[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Betätigungsorgan, insbesondere für elektrische
und elektronische Kleinstgeräte gemäss dem Oberbegriff nach Anspruch 1, sowie eine
Verwendung der Vorrichtung und ein Hörgerät mit einer Vorrichtung.
[0002] Bei Kleinstelektronikgeräten, wie beispielsweise Hörgeräten, werden sogenannte "Toggleswitches"
und andere Schalter eingesetzt, um z.B. zwischen verschiedenen Programmen zu wählen,
um die Lautstärke einzustellen oder um lediglich das Gerät ein- oder auszuschalten.
[0003] Bei einem sogenannten Toggleswitch ist in der Regel eine die Kontaktschalter überdeckende,
flexible Membran, wie beispielsweise ein Silikonformteil, vorgesehen, mit einer speziell
aufgebrachten, leitfähigen Schicht. Die Funktion dieses Silikonmembran-Formteiles
besteht einerseits in der Abdichtung des Gehäuses gegen eindringende Feuchtigkeit
und andererseits um die Schaltfunktionen auszulösen. Diese Technik ist ähnlich wie
bei sehr einfachen Schaltmatten aus Gummi oder Silikon, wie beispielsweise angeordnet
bei billigen Taschenrechnern. Der Vorteil dieser Technik ist, dass sie sehr einfach
aufgebaut und anzuwenden ist. Neu ist lediglich, dass das Silikonformteil eine leitfähige
Schicht aufweist.
[0004] Bei Geräten welche mit einer sogenannten "Toggle-Matte" ausgerüstet sind, treten
im Gebrauch verschiedene Probleme auf. Ein Problem ist die nicht hermetische Abdichtung
der Schaltkontakte gegen eindringende Feuchtigkeit bzw. Flüssigkeiten, so dass je
nach Verunreinigung der Flüssigkeit undefinierte Kriechströme zwischen den Schaltkontakten
entstehen können. Dies führt einerseits zu einem erhöhten Leckstrom des Schaltkreises
und somit zu einer eingeschränkten Batterie-Lebensdauer und anderseits zu unkontrollierten
Schaltvorgängen. Ein weiteres Problem der erwähnten Technik besteht darin, dass das
verwendete Silikon nicht dauerhaft gegen alle in elektronischen Kleinstgeräten, wie
Hörgeräten, verwendeten bzw. auftretenden Flüssigkeiten resistent sind. Einmal eingedrungene
Flüssigkeit, beispielsweise infolge Kapillarkräfte, kann zum Quellen des Silikons
führen. Aus verschiedenen Beobachtungen bei Geräten, bei welchen sogenannten Toggle-Matten
verwendet wurden ergaben, dass es sich in der Regel um Sonnenschutzmittel oder Hautcremes
handelt, welches durch Personen, welche die elektronischen Kleinstgeräten betätigen,
auf den Schalter übertragen. Das Quellen des Silikons oder der leitenden Beschichtung
führt zu einem Unterbruch der leitfähigen Beschichtung, welche dadurch in ihrer Leitfähigkeit
beeinträchtigt wird und diese gar verlieren kann. Die Folge ist, dass ein zuverlässiges
Schalten nicht mehr garantiert ist.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin im Schaffen eines Schalters
oder Potentiometers bzw. in einer Betätigungsvorrichtung, bei welcher die Schaltkontakte
gegen eindringende Feuchtigkeit und andere Flüssigkeiten sowie gegen Verschmutzung
geschützt sind, und welche Kontakte auf einfachste Art und Weise schaltbar sind.
[0006] Erfindungsgemäss wird die gestellte Aufgabe mittels einer Betätigungsvorrichtung
gemäss dem Wortlaut nach Anspruch 1 gelöst.
[0007] Vorgeschlagen wird eine Betätigungsvorrichtung bzw. ein Schalter für elektrische
bzw. elektronische Kleinstgeräte, aufweisend mindestens zwei Schaltkontakte, welche
über eine wenigstens einen der Kontakte überspannenden Membranaufdruck auf die Membran
miteinander verbindbar sind, um einen Schaltvorgang auszulösen.
[0008] Mindestens einer der Kontakte ist in einer Randzone der Membran angeordnet, und mit
dieser über ein elektrisch leitendes Polymer mit einer Leiterbahn verbunden, und der
andere Kontakt ist durch die Membran derart überspannt, dass bei Nichtbetätigung der
Vorrichtung bzw. der Membran diese bzw. die Leiterbahn vom anderen Kontakt beabstandet
ist. Bei Betätigung bzw. bei Druck auf die Membran ist diese gegen den anderen Kontakt
derart auslenkbar, so dass die Leiterbahn den anderen Kontakt berührt.
