[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie ein Gerät zur Bestimmung der durch ein
Formiersieb einer Faserstoffsuspension entnommenen Fasermenge, beim dem ein insbesondere
mit einem Flor versehenes Substrat gegen das umlaufende Formiersieb gepresst wird.
Formiersiebe werden in Maschinen eingesetzt, die der Herstellung einer Faserstoffbahn,
insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, aus einer Faserstoffsuspension dienen.
[0002] Mit derartigen Verfahren und Geräten können insbesondere sogenannte Faserschleppen
an Formiersieben gemessen werden. Bisher wurden solche Faserschleppen nach Gefühl
gemessen. Die Messung erfolgte bei relativ undefiniertem Druck. Auch die jeweilige
Messzeit wurde nicht automatisch gemessen. Bekannt ist das Messprinzip, wonach ein
Filz, insbesondere ein Pressfilz, während einer definierten Anzahl von Siebumläufen
(bzw. Zeit) auf ein jeweiliges Formiersieb gedrückt wird und die Effizienz von eingesetzten
Spritzrohren bewertet wird. Dabei wurde grundsätzlich vor und nach einem jeweiligen
Spritzrohr gemessen.
[0003] Hinzu kommt, dass die Filzstücke, die bisher zur Messung benutzt wurden, hinsichtlich
der Oberflächenbeschaffenheit, des Materials, der Florausrichtung sowie der Produktionsparameter
und aller anderen dafür in Frage kommenden Eigenschaften nicht genau festgelegt sind.
Bisher wurden diese Filzstücke eingewogen und nach der Messung im Labor ausgewogen,
wobei entsprechend einer bestimmten Formel dann die Faseraufnahme bestimmt wurde.
[0004] Ziel der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren sowie ein verbessertes Gerät
der eingangs genannten Art anzugeben, die das Messen oder Prüfen des Faserschleppens
an Formiersieben reproduzierbar machen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Bestimmung der
durch ein Formiersieb einer Faserstoffsuspension entnommenen Fasermenge, beim dem
ein insbesondere mit einem Flor versehenes Substrat gegen das umlaufende Formiersieb
gepresst und dabei der Anpressdruck gemessen und ein vorgebbarer Anpressdruck eingestellt
wird, die Anpresszeit, während der das Substrat bei dem vorgebbaren Anpressdruck gegen
das umlaufende Formiersieb gepresst wird, gemessen wird, die innerhalb der gemessenen
vorgebbaren Anpresszeit angesammelte Fasermenge bestimmt wird und die bestimmte angesammelte
Fasermenge insbesondere für eine entsprechende Normierung zu dem gemessenen vorgebbaren
Anpressdruck und zu der gemessenen vorgebbaren Anpresszeit in Beziehung gesetzt wird.
[0006] Aufgrund dieser Ausgestaltung ist nunmehr ein reproduzierbares Messen oder Prüfen
der Faserschleppen mit einer genauen Druckmessung und einer exakten Zeitnahme möglich,
wodurch die betreffende Faserschleppenprüfung genormt werden kann.
[0007] Vorzugsweise werden die Messung des Anpressdrucks, die Messung der Zeit und/oder
die Bestimmung der angesammelten Fasermenge automatisch durchgeführt.
[0008] Die Anpresszeit kann beispielsweise aus der Siebgeschwindigkeit, der Sieblänge und
einer vorgebbaren Anzahl von Siebumläufen berechnet werden.
[0009] Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die während der betreffenden Anpresszeit insgesamt überstrichene Oberfläche des
umlaufenden Formiersiebes bestimmt und die bestimmte angesammelte Fasermenge auf diese
insgesamt überstrichene Sieboberfläche bezogen, um die je Siebflächeneinheit anfallende
Siebmenge zu bestimmen.
