[0001] Die Erfindung betrifft einen Bogenleiteinrichtung in einer Verarbeitungsmaschine
nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 2.
[Stand der Technik]
[0002] Eine Verarbeitungsmaschine dieser Art ist als Rotationsdruckmaschine mit Bogenführungszylindern
aus DE-AS 1 254 645 für den Bogentransport bekannt. Die Bogenführungszylinder sind
als doppeltgroße Übergabetrommeln ausgebildet, welche aus einem angetriebenen Grundkörper
bestehen und je zwei symmetrische Abflachungen aufweisen. An den Abflachungen sind
segmentartige Trommelabschnittskörper, auch Trommelkappen genannt, lösbar angeordnet.
Diese wiederum sind für bestimmte Druckaufträge mit einer Bespannung aus farbabweisendem
Material ausführbar. Die Bespannung besteht aus einem farbabweisendem Material und
ist mittels Spannelementen an den Trommelkappen angeordnet.
[0003] Aus EP 0 059 944 A1 ist ein Bogenführungszylinder mit einer Mantelfläche bekannt,
auf der ein eine Relativbewegung gestattendes, farbabweisendes Textilmaterial angeordnet
ist. Die Zylindermantelfläche weist eine reibungsarme Beschichtung, vorzugsweise aus
Polytetrafluorethylen, auf. Bei dieser Ausbildung des Bogenführungszylinders wird
der Bogen mit der bedruckten Seite auf der Zylindermantelfläche im wesentlichen abschmierfrei
geführt.
[0004] Eine Leiteinrichtung mit einem mit Trommelkappen ausgebildeten Bogenführungszylinder
ist weiterhin aus DE 195 13 426 A1 bekannt. Um die zwischen Bogen und den Trommelkappenmantelflächen
gestaute Luft zu beseitigen, sind die Trommelkappen mit Bohrungen zum Entfernen der
Luft in Richtung Zylinderinnenraum ausgeführt. Weiterhin ist auf den Trommelkappen
ein luftdurchlässiger textiler Aufzug angeordnet und unterhalb des Bogenführungszylinders
ist ein Luftkasten angeordnet. Der Luftkasten besteht u.a. aus einem am Anfang angeordneten
Luftrakel sowie bei Bedarf zusätzlich auch aus einem am Ende angeordneten Abschlussblasrohr.
[0005] Gemäß DE 201 07 182 U1 ist ein Bogenführungszylinder mit Trommelkappen und einer
durch Chrom, Eisen, Titan Nickel Kobalt, Wolfram oder Molybdän gebildeten farb-/ lackabweisenden
Beschichtung bekannt. In einer Weiterbildung ist auf der Beschichtung eine Versiegelungsschicht
aus der Gruppe der Polyorganosiloxane angeordnet.
[Aufgabe der Erfindung]
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bogenleiteinrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die insbesondere eine einfache, markierungsfreie bzw. abschmierfreie
Bogenführung von ein- oder beidseitig bedruckten und/oder lackierten Bogen gestattet
und einen geringen Herstellungsaufwand aufweist.
[0007] Die Aufgabe wird durch die Ausbildungsmerkmale von Anspruch 1 und 2 gelöst. Weiterbildungen
ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0008] Ein erster Vorteil ist darin begründet, dass wenigstens eine Trommelkappe an einem
Zylindergrundkörper eines bogenführenden Transferzylinders schnell lösbar angeordnet
ist. Damit sind kurze Rüstzeiten gewährleistet und der Transferzylinder ist universeller
einsetzbar.
So ist der Transferzylinder ohne Trommelkappe bzw. Trommelkappen, d.h. lediglich als
Zylindergrundkörper mit Bogenhaltesystemen betreibbar.
[0009] Weiterhin ist an dem Transferzylinder wenigstens eine Trömmelkappe mit einer farb-/
lackabweisenden Manteloberfläche angeordnet, insbesondere wenn eine frisch bedruckte
bzw. lackierte Seite eines Bogens auf dem Transferzylinder geführt wird.