[0009] Die den anderen Kontakt überspannende Membran ist vorzugsweise derart federnd ausgebildet,
dass bei Nichtbetätigung die Membran bzw. die dem anderen Kontakt zugewandete Leiterbahn
von diesem beabstandet sind.
[0010] Beim leitfähigen Polymer handelt es sich vorzugsweise um einen anisotrop-elektrisch
leitenden Klebstoff, wobei die Leitfähigkeit vorzugsweise aufgrund der Verwendung
eines entsprechenden Füllstoffes im Polymer erzielt wird.
[0011] Zur Lösung des eingangs gestellten Problemes werden im Stand der Technik eine Reihe
von Lösungsansätzen vorgeschlagen, wie insbesondere in den US-Patenten 4 375 018,
6 417 467, 5 463 692 und 5 990 425 sowie in den internationalen Anmeldungen 95/12207,
WO 01/67843, der europäischen Patentanmeldung EP 0 311 233 und der deutschen Offenlegungsschrift
DE 43 31 382. Alle Vorschläge zielen darauf ab, möglichst nach aussen hermetisch abgeschlossene
Schalter bzw. Schalteranordnungen vorzuschlagen, um die eingangs geschilderte Problematik
bezüglich Feuchtigkeit bzw. eindringender Flüssigkeiten zu lösen. In keinem der angeführten
Dokumente jedoch wir ein Lösungsansatz offenbart, welcher demjenigen der vorliegenden
Erfindung entspricht. Durch die Verwendung eines elektrisch leitenden Klebstoffes
wird es möglich, einen Schalter bzw. eine Schaltanordnung oder ein Potentiometer vorzuschlagen,
welches im Vergleich zum Stand der Technik eine wesentlich einfachere Konstruktion
aufweist bzw. in der Herstellung wesentlich einfacher ist.
[0012] Gemäss einer weiteren Ausführungsvariante der erfindungsgemässen Vorrichtung ist
die Membran allseitig gegenüber beispielsweise eindringender Feuchtigkeit durch Verwendung
eines entsprechenden polymeren Materials, wie beispielsweise des elektrisch leitfähigen
Klebstoffes, mit den darunter angeordneten Schaltergehäuse abgedichtet.
[0013] Gemäss einer weiteren Ausführungsvariante sind mehrere Schaltkontakte vorgesehen,
welche durch Druck auf die Membran schaltbar bzw. betätigbar sind.
[0014] Weitere bevorzugte Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Betätigungsvorrichtung
sind in den abhängigen Ansprüchen charakterisiert.
[0015] Der erfindungsgemäss vorgeschlagene Schalter bzw. die Betätigungsvorrichtung sind
insbesondere geeignet für elektronische bzw. elektrische Kleinstgeräte, wie insbesondere
für Hörgeräte.
[0016] Die Erfindung wird nun beispielsweise und unter Bezug auf die beigefügten Figuren
näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1a und 1b
- im Schnitt und in Ansicht von oben eine erfindungsgemässe Betätigungsvorrichtung,
- Fig. 2
- einen Ausschnitt aus Figur 1 in Vergrösserung,
- Fig. 3
- eine weitere Ausführungsvariante einer erfindungsgemässen Betätigungsvorrichtung im
Längsschnitt,
- Fig. 4a und 4b
- im Längsschnitt und in Ansicht von oben eine weitere Ausführungsvariante einer erfindungsgemässen
Betätigungsvorrichtung, und
- Fig. 5
- eine weitere Ausführungsvariante eines erfindungsgemässen Schalters.
[0017] Figuren 1a und 1b zeigen eine sogenannte "Toggleswitch" für das Betätigen von Schaltkontakten
bei einem elektronischen Kleinstgerät 1 mit Anschlüssen 9 und 11, wie beispielsweise
geeignet für den Einbau in einem Hörgerät. In einem Seitenbereich 6 des Schaltergehäuses
1 sind einerseits Schaltkontakte 5 angeordnet sowie ein mittiger Schaltkontakt 7,
welche für das Auslösen eines Schaltvorganges miteinander zu verbinden sind. Die Schaltkontakte
5 und 7 überdeckend bzw. überspannend ist eine Membran bzw. ein sogenannter "Coverlayer"
13 vorgesehen, an dessen unteren, den Kontakten zugewandeten Oberfläche, eine Leiterbahn
15 angeordnet ist. Um nun die seitlichen Kontakte 5 mit der Leiterbahn 15 zu verbinden,
ist der Coverlayer 13 über ein elektrisch leitendes Polymer 17 miteinander verbunden.
