(19)
(11) EP 1 318 529 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.06.2003  Patentblatt  2003/24

(21) Anmeldenummer: 02027301.7

(22) Anmeldetag:  06.12.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7H01F 7/06, H01F 1/14, C21D 1/18, H01H 71/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 10.12.2001 DE 10160550

(71) Anmelder: Vacuumschmelze GmbH & Co. KG
63450 Hanau (DE)

(72) Erfinder:
  • Tenbrink, Johannes, Dr.
    63776 Mömbris (DE)
  • Barthon, Wolfgang
    63776 Mömbris (DE)
  • Spies, Heinz-Joachim, Dr.
    09599 Freiberg (DE)
  • Zimbras, Heinz, Dr.
    09599 Freiberg (DE)

(74) Vertreter: Schmuckermaier, Bernhard 
PAe Westphal, Mussgnug & Partner, Mozartstrasse 8
80336 München
80336 München (DE)

   


(54) Oberflächengehärtetes weichmagnetisches Aktuatorteil und dessen Herstellverfahren


(57) Weichmagnetisches Aktuatorteil mit durch Nitrieren gesteigerter Oberflächenhärte von mindestens 150 HV0,01, gekennzeichnet durch folgendes Tiefenprofil der N-Konzentration: im Tiefenbereich bis 1 µm einen Spitzenwert der maximalen N-Konzentration von mindestens 0,2%, bei einer Tiefe von 1 µm eine N-Konzentration von mindestens 0,25% und bei einer Tiefe von 2 µm eine N-Konzentration von mindestens 0,1%.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine oberflächengehärtetes weichmagnetisches Aktuatorteil und ein Verfahren zu dessen Herstellung.

[0002] Beim Einsatz von Relaisteilen, FI-Schaltern, elektromagnetischen Einspritzventilen, elektromagnetischen Ventilverstellungen im Kraftfahrzeug, Textilmaschinen und anderen Aktuatoren werden neben einer hohen Korrosionsbeständigkeit und einer hohen Härte gleichzeitig sehr gute weichmagnetische Eigenschaften der einzelnen weichmagnetischen Aktuatorteile gefordert.

[0003] Um diesen Anforderungen nachzukommen, ist es seit langem bekannt, die verwendeten Aktuatorteile an deren Oberflächen mit einer Behandlung zu versehen, insbesondere diese zu Nitrieren. Die bekannten Nitrierverfahren haben jedoch den Nachteil, dass die Oberflächen festkörperchemisch stark verändert werden, d.h. in der Regel Nitridausscheidungen in der Oberflächenschicht aufweisen. Diese festkörperchemische Änderung zieht festkörperphysikalische Veränderungen mit sich, die zu einer Verschlechterung der weichmagnetischen Eigenschaften an den Oberflächen der behandelten Teile und damit zu einer Verschlechterung der weichmagnetischen Teile insgesamt führen.

[0004] Aus der Literatur bekannt ist das Plasmanitrieren von Relaisteilen, mit dem Ziel der Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit und Verminderung der Abrasion der Funktionsflächen]. Dies wird nach T. Satoshi, Electromagnetic Relay and its Manufacture, Jap. Patentanmeldung 10-92286, Offenlegung 10.04.98, angemeldet 13.09.96 von der Firma Nippon Koshuha Gijutsu KK dadurch erreicht, dass durch Plasmanitrieren bei 480 bis 590°C eine Verbindungsschicht aus Eisennitrid Fe4N auf der Oberfläche erzeugt wird, also entsprechend einem Phasenanteil an Fe4N von 100% in der Randschicht. Die Anwesenheit eines Plasmas mit Stickstoffionen und die relativ hohen Behandlungstemperaturen sorgen für das Entstehen dieser Verbindungsschicht. In dieser Anmeldung wird dargelegt, dass selbst bei einer Schichtdicke von 1,5 µm weder Oberflächenhärte noch Korrosionsbeständigkeit ausreichend sind, so dass letztlich Schichtdicken an Eisennitrid von 2 bis 20 µm vorgeschlagen werden.

[0005] Nun sind aber derart große Schichtdicken für besonders empfindliche Relais, wie z.B. Fehlerstromschutzschalterrelais, oder andere elektromagnetische Aktuatoren mit hoher effektiver Permeabilität des aus verschiedenen Teilen aufgebauten Magnetkreises nicht akzeptabel. Einerseits führen diese Schichten magnetisch gesehen zur Vergrößerung des Luftspaltes und vermindern damit die effektive Permeabilität des Magnetkreises erheblich. Außerdem ist bekannt, dass Verspannungen, welche unweigerlich beim Wachsen einer derartigen Verbindungsschicht entstehen und auch später im Betrieb aufgrund unterschiedlicher Wärmedehnung im Vergleich zum Grundmaterial unvermeidbar sind, zu einer Verschlechterung der magnetischen Eigenschaften führen, welche sich z.B. in einer deutlichen Erhöhung der Koerzitivfeldstärke bemerkbar machen. Für empfindliche Relais und andere Anwendungen mit großer Permeabilität des Magnetkreises sollte deshalb ein Verfahren gesucht werden, welches das Entstehen einer Verbindungsschicht möglichst weitgehend vermeidet. Dies wird dadurch erreicht, daß der N-Gehalt in der oberflächlichen Randschicht möglichst unter 5 Gew.-% gehalten wird und die Entstehung einer oberflächlichen Verbindungsschicht mit praktikablen Mitteln kaum nachweisbar ist, d.h. mit Schichtdicken weit unter 0,5 µm und einem Phasenanteil an Fe4N im Tiefenbereich bis 1 µm unter der Oberfläche unterhalb einer praktischen Nachweisgrenze von 10 Gew.-%. Außerdem muß dieses Verfahren auch geeignet sein, weichmagnetische Legierungen mit höheren Ni- oder Co-Gehalten effektiv aufzunitrieren.

[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, neue oberflächenbehandelte weichmagnetische Aktuatorteile bereitzustellen, die eine höhere Oberflächenhärte bei gleichzeitig geringen Einbußen der weichmagnetischen Eigenschaften gegenüber dem Stand der Technik aufweisen.

[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Aktuatorteil gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand der Unteransprüchen.

[0008] Erfindungsgemäß ist ein Weichmagnetisches Aktuatorteil aus weichmagnetischer Legierung mit durch Nitrieren gesteigerter Oberflächenhärte von mindestens 150 HV0,01 vorgesehen, der folgendes Tiefenprofil der N-Konzentration aufweist:
Tiefenbereich bis 1 µm Spitzenwert der maximalen N-Konzentration von mindestens 0,2%,
bei einer Tiefe von 1 µm eine N-Konzentration von mindestens 0,25%,
bei einer Tiefe von 2 µm eine N-Konzentration von mindestens 0,1%,
bei einer Tiefe von 5 µm eine N-Konzentration von mindestens 0,05%,.


[0009] Bei der Erfindung wird erreicht, dass eine Degradation, die die festkörperchemischen und damit die festkörperphysikalischen Eigenschaften der Oberfläche verändert, durch den Nitriervorgang weitestgehend minimiert wird.

[0010] Üblicherweise steigt bei Temperaturen von 510°C bzw. 570°C und Nitrierkennzahlen KN≤1 die Korrosionsanfälligkeit der Legierungen durch das Nitrieren erheblich an und die üblichen Klimatests werden von den nitrierten Aktuatorteilen nicht mehr bestanden. Um dies zu verhindern, wird nach der vorliegenden Erfindung in einem niedrigeren Temperaturbereich zwischen 380°C und 480°C gearbeitet. Es wird damit erreicht, die Eindringtiefe zu verkleinern, um die mit dem Nitrieren sicher verbundene Verspannung der Randschicht so gering wie möglich zu halten zur Optimierung der magnetischen Eigenschaften der Teile. Bei diesen Temperaturen ist ein Nitriervorgang nur mit außergewöhnlich hohen Nitrierkennzahlen zu erreichen.

[0011] In allen Fällen wurde die Methode des Oxinitrierens gewählt. Zur Beschreibung der Nitrierbedingungen wird die Nitrierkennzahl KN herangezogen. Das thermodynamische Gleichgewicht der NH3-Zersetzungsreaktion



[0012] wird bei den üblichen Nitrierbedingungen bei weitem nicht erreicht. Für den Nitriervorgang entscheidend ist die Präsenz atomaren Stickstoffs aus der NH3-Zersetzungsreaktion. Es ist deshalb zweckmäßig und üblich, den Prozess über die Nitrierkennzahl

also das Verhältnis von unzersetztem zu zersetztem NH3 zu beschreiben. Typischerweise wird mit einer Nitrierkennzahl von ca. 10 die Behandlung vorgenommen. Ebenso wird die Sauerstoffaktivität über die Oxidationskennzahl KO beschrieben:



[0013] Für das Resultat ist es, da man bei den niedrigen Temperaturen weit ab vom thermodynamischen Gleichgewicht agiert, ein Unterschied, ob KO durch Luftzusatz oder das Befeuchten oder Einspritzen von Wasser eingestellt wird. Typischerweise wird die Nitrierung bei einer Oxidationskennzahl von ca. 0,2 vorgenommen. Gemessen wird mittels ZrO2-Sonde, welche typischerweise bei höherer Temperatur, in diesem Fall bei 825°C, betrieben wird. Dort stellt sich das thermodynamische Gleichgewicht ein - also kein Unterschied zwischen Luft- oder H2O-Zusatz. In der kälteren Nitrieratmosphäre herrscht aber kein Gleichgewicht. Man hat dann bei KO-Einstellung über Luft ein viel höheres Sauerstoffpotential - die Proben laufen an. Mit H2O-Zusatz ist das tatsächliche Sauerstoffpotential viel niedriger - die Proben bleiben blank.

