[0001] Die Erfindung betrifft eine Flügelzellenpumpen zum Erzeugen eines Druckmittelstromes
zu einem Verbraucher gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Eine gattungsgemäße Flügelzellenpumpe ist aus der DE 41 36 150 A1 bekannt.
[0003] Die gattungsgemäße Flügelzellenpumpe weist in einem Pumpengehäuse einen drehfest
gelagerten Kurvenring auf. Im Inneren des Kurvenrings ist ein Rotor angeordnet, der
mehrere Schlitze aufweist, die im wesentlichen radial nach außen gerichtet sind. In
den Schlitzen sind Flügel beweglich geführt deren Bewegung, bei einer Drehung des
Rotors, durch die Innenkontur des Kurvenrings gesteuert wird. Zwischen dem Kurvenring,
dem Rotor und den Stirnseiten von seitlich anliegenden Gehäuseteilen sind Arbeitskammern
gebildet. Die Arbeitskammern weisen dabei je eine Saug- und Druckzone auf. In jeder
der beiden Saugzonen ist eine Einlaßkammer und in jeder der beiden Druckkammern eine
Auslaßkammer angeordnet. Durch ein, mit drei Steuerkantenpaaren ausgestattetes Stromregelventil
werden die beiden Druckmittelströme aus den beiden Auslaßkammern bei niedrigen Pumpendrehzahlen
parallel und bei höheren Pumpendrehzahlen in Serie geschaltet.
[0004] Die aus der DE 41 36 150 A1 bekannte Pumpe wird beispielsweise für eine Hilfskraftlenkung
eines Kraftfahrzeuges eingesetzt. Um die sehr unterschiedlichen Drehzahlen des Antriebsmotors
an den Druckmittelbedarf des Verbrauchers anzupassen, werden derartige Flügelzellenpumpen
mit einem Stromregelventil ausgestattet. Dadurch soll erreicht werden, daß der Flüssigkeitsstrom
zur Hilfkraftanlage bei einer hohen Pumpendrehzahl dem Flüssigkeitstrom bei einer
niedrigen Pumpendrehzahl entspricht.
[0005] Da die Leerlaufzahlen eines Fahrzeugmotors sehr niedrig liegen, muß das Verdrängungsvolumen
der Flügelzellenpumpe entsprechend groß gewählt werden, um den Mindeststrombedarf
des Verbrauchers sicherzustellen. Die Folge davon ist, daß bei hohen Motordrehzahlen
ein entsprechend hoher Förderstrom ungenützt umgewälzt wird, was den Gesamtwirkungsgrad
der Anlage verschlechtert.
[0006] Die gattungsgemäße Schrift beschreibt hierzu eine Flügelzellenpumpe bei der die Druckmittelströme
aus den beiden Auslaßkammern bei hohen Drehzahlen in Serie geschaltet werden. In nachteilhafter
Weise ist der Aufbau der Flügelzellenpumpe mit dem speziellen Stromregelventil relativ
aufwendig. Darüber hinaus wird eine Betätigung des Stromregelventils erst erreicht,
wenn ein entsprechender Widerstand an der Drosselstelle anliegt. In nachteilhafter
Weise muß hierzu ein hoher Volumenstrom gefördert werden, der entsprechend Leistung
erfordert und eine nicht erwünschte Wärmeentwicklung verursacht.
[0007] Eine vorteilhafte Leistungsregelung und eine genaue Volumenstromregelung ist mit
der 'gattungsgemäßen Schrift nicht möglich.
[0008] Aus dem weiteren Stand der Technik sind zweiflügelige Flügelzellenpumpen bekannt,
die meistens nicht geregelt sind oder eine Bypassregelung aufweisen. Es sind auch
Flügelzellenpumpen bekannt, bei denen eine Flügelseite kurzgeschlossen ist. Der Wirkungsgrad
dieser Flügelzellenpumpen ist jedoch geringer und die Volumenstromregelung zu einem
Verbraucher noch ungenauer, als bei der gattungsgemäßen Flügelzellenpumpe, die hierfür
bereits Verbesserungen vorgeschlagen hat.