[0010] Vorteilhafterweise wird die sich im Bereich wenigstens einer Barriere ansammelnde
Fasermenge bestimmt. Damit kann die Faserbelastung eventuell auch durch den von den
Fasern eingenommenen Bereich angegeben werden, da die Fasern vor einer jeweiligen
Barriere aufgestaut werden.
[0011] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung wird die otro-Fasermasse bestimmt. Dabei ist
es von Vorteil, wenn zur Bestimmung der otro-Fasermasse in einem vorgebbaren Überwachungsbereich
die Gesamtmasse des Substrates, der Fasern und des Formiersiebes sowie die Masse des
in der Fasermenge enthaltenen Wassers gemessen und daraus die otro-Fasermasse berechnet
wird. Dies ist möglich, nachdem die Masse des Substrats und des Siebes bekannt ist
und nach einer Messung der Masse des in der Fasermenge enthaltenen Wassers aus der
ermittelten Gesamtmasse der Fasern schließlich die otro-Fasermasse berechnet werden
kann.
[0012] Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet
sich dadurch aus, dass zur Bestimmung des Fasergewichts die feuchten Fasern zusammen
mit dem Substrat getrocknet werden, das Ganze gewogen wird und vom Gesamtgewicht das
bekannte Substratgewicht abgezogen wird.
[0013] Von Vorteil ist auch, wenn eine jeweilige Mengen- bzw. Gewichtsmessung zumindest
teilweise radiometrisch, mittels Ultraschall, mittels Gammastrahlung und/oder dergleichen
erfolgt.
[0014] Als Substrat kann beispielsweise ein Stoffstück verwendet werden. Vorteilhafterweise
ist als Substrat insbesondere ein Filzstück, ein Velourstück, eine feine Bürste oder
dergleichen verwendbar. Wesentlich ist, dass dieses Messsubstrat insbesondere einen
Flor besitzt.
[0015] Die eingangs genannte Aufgabe wird überdies gelöst durch ein Gerät zur Bestimmung
der durch ein Formiersieb einer Faserstoffsuspension entnommenen Fasermenge, insbesondere
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einer
Druckmesseinrichtung zum Messen des Anpressdrucks, mit dem ein insbesondere mit einem
Flor versehenes Substrat gegen das umlaufende Formiersieb gepresst wird, wobei der
Anpressdruck einstellbar ist, und mit einer Zeitmesseinrichtung zum Messen der Anpresszeit,
während der das Substrat bei einem vorgebbaren Anpressdruck gegen das umlaufende Formiersieb
gepresst wird.
[0016] Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Geräts sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0017] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert; in dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung zweier umlaufender Formiersiebe einer Papiermaschine
mit angedeuteten beispielhaften Messpunkten für eine jeweilige Faserschleppenmessung;
- Fig. 2
- eine schematische Schnittdarstellung einer mit Barrieren versehenen Ausführungsform
eines Faserschleppmessgeräts,
- Fig. 3
- eine detailliertere schematische perspektivische Ansicht einer mit Barrieren versehenen
Ausführungsform eines Faserschleppmessgeräts, in dem sowohl die Messeinrichtung und
Anzeige- bzw. Signalisierungsmittel als auch die Steuer- und/oder Auswerteeinheit
integriert sind, und
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines Langsiebes einer Papiermaschine mit angedeutetem
beispielhaftem Messpunkt für eine Faserschleppenmessung.
[0018] Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung zwei umlaufende Formiersiebe 10, 12 einer
Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn aus einer Faserstoffsuspension. Bei
der herzustellenden Faserstoffbahn kann es sich insbesondere um eine Papier- oder
Kartonbahn handeln. Die dargestellten Formiersiebe 10, 12 können also beispielsweise
in der Siebpartie einer Papiermaschine vorgesehen sein. In der Darstellung gemäß Fig.
1 sind rein beispielhaft verschiedene Messpunkte M für eine jeweilige Faserschleppenmessung
angedeutet. Eine jeweilige Messung kann auf der Papier- und Laufseite erfolgen.
