[0001] Neben den herkömmlichen thermischen Verfahren beim Schneiden und Trennen von vorwiegend
metallischen, plattenförmigen Werkstücken mittels Autogen,Plasma- und Laser-Schneidmaschinen
hat sich in den letzten Jahren das nicht thermische abrasive Wasserstrahl-Schneiden
weltweit in steigendem Umfang etabliert.
[0002] Bei diesem Trennverfahren wird ein kontinuierlicher dünner Wasserstrahl, mit sehr
hoher Geschwindigkeit aus einem Strahlrohr in geringem Abstand von wenigen Millimetern
zum Werkstück austretend, zum abrasiven Abtragen von Werkstück-Material angewendet.
Dem unter sehr hohem Druck von einigen tausend BAR stehenden Wasser werden kurz vor
dem Eintritt in das Strahlrohr sehr scharfkantige und sehr harte Abrasiv-Mittel in
feiner Körnung beigemischt, die es ermöglichen, sowohl spröde als auch weiche, nichtmetallische
Werkstoffe ebenso wie nahezu alle Metalle wirtschaftlich zu bearbeiten.
[0003] Bei thermischen Verfahren kommt es darauf an, die Energiequelle, wie z.B. die Gas/Sauerstoff-Flamme
des Autogenbrenners oder den Lichtbogen eines Plasmabrenners, nahe genug an das Werkstück
heranzuführen, um dieses im Trennbereich zu verflüssigen.
[0004] Für Wasserstrahlschneiden ist die abrasive Energie in unmittelbarer Nähe zur Austrittsöffnung
des Strahlrohrs am größten und deshalb am wirksamsten für den abrasiven Schneidvorgang.
[0005] Sowohl bei den thermischen Trennverfahren wie auch beim Wasserstrahlschneiden ist
es also notwendig, den Abstand zwischen dem Bearbeitungswerkzeug und dem Werkstück
möglichst optimal einzuhalten.
[0006] Um den optimalen Abstand auch dann aufrecht zu erhalten, wenn bei senkrecht positioniertem
Werkzeug die Lage der Oberfläche des Werkstücks nicht horizontal bleibt, wie z.B.
bei nicht völlig waagrechter Lagerung von Platten, werden bei thermischen Brenn- und
Laserschneidmaschinen berührende (taktile) oder nicht berührende Abstandssensor-Führungssysteme
eingesetzt, die über einen Nachführ-Antrieb des Bearbeitungs-Werkzeuges automatisch
den Bearbeitungs-Abstand während des Schneidens konstant halten. Als taktile Sensoren
werden Gleitschuhe oder Gleitringe verwendet, deren Position in Relation und in Richtung
zur Werkzeug-Bearbeitungsachse ein elektrisches Regelungssignal erzeugt, welches über
einen Antrieb zum Nachführen des Bearbeitungswerkzeuges verwendet wird, wenn Abweichungen
vom gewünschten Abstand auftreten.
[0007] Nicht berührende Sensoren sind als kapazitive, induktive und brennspannungsabhängige
Systeme bei thermischen Schneidmaschinen seit Jahrzehnten allgemein im Einsatz. Ihre
elektrischen Ausgangssignale sind ebenfalls Funktionen des Abstandes zum Werkstück.
[0008] Beim Wasserstrahlschneiden können kapazitive Sensoren nicht verwendet werden, weil
diese nur bei trockener Umgebung zuverlässige Signale liefern. Andere berührungslose
Abstands-Sensorsysteme, wie Triangulations-Laser, optoelektronische oder Ultraschall-Abstands-Sensoren,
kommen aus Gründen der Bearbeitungs-Umgebung (Spritzwasser, Rückprall und Abrasiv-Materialansammlungen)
nicht in Betracht.
[0009] Bislang werden deshalb Wasserstrahl-Schneidemaschinen mit taktilen Abstands-Sensoren
betrieben, die
entweder vor Beginn des Bohr- und Schneidzyklus den Abstand zwischen der Austrittsöffnung
des Strahlrohres und dem Werkstück ermitteln, dann vom Werkstück abgehoben werden
und während des Schneidens nicht im Eingriff sind,
oder während des Bohr- und anschließenden Schneidvorganges auf dem Werkstück aufliegend
gleitend mitgeführt werden.
[0010] Mit gleitenden taktilen Sensoren können Schneidprozesse sowohl bei Metallen als auch
bei nichtmetallischen Materialien ausreichender Festigkeit abstandsgeregelt durchgeführt
werden.
