[0001] Die Erfindung betrifft eine Friktionswickelwelle, insbesondere für Rollenschneid-
und Wickelmaschinen, zur reibschlüssigen Aufnahme von hülsenförmigen Wickelkernen
für aufzuwickelnde streifenförmige Bänder mit den weiteren Merkmalen nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
[0002] Ein bevorzugtes, aber nicht ausschließliches Anwendungsgebiet dieser Wickelwellen
ist also das Aufwickeln von streifenförmigen Bändern oder auch Folien, wie beispielsweise
Klebestreifen, die von der Produktionsbreite in schmale Streifen aufgeteilt und auf
hülsenförmige Wickelkerne konfektioniert werden. Hierbei werden mehrere Wickelkerne
nebeneinander auf eine Welle aufgeschoben und in Aufwickelrichtung gedreht. Die Drehmomentübertragung
auf den einzelnen Wickelkern erfolgt dabei durch Reibschluss, so dass für den Fall
einer Blockierung nur der einzelne Wickelkern festgehalten wird. Gleichzeitig wird
ein spezifisch gleicher Wickelzug für jede Hülse erreicht. Durch den reproduzierbaren
Wickelzug wird die Qualität und die Genauigkeit der Wickelung erhöht.
[0003] So sind also Rollenschneid- und Wickelmaschinen bekannt
(DE 28 56 066 A1), bei denen zum Aufwickeln der streifenförmigen Bänder zwei im Abstand
angeordnete Friktionswickelwellen vorgesehen sind, wobei jedes zweite streifenförmige
Band auf der einen Friktionswickelwelle und die jeweils dazwischen liegenden streifenförmigen
Bänder auf der anderen Friktionswickelwelle aufgewickelt werden.
[0004] Zur Drehmitnahme der Wickelkerne ist eine Vielzahl von Ringen vorgesehen, die dicht
bei dicht, aber gegeneinander verdrehbar, auf eine Antriebswelle aufgesetzt sind.
Die Ringe weisen in der äußeren Mantelfläche Längsschlitze auf, in die Blattfedern
eingesetzt sind .Die Blattfedern verlaufen etwas geneigt zur Radialen in Antriebsrichtung
und legen sich mit ihren freien Enden mit Vorspannung gegen die innere Mantelfläche
der Wickelkerne an .
[0005] Eine weitere, vom konzeptionellen Aufbau her vergleichbare, in der konstruktiven
Ausgestaltung allerdings modifizierte Friktionswickelwelle ist durch die DE 42 44
218 C1 bekannt geworden. Dort werden Wickelkernhalterungen in Gestalt von federbelasteten
Drehteilen als Klemmkörper mit gegenüber einer Halteringaußenfläche vorstehenden Anlagekanten
verwendet. Die dachförmig gestalteten Anlagekanten sind etwas geneigt zur Radialen
in Antriebsrichtung ausgerichtet und legen sich entsprechend der Federspannung an
die Wickelkern- Innenfläche an.
[0006] Die Vorgehensweise zu Beginn eines Aufwickelvorganges als auch bei dessen Beendigung
ist bei beiden vorstehend beschriebenen Anordnungen gleich. Zunächst werden die Wickelkerne
auf die Ringe aufgesteckt, wobei die Wickelkerne in Richtung der vorliegenden Neigung
der Blattfedern bzw. unter gleichzeitigem Verschwenken der Klemmkörper gegenüber der
Radialen aufgeschoben werden. Danach werden die aufzuwickelnden Bänder an den Wickelkernen
befestigt und die Friktionswickelwelle gestartet. Wenn die Wickelkerne mit den aufgewickelten
Bändern abgenommen werden sollen, werden die Bänder abgetrennt, so dass die Bandzugspannung
entfällt. Zum Abnehmen der Wickelkerne von der Friktionswickelwelle werden sie gegenüber
den jetzt stillstehenden Ringen in der zuvor herrschenden Antriebsrichtung gedreht.
Dies ist möglich, da diese Drehung in Richtung der Neigung der Wickelkernhalterungen
(federbelastete Klemmkörper bzw. Blattfedern) erfolgt. Durch Drehen in diese Richtung
und seitliches Verschieben können die Wickelkerne mit den aufgewickelten Bändern von
der Friktionswickelwelle abgenommen und entsprechend neue Wickelkerne aufgesetzt werden.