[0019] Die Fig. 2 und 3 zeigen in schematischer Darstellung jeweils eine Ausführungsform
eines Faserschleppmessgeräts 14. Das jeweilige Gerät 14 kann also insbesondere der
Bestimmung der durch ein Formiersieb 10, 12 der Faserstoffsuspension entnommenen Fasermenge
dienen.
[0020] Bei dem betreffenden Verfahren wird ein insbesondere mit einem Flor versehenes Substrat
16 gegen das umlaufende Formiersieb 10, 12 gepresst und dabei der Anpressdruck gemessen
und ein vorgebbarer Anpressdruck eingestellt. Es wird die Anpresszeit, während der
das Substrat bei dem vorgebbaren Anpressdruck gegen das umlaufende Formiersieb gepresst
wird, gemessen, die innerhalb der gemessenen vorgebbaren Anpresszeit angesammelte
Fasermenge bestimmt und die bestimmte angesammelte Fasermenge insbesondere für eine
entsprechende Normierung zu dem gemessenen vorgebbaren Anpressdruck und zu der gemessenen
vorgebbaren Anpresszeit in Beziehung gesetzt.
[0021] Das Messgerät 14 ist hierzu mit einer mehrere Drucksensoren 18 oder Druckmessdosen
umfassenden Druckmesseinrichtung zum Messen des Anpressdrucks und mit einer Zeitmesseinrichtung
zum Messen der Anpresszeit versehen. Dabei kann ein definierter Anpressdruck eingestellt
werden.
[0022] Das Messgerät 14 umfasst dazu eine Steuer- und/oder Auswerteeinheit 20, insbesondere
eine Recheneinheit, die eine "CPU" umfasst und mittels der insbesondere die Anpresszeit
TA berechnet und angezeigt werden kann. Dabei kann die Anpresszeit TA insbesondere
aus der Siebgeschwindigkeit, der Sieblänge und einer vorgebbaren Anzahl von Siebumläufen,
d.h. zum Beispiel über folgende Beziehung berechnet werden:
TA = f (v
Sieb, Sieblänge, vorgebbare Zahl der Siebumläufe)
[0023] Das Gerät 14 umfasst überdies eine Fasermengenmesseinrichtung 22, bei der es sich
beispielsweise um eine Fasermassenmesseinrichtung handeln kann. Dabei kann insbesondere
eine radiometrische Fasermengenmesseinrichtung 22 vorgesehen sein.
[0024] Mit dem Messgerät 14 ist es beispielsweise möglich, die während der betreffenden
Anpresszeit insgesamt überstrichene Oberfläche des umlaufenden Formiersiebes 10,12
zu bestimmen und die bestimmte angesammelte Fasermenge auf diese insgesamt überstrichene
Sieboberfläche zu beziehen, um die je Siebflächeneinheit anfallende Siebmenge zu bestimmen.
Besitzt das betreffende Formiersieb 10, 12 beispielsweise eine Länge von 24 m und
eine Breite von 0,1 m und werden beispielsweise 40 Siebumläufe für die betreffende
Messung herangezogen, so werden 24 m x 0,1 m 40 = 96 m
2 überwachter Sieboberfläche überstrichen. Danach kann dann ermittelt werden, wie viel
Fasermaterial auf einem jeweiligen Filzstück anfällt. Dazu wird das Filzgewicht vor
dem Test vom sich nach dem Test ergebenden Filzgewicht abgezogen, womit man zum Beispiel
in "mg" die angesammelte Fasermenge bzw. Fasermasse erhält. Besitzt das Substrat-
oder Filzgewicht vor dem Test beispielsweise ein Gewicht von 13,485 g = 13.485 mg
und beträgt das Gewicht nach dem Test nach erfolgter Trocknung und Kühlung beispielsweise
13,793 g = 13793 mg, so ergibt sich für die angesammelte Fasermenge bzw. - masse entsprechend
13793 mg - 13485 mg = 308 mg. Daraus lässt sich dann die Fasermenge pro Siebflächeneinheit
in m
2 wie folgt berechnen:
308 mg / 96 m
2 = 3,2 mg / m
2.
