[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von registergenau gedruckten
Multilayer-Aufbauten in verschiedenen Druckwerken, sowie nach diesem Verfahren hergestellte
Produkte.
[0002] Bei der Herstellung mehrerer funktioneller Schichten mittels verschiedener Druckverfahren
kann es erforderlich sein, das Druckverfahren zu unterbrechen und die bereits bedruckte
Bahn anschließend in ein weiteres Druckwerk einzubringen um weitere Schichten auf
die bereits bedruckte Bahn aufzubringen. Dabei müssen diese weiteren Schichten jedoch
passergenau im Längs- und Seitenregister aufgebracht werden.
[0003] In der EP-A 504 486 ist ein Verfahren zum passergenauen, mehrfarbigen Bedrucken einer
Materialbahn beschrieben, bei dem die Materialbahn durch eine Mehrzahl von Druckwerken
geführt wird, wobei jeder Druckzylinder ein Teildruckbild in einer bestimmten Druckfarbe
aufdruckt, wobei auf der Materialbahn Markierungen (Marken und Linien) mitaufgedruckt
werden, die zur Erfassung der Relativdrucklage der Druckzylinder zur Materialbahn
quer zur Transportrichtung mittels Sensoren optisch abgetastet werden, wobei dann
der jeweilige Druckzylinder entsprechend verlagert wird.
Muss der Druckvorgang unterbrochen werden, ist das Verfahren nicht ausreichend. Da
die Komplexität der Verfahrensschritte aufgrund der immer höheren geforderten Präzision
und Eigenschaften der Materialbahnen, insbesondere bei Sicherheitselementen, immer
mehr zunimmt, reicht oft ein Druckvorgang auch auf Druckmaschinen mit 10 Auftragswerken
nicht mehr aus.
[0004] Aufgabe der Erfindung war es daher ein Verfahren bereitzustellen, bei dem es möglich
ist, auf ein bereitgestelltes unbedrucktes Substrat Druckschichten in höchster Präzision
aufzubringen und anschließend auf diese Schichten in einem getrennten Arbeitsgang
sowohl in Längs- als auch in Querrichtung registergenau innerhalb geringster Toleranzen
weitere Schichten aufzubringen.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von registergenauen
gedruckten mehrschichtigen Aufbauten auch in mehreren voneinander unabhängigen Druckvorgängen
auf einer unbeschichteten oder bereits beschichteten oder bedruckten Materialbahn
mit Registermarken und Steuerlinien, das dadurch gekennzeichnet ist, dass die bereits
mit einer definierten gedruckten Schicht mit Registermarken und Steuerlinien versehene
Materialbahn über eine vorgelagerte Messeinrichtung zwischen zwei oder mehreren Registermarken
der Länge nach vermessen wird und zwischen zwei oder mehreren angesteuerten Zuggruppen
auf die notwendige Registerlänge eingestellt wird,
anschließend die Materialbahn von einem Regelkreis, insbesondere einen Registerregler
über eine Registerwalze vor dem ersten Druckwerk registergenau eingesteuert wird,
wobei das Seitenregister über eine Bahnsteuerung vorgesteuert und über einen Schwenkrahmen
eingesteuert wird,
worauf die Materialbahn mit einer oder mehreren funktionellen oder dekorativen Schichten
passer- und registergenau zur gegebenenfalls bereits vorhandenen Beschichtung auf
der Materialbahn bedruckt wird.
[0006] Die bereits bedruckte Materialbahn weist Registermarken und Steuerlinien auf, die
inline zur Feststellung der genauen Registerabstände mittels optischer Sensoren vermessen
werden.
[0007] Ist der Abstand zwischen den Registermarken größer als die erforderliche Registerlänge,
so wird beispielsweise durch Erwärmen mittels eines IR-Trockners, einer Heizwalze
oder eines Konvektionstrockners die bedruckte Materialbahn auf die erforderliche Länge
vorgeschrumpft, ist der Abstand zwischen den Registermarken kleiner als die erforderliche
Registerlänge, wird die bedruckte Materialbahn geeigneterweise zwischen zwei Zuggruppen
oder mehrfach hintereinander mit mehreren Zuggruppen auf die entsprechende Länge vorgedehnt.