[0007] Der konstruktive Aufbau der Friktionswickelwelle, insbesondere was die Anordnung
der aufgesetzten Wickelkernhalterungen angeht, ist also durch die vorgesehene Betriebsweise
der Rollenschneid- und Wickelmaschine, insbesondere durch die jeweils gegebene Wellen-
Drehrichtung, vorbestimmt. Entsprechendes gilt, und dies sei der Vollständigkeit halber
noch erwähnt, bei konstruktiv anderweitig aufgebauten Friktionswickelwellen, wie beispielsweise
in der US-Patentschrift 4,693,431 gezeigt, wo als Klemmkörper in zur Mantelfläche
geneigt verlaufenden Kanälen sich bewegende Kugelelemente dienen.
[0008] Daher ist bereits bei der Bestellung und beim Aufrüsten der Friktionswickelwelle,
das heißt beim Bestücken mit den mit Klemmkörpern versehenen Ringen, die spätere Drehrichtung
im Produktionsbetrieb zu berücksichtigen. Dabei ist auf ein einheitliches und seitenrichtiges
Einsetzen der Ringe zu achten, damit eine drehfeste Kupplung der aufgeschobenen Wickelkerne
gewährleistet werden kann. Eine in so weit vorbereitete Friktionswickelwelle würde
an einer Rollenschneid- und Wickelmaschine mit entgegengesetzter Drehrichtung nicht
einsetzbar sein, da dann die Wickelkerne durchrutschen würden. Für eine Verwendung
mit einer solchen entgegengesetzten Drehrichtung müssten die Ringe von der Antriebswelle
abgenommen, umgedreht und wieder aufgesteckt werden, was einen erheblichen Aufwand
bedeutet.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine gattungsgemäße Friktionswickelwelle konstruktiv
so weiterzubilden, dass sie bzgl. ihrer Einsatzmöglichkeiten ausgesprochen flexibel
ist und dennoch eine weiterhin einfache Handhabung, insbesondere was das Aufstecken
der Wickelkerne betrifft, zulässt.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
[0011] Demgemäss sind bei den die Klemmkörper aufnehmenden Ausnehmungen der Ringe beidseitige
Anschlagflächen so bemessen und ausgerichtet, dass die in ihren Schwenk-Endstellungen
sich befindenden Klemmkörper eines jeden Ringes mit ihren Spitzen eine Kreislinie
definieren, deren Durchmesser kleiner oder höchstens gleich dem Wickelkerninnendurchmesser
d
w ist, während für eine durch die in ihren Totpunktstellungen sich befindenden Klemmkörperspitzen
definierte Kreislinie gilt, dass der sich daraus ergebende Durchmesser d
t größer als der Wickelkerninnendurchmesser d
w ist.
[0012] Mit dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung einer Friktionswickelwelle ist der besondere
Vorteil verbunden, dass sie in beiden Drehrichtungen eine problemlose Bestückung mit
Wickelkernen zulässt und unter Last, d. h. während des Aufwickelvorganges in der entsprechenden
Drehrichtung eine drehfeste Kupplung des Wickelkernes auf der Friktionswickelwelle
gewährleistet. Damit ist nur noch eine für beide Drehrichtungen wahlweise sofort einsetzbare
Friktionswickelwellen-Ausführung erforderlich, was vorteilhaft den Herstellungsaufwand
und insbesondere den Logistikaufwand bei Bestellungen, beim Versand, im Lager und
beim Einsatz reduziert.
[0013] Da sich nun, anders als beim gattungsgemäßen Stand der Technik, jeder Klemmkörper
nicht an einer seitlichen Anlagefläche einer Ringausnehmung, sondern mit seinem zylinderförmigen
Grundkörper am Grund der Ausnehmung abstützt, ist es gemäß einer Weiterbildung der
Erfindung nach Anspruch 2 vorteilhaft, wenn die Klemmkörperspitze mit einer der Drehrichtung
D
1 bzw. D
2 der Antriebswelle entgegengerichteten Wickelkern-Umfangskraft F
u1 bzw. F
u2 einen spitzen Winkel δ einschließt, so dass der Klemmkörper sich nahe seiner Schwenk-Endstellung
befindet und seine Spitze sich entsprechend intensiv mit der Wickelkerninnenfläche
verhaken kann.