[0014] Die Untersuchungen wurden an insgesamt 4 verschiedenen weichmagnetischen Legierungen durchgeführt, deren nominelle Zusammensetzung (in Gew.-%) die folgende Tabelle wiedergibt.
Legierung Ni Co Cr Mo Mn Si Ti Fe
PERMENORM 5000V5 47,5 < 0,3 < 0,1 < 0,2 0,5 0,2 < 0,01 Rest
CHRONOPERM 50 47,5 < 0,3 2,0 < 0,1 0,45 0,15 < 0,01 Rest
RECOVAC 50 48,0 < 0,3 < 0,1 < 0,2 0,5 0,2 1,7 Rest
VACOFLUX 17 < 0,1 17,0 2,0 0,8 < 0,1 < 0,1 < 0,01 Rest
Mittels der optischen Glimmentladungsspektroskopie GDOS wurde die Zusammensetzung der Legierungen im oberflächennahen Bereich analysiert. Die Tabellen 1 bis 4 enthalten ausgewählte N- bzw. O-Konzentrationen, die den Diagrammen entnommen wurden.

[0015] Tab. 1 zeigt die Stickstoffkonzentration in Gew.-% bei verschiedenen Eindringtiefen t in µm.
  Nitriervariante N (Gew.-%)
    t=1µm t=2µm t=5µm
CHRONOPERM 50 8h/570°C/KN=1,0/+ H2O 0,87 0,61 0,50
8h/570°C/KN=0,5/+ H2O 0,65 0,51 0,42
8h/570°C/KN=0,25/+ H2O 1,00 0,72 0,49
8h/570°C/KN=0,18/+ H2O 0,46 0,38 0,26
8h/510°C/KN=0,5/+ H2O 0,94 0,39 0,12
24h/380°C/+ Luft 1,56 1,08 0,21
24h/410°C/+ Luft 0,93 0,72 0,18
24h/380°C/+ H2O 0,41 0,12 0,06
24h/440°C/+ H2O 1,24 0,90 0,53
12h/460°C/+ H2O 1,05 0,80 0,40
8h/480°C/+ H2O 1,68 1,30 0,78
18h/450°C/+ H2O 1,23 0,86 0,45
PERMENORM 5000V5 8h/570°C/KN=1,0/+ H2O 0,26 0,20 0,21
8h/570°C/KN=0,5/+ H2O 0,23 0,18 0,17
8h/570°C/KN=0,25/+ H2O 0,13 0,11 0,10
8h/570°C/KN=0,18/+ H2O 0,16 0,13 0,11
8h/510°C/KN=0,5/+ H2O 0,16 0,13 0,09
24h/380°C/+Luft 1,32 0,90 0,18
24h/410°C/+ Luft 0,69 0,60 0,21
24h/380°C/+ H2O 0,24 0,12 0,06
24h/440°C/+ H2O 0,68 0,50 0,31
12h/460°C/+ H2O 0,87 0,62 0,37
8h/480°C/+ H2O 1,12 0,81 0,56
18h/450°C/+ H2O 0,77 0,60 0,37
VACOFLUX 17 8h/570°C/KN=1,0/+ H2O 1,32 0,88 0,72
8h/570°C/KN=0,5/+ H2O 0,74 0,62 0,57
8h/570°C/KN=0,25/+ H2O 0,66 0,54 0,49
8h/570°C/KN=0,18/+ H2O 0,68 0,58 0,52
8h/510°C/KN=0,5/+ H2O 0,10 0,08 0,06
24h/380°C/+ Luft 0,36 0,18 0,12
24h/410°C/+ Luft 0,90 0,66 0,30
24h/380°C/+ H2O 0,12 0,10 0,09
24h/440°C/+ H2O 1,18 0,87 0,62
12h/460°C/+ H2O 0,93 0,74 0,67
8h/480°C/+ H2O 8,76 6,56 5,02
18h/450°C/+ H2O 1,53 1,20 1,03


[0016] Die nachfolgende Tab. 2 zeigt die Stickstoffkonzentration in Gew.-% bei verschiedenen Eindringtiefen in µm. Angegeben ist die maximale N-Konzentration Nmax, die Hälfte und 10% der maximalen N-Konzentration, jeweils bestimmt aus dem GDOS-Profil. Dazu jeweils die Tiefenangabe in µm.
Legierung   Nmax(%) Nmax/2 (%) Nmax/10
CHRONOPERM 50 24h/380°C/+ Luft 1,67 bei 0,62µm 0,84 bei 2,5µm Bei 5,38µm
24h/410°C/+ Luftft 0,99 bei 0,67µm 0,50 bei 2,87µm Bei ≈20µm
24h/380°C/+ H2O 0,53 bei 0,54µm 0,27 bei 1,36µm >≈10µm
24h/440°C/+ H2O 1,30 bei 0,51µm 0,65 bei 3,85µm Bei 8,46µm
12h/460°C/+ H2O 1,18 bei 0,62µm 0,59 bei 3,44µm Bei 9,23µm
8h/480°C/+ H2O 1,74 bei 0,64µm 0,87 bei 4,49µm Bei 12,5µm
18h/450°C/+ H2O 1,60 bei 0,51 µm 0,80 bei 2,28µm Bei 8,0µm
PERMENORM 5000V5 24h/380°C/+ Luft 1,53 bei 0,67µm 0,76 bei 2,46µm Bei 5,44µm
24h/410°C/+Luft 0,72 bei 0,62µm 0,36 bei 3,59µm Bei ≈13µm
24h/380°C/+ H2O 0,28 bei 0,64µm 0,14 bei 1,69µm Bei »10µm
24h/440°C/+ H2O 0,87 bei 0,26µm 0,44 bei 2,92µm Bei 10,56µm
12h/460°C/+ H2O 0,93 bei 0,77µm 0,47 bei 3,54µm Bei 11,49µm
8h/480°C/+ H2O 1,30 bei 0,45µm 0,65 bei 3,33µm Bei 13,33µm
18h/450°C/+ H2O 0,85 bei 0,66µm 0,43 bei 4,16µm Bei 12,74µm
VACOFLUX 17 24h/380°C/+ Luft 1,08 bei 0,26µm 0,54 bei 0,77µm Bei ≈20µm
24h/410°C/+ Luft 1,68 bei 0µm 0,84 bei 1,59µm Bei >20µm
24h/380°C/+ H2O 0,15 bei 0,41µm 0,08 bei >>10µm Bei >>>10µm
24h/440°C/+ H2O 1,39 bei 0,51µm 0,70 bei 3,85µm Bei ≈48µm
12h/460°C/+ H2O 1,05 bei 0,62µm 0,50 bei ≈14µm Bei >>20µm
8h/480°C/+ H2O 8,76 bei 1,00µm 4,38 bei ≈8µm Bei >>80µm
18h/450°C/+ H2O 1,77 bei 0,38µm 0,89 bei 12,72µm Bei >>30µm


[0017] Für alle 3 Legierungen gilt, dass die maximale Konzentration Nmax, als auch die Eindringtiefe mit abnehmender Temperatur abnimmt. Dieser Trend kann durch eine verlängerte Nitrierdauer oder eine höhere Nitrierkennzahl kompensiert werden. Die N-Aufnahme ist für PERMENORM 5000V5 am geringsten. VACOFLUX 17 nimmt bei hohen Temperaturen am meisten auf. Bei den niedrigeren Temperaturen nimmt CHRONOPERM 50 am meisten Stickstoff auf.

[0018] Nitrierversuche wurden ebenfalls unternommen an Ankern aus RECOVAC 50. Anzumerken ist zu den Ergebnissen für RECOVAC 50 noch die Tatsache, dass ungeschliffene Stellen, welche noch die TiO2-Anlaufschicht aus der Schlussglühung aufwiesen, keinen Härtungseffekt zeigten. Die TiO2-Schicht wirkt offensichtlich als sehr effiziente Diffusionsbarriere.

[0019] Tab. 3 zeigt die Sauerstoffkonzentration in Gew.-% bei verschiedenen Eindringtiefen t in µm.
  Nitriervariante 0 (Gew.-%)
    t=1µm t=2µm t=5µm
CHRONOPERM 50 8h/570°C/KN=1,0/+ H2O 0,71 0,31 ≤ 0,08
8h/570°C/KN=0,5/+ H2O 0,70 0,19 0
8h/570°C/KN=0,25/+ H2O 1,89 0,63 0,31
8h/570°C/KN=0,18/+ H2O 0,71 0,20 < 0,08
8h/510°C/KN=0,5/+ H2O 0,70 0,24 0
24h/380°C/+ Luft 0,54 0,21 ≤ 0,06
24h/410°C/+ Luft 0,78 0,30 0,18
24h/380°C/+ H2O 0,62 0,25 0,12
24h/440°C/+ H2O 0,46 0,19 0,06
12h/460°C/+ H2O 0,62 0,19 <0,06
8h/480°C/+ H2O 0,78 0,19 <0,06
18h/450°C/+ H2O 0,71 0,21 0
PERMENORM 5000V5 8h/570°C/KN=1,0/+ H2O 0,55 0,20 0
8h/570°C/KN=0,5/+ H2O 0,62 0,16 0
8h/570°C/KN=0,251+ H2O 0,78 0,27 0,08
8h/570°C/KN=0,18/+ H2O 0,79 0,28 0,08
8h/510°C/KN=0,5/+ H2O 0,47 0,16 0
24h/380°C/+Luft 0,75 0,30 ≤ 0,12
24h/410°C/+ Luft 0,63 0,30 0,12
24h/380°C/+ H2O 0,74 0,25 0,12
24h/440°C/+H2O 0,50 0,25 <0,06
12h/460°C/+ H2O 0,77 0,28 0,06
8h/480°C/+ H2O 0,75 0,31 <0,06
18h/450°C/+ H2O 0,61 0,21 0
VACOFLUX 17 8h/570°C/KN=1,0/+ H2O 0,82 0,35 0,12
8h/570°C/KN=0,5/+ H2O 0,39 0,08 0
8h/570°C/KN=0,25/+ H2O 0,87 0,28 ≈ 0,08
8h/570°C/KN=0,18/+ H2O 0,71 0,31 ≈ 0,08
8h/510°C/KN=0,5/+ H2O 0,60 0,16 ≤ 0,08
24h/380°C/+ Luft 0,66 0,24 ≤ 0,18
24h/410°C/+ Luft 0,54 0,30 0,18
24h/380°C/+ H2O 0,50 0,25 0,15
24h/440°C/+ H2O 0,62 0,25 0,12
12h/460°C/+ H2O 0,62 0,22 0,15
8h/480°C/+ H2O 1,86 0,93 0,25
18h/450°C/+ H2O 1,10 0,31 0,18