[0009] Die bekannten Flügelzellenpumpen fördern zumeist ein hohes Volumen, das gegen eine
Drossel bzw. gegen einen Widerstand geführt wird und gegebenenfalls durch ein Stromregelventil
und eine Bypassleitung rückführbar ist. Die Verluste gehen dabei unmittelbar in Temperatur
über und erwärmen den Druckmittelkreislauf deutlich. Dies macht den Einsatz von entsprechenden
Kühlern notwendig, deren Größe proportional mit den Drükken ansteigt. Da insbesondere
im Automobilbereich immer mehr hydraulische Leistung erforderlich ist, steigen die
aus den bisher bekannten Flügelzellenpumpen resultierenden Leistungsverluste, die
sich direkt im Kraftstoffverbrauch niederschlagen, deutlich an.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Flügelzellenpumpe zu
schaffen, die die vorgenannten Nachteile des Standes der Technik löst, insbesondere
den Wirkunsgrad bei höheren Drehzahlen deutlich verbessert und bei einer kostengünstigen,
kompakten Bauform eine selbständige Leistungsregelung und eine genaue Volumenstromregelung
zu einem Verbraucher ermöglicht.
[0011] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
[0012] Dadurch, daß der Druckmittelstrom aus einer ersten Auslaßkammer bei höheren Pumpendrehzahlen
kurzschließbar bzw. direkt der Pumpensaugseite zuführbar ist, wird eine vorteilhafte
Leistungsregelung erzielt. Das an eine Drosselstelle zu einem Verbraucher geförderte
Volumen des Druckmittelstromes wird durch die direkte Rückführung des Druckmittelstromes
aus der ersten Auslaßkammer deutlich reduziert, so daß die Leistungsverluste minimiert
werden. In vorteilhafter Weise reduziert sich somit auch die Wärmeentwicklung.
[0013] Das Abschaltventil optimiert den Wirkungsgrad der Flügelzellenpumpe und ermöglicht
eine kompakte und kostengünstige Bauweise.
[0014] Von Vorteil ist es, wenn ein Kolben des Abschaltventils in Abhängigkeit der Pumpendrehzahl
steuerbar ist, wobei der Kolben des Abschaltventils an einer ersten Kolbenseite an
die Pumpendruckseite und an der entgegengesetzen, zweiten Kolbenseite an dem Hinterflügelölkanal
angeschlossen ist.
[0015] Dadurch, daß der Kolben des Abschaltventils in Abhängigkeit der Pumpendrehzahl steuerbar
ist, ist ein druckunabhängiges Umschalten möglich. Dies führt zu deutlichen Leistungseinsparungen.
Die Drehzahlabhängigkeit der Steuerung des Kolbens macht es möglich, daß der Druckmittelstrom
aus der ersten Arbeitskammer gesteuert werden kann, ohne daß hierfür, mit Leistungsverlusten
versehene Drücke aufgebaut werden müssen.
[0016] In einfacher Weise wird das druckunabhängige Umschalten durch die beidseitige Druckbeaufschlagung
des Kolbens erreicht. Die Drehzahlabhängigkeit wird dadurch erreicht, daß die zweite
Kolbenseite an dem Hinterflügelölkanal angeschlossen ist. In dem Hinterflügelölkanal
hat das Druckmittel sowohl den Betriebsdruck, d.h. den Druck auf der Pumpendruckseite
als auch, bei steigender Pumpendrehzahl, einen überlagerten Staudruck.
[0017] Der Betriebsdruck des Hinterflügelölkanal resultiert in bekannter Weise aus der Verbindung
des Hinterflügelölkanals über Bohrungen und Nuten mit der Pumpendruckseite. Der bei
steigender Drehzahl auftretende Staudruck resultiert aus der Bewegung der Flügel in
den Schlitzen des Rotors. Dabei wird eine Art Hinterflügelpumpe gebildet, wobei der
Staudruck bei steigender Pumpendrehzahl proportional ansteigt.
[0018] Die Hinterflügelpumpe entsteht dadurch, daß die Flügel im Bereich der Einlaßkammern
aus Sicht des Hinterflüglölkanals nach außen wandern und somit Druckmittel aus dem
Drucksammelraum bzw. der Pumpendruckseite ansaugen. Dieses Druckmittel wird im Bereich
der Auslaßkammern wieder aus den Schlitzen ausgeschoben. Die Fördermenge ist definiert
mit Flügelstirnfläche mal Hub und ist drehzahl-proportional. Es handelt sich dabei
um eine kleine Ölmenge.