[0008] Vor dem ersten Druckwerk wird anschließend die so auf die entsprechende Länge eingestellte
Materialbahn über eine Registerwalze eingesteuert. Im Seitenregister erfolgt die korrekte
Einsteuerung über eine Bahnsteuerung bzw. über einen Schwenkrahmen, sowie über einen
verschiebbaren Zylinder. Anschließend wird der Druckvorgang mit Längs- und Seitenregisterregelung
durchgeführt.
[0009] Durch dieses Verfahren ist es möglich mehrere Schichten registergenau, sowohl im
Längs- als auch im Seitenregister und sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite
gegebenenfalls unter Verwendung einer Wendestation innerhalb geringster Toleranzen
aufzubringen. Ferner können bei Verwendung eines zusätzlichen Kaschierwerks zwei oder
mehrere bedruckte Folien registergenau kaschiert werden.
[0010] Als Materialbahn kommen beispielsweise Trägerfolien, vorzugsweise flexible Kunststofffolien,
beispielsweise aus Pl, PP, MOPP, PE, PPS, PEEK, PEK, PEI, PSU, PAEK, LCP, PEN, PBT,
PET, PA, PC, COC, POM, ABS, PVC in Frage. Die Trägerfolien weisen vorzugsweise eine
Dicke von 5 - 700 µm, bevorzugt 8 - 200 µm, besonders bevorzugt 12 - 50 µm auf.
[0011] Ferner können als Trägersubstrat auch Metallfolien, beispielsweise Al-, Cu-, Sn-,
Ni-, Fe- oder Edelstahlfolien mit einer Dicke von 5 - 200 µm, vorzugsweise 10 bis
80 µm, besonders bevorzugt 20 - 50 µm dienen. Die Folien können auch oberflächenbehandelt,
beschichtet oder kaschiert, beispielsweise mit Kunststoffen, oder lackiert sein.
Ferner können als Trägersubstrate auch Papier oder Verbunde mit Papier, beispielsweise
Verbunde mit Kunststoffen mit einem Flächengewicht von 20 - 500 g/m
2, vorzugsweise 40 - 200 g/m
2. verwendet werden.
[0012] Ferner können als Trägersubstrate Gewebe oder Vliese, wie Endlosfasergewebe oder
-vliese, Stapelfasergewebe oder -vliese und dergleichen, die gegebenenfalls vernadelt
oder kalandriert sein können, verwendet werden. Vorzugsweise bestehen solche Gewebe
oder Vliese aus Kunststoffen, wie PP, PET, PA, PPS und dergleichen, es können aber
auch Gewebe oder Vliese aus natürlichen, gegebenenfalls behandelten Fasern, wie Viskosefasergewebe
oder -vliese, eingesetzt werden. Die eingesetzten Gewebe oder Vliese weisen ein Flächengewicht
von etwa 20 g/m
2 bis 500 g/m
2 auf.
[0013] Die bereits auf dem Trägersubstrat vorhandene Schicht kann eine Farb- oder Lackschicht,
eine oberflächenstrukturierte Schicht, eine Metallschicht, eine partiell (positiv
oder negativ) metallisierte Schicht, eine leitfähige Schicht, eine magnetische Schicht
und dergleichen sein. Diese Schichten können sowohl vollflächig als auch partiell
aufgebracht sein.
[0014] Die Aufbringung der Schicht kann durch ein beliebiges Verfahren, beispielsweise durch
Tiefdruck, Flexodruck, Siebdruck, Offset-, Digitaldruck (Inkjet-, Trocken- und Flüssigtoner)
und dergleichen erfolgt sein, wobei zur Feststellung der Registerlänge entsprechende
Registermarken für das Längsregister und Steuerlinien für das Seitenregister mitaufgebracht
wurden.
[0015] Diese Registermarken werden dann inline mittels optischer Sensoren vermessen und
die bereits mit einer oder mehreren Schichten versehene Materialbahn über eine Registerwalze
in das erste Druckwerk eingeführt und mit einer oder mehreren weiteren Schichten bedruckt.
