[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Bajonettverbindung für ein Ringgehäuse für einen
Hochdruckkompressor einer Gasturbine gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
[0002] Im Einzelnen bezieht sich die Erfindung auf ein Ringgehäuse, welches mehrere axial
zueinander angeordnete Gehäuseringe umfasst.
[0003] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, das Ringgehäuse bzw. dessen Gehäuseringe
mittels axialer und/oder radialer Verschraubungen miteinander zu verbinden. Um die
hohen Spaltmaßanforderungen zu erfüllen, sind dabei sehr komplexe Verbindungseinrichtungen
erforderlich, die sich durch eine hohe Anzahl an einzelnen Bauelementen auszeichnen.
Demgemäß ist der Zusammenbau sehr arbeitsintensiv und dementsprechend kostenaufwendig.
Gleiches gilt für die Demontage, die zu Wartungszwecken oder Reparaturzwecken erforderlich
ist. Auch die hohe Anzahl der zu verwendenden Einzelteile ist aus Kostengründen unerwünscht.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ringgehäuse der eingangs genannten
Art zu schaffen, welches bei einfachem Aufbau und einfacher, kostengünstiger Montierbarkeit
die Nachteile des Standes der Technik vermeidet.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst, die
Unteransprüche zeigen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
[0006] Erfindungsgemäß ist somit vorgesehen, dass zumindest zwei benachbarte Gehäuseringe
mittels einer Bajonettverbindung miteinander verbunden sind.
[0007] Das erfindungsgemäße Ringgehäuse zeichnet sich durch eine Reihe erheblicher Vorteile
aus.
[0008] Die Verwendung einer Bajonettverbindung zum Verbinden zweier benachbarter Gehäuseringe
weist zum einen den erheblichen Vorteil auf, dass die Montage sehr einfach ist. Es
kann auf die große Anzahl an Verbindungselementen (Schrauben, Schraubenbolzen oder
Ähnliches) verzichtet werden, die bei der nach dem Stand der Technik bekannten Konstruktion
erforderlich sind.
[0009] Weiterhin ist es möglich, mittels einer Bajonettverbindung ausreichend große Kräfte
zu übertragen, so dass das Gehäuse mit einer ausreichenden Stabilität versehen sein
kann.
[0010] Zudem ist es möglich, eine derartige Bajonettverbindung so auszugestalten, dass diese
nach ihrer Befestigung spielfrei ist.
[0011] In einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Gehäusering aus
einzelnen Ringsegmenten zusammengesetzt ist.
[0012] Auch diese lassen sich mit entsprechenden Bajonettverbindungen befestigen.
[0013] Eine Drehfixierung der Bajonettverbindung und somit eine Sicherung gegen ein unbeabsichtigtes
Lösen erfolgt in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung mittels lösbarer radialer
Verbindungselemente. Diese können als Schraubenbolzen, Schrauben oder in ähnlicher
Weise ausgebildet sein.
[0014] Um ein passgenaues Zusammensetzen der einzelnen Gehäuseteile sicherzustellen, kann
es günstig sein, wenn an zumindest einem Gehäusering zumindest eine Markierung angebracht
ist. Somit wird eine genaue Positionierung der Gehäuseteile (und der daran befestigbaren
Statorschaufelsegmente) vor der Montage sichergestellt.
[0015] Als besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn die Bajonettverbindung einander zugewandte,
gegeneinander verspannbare Dichtflächen umfasst. Diese Dichtflächen können in bevorzugter
Ausgestaltung der Erfindung einen trapezförmigen oder abgeschrägten Querschnitt aufweisen.
Es wird somit durch die Drehfixierung und Verspannung der einzelnen Teile des Ringgehäuses
zugleich auch eine zuverlässige Dichtung realisiert, ohne dass hierzu weitere, zusätzliche
Bauelemente erforderlich wären.
[0016] Besonders günstig ist es auch, wenn die Dichtflächen radial außenliegend an dem Ringgehäuse
angeordnet sind. In Zusammenhang mit der Bajonettausgestaltung ist es möglich, eine
kompakte Außenkontur des Ringgehäuses (inneres Gehäuse des Hochdruckkompressors) zu
erzielen, welche eine günstigere Ausgestaltung von Kühlluftzuführungen oder Ähnlichem
ermöglicht.