[0014] In einer vorteilhaften Weiterbildung nach Patentanspruch 3 ist jede Ausnehmung in
einem Ring zur Aufnahme eines Klemmkörpers achsensymmetrisch zu einer durch einen
Radialstrahl gebildeten Symmetrieachse, wobei die Totpunktstellung eines jeden Klemmkörpers
mit dem Radialstrahl fluchtet. Dies ist in soweit vorteilhaft, als bezüglich der beiden
möglichen Drehrichtungen der Friktionswickelwelle gleiche Verhältnisse bezüglich einfacher
Bestückbarkeit mit Wickelkernen bzw. bezüglich zuverlässiger Mitnahmeverbindung unter
Last vorgefunden werden.
[0015] Um diese Radialstrahl- symmetrische Anordnung bzw. Totpunktstellung eines jeden Klemmkörpers
gewährleisten zu können wird gemäß Anspruch 4 vorgeschlagen, dass eine Einkerbung
im Klemmkörper zur Aufnahme eines die Federbelastung sicherstellenden Federdrahtes
orthogonal zur durch den Radialstrahl gebildeten Symmetrieachse ausgerichtet ist.
[0016] Klemmkörper mit abgesetzter Spitze und einem Spitzenwinkel α von 50° bis 60°,vorzugsweise
54°, sowie mit beidseitigen Anlaufschrägen von etwa 45° (Neigungswinkel γ) gewährleisten
sowohl eine optimale drehfeste Kupplung bzw. Mitnahmeverbindung als auch ein einfaches
Aufsetzen der Wickelkerne. Dies wird mit Patentanspruch 5 beansprucht.
[0017] Zum Herbeiführen eines optimalen Formschlusses zwischen Wickelkerninnenfläche und
abgesetzter Klemmkörperspitze wird in Verbindung mit dem Spitzenwinkel α, wie er in
Anspruch 5 angegeben ist korrespondierend gemäß Patentanspruch 6 ein Öffnungswinkel
β der Ring-Ausnehmungen von etwa 30° vorgeschlagen.
[0018] Anhand einer Zeichnung wird die Erfindung nachstehend im Einzelnen näher erläutert.
[0019] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Rollenschneid- und Wickelmaschine,
- Fig. 2
- eine Friktionswickelwelle in einer Seitenansicht, teilweise abgebrochen,
- Fig. 3
- einen im Maßstab vergrößerten Schnitt durch die Friktionswickelwelle entlang der Linie
III - III aus Fig.2 mit in Ausnehmungen eingesetzten Klemmkörpern,
- Fig. 4
- eine im Maßstab nochmals vergrößerte, abschnittsweise Darstellung einer Friktionswickelwelle
mit Klemmkörper, und
- Fig. 5
- eine Einzelteildarstellung eines Klemmkörpers in einer Seitenansicht.
[0020] In Fig. 1 ist eine Rollenschneid- und Wickelmaschine 1 dargestellt, bei der von einer
Vorratsrolle 2 eine Materialbahn 3 abgezogen und durch nebeneinanderliegende Schneidmesser
4 in eine Anzahl streifenförmige Bänder 5 aufgeteilt wird. Diese werden auf Friktionswickelwellen
6, 7 aufgewickelt wobei jeweils ein Band auf der einen Friktionswickelwelle 6 und
das benachbarte Band auf der anderen Friktionswickelwelle 7 aufgewickelt wird .
[0021] Aus einer Seitenansicht einer der vom konstruktiven Aufbau her identischen Friktionswickelwellen
6, 7 nach Fig. 2 sowie ergänzend aus Fig. 3 wird ersichtlich, dass diese jeweils aus
einer zentralen Antriebswelle 8 mit drei am Umfang versetzt angeordneten Längsnuten
9 besteht, in denen jeweils eine zur Außenseite hin weisende Druckleiste 10 und ein
Blähschlauch 11 eingesetzt sind. Selbstverständlich können alternativ mehr als drei
Längsnuten mit jeweils enthaltener Druckleiste 10 und Blähschlauch 11 vorgesehen sein.
