[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Antennenanordnung zur Erzeugung eines quasi-isotropen
Magnetfeldes nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Für die Erfassung sogenannter elektronischer Billette, wie sie z.B. in WO 01/20557
A1 offenbart sind, ist es erforderlich, dass sich diese Billette für das Wecken mit
einer Frequenz im Bereich von z.B. 6.78, 13.56 oder 27.1 MHz in einem möglichst isotropen
Magnetfeld befinden. Anstelle von einem "möglichst isotropes Magnetfeldes" wird auch
von einem "uniformen Magnetfeld" gesprochen. Im folgenden wird dafür der Begriff "quasi-isotropes
Magnetfeld" verwendet.
[0003] Für die Erzeugung eines quasi-isotropen Magnetfeldes sind Antennenanordnungen erforderlich,
die meist aus drei zueinander orthogonalen Rahmen- oder Ringantennen oder Dipolantennen
bestehen. Solche paarweise orthogonalen Antennenanordnungen sind z.B. offenbart in
US 5.258.766 (Murdoch, Nov. 2, 1993) oder in WO 01/73888 A1 (Teratron GmbH, 4. Okt.
2001).
[0004] Solche vorzugsweise in Eisenbahnwagen oder Autobusse zu platzierende Antennenanordnungen
sollten möglichst unsichtbar montiert werden können. Dies bedingt bei einer Montage
hinter einer sichtbaren Decke aus Kunststoff, dass die Abmessungen möglichst klein
sein sollten. Bedingt auch durch die aufgrund der behördlichen Frequenzregulierung
der vorgenannten Werte, müssen in einem Fahrzeug wegen der Nahfeldwirkung in einem
Eisenbahnwagen wenigstens eine Antennenanordnung pro Ein/Ausstiegszone vorgesehen
werden. Je nach Erfassungsverfahren müssen in den Passagierräumen weitere solcher
Antennenanordnung vorgesehen werden, so dass die Herstellkosten einer solchen Antennenanordnung
in einer Gesamtkostenbetrachtung ins Gewicht fallen.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Antennenanordnung
anzugeben, die bezüglich der Dimensionierung leicht in einen Zwischenraum zwischen
Innen- und Aussendecke einbaubar ist, die Erzeugung eines quasi-isotropen Magnetfeldes
erlaubt und auf einfache Weise herstellbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Massnahmen gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
[0007] Dadurch dass
der Antennenträger einstückig ausgebildet ist und dass jede Rahmenantenne aus je einer
Primärwicklung und einer Sekundärwicklung gebildet wird;
ergibt sich eine leichte Montierbarkeit und durch eine kapazitive und induktive Kopplung
der beiden Wicklungen kann durch die Antennenanordnung mehr magnetische Energie erzeugt
werden.
[0008] So können sich die folgenden Vorteile zusätzlich ergeben:
i) Dadurch dass
jede Rahmenantenne die gleiche ovale Form und die Sekundärwicklung eine höhere
Windungszahl als die Primärwicklung aufweist;
ergibt sich durch die ovale Form einerseits eine reduzierte Bauhöhe und andererseits
ein weitgehend homogenes Magnetfeld und mit der gegenüber der Primärwindungszahl höheren
Sekundärwindungszahl sind eine optimale Anpassung der Antennenimpedanz an eine zugeordneten
Sendeeinheit und eine geforderte Feldstärke konfektionierbar (Patentanspruch 2).
ii) Dadurch dass
jede Rahmenantenne eine Rille aufweist, die für die Aufnahme von Primär- und Sekundärwicklung
vorgesehen ist;
kann der Antennenträger auf einfache Weise mit Primärund Sekundärwicklungen versehen
werden und erlaubt somit eine kostengünstige Konfektionierung der erfindungsgemässen
Antennenanordnung (Patentanspruch 5).
iii) Dadurch dass
der Antennenträger ein Befestigungsloch aufweist, dessen Achse in der Projektion
gesehen parallel ist zur kleinen Halbachse der Ellipse gemäss der elliptischen Form
einer Rahmenantenne;
kann der Antennenträger auf einfachste Weise in einem Gehäuse montiert werden und
es braucht dank der drehsymmetrischen Anordnung der Rahmenantennen relativ zur Achse
des Befestigungsloches keine Justierung vorgenommen zu werden (Patentanspruch 7).
iv) Dadurch dass
der Antennenträger als Spritzgussteil ausgebildet ist; ist eine kostengünstige
Herstellung der Antennenanordnung insbesondere für grössere Stückzahlen lohnend (Patentanspruch
8).