Dabei kann es sich um einen elektrisch leitenden Klebstoff handeln, wie an sich in
der Elektroindustrie bestens bekannt. Bei elektrisch leitenden Klebern kann es sich
beispielsweise um elektrisch leitende Epoxidharze, Polyurethanharze, Silikonharze,
Polyesterharze, etc. handeln, wobei das entsprechende Polymer mit elektrisch leitenden
Füllstoffen, wie metallenen Füllstoffen, Grafit, Russ und dgl., versetzt sind. Als
sogenannte Coverlayer geeignet sind beschränkt elastisch flexible Polymere, wie beispielsweise
Polyimid.
[0018] Für das Betätigen des Schalters 3 kann beispielsweise ein sogenannter Toggle-Stift
19 verwendet werden, mittels welchem die Membran bzw. der Coverlayer 13 gegen den
mittigen Kontakt 7 gedrückt wird bis die Leiterbahn 15 mit dem Kontakt 7 in Berührung
gelangt.
[0019] In Figur 1b ist das Schaltergehäuse 1 und der Coverlayer 13 in Ansicht von oben dargestellt.
Falls es sich bei der Membran bzw. dem Coverlayer 13 um eine transparente Membran
handelt, ist die mittige Elektrode 7 sichtbar. Seitlich und hermetisch abgedichtet
gegenüber dem Schaltergehäuse 1 ist der Coverlayer mittels des oben erwähnten elektrisch
leitenden Klebstoffes.
[0020] Bezüglich der Kontakte bzw. Elektroden ist ergänzend zu erwähnen, dass diese beispielsweise
einen speziellen Schichtaufbau besitzen können, um optimale Kontakteigenschaften zu
erreichen. So sind beispielsweise Kontakte für Relais vorzugsweise mit Gold beschichtet,
währenddem bei anderen Anwendungen andere Metalle, wie Nickel, etc. verwendet werden
können oder spezielle Legierungen, um beispielsweise Korrosion zu verhindern.
[0021] Figur 2 zeigt einen Ausschnitt aus Figur 1a in Vergrösserung, wobei nun deutlich
die auf der Seitenoberfläche 6 angeordnete seitliche Elektrode 5 erkennbar ist, welche
über den elektrisch leitenden Klebstoff 17 mit der Leiterbahn 15 des Coverlayers 13
verbunden ist. Im Sinne einer schematischen Darstellung sind die elektrisch leitenden
Füllstoffe als Kugeln 18 dargestellt.
[0022] Das eingangs geschilderte Problem bzw. die erfindungsgemässe Aufgabe wird durch die
hermetische Abdichtung der Schaltkontakte gegenüber eindringender Feuchtigkeit durch
die Verwendung des elektrisch leitenden Klebstoffes und des Coverlayers gelöst. Der
in den Figuren 1a, 1b und 2 dargestellte, hermetisch geschlossene Schalter, auf Basis
eines sogenannten Flexprints, zeichnet sich durch folgende Vorteile aus:
- Als Coverlayer 13 kann grundsätzlich ein beliebiges Material und Dicke gewählt werden.
Anstelle des vorgeschlagenen Polyimids kann selbstverständlich ein anderes geeignetes
Polymer oder Keramik, Glas oder Metall verwendet werden, welches bzw. welche über
die geforderten, elektrischen, mechanischen und chemischen Eigenschaften verfügt.
Derartige Materialien können von bestehenden Flexprint-Lieferanten hergestellt und
bezogen werden.
- Die Applikation eines anisotropen Klebstoffes, wie in Vergrösserung in Figur 2 dargestellt,
ist einfach und zuverlässig möglich. Elektrisch leitende Polymere, wie die erwähnten
anisotropen Klebstoffe, sind z.B. schon als vorgefertigte Teile zu beziehen, was die
Anwendung stark vereinfacht. Derartige Kleber, wie insbesondere Reaktionskleber, lassen
sich beispielsweise durch Licht, UV, Infrarot aktivieren, wodurch die Temperaturbelastung
auf ein Minimum reduziert wird.
[0023] In Figur 3 ist im Schnitt eine weitere Ausführungsvariante eines erfindungsgemässen
Schalters 21 dargestellt, wobei es sich beispielsweise um einen positionssensitiven
bzw. drucksensitiven Schalter oder Sensor handelt. Wiederum sind periphere Elektroden
25 über einen elektrisch leitenden Kleber 41, beinhaltend elektrisch leitende Füllstoffe
43 mit einem Coverlayer 37 verbunden, an dessen Unterseite eine Leiterbahn 39 angeordnet
ist. Auf dem Substrat 23 angeordnet sind diverse Elektroden 27 bis 35. Beim positionssensitiven
bzw. drucksensitiven Schalter, wie in Figur 3 dargestellt, kann je nach Betätigungsort
oder Betätigungskraft ein spezifisches Signal ausgelesen werden. Mit diesem Signal
kann z.B. in einem Hörgerät die Programmwahl erfolgen oder die Lautstärke geregelt
werden.