[0011] Bei empfindlichen Oberflächen der Werkstücke, wie Sichtflächen von Metallen oder
polierten bzw. glasierten nichtmetallischen Materialien, ergeben sich jedoch Probleme
durch Verkratzen in Folge abgelagerter Abrasivmittel und Materialabtragungen auf der
WerkstückOberfläche.
[0012] In letzter Zeit wurden versuchsweise vereinzelt induktive Sensorsysteme beim Wasserstrahlschneiden
eingesetzt. Induktive Sensorsysteme arbeiten nach dem Prinzip der Rückwirkung von
induzierten Wirbelstromfeldern auf eine Induktivität. Sie sind unempfindlich gegen
Wasser und Wasserdampf. Dabei hatte sich gezeigt, dass der Rückprall des hochenergetischen
Wasserstrahls, insbesondere beim Bohrvorgang (vor dem Durchstechen des Werkstücks
und damit vor dem eigentlichen Schneiden) im Zusammenwirken mit dem Abrasivmittel,
den Sensorkörper extrem belastet und nach kurzer Betriebszeit zerstört.
[0013] Für nichtmetallische Materialien ist das induktive Verfahren nicht einsetzbar, da
dort keine Wirbelstromfelder entstehen.
[0014] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Wasserstrahl-Schneidemaschinen, die mit
induktiven, berührungslos funktionierenden Abstandssensor-Systemen für metallische
Werkstücke ausgerüstet sind, welche so gestaltet sind, dass die Nachteile der taktilen
Sensorik beim Schneiden vermieden werden, die ferner für nichtmetallische Werkstoffe
durch einen Zusatz taktil anpassbar gestaltet sind , die außerdem konstruktiv integrierte
Mittel zum Wegspülen von Materialanhäufungen in Nähe des Strahlrohres enthalten und
bei denen zusätzlich Verschleiß-Sperrschichten zum Schutz der Sensorkörper vorgesehen
sind.
[0015] Erfindungsgemäß bestehen solche induktiven Sensorsysteme aus einem vorzugsweise zylindrischen
Hauptkörper kurzer Baulänge, der über das Strahlrohr konzentrisch geschoben und entweder
an diesem oder an der Einspannung des Strahlrohres angeklemmt wird, bestehend aus
einem metallischen Teil mit der Klemmvorrichtung und einem nichtmetallischen Teil
mit dem induktiven Sensorsystem. Dieses wird teilweise vom metallischen Teil so umschlossen,
daß es gegen mechanische Krafteinwirkungen im Betrieb weitgehend geschützt ist.
[0016] Konzentrisch zur Längsachse des ringförmigen Sensors ist eine rohrförmige Spülführung
vorgesehen, durch die das Spülmedium, vorzugsweise Wasser, parallel zum Strahlrohr
und dieses umschließend in Richtung zum Strahlrohrende geleitet wird, so dass es unmittelbar
an der Bearbeitungsstelle auf das Werkstück auftrifft und die Material-Ablagerungen
nach allen Seiten wegschwemmen kann.
[0017] Das Spülmittel wird über ein oder mehrere, festverbundene Führungsrohre dem Hauptkörper
zugeleitet. Sie sind so angeordnet, dass die Anschlüsse der Zuführungsschläuche außerhalb
des Bereiches bleiben, der von Rückprall und abrasiver Einwirkung erreicht werden
könnte.
[0018] In ähnlicher Weise ist auch der elektrische Anschluß des induktiven Sensorsystems
gestaltet, so dass aus dem Hauptkörper zwei oder mehrere , vorzugsweise von der Bearbeitungsebene
wegführende Rohre herausragen, von denen wenigstens eines mit einer Anschluß-Steckverbindung
für die Sensorfunktion ausgerüstet ist.
[0019] Der zylindrische Hauptkörper ist so gestaltet, dass erforderlichenfalls ein taktiler
Zusatz konzentrisch aufgeschoben und mit dem Hauptkörper durch Klemmen oder Verschrauben
verbunden werden kann.
[0020] Erfindungsgemäß besteht der taktile Zusatz aus einem vorzugsweise metallischen, rohrförmigen
Anschlußkörper und einer beweglichen, nicht gleitend gelagerten, lediglich die induktive
Sensoreinrichtung umschließende Führungseinrichtung hoher Steifigkeit gegen seitliche
Kräfte, jedoch geringer Auslenkkraft in Richtung der Hauptachse. Sie ist ringförmig
aufgebaut und an der dem Werkstück zugekehrten Seite von einer ringförmigen Metallplatte
abgeschlossen, die ihrerseits einen auswechselbaren Gleitring hoher Abriebfestigkeit
trägt. Diese Führungseinrichtung ist erfindungsgemäß durch federnde konstruktive Mittel,
ohne gleitende Teile, gekennzeichnet.