[0019] Zur Erhöhung des Drucks im Hinterflügelölkanal können außerdem Drosselstellen vorgesehen
sein.
[0020] In nicht naheliegender Weise hat der Erfinder erkannt, daß die Drehzahlabhängigkeit
des Staudrucks im Hinterflügelbereich zur Steuerung des Abschaltventiles verwendet
werden kann und somit eine besonders vorteilhafte Leistungsregelung und eine genaue
Volumenstromregelung zu einem Verbraucher möglich ist.
[0021] Von Vorteil ist es, wenn das Anschaltventil eine Feder aufweist, die dem Druck des
Hinterflügelölkanals entgegenwirkt.
[0022] Durch die Feder ist in vorteilhafter Weise eine erste Schaltstellung des Abschaltventiles
gewährleistet, in der der Druckmittelstrom aus der ersten Auslaßkammer über ein Rückschlagventil
dem Drucksammelraum zuführbar ist. Die erste Schaltstellung des Abschaltventiles liegt
bei niedrigen Pumpendrehzahlen an. In vorteilhafter Weise ist die Feder als Druckfeder
ausgebildet und an der mit der Pumpendruckseite verbundenen ersten Kolbenseite angeordnet.
[0023] Von Vorteil ist es, wenn sich der Kolben bei steigender Pumpendrehzahl durch den
steigenden Druck des Hinterflügelölkanals in Richtung der Feder derart verschiebt,
daß sich eine Abschaltsteuerkante öffnet, die ein Abfließen des Druckmittelstromes
aus der ersten Auslaßkammer zu der Pumpensaugseite ermöglicht.
[0024] Eine derartige Ausgestaltung läßt sich in einfacher, kostengünstiger und kompakter
Bauform realisieren. Das Abschaltventil hat somit im wesentlichen zwei Schaltstellungen.
In der ersten Schaltstellung, in der die Feder gestreckt ist, wird der Druckmittelstrom
aus der ersten Auslaßkammer zur Pumpendruckseite bzw. in den Drucksammelraum gefördert.
Bei steigender Drehzahl wird die der Feder entgegengesetzte, zweite Kolbenseite, die
an den Hinterflügelölkanal angeschlossen ist, durch den drehzahlabhängig proportional
ansteigenden Druck beaufschlagt. Dieser Druck verschiebt den Kolben bei steigender
Drehzahl in Federrichtung und öffnet somit eine Ablaßsteuerkante, die ein druckloses
Abfließen des Druckmittels der ersten Auslaßkammer zur Pumpensaugseite ermöglicht.
In vorteilhafter Weise wird der Druckmittelstrom somit auf kürzestem Weg zur Pumpensaugseite
zurückgeführt.
[0025] Von Vorteil ist es, wenn der kurzgeschlossene Druckmittelstrom aus der ersten Auslasskammer
mittels einer, als Injektor ausgebildeten Verschneidung, in den Druckmittelstrom des
Sauganschlusses einspritzbar ist.
[0026] Die Energie, die der kurzgeschlossene bzw. rückgeführte Druckmittelstrom mit sich
bringt, kann somit zum Aufladen des aus dem Sauganschluß kommenden Druckmittelstromes
verwendet werden. Der aus dem Sauganschluß und der Verschneidung gebildete Injektor
bewirkt somit, daß der rückgeführte Druckmittelstrom optimal der Pumpensaugseite zugeführt
wird, ohne daß der Druckmittelzufluß von außen behindert wird. Daraus ergeben sich
weitere, energetische Vorteile für die Flügelzellenpumpe.
[0027] In einer konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung kann ferner vorgesehen sein, daß
das Abschaltventil in einem Pumpendeckel integriert ist.
[0028] In Versuchen hat sich herausgestellt, daß sich somit eine besonders einfache und
kompakte Bauform erzielen läßt. Darüber hinaus können die bereits in diesem Bereich
vorhandenen Kanäle und Bohrungen zum Anschluß des Abschaltventiles verwendet werden.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß bekannte und günstige Serienbauteile verwendet
werden können.