[0010] Von Vorteil ist ebenso, dass der Transferzylinder als Zylindergrundkörper wahlweise
mit Trommelkappen und einem auf deren Mantelfläche angeordneten textilen Flächengebilde
ausführbar ist oder mit Trommelkappen und einer darauf angeordneten farb-/lackabweisenden
Beschichtung mit bevorzugt einer farb-/lackabweisenden Versiegelungsschicht aus der
Gruppe der Polyorganosiloxane ausführbar ist.
Hierbei ist jedem derartigen Transferzylinder eine noch nachstehend erläuterte Bogenleiteinrichtung
im Abstand benachbart angeordnet.
[0011] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die o.g. Ausbildungen von bogenführenden
Transferzylindern mit Bogenleiteinrichtung bevorzugt nach einer Bogenwendeeinrichtung
in der zumindest aus Druckwerken, alternativ aus Druckwerken und Lackierwerken gebildeten
Rotationsdruckmaschine anordenbar sind. Alternativ sind diese Transferzylinder mit
Bogenleiteinrichtung in einer ausschließlich aus Lackierwerken in Reihenbauweise,
bei Bedarf einschließlich wenigstens einer Bogenwendeeinrichtung, gebildeten Beschichtungsmaschine
einsetzbar.
[0012] Die Anordnung der lösbar am Zylindergrundkörper des Transferzylinders fixierten Trommelkappen
ist nicht auf einen einfachgroßen bogenführenden Transferzylinder beschränkt. Beispielweise
ist ein doppeltgroßer oder ein drei- bzw. vierfachgroßer Transferzylinder, bezogen
auf einen einfachgroßen Platten- bzw. Formzylinder, mit mehreren umfangsseitigen Anordnungen
von Trommelkappen realisierbar.
[0013] Schließlich ist es vorteilhaft, dass ein derartiger Transferzylinder mit Bogenleiteinrichtung
im Schöndruck als auch im Schön- und Widerdruck universell einsetzbar ist.
[Beispiele]
[0014] Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Bogenverarbeitungsmaschine mit Bogenführungszylindern in erster Ausbildung,
- Fig. 2
- eine zweite Ausbildung gemäß Fig. 1.
[0015] Eine Bogenverarbeitungsmaschine weist zumindest Druckwerke für den Mehrfarbendruck,
alternativ auch Lackwerke etc., auf. Jedes Druckwerk weist als Bogenführungszylinder
einen Druckzylinder 3 auf, wobei dem Druckzylinder 3 ein Gummituchzylinder 2 und dem
Gummituchzylinder 2 ein Plattenzylinder 1 zugeordnet ist. Zwischen den Druckwerken,
speziell zwischen den bogenführenden Druckzylindern 3, ist wenigstens ein Bogenführungszylinder
als Transferzylinder (Zylindergrundkörper 6) für den Bogentransport zum benachbarten
Druck- bzw. Lackwerk angeordnet. In einer Weiterbildung sind drei Transferzylinder
zwischen den Druckzylindern 3 anordenbar. In einer für den Schön- und Widerdruck ausgelegten
Verarbeitungsmaschine ist zwischen zwei Druckwerken, alternativ zwei Lackierwerken
mit Formzylindern 2 bzw. deren Kombination statt des Transferzylinders bzw. der Transferzylinder
eine Wendeeinrichtung 4 als eine Ein- oder Mehrtrommelwendung angeordnet.
[0016] Der Transferzylinder ist im vorliegenden Beispiel doppeltgroß ausgebildet und besitzt
einen gestellseitig gelagerten Zylindergrundkörper 6, an dem zwei Bogenhaltesysteme
umfangsseitig symmetrisch (180° versetzt) angeordnet sind. Der Zylindergrundkörper
6 weist beispielsweise zwei sekantenförmige Abflachungen auf, wie dies aus DE-AS 1
254 645 bekannt ist.
[0017] Weiterhin sind zur Bildung einer gekrümmten Mantelfläche an den Abflachungen am Zylindergrundkörper
6 eine erste Trommelkappe 7 und eine zweite Trommelkappe 8 umfangsseitig lösbar angeordnet.