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Dabei zeigen:
- Figur 1
- Grundriss einer Ausführungsform der erfindungsgemässen Antennenanordnung;
- Figur 2
- perspektivische Ansicht von schräg unten der in Fig. 1 angegebenen Ausführungsform;
- Figur 3
- Ersatzschaltbild für eine der drei Rahmenantennen der erfindungsgemässen Antennenanordnung.
[0010] Figur 1 zeigt den Grundriss einer Ausführungsform der erfindungsgemässen Antennenanordnung
1. Die Antennenanordnung 1 wird gebildet aus drei Rahmenantennen 11, 12, und 13, deren
Ebenen zueinander je paarweise orthogonal sind. Jede der Rahmenantennen 11, 12, und
13 weist eine Nut oder Rille 11
R, 12
R, und 13
R auf, die für die Aufnahme einer Primär- und Sekundärwicklung aus lackiertem, d.h.
isoliertem Cu-Draht vorgesehen ist. Die Querschnitte der Rahmenantennen 11, 12 und
13 - siehe dazu die Figuren 1 und 2 - sind elliptisch mit einem Halbachsenverhältnis
a:b, das in der Grössenordnung von vorzugsweise 2:1 liegt. Die Ebenen dieser Ellipsen
sind wie vorstehend erwähnt paarweise orthogonal. Diese Orthogonalität ist an einer
Stelle gemäss der Darstellung von Fig. 2 mit der Angabe 90° angegeben. Die Ecken/Kanten
zwischen den Ebenen zweier Rahmenantennen sind aus fertigungstechnischen Gründen entweder
gerundet ausgeführt, wie dies in Fig. 1 mit dem Hinweispfeil 4 gezeigt ist. Es ist
auch möglich diese Ecken/Kanten mit einem schmalen Streifen vorzusehen, der gegenüber
den Ebenen einen Winkel von 45° aufweist. Im Grundriss gemäss der Darstellung von
Fig. 1 sind für die Primärwicklung 17, 18 und 19 einer jeden Rahmenantenne 11, 12
und 13 je zwei Anschlusslaschen 21, 22 und 23 vorgesehen. Für die Befestigung der
Antennenordnung 1 bzw. des Antennenträgers 2 ist ein Gewindeloch 3 vorgesehen. Diese
Antennenanordnung 1 ist primär für den Einbau an oder über einer sichtbaren Decke
einer Eintrittszone für die Erfassung von elektronischen Billetten vorgesehen. In
aller Regel ist im Betriebszustand die Achse des Gewindeloches 3 vertikal ausgerichtet.
Anstelle eines Gewindeloches 3 kann auch ein anderes Loch für die Befestigung vorgesehen
werden, z.B. mit einer leicht konischen Form für einen Press-Sitz.
[0011] Figur 2 zeigt eine perspektivische Darstellung der Antennenanordnung 1 von "schräg
unten", wobei diese Ansicht "schräg unten" sich auf die Lage der Antennenanordnung
in betriebsbereitem Zustand bezieht. Die vorstehend erwähnten Sekundärwicklungen 17,
18 und 19 sind "offen". Für die Montage sind in einer bevorzugten Ausführungsform
ein Loch neben je einer Rille 11
R, 12
R, und 13
R vorgesehen. Bei der Herstellung wird das eine Ende einer jeden Sekundärwicklung 17,
18 und 19 im betreffenden Loch fixiert und nach erfolgter Bewicklung wird das andere
Ende an der jeweiligen Fixationskerbe 31, 32 und 33 befestigt. Die Fixationskerben
31, 32 und 33 können auch so ausgebildet sein, dass sie einen durch zwei Kerben gebildeten
Bolzen aufweisen, um den der Cu-Draht mit einer Umdrehung gewickelt und damit fixiert
werden kann. Alternativ können auch beide Ende einer Sekundärspule an der gleichen
Fixationskerbe 31, 32 oder 33 befestigt werden. Der Antennenträger 2 ist einstückig.