[0029] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindungen ergeben sich aus
den weiteren Unteransprüchen und aus dem nachfolgend anhand der Zeichnung prinzipmäßig
dargestellten Ausführungsbeispiel.
[0030] Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Flügelzellenpumpe; und
- Fig. 2
- ein hydraulisches Schaubild der erfindungsgemäßen Flügelzellenpumpe.
[0031] Der Aufbau einer Flügelzellenpumpe ist grundsätzlich, beispielsweise aus der DE 41
36 150 A1, bekannt. Nachfolgend werden deshalb nur die für die Erfindung notwendigen
Merkmale näher beschrieben.
[0032] Die Flügelzellenpumpe weist eine Pumpensaugseite 1 mit einem Sauganschluß 2 und eine
Pumpendruckseite 3, die zu einem nicht näher dargestellten Verbraucher führt, auf.
In besonderer Weise eignet sich die Flügelzellenpumpe zur Versorgung einer Hilfskraftlenkung
eines Kraftfahrzeuges. In einem Pumpengehäuse 4 ist eine Antriebswelle 5 gelagert,
die mit einem auf ihr befindlichem Rotor 6 verbunden ist. Der Rotor 6 weist radial
angeordnete Schlitze 7 auf, in denen Flügel 8 verschiebbar geführt sind. Hierbei können
beispielsweise zehn Flügel 8 vorgesehen sein.
[0033] Die Flügel 8 bzw. der Rotor 6 werden von einem Kurvenring 9, der verdrehsicher mit
dem Pumpengehäuse 4 verbunden ist, umschlossen. Zwischen der zylindrischen Umfassungsfläche
des Rotors 6 und der ellipsenartigen Bohrung des Kurvenringes 9 befinden sich die
beiden Arbeitskammern 10. Die Arbeitskammern 10 sind dabei im allgemeinen sichelförmig
ausgestaltet. Das Fördervolumen ergibt sich aus dem größtmöglichen Sichelsegment zwischen
zwei Flügeln 8 und der Breite des Rotors 6 bzw. der Flügel 8.
[0034] Eine schematische Darstellung der Arbeitskammern 10 ist in Fig. 2 dargestellt. Daraus
ergibt sich, daß jede Arbeitskammer 10 je eine Saugzone mit einer Einlaßkammer 11
bzw. 12 und eine Druckzone mit einer Auslaßkammer 13 bzw. 14 aufweisen. Die Druckmittelströme
aus den Auslaßkammern 13, 14 sind dabei in einen Drucksammelraum 15 führbar.
[0035] Wie sich aus Fig. 1 ergibt, weist die Flügelzellenpumpe einen Hinterflügelölkanal
16 auf, der über nicht näher dargestellte Bohrungen und Nuten, mit der Pumpendruckseite
3 bzw. dem Drucksammelraum 15 verbunden ist. Der Hinterflügelölkanal 16 ist dabei
auch mit einer sogenannten Kaltstartnut 17 verbunden. Die Drehung der Antriebswelle
5 und damit auch die des Rotors 6 bewirkt, daß die im Rotor 6 geführten Flügel 8 durch
die entstehende Fliehkraft in radialer Richtung an die Laufbahn des feststehenden
Kurvenringes 9 gedrückt werden. Dies wird durch das Druckmittel, das von dem Drucksammelraum
15 in den Hinterflügelölkanal 16 und somit an die innenliegenden Stirnflächen der
Flügel 8 gelangt, unterstützt.
[0036] Wie in Fig. 1 dargestellt, ist der Druckmittelstrom aus der ersten Auslaßkammer 13
mittels einem Abschaltventil 18, welches im Pumpendeckel 19 integriert ist, steuerbar.
Der Druckmittelstrom wird dabei bei niedrigen Pumpendrehzahlen dem Drucksammelraum
15 und bei höheren Pumpendrehzahlen kurzgeschlossen bzw. direkt der Pumpensaugseite
1 zugeführt. Hierzu weist das Abschaltventil 18 einen Kolben 20 auf, der in Abhängigkeit
der Pumpendrehzahl steuerbar ist. Der Kolben 20 des Abschaltventils 18 ist an einer
ersten Kolbenseite 21 an die Pumpendruckseite 3 bzw. den Drucksammelraum 15 angeschlossen.
