[0001] Regaltraversen stellen Verstrebungen zwischen vertikalen Säulen eines Regals dar.
Sie verlaufen in der Regel horizontal und dienen typisch als Auflage für Regal-Fachböden,
im Schwerlastbereich zur Aufnahme von Paletten.
[0002] Regaltraversen sind für die Tragfähigkeit eines Regals von Bedeutung, denn ihre Stabilität
bestimmt die Belastbarkeit des aufliegenden Fachbodens bzw. die Aufnahmefähigkeit
für Paletten. Da sie ferner ein Einknicken der vertikalen Regalsäulen verhindern,
bestimmt die Stabilität der Traversen auch die Belastbarkeit dieser Säulen.
[0003] Herkömmliche Regaltraversen werden aus geschlossenen Vierkant-Profilrohren hergestellt.
Derartige Regaltraversen sind verhältnismäßig schwer und teuer.
[0004] Aus US-A-3,587,483 ist eine Regaltraverse mit einem durch Biegen eines Blechstreifens
gebildeten Hohlprofil gemäß dem ersten Teil des Anspruchs 1 bekannt. Die einen oberen
Wandteil der Traverse bildenden Randbereiche des Blechstreifens sind miteinander überlappend
verschweißt. Die Schweißung macht nicht nur das Herstellverfahren aufwendig, sondern
stört auch beim Zuschneiden des Profils auf die gewünschte Traversenlänge.
[0005] Diese Schwierigkeiten sind in verstärktem Maße vorhanden, wenn das Profil aus zwei
gebogenen Blechstreifen zusammengesetzt wird, die im oberen und unteren Wandteil miteinander
verschweißt werden, wie dies bei den Regaltraversen gemäß US-A-3,587,483 und auch
DE-A-26 28 537 der Fall ist.
[0006] Aus DE-A-43 01 475 ist eine Regalkonstruktion bekannt, bei der auf den Regaltraversen
Kaltprofilträger zur Aufnahme von Paletten liegen. Diese Träger sind im Querschnitt
hutförmig, liegen mit ihren unteren Flanschen auf den Traversen auf und sind mit diesen
verschraubt.
[0007] WO 00/27733 offenbart einen geneigten Regal-Fachboden, der in Richtung seiner Neigung
mit Rollen- und Führungsschienen versehen ist. Die Führungsschienen, die keine Tragfunktion
haben, weisen ein unten offenes Profil auf und werden über ihre Länge von mehreren
Kammleisten abgestützt, mit denen sie verhakt sind.
[0008] Der Erfindung liegt die generelle Aufgabe zugrunde, Nachteile, wie sie bei vergleichbaren
Regaltraversen nach dem Stand der Technik vorhanden sind, mindestens teilweise zu
überwinden. Eine speziellere Aufgabe der Erfindung kann darin gesehen werden, eine
Regaltraverse hoher Tragfähigkeit anzugeben, die sich mit geringem Aufwand herstellen
läßt.
[0009] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit der in Anspruch 1 angegebenen Erfindung.
[0010] Bei der danach gebildeten Regaltraverse sind die Randbereiche des Blechstreifens
bei der fertigen Regaltraverse unverbunden. Belastungsversuche haben gezeigt, daß
die Tragfähigkeit eines solchen nicht geschlossenen Profils gegenüber den herkömmlichen
geschlossenen, geschweißten oder ungeschweißten Profilen gleicher Wandstärke praktisch
unverändert ist. Somit läßt sich aus einem Blechstreifen gleicher Stärke eine Regaltraverse
hoher Tragfähigkeit einfach herstellen, wobei die fertige Traverse wegen der fehlenden
Schweißung auch noch leichter ist und sich leichter weiterverarbeiten läßt.
[0011] Der im unteren Wandteil des Trägerprofils vorgesehene Schlitz ist insofern günstig,
als eine definierte Schlitzbreite hinsichtlich der Breite des Ausgangs-Blechstreifens
und der Biegevorgänge toleranzfreundlich ist. Insbesondere kann mit einem Blechstreifen,
so wie er von einem handelsüblichen Coil kommt, gearbeitet werden, wobei der Biegevorgang
unmittelbar und ohne vorherige Bearbeitung der Kanten des Blechstreifens ausgeführt
werden kann.
[0012] Die Ausgestaltung der Erfindung nach den Ansprüchen 2 bis 4 ist für die Tragfähigkeit
der Regaltraverse günstig, wobei die Gestaltung nach Anspruch 5 zweckmäßig ist, um
ein insgesamt rechteckiges Traversenprofil ohne vorspringende Teile zu erhalten.
[0013] Die in der Weiterbildung nach Anspruch 6 vorgesehene Sicken ergibt eine ausreichend
hohe Fläche, um bei der fertigen Regaltraverse in dem nach innen springenden, geschützten
Bereich Beschriftungen oder Beschriftungsträger anzubringen.
[0014] Das in Anspruch 7 angegebene Profil weist den weiteren Vorteil auf, daß der hier
vorhandene Einzug eine vorzugsweise horizontale Fläche zum Auflegen von Metallböden
oder Spanplatten bildet.
[0015] Die in den Ansprüchen 8 und 9 genannten Maße sind für Traversen von Mittel- und Schwerlastregalen
zweckmäßig.
[0016] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung
näher erläutert. Darin zeigt
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Regaltraverse,
- Fig. 2
- eine Ansicht der Regaltraverse in Richtung des Pfeils II nach Fig. 1,
- Fig. 3
- das Profil des Traversenträgers nach Fig. 1 und 2 und
- Fig. 4
- ein alternatives Traversenprofil.