[0021] Die Auslenkkraft in Richtung parallel zur Hauptachse ist erfindungsgemäß in einfacher
Weise einstellbar, um sie den jeweiligen Anforderungen bei taktiler Abstandsführung
anpassen zu Eine Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist in Fig 1 dargestellt.
[0022] Darin ist mit 1 der Wasserstrahl-Schneidkopf in einer funktionell vereinfachten Form
gezeigt. Mit 2 ist das Ventil für den Wasser-Zufluss benannt, der durch das Rohr 3
in den Schneidkopf geführt ist. 4 stellt das Zuleitungsrohr für das abrasive Mittel
dar, welches im Schneidkopf dem Wasser zugeführt, von diesem mitgerissen und nach
dem Austreten aus dem Strahlrohr 12 zum Abtragen des Materials am Werkstück 13 dient.
[0023] Der Hauptkörper 5 mit der nicht gezeichneten Klemmvorrichtung ist konzentrisch zum
Strahlrohr 12 auf dieses aufgeschoben. Er trägt den Sensorkörper 6 und umhüllt diesen
teilweise auf der Seite zum mechanischen Schutz.
[0024] In den Hauptkörper 5 führt ein Rohr 7 mit dem Verbindungskabel 8 zum elektrischen
Anschluß des Sensors 6.
[0025] Ein weiteres Rohr 10 führt zu einer Ringkammer 11. Diese ist parallel und konzentrisch
zum Strahlrohr bis zu dessen Austritt aus dem Sensorkörper verlängert, jedoch mit
einem geringeren Durchmesser.
[0026] Durch das Rohr 10 wird das Spülmittel, vorzugsweise Wasser, mit hohem Druck in die
Ringkammer 11 gepresst.
[0027] Das Wasser strömt dann parallel zum Strahlrohr und dieses umhüllend mit zunehmender
Geschwindigkeit in Richtung zum Strahlrohreingang aus. Zu Fig 1 wird dies durch Pfeile
angedeutet.
[0028] Die kinetische Energie des ausströmenden Spülmittel bewirkt, dass Materialansammlungen
durch das abrasive Strahlmittel und durch Materialabtragung oberhalb des Werkstücks
nach allen Seiten weggespült werden. Bei metallischen und nichtmetallischen Werkstücken
werden dadurch Stauungen, zusätzliche seitliche Belastungen des Strahlrohrs und Rückwirkungen
auf die Sensorfunktion vermieden.
[0029] Beim "Bohren", also in der Zeit der Einwirkung des Wasserstrahls auf die WerkstückOberfläche
bis zum Durchstoßen des Werkstücks, wird der gesamte Materialabrieb zusammen mit dem
Abrasivmittel entgegengesetzt zur Strahlrichtung, also in Richtung zum Sensor, zurückgeschleudert
und trifft mit hoher kinetischer Energie auf die Unterseite des Sensorkörpers auf.
[0030] Das Material des Sensorkörpers 6 ist zwar im Rahmen des Möglichen resistent gegen
diese Belastungen, um jedoch einen zuverlässigen Schutz des Sensorkörpers zu erreichen,
ist dieser auf seiner Unterseite mit einer Schutzplatte 14 ausgestattet. Diese ist
von solcher Beschaffenheit, dass sie die auftretenden Partikel beim Bohrvorgang abbremst
und außerdem weitgehende Abriebfestigkeit aufweist. Sie kann je nach Erfordernissen
mit wenigen Handgriffen leicht ausgetauscht werden, wenn sie einen bestimmten Verschleiss
erlitten hat. Zur Überwachung des Verschleissgrades dieser Schutzplatte ist erfindungsgemäß
diese Platte mit Vorrichtungen ausgerüstet, die bei einem bestimmten Verschleiss ein
elektrisches Signal auslösen, das zum Austausch auffordert. Gegenstand dieser Erfindung
ist auch diese Vorrichtung in verschiedenen Ausbildungsformen, gekennzeichnet durch
eine oder mehrere, in der Schutzplatte untergebrachte elektrische Leiter oder Leiterbahnen,
welche entweder direkt oder indirekt bei Erreichen eines bestimmten Verschleissgrades
durch die dann direkte Einwirkung der rückgestrahlten Partikel eine Änderung ihrer
elektrischen Werte oder ihrer Leitfähigkeit infolge Unterbrechung erfahren, was zur
elektrischen Signalerzeugung verwendet wird.
[0031] Eine Ausbildung dieser erfindungsgemäßen Schutzplatte ist in Fig 2 Av.B gezeigt.