[0037] Die Verbindung zwischen der ersten Kolbenseite 21 und der Pumpendruckseite 3 ist
in Fig. 1 mit einer gestrichelten Linie angedeutet.
[0038] An einer zweiten Kolbenseite 22 ist der Hinterflügelölkanal 16 angeschlossen.
[0039] Das Abschaltventil 18 weist außerdem eine Feder 23 auf, die dem Druck des Druckmittels
aus dem Hinterflügelölkanal 16 entgegenwirkt. Die Feder 23 ist dabei an der ersten
Kolbenseite 21 angeordnet und in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Druckfeder
ausgebildet.
[0040] Wie aus Fig. 1 ebenfalls ersichtlich, weist die Flügelzellenpumpe ein Rückschlagventil
24 auf, über das der Druckmittelstrom aus der ersten Auslaßkammer 13 in den Drucksammelraum
15 gelangen kann. Das Rückschlagventil 24 kann in vorteilhafter Weise als Membranventil
ausgebildet sein.
[0041] Das genaue Zusammenspiel der einzelnen Teile und die erfindungsgemäße Steuerung des
Druckmittelstromes aus der ersten Auslaßkammer 13 wird anschließend anhand des schematischen
Schaubildes in Fig. 2 näher beschrieben.
[0042] Der kurzgeschlossene Druckmittelstrom aus der ersten Auslaßkammer 13 wird, wie aus
Fig. 1 ersichtlich, mittels einer Verschneidung 25 in den Druckmittelstrom des Sauganschlusses
2 eingespritzt. Die Verschneidung ist dabei als Injektor 25 ausgebildet.
[0043] Wie ebenfalls aus Fig. 1 ersichtlich, weist die Flügelzellenpumpe einen Stromregelkolben
26 auf, dessen Funktion für die erfindungsgemäße Vorrichtung in Fig. 2 näher dargestellt
wird.
[0044] Fig. 2 zeigt einen bereits beschriebenen Kurvenring 9 der den Rotor 6 mit den Flügeln
8 begrenzt. Der Rotor 6 dreht sich dabei in Pfeilrichtung wodurch in üblicher Weise
zwei Arbeitskammern 10 mit jeweils einer Einlaßkammer 11 bzw. 12 und einer Auslaßkammer
13 bzw. 14 gebildet werden. Die Einlaßkammern 11 bzw. 12 werden durch zwei Einlaßkammerleitungen
27 mit einem Druckmittelstrom versorgt. Durch die Drehung des Rotors 6 wird dieses
Druckmittel von den Einlaßkammern 11 bzw. 12 zu den Auslaßkammern 13 bzw. 14 befördert.
Von der zweiten Auslaßkammer 14 wird das Druckmittel in eine ungesteuerte Auslaßleitung
28 in Richtung einer Hauptdruckleitung 29 abgelassen. Der Druckmittelstrom aus der
ersten Auslaßkammer 13 wird in eine gesteuerte Auslaßleitung 30 abgelassen, die sich
in Richtung auf das Abschaltventil 18 und das Rückschlagventil 24 verzweigt. Bei niedrigen
Pumpendrehzahlen ist das Abschaltventil 18 geschlossen (wie in Fig. 2 dargestellt),
so daß der Druckmittelstrom von der gesteuerten Auslaßleitung 30 durch das Rückschlagventil
24 in die Hauptdruckleitung 29 strömt.
[0045] Bei höheren Pumpendrehzahlen bzw. bei einem Ansteigen der Pumpendrehzahl über einen
vorbestimmten Wert wird der Kolben 20 des Abschaltventiles 18 in Richtung auf die
Feder 23 derart bewegt, daß sich eine Abschaltsteuerkante 31 öffnet, die ein Abfließen
des Druckmittelstromes aus der ersten Auslaßkammer 13 bzw. der gesteuerten Auslaßleitung
30 zu der Pumpensaugseite 1 ermöglicht. Das Rückschlagventil 24 verhindert in diesem
Fall ein Abfließen des Druckmittelstromes aus der zweiten Auslaßkammer 14 bzw. aus
dem Hauptdruckkanal 29 über die Abschaltsteuerkante 31 zurück zur Pumpensaugseite
1.