Die symmetrische Form des Antennenträgers 2 erleichtert es, diesen als Spritzgussteil
auszuführen. Als Spritzgussmaterial wird dabei vorzugsweise Kunststoff, z.B. Acrylnitril-Butadien-Styrol,
abgekürzt ABS, verwendet. Dadurch reduzieren sich zusammen mit der einfachen Bewickelbarkeit
und der einfachen Montierbarkeit der erfindungsgemässen Antennenanordnung 1 die Herstellkosten
in signifikanter Weise. Die rotationssymmetrischen Abstrahleigenschaften führen auch
dazu, dass bei der Schlussmontage einer solchen Antennenanordnung 1 in einem Fahrzeug
eine Justierung entfällt.
[0012] In Figur 3 ist das Ersatzschaltbild einer Rahmenantenne mit den Bezugszeichen 17
Lp, 17
Ls, 17
R und 17
C gezeigt; die nachfolgenden Angaben beziehen sich dabei auf jede Rahmenantenne, da
diese zur Erzeugung eines quasi-isotropen Magnetfeldes elektrisch gesehen identisch
ausgeführt sein müssen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist für die Primärwicklung
die Windungszahl 1 (eins) vorgesehen, während die Sekundärwicklung je nach Einsatzgebiet
eine Windungszahl von vorzugsweise 5 bis 25 aufweist. Die Anschlusslaschen 21 sind
mit einer Sendeeinheit verbunden, wobei diese Sendeeinheit für jede Rahmenantenne
ein separates Sendesignal erzeugt, die untereinander je um 90° verschoben sind. Mit
dem resultierenden Magnetfeld werden durch eine Modulation Daten zu den elektronischen
Billetten übertragen. Im Ersatzschaltbild ist für die Primärwicklung eine Induktivität
17
Lp gezeigt. Da diese Antennenanordnung vorzugsweise für die zugelassenen Frequenzen
6.78, 13.56 oder 27.1 MHz vorgesehen ist, ergibt sich zwischen Primär- und Sekundärwicklung
überwiegend eine magnetische Kopplung. Unter Berücksichtigung von nur relevanten Anteilen
ist wegen der vorstehenden geannten Frequenzen für die Sekundärwicklung im Ersatzschaltbild
neben der Induktivität 17
Ls, eine Kapazität 17
C und ein ohmscher Widerstand 17
R aufzunehmen. Real gesehen ist die Kapazität 17
C zwischen den Windungen der Sekundärwicklung zuzuordnen. Um auch im Ersatzschaltbild
anzudeuten, dass die Wicklung "offen" ist, sind noch zwei offene Ende gezeigt, die
genau genommen in der Ersatzschaltbilddarstellung überflüssig sind. Elektrisch gesehen
wird durch dieses Ersatzschaltbild ein sogenannter Parallelschwing gebildet. Durch
eine Wahl des Verhältnisses der Windungszahl von Primär- und Sekundärwicklung lässt
sich die Antennenanordnung auf einfache Weise für einen bestimmten Anwendungsfall
auslegen. Dabei wird aus Sicht einer zugeordneten Sendeeinheit In Richtung Primärwicklung
eine optimale Anpassung erreicht und es entfällt eine aufwendige Einstellbarkeit auf
Seite einer zugeordneten Sendeeinheit. Für die Primärwicklung kann auch eine Windungszahl
grösser als 1 (eins) angewendet werden.