[0032] Mit 14 ist die Schutzplatte bezeichnet. Sie besteht beispielsweise aus einem gummiartigen
Material. In ihrem Innern etwa mittig ist eine Leiterbahn-Anordnung 16 vorzugsweise
in Form einer gedruckten Schaltung auf einen dünnen Träger 15 oder in Form von dünnen
Drahten in einer Spiralanordnung, unmittelbar eingebettet, eingebracht. Ein elektrischer
Kondensator 17 verbindet beide Enden der Spirale miteinander, so dass diese Anordnung
einen Schwingkreis bildet, der eine bestimmte Resonanzfrequenz aufweist.
[0033] Im Sensorkörper befindet sich zusätzlich zur Sensoranordnung selbst ein weiterer
Schwingkreis, der auf die gleiche Frequenz wie der in der Schutzplatte untergebrachte
Schwingkreis abgestimmt und vorzugsweise mit einem Oszillatorkreis verbunden ist.
[0034] Durch die unmittelbare Nähe des Schwingkreises in der Schutzplatte und dieser Oszillator
+ Schwingkreisschaltung im Sensorkörper ist eine enge Kopplung beider Kreise gegeben.
Der passive Kreis in der Schutzplatte entzieht dem Oszillator-Schwingkreis so viel
Energie, dass dieser nicht mehr die Selbsterregungsbedingung erfüllen kann. Dadurch
setzt die Oszillatorschwingung aus und der Oszillator gibt keine Ausgangsspannung
zur Signalerzeugung ab.
[0035] Sobald der Verschleiss der Schutzplatte soweit fortgeschritten ist, dass die Leiterbahnen
teilweise freigelegt und dem Angriff der rückprallenden Partikel direkt ausgesetzt
sind, treten nach kurzer Betriebszeit Unterbrechungen an den Leiterbahnen auf, so
dass der dämpfende Schwingkreis in der Schutzplatte aufgetrennt wird, daraufhin der
Oszillator nicht mehr bedämpft ist und sofort anschwingen kann. Dessen Ausgangsspannung
erzeugt das Aufforderungs-Signal "Schutzplatte tauschen".
[0036] Dieses Signal wird auch bei fehlender Schutzplatte abgegeben. In der Maschinensteuerung
kann es zum Blockieren der Inbetriebnahme des Schneidkopfes verwendet werden. Eine
andere erfindungsgemäße Ausbildung der Schutzplatte ist in Fig 3 Au.B gezeigt.
Zur Überwachung des Verschleissgrades wird in dieser Ausbildung nicht ein passiver
Schwingkreis in die Schutzplatte eingebracht, wie in Fig 2 abgebildet, sondern die
beiden Enden der vorzugsweise mäanderförmigen oder spiraligen Leiterbahn werden mit
einem Kabelanschluß verbunden, der zu einer Überwachungsschaltung auf Leiterbahn-Unterbrechung
führt. Sobald die Leiterbahn an einer Stelle unterbrochen wird, spricht die Überwachungsschaltung
an und erzeugt wiederum das Signal "Schutzplatte tauschen".
[0037] In Fig 3 A ist die Schutzscheibe 14 mit der Zwischenschicht-Leiterbahnanordnung 18
als mäanderförmige Ausbildung gezeigt.
[0038] Die Leiterbahn 18 ist über das Kabel 19 über eine nicht dargestellte Steckverbindung
zur Überwachungsschaltung 20 geführt, welche in bekannter Weise eine Leiterbahnunterbrechung
detektiert. Ein anderes Beispiel für die Ausbildung des elektrischen Anschlusses ist
in Fig 3B dargestellt. Die Kontaktierung der Leiterbahn ist hier unmittelbar am Sensorkörper
vorgesehen. In Fig 3 B ist der Sensorkörper 6 mit einem Innenrohr 33 aus einem isolierenden
Material versehen, das mit Kontaktierungen 34 und den Anschlüssen 35 ausgerüstet ist.
Die Leiterbahn 18 führt in der Schutzplatte 14 zu entsprechenden Kontaktflächen gegenüber
den Kontaktierungen 34. Fig 3 B zeigt nur die zum Verständnis dieser Ausbildung erforderlichen
Teile des Sensorsystems.
[0039] Bei der erfindungsgemäßen Zusatzeinrichtung für die Abstandsregelung mit Hilfe eines
taktilen Zusatzes zum induktiven Sensor ist folgendes Funktionsprinzip zu Grunde gelegt:
Bei nicht metallischen bzw. nicht elektrisch gut leitfähigen Werkstücken können sich
durch die magnetischen Wechselfelder des induktiven Sensors keine Wirbelströme im
Werkstück ausbilden, so dass die Induktivität des Sensors bzw. seine Wechselfeldverteilung
durch das Werkstück nicht verändert wird und der Sensor keine abstandsabhängigen Signale
erzeugen kann.