[0046] Der Druckmittelstrom der ersten Auslaßkammer 13, strömt nach Verlassen des Abschaltventiles
18 durch eine Rückführleitung 32 zu dem Injektor 25. Mittels des Injektors 25 wird
der Druckmittelstrom der ersten Auslaßkammer 13 in einen Druckmittelstrom aus einer
Ölbehälterleitung 33 eines Ölbehälters 34 eingespritzt.
[0047] Daraus resultieren die bereits erwähnten energetischen Vorteile, da die Energie bzw.
der Druck des rückgeführten Druckmittelstroms für den Aufladevorgang der Flügelzellenpumpe
genutzt wird.
[0048] Die Betätigung des Kolben 20 erfolgt durch den Hinterflügelölkanal 16 der mit der
zweiten Kolbenseite 22 durch eine Hinterflügelölleitung 35 verbunden ist. Die drehzahlabhängige
Betätigung des Kolbens 20 erfolgt dabei durch die bereits erwähnte "Hinterflügelpumpe",
die durch die radiale Bewegung der Flügel 8 einen proportional mit der Drehzahl steigenden,
überlagerten Staudruck erzeugt. Der Hinterflügelölkanal 16 weist zur Erhöhung des
Drucks bei steigender Drehzahl außerdem Drosselstellen 36 auf. In dem in Fig. 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel sind vier Drosselstellen 36 vorgesehen. Selbstverständlich sind
auch Ausgestaltungen realisierbar, die einen nicht-proportionalen Anstieg des Staudruckes
ermöglichen.
[0049] Dem auf die zweite Kolbenseite 22 wirkenden Druck (Betriebsdruck + Staudruck) des
Hinterflügelölkanals 16 wirkt die Feder 23 gemeinsam mit dem im Hauptdruckkanal 29
anliegenden Betriebsdruck entgegen. Der Hauptdruckkanal 29 ist dabei durch einen Zweigkanal
37 mit der ersten Kolbenseite 21 verbunden.
[0050] Bei einer vollständigen Rückführung des Druckmittelstromes der ersten Auslaßkammer
13 zu der Pumpensaugseite 1 wird der Druck in der Hauptdruckleitung 29 im wesentlichen
durch die zweite Auslaßkammer 14 erzeugt.
[0051] In der zu dem Verbraucher führenden Hauptdruckleitung 29 ist eine Regelblende 38
angeordnet, die, zur Steuerung einer Bypassleitung 39, mit dem Stromregelkolben 26
korrespondiert. Die Bypassleitung 39 soll dabei einen überschüssigen Druckmittelstrom
zurück zur Pumpensaugseite 1 leiten. Somit ist sichergestellt, daß ein konstant geregelter
Druckmittelstrom zu dem Verbraucher gelangt. Besonders vorteilhaft ist dabei, wenn
durch das Abschaltventil 18 bzw. den Stromregelkolben 26 bei ansteigender Pumpendrehzahl
ein gerader oder fallender Verlauf des Druckmittelstromes zu dem Verbaucher realisierbar
ist.
[0052] Insbesondere wenn es sich bei dem Verbraucher um eine Hilfskraftlenkung handelt,
ist ein fallender Verlauf des Druckmittelstromes zu dem Verbraucher sinnvoll, da bei
einer höheren Pumpendrehzahl auch die Fahrgeschwindigkeit entsprechend höher ist,
so daß ein höherer Lenkwiderstand die Fahrdynamik und das Fahrgefühl verbessert.
