[0001] Die Erfindung betrifft eine Handhabe, welche zum Antrieb einer Treibstange eines
Treibstangenschlosses vorgesehen ist, mit einem mit einer Nuss des Treibstangenschlosses
drehfest zu verbindenden Bolzen.
[0002] Solche Handhaben sind beispielsweise aus der DE 92 18 909 U1 und der DE 299 18 554
U1 bekannt. Hierbei haben die Handhaben eine Vierkantausnehmung, in die formschlüssig
der als Vierkantbolzen ausgebildete Bolzen eingesetzt ist, welcher wiederum in eine
Vierkantausnehmung der Nuss eindringt. Ein Stift verhindert ein axiales Herausziehen
des Bolzens aus der Vierkantausnehmung der Handhabe.
[0003] Solche Handhaben sind jedoch für Treibstangenschlösser, bei welchen die Treibstange
über die Nuss und damit die Handhabe angetrieben wird, nicht geeignet. Wenn bei der
über einen Schließzylinder blockierten Treibstange die bekannte Handhabe, beispielsweise
bei einem Aufbruchversuch, mit großem Kraftaufwand verschwenkt wird, besteht die Gefahr,
dass Bauteile zur Übertragung der Bewegung der Nuss beschädigt werden. Im ungünstigsten
Fall führt die Beschädigung der Bauteile zu einem vollständigen Blockieren des Hauptschlosses.
Die Treibstange lässt sich anschließend auch über den Schließzylinder nicht mehr bewegen.
Ein solcher Schaden, obwohl er selten auftritt, führt in der Regel zu einer aufwändigen
Reparatur und meist zu einer Beschädigung der das Treibstangenschloss aufweisenden
Tür.
[0004] Ein Treibstangenschloss, bei dem die Treibstange über die Nuss der Handhabe angetrieben
wird, ist beispielsweise aus der DE 38 31 529 C2 bekannt. Mittel zur Übertragung der
Bewegung der Nuss auf die Treibstange weisen miteinander in Eingriff stehende Bauteile
wie Zapfen, Linearschieber und ein schwenkbares Übersetzungsglied auf. Mehrere Nebenschlösser
sind über die Treibstange mit dem Treibstangenschloss verbunden. Der Schließzylinder
dient zur wahlweisen Blockierung oder Freigabe der Bewegung der Treibstange.
[0005] Aus der DE 44 13 514 C1 ist eine Überlastsicherung für Schlösser bekannt geworden,
bei der zwischen der Handhabe und der Nuss eine Rutschkupplung angeordnet ist. Die
Rutschkupplung begrenzt das von der Handhabe auf die Bauteile des Schlosses übertragbare
Drehmoment, so dass zumindest bei optimaler Einstellung der Rutschkupplung eine Beschädigung
der Bauteile des Schlosses vermieden wird. Die Nuss weist als Rutschkupplung eine
von einem Pressring vorgespannte Sicherungsbüchse auf, mit der sie kraftschlüssig
mit einer Nabe verbunden ist. Die Nabe nimmt einen Vierkant der Handhabe auf. Nachteilig
bei dieser Überlastsicherung ist, dass sie aus sehr vielen kostenintensiv zu fertigenden
Bauteilen besteht und nach der Montage des Schlosses schwierig einzustellen ist. Weiterhin
besteht die Gefahr, dass die Überlastsicherung insbesondere bei dem mit mehreren Nebenschlössern
verbundenen Treibstangenschloss bereits im Normalbetrieb rutscht. Daher ist die Anordnung
eines abgewinkelten Griffes als Handhabe nur schwer möglich.
[0006] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Handhabe der eingangs genannten Art
so zu gestalten, dass sie möglichst kostengünstig herstellbar ist und eine Beschädigung
der Bauteile des Treibstangenschlosses zuverlässig vermeidet.
[0007] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Handhabe eine zylindrische
Ausnehmung hat, dass der Bolzen mit einem zylindrischen Abschnitt in die zylindrische
Ausnehmung eindringt und dass der Bolzen und die Handhabe fluchtende Ausnehmungen
zur Aufnahme eines Scherstiftes aufweisen.