[0040] Der erfindungsgemäße taktile Zusatz ist nun so beschaffen, dass ein metallischer
Körper vorzugsweise ein Ring oder ein Rohrstück, welches in Richtung der Hauptachse
des Strahlrohrs beweglich gelagert und mit einem taktilen, alsoauf dem Werkstück aufliegenden,
verschleissarmen, vorzugsweise ringförmigen Körper verbunden ist. Im Falle der Ringform
des metallischen Körpers ist dieser zwischen Werkstück und Sensorkörper parallel zu
diesem angeordnet und kann in Richtung zum Sensorkörper ausgelenkt werden.
[0041] Wird ein Rohrstück verwendet, so wird dieses konzentrisch zum Sensorkörper und diesen
seitlich umschließend zwischen Sensorkörper und der mantelartigen Fortsetzung des
metallischen Hauptkörpers angeordnet, Dadurch bildet das Rohrstück einen Kurzschlussring
in seiner Wirkung auf das induktive Sensorsystem, der dessen elektrische Werte je
nach seiner Position zum Sensorsystem verändert.
Fig 4 zeigt eine der möglichen Ausbildungsformen der taktilen Zusatzeinrichtung als
Beispiel eines ringförmigen metallischen Körpers zwischen dem Werkstück und dem Sensorkörper,
teilweise in Schnitt-Darstellung zum besseren Verständnis.
[0042] In Fig 4 ist auf dem Hauptkörper 5 des Sensors der taktile Zusatz 21 aufgesetzt und
in nicht besonders gezeichneter Weise befestigt.
Der taktile Zusatz enthält eine vertikal auslenkbare seitensteife Führungseinrichtung,
die schematisch angedeutet und mit 22 bezeichnet ist. Ihre Gestaltung wird in Fig
6 näher beschrieben. Sie führt Stützen 23, die den metallischen Ring 24 tragen. Er
kann sich in Richtung zum Sensorkörper parallel bewegen. Die Stützen 23 führen weiter
zum Gleitring 25, welcher in Arbeitsstellung des Schneidkopfes auf dem Werkstück aufliegt.
[0043] Wenn sich die Werkstück-Position der Oberfläche relativ zur vertikalen Position des
Schneidkopfes verändert, so wird der Gleitring 25 oder an dessen Stelle eine oder
mehrere Rollen-bzw. Radführungen oder pneumatische bzw. hydraulische Abstandsführungen
ebenfalls eine relative Verlagerung in Richtung zum Sensor hin oder von ihm weg ausführen
und dabei den metallischen Ring 24 mitnehmen, so dass sich dessen Abstand zum Sensor
verändert.
[0044] Der Sensor reagiert daraufhin so, als befinde sich unter ihm ein metallisches Werkstück,
so dass sein Ausgangssignal eine Funktion des Abstandes zum Werkstück darstellt.
[0045] Der metallische Ring 24 kann ebenfalls mit einem Verschleissschutz auf seiner Unterseite
ausgestattet werden, wie in Fig 1 beschrieben.
[0046] Beim seitlichen Verfahren des Schneidkopfes parallel zum Werkstück, während des Wasserstrahlschnittes,
gleitet der Ring 25 auf dem Werkstück mit, wobei das Spülmittel, angedeutet als Pfeile,
dafür sorgt, dass sich die Abrasiv-Partikel nicht am Gleitring anhäufen können. Dieser
ist mit Durchbrüchen versehen, durch die die Partikel nach aussen weggeschwemmt werden.
Fig 5 zeigt eine ähnliche Anordnung eines taktilen Zusatzes, ausgerüstet mit einem
rohrförmigen metallischen Körper.
[0047] An Stelle des in Fig 4 gezeigten metallischen Ringes 24 ist in Fig 5 der metallische
Rohrkörper 27 angeordnet, der konzentrisch um den Sensorkörper 6 positioniert ist.
Durch zweckmäßige Anordnung der Spulen im Innern des Sensorkörpers wird erreicht,
dass die vertikale Verschiebung des metallischen Rohrkörpers 27 gleiche Ausgangssignale
des Sensors bewirkt, wie es der metallische Ringkörper unterhalb des Sensors oder
ein metallisches Werkstück bei gleicher vertikaler Auslenkung bzw. Abstandsänderung
ergeben würde.
[0048] In Fig 5 ist ein ringförmiger Spalt zwischen dem Sensorkörper 6 und dem Fortsatz
des Sensor-Hauptkörpers 5 vorhanden, in dem der Rohrkörper 27 bewegt wird.