[0053] Der Stromregelkolben 26 ist derart ausgestaltet, daß der Stromregelkolben 26 die
Bypassleitung 39 erst ab einem bestimmten, vorgegebenen Druck öffnet. Der Druck der
den Stromregelkolben 26 geschlossen hält, wird dabei durch eine Stromregelkolbenfeder
40 und eine Stromregelleitung 41 aufgebaut.' Die Stromregelleitung 41 ist mit dem
Druck des Druckmittels zu dem Verbraucher beaufschlagt. Der Druck, der den Stromregelkolben
26 öffnet, wird durch die Hauptdruckleitung 29 aufgebracht bzw. es wird ein Differenzdruck
beim Durchströmen der Regelblende 38 erzeugt, wobei der reduzierte Druck auf die Seite
mit der Stromregelfeder wirkt. Bei steigendem Volumenstrom steigt der Differenzdruck
und öffnet den Bypass 39.
[0054] Die Bypassleitung 39 bildet mit einer Saugleitung 42, in die gegebenenfalls bereits
vorher das Druckmittel aus der Rückführleitung 32 eingespritzt wurde, einen Bypassinjektor
43. Die Bypassleitung 39 kann beispielsweise als Verschneidung in die Saugleitung
42 eingeführt werden.
[0055] Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Flügelzellenpumpe kann auf bereits bekannte
Bauteile, beispielsweise eine in Fig. 1 dargestellte Stirnplatte 44, zurückgegriffen
werden. Die im Ausführungsbeispiel erwähnte Pumpensaugseite 1 ist für beide Arbeitskammern
10 ausgebildet, kann gegebenenfalls jedoch auch nur für eine einzelne Arbeitskammer
10 gestaltet sein, so daß in dieser Ausführungsform zwei Pumpensaugseiten 1 notwendig
sind.
Bezugszeichen
[0056]
- 1
- Pumpensaugseite
- 2
- Sauganschluß
- 3
- Pumpendruckseite
- 4
- Pumpengehäuse
- 5
- Antriebswelle
- 6
- Rotor
- 7
- Schlitze
- 8
- Flügel
- 9
- Kurvenring
- 10
- Arbeitskammer
- 11
- Einlaßkammer
- 12
- Einlaßkammer
- 13
- Auslaßkammer
- 14
- Auslaßkammer
- 15
- Drucksammelraum
- 16
- Hinterflügelölkanal
- 17
- Kaltstartnut
- 18
- Abschaltventil
- 19
- Pumpendeckel
- 20
- Kolben
- 21
- erste Kolbenseite
- 22
- zweite Kolbenseite
- 23
- Feder
- 24
- Rückschlagventil
- 25
- Verschneidung
- 26
- Stromregelkolben
- 27
- Einlaßkammerleitung
- 28
- Auslaßleitung
- 29
- Hauptdruckleitung
- 30
- Auslaßleitung
- 31
- Abschlatsteuerkante
- 32
- Rückführleitung
- 33
- Ölbehälterleitung
- 34
- Ölbehälter
- 35
- Hinterflügelölleitung
- 36
- Drosselstellen
- 37
- Zweigkanal
- 38
- Regelblende
- 39
- Bypassleitung
- 40
- Stromregelkolbenfeder
- 41
- Stromregelleitung
- 42
- Saugleitung
- 43
- Bypassinjektor
- 44
- Stirnplatte
1. Flügelzellenpumpen zum Erzeugen eines Druckmittelstromes zu einem Verbraucher, insbesondere
einer Hilfskraftlenkung eines Kraftfahrzeuges, mit folgenden Merkmalen:
- einer Pumpensaugseite, die von einem Sauganschluß mit einem Druckmittel versorgbar
ist und einer Pumpendruckseite, die mittels einer Hauptdruckleitung mit dem Verbraucher
verbindbar ist;
- einem Pumpengehäuse in dem ein Kurvenring gehalten und eine Antriebswelle mit einem
Rotor gelagert ist, wobei der Rotor Schlitze aufweist in denen Flügel verschiebbar
geführt sind;
- einem Hinterflügelölkanal, der über Bohrungen und Nuten mit der Pumpendruckseite
verbunden ist und die innenliegenden Stirnflächen der Flügel mit einem Betriebsdruck
beaufschlagt; und
- Arbeitskammern, die je eine Saugzone mit einer Einlaßkammer und eine Druckzone mit
einer Auslaßkammer aufweisen, wobei die Druckmittelströme aus den Arbeitskammern in
einen Drucksammelraum führbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Druckmittelstrom aus einer ersten Auslaßkammer (13) mittels einem Abschaltventil
(18) derart steuerbar ist, daß der Druckmittelstrom bei niedrigen Pumpendrehzahlen
dem Drucksammelraum (15) und bei höheren Pumpendrehzahlen kurzschließbar bzw. direkt
der Pumpensaugseite (1) zuführbar ist
2. Flügelzellenpumpen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Kolben (20) des Abschaltventils (18) in Abhängigkeit der Pumpendrehzahl steuerbar
ist.