[0017] Gemäß Fig. 1 besteht die Regaltraverse insgesamt aus einem Träger
10 und an dessen beide Enden angeschweißten Endstücken
11. Die Endstücke
11 haben ein Winkelprofil, dessen breiterer Schenkel
12 mit seiner Außenfläche das Trägerprofil verschließt und mit seiner Innenfläche zur
Anlage an der Seitenwand
13 einer in Fig. 2 angedeuteten Regalsäule
14 dient. Der schmälere Schenkel
15 des Endstücks
11 dient zur Anlage an der Stirnwand
16 der Regalsäule
14 und weist mehrere Haken
17 zum Eingriff in aufeinander folgende Lochungen
18 auf, die in der Stirnwand
16 in regelmäßiger Teilung vorhanden sind.
[0018] Der Träger
10 der Regaltraverse hat ein insgesamt rechteckiges Profil, dessen Breite bei Lager-
und Industrieregalen beispielsweise 30 bis 50 mm, vorzugsweise 40 mm, beträgt und
deren Höhe je nach der geforderten Belastbarkeit beispielsweise zwischen 50 und 150
mm, mit bevorzugten in Standardmaßen von 60 mm, 80 mm, 100 mm, 120 mm und 130 mm,
liegt.
[0019] Das in Fig. 3 gezeigte Profil ist durch Biegen aus einem einzigen Blechstreifen hergestellt,
dessen Randbereiche
20, 21 in einer Ebene liegen und das untere Wandelement des Trägers
10 bilden. Die Kanten dieser Randbereiche
20, 21 sind nicht miteinander verbunden, sondern bilden einen Schlitz
22, dessen Breite mit beispielsweise 3 mm vorgegeben sein kann.
[0020] Die genaue Schlitzbreite ist unwesentlich. Ein schmaler Schlitz
22 ist vom Standpunkt der Stabilität des Profils von Vorteil; andererseits soll die
vorgegebene Schlitzbreite mindestens so groß sein, daß die Kanten der beiden Randbereiche
20, 21 bei normalen Toleranzen sowohl hinsichtlich Breite des Ausgangs-Blechstreifens als
auch hinsichtlich des Biegevorgangs höchstens einander berühren.
[0021] Die beiden vertikalen Wandteile
23 der Regaltraverse nach Fig. 3 weisen jeweils eine Sicke
25 in Form einer nach innen vertieften Wanne mit schräg nach außen weisenden, jeweils
durch doppelte Kröpfung gebildeten Endbereichen
26 auf. Die so gestalteten Sicken
25 resultieren in einer Versteifung des Traversenprofils.
[0022] Die Höhe des zwischen den Endbereichen
26 gelegenen ebenen mittleren Bereichs der wannenförmigen Sicken
25 liegt beispielsweise zwischen 2/3 und 5/6 der gesamten Profilhöhe. Auf diese Weise
ergibt sich an beiden Wandelementen
23 des Profils eine genügend hohe ebene Fläche zur Aufnahme von Beschriftungen, Etiketten,
Etikettenträgern, Preisschienen oder dergleichen, die durch die nach innen springende
Wannenform der Sicken
25 gegen Beschädigung am fertigen Regal geschützt sind.
[0023] In der Ausführungsform nach Fig. 4 ist das rechte Wandteil
23 genauso gestaltet wie in Fig. 3, während das linke Wandteil
27 in seinem oberen Bereich einen im Querschnitt etwa quadratischen Einzug
28 aufweist, der eine ebene horizontale Auflagefläche
29 zur Aufnahme etwa von Metall-Fachböden oder Spanplatten bildet. Diese Variante eignet
sich insbesondere für weniger hoch belastete Regale. Die Breite der Auflagefläche
29 liegt im Bereich von 1/2 bis 2/3 der Profilbreite des Trägers
10 und beträgt vorzugsweise 26 mm. Die bevorzugte Höhe des Einzugs
28 beträgt 22,5 mm.
1. Regaltraverse mit einem Träger (10), der ein durch Biegen eines Blechstreifens gebildetes Hohlprofil aufweist, und an
dessen Enden jeweils angeschweißten Endstücken (11), deren jedes mit Haken (17) zum Einhängen in Lochungen (18) einer Regalsäule (14) versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die das untere Wandteil des Trägerprofils bildenden Randbereiche (20, 21) des Blechstreifens unter Bildung eines Schlitzes (22) aufeinander zu verlaufen.
2. Regaltraverse nach Anspruch 1, wobei der Schlitz (22) eine Breite von wenigen Millimetern, vorzugsweise 3 mm, hat.
3. Regaltraverse nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Trägerprofil generell rechteckig ist
und die Randbereiche (20, 21) des Blechstreifens in einer Ebene liegen.
4. Regaltraverse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mindestens eines der
vertikalen Wandteile (23) des Trägerprofils eine Sicke (25) aufweist.
5. Regaltraverse nach Anspruch 4, wobei die Sicke (25) die Form einer in Richtung des Profilinnern vertieften Wanne mit schräg nach außen
weisenden Endbereichen (26) hat.
6. Regaltraverse nach Anspruch 4 oder 5, wobei die Sicke (25) einen wesentlichen Teil der Höhe der vertikalen Wandteile (23) des Trägerprofils einnimmt.
7. Regaltraverse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eines der vertikalen
Wandteile (27) des Trägerprofils im oberen Bereich einen Einzug (28) aufweist, der eine Auflagefläche (29) bildet.
8. Regaltraverse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Trägerprofil eine
Breite von 30 bis 50, vorzugsweise 40 mm, und eine Höhe zwischen 50 und 150 mm hat.
9. Regaltraverse nach Anspruch 7 und 8, wobei der Einzug (28) im wesentlichen quadratischen Querschnitt mit einer Kantenlänge von 1/2 bis 2/3
der Profilbreite des Trägers (10) hat.