[0020] Die nachfolgende Tab. 4 zeigt die Sauerstoffkonzentration in Gew.-% bei verschiedenen Eindringtiefen in µm. Angegeben ist die maximale O-Konzentration Omax, die Hälfte und 10% der maximalen O-Konzentration, jeweils bestimmt aus dem GDOS-Profil. Dazu jeweils die Tiefenangabe in µm.
    Omax(%) Omax/2 (%) Omax/10
CHRONOPERM 50 24h/380°C/+ Luft 3,0 bei 0µm 1,5 bei 0,10µm 0,3 bei 1,95µm
24h/410°C/+ Luft 2,5 bei 0µm 1,25 bei 0,15µm 0,25 bei 2,67µm
24h/380°C/+ H2O 4,0 bei 0µm 2,0 bei 0,05µm 0,4 bei 1,44µm
24h/440°C/+ H2O 1,5 bei 0µm 0,75 bei 0,72µm 0,15 bei 2,05µm
12h/460°C/+ H2O 3,0 bei 0µm 1,5 bei 0,08µm 0,3 bei 1,49µm
8h/480°C/+ H2O 2,36 bei 0µm 1,18 bei 0,58µm 0,24 bei 2µm
18h/450°C/+ H2O 1,66 bei 0,51µm 0,83 bei 0,81µm Bei 2,84µm
PERMENORM 5000V5 24h/380°C/+ Luft 3,0 bei 0µm 1,5 bei 0,41µm 0,3 bei 1,90µm
24h/410°C/+ Luft 5,0 bei 0µm 2,5 bei 0,1µm 0,5 bei 1,23µm
24h/380°C/+ H2O 2,5 bei 0µm 1,25 bei 0,72µm 0,25 bei 1,92µm
24h/440°C/+ H2O 4,0 bei 0µm 2,0 bei 0,21µm 0,4 bei 1,18µm
12h/460°C/+ H2O 2,5 bei 0µm 1,25 bei 0,75µm 0,25 bei 2,25µm
8h/480°C/+ H2O 4,0 bei 0µm 2,0 bei 0,26µm 0,4 bei 1,47µm
18h/450°C/+ H2O 1,66 bei 0µm 0,83 bei 0,66µm Bei 2,34µm
VACOFLUX 17 24h/380°C/+ Luft 8,0 bei 0µm 4,0 bei 0,05µm 0,8 bei 0,82µm
24h/410°C/+ Luft 8,5 bei 0µm 4,25 bei 0,1µm 0,85 bei 0,56µm
24h/380°C/+ H2O 4,0 bei 0µm 2,0 bei 0,13µm 0,4 bei 1,18µm
24h/440°C/+ H2O 2,5 bei 0µm 1,25 bei 0,51µm 0,25 bei 2,05µm
12h/460°C/+ H2O 3,5 bei 0µm 1,75 bei 0,41µm 0,35 bei 1,38µm
8h/480°C/+ H2O 5,0 bei 0µm 2,5 bei 0,82µm 0,5 bei 2,87µm
18h/450°C/+ H2O 2,91 bei 0,38µm 1,46 bei 0,76µm Bei 1,98µm


[0021] Der Sauerstoffgehalt nimmt allgemein sehr schnell mit der Eindringtiefe ab. Es ist keine eindeutige Abhängigkeit von den Nitrierparametern feststellbar.

[0022] Tab. 5 zeigt die Oberflächenhärte an Scheibenproben im schlussgeglühten Zustand, sowie nach verschiedenen Nitrierbehandlungen.
Legierung VACOFLUX 17 CHRONOPERM 50 PERMENORM 5000V5
Nicht nitriert 156 HV0.1 102 HV0.1 102 HV0.1
24h/380°C/NH3 KN=10/mit Luft 493 HV0.01 252 HV0.01 250 HV0.01
24h/410°C/NH3 KN=10/mit Luft 658 HV0.01 238 HV0.01 202 HV0.01
24h/380°C/NH3 KN=10/mit H2O 275 HV0.01 169 HV0.01 170 HV0.01
24h/440°C/NH3 KN=10/mit H2O 1273 HV0.01 328 HV0.01 248 HV0.01
12h/460°C/NH3 KN=10/mit H2O 1074 HV0.01 309 HV0.01 252 HV0.01
8h/480°C/NH3 KN=10/mit H2O 1205 HV0.01 427 HV0.01 250 HV0.01
18h/450°C/NH3 KN=10/mit H2O 1134 HV0.01 297 HV0.01 237 HV0.01


[0023] Bedingt durch das Schleifen bei Ankern und Polstücken, steigt die Härte im oberflächennahen Bereich an. Eine geglühte und geschliffene Oberfläche ist deshalb bei geringer Prüflast härter als eine lediglich geglühte Oberfläche. Durch das Nitrieren steigt die Oberflächenhärte weiter an. Dieser Effekt zeigt sich weniger bei Prüflast 0,1kg, sondern mehr bei geringerer Prüflast von 0,01kg. Dies ist durch die geringe Dicke der durch das Nitrieren beeinflussten Oberflächenzone bedingt. Die Härtewerte bilden also nicht allein die Oberflächenzone wider, sondern bei größerer Prüflast auch die des darunter liegenden Grundmaterials. Beim Vergleich der Ergebnisse von Härtemessungen an diesen dünnen Oberflächenschichten ist deshalb immer auf gleiche Bedingungen zu achten, d.h. gleiche Prüflast und gleiches Messverfahren.

[0024] Tab. 6 zeigt die Härteergebnisse für Polstücke. Zu beachten ist, dass die große Streuung der Messwerte durch die gelegentlich instabile Stellung der Polstücke beim Härteeindruck auf die Polfläche bedingt ist. Die Polstücke können dabei leicht verkippen, was bei der Messung zu niedrigeren Härtewerte führen kann.

[0025] Tab. 7 (HV0,1) und Tab. 8 (HV0,01) zeigen die Ergebnisse für Anker. Zum Vergleich mit aufgeführt sind Ergebnisse an derzeit in Produktion befindlichen, dünnen galvanischen Beschichtungen (NiPd, Hartgold) auf Teilen aus PERMENORM 5000V5. Tab. 9 zeigt die Härtewerte von VACOFLUX 17 an Ringen für unterschiedliche Belastungen und Nitrierversuche. In Tab. 10 ist die Vickershärte von Ankern aus Recovac 50 für die Nitrierversuche bei 480°C bzw. 450°C sowie den nicht nitrierten Zustand aufgelistet. Hierzu ist anzumerken, dass Recovac 50 im ungeschliffenen Zustand durch das Nitrieren keinerlei Oberflächenhärtung zeigt. Aufgrund des Ti-Gehaltes der Legierung bildet sich bei der Schlussglühung unter H2 eine Anlaufschicht. Diese ist trotz guten Taupunktes (um -40°C) des verwendeten trockenen H2 unvermeidbar, aufgrund der hohen thermodynamischen Stabilität des TiO2. Diese TiO2-Schicht wirkt offensichtlich als perfekte Diffusionsbarriere und verhindert die Härtung durch Nitrieren. An einer geschliffenen Oberfläche ist dagegen ein erheblicher Härtungseffekt durch das Nitrieren festzustellen.