[0016] Die weitere Schicht kann wiederum eine Farb- oder Lackschicht, eine oberflächenstrukturierte
Schicht, eine Metallschicht, eine leitfähige Schicht, eine magnetische Schicht und
dergleichen sein. Diese Schichten können wiederum sowohl vollflächig als auch partiell
aufgebracht werden.
[0017] Die bereits auf der Materialbahn vorhandene(n) gedruckte(n) Schicht(en) bzw. die
in den weiteren getrennten Schritten aufgebrachten Schichten können einander entsprechen
oder unterschiedlich sein und werden im folgenden beschrieben.
[0018] Als Farb- bzw. Lackschichten können jeweils verschiedenste Zusammensetzungen verwendet
werden. Die Zusammensetzung der einzelnen Schichten kann insbesondere nach deren Aufgabe
variieren, also ob die einzelnen Schichten ausschließlich Dekorationszwecken dienen
oder eine funktionelle Schicht darstellen sollen oder ob die Schicht sowohl eine Dekorations-
als auch eine Funktionsschicht sein soll.
[0019] Die zu druckenden Schichten können pigmentiert oder nicht pigmentiert sein. Als Pigmente
können alle bekannten Pigmente, beispielsweise Pigmente auf anorganischer Basis, wie
Titandioxid, Zinksulfid, Kaolin, ITO, ATO, FTO, Aluminium, Chrom- und Siliciumoxide,
oder Pigmente auf organischer Basis, wie Phthalocyaninblau, i-Indolidingelb, Dioxazinviolett
und dergleichen als auch farbige und/oder verkapselte Pigmente in chemisch, physikalisch
oder reaktiv trocknenden Bindemittelsystemen verwendet werden. Als Farbstoffe kommen
beispielsweise 1,1- oder 1,2- Chrom-Cobalt-Komplexe in Frage.
Dabei sind lösungsmittelhaltige Farben- und/oder Lacksysteme, wässrige und auch lösungsmittelfreie
Lacksysteme verwendbar.
Als Bindemittel kommen verschiedene natürliche oder synthetische Bindemittel in Frage.
[0020] Die funktionellen Schichten beispielsweise können bestimmte elektrische, magnetische,
chemische, physikalische und auch optische Eigenschaften aufweisen.
[0021] Zur Einstellung elektrischer Eigenschaften, beispielsweise Leitfähigkeit können beispielsweise
Graphit, Ruß, leitfähige organische oder anorganische Polymere, Metallpigmente (beispielsweise
Kupfer, Aluminium, Silber, Gold, Eisen, Chrom und dergleichen), Metalllegierungen
wie Kupfer-Zink oder Kupfer-Aluminium oder auch amorphe oder kristalline keramische
Pigmente wie ITO, FTO, ATO und dergleichen zugegeben werden. Weiters können auch dotierte
oder nicht dotierte Halbleiter wie beispielsweise Silicium, Germanium, Galliumarsenid,
Arsen oder lonenleiter wie amorphe oder kristalline Metalloxide oder Metallsulfide
als Zusatz verwendet werden. Ferner können zur Einstellung der elektrischen Eigenschaften
der Schicht polare oder teilweise polare Verbindungen, wie Tenside oder unpolare Verbindungen
wie Silikonadditive oder hygroskopische oder nicht hygroskopische Salze verwendet
oder zugesetzt werden. Ebenso können intrinsisch leitfähige organische Polymere wie
Polyanilin, Polyacetylen, Polyethylendioxythiophen und/oder Polystyrolsulfonat zugesetzt
werden.
[0022] Zur Einstellung der magnetischen Eigenschaften können paramagnetische, diamagnetische
und auch ferromagnetische Stoffe, wie Eisen, Nickel, Barium, und Cobalt oder deren
Verbindungen oder Salze (beispielsweise Oxide oder Sulfide) verwendet werden. Besonders
geeignet sind Fe(II) und Fe(III)oxde, Barium- bzw. Cobaltferrite, seltene Erden und
dergleichen.