[0022] Auf die Antriebswelle 8 sind Ringe 12 aufgesteckt, deren Aufbau im Einzelnen in den
Fig. 3 und 4 näher dargestellt ist. Zwischen ihnen sind dünne Beilagscheiben 13, vorzugsweise
dem Außendurchmesser der Ringe 12 entsprechend, eingesetzt. Die Ringe 12 liegen über
die Beilagscheiben 13 gegeneinander dicht und verdrehbar an und werden durch seitlich
auf Gewindeabschnitte 15 aufschraubbare Spannscheiben 14 in Axialrichtung zusammengehalten.
[0023] Auf die Ringe 12 sind rohrförmige Wickelkerne 16 aufgesteckt, die unter Zuhilfenahme
federnd vorgespannter Wickelkernhalterungen 17 gehalten werden. Die Ringe 12 sind
so schmal, dass von einem Wickelkern 16 üblicherweise mehrere von ihnen überdeckt
werden. Mittels stirnseitiger Zapfen 18 ist jede Friktionswickelwelle 6,7 in seitlichen
Wangen 19 der Rollenschneid- und Wickelmaschine 1 aufgenommen. Hier erfolgt auch über
nicht weiter dargestellte Antriebselemente der Antrieb (Pfeil 20) der Friktionswickelwellen
6, 7.
[0024] Beim Aufwickeln der streifenförmigen Bänder 5 bilden sich durch Abweichungen in der
Dicke der Materialbahn 3 unterschiedliche Aufwickeldurchmesser heraus, so dass die
auf die Friktionswickelwelle 6,7 aufgesetzten Wickelkerne 16 nicht mit gleicher Drehzahl
angetrieben werden können. Deshalb wird die Antriebswelle 8 mit einer etwas größeren
Drehzahl angetrieben, als dies zum Aufwickeln der streifenförmigen Bänder 5 an sich
erforderlich ist. Die auf die Antriebwelle 8 aufgesetzten Ringe 12 werden durch Reibschluss
zwischen den Ringinnenflächen und den Reibflächen an den Druckleisten 10 mitgenommen,
wobei sie aber zum Ausgleich des Unterschiedes zwischen Antriebsdrehzahl und Aufwickeldrehzahl
auf der Antriebswelle 8 etwas rutschen. Die Größe des Reibschlusses ist durch Druckänderung
in den Blähschläuchen 11, die die Druckleisten 10 beaufschlagen, einstellbar.
[0025] Wie sich weiter aus den Fig. 3 und 4 ergibt ist jeder Ring 12 in zwei konzentrisch
zueinander angeordnete Ringelemente, nämlich einen inneren Friktionsring 21,vorzugsweise
aus Metall bestehend, und einen äußeren Haltering 22, vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial,
geteilt. Zwischen beiden ist keine Relativbewegung möglich. Während an der Friktionsring-
Innenfläche die Druckleisten 10 anliegen nimmt der Haltering 22 über seinen Umfang
verteilt die Wickelkernhalterungen 17 auf. Im Ausführungsbeispiel sind fünf Wickelkernhalterungen
17 (im Abstand von über den Umfang gesehen 72° verteilt) vorgesehen.
[0026] Auf den Haltering 22 ist der hülsenförmige Wickelkern 16 aufgesteckt, der üblicherweise
aus Papier (Karton) oder Kunststoff besteht und in seinem Innendurchmesser d
w etwas größer ist als der Außendurchmesser d
a des Halteringes 22. Dadurch ergibt sich zwischen Haltering- Außenfläche 23 und Wickelkern-
Innenfläche 24 ein geringförmiger Abstand.