[0049] Fig 6 zeigt ein Beispiel für die Führungseinrichtung des beweglichen Teils einer
taktilen Zusatzeinrichtung.
[0050] Die besonders erschwerten Umgebungsbedingungen, denen die Wasserstrahl-Sensoreinrichtungen
ausgesetzt sind, erfordern besondere konstruktive Lösungen für die Lagerung der beweglichen
Teile der taktilen Zusatzeinrichtung.
Erfindungsgemäß wird dafür eine Anordnung angewendet, die ohne gleitende Führungselemente
nur mit federnden Elementen ausgerüstet ist, welche hohe Steifigkeit des Führungssystems
gegen die seitlichen Kräfte durch das Gleiten des Gleitrings oder die rollen/Radführung,
auf dem Werkstück bei gleichzeitig geringen vertikalen Auslenkkräften aufweisen.
[0051] Die besonderen Merkmale dieser Führungseinrichtung sind mehrfach in 2 oder mehreren
Ebenen konzentrisch um den Sensorkörper angeordnete Blattfedersegmente 28.
[0052] Jedes Blattfederelement weist einen symmetrischen Schlitz auf, der das Element in
2 gleichartige federnde Streifen aufteilt, so dass die federnde Länge größer wird.
[0053] Am Ende der Blattfedersegment-Streifen sind Bohrungen 29 und 31 vorgesehen. Durch
die Bohrungen 29 sind verschraub- oder vernietbare Stempel 30 eingebracht, die im
Körper des taktilen Zusatzes oben enden und den aussenliegenden Teil des Federsegments
dort fixieren.
[0054] Die Bohrungen 31 sind ebenfalls mit gleichartigen Stempeln versehen, die sich in
den Halterungen 23 für den Gleitring 25 fortsetzen. Auf der Oberseite sind weiterhin
Zusatzfedern 31 mit Verstellschrauben 32 angeordnet, mit denen die abwärtsgerichtete
Federkraft eingestellt werden kann.
[0055] Ein in Fig 6 nicht besonders gezeichneter Anschlag für die inneren Federsegmentstreifen
begrenzen den Federweg nach unten.
[0056] Aus der Fig 6 ist leicht die Funktion dieser gleitfreien Führungseinrichtung zu ersehen.
Sie zeigt der Übersicht halber lediglich die Blattfedersegmente.
Die beiden inneren Federsegmentstreifen können sich am offenen Ende in Richtung vom
Betrachter weg oder zu ihm hin bewegen, während die äußere Federsegmentstreifen in
ihrer Lage bleiben. Das geschlossene Ende des Federsegment folgt der Durchbiegung
des inneren Federsegmentstreifens etwa auf halbem Wege.
[0057] Durch die übereinander in 2 oder mehreren Ebenen angeordnete geschlitzten Federsegmente
wird besonders hohe seitliche Steifigkeit bei großem Auslenkweg erreicht. Selbstverständlich
können bei geringen Auslenkwegen auch nichtgeschlitzte Federsegmente, in 2 oder mehreren
Ebenen angeordnet, verwendet werden, wie in Fig 7 schematisch gezeigt. Durch die Bohrungen
29 führen wiederum Stempel zum Körper des taktilen Zusatzes.
Die Segmente 33 sind hier nihct geschlitzt. In den Bohrungen 31 sind ebenfalls Stempel
angeordnet, die zum Gleitring 25 wie in Fig 6 dargestellt führen.