[0023] Die optischen Eigenschaften der Schicht lassen sich durch sichtbare Farben bzw. Pigmente,
lumineszierende Farbstoffe bzw. Pigmente, die im sichtbaren, im UV-Bereich oder im
IR-Bereich fluoreszieren oder phosphoreszieren, wärmeempfindliche Farben bzw. Pigmente,
Effektpigmente, wie Flüssigkristalle, Perlglanz-, Bronzen und/oder Multilayer-Farbumschlagspigmente
beeinflussen. Diese sind in allen möglichen Kombinationen einsetzbar.
[0024] Es können auch verschiedene Eigenschaften durch Zufügen verschiedener oben genannter
Zusätze kombiniert werden. So ist es möglich angefärbte und/oder leitfähige Magnetpigmente
zu verwenden. Dabei sind alle genannten leitfähigen Zusätze verwendbar.
Speziell zum Anfärben von Magnetpigmenten lassen sich alle bekannten löslichen und
nicht löslichen Farbstoffe bzw. Pigmente verwenden. So kann beispielsweise eine braune
Magnetfarbe durch Zugabe von Metallen in ihrem Farbton metallisch, beispielsweise
silbrig eingestellt werden.
[0025] Zum Drucken löslicher Schichten kann die verwendete Farbe bzw. der verwendete Lack
in einem Lösungsmittel, vorzugsweise in Wasser löslich sein, es kann jedoch auch eine
in jedem beliebigen Lösungsmittel, beispielsweise in Alkohol, Estern und dergleichen
lösliche Farbe verwendet werden. Die Farbe bzw. der Lack können übliche Zusammensetzungen
auf Basis von natürlichen oder künstlichen Makromolekülen sein. Die Farbe kann pigmentiert
oder nicht pigmentiert sein. Als Pigmente können alle bekannten Pigmente verwendet
werden. Besonders geeignet sind TiO
2, ZnS, Kaolin und dergleichen.
Bei Verwendung einer löslichen (partiellen) Farbschicht kann diese gegebenenfalls
nach Aufbringung einer weiteren Schicht im erfindungsgemäßen Verfahren durch ein geeignetes
Lösungsmittel, das auf die Zusammensetzung der Farbschicht abgestimmt ist, entfernt
werden, um Codierungen in Form von Zeichen und/oder Mustern jeder möglichen Art herstellen
zu können, wie beispielsweise in DE 101 43 523 beschrieben.
[0026] Es können aber auch Zwischenschichten aus einem Metall, einer Metallverbindung, einer
Legierung oder einem Isolator aufgebracht werden. Als Metallschicht sind Schichten
aus Al, Cu, Fe, Ag, Au, Cr, Ni, Zn und dergleichen geeignet. Als Metallverbindungen
sind beispielsweise Oxide oder Sulfide von Metallen, insbesondere TiO
2, Cr-Oxide, ZnS, ITO, ATO, FTO, ZnO, Al
2O
3 oder Siliciumoxide geeignet. Geeignete Legierungen sind beispielsweise Cu-AI Legierungen,
Cu-Zn Legierungen und dergleichen. Als Isolatoren sind beispielsweise organische Substanzen
und deren Derivate und Verbindungen, beispielsweise Farb- und Lacksysteme, z.B. Epoxy-,
Polyester-, Kolophonium-, Acrylat-, Alkyd-, Melamin-, PVA-, PVC-, Isocyanat-, Urethansysteme,
die strahlungshärtend sein können, beispielsweise durch Wärme- oder UV- oder Elektronenstrahlung,
geeignet.
[0027] Alle Farbstoffe und Pigmente lassen sich einzeln oder auch in Kombination mit unterschiedlichen
natürlichen oder synthetischen Bindemitteln, wie z.B. natürliche Öle und Harze, wie
Phenolformaldehyd, Harnstoff-, Melamin-, Keton-, Aldehyd-, Epoxy-, Polyterpenharzen
verwenden. Als zusätzliche Bindemittel können beispielsweise Polyester, Polyvinylakohole,
Polyvinylacetate, - ether, - propionate und -chloride, Poly(methyl)acrylate, Polystyrole,
Olefine, Nitrocellulose, Polyisocyanat, Urethansysteme und andere benutzt werden.
