(19)
(11) EP 1 317 894 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.06.2003  Patentblatt  2003/24

(21) Anmeldenummer: 02026788.6

(22) Anmeldetag:  02.12.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A47B 57/40
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO

(30) Priorität: 07.12.2001 DE 20119883 U

(71) Anmelder: Tegometall (International) AG
8574 Lengwil (CH)

(72) Erfinder:
  • Bohnacker, Ulrich
    8559 Fruthwilen (CH)

(74) Vertreter: Strehl Schübel-Hopf & Partner 
Maximilianstrasse 54
80538 München
80538 München (DE)

   


(54) Regaltraverse


(57) Eine Regaltraverse weist einen durch Biegen eines Blechstreifens gebildeten Träger (10) mit generell rechteckigem Hohlprofil auf. Die das untere Wandteil des Trägerprofils bildenden Randbereiche (20,21) des Blechstreifens sind nicht miteinander verbunden, sondern bilden miteinander einen Schlitz (22). Die vertikalen Wandteile (23) des Trägerprofils weisen jeweils eine wannenförmige Sicke (25) zur Versteifung und zur Aufnahme von Beschriftungen oder Beschriftungsträgern auf.




Beschreibung


[0001] Regaltraversen stellen Verstrebungen zwischen vertikalen Säulen eines Regals dar. Sie verlaufen in der Regel horizontal und dienen typisch als Auflage für Regal-Fachböden, im Schwerlastbereich zur Aufnahme von Paletten.

[0002] Regaltraversen sind für die Tragfähigkeit eines Regals von Bedeutung, denn ihre Stabilität bestimmt die Belastbarkeit des aufliegenden Fachbodens bzw. die Aufnahmefähigkeit für Paletten. Da sie ferner ein Einknicken der vertikalen Regalsäulen verhindern, bestimmt die Stabilität der Traversen auch die Belastbarkeit dieser Säulen.

[0003] Herkömmliche Regaltraversen werden aus geschlossenen Vierkant-Profilrohren hergestellt. Derartige Regaltraversen sind verhältnismäßig schwer und teuer.

[0004] Aus US-A-3,587,483 ist eine Regaltraverse mit einem durch Biegen eines Blechstreifens gebildeten Hohlprofil gemäß dem ersten Teil des Anspruchs 1 bekannt. Die einen oberen Wandteil der Traverse bildenden Randbereiche des Blechstreifens sind miteinander überlappend verschweißt. Die Schweißung macht nicht nur das Herstellverfahren aufwendig, sondern stört auch beim Zuschneiden des Profils auf die gewünschte Traversenlänge.

[0005] Diese Schwierigkeiten sind in verstärktem Maße vorhanden, wenn das Profil aus zwei gebogenen Blechstreifen zusammengesetzt wird, die im oberen und unteren Wandteil miteinander verschweißt werden, wie dies bei den Regaltraversen gemäß US-A-3,587,483 und auch DE-A-26 28 537 der Fall ist.

[0006] Aus DE-A-43 01 475 ist eine Regalkonstruktion bekannt, bei der auf den Regaltraversen Kaltprofilträger zur Aufnahme von Paletten liegen. Diese Träger sind im Querschnitt hutförmig, liegen mit ihren unteren Flanschen auf den Traversen auf und sind mit diesen verschraubt.

[0007] WO 00/27733 offenbart einen geneigten Regal-Fachboden, der in Richtung seiner Neigung mit Rollen- und Führungsschienen versehen ist. Die Führungsschienen, die keine Tragfunktion haben, weisen ein unten offenes Profil auf und werden über ihre Länge von mehreren Kammleisten abgestützt, mit denen sie verhakt sind.

[0008] Der Erfindung liegt die generelle Aufgabe zugrunde, Nachteile, wie sie bei vergleichbaren Regaltraversen nach dem Stand der Technik vorhanden sind, mindestens teilweise zu überwinden. Eine speziellere Aufgabe der Erfindung kann darin gesehen werden, eine Regaltraverse hoher Tragfähigkeit anzugeben, die sich mit geringem Aufwand herstellen läßt.

[0009] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit der in Anspruch 1 angegebenen Erfindung.