[0026] Tab. 11 zeigt schließlich den Vergleich von Härtewerten nach optimaler Nitrierung mit den Ergebnissen bei FI-Relais üblicher Beschichtungen.
Tab. 6:
Härte HV0,1; HV0,01 v. Polstückfunktionsflächen, nitriert jeweils m. KN=10 m. H2O.
Legierung ungeschliffen ungeschliffen + nitriert geschliffen geschliffen + nitriert
460°C/12h        
HV0,1        
CHRONOPERM 50 111 121 206 216
  119 151 192 205
  115 205 205 235
  138 126 202 218
  146 123 201 171
  MW:126±14 MW: 145 ± 32 MW: 201 ± 5 MW: 209 ± 21
PERMENORM 5000V5 164 133 218 196
  128 183 203 215
  160 135 197 201
  132 124 181 199
  132 145 201 212
  MW: 143 ± 16 MW: 144 ± 21 MW: 200 ± 12 MW: 204 ± 7
HV0,01        
CHRONOPERM 50 136 178 219 401
  117 206 263 368
  145 175 257 401
  148 189 189 439
  125 182 229 305
  MW: 134 ± 12 MW: 186 ± 11 MW: 231 ± 27 MW: 383 ± 45
PERMENORM 5000V5 117 193 245 339
  140 168 269 305
  159 269 263 368
  162 193 214 401
  123 229 245 358
  MW: 140 ±18 MW: 211 ± 35 MW: 247 ± 19 MW: 354 ± 32
480°C/8h        
HV0.1        
CHRONOPERM 50   133 ± 21   261 ± 18
PERMENORM 5000V5   168 ± 13   223 ± 16
HV0.01        
CHRONOPERM 50   220 ± 40   497 ± 35
PERMENORM 5000V5   202 ± 23   347 ± 60
450°C/18h        
HV0.1        
CHRONOPERM 50   127 ± 4   226 ± 10
PERMENORM 5000V5   166 ± 22   209 ± 11
HV0.01        
CHRONOPERM 50   180 ± 30   388 ± 59
PERMENORM 5000V5   214 ± 38   364 ± 41




Tab. 9:
Härte von VACOFLUX 17 an Ringen.
Nitrierbehandlung HV 0,01 HV0,1
nicht nitriert   156
24h/380°C/KN=10/mit Luft 493 366 ± 13
24h/410°C/KN=10/mit Luft 658 351 ± 82
24h/380°C/KN=10/mit H2O 275 233 ± 15
24h/440°C/KN=10/mit H2O 1273 654 ± 100
12h/460°C/KN=10/mit H2O 1074 644 ± 107
8h/480°C/KN=10/mit H2O 1205 1165 ± 111
18h/450°C/KN=10/mit H2O 1134 1119 ± 82
570°C/8h/KN=1/mit H2O   791
570°C/8h/KN=0,5/mit H2O   1065
570°C/8h/KN=0,25/mit H2O   980
570°C/8h/KN=0,18 mit H2O   952
510°C/8h/KN=0,5/mit H2O   165
Tabelle 10:
Oberflächenhärte an Ankern aus Recovac 50
Behandlung HV 0.1 HV 0.01
  geschliffen ungeschliffen Geschliffen
Geglüht, ausgehärtet Nitriert: 18h/450°C/KN=10 421 270 686
433 222 660
493 215 551
413 238 571
409 253 772
Mittelwert 434 ± 34 240 ± 22 648 ± 90
Geglüht, ausgehärtet Nitriert: 8h/480°C/KN=10 572 191 772
433 224 533
394 218 439
514 285 840
519 193 805
Mittelwert 486 ± 72 222 ± 38 678 ± 180
Geglüht, ausgehärtet Nicht nitriert 268    
292    
283    
242    
249    
Mittelwert 267 ± 21    
Tab. 11a:
Vergleich der Härte für FI-Anker nach verschiedenen Oberflächenbehandlungen.
  geglüht geschliffen nitriert NiPd Hartgold Cr
HV 0,1            
5000V5 102 167 197 180 168 200
CHR 50 102 149 225      
RECOVAC 50   267 434      
HV 0,01            
5000V5   212 357 280 208 316
CHR 50   198 417      
RECOVAC 50     648      
Tab. 11b:
Vergleich d. Härte für FI-Polstücke nach verschiedenen Oberflächenbehandlungen.
  geglüht geschliffen nitriert NiPd Hartgold Cr
 
HV 0,1            
5000V5   200 204     189
CHR 50   201 209      
HV 0,01            
5000V5   247 354     224
CHR 50   231 383      


[0027] Wie aus den Daten der Tab. 11 ersichtlich ist, führt eine Nitrierbehandlung fertig geschliffener Anker bei optimierten Bedingungen zu den höchsten Härtewerten, welche die der heute üblichen Beschichtungen deutlich übersteigt. Dies gilt ebenso für Polstückoberflächen.

[0028] Tab. 12 zeigt die Ergebnisse eines Korrosionstests an Relaisteilen, bei dem die Temperatur und die relative Luftfeuchte zyklisch verändert werden. Daraus ist zu entnehmen, dass die Teile korrodieren, wenn die Nitrierkennzahl klein ist, und die -temperatur größer 500°C liegt.

[0029] Aufgrund der vorliegenden Erfahrungen wurde für alle Untersuchungen unter Gegenwart von Sauerstoff nitriert, d.h. oxinitriert. Aufgrund der Anforderungen bezüglich der Sicherheit der Produktionsanlage, wurde dazu das Sauerstoffpotential über die Zugabe von Wasserdampf eingestellt. Beim Wechsel auf die tiefen Temperaturen wurde dann zunächst ein Luftzusatz verwendet, aufgrund der Befürchtung, mit H2O-Zusatz aufgrund kinetischer Hemmung kein ausreichendes Sauerstoffpotential einstellen zu können. Zwar kann dabei eine vernünftige Härtung erzielt werden, die Teile laufen aber an und sind sehr korrosionsanfällig. Auf der Oberfläche bildet sich durch den sehr hohen O2-Partialdruck eine Fereiche Oxidschicht.

[0030] Wenn bei Temperaturen kleiner 500°C und mit hoher Nitrierkennzahl und Einstellung des Sauerstoffpotentials über H2O-Zugabe nitriert wird, überstehen die Teile den bei FI-Teilen üblichen Klimatest. Erst bei der in dieser Reihe höchsten Temperatur ergab sich bei einigen 5000V5-Teilen minimaler Rostansatz.
Tab. 12
zeigt den Anteil der korrodierten Teile (mit mindestens einem Rostpunkt) im Klimatest nach 3 Tagen (1 Zyklus: 3h/20°C/45% rel. Luftfeuchte und 3h/55°C/95% rel. Luftfeuchte)
Nitrierversuch CHRONOPERM 50 PERMENORM 5000V5
  Polstücke Anker Polstücke Anker
8h/570°C/KN=1,0/mit H2O 60% 100% 80% 100%
8h/570°C/KN=0,5/mit H2O 20% 80% 30% 70%
8h/570°C/KN=0,25/mit H2O 10% 60% 30% 100%
8h/570°C/KN=0,18/mit H2O 20% 30% 30% 50%
8h/510°C/KN=0,5/mit H2O 100% 100% 100% 100%
24h/380°C/KN=10/mit Luft 80% 100% 30% 100%
24h/410°C/KN=10/mit Luft 20% 100% 30% 100%
24h/380°C/KN=10/mit H2O 0% 0% 0% 0%
24h/440°C/KN=10/mit H2O 0% 0% 0% 0%
12h/460°C/KN=10/mit H2O 0% 0% 0% 0%
8h/480°C/KN=10/mit H2O 0% 0% 0% 20%
18h/450°C/KN=10/mit H2O 0% 0% 0% 0%


[0031] Im Hinblick auf einen schärferen Korrosionstest, welcher Unterschiede besser herausarbeitet, wurde auch ein Tauchtest in künstlichem Meerwasser durchgeführt. Zur Vermeidung von Spaltkorrosion werden die Anker dabei auf eine Schnur aufgefädelt und in das synthetische Meerwasser getaucht. Bei Polstücken ist dies so nicht möglich und man hat stets das Problem der Spaltkorrosion unter der Auflagefläche. Bei Raumtemperatur konnte an allen untersuchten Teilen keine Korrosion beobachtet werden. Zur Steigerung der Aggressivität der Testbedingungen wurde deshalb die Prüftemperatur angehoben. Dieser wesentlich aggressivere Korrosionstest mit künstlichem Meerwasser wird bei 50°C (Tab.13) noch recht gut überstanden, bei 80°C (Tab.14 und 15) jedoch beginnt die Korrosion schon nach wenigen Stunden. Die korrodierten Polstücke sind vor allem auf Spaltkorrosion an den Auflageflächen wegen glatter Behälterböden zurückzuführen.

[0032] Tab. 13 zeigt den Anteil der korrodierten Anker in künstlichem Meerwasser bei 50°C nach 48 Stunden.
Nitrierversuch CHRONOPERM 50 PERMENORM 5000V5
Nicht nitriert Nicht geprüft 0%
24h/380°C/KN=10/mit H2O 20% 20%
24h/440°C/KN=10/mit H2O 0% 20%
12h/460°C/KN=10/mit H2O 0% 20%


[0033] Tab. 14 zeigt den Anteil der korrodierten Teile in künstlichem Meerwasser bei 80°C nach 5h 45min Anker aufgehängt an isolierten Drähten und durch Schrumpfschlauch getrennt; Polstücke in glatte Plastikschalen gelegt, nur nicht nitrierte Polstücke aus PERMENORM 5000V5 lagen auf rauer Plastikoberfläche.
Nitrierversuch CHRONOPERM 50 PERMENORM 5000V5
  Polstücke Anker Polstücke Anker
Nicht nitriert 100% 20% 20% 70%
8h/570°C/KN=0,18/mit H2O 100% 100% 100% 100%
24h/380°C/KN=10/mit H2O 100% 40% 100% 20%
24h/410°C/KN=10/mit Luft 100% Nicht geprüft 100% Nicht geprüft
8h/570°C/KN=0,25/mit H2O 100% Nicht geprüft 100% Nicht geprüft


[0034] Tab. 15 zeigt den Anteil der korrodierten Teile in künstlichem Meerwasser bei 80°C nach 4h 15min. Je 5 Polstücke wurden in glatte Glasschalen gelegt.
Nitrierversuch CHRONOPERM 50 PERMENORM 5000V5
Nicht nitriert 80% Nicht geprüft
24h/380°C/KN=10/mit H2O 100% 80%


[0035] Tab. 16 schließlich zeigt das Ergebnis eines Stichversuches zur Verwendung des bei den Dauermagneten üblichen HAST-Testes. Dabei zeigt CHRONOPERM 50 eine bessere Beständigkeit. Dies ist aber noch weiter und vor allem mit größeren Stückzahlen zu erproben (Ergebnis des HAST-Testes nach DIN IEC 68-2-66 - Überprüfung der Korrosion an Ankern nach 135 Stunden bei 130°C/95% rel. Luftfeuchte).
Nitrierversuch CHRONOPERM 50 PERMENORM 5000V5
Nicht nitriert Nicht korrodiert Nicht korrodiert
18h/450°C/KN=10/mit H2O Nicht korrodiert Korrodiert


[0036] Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die hohen Nitriertemperaturen absolut ungeeignet sind, da sie zu starker Korrosionsanfälligkeit der nitrierten Teile führen. Beim Nitrieren bei niedrigen Temperaturen unter 500° ist eine ausreichende Korrosionsbeständigkeit gegeben, entsprechend dem derzeit gültigen Wechselklimatest. Bei Anwendung schärferer Korrosionstests (künstliches Meerwasser bei 50°C, HAST-Test) schneidet CHRONOPERM 50 besser ab. Bei weiter gesteigerter Aggressivität der Testbedingungen korrodieren dann beide Legierungen - Korrosionsbeständigkeit im Sinne eines Edelstahles kann man bei diesen Legierungszusammensetzungen auch nicht erwarten.