[0028] Alle diese Schichten können durch bekannte Verfahren, beispielsweise durch Bedampfen,
Sputtern, Drucken (Tief-, Flexo-, Sieb-, Digital- Offsetdruck und dergleichen) , Sprühen,
Galvanisieren und dergleichen aufgebracht werden.
[0029] Vor Aufbringung dieser Schichten kann die Materialbahn mittels eines Inline-Plasma-
(Niederdruck- oder Atmosphärenplasma-), Corona- oder Flammprozesses behandelt werden.
Dabei wird die Oberfläche aktiviert, wobei endständige polare Gruppen an der Oberfläche
erzeugt werden und die Oberfläche gereinigt wird. Dadurch wird die Haftung von Metallen,
Farben und Lacken an der Oberfläche verbessert.
[0030] Gegebenenfalls kann gleichzeitig mit oder nach der Anwendung der Plasma- bzw. Corona-
oder Flammbehandlung eine dünne Metall- oder Metalloxidschicht als Haftvermittler,
beispielsweise durch Sputtern oder Aufdampfen, aufgebracht werden. Besonders geeignet
sind dabei Cr, Al, Ag, Ti, Cu, TiO
2, Si-Oxide oder Chromoxide. Diese Haftvermittlerschicht weist im allgemeinen eine
Dicke von 0,1 nm - 5 nm, vorzugsweise 0,2 nm - 2 nm, besonders bevorzugt 0,2 bis 1,0
nm auf
[0031] Dadurch wird die Haftung der partiell oder vollflächig aufgebrachten gegebenenfalls
strukturierten funktionellen Schicht weiter verbessert. Das ist Voraussetzung für
die Erzeugung von funktionellen Schichten mit hoher Präzision und guter Haftung.
[0032] Es kann aber auch eine Schicht, die eine Oberflächenstruktur, beispielsweise eine
Diffraktionsstruktur oder ein Oberflächenrelief aufweist, aufgebracht sein bzw. werden,
wobei diese Struktur vorzugsweise in eine strahlungshärtbare Lackschicht geprägt wird.
Ferner können weitere Schichten mittels bekannter Verfahren, beispielsweise Direktmetallisierungsverfahren,
partiellen Metallisierungsverfahren registergenau, vollflächig oder partiell aufgebracht
sein oder werden.
[0033] Diese Schichten können jeweils Codierungen oder negative Codierungen in Form von
Mustern, Zeichen, Mikro- und Makrolinien, Buchstaben, Bildern, mathematisch definierbare
Linienelemente, Reliefs, Guillochen sowie maschinenlesbare Elemente und dergleichen
aufweisen.
[0034] Die übereinander aufgebrachten Schichten können unterschiedliche Eigenschaften aufweisen.
Es ist dabei möglich durch Kombination von verschiedenen Eigenschaften der einzelnen
Schichten, beispielsweise Schichten mit unterschiedlicher Leitfähigkeit, Magnetisierbarkeit,
optischen Eigenschaften, Absorptionsverhalten und dergleichen beispielsweise Sicherheitselemente
mit mehreren präzisen Echtheitsmerkmalen herzustellen.
[0035] Gegebenenfalls kann die so hergestellte beschichtete Materialbahn auch noch durch
eine Schutzlackschicht geschützt werden oder beispielsweise durch Kaschieren oder
dergleichen weiterveredelt werden.
[0036] Die erfindungsgemäß hergestellten Materialbahnen werden aufgrund der hohen Präzision
der Dimensionen der aufgebrachten Schichten insbesondere gegebenenfalls nach Schneiden
in Streifen oder Bänder, beispielsweise mit einer Breite von 0,2 bis 75 mm, als Sicherheitselemente,
insbesondere in Wertdokumenten und Datenträgern, beispielsweise Banknoten, Wertpapieren,
Ausweisdokumenten, Karten und dergleichen verwendet oder als Sicherheitselemente oder
Sicherheitsetiketten in Verpackungen, Textilien, Siegeln und dergleichen und als Aufreißfäden
eingesetzt.