[0025] Das Gerät 14 kann überdies Mittel 24 für eine Anzeige der gemessenen bzw. berechneten
Anpresszeit umfassen. Dazu kann beispielsweise ein entsprechendes Display vorgesehen
sein. Wie anhand der Fig. 3 zu erkennen ist, kann überdies ein Multifunktions-Display
26, eine Messdruck- und Statusanzeige 28 sowie ein Keyboard bzw. Eingabetastatur 30
vorgesehen sein.
[0026] Das vorzugsweise mit einem Flor versehene und beispielsweise durch ein Filzstück,
ein Velourstück oder eine kleine Bürste gebildete Substrat 16 wird über eine Klemmeinrichtung
32 am Gerät 14 festgeklemmt. Dabei kann dieses Substrat 16 optional über wenigstens
eine Barriere 38 geführt sein, von dem im vorliegenden Fall beispielsweise zwei vorgesehen
sind. Eine solche Barriere dient als Stauleiste, an der sich die Fasern während der
definierten Messdauer ansammeln. In Fig. 2 ist die sich nach der definierten Messdauer
ergebende Faseransammlung mit "34" bezeichnet.
[0027] Über die Mittel 24, 26 kann unter anderem beispielsweise die gemessene bzw. berechnete
Anpresszeit angezeigt werden. Gegebenenfalls ist auch eine Anzeige der je Siebflächeneinheit
anfallenden Siebmenge möglich. Beispielsweise über die Anzeigemittel 28 kann z.B.
auch signalisiert werden, dass der gemessene Anpressdruck innerhalb bzw. außerhalb
eines vorgebbaren erlaubten Bereiches liegt.
[0028] Mit den betreffenden optischen und/oder akustischen Mitteln kann beispielsweise auch
signalisiert werden, dass die der Messzeit entsprechende vorgebbare Anpresszeit erreicht
ist.
[0029] Die Messeinrichtungen und Anzeigemittel können in der Steuer- und/oder Auswerteeinheit
20 integriert oder durch diese angesteuert sein.
[0030] Bei dem in der Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Messeinrichtungen wie
beispielsweise die Fasermengenmesseinrichtung 22, die Anzeige- bzw. Signalisierungsmittel
24 - 28 und die Steuer- und/oder Auswerteeinheit 20 in einem Geräteteil integriert.
[0031] Diese Messeinrichtung und die Steuer- und/oder Auswerteeinheit u.s.w. können zumindest
teilweise jedoch auch in getrennten Geräteteilen untergebracht sein. Dabei kann zumindest
ein Teil der Messwerte insbesondere über Infrarot von dem einen zum anderen Geräteteil
übertragen werden.
[0032] In der Steuer- und/oder Auswerteeinheit 20 kann ein Softwareprogramm integriert sein.
Die Steuer- und/oder Auswerteeinheit 20 kann also insbesondere auch programmierbar
sein.
[0033] Fig. 4 zeigt in schematischer Darstellung ein Langsieb einer Papiermaschine. Ein
möglicher beispielhafter Messpunkt für eine Faserschleppenmessung ist auch hier wieder
mit "M" bezeichnet.
[0034] Die Anzeigemittel 28 können beispielsweise Lampen unterschiedlicher Farbe aufweisen,
um zu signalisieren, dass der Anpressdruck im erlaubten Bereich bzw. außerhalb des
erlaubten Bereichs liegt. So kann insbesondere mittels der Steuerund/oder Auswerteeinheit
20 bei einem im erlaubten Bereich liegenden Anpressdruck beispielsweise eine grüne
Lampe und bei außerhalb des erlaubten Bereichs liegendem Druck beispielsweise eine
rote Lampe angesteuert werden.