[0037] Es ist klar, dass von allen Magnetwerten die statischen Werte am schärfsten auf durch den Nitriervorgang eingebrachte Verspannungen reagieren. Die folgenden Tabellen zeigen deshalb die ermittelten Hc-Werte und statische, an Stanzringen ermittelte µ(H)-Kurven. Ziel dieser Untersuchungsreihe bei tiefen Nitriertemperaturen war es ja, die Nitrierschicht möglichst dünn zu bekommen, um die Magnetik so wenig wie irgend möglich zu beeinträchtigen.

[0038] Die Tabellen 17 bis 19 zeigen deshalb zunächst das Ergebnis für die Koerzitivfeldstärke Hc. Es wird ersichtlich, dass Hc durch die gewählten Nitrierbedingungen nur sehr gering beeinflußt wird. Bei CHRONOPERM 50 und VACOFLUX 17 gibt es keine signifikante Veränderung, bei PERMENORM 5000V5 nimmt Hc mit zunehmender Temperatur etwas zu. Zu den Daten der Stanzringe aus CHRONOPERM 50 ist anzumerken, dass die Ringe für die niedrigen Temperaturen 380 und 410°C offenbar beschädigt wurden und deshalb aus der Reihe fallend hohe Hc-Werte aufweisen (in Tab. 17 mit *) gekennzeichnet). Die hohen Hc-Werte und damit auch niedrigen Permeabilitätswerte spiegeln sich weder in Hc-Werten an Teilen noch in den Impedanzergebnissen an Relais wider, so dass in diesem Fall wirklich von (irgendwann nach der Schlussglühung) beschädigten Stanzringen auszugehen ist. In den folgenden Figuren und Ergebnissen wurden die Ergebnisse an diesen Stanzringen deshalb ausgelassen.
Tab. 17:
Koerzitivfeldstärke Hc von CHRONOPERM 50 an unterschiedlichen Probenformen ( * = Stanzringe beschädigt).
  Hc / mA/cm
Nitrierbehandlung Anker geschliffen Polstück geschliffen Kern (statisch) Kern (f=50Hz) FF=1,111±1%
nicht nitriert 43,4 56,2 30,9 539
24h/380°C/KN=10/mit Luft 45,01 55,21 136 *)  
24h/410°C/KN=10/mitLuft 57,55 58,65 110 *)  
24h/380°C/KN=10/mit H2O 40,4 50,04 145 *)  
24h/440°C/KN=10/mit H2O 38,2 52,81 31,89  
12h/460°C/KN=10/mit H2O 40,76 51,48 32,74  
8h/480°C/KN=10/mit H2O 42,2 48,6 34,58  
18h/450°C/KN=10/mit H2O 41,4 50,6 33,1  


[0039] Tab. 18 zeigt die Koerzitivfeldstärke Hc von PERMENORM 5000V5 an unterschiedlichen Probenformen.
  Hc / mA/cm
Nitrierbehandlung Anker geschliffen Polstück geschliffen Kern (statisch) Kern (f=50Hz) FF=1,111±1%
nicht nitriert 41,8 52,9 38,0 1003
24h/380°C/KN=10/mit Luft 42,34 54,77 41,47  
24h/410°C/KN=10/mitLuft 43,98 47,36 47,18  
24h/380°C/KN=10/mit H2O 36,82 38,6 40,55  
24h/440°C/KN=10/mit H2O 49,15 56,2 44,62  
12h/460°C/KN=10/mit H2O 51,04 60,57 45,67  
8h/480°C/KN=10/mit H2O 53,05 60,11 51,44  
18h/450°C/KN=10/mit H2O 52,3 68,0 46,1  


[0040] Tab. 19 zeigt die Koerzitivfeldstärke Hc von VACOFLUX 17 an Ringkernen.
  Hc / mA/cm
Nitrierbehandlung Kern (statisch)
nicht nitriert 1082
24h/380°C/KN=10/mit Luft 921
24h/410°C/KN=10/mit Luft 984
24h/380°C/KN=10/mit H2O 984
24h/440°C/KN=10/mit H2O 964
12h/460°C/KN=10/mit H2O 987
8h/480°C/KN=10/mit H2O 963
18h/450°C/KN=10/mit H2O 1038
8h/570°C/KN=1/mit H2O 2873
8h/570°C/KN=0,5/mit H2O 1764
8h/570°C/KN=0,25/mit H2O 1107
8h/570°C/KN=0,18 mit H2O 1056
8h/510°C/KN=0,5/mit H2O 1082


[0041] Die Figuren 1 bis 3 zeigen beispielhaft das Ergebnis für die dc-Permeabilität, gemessen an Stanzringen. Diese nimmt ausweislich der Ergebnisse für alle 3 Legierungen ab - mit -50% für die höchste Temperatur von 480°C bei PERMENORM 5000V5 noch am deutlichsten. Vergleicht man dies mit den Daten für die höheren Nitriertemperaturen über 500°C, so ist die Degradation hier jedoch deutlich geringer. Eine komplette Übersicht gibt die weiter unten befindliche

[0042] Tab. 20 anhand der Daten für die Maximalpermeabilität bei statischer Magnetisierung.

[0043] Fig. 1 zeigt die statische Permeabilität, gemessen an Stanzringen, von VACOFLUX 17 bei verschiedenen Nitriertemperaturen; Nitrierdauer 24h, wenn nicht anders angegeben.

[0044] Fig. 2 zeigt die statische Permeabilität an Stanzringen von PERMENORM 5000V5 bei verschiedenen Nitriertemperaturen; Nitrierdauer 24h, wenn nicht anders angegeben.

[0045] Fig. 3 zeigt die statische Permeabilität an Stanzringen von CHRONOPERM 50; Dauer 24h, oder nach Angabe.

[0046] Eine weitere Aussage über den Einfluss des Nitrierens ist möglich über die Bestimmung der statischen Permeabilität am Magnetkreis aus Polstück und Anker (folgend Relais genannt). Zum einen spiegelt diese Messung eine Veränderung der Permeabilität der Teile und damit des Materials wider, aber auch jede Luftspaltveränderung aufgrund des Nitriervorganges. Dabei kann die Permeabilität an Teilen gemessen werden, wie sie dem Nitriervorgang entnommen wurden, also ohne jegliche weitere Reinigung - im folgenden als "rau" bezeichnet. Es kann aber auch das übliche Abziehen auf Papier erfolgen - im folgenden als "glatt" bezeichnet. Generell führt eine Messung im "rauen" Zustand zu größeren Streuungen und auch zu niedrigeren Werten. Man muss sich vor Augen halten, dass neben dem Nitriervorgang noch die weitere Handhabung der Teile inklusive des Transportes unter nicht staubarmen Bedingungen erfolgen. Ein Vergleich und die Bewertung der magnetischen Eigenschaften sollte also anhand der Messung an über Papier gezogenen Teilen erfolgen, der sonst auch üblichen Messbedingung.

[0047] Fig. 4 zeigt die statische Permeabilität an Relais aus PERMENORM 5000V5.

[0048] Fig. 5 zeigt die statische Permeabilität an Relais aus CHRONOPERM 50.

[0049] Fig. 6 zeigt die statische Permeabilität an Relais aus CHRONOPERM 50 mit gegenüber Fig. 5 geänderten Nitrierbedingungen.

[0050] Betrachtet man die Ergebnisse für PERMENORM 5000V5 (Fig. 4) und CHRONOPERM 50 (Fig. 5 und 6 - zwei verschiedene Nitrierbedingungen), so ist die Permeabilitätsabnahme im Rahmen dessen, was auch an den Stanzringen gesehen wurde. Dies würde also dafür sprechen , dass keine wesentliche Luftspaltveränderung stattgefunden hätte. Diese Schlussfolgerung kann anhand der Ergebnisse für den auf Papier abgezogenen "glatten" Zustand gezogen werden. Ohne Abziehen auf Papier kommt es zu größeren Streuungen - auch schon an nicht nitrierten Teilen (s.o.).

[0051] Tab. 20 zeigt Statische Maximalpermeabilität an Stanzringen und an Relais für verschiedene Nitrierbedingungen.
  unnitriert 24h/380°C 24h/440°C 12h/460°C 8h/480°C 18h/450°C
V5-Stanzring 93.284 94.703 67.845 55.796 46.673 56.556
V5-Relais*) 17.829 16.937 14.790 14.824 12.763 13.770
CHR50-Stanzring 111.171 n.g. 101.784 94.583 82.298 94.583
CHR50-Relais *) 11.850 10.816 12.805 11.293 11.642 12.830
*) Bei Messungen am Relais wurden Polstück u. Anker auf Papier abgezogen, d.h. "glatter" Zustand.