[0010] Bei der danach gebildeten Regaltraverse sind die Randbereiche des Blechstreifens bei der fertigen Regaltraverse unverbunden. Belastungsversuche haben gezeigt, daß die Tragfähigkeit eines solchen nicht geschlossenen Profils gegenüber den herkömmlichen geschlossenen, geschweißten oder ungeschweißten Profilen gleicher Wandstärke praktisch unverändert ist. Somit läßt sich aus einem Blechstreifen gleicher Stärke eine Regaltraverse hoher Tragfähigkeit einfach herstellen, wobei die fertige Traverse wegen der fehlenden Schweißung auch noch leichter ist und sich leichter weiterverarbeiten läßt.

[0011] Der im unteren Wandteil des Trägerprofils vorgesehene Schlitz ist insofern günstig, als eine definierte Schlitzbreite hinsichtlich der Breite des Ausgangs-Blechstreifens und der Biegevorgänge toleranzfreundlich ist. Insbesondere kann mit einem Blechstreifen, so wie er von einem handelsüblichen Coil kommt, gearbeitet werden, wobei der Biegevorgang unmittelbar und ohne vorherige Bearbeitung der Kanten des Blechstreifens ausgeführt werden kann.

[0012] Die Ausgestaltung der Erfindung nach den Ansprüchen 2 bis 4 ist für die Tragfähigkeit der Regaltraverse günstig, wobei die Gestaltung nach Anspruch 5 zweckmäßig ist, um ein insgesamt rechteckiges Traversenprofil ohne vorspringende Teile zu erhalten.

[0013] Die in der Weiterbildung nach Anspruch 6 vorgesehene Sicken ergibt eine ausreichend hohe Fläche, um bei der fertigen Regaltraverse in dem nach innen springenden, geschützten Bereich Beschriftungen oder Beschriftungsträger anzubringen.

[0014] Das in Anspruch 7 angegebene Profil weist den weiteren Vorteil auf, daß der hier vorhandene Einzug eine vorzugsweise horizontale Fläche zum Auflegen von Metallböden oder Spanplatten bildet.

[0015] Die in den Ansprüchen 8 und 9 genannten Maße sind für Traversen von Mittel- und Schwerlastregalen zweckmäßig.

[0016] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt
Fig. 1
eine Seitenansicht einer Regaltraverse,
Fig. 2
eine Ansicht der Regaltraverse in Richtung des Pfeils II nach Fig. 1,
Fig. 3
das Profil des Traversenträgers nach Fig. 1 und 2 und
Fig. 4
ein alternatives Traversenprofil.


[0017] Gemäß Fig. 1 besteht die Regaltraverse insgesamt aus einem Träger 10 und an dessen beide Enden angeschweißten Endstücken 11. Die Endstücke 11 haben ein Winkelprofil, dessen breiterer Schenkel 12 mit seiner Außenfläche das Trägerprofil verschließt und mit seiner Innenfläche zur Anlage an der Seitenwand 13 einer in Fig. 2 angedeuteten Regalsäule 14 dient. Der schmälere Schenkel 15 des Endstücks 11 dient zur Anlage an der Stirnwand 16 der Regalsäule 14 und weist mehrere Haken 17 zum Eingriff in aufeinander folgende Lochungen 18 auf, die in der Stirnwand 16 in regelmäßiger Teilung vorhanden sind.

[0018] Der Träger 10 der Regaltraverse hat ein insgesamt rechteckiges Profil, dessen Breite bei Lager- und Industrieregalen beispielsweise 30 bis 50 mm, vorzugsweise 40 mm, beträgt und deren Höhe je nach der geforderten Belastbarkeit beispielsweise zwischen 50 und 150 mm, mit bevorzugten in Standardmaßen von 60 mm, 80 mm, 100 mm, 120 mm und 130 mm, liegt.

[0019] Das in Fig. 3 gezeigte Profil ist durch Biegen aus einem einzigen Blechstreifen hergestellt, dessen Randbereiche 20, 21 in einer Ebene liegen und das untere Wandelement des Trägers 10 bilden. Die Kanten dieser Randbereiche 20, 21 sind nicht miteinander verbunden, sondern bilden einen Schlitz 22, dessen Breite mit beispielsweise 3 mm vorgegeben sein kann.