[0008] Durch diese Gestaltung überträgt der Scherstift im Normalbetrieb des Treibstangenschlosses
Betätigungskräfte der erfindungsgemäßen Handhabe. Der Scherstift schert bei einem
Überschreiten der Betätigungskräfte ab und begrenzt damit die maximal in die Bauteile
des Treibstangenschlosses eingeleiteten Betätigungskräfte. Eine Beschädigung der Bauteile
durch zu großen in die Handhabe eingeleiteten Kraftaufwand wird daher zuverlässig
vermieden. Da die Kraftübertragung durch den Scherstift mittels Formschluss erfolgt,
wird ein Rutschen wie bei der bekannten kraftschlüssigen Überlastsicherung ebenfalls
vermieden. Die Handhabe kann dabei als abgewinkelter Griff ausgebildet sein und von
dem Scherstift dauerhaft in ihrer vorgesehenen Lage gehalten werden. Die Verbindung
der Handhabe mit der Nuss erfordert besonders wenige und zudem einfach zu fertigende
Bauteile und ist daher besonders kostengünstig herstellbar. Ein weiterer Vorteil der
erfindungsgemäßen Gestaltung der Handhabe besteht darin, dass das maximal übertragbare
Drehmoment durch eine geeignete Materialwahl des Scherstiftes und dessen Form auch
nach ihrer Montage an dem Treibstangenschloss eingestellt werden kann.
[0009] Die Montage der Handhabe mit dem Bolzen gestaltet sich gemäß einer vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung besonders einfach, wenn der Bolzen an seinem dem zylindrischen
Abschnitt abgewandten Ende einen in die Nuss eindringenden Mehrkant hat.
[0010] Ein Herausfallen des Scherstiftes aus den Ausnehmungen der Aufnahme und des Bolzens
lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden,
wenn der Scherstift und die fluchtenden Ausnehmungen konisch gestaltet sind.
[0011] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig.1
- ein Treibstangenschloss mit Nebenschlössern,
- Fig.2
- eine erfindungsgemäße Handhabe für das Treibstangenschloss aus Figur 1.
[0012] Figur 1 zeigt ein Treibstangenschloss 1 mit zwei Nebenschlössern 2, 3. Die Nebenschlösser
2, 3 sind mittels einer Treibstange 4 mit dem Treibstangenschloss 1 verbunden. Das
Treibstangenschloss 1 hat einen Riegel 5 und eine Falle 6. Der Riegel 5 lässt sich
über einen Schließzylinder 7 in die dargestellte, ausgefahrene Stellung und in eine
in das Treibstangenschloss 1 zurückgezogene Stellung bewegen. Die Falle 6 und die
Treibstange 4 lassen sich durch Verschwenken einer Nuss 8 betätigen. Zur Bewegung
der Treibstange 4 in die verriegelte Stellung wird die Nuss 8 entgegen dem Uhrzeigersinn
verschwenkt, während ein Verschwenken der Nuss 8 im Uhrzeigersinn die Treibstange
4 in die entriegelte Stellung bewegt und die Nuss 8 zurückzieht. Die Bewegung der
Treibstange 4 lässt sich mittels des Schließzylinders 7 blockieren. Dieses Treibstangenschloss
1 ist in der DE 38 31 529 C2 ausführlich beschrieben.
[0013] Figur 2 zeigt in einem Teilschnitt stark vergrößert eine als Griff ausgebildete Handhabe
9 für das Treibstangenschloss 1 aus Figur 1 mit einem daran befestigten Bolzen 10.
Der Bolzen 10 hat einen zylindrischen Abschnitt 11, welcher in eine zylindrische Ausnehmung
12 der Handhabe 9 eindringt. An dem zylindrischen Abschnitt 11 schließt sich ein Vierkant
13 an, welcher passgenau in eine ebenfalls vierkantförmige Ausnehmung 14 der Nuss
8 des Treibstangenschlosses aus Figur 1 einführbar ist. Die Handhabe 9 und der zylindrische
Abschnitt 11 des Bolzens 10 weisen fluchtende Ausnehmungen 15, 16 auf. In die Ausnehmungen
15, 16 ist ein konischer Scherstift 17 eingesetzt. Bei einer Drehung der Handhabe
9 überträgt der Scherstift 17 das Drehmoment auf den Bolzen 10 und damit auf die in
Figur 1 dargestellte Nuss 8.
1. Handhabe, welche zum Antrieb einer Treibstange eines Treibstangenschlosses vorgesehen
ist, mit einem mit einer Nuss des Treibstangenschlosses drehfest zu verbindenden Bolzen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabe (9) eine zylindrische Ausnehmung (12) hat, dass der Bolzen (10) mit
einem zylindrischen Abschnitt (11) in die zylindrische Ausnehmung (12) eindringt und
dass der Bolzen (10) und die Handhabe (9) fluchtende Ausnehmungen (15, 16) zur Aufnahme
eines Scherstiftes (17) aufweisen.
2. Handhabe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (10) an seinem dem zylindrischen Abschnitt (11) abgewandten Ende einen
in die Nuss (8) eindringenden Mehrkant (Vierkant 13) hat.
3. Handhabe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Scherstift (17) und die fluchtenden Ausnehmungen (15, 16) konisch gestaltet sind.