[0052] Setzt man nun das Permeabilitätsergebnis µ(B) wie es an Stanzringen gemessen wurde und die effektive Permeabilität µ*, gemessen an Relais, d.h. am Magnetkreis aus Polstück und Anker, in die Scherungsformel

ein, so kann man den Luftspalt berechnen. Dies gilt zumindest für den Bereich kleinerer Aussteuerungen Bei größerer Aussteuerung wird das Ergebnis aufgrund von Sättigungseffekten verfälscht. Betrachtet man das Ergebnis für den "rauen" Zustand, so fällt das Ergebnis für 410°C/Luft auf. Durch das Nitrieren mit Luftzusatz waren die Teile fleckig angelaufen. Die Fe-reiche Oxidschicht führt naturgemäß zu einer deutlichen Luftspaltvergrößerung. Ansonsten streuen die Ergebnisse um 2 bis 3 µm, ohne eine Tendenz bezüglich der Nitrierbedingungen erkennen zu lassen. Für durch Abziehen auf Papier gereinigte Funktionsflächen ergibt sich ein konsistentes Bild - eine Luftspaltveränderung durch den Nitriervorgang ist nicht feststellbar, s. Fig. 8 und 9.

[0053] Fig. 7 zeigt den Luftspalt eines Relais aus PERMENORM 5000V5 (rau), bestimmt aus statischer Permeabilitätsmessung.

[0054] Fig. 8 zeigt den Luftspalt eines Relais aus 5000V5 (glatt), bestimmt aus statischer Permeabilitätsmessung.

[0055] Fig. 9 zeigt den statischen Luftspalt eines Relais aus CHRONOPERM 50 (glatt)

[0056] Da es beim Nitrieren unter diesen Nitrierparametern praktisch nicht zu Luftspaltveränderungen kommt, ist die Veränderung der dynamischen Materialpermeabilität entscheidend für die Relaiseigenschaften. Oben angeführte Ergebnisse hatten eine Verschlechterung der statischen magnetischen Eigenschaften gezeigt. Aufgrund der Materialstärke knapp über 1mm im Falle der Anker und von 1,98 mm im Falle der Polstücke ist bei dieser 50 Hz-Anwendung aufgrund der Wirbelstromeffekte eine Einebnung dieser Degradation zu erwarten. Die Figuren 10 bis 13 zeigen nun beispielhaft das Ergebnis für die beiden Legierungen, jeweils ohne Gleichfeldüberlagerung und mit dc-Vormagnetisierung von 0,45 T. Wie schon an den Hc-Werten erkennbar, reagiert CHRONOPERM 50 weniger als PERMENORM 5000V5. Es ist eine klare Tendenz zur Verschlechterung der Magnetik mit stärker werdenden Nitrierbedingungen, d.h. zunehmender Temperatur, erkennbar. Insgesamt jedoch hält sich die Degradation im Rahmen. Anhand dieser Ergebnisse sind für Messungen an Relais deutlich geringere Impedanzeinbußen zu erwarten, als dies bei den ansonsten eher üblichen Nitriertemperaturen oberhalb 500°C bisher der Fall war. Eine komplette Übersicht der Ergebnisse anhand der Daten für die dynamische 50Hz-Maximalpermeabilität zeigt die Tab. 21.

[0057] Fig. 10 zeigt die Dynamische Permeabilität von PERMENORM 5000V5 an Stanzringen ohne Gleichfeld.

[0058] Tab. 21 zeigt die 50Hz-Maximalpermeabilität an Stanzringen und an Relais für verschiedene Nitrierbedingungen.
  unnitriert 24h/380°C 24h/440°C 12h/460°C 8h/480°C 18h/450°C
V5-Stanzring 20.457 19.896 16.082 15.579 14.235 15.724
V5-Relais *) 7.392 6.147 6.009 6.420 5.936 5.451
CHR50-Stanzring 26.845 n. g. 22.775 21.833 20.415 21.716
CHR50-Relais *) 7.123 6.251 6.761 6.718 6.785 7.054
*) Bei Messungen an Relais wurden Polstück und Anker auf Papier abgezogen, d.h. "glatter" Zustand.


[0059] Fig. 11 zeigt die Dynamische Permeabilität von PERMENORM 5000V5 an Stanzringen mit Gleichfeld.

[0060] Fig. 12 zeigt die Dynamische Permeabilität von CHRONOPERM 50 an Stanzringen ohne Gleichfeld

[0061] Fig. 13 zeigt die Dynamische Permeabilität von CHRONOPERM 50 an Stanzringen mit Gleichfeld.

[0062] In den Tabellen 22 und 23 sind die Induktionsspannungen am Relais, wie sie auch in der Fertigung gemessen werden, und daraus abgeleitete Größen für die verschiedenen Nitrierversuche im Temperaturbereich von 380°C bis 480°C zusammengefasst. Die Ergebnisse im nicht nitrierten Zustand dienen als Vergleichswerte. Die felderzeugende Primärwicklung hat N1=10 Windungen, die Sekundärwicklung, an der die Induktionsspannungen gemessen wurden, hat N2=200 Windungen. Die mittlere Eisenweglänge der Relais beträgt lFe=3,4cm, der mittlere Eisenquerschnitt AFe=0,069cm2. Index 1 steht für die Feldstärke =270mA/cm, Index 2 für =500mA/cm, Index DC für Gleichfeldüberlagerung von B==0,45 Tesla. Der Strom, der durch die Primärwicklung fließen muss, ergibt sich aus folgender Gleichung:

Die Induktionswerte ergeben sich unter Annahme eines Formfaktors FF=1,11 aus der Gleichung

und der Beziehung

Die Permeabilitäten µ* ergeben sich aus µ*



[0063] Tab. 22 zeigt die Induktionsspannungen (Effektivwerte) und daraus abgeleitete Größen (Spitzenwerte) bei Relaisteilen aus PERMENORM 5000V5 für verschiedene Nitriervarianten Nitrierbehandlung: 24h/KN=10 (wenn nicht anders angegeben). Es sind jeweils Mittelwerte aus mehreren Einzelmessungen angegeben.
Mittelwerte nicht über Papier gezogen ("rauh")
Nitrierbehandlung U1 /mV B1 /T µ* U2+DC/ mV B2+DC /T µ*
Nicht nitriert 63,64 0,208 6130 79,84 0,260 4138
380°C/ mit Luft            
410°C/ mit Luft            
380°C/ mit H2O 67,25 0,220 6470 89,48 0,292 4649
440°C/ mit H2O 63,70 0,208 6130 84,60 0,276 4395
12h/460°C/ mit H2O 45,99 0,150 4425 66,76 0,218 3468
8h/480°C/ mit H2O 60,86 0,199 5855 81,28 0,265 4223
18h/450°C/ mit H2O 45,27 0,148 4355 57,41 0,187 2982
Mittelwerte über Papier gezogen ("glatt")
Nitrierbehandlung U1 /mV B1 /T µ* U2+DC/ mV B2+DC /T µ*
Nicht nitriert 67,59 0,220 6496 85,69 0,277 4416
380°C/ mit Luft 68,42 0,223 6583 88,20 0,288 4582
410°C/ mit Luft 69,90 0,228 6724 91,33 0,298 4745
380°C/ mit H2O 72,80 0,238 7003 95,83 0,313 4978
440°C/ mit H2O 67,40 0,220 6484 89,81 0,293 4666
12h/460°C/ mit H2O 67,03 0,219 6448 88,86 0,290 4617
8h/480°C/ mit H2O 65,41 0,213 6292 85,16 0,278 4424
18h/450°C/ mit H2O 61,28 0,200 5895 78,17 0,255 4061


[0064] Tab. 23: Induktionsspannungen (Effektivwerte) und daraus abgeleitete Größen (Spitzenwerte) bei Relaisteilen aus CHRONOPERM 50 für verschiedene Nitriervarianten Nitrierbehandlung: 24h/KN=10 (wenn nicht anders angegeben). Es sind jeweils Mittelwerte angegeben.
Mittelwerte nicht über Papier gezogen ("rauh")
Nitrierbehandlung U1 /mV B1 /T µ* U2+DC/ mV B2+DC /T µ*
Nicht nitriert 73,78 0,241 7091 86,70 0,283 4500
380°C/ mit Luft            
410°C/ mit Luft            
380°C/ mit H2O 65,81 0,215 6331 72,90 0,238 3787
440°C/ mit H2O 60,93 0,199 5861 68,85 0,225 3577
12h/460°C/ mit H2O 54,49 0,178 5242 67,34 0,220 3499
8h/480°C/ mit H2O 55,46 0,181 5335 65,99 0,215 3428
18h/450°C/ mit H2O 55,78 0,182 5366 66,03 0,216 3430
Mittelwerte über Papier gezogen ("glatt")
Nitrierbehandlung U1 /mV B1 /T µ* U2+DC/ mV B2+DC /T µ*
Nicht nitriert 78,27 0,255 7522 92,7 0,302 4811
380°C/ mit Luft 67,89 0,222 6531 77,01 0,251 4001
410°C/ mit Luft 66,88 0,218 6434 73,04 0,238 3794
380°C/ mit H2O 67,86 0,222 6529 76,82 0,251 3991
440°C/ mit H2O 69,93 0,228 6728 79,12 0,258 4111
12h/460°C/mit H2O 72,78 0,238 7001 86,59 0,283 4498
8h/480°C/mit H2O 70,83 0,231 6814 81,61 0,266 4239
18h/450°C/mit H2O 73,99 0,242 7118 87,68 0,286 4555


[0065] Die Ergebnisse muss man vergleichen mit dem damaligen Stand der Fertigung von FI-Relaisteilen mit einem Mittelwert für die entscheidende Messgröße U2DC von typischerweise knapp über 80 mV. Erschwerend hinzu kommt noch der zweimalige Transport der Versuchsteile einmal hin zum Nitrieren und dann wieder zurück, jeweils mit Express-Transport und die zusätzlichen Handhabungsschritte für den Nitriervorgang. Vor diesem Hintergrund ist das Ergebnis sehr zufriedenstellend. Es ist also möglich, durch Nitrieren Relaisteile herzustellen, deren Oberflächenhärte diejenige bisher angewandter Verfahren übertrifft, und dies im Gegensatz zu den bisher üblichen Verfahren bei minimaler Einbuße an Permeabilität bzw. Impedanz.