[0035] Ist die Anpresszeit gleich der Presszeit, so ist beispielsweise eine optische oder
akustische Anzeige möglich.
[0036] Wie bereits erwähnt, können die Steuer- und /oder Auswerteinrichtung oder Recheneinheit
und die Anzeigemittel im Messgerät integriert sein. Alternativ dazu ist eine Anordnung
der Recheneinheit in einem zweiten Gerät möglich, das abseits der Papier- oder Kartonmaschine
positioniert ist. Dabei können - wie bereits erwähnt - die Druckdaten des Messgeräts
beispielsweise über Infrarot an das zweite Gerät übermittelt werden.
[0037] In der Recheneinheit kann ein Softwareprogramm integriert sein, was den Vorteil mit
sich bringt, dass die Ergebnisse beispielsweise in Tabellenform und/oder Diagrammform
angezeigt werden können.
[0038] Die Messung beruht auf dem Prinzip, dass sich die Fasern auf dem Substrat 16 ansammeln.
In den Fig. 2 und 3 sammeln sich die Papierfasern vor den optionalen Barrieren 38
an. Wie bereits erwähnt sind grundsätzlich auch Ausführungsformen ohne solche Barrieren
denkbar.
[0039] Zur Bestimmung der otro-Fasermasse können die betreffenden Sensoren die gesamte "Sammelfläche"
der Fasern erfassen. Es kann beispielsweise ein Sensor als radioaktiver Sensor ausgeführt
sein, um die Gesamtmasse des Substrats, der otro-Fasern, des Wassers und des Siebes
zu messen, wobei die Masse des Substrats und des Siebes bekannt ist. Ein zweiter Sensor
kann beispielsweise als Mikrowellen-Sensor ausgeführt sein, um den Wasseranteil zu
messen. Zur Bestimmung der Fasermasse wird dann die Differenz der von den beiden Sensoren
erhaltenen Messwerte gebildet.
[0040] Eine einfachere Methode ist die Auswertung im Labor, bei der die feuchten Fasern
mit dem Substrat getrocknet und anschließend gewogen werden und dann das bekannte
Substratgewicht vom Gesamtgewicht abgezogen wird.
[0041] Mit dem Gerät wird die Prüfung des Faserschleppens reproduzierbar. Allgemein wird
das betreffende Messgerät dazu mit einer Anpressdruckanzeige sowie einer Steuer- und/oder
Auswerteeinheit bzw. Recheneinheit, die die Zeit der Messung angibt, ausgestattet.
Diese Recheneinheit kann auch Druckabweichungen berücksichtigen und gegebenenfalls
anzeigen, dass die Messung ungültig ist.
[0042] Mit dem angegebenen Messgerät ist nunmehr insbesondere auch eine Auswertung vor Ort
möglich.
[0043] Außer den bereits erwähnten Materialien können für das Substrat auch beliebige andere
Materialien oder Stoffe verwendet werden, wobei diese vorzugsweise stets die gleichen
Eigenschaften aufweisen sollten. Der betreffende Stoff kann vom Gerät aus beim Einspannen
(Bauartbedingung des Gerätes) mit wenigstens einer Barriere versehen werden, so dass
die Faserbelastung eventuell durch die beispielsweise in Millimeter gemessene Staustrecke
oder dergleichen angegeben werden kann, da sich die Fasern an einer solchen Barriere
ansammeln.
[0044] Das Gerät wird beispielsweise wie im Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen beschrieben
mit einer Rechnereinheit ausgestattet, die automatisch nach Parametereingabe die Testzeit
angibt und in der Lage ist, die Faserbelastung zu ermitteln. Bei Druckabweichungen
erkennt diese Recheneinheit automatisch die Messung als ungültig.
[0045] Die Druckabweichungen werden beispielsweise durch LEDs am Gerät sichtbar gemacht.