[0013] Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebene Ausführungsform beschränkt.
Die Rahmenantenne kann anstelle einer elliptischen Form auch eine ovale Form aufweisen.
Liste der verwendeten Bezugszeichen und Abkürzungen
[0014]
- 1
- Antennenanordnung
- 2
- Antennenträger
- 3
- Befestigungsloch; Gewindeloch
- 4
- Kantenrundung zwischen den Ebenen zweier Rahmenantennen
- 11, 11R
- erste Rahmenantenne; Rille zur Aufnahme der Wicklungen
- 12, 12R
- zweite Rahmenantenne; Rille zur Aufnahme der Wicklungen
- 13, 13R
- dritte Rahmenantenne; Rille zur Aufnahme der Wicklungen
- 17
- Primär-/Sekundärwicklung der ersten Rahmenantenne
- 18
- Primär-/Sekundärwicklung der zweiten Rahmenantenne
- 19
- Primär-/Sekundärwicklung der dritten Rahmenantenne
- 17Lp, 17Ls
- Induktivität der Primär-/Sekundärwicklung der ersten Rahmenantenne
- 17R
- Widerstand der Sekundärwicklung der ersten Rahmenantenne
- 17C
- Kapazität der Sekundärwicklung der ersten Rahmenantenne
- 21
- Anschlusslasche für die Primärwicklung der ersten Rahmenantenne
- 22
- Anschlusslasche für die Primärwicklung der zweiten Rahmenantenne
- 23
- Anschlusslasche für die Primärwicklung der dritten Rahmenantenne
- 31
- Fixationskerbe für die Sekundärwicklung der ersten Rahmenantenne
- 32
- Fixationskerbe für die Sekundärwicklung der zweiten Rahmenantenne
- 33
- Fixationskerbe für die Sekundärwicklung der dritten Rahmenantenne
1. Antennenanordnung (1) zur Erzeugung eines quasi-isotropen Magnetfeldes, die aus einem
drei Rahmenantennen (11, 12, 13) haltenden Antennenträger (2) gebildet wird, wobei
die Rahmenantennen (11, 12, 13) paarweise zueinander orthogonal und ineinander angeordnet
sind;
dadurch gekennzeichnet, dass
der Antennenträger (2) einstückig ausgebildet ist und dass jede Rahmenantenne (11,
12, 13) aus je einer Primärwicklung und einer Sekundärwicklung (17, 18, 19) gebildet
wird.
2. Antennenanordnung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
jede Rahmenantenne (11, 12, 13) die gleiche ovale Form und die Sekundärwicklung eine
höhere Windungszahl als die Primärwicklung aufweist.
3. Antennenanordnung (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
jede Rahmenantenne (11, 12, 13) die gleiche elliptische Form aufweist.
4. Antennenanordnung (1) nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
jede Primärwicklung an je zwei Anschlusslaschen (21, 22, 23) angeschlossen ist und
dass jede Sekundärwicklung offen ist.
5. Antennenanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
jede Rahmenantenne (11, 12, 13) eine Rille (11R, 12R, 13R) aufweist, die für die Aufnahme von Primär- und Sekundärwicklung (17, 18, 19) vorgesehen
ist.
6. Antennenanordnung (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
für jede Rahmenantenne (11, 12, 13) in der Umgebung der Rille ein Loch für das eine
Ende der Sekundärwicklung (17, 18, 19) und eine Fixationskerbe (31, 32, 33) für das
andere Ende der Sekundärwicklung (17, 18, 19) vorgesehen ist und dass dadurch die
Sekundärwicklung (17, 18, 19) fixiert ist.
7. Antennenanordnung (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Antennenträger (2) ein Befestigungsloch (3) aufweist, dessen Achse in der Projektion
gesehen parallel ist zur kleinen Halbachse der Ellipse gemäss der elliptischen Form
einer Rahmenantenne (11, 12, 13).
8. Antennenanordnung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Antennenträger (2) als Spritzgussteil ausgebildet ist.