[0066] In der Tabelle 24 sind die Induktionsspannungen aufgelistet, wie sie für ein Relais gemessen werden. Alle Polstücke sind aus PERMENORM 5000V5, die Anker sind aus verschiedenen Legierungen nach unterschiedlichen Behandlungen.

[0067] Das Ti-haltige RECOVAC 50 wurde in einem Stichversuch anhand von Ankern aus RECOVAC 50 untersucht. Gemessen wurde jeweils mit aktuellen Polstücken aus PERMENORM 5000V5 und zum Vergleich auch mit Ankern aus V5. Tab. 24 zeigt das Ergebnis. Aufgrund des mit der NiPd-Beschichtung verbundenen Luftspaltes sinkt das Impedanzniveau erheblich ab. Unbeschichtetes RECOVAC 50 ist dagegen besser. Bei RECOVAC 50 ist die Impedanzverschlechterung durch das Nitrieren deutlicher - die Härtesteigerung war allerdings auch so stark wie mit Abstand bei keiner anderen Legierung (s. oben). Das erreichte Niveau entspricht dem Niveau, wie es vor Installation der neuen Eingießanlage üblich war. Anzumerken ist noch die bereits oben aufgeführte Feststellung, dass bei RECOVAC 50 eine Härtung nur an geschliffenen Flächen auftritt.

[0068] Tab. 24 zeigt das Ergebnis der Impedanzmessungen an diversen Teilen. Gemessen wurde jeweils mit neuen Polstücken aus einem Los (gefertigt über neue Eingießanlage). Angegeben in der Tabelle ist UZ02 (mV).
5000V5, unnitriert V5 unnitriert - NiPd RECOVAC 50 unnitriert R50 + 18h/450°C R50 + 8h/480°C
39,4 ± 3,9 25,8 ± 3,9 29,3 ± 3,3 21,8 ± 4,9 22,3 ± 4,2


[0069] Die Figuren 14 bis 17 zeigen nun beispielhaft den Verlauf der 50 Hz - µ(H)-Kurve, gemessen an Relais. Auch hier ist in der anwendungsnahen Messung mit dc-Vorbelastung von 0,45 T sowohl für PERMENORM 5000V5 (Fig. 15), als auch für CHRONOPERM 50 (Fig. 17) praktisch keine Einbuße feststellbar. Ebenso gibt es bei den über die Scherungsformel ermittelten Luftspalten keine signifikanten Unterschiede zum Zustand ohne Oberflächenhärtung, wie am Beispiel PERMENORM 5000V5 (Fig. 18) und CHRONOPERM 50 (Fig. 19) ersichtlich.

[0070] Fig. 14 zeigt die Dynamische Permeabilität an einem Relais aus PERMENORM 5000V5 ohne Gleichfeldvorbelastung.

[0071] Fig. 15 zeigt die Dynamische Permeabilität an einem Relais aus PERMENORM 5000V5 mit dc-Vorbelastung von 0,45 T.

[0072] Fig. 16 zeigt die Dynamische Permeabilität an einem Relais aus CHRONOPERM 50 ohne Gleichfeldvorbelastung.

[0073] Fig. 17 zeigt die Dynamische Permeabilität an einem Relais aus CHRONOPERM 50 mit dc-Vorbelastung von 0,45 T.

[0074] Fig. 18 zeigt einen Luftspalt eines Relais aus PERMENORM 5000V5 im "glatten" Zustand ohne Gleichstromüberlagerung ermittelt über die Scherungsformel aus der an Stanzringen bestimmten 50Hz-Permeabilität und der an Relais bestimmten µ(H)-Kurve.

[0075] Fig. 19 zeigt einen Luftspalt eines Relais aus CHRONOPERM 50 im "rauen" Zustand ohne Gleichstromüberlagerung ermittelt über die Scherungsformel aus der an Stanzringen bestimmten 50Hz-Permeabilität und der an Relais bestimmten µ(H) -Kurve.

[0076] Zur Bewertung der verschiedenen Oberflächenbehandlungen kann nun einmal das Ergebnis für die Oberflächenhärte und zum anderen die Auswirkung auf die Permeabilität bzw. Impedanz herangezogen werden. Dieses Ergebnis zeigt Fig. 20. Es wird klar, dass die Oberflächenhärtung durch Nitrieren die bestmögliche Kombination aus optimaler Härte und höchstmöglicher Permeabilität darstellt.

[0077] Fig. 20 zeigt die Permeabilität mit dc-Vorbelastung von 0,45 T - aufgetragen ist die Messgröße U2dc - als Funktion der Oberflächenhärte der Anker für verschiedene Zustände. Dabei steht "unbehandelt" für den geschliffenen Zustand. Bei den galvanischen Beschichtungen wird nur jeweils der Anker beschichtet - gemessen jeweils mit normalen, lediglich geschliffenen Polstücken aus 5000V5. Bei nitrierten Teilen sind sowohl Anker als auch Polstück nitriert worden.

[0078] Über die Ergebnisse an VACOFLUX 17 bei höheren Nitriertemperaturen von 510 bis 570°C wurde schon früher berichtet. Nur bei 570°C konnte ein starker Härtungseffekt festgestellt werden, allerdings bei erheblichen Einbußen bezüglich der Magnetik. Im Rahmen der weiter durchgeführten Untersuchungen zum Nitrieren von FI-Relaisteilen lief das VACOFLUX 17 nebenher mit. Durch das Nitrieren bei niedrigeren Temperaturen kann die magnetische Beeinträchtigung gänzlich vermieden werden und es werden vergleichbar hohe Oberflächenhärten um 1.000 (HV0,1) erzielt. Die N-Konzentration als Funktion der Tiefe nimmt aber in der Regel früher ab. Eine extrem hohe N-Konzentration wurde allerdings für den Versuch KN=10 bei 480°C erzielt, verbunden mit sehr großer Härte und sehr großer Eindringtiefe.

[0079] Zur Charakterisierung der oberflächenhärtenden Schicht wurden verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Insbesondere galt es zu klären, wie die Schicht aufgebaut ist, und in welcher Form der Stickstoff in der Randschicht vorliegt. Für diese Untersuchungen wurden Proben aus den Legierungen CHRONOPERM 50 und PERMENORM 5000V5 verwendet, welche für 12h bei 460°C oxinitriert worden waren. Tab. 25 gibt die Legierungszusammensetzung an. Die Figuren 21a und 21b zeigen die dazugehörigen GDOS-Tiefenprofile. Man erkennt für beide Legierungen eine Anreichung von Sauerstoff im unmittelbaren Oberflächenbereich, etwa bis in eine Tiefe von ca. 2 µm. Dies ist bedingt durch das gewählte Nitrierverfahren. Durch Oxinitrieren mit einem bestimmten Sauerstoffpartialdruck kann eine effektive Oberflächenhärtung erreicht werden.

[0080] Tab. 25 zeigt die Zusammensetzung der untersuchten Legierungen (Gew.-%).
  Ni Cr Mn Si Rest*)
PERMENORM 5000V5 47,5 < 0,1 0,5 0,2 Fe
CHRONOPERM 50 47,5 2,0 0,45 0,15 Fe
*) Neben Fe sind noch erschmelzungsbedingte und unvermeid bare Verunreinigungen enthalten.


[0081] Figur 21a zeigt GDOS-Tiefenprofil für PERMENORM 5000V5 und Figur 21b: GDOS-Tiefenprofil für CHRONOPERM 50.

[0082] Zur Klärung der Frage des Auftretens von Nitridverbindungen und/oder der Entstehung einer Nitridverbindungsschicht wurden verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Zunächst erfolgte eine Untersuchung auf laterale Homogenität mittels ortsaufgelöster Auger-Spektroskopie.

[0083] Bei diesem Verfahren wird die Oberflächenschicht mittels eines Ionenstrahls abgesputtert. Von Zeit zu Zeit wird der Sputtervorgang unterbrochen, und ortsaufgelöst das Augerspektrum der Oberfläche aufgenommen. Auf diese Weise erhält man eine Information über die laterale Verteilung der in der Legierung enthaltenen wesentlichen Elemente in verschiedenen Abständen von der Oberfläche.

[0084] Die Ergebnisse zeigten stets eine Anreicherung der Oberflächenschicht mit Sauerstoff, bedingt durch das gewählte Verfahren des Oxinitrierens.. Auffallend ist dabei das deutliche Sauerstoffsignal auf der Oberfläche, welches nach Sputtern so nicht mehr festgestellt wird.