3. Flügelzellenpumpen nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Kolben (20) des Abschaltventils (18) an einer ersten Kolbenseite (21) an die Pumpendruckseite
(3) und an der entgegengesetzten zweiten Kolbenseite (22) an dem Hinterflügelölkanal
(16) angeschlossen ist.
4. Flügelzellenpumpen nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Abschaltventil (18) eine Feder (23) aufweist, die dem Druck des Hinterflügelölkanals
(16) entgegenwirkt.
5. Flügelzellenpumpen nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Feder (23) als Druckfeder ausgebildet und an der, mit der Pumpendruckseite (3)
verbundenen, ersten Kolbenseite (21) angeordnet ist.
6. Flügelzellenpumpen nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Druckmittelstrom aus der ersten Auslaßkammer (13) in einer ersten Schaltstellung
des Abschaltventils (18), die niedrigen Pumpendrehzahlen entspricht, über ein Rückschlagventil
(24) dem Drucksammelraum (15) bzw. der Hauptdruckleitung (29) zuführbar ist.
7. Flügelzellenpumpen nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich durch die Bewegung der Flügel in den Schlitzen (7) des Rotors (6)eine Hinterflügelpumpe
bildet, die einen überlagerten Staudruck im Hinterflügelölkanal (16) erzeugt, wobei
der Staudruck bei steigender Pumpendrehzahl proportional ansteigt.
8. Flügelzellenpumpe nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hinterflügelölkanal (16) Drosselstellen (36) zur Erhöhung des Druck bei steigender
Pumpendrehzahl aufweist.
9. Flügelzellenpumpen nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich der Kolben (20) bei steigender Pumpendrehzahl durch den steigenden Druck des
Hinterflügelölkanals (16) in Richtung der Feder (23) derart verschiebt, daß sich eine
Abschaltsteuerkante (31) öffnet, die ein Abfließen des Druckmittelstroms aus der ersten,
steuerbaren Auslaßkammer (13) zu der Pumpensaugseite (1) bzw. zu dem Sauganschluß
(2) ermöglicht.
10. Flügelzellenpumpen nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Rückschlagventil (24) ein Abfließen des Druckmittelstroms aus der zweiten Auslaßkammer
(14) bzw. aus dem Drucksammelraum (15) verhindert.
11. Flügelzellenpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
der kurzgeschlossene Druckmittelstrom aus der ersten Auslaßkammer (13) mittels einer
Verschneidung (25) in den Druckmittelstrom des Sauganschlusses (2) einspritzbar ist.
12. Flügelzellenpumpe nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verschneidung als Injektor (25) ausgebildet ist.
13. Flügelzellenpumpen nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der zu dem Verbraucher führenden Hauptdruckleitung (29) eine Regelblende (38) angeordnet
ist, die zur Steuerung einer Bypassleitung (39) mit einem Stromregelkolben (26) korrespondiert.
14. Flügelzellenpumpen nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Stromregelkolben (26) bzw. die Regelblende (38) einen Bypassdruckmittelstrom derart
regeln, daß ein konstanter, geregelter Druckmittelstrom zu dem Verbraucher gelangt.
15. Flügelzellenpumpen nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
durch den Stromregelkolben (26) und/oder das Abschaltventil (18) bei steigender Pumpendrehzahl
ein gerader oder fallender Verlauf des Druckmittelstroms zu dem Verbraucher realisierbar
ist.
16. Flügelzellenpumpen nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Bypassdruckmittelstrom durch eine zweite, als Bypassinjektor (43) ausgebildete
Verschneidung, dem Druckmittelstrom zu den Einlaßkammern (11,12) zuführbar ist.
17. Flügelzellenpumpen nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Abschaltventil (18) in einem Pumpendeckel (19) integriert ist.