[0027] Jede Wickelkernhalterung 17 besteht aus einem federbelasteten Drehteil in Gestalt
eines Klemmkörpers 25, wobei dieser wiederum einen zylinderförmigen Grundkörper 26
sowie eine sich daran anschließende Klemmkörperspitze 27 aufweist. Ein Spitzenwinkel
α von 50° bis 60°, im Ausführungsbeispiel bevorzugt 54°, hat sich als besonders günstig
erwiesen. Der zylinderförmige Grundkörper 26 stützt sich jeweils an einem gleichfalls
zylinderförmigen Grund 28 einer in die Haltering- Außenfläche 23 eingearbeiteten Ausnehmung
29 ab, die sich trichterförmig öffnet und dabei linke und rechte Anschlagflächen 30,
31 besitzt, an die die Kanten der Klemmkörperspitze 27 beim Verschwenken (Schwenkachse
32) zur Anlage gelangen. Im Hinblick auf den Spitzenwinkel α von 54° hat sich für
die Funktionsweise der Erfindung als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn ein Öffnungswinkel
β der Ausnehmung 29 von etwa 30° (vgl. Fig. 3) vorgesehen wird.
[0028] Jeder Klemmkörper 25 ist, und dies geht insbesondere aus Fig. 5 hervor, im Bereich
der Klemmkörperspitze 27 mit beidseitigen Anlaufschrägen 33 versehen, die bevorzugt
eine Neigung (Neigungswinkel γ) von 45° aufweisen. Der Klemmkörper 25 ist darüber
hinaus mit einer Einkerbung 34 ausgestattet, die der Aufnahme eines Federdrahtes 35
dient, um den Klemmkörper 25 in einer gewünschten Ausgangsstellung, seiner Totpunktstellung,
zu halten.
[0029] Die Einkerbung 34 ist orthogonal zu einer durch einen Radialstrahl 36, ausgehend
von der Friktionswickelwellenachse 37, gebildeten Symmetrieachse ausgerichtet. Damit
ergibt sich eine radialstrahlsymmetrische Anordnung bzw. Totpunktstellung eines jeden
Klemmkörpers 25. Der dies sicherstellende Federdraht 35 ist zum einen in die Einkerbung
34 und zum anderen in eine Aussparung 38 des Halteringes 22 eingelegt, wo er sich
jeweils endseitig abstützen kann.
[0030] Sämtliche in ihrer Totpunktstellung sich befindende Klemmkörper 25 definieren mit
ihrer jeweiligen Klemmkörperspitze 27 eine Kreislinie 41, die einen Durchmesser d
t aufweist. Eine durch die Klemmkörperspitzen 27 der in ihren Endstellungen bei Kontaktierung
der Anschlagflächen 30, 31 verschwenkten Klemmkörper 25 sich ergebende Kreislinie
42 weist einen Durchmesser d
e auf, der etwas kleiner oder gleich dem Wickelkerninnendurchmesser d
w ist.
[0031] Da sich jeder Klemmkörper 25 mit seinem zylinderförmigen Grundkörper 26 am gleichfalls
zylinderförmigen Grund 28 der Ausnehmung 29 abstützt ist es für ein sicheres Verhaken
der Klemmkörperspitze 27 mit der Wickelkern-Innenfläche 24 vorteilhaft, wenn der Klemmkörper
25 sich unter Last, d.h. während des Aufwickelvorganges, relativ stark geneigt zum
Radialstrahl 36, also nahe seiner Schwenk-Endstellung befindet. Vorteilhafterweise
schließt dabei die Klemmkörperspitze mit einer der Drehrichtung D
1 bzw. D
2 der Antriebswelle entgegen gerichteten Wickelkern-Umfangskraft F
u1 bzw. F
u2 einen spitzen Winkel δ ein.
[0032] Die dargestellte Anordnung hat folgende Funktion.
[0033] Zu Beginn eines Aufwickelvorganges werden die Wickelkerne 16 auf die Ringe 12 aufgesteckt,
wobei sie entsprechend der Aufwickelrichtung bzw. Antriebswellen-Drehrichtung D
1 oder D
2 mit einer Rechts- oder Linksdrehung aufgeschoben werden. Dadurch werden die Klemmkörper
25 gegenüber dem Radialstrahl 36 (Symmetrieachse) entsprechend verschwenkt, wodurch
das Aufschieben der Wickelkerne 16 erst möglich wird. Danach werden die aufzuwickelnden
Bänder 5 an den Wickelkernen 16 befestigt und die Antriebswelle gestartet. Durch den
Reibschluss über Blähschläuche 11 und Druckleisten 10 wird dieser Antrieb über den
Friktionsring 21 auf den Haltering 22 übertragen. Der durch das daran befestigte Band
5 entsprechend belastete Wickelkern 16 übt eine gegengerichtete Kraft F
u1 bzw. Fu
2 aus, so dass die Wickelkerninnenfläche 24 sich mit der Klemmkörperspitze 27 des entsprechend
nahe seiner Endstellung verschwenkten Klemmkörpers 25 sicher verhakt und damit eine
zuverlässige Mitnahmeverbindung hergestellt wird. Bei einem gegengerichteten Antrieb
der Antriebswelle 8 ergibt sich eine entsprechend gegensätzliche Situation bezüglich
Schwenk- Endstellung des Klemmkörpers 25 bzw. bezüglich durch den Wickelkern 16 ausgeübten
gegengerichteten Kraft F
u1 bzw. F
u2.