[0024] Je nach Druck bei der Betätigung werden jeweils mehr oder weniger Elektroden kontaktiert.
Durch Wahl des Materials des Coverlayers kann im übrigen die Druckkraft beeinflusst
werden, mittels welcher nur eine Elektrode kontaktiert wird oder mehrere Elektroden
gleichzeitig durch die Leiterbahn berührt werden. Zudem kann durch örtliche Verschiebung
des Angriffes der Betätigungsort bzw. nur eine Elektrode kontaktiert werden.
[0025] Der in Figur 3 dargestellte Schalter kann auch mit einem "Knackfrosch"-ähnlichen
Prinzip realisiert werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Schalter gemäss
Figur 3 mit einem partiell flexiblen Gehäuse bzw. auf einem flexiblen Substrat 23
als sogenannte "Magic Switch" auszubilden.
[0026] In den Figuren 4a und 4b wird erneut eine weitere Ausführungsvariante eines erfindungsgemässen
Schalters 51 dargestellt, bei welchem erneut seitliche Elektroden 55 über einen mit
elektrisch leitenden Füllstoffen 67 versehenen Klebstoff 65 mit dem Coverlayer 61
verbunden sind, an dessen Unterseite erneut die Leiterbahn 63 angeordnet ist. In der
Ausführung gemäss Figur 4 ist eine einzige, längsausgedehnte, mittige Elektrode 57
ausgebildet, welche beispielsweise nach dem "Knackfrosch"-Prinzip betätigbar ist,
wobei Figur 4a den Schalter im Längsschnitt zeigt und Figur 4b den Schalter in Ansicht
von oben ohne Coverlayer. Beim "Knackfrosch"-Prinzip werden die unterschiedlichen
geometrischen Längenausdehnungen der Lagen ausgenützt. Das Trägersubstrat 53 sollte
dabei aus einem etwas dickeren Material bestehen als die Schaltelektrode 57. Je nach
Ausbildung der Schaltelektrode 57 ist es übrigens auch möglich den Schalter gemäss
Figur 4 als Folientastatur auszubilden, indem je nach Ort der Betätigung der Tastatur
eine unterschiedliche Stromstärke beim Schaltvorgang durch den Schalter fliessen kann.
Dabei ist der Betätigungsort 60 differentiell gemäss der Korrelation x:y ≅ E
x : E
y messbar, wie schematisch in Fig. 4a dargestellt.
[0027] In Figur 5 ist im Schnitt schematisch eine weitere Ausführungsvariante eines erfindungsgemässen
Schalters dargestellt. Der auf einem Substrat 73 angeordnete Schalter 71 weist erneut
je seitlich elektrische Leiterbahnen bzw. Elektroden 75 auf, welche mittels einer
Isolationsschicht 74 gegen aussen hin abgeschirmt sind. Wiederum sind diese Elektroden
75 über einen elektrisch leitenden Kleber 77 mit einem sogenannten Coverlayer 83 verbunden,
der an seiner Unterseite eine Leiterbahn 81 aufweist. Durch Herunterdrücken dieses
Coverlayers 83 wird die Leiterbahn 81 an die mittig im Schalter 71 angeordnete Elektrode
85 gedrückt, womit ein Kontakt zwischen den äusseren Elektroden 75 und der mittigen
Elektrode 85 hergestellt wird und somit ein übertragenes Signal durch die mit der
mittigen Elektrode verbundene Leiterbahn 87 weitergeführt werden kann. Auch im Schalter
dargestellt in Figur 5 sind sämtliche Leiterbahnen beispielsweise gegen Feuchtigkeitseinflüsse
von aussen hermetisch abgeschlossen bzw. gegen eindringende Flüssigkeiten geschützt.
[0028] Durch den in den Figuren 1 bis 5 beispielsweise dargestellten Schalter können heute
bestehende Probleme mit den sogenannten "Toggleswitches" nachhaltig gelöst bzw. eliminiert
werden. Dies insbesondere bei Hörgeräten, wo die Verwendung der sogenannten "Toggleswitches"
zu den eingangs beschriebenen bekannten Problemen geführt hat.