Selbstverständlich ist diese Befestigungsart nur eine mögliche Variante der Einspannung
am Zusatzkörper. Auch Klemmvorrichtungen können eingesetzt werden, die einen besseren
Halt
1. Wasserstrahl-Schneidemaschine mit berührungsloser und wahlweise taktiler Abstandsführungs-Sensoreinrichtung
und einem Schneidkopf-Antrieb für die automatische Nachführung des Wasserstrahl-Schneidkopfes
zum Aufrechterhalten eines gleichmäßigen, voreinstellbaren Abstandes während des Schneidvorganges,
durch ununterbrochenes Ermitteln des Abstandes zwischen dem Strahlrohr-Ausgang und
dem Werkstück durch mitgeführte Sensoren, die ein elektrisches Regelungssignal für
den Antrieb des Schneidkopfes in Richtung vom oder zum Werkstück erzeugen,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein vorzugsweise metallischer Hauptkörper entweder konzentrisch zum Strahlrohr auf
diesem oder dessen Halterung aufgeschoben und dort durch eine Klemmvorrichtung festgelegt
wird oder dass dieser Hauptkörper mit der Strahlrohr-Halterung eine konstruktive Einheit
bildet, dass ferner der Hauptkörper einen innenliegenden induktiven Sensorkörper zylindrisch-rohrförmiger
Bauform enthält, welcher eine in seiner Hauptachse zentrisch verlaufende Bohrung aufweist,
deren Durchmesser größer ist als der Durchmesser des Strahlrohres, dass weiterhin
in den Hauptkörper ein oder mehrere Zuleitungsrohre für Spülmittel so eingeführt sind,
dass das Spülmittel parallel zum Strahlrohr in Richtung zum Werkstück hin austreten
und dort den beim Bohr- und Schneidvorgang entstehenden Abrieb und die abrasiven Partikel
aus der Schneideinrichtung wegschwemmt, dass außerdem eine Zusatzeinrichtung auf den
Hauptkörper aufgesetzt und dort in einfacher Weise befestigt werden kann, der für
taktile oder/und quasitaktile, unmittelbar oder mittelbar mit dem Werkstück in Verbindung
stehende Fühleinrichtungen ausgerüstet und so beschaffen ist, dass er eine Relativbewegung
zwischen metallischen Teilen der Fühleinrichtung mit seiner beweglichen Führungseinrichtung
und dem induktiven Sensor ausführen kann und dass diese Relativbewegung der metallischen
Teile den Sensor in einer Weise beeinflusst, dass dieser ein der relativen Verlagerung
entsprechendes elektrisches Ausgangssignal erzeugt.
2. Wasserstrahl-Schneidemaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der metallische Hauptkörper in den Sensorkörper einen teilweise ringförmig umschließenden
und gegen mechanische Seitenbelastungen schützenden Fortsatz trägt, welcher zugleich
als Aufnahmekörper für eine Zusatzeinrichtung eingerichtet ist.
3. Wasserstrahl-Schneidemaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Schutz des Sensorkörpers gegen Materialabrieb durch den Rückprall von Abriebpartikeln
und abrasive Strahlmittel Schutzplatten aus abriebresistentem, nicht metallischen
Material vorgesehen sind, die den Sensorkörper von unten her und von den Seiten her
schützen, dass ferner diese Schutzplatten auswechselbar gestaltet sind, dass sie mit
Einrichtungen zur Feststellung eines bestimmten maximalen Verschleißgrades ausgerüstet
sind, die ein elektrisches Überwachungssignal auslösen, wenn dieser Verschleiß erreicht
ist.
4. Wasserstrahl-Schneidemaechine nach Anprüchen 1 und 3
dadurch gekennzeichnet
dass zur Überwachung des Verschleißgrades im Innern der Schutzplatte und parallel zu deren
Außenflächen eine Leiterbahn-Anordnung eingebracht ist die bei einem bestimmten Verschleißgrad
unterbrochen wird und die durch eine Überwachungsschaltung bekannter Art bei Unterbrechung
eine Schaltsignal auslöst.
5. Wasserstrahl-Schneidemaschine nach Ansprüchen 1,3 und 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leiterbahn-Anordnung eine etwa spiralige Form aufweist und eine Induktivität
bildet, dass die beiden Enden der Leiterbahn durch einen elektrischen Kondensator
miteinander verbunden sind, so dass ein elektrischer Schwingkreis entsteht, dass im
Sensorkörper ein weiterer, vom Sensor unabhängiger Schwingkreis vorgesehen ist, der
auf die gleiche Resonanzfrequenz abgestimmt, mit dem Schwingkreis in der Schutzplatte
eng gekoppelt und mit einer Oszillatorschaltung verbunden ist, welche bei intaktem
Schwingkreis in der Schutzplatte so bedämpft wird, dass sich keine Selbsterregung
einstellen kann, solange dieser Schwingkreis nicht unterbrochen ist, jedoch nach seiner
Unterbrechung sogleich anschwingt und ein Meldesignal erzeugt, welches zum Austauschen
der Schutzplatte auffordert.
6. Wasserstrahl-Schneidemaschine nach Anprüchen 1,3, und 4
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leiterbahn-Anordnung eine etwa spiralige oder mäanderförmige Konfiguration aufweist
und dass ihre Enden zu einem Kabel oder zu einer Kontaktierung am Sensorkörper oder
am Hauptkörper und weiter zu einer StromÜberwachungsschaltung führen, die bei Unterbrechung
der Leiterbahn durch Verschleiß der Schutzplatte ein Meldesignal auslöst.