[0020] Die genaue Schlitzbreite ist unwesentlich. Ein schmaler Schlitz 22 ist vom Standpunkt der Stabilität des Profils von Vorteil; andererseits soll die vorgegebene Schlitzbreite mindestens so groß sein, daß die Kanten der beiden Randbereiche 20, 21 bei normalen Toleranzen sowohl hinsichtlich Breite des Ausgangs-Blechstreifens als auch hinsichtlich des Biegevorgangs höchstens einander berühren.

[0021] Die beiden vertikalen Wandteile 23 der Regaltraverse nach Fig. 3 weisen jeweils eine Sicke 25 in Form einer nach innen vertieften Wanne mit schräg nach außen weisenden, jeweils durch doppelte Kröpfung gebildeten Endbereichen 26 auf. Die so gestalteten Sicken 25 resultieren in einer Versteifung des Traversenprofils.

[0022] Die Höhe des zwischen den Endbereichen 26 gelegenen ebenen mittleren Bereichs der wannenförmigen Sicken 25 liegt beispielsweise zwischen 2/3 und 5/6 der gesamten Profilhöhe. Auf diese Weise ergibt sich an beiden Wandelementen 23 des Profils eine genügend hohe ebene Fläche zur Aufnahme von Beschriftungen, Etiketten, Etikettenträgern, Preisschienen oder dergleichen, die durch die nach innen springende Wannenform der Sicken 25 gegen Beschädigung am fertigen Regal geschützt sind.

[0023] In der Ausführungsform nach Fig. 4 ist das rechte Wandteil 23 genauso gestaltet wie in Fig. 3, während das linke Wandteil 27 in seinem oberen Bereich einen im Querschnitt etwa quadratischen Einzug 28 aufweist, der eine ebene horizontale Auflagefläche 29 zur Aufnahme etwa von Metall-Fachböden oder Spanplatten bildet. Diese Variante eignet sich insbesondere für weniger hoch belastete Regale. Die Breite der Auflagefläche 29 liegt im Bereich von 1/2 bis 2/3 der Profilbreite des Trägers 10 und beträgt vorzugsweise 26 mm. Die bevorzugte Höhe des Einzugs 28 beträgt 22,5 mm.


Ansprüche

1. Regaltraverse mit einem Träger (10), der ein durch Biegen eines Blechstreifens gebildetes Hohlprofil aufweist, und an dessen Enden jeweils angeschweißten Endstücken (11), deren jedes mit Haken (17) zum Einhängen in Lochungen (18) einer Regalsäule (14) versehen ist,
   dadurch gekennzeichnet, daß die das untere Wandteil des Trägerprofils bildenden Randbereiche (20, 21) des Blechstreifens unter Bildung eines Schlitzes (22) aufeinander zu verlaufen.
 
2. Regaltraverse nach Anspruch 1, wobei der Schlitz (22) eine Breite von wenigen Millimetern, vorzugsweise 3 mm, hat.
 
3. Regaltraverse nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Trägerprofil generell rechteckig ist und die Randbereiche (20, 21) des Blechstreifens in einer Ebene liegen.
 
4. Regaltraverse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mindestens eines der vertikalen Wandteile (23) des Trägerprofils eine Sicke (25) aufweist.
 
5. Regaltraverse nach Anspruch 4, wobei die Sicke (25) die Form einer in Richtung des Profilinnern vertieften Wanne mit schräg nach außen weisenden Endbereichen (26) hat.
 
6. Regaltraverse nach Anspruch 4 oder 5, wobei die Sicke (25) einen wesentlichen Teil der Höhe der vertikalen Wandteile (23) des Trägerprofils einnimmt.
 
7. Regaltraverse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eines der vertikalen Wandteile (27) des Trägerprofils im oberen Bereich einen Einzug (28) aufweist, der eine Auflagefläche (29) bildet.
 
8. Regaltraverse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Trägerprofil eine Breite von 30 bis 50, vorzugsweise 40 mm, und eine Höhe zwischen 50 und 150 mm hat.
 
9. Regaltraverse nach Anspruch 7 und 8, wobei der Einzug (28) im wesentlichen quadratischen Querschnitt mit einer Kantenlänge von 1/2 bis 2/3 der Profilbreite des Trägers (10) hat.
 




Zeichnung







Recherchenbericht