[0085] Anzumerken ist noch, dass das ebenfalls festzustellende Kohlenstoff-Signal durch Kontamination der Oberfläche mit Organik bedingt ist. Man findet dies jedoch nur auf der O-berfläche - es verschwindet nach kürzester Sputterzeit. Diese C-Anreicherung auf der Oberfläche ist daher technisch nicht von Bedeutung. Es konnten keine nennenswerten lateralen Inhomogenitäten auf der Skala der Auflösung dieser Methode (ca. 0,5 µm) festgestellt werden, also kein Hinweis auf das Auftreten grober Nitridausscheidungen.

[0086] Des Weiteren erfolgte auch eine Transmissionselektronenmikroskopische Untersuchungen. Es wurden aus 0,2mm dickem Band übliche 3mm-Durchmesser TEM-Proben ausgestanzt. Anschließend wurden diese der üblichen Schlussglühung 5h/1150°C/H2 unterzogen. Danach wurde eine Seite mit einem handelsüblichen TENUPOL-Gerät einseitig elektropoliert und anschließend bei 450°C für 18h oxinitriert mit KN=10. Danach wurde die TEM-Probe von der zuvor nicht polierten Seite mittels TENUPOL bis zur Entstehung eines Loches durchgedünnt. Die durchstrahlbaren Ränder des Loches enthalten damit den oberflächennahen Bereich der anderen Probenseite. Mittels Transmissionselektronenmikroskopie wurden keine Hinweise auf eine durchgängige Verbindungsschicht gefunden. Außerdem ergaben sich keine eindeutigen Hinweise auf Nitridausscheidungen

[0087] Schließlich wurde noch mittels hochauflösender Rasterelektronenmikroskopie nachgewiesen, dass die Proben frei von einer Verbindungsdeckschicht sind. Auch hier fanden sich keine Hinweise auf Nitride im oberflächennahen Bereich unterhalb der Oberfläche. Mit mehreren Methoden (Transmissionselektronenmikroskopie, hochauflösende Rasterelektronenmikros-kopie, streifende Röntgenbeugung) konnten keine Nitride nachgewiesen werden. Daraus folgt, dass der in sehr großen Mengen in der Randschicht vorhandene Stickstoff wohl wesentlich interstitiell (im Zwischengitter) gelöst vorliegt.

[0088] Die Ergebnisse der Untersuchungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:
  • Keine Verbindungsdeckschicht: dies ist auch Vorraussetzung für ein hohes Impedanzniveau der Relais, da die Deckschicht unmagnetisch wäre und als Luftspalt wirken würde.
  • Bisher kein Nachweis für das Vorliegen von Nitridausscheidungen im oberflächennahen Bereich unterhalb der Oberfläche: dies deutet darauf hin, dass die Härtesteigerung hier wesentlich durch interstitiell gelösten Stickstoff bewirkt wird.
  • Damit liegt der Phasenanteil an Eisennitrid im Tiefenbereich von 1 µm unterhalb der Oberfläche sicher unter einer praktischen Nachweisgrenze von 10 Gew.-%.


[0089] Versuche zum Nitrieren von FI-Relaisteilen aus NiFe(Cr)-Legierungen haben gezeigt, dass eine erhebliche Steigerung der Oberflächenhärte machbar ist. So können mit CHRONOPERM 50 Oberflächenhärten HV0,01 von über 400 erzeugt werden, welche die Härte der heute üblichen galvanischen oder Sputterbeschichtungen deutlich übersteigt. Dies gelingt sogar mit PERMENORM 5000V5, allerdings auf etwas niedrigerem Niveau von HV0,01=350. Das erfindungsgemäße Verfahren erzielt eine minimale Einbuße an Permeabilität bzw. Impedanz im Relais. Während man mit den heute üblichen Beschichtungen 1/3 bis zur Hälfte der Impedanz aufgrund des Luftspaltes verliert, ist die Einbuße beim hier erarbeiteten Verfahren sehr gering. Durch das jetzt erarbeitete Verfahren konnte die Korrosionsbeständigkeit nitrierter Teile im üblichen Klimatest hergestellt werden. In den verschiedenen untersuchten aggressiveren Tests schnitt CHRONOPERM 50 meistens besser ab, als PERMENORM 5000V5.

[0090] Folgende Randbedingungen für eine bevorzugte Art der Fertigung nitrierter Relaisteile können für sich oder im Zusammenwirken zudem angegeben werden:
  • Das Nitrieren muss nach dem Schleifen direkt nach der Reinigung der Teile erfolgen;
  • Die Polstücke und Anker sollen geordnet auf geeigneten Glühunterlagen positioniert werden, so dass die Funktionsfläche frei liegt. Dafür werden (schonende) Handhabungssysteme notwendig sein;
  • Die Anker müssen eine unterscheidbare Funktionsseite (welche beim Nitrieren frei liegt) und Gegenseite (mit schlechterem Gaszutritt) aufweisen;
  • Die Handhabung der Teile beim Positionieren auf die Glühunterlagen, beim Transport etc. muss höchsten Ansprüchen genügen, um keine zusätzliche Degradation und Streuung einzufangen.
  • Eine Sichtkontrolle, die Endprüfung und das Verpacken sollten erst nach dem Nitriervorgang erfolgen;.



Ansprüche

1. Weichmagnetisches Aktuatorteil mit durch Nitrieren gesteigerter Oberflächenhärte von mindestens 150 HV0,01, gekennzeichnet durch folgendes Tiefenprofil der N-Konzentration:
im Tiefenbereich Spitzenwert der maximalen N-
bis 1 µm Konzentration von mindestens 0,2 Gew.%,
bei einer Tiefe eine N-Konzentration von mindestens
von 1 µm 0,25 Gew.%,
bei einer Tiefe eine N-Konzentration von mindestens 0,1
von 2 µm Gew.%,
bei einer Tiefe eine N-Konzentration von mindestens
von 5 µm 0,05 Gew.%.

 
2. Weichmagnetisches Aktuatorteil nach Anspruch 1 bestehend aus einer Legierung auf Ni-Basis mit einem Ni-Gehalt von 35 bis 85 Gew.%.
 
3. Weichmagnetisches Aktuatorteil nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Koerzitivfeldstärke Hc< 200 mA/cm.
 
4. Weichmagnetisches Aktuatorteil nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine Koerzitivfeldstärke Hc < 100 mA/cm.
 
5. Weichmagnetisches Aktuatorteil nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine Koerzitivfeldstärke Hc < 70 mA/cm.
 
6. Weichmagnetisches Aktuatorteil nach einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch folgendes Tiefenprofil der N-Konzentration:
im Tiefenbereich Spitzenwert der maximalen N-
bis 1 µm Konzentration von mindestens 0,5
  Gew.%.
bei einer Tiefe eine N-Konzentration von mindestens
von 1 µm 0,5 Gew.%
bei einer Tiefe eine N-Konzentration von mindestens
von 2 µm 0,35 Gew.%
bei einer Tiefe eine N-Konzentration von mindestens
von 5 µm 0,2 Gew.%.

 
7. Weichmagnetisches Aktuatorteil nach Anspruch 1 bestehend aus einer weichmagnetischen Co-haltigen Fe-Basislegierung
 
8. Weichmagnetisches Aktuatorteil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Co-Gehalt 10 bis 50 Gew.% beträgt.
 
9. Weichmagnetisches Aktuatorteil nach einem der Ansprüche 7 oder 8, gekennzeichnet durch folgendes Tiefenprofil der N-Konzentration:
im Tiefenbereich Spitzenwert der maximalen N-
bis 1 µm Konzentration von mindestens 0,5
  Gew.%,
bei einer Tiefe eine N-Konzentration von mindestens
von 1 µm 0,5 Gew.%,
bei einer Tiefe eine N-Konzentration von mindestens
von 2 µm 0,2 Gew.%,
bei einer Tiefe eine N-Konzentration von mindestens
von 5 µm 0,1 Gew.%,

 
10. Weichmagnetisches Aktuatorteil nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch folgendes Tiefenprofil der N-Konzentration:
im Tiefenbereich Spitzenwert der maximalen N-
bis 1 µm Konzentration von mindestens 1 Gew.%.
bei einer Tiefe eine N-Konzentration von mindestens
von 1 µm 0,7 Gew.%
bei einer Tiefe eine N-Konzentration von mindestens
von 2 µm 0,5 Gew.%
bei einer Tiefe eine N-Konzentration von mindestens
von 5 µm 0,3 Gew.%

 
11. Weichmagnetisches Aktuatorteil nach einem der Ansprüche 7 bis 10, gekennzeichnet durch eine Koerzitivfeldstärke Hc < 2 A/cm,
 
12. Weichmagnetisches Aktuatorteil nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch eine niedrige Koerzitivfeldstärke Hc < 1,5 A/cm
 
13. Verwendung eines weichmagnetischen Aktuatorteils nach einem der Ansprüche 1 bis 12 in einem Relais für Fehlerstromschutzschalter.
 
14. Verwendung nach Anspruch 13, wobei das weichmagnetische Aktuatorteil geschliffene und nachträglich nitrierte Funktionsflächen mit mindestens einer Härte HV0,01 von 220 aufweist.
 
15. Verwendung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Relais einen Magnetkreis mit Polstück und Anker aufweist, wobei an einem der beiden oder an beiden Teilen eine 50-Hz-Maximalpermeabilität von mindestens 4.000 gegeben ist.
 
16. Verfahren zur Oberflächenbehandlung eines elektromagnetischen Aktuatorteils nach einem der Ansprüche 1 bis 12, gekennzeichnet durch ein Nitrieren in einem Temperaturbereich zwischen 380°C und 480°C erfolgt und bei einer Nitrierkennzahl KN ≈ 10.
 
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Nitrieren in einer Sauerstoffatmosphäre (Oxinitrieren) bei einer Oxidationskennzahl KO ≈ 0,20 vorgenommen wird.
 




Zeichnung