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch den Schnitt durch eine Vorrichtung zum Dosieren von festem Reinigungsmittel
und
- Fig. 2
- eine schematische dreidimensionale Ansicht einzelner Teile der Vorrichtung gemäß Fig.
1, nämlich der Aufnahmekammer und der Scheibe.
[0016] In den Figuren ist eine Dosiervorrichtung 1 zu sehen, mit der gepresstes, tablettenförmiges
Reinigungsmittel, insbesondere für eine Haushaltsgeschirrspülmaschine, dosiert einem
Arbeitsraum 6 zugeführt werden kann. Die Ausführungsform eines derartigen Reinigungsmittel
wird mit "Tabs" bezeichnet.
[0017] Eine Anzahl Reinigungstabletten 2 sind gestapelt in einer Aufnahmekammer 3 untergebracht.
Die Aufnahmekammer 3 ist feuchtigkeitsdicht an einer Seite mit einem Verschluss 12
abgeschlossen. Zwischen Verschluss 12 und der letzten Reinigungstablette 2 ist eine
Schraubenfeder 7 vorgespannt angeordnet, die den gesamten Stapel Reinigungstabletten
2 gegen einen Anschlag 4 presst.
[0018] Der Anschlag 4 wird hier durch eine Scheibe 8 gebildet, die von einem Motor 9 drehbar
in einer Gehäusewand 10 befestigt ist. Die Scheibe 8 ist zur Gehäusewand 10 mittels
einer Dichtung 11 abgedichtet, so dass keine Feuchtigkeit vom Aufnahmeraum 6 der Geschirrspülmaschine
in die Aufnahmekammer 3 eindringen kann; das sich in dieser befindliche Reinigungsmittel
2 wird daher vor Feuchtigkeit geschützt.
[0019] In die Scheibe 8 ist eine Schneide 5 integriert. Wie am besten in Fig. 2 gesehen
werden kann, erstreckt sich die Schneide 5 im wesentlichen linear und radial unter
einem geringen Winkel ↦ zur radialen Richtung in der Scheibe 8. Die Schneidvorrichtung,
die die rotierende Scheibe 8 mit der in diese integrierten Schneide 5 darstellt, arbeitet
also nach Art eines Gemüsehobels.
[0020] Der Motor 9 wird von einer (nicht dargestellten) Steuerung angesteuert. Diese veranlasst
die Scheibe 8, sich eine vorgegebene Anzahl von Umdrehungen zu drehen. Bei jeder Umdrehung
wird von der Schneide 5 eine gewisse Menge Reinigungsmittel 2 abgeschnitten und dem
Arbeitsraum 6 zugeführt. Auf diese Weise kann die Eingabe des Reinigungsmittels 2
in den Arbeitsraum 6 genau gesteuert werden wie auch der Zeitpunkt, zu dem das Mittel
2 in den Arbeitsraum 6 gelangen soll.
[0021] Mit dem erfindungsgemäßen Vorschlag ist damit eine einfache Möglichkeit geschaffen,
in der Reinigungsmaschine festes Reinigungsmittel für eine Vielzahl von Waschzyklen
feuchtigkeitsgeschützt unterzubringen und beim jeweiligen Bedarf genau dosiert dem
Arbeitsraum der Maschine zuzuführen.
Bezugszeichenliste
[0022]
- 1
- Vorrichtung zum Dosieren
- 2
- festes Reinigungsmittel
- 3
- Aufnahmekammer
- 4
- Anschlag
- 5
- Schneide
- 6
- Arbeitsraum
- 7
- elastisches Element (Feder)
- 8
- Scheibe
- 9
- Motor
- 10
- Gehäusewand
- 11
- Dichtung
- 12
- Verschluss
- α
- Winkel
1. Vorrichtung (1) zum Dosieren von festem Reinigungsmittel (2) in einer Reinigungsmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie eine Aufnahmekammer (3) für das Reinigungsmittel (2) aufweist, in der das Reinigungsmittel
(2) gegen einen Anschlag (4) gedrückt wird, und
dass im Bereich des Anschlags (4) eine bewegbare Schneide (5) angeordnet ist, mit der
Teile des Reinigungsmittels (2) abgeschnitten und einem Arbeitsraum (6) der Reinigungsmaschine
zuführt werden können.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Andrücken des Reinigungsmittels (2) mit einem elastischen Element (7) erfolgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das elastischen Element (7) eine Feder, insbesondere eine Schraubenfeder, ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Andrücken des Reinigungsmittels (2) durch die Gewichtskraft des Reinigungsmittels
(2) und/oder durch Zusatzgwichte erfolgt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneide (5) in eine Scheibe (8) integriert ist, die den Anschlag (4) bildet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibe (8) von einem Motor (9) angetrieben, insbesondere gedreht, werden kann.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Schneide (5) im wesentlichen radial und linear in der Scheibe (8) erstreckt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die im wesentlichen radiale und lineare Erstreckung der Schneide (5) in der Scheibe
(8) unter einem Winkel (α) zwischen 0° und 20° zur radialen Richtung erfolgt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einer die Aufnahmekammer (3) tragenden Gehäusewand (10) und dem die Schneide
(5) tragenden Bauteil, insbesondere der Scheibe (8), eine Dichtung (11) angeordnet
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmekammer (3) an ihrer der Schneide (5) abgewandten Seite durch einen feuchtigkeitsdichten
Verschluss (12) abgeschlossen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmekammer (3) zur Aufnahme zweier nebeneinander liegender Blöcke Reinigungsmittel
(2) geeignet ist.
12. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 in einer Geschirrspülmaschine.
13. Verwendung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschirrspülmaschine eine Haushaltsgeschirrspülmaschine ist.
14. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 in einer Waschmaschine.
15. Verwendung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Waschmaschine eine Haushaltswaschmaschine ist.