[0017] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit
der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine Teil-Schnittansicht des Ringgehäuses mit zwei mittels einer Bajonettverbindung
verbundenen Gehäuseringen,
- Fig. 2
- eine perspektivische, vereinfachte Darstellung des vorderen Gehäuseringes mit vormontierten
Statorschaufelsegmenten,
- Fig. 3
- eine Schnittansicht, ähnlich Fig. 1, in einer geänderten Schnittdarstellung, und
- Fig. 4
- eine Teil-Seitenansicht der Außenkontur des erfindungsgemäßen Ringgehäuses.
[0018] In den Figuren des Ausführungsbeispiels ist jeweils nur ein Teilbereich des erfindungsgemäßen
Ringgehäuses dargestellt, auf die Abbildung weiterer Details wurde verzichtet.
[0019] Die Figuren zeigen einen vorderen Gehäusering 1 sowie einen hinteren Gehäusering
2. Diese sind mittels einer Bajonettverbindung 3 miteinander verbunden. Die Bajonettverbindung
3 umfasst, wie insbesondere aus Fig. 1 ersichtlich ist, gegeneinander in Anlage bringbare
trapezförmige Elemente 10, 11, die jeweils abgeschrägte Kontaktflächen aufweisen.
[0020] Die beiden Gehäuseringe werden mittels der Bajonettverbindungen ineinander gesteckt
und um einen vorgegebenen Winkelbetrag zueinander verdreht. Eine Drehsicherung und
Fixierung erfolgt mittels einer Vielzahl von Verbindungselementen 12, die zugleich
eine radiale Kraft aufbringen und zu einer entsprechend dichten Verspannung der Trapezelemente
10, 11 führen.
[0021] Wie aus den Abbildungen ersichtlich, weist die Außenkontur (siehe Fig. 4) eine relativ
glatte Außenfläche auf, die die Zuführung von Kühlluft sowie die Einbringung von Kühlluftöffnungen
oder Ähnlichem erleichtert.
[0022] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, sind im Innenbereich des hinteren Gehäuserings 2
mehrere Statorschaufelsegmente 8 mittels Verbindungselementen 12 befestigt. Hierzu
weisen die Statorschaufelsegmente Gewindeeinsätze 13 auf, in welche, wie in Fig. 1
gezeigt, Schraubenbolzen oder Schrauben einschraubbar sind. Um die Vor-Montage der
Statorschaufelsegmente 8, zu erleichtern, sind an dem vorderen Gehäusering 1 sowie
an den Statorschaufelsegmenten 8 Steckelemente 4 ausgebildet (Nasen bzw. Nuten), die
eine Vorfixierung und ein unbeabsichtigtes Verdrehen verhindern.
[0023] Es ist somit festzustellen, dass die Bajonettverbindung, welche durch die Trapezelement
10, 11 gebildet wird, sowohl eine ausreichende Fixierung als auch eine gute Kraftübertragung
und eine hervorragende Dichtwirkung gewährleistet.
[0024] Die Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt, vielmehr
ergeben sich im Rahmen der Erfindung vielfältige Abwandlungs- und Modifikationsmöglichkeiten.
Bezugszeichenliste:
[0025]
- 1
- Gehäusering
- 2
- Gehäusering
- 3
- Bajonettverbindung
- 4
- Steckelemente
- 5 6 7 8
- Statorschaufelsegment
- 9 10
- Trapezelement
- 11
- Trapezelement
- 12
- Verbindungselement
- 13
- Gewindeeinsatz
1. Ringgehäuse für einen Hochdruckkompressor einer Gasturbine, mit mehreren axial zueinander
angeordneten Gehäuseringen (1, 2), dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei benachbarte Gehäuseringe (1, 2) mittels einer Bajonettverbindung (3)
miteinander verbunden sind.
2. Ringgehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehäusering (1, 2) als Ringsegment ausgebildet ist.
3. Ringgehäuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Drehfixierung mittels lösbarer radialer Verbindungselemente (12) erfolgt.
4. Ringgehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch zumindest eine Markierung an dem Gehäusering.
5. Ringgehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bajonettverbindung (3) zueinander zugewandte, gegeneinander verspannbare Dichtflächen
(10, 11) umfasst.
6. Ringgehäuse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtflächen einen trapezförmigen Querschnitt aufweisen.
7. Ringgehäuse nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtflächen radial außen liegend an dem Ringgehäuse angeordnet sind.