[0037] Durch die ausgezeichnete Präzision und die Möglichkeit, nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren auch mehrschichtige, sehr dünne Folien herzustellen, sind die erfindungsgemäßen
Produkte insbesondere auch zur Einbettung in Banknoten und dergleichen geeignet. Dazu
wird die bedruckte Materialbahn vorerst registergenau entsprechend den aufgebrachten
Schichten in Bänder, Streifen oder andere Formate geschnitten und anschließend eingebettet
oder aufgebracht.
[0038] Gegebenenfalls kann das Produkt mit einem siegelfähigen Kleber, beispielsweise einem
Heiß- oder Kaltsiegelkleber oder einem Selbstkleber auf das entsprechende Trägermaterial
appliziert werden, oder beispielsweise bei der Papierherstellung für Sicherheitspapiere
durch übliche Verfahren in das Papier eingebettet werden. Die Siegelkleber können
gegebenenfalls ebenfalls im beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren aufgebracht
werden.
[0039] Diese Siegelkleber können mit sichtbaren oder im UV Licht sichtbaren, fluoreszierenden,
phosphoreszierenden oder Laser- und IR-Strahlung absorbierenden und reflektierenden
Merkmalen zur Erhöhung der Fälschungssicherheit ausgestattet sein. Diese Merkmale
können auch in Form von Mustern oder Zeichen vorhanden sein oder farbliche Effekte
zeigen, wobei beliebig viele Farben oder Farbmischungen, vorzugsweise 1 bis 12 Farben
oder Farbmischungen registergenau aufgedruckt möglich sind.
[0040] Das Trägersubstrat kann bei einseitiger Beschichtung nach der Anwendung entfernt
werden oder am Produkt verbleiben. Dabei kann die Trägerfolie gegebenenfalls auf der
nicht beschichteten Seite besonders ausgerüstet werden, beispielsweise kratzfest,
antistatisch und dergleichen. Gleiches gilt für eine etwaige Lackschicht auf dem Trägersubstrat.
[0041] In Fig. 1 ist das erfindungsgemäße Verfahren dargestellt.
[0042] Darin bedeuten 1 die von der Mutterrolle kommende Materialbahn, 2 die Längenmesseinrichtung
(Sensoren), 3 einen Trockner, 4 die erste Zuggruppe, 4a die zweite Zuggruppe, 5 die
Registerabtastung und Längenkontrolle, 6 die Registerwalze vor dem ersten Druckwerk
und 7 das Druckwerk.
[0043] Die von der Mutterrolle bereitgestellte mit Registermarken und Steuerlinien versehene
und bereits beliebig bedruckte Materialbahn wird über eine Umlenkwalze durch die Längenmesseinrichtung,
die vorzugsweise aus 2 Sensoren besteht, geführt.
[0044] Je nach Ergebnis der Längenmessung, d.h. der Auswertung des Abstandes zwischen zwei
oder mehreren Registermarken, wird anschließend die Materialbahn entweder durch Schrumpfen
durch beispielsweise Erwärmung oder durch Dehnen zwischen zwei oder mehreren Zuggruppen
auf die entsprechende Registerlänge eingestellt.
[0045] Die Kontrolle des Abstandes zwischen den Registermarken erfolgt dabei über einen
Regelkreis, insbesondere einen Registerregler, der den Abstand zwischen den Registermarken
abtastet und kontrolliert und eine entsprechende Steuerung der beiden Zuggruppen auslöst.
[0046] Anschließend wird die mit einem Regelkreis, beispielsweise einem Registerregler,
auf die korrekte Registerlänge eingestellte Materialbahn über eine Registerwalze in
das Druckwerk eingesteuert.
Die korrekte Steuerung des Seitenregisters erfolgt gleichzeitig über eine Bahnsteuerung
und/oder über einen Schwenkrahmen, die Feinsteuerung erfolgt durch Seitenverschiebung
des Druckzylinders.
[0047] Im Druckwerk wird anschließend die so eingesteuerte bereits bedruckte Materialbahn
passer- und registergenau bedruckt.