1. Friktionswickelwelle (6, 7), insbesondere für Rollenschneid- und Wickelmaschine(1),
zur reibschlüssigen Aufnahme von hülsenförmigen Wickelkernen (16) für aufzuwickelnde
streifenförmige Bänder (5) oder dergleichen, mit einer Vielzahl von auf eine zentrale
Antriebswelle (8) aufgesteckten, nebeneinanderliegenden Ringen (12) mit federnd jeweils
über die Ring-Außenfläche (23) vorstehenden und am Ringumfang verteilt liegenden,
als Klemmkörper (25) ausgebildeten Wickelkernhalterungen zur lösbaren Festlegung und
drehfesten Kupplung der Wickelkerne (16) über die Wickelkerninnenfläche (24) kontaktierende
Klemmkörperspitzen (27), wobei die Klemmkörper (25) in Ausnehmungen (29) der Ringe
(12) um zur Friktionswickelwellenachse (37) parallele Achsen (32) schwenkbar aufgenommen
sind und die Ausnehmungen (29) über beidseitige, die Schwenkbewegung begrenzende Anschlagflächen
(30,31) verfügen,
dadurch gekennzeichnet,
dass beide Anschlagflächen (30, 31) so bemessen und angeordnet sind, dass die in ihren
Schwenk- Endstellungen sich befindenden Klemmkörper (25) mit ihren Klemmkörperspitzen
(27) eine Kreislinie (42) bestimmen, für deren Durchmesser d
e gilt:

wobei d
w der Wickelkern- Innendurchmesser ist, während die Klemmkörperspitzen (27) in ihren
zwischen den Endstellungen auf Radialstrahlen (36) des Ringes (12) liegenden Totpunktstellungen
eine Kreislinie (41) definieren, für deren Durchmesser d
t die Beziehung gilt:
2. Friktionswickelwelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während des Aufwickelvorganges jeder Klemmkörper (25) sich mit einem zylinderförmigen
Grundkörper (26) am Grund (28) der Ausnehmung (29) abstützt und die Klemmkörperspitze
(27) mit einer der Drehrichtung D1, D2 der Antriebswelle (8) entgegengerichteten Wickelkern-Umfangskraft Fu1, Fu2 einen spitzen Winkel δ einschließt.
3. Friktionswickelwelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Ausnehmung (29) zur Aufnahme eines Klemmkörpers (25) achsensymmetrisch zu einer
durch einen Radialstrahl (36) des Ringes (12) gebildeten Symmetrieachse ist, wobei
die Totpunktstellung des Klemmkörpers (25) mit dem Radialstrahl (36) fluchtet.
4. Friktionswickelwelle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einkerbung (34) im Klemmkörper (25) zur Aufnahme eines die Federbelastung sicherstellenden
Federdrahtes (35) orthogonal zur durch den Radialstrahl (36) gebildeten Symmetrieachse
ausgerichtet ist.
5. Friktionswickelwelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmkörperspitze (27) einen Spitzenwinkel α von 50° bis 60°, vorzugsweise 54°,
aufweist und darüber hinaus mit beidseitigen Anlaufschrägen (33) ausgestattet ist,
die jeweils einen Neigungswinkel γ von 45° aufweisen.
6. Friktionswickelwelle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass korrespondierend zur Geometrie der Klemmkörperspitze (27) die Ausnehmung (29) eine
trichterförmige Öffnung mit einem Öffnungswinkel β = 30°aufweist.