Diese LEDs können auch den Start und das Ende einer jeweiligen Messung anzeigen. Grundsätzlich
ist beispielsweise auch eine Anzeige eines nicht planen Aufliegens des Messgeräts
denkbar.
[0046] Mit dem Messgerät können die erhaltenen Messwerte insbesondere über eine entsprechende
Software vorzugsweise vor Ort ausgewertet und beispielsweise in Diagrammen oder Kurven
aufbereitet werden.
[0047] Das Gerät kann mit einer Auswertesensorik ausgerüstet sein, wobei eine jeweilige
Mengen- bzw. Gewichtsmessung zumindest teilweise insbesondere radiometrisch, mittels
Ultraschall, mittels Gammastrahlung und/oder dergleichen erfolgen kann.
[0048] Wie bereits erwähnt, kann die Anpresszeit beispielsweise aus der Siebgeschwindigkeit
der Siebmenge und einer vorgebbaren Anzahl von Siebumläufen berechnet werden. Ist
A beispielsweise die Zeit, die das Sieb für einen Umlauf benötigt, und sind für eine
jeweilige Messung beispielsweise vierzig Siebumläufe vorgesehen, so ergibt sich eine
Messzeit von A x 40.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 10
- Formiersieb
- 12
- Formiersieb
- 14
- Faserschleppmessgerät
- 16
- Substrat
- 18
- Drucksensor
- 20
- Steuer- und/oder Auswerteeinheit, Recheneinheit
- 22
- Fasermengenmesseinrichtung
- 24
- Anzeigemittel, Display
- 26
- Multifunktionales Display
- 28
- Messdruck- und Statusanzeige
- 30
- Keyboard, Eingabetastatur
- 32
- Klemmeinrichtung
- 34
- Faseransammlung
- 36
- Langsieb
- M
- Messpunkt
1. Verfahren zur Bestimmung der durch ein Formiersieb (10, 12, 36) einer Faserstoffsuspension
entnommenen Fasermenge, beim dem ein insbesondere mit einem Flor versehenes Substrat
(16) gegen das umlaufende Formiersieb (10, 12, 36) gepresst und dabei der Anpressdruck
gemessen und ein vorgebbarer Anpressdruck eingestellt wird, die Anpresszeit, während
der das Substrat (16) bei dem vorgebbaren Anpressdruck gegen das umlaufende Formiersieb
(10, 12, 36) gepresst wird, gemessen wird, die innerhalb der gemessenen vorgebbaren
Anpresszeit angesammelte Fasermenge bestimmt wird und die bestimmte angesammelte Fasermenge
insbesondere für eine entsprechende Normierung zu dem gemessenen vorgebbaren Anpressdruck
und zu der gemessenen vorgebbaren Anpresszeit in Beziehung gesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Messung des Anpressdrucks, die Messung der Zeit und/oder die Bestimmung der angesammelten
Fasermenge automatisch durchgeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anpresszeit aus der Siebgeschwindigkeit, der Sieblänge und einer vorgebbaren
Anzahl von Siebumläufen berechnet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die während der betreffenden Anpresszeit insgesamt überstrichene Oberfläche des umlaufenden
Formiersiebes (10, 12, 36) bestimmt und die bestimmte angesammelte Fasermenge auf
diese insgesamt überstrichene Sieboberfläche bezogen wird, um die je Siebflächeneinheit
anfallende Fasermenge zu bestimmen.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die sich im Bereich wenigstens einer Barriere (38) ansammelnde Fasermenge bestimmt
wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die otro-Fasermasse bestimmt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Bestimmung der otro-Fasermasse in einem vorgebbaren Überwachungsbereich die Gesamtmasse
des Substrates (16), der Fasern und des Formiersiebes (10, 12, 36) sowie die Masse
des in der Fasermenge enthaltenen Wassers gemessen und daraus die otro-Fasermasse
berechnet wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Bestimmung des Fasergewichts die feuchten Fasern zusammen mit dem Substrat (16)
getrocknet werden, das ganze gewogen wird und vom Gesamtgewicht das bekannte Substratgewicht
abgezogen wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine jeweilige Mengen- bzw. Gewichtsmessung zumindest teilweise radiometrisch, mittels
Ultraschall, mittels Gammastrahlung und/oder dergleichen erfolgt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Substrat (16) ein Stoffstück verwendet wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Substrat (16) ein Filzstück, ein Veloursstück, eine feine Bürste oder dergleichen
verwendet wird.