[0048] Auf diese Weise können bereits ein- oder auch mehrfach bedruckte Materialbahnen in
verschiedenen Druckwerken jeweils gegebenenfalls mit Unterbrechung des Arbeitsganges
einfach und kostengünstig register- und passergenau auch auf Vorder- und Rückseite
beliebig oft mit unterschiedlichen oder gleichartigen Schichten bedruckt werden. Ferner
können bei Verwendung eines weiteren Kaschierwerks zwei oder mehrere bedruckte Folienbahnen
registergenau auch inline kaschiert werden.
[0049] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Produkte.
[0050] Besonders gute Ergebnisse werden dabei bei Verwendung eines Trägersubstrats, beispielsweise
einer Folie, eines Papiers und dergleichen mit beschränktem und reproduzierbarem Schrumpf-Dehnungsverhalten
erreicht.
[0051] Ein Beispiel eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Produkts ist
in Fig. 2 dargestellt, wobei hier zwei vorerst getrennt mit verschiedenen Schichten
registergenau bedruckte Materialbahnen anschließend registergenau kaschiert wurden.
[0052] Darin bedeuten 1 einen Heißsiegelkleber, 2 eine PET Folie, 3 einen Primer, 4 eine
oberflächenstrukturierte Schicht, 5 eine partielle metallische Schicht, beispielsweise
eine Al-Schicht, 6 eine magnetische Schicht, 7 eine Klebschicht und 8 a bis 8d eine
fluoreszierende Farbschicht mit Farbverlauf.
1. Verfahren zur Herstellung von registergenauen gedruckten mehrschichtigen Aufbauten
auch in mehreren voneinander unabhängigen Druckvorgängen auf einer bereits beschichteten
oder bedruckten Materialbahn mit Registermarken und Steuerlinien, dadurch gekennzeichnet, dass die gegebenenfalls bereits mit einer definierten gedruckten Schicht mit Registermarken
und Steuerlinien versehene Materialbahn über eine vorgelagerte Messeinrichtung zwischen
zwei oder mehreren Registermarken der Länge nach vermessen wird und zwischen zwei
oder mehreren angesteuerten Zuggruppen auf die notwendige Registerlänge eingestellt
wird, anschließend die Materialbahn von einem Regelkreis, beispielsweise einem Regelkreis,
insbesondere einen Registerregler, über eine Registerwalze vor dem ersten Druckwerk
registergenau eingesteuert wird, wobei das Seitenregister über eine Bahnsteuerung
vorgesteuert und/oder über einen Schwenkrahmen eingesteuert wird, worauf die Materialbahn
mit einer oder mehreren funktionellen oder dekorativen Schichten passerund registergenau
zur bereits vorhandenen Beschichtung auf der Materialbahn bedruckt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Feststellung der notwendigen Registerlänge durch Inline-Vermessung der auf der
bedruckten Materialbahn vorhandenen Registermarken erfolgt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung der korrekten Registerlänge durch Schrumpfen mittels eines Trockners
oder Dehnen zwischen zwei oder mehreren Zuggruppen erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der Folge mehrere funktionelle Farbschichten und/oder metallische Schichten und/oder
oberflächenstrukturierte Schichten und/oder leitfähige und/oder magnetische Schichten
und/oder optische Schichten in einem Arbeitsgang oder in unterschiedlichen Druckwerken
aufgedruckt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die angegebenen Verfahrensschritte ein oder mehrmals zur Aufbringung unterschiedlicher
Schichten wiederholt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichten auf der Vorder- und auf der Rückseite gegebenenfalls unter Verwendung
einer Wendestation passergenau gedruckt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass unter Verwendung eines Kaschierwerks zwei oder mehrere bedruckte Materialbahnen registergenau
kaschiert werden.
8. Produkte, hergestellt in einem Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 7.
9. Produkte nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die in einem Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7 hergestellten Materialbahnen anschließend
registergenau in Bänder, Streifen oder andere Formate geschnitten werden.
10. Verwendung der Produkte gemäß einem der Ansprüche 8 oder 9 als Sicherheitselemente,
insbesondere in Wertdokumenten und Datenträgern, beispielsweise Banknoten, Wertpapieren,
Ausweisdokumenten, Karten und dergleichen verwendet oder als Sicherheitselemente oder
Sicherheitsetiketten in Verpackungen, Textilien, Siegeln und als Aufreißfaden und
dergleichen.