[0029] Zusätzlich zu Hörgeräten und den unter Bezug auf die Figuren 1 bis 5 beschriebenen
Schalter können selbstverständlich andere Ausführungsformen erfindungsgemäss ausgestaltet
werden, oder aber andere Schalter oder Regler können mit den beschriebenen Betätigungsvorrichtungen
ersetzt werden. Überall dort, wo Feuchtigkeit, irgendwelche chemischen Substanzen,
Schweiss, Sonnenschutzmittel, usw. beim Betätigen von Schaltern eine Rolle spielen,
bieten die erfindungsgemäss vorgeschlagenen Schalter einen zuverlässigen Lösungsansatz.
Somit können auch unter ungünstigen Bedingungen zuverlässig, funktionierende, kleinstelektronische
Geräte mit entsprechenden Schaltern versehen werden. Für die Produktion derartiger
Geräte bedeutet die Erfindung eine starke Verbilligung und eine Erhöhung der Zuverlässigkeit,
indem billige und an sich bestens bekannte Materialien und Formteile verwendet werden
können. Auch die Wartung der elektronischen Kleinstgeräte kann erheblich reduziert
werden.
1. Betätigungsvorrichtung (1, 21, 51, 71) für elektrische bzw. elektronische Kleinstgeräte,
aufweisend mindestens zwei Schaltkontakte (5,7; 25, 27; 55, 57; 75, 83), welche über
eine wenigstens einen der Kontakte überspannende Membran (13, 37, 61, 81) auf Druck
auf die Membran miteinander verbindbar sind um einen Schaltvorgang auszulösen, dadurch gekennzeichnet, dass der eine der Kontakte (5, 25, 55, 75) in der Randzone der Membran angeordnet ist
und mit dieser über ein elektrisch leitendes Polymer (17, 41, 65, 77) mit einer Leiterbahn
(15, 39, 63, 83) verbunden ist, welche an der den Kontakten zugewandten Innenseite
der Membran angeordnet ist, und der andere Kontakt (7, 27, 57, 85) durch die Membran
derart überspannt ist, dass bei Nichtbetätigung der Vorrichtung die Membran bzw. die
Leiterbahn vom anderen Kontakt beabstandet ist, und die Membran auf Druck derart zum
anderen Kontakt auslenkbar ist, dass die Leiterbahn den anderen Kontakt berührt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran aus einem wenigstens partiell elastisch federnden Polymer, wie beispielsweise
aus Polyimid, oder einem anderen geeigneten Material gefertigt ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich beim elektrisch leitenden Polymer um einen anisotropen Klebstoff handelt,
wie beispielsweise einem mit elektrisch leitenden Füllstoffen gefüllten Polymer.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich beim elektrisch leitenden Polymer um ein reaktives Polymer, wie beispielsweise
Epoxydharz, Polyurethanharz, Silikonharz, Polyesterharz, und dgl. handelt, welches
einen elektrisch leitenden Füllstoff beinhaltet, wie einen metallenen Füllstoff, ein
kohlenstoffartiges Material, Russ, mit einem elektrisch leitenden Material beschichtete
Polymerkugeln, wie nickeloder silberbeschichtete Polymerkugeln, etc.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Kontakte für das Einstellen bzw. Optimieren der Kontakteigenschaften
einen speziellen Schichtaufbau besitzt (besitzen), beispielsweise aufweisend einen
Coverlayer aus Gold, Nickel oder einem anderen geeigneten Metall bzw. einer Metalllegierung,
insbesondere zur Verhinderung von Korrosion.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Membran bzw. Coverlayer seitlich vollständig hermetisch gegenüber einem die Schaltkontakte
aufweisenden Substrat abgedichtet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass nebst dem oder den mit der Membran leitend verbundenen Kontakten mindestens zwei
oder mehr Schaltkontakte vorgesehen sind, welche durch Betätigung der Membran, beispielsweise
auf Druck, schaltbar sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontakte auf einer wenigstens teilweise flexiblen Unterlage bzw. einem flexiblen
Substrat angeordnet sind, und dass der Schalter im Sinne einer sogenannten "Magic
Switch" durch teilweises Biegen des Substrates und gleichzeitigem Führen der Membran
gegen den oder die überspannten Kontakte betätigbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalter nach dem "Knackfrosch"-Prinzip betätigbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der durch die Membran überspannte andere Kontakt längsausgedehnt ist und im Sinne
einer Folientastatur betätigbar ist.
11. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, für das Auslösen eines
oder mehrerer Schaltvorgänge an einem elektronischen bzw. elektrischen Kleinstgerät.
12. Hörgerät mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Hörgerät mittels der Vorrichtung ein-/ausschaltbar ist, mit der Vorrichtung eine
Programmwahl erfolgen kann und/oder die Lautstärke geregelt werden kann.