12. Gerät zur Bestimmung der durch ein Formiersieb (10, 12, 36) einer Faserstoffsuspension
entnommenen Fasermenge, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, mit einer Druckmesseinrichtung (18) zum Messen des Anpressdrucks,
mit dem ein insbesondere mit einem Flor versehenes Substrat (16) gegen das umlaufende
Formiersieb (10, 12, 36) gepresst wird, wobei der Anpressdruck einstellbar ist, und
mit einer Zeitmesseinrichtung zum Messen der Anpresszeit, während der das Substrat
(16) bei einem vorgebbaren Anpressdruck gegen das umlaufende Formiersieb (10, 12,
36) gepresst wird.
13. Gerät nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass es eine Fasermengenmesseinrichtung (22) umfasst.
14. Gerät nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Fasermengenmesseinrichtung eine Fasermassenmesseinrichtung (22) vorgesehen ist.
15. Gerät nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine radiometrische Fasermengenmesseinrichtung (22) vorgesehen ist.
16. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es eine Steuer- und/oder Auswerteeinheit (20) umfasst.
17. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels der Steuer- und/oder Auswerteeinheit (20) die Anpresszeit insbesondere aus
der Siebgeschwindigkeit, der Sieblänge und einer vorgebbaren Anzahl von Siebumläufen
berechenbar ist.
18. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es Mittel (24, 26) für eine Anzeige der gemessenen bzw. berechneten Anpresszeit umfasst.
19. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels der Steuer- und/oder Auswerteeinheit (20) die während der betreffenden Anpresszeit
insgesamt überstrichene Oberfläche des umlaufenden Formiersiebes (10, 12, 36) bestimmbar
und die bestimmte angesammelte Fasermenge auf diese insgesamt überstrichene Sieboberfläche
beziehbar ist, um die je Siebflächeneinheit anfallende Siebmenge zu bestimmen.
20. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Mittel (28) vorgesehen sind, um zu signalisieren, dass der gemessene Anpressdruck
innerhalb bzw. außerhalb eines vorgebbaren erlaubten Bereiches liegt.
21. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass insbesondere optische und/oder akustische Mittel (24 - 28) vorgesehen sind, um zu
signalisieren, dass die der Messzeit entsprechende vorgebbare Anpresszeit erreicht
ist.
22. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Messeinrichtungen (22) sowie gegebenenfalls die Anzeige- bzw. Signalisierungsmittel
(24 - 28) und die Steuer- und/oder Auswerteeinheit (20) in einem Geräteteil integriert
sind.
23. Gerät nach einem der Ansprüche 12 bis 21,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Messeinrichtungen (22) und die Steuer- und/oder Auswerteeinheit (20) zumindest
teilweise in getrennten Geräteteilen untergebracht sind.
24. Gerät nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein Teil der Messwerte insbesondere über Infrarot von dem einen zum anderen
Geräteteil übertragen wird.
25. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Steuer- und/oder Auswerteeinheit (20) ein Softwareprogramm integriert bzw.
die Steuer- und/oder Auswerteeinheit (20) programmierbar ist.
26. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine Barriere (38) vorgesehen ist, in deren Bereich sich die Fasern ansammeln.
27. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Mittel (28) zur Signalisierung von Abweichungen des Anpressdrucks von jeweiligen
vorgegebenen Druck vorgesehen sind.
28. Gerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Mittel (32) zum Einspannen des Substrats (16) vorgesehen sind.