7. Wasserstrahl-Schneidemaschine nach Ansprüchen 1,3, und 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leiterbahn eine etwa spiralige Form im Zentrum aufweist, die sich nach außen
hin in eine mäanderförmige Konfiguration erweitert, dass beide Enden miteinander verbunden
sind und dass dadurch ein Kurzschlussring gebildet wird, der auf eine besondere, von
der Sensorfunktion getrennte und im Sensorkörper untergebrachte Oszillatorschaltung
eng gekoppelt ist, so dass bei Unterbrechung der Leiterbahn durch Rückwirkung auf
die Oszillatorschaltung deren Schwingfrequenz erheblich verändert wird und dass diese
Veränderung in einer nachgeschalteten Diskriminatorschaltung ein Meldesignal erzeugt.
8. Wasserstrahl-Schneidemaschine nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zusatzeinrichtung für die taktile bzw. quasitaktile Abstandsermittlung zwischen
Strahlrohrende und Werkstück bei nicht metallischem Material aus einem Trägerkörper
besteht, der über den Hauptkörper der Sensoreinrichtung konzentrisch geschoben und
dort durch Schrauben oder Klemmen befestigt werden kann, dass der Trägerkörper mit
einer Führungseinrichtung versehen ist, die einen in der Hauptachse beweglichen metallischen
und mit einer taktilen Gleit- oder Rollvorrichtung oder einer quasitaktilen hydraulischen
oder pneumatischen Staudruck-Einrichtung versehen, den induktiven Sensor unmittelbar
beeinflussenden ring-oder rohrförmigen Körper führt, dessen Bewegung relativ zum Sensorkörper
durch die taktile Gleit- oder Rollvorrichtung oder durch die Staudruck-Einrichtung
bewirkt wird.
9. Wasserstrahl-Schneidemaschine nach Ansprüchen 1 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein durch die Führungseinrichtung geführter Metallring unmittelbar unterhalb des
Sensorkörpers beweglich angeordnet ist und dass bei seiner Positionsänderung zum Sensorkörper
dieser in gleicher oder ähnlicher Weise wie bei einem metallischen Werkstück entsprechende
Sensor-Ausgangssignale erzeugt.
10. Wasserstrahl-Schneidemaschine nach Anspruch 1 und 8
dadurch gekennzeichnet,
dass ein durch die Führungseinrichtung geführtes Metallrohr konzentrisch zum Sensorkörper
diesen umschließend beweglich angeordnet ist und dass bei seiner Positionsänderung
in Richtung der Hauptachse der Sensor in gleicher oder ähnlicher Weise wie bei einem
metallischen Werkstück entsprechende Ausgangssignale erzeugt.
11. Wasserstrahl-Schneidemaschine nach Anspüchen 1, 8, 9 und 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungseinrichtung aus einer Anordnung von Blattfedern in zwei oder mehreren
parallelen Ebenen übereinander um den Hauptkörper herum in der Zusatzeinrichtung symmetrisch
angeordnet, und einem ringförmigen Körper besteht, der alle Blattfedern auf ihren
auslenkbaren Enden miteinander verbindet und dass die nicht auslenkbaren Enden der
Blattfedern mit dem Trägerkörper der Zusatzeinrichtung verbunden sind, dass ferner
der ringförmige Körper entweder den Metallring oder das Metallrohr und in Richtung
zum Werkstück die taktile Gleit- oder Rolleinrichtung oder die quasitaktile Staudruck-Einrichtung
trägt und dass die Blattfedern durch zusätzliche, verspannbare Federn in ihrer Federwirkung
variabel einstellbar sind.
12. Wasserstrahl-Schneidemaschine nach Ansprüchen 1,8,9,10 und 11
dadurch gekennzeichnet,
dass der taktile Gleitkörper aus einem Hartmetall- oder Keramikring besteht, der auf seiner
dem Werkstück zugekehrten Seite Schlitze für den Spülvorgang aufweist und dass dieser
Ring auswechselbar ist.
13. Wasserstrahl-Schneidemaschine nach Ansprüchen 1,8,9,10 und 11
dadurch gekennzeichnet,
dass eine oder mehrere taktile Rollkörper am ringförmigen Körper in gleichen Abständen
angebracht sind, die beim Schneidvorgang über dem Werkstück abrollen.
14. Wasserstrahl-Schneidemaschine nach Ansprüchen 1,8,9,10 und 11
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere parallel zur Hauptachse der Zusatzeinrichtung und in gleichem Abstand an
dem ringförmigen Körper angebrachte hydraulische Staudruck-Rohre vorgesehen sind,
durch die fortlaufend Wasser mit bestimmtem Druck in Richtung zum Werkstück strömt
und dass am Ausgang der Rohre ein vom Abstand zum Werkstück abhängiger Staudruck die
Führungseinrichtung in Richtung der Hauptachse des Sensors verlagert, so dass der
Sensor in der oben beschriebenen Weise ein abstandsabhängiges Signal erzeugt.