[0018] In einer ersten Ausbildung ist auf jeder Trommelkappe 7, 8 ein netzartiges, textiles
Flächenbilde 9 angeordnet, welches eine Relativbewegung auf der Mantelfläche der Trommelkappen
7, 8 gestattet und farb-/lackabweisende Eigenschaften aufweist. Bevorzugt zusätzlich
ist auf der Mantelfläche der Trommelkappen 7, 8 eine reibungsvermindernde Beschichtung,
beispielsweise ein Fluorpolymer, anordenbar auf der das textile Flächengebilde 9 angeordnet
ist.
[0019] In einer zweiten Ausbildung ist auf der Manteloberfläche jeder Trommelkappe 7, 8
eine farb-/ lackabweisende Beschichtung 15 angeordnet, welche haftfest auf der Manteloberfläche
der Trommelkappen 7, 8 angeordnet ist. Die Beschichtung 15 ist verschleißarm und bevorzugt
strukturiert ausgebildet. Die Schichtdicke der Beschichtung 15 beträgt bevorzugt zwischen
10 und 120 µm. Die bevorzugte Rauheit R
z beträgt 5 bis 60 µm.
[0020] Für den abschmierfreien Bogentransport ist die Beschichtung 15 vorzugsweise mit einer
unregelmäßigen Oberflächenstruktur mit zufällig verteilten, spitzkegeligen Erhebungen
bei einem möglichst geringen Traganteil sowie Profiltälern ausgebildet.
[0021] Die Beschichtung 15 selbst besteht aus Metallen wie:
- Chrom, Eisen, Titan, Nickel, Kobalt oder Wolfram,
- deren Oxide wie: Al2O3, TiO2, Cr2O3, SiO2 oder ZrO2,
- deren Karbide wie: WC oder Cr3C2,
- Silizide dieser Metalle, Mischungen oder Legierungen davon. Alternativ ist als besonders
vorteilhafter Werkstoff reines Molybdän oder Wolframcarbid/Kobalt (WC/Co) als Beschichtung
15 einsetzbar.
[0022] Bevorzugt ist auf dem Oberflächenprofil der Beschichtung 15 haftfest eine Versiegelungsschicht
angeordnet. Der farb-/ lackabweisende Charakter der strukturierten Oberfläche der
Beschichtung 15 ist durch diese zusätzliche Versiegelungsschicht bzw. durch farb-/lackabweisende
Partikel verbesserbar. Hierzu sind fluorierte Kohlenwasserstoffe, wie Acrylate aber
auch Fluorpolymere auf Basis PTFE und fluorhaltige Copolymere einsetzbar. Alternativ
sind anorganisch-organische Hybridpolymere auf die Oberfläche applizierbar, die aus
einem organischen Si-Si-Netzwerk und einem anorganischen Si-O-Netzwerk aufgebaut sind.
In diese Hybridpolymere sind funktionelle Gruppen wie Alkyle, Vinyle oder Metalloxide
einlagerbar.
[0023] Alternativ sind als Versiegelungsschicht (der Beschichtung 15) Polyorganosiloxane,
deren Kohlenwasserstoffreste, bevorzugt Methylgruppen aber auch andere Alkyle, wie
z.B. Phenyloder Arylgruppen einsetzbar. In diese Verbindungen sind weiterhin halogenierte
Gruppen, insbesondere F bzw. F-Verbindungen einbaubar. Bevorzugt ist auf einer Beschichtung
15 ein Siegelstoff (Versiegelungsschicht) aus der Gruppe der Polyorganosiloxane haftfest
angeordnet, welcher somit dem Bedruckstoff zugewandt ist.
[0024] Die Ausbildung eines bogenführenden Transferzylinders (Zylindergrundkörper 6) mit
lösbar angeordneten Trommelkappen 7, 8 in erster oder zweiter Ausbildung ist nicht
auf die Ausbildung eines doppeltgroßen Transferzylinders beschränkt. Vielmehr sind
einfachgroße Transferzylinder mit einem Zylindergrundkörper 6 und einer Trommelkappe
7 oder 8 oder dreisowie vierfachgroße Transferzylinder mit je einem Zylindergrundkörper
6 und drei bzw. vier symmetrisch am Umfang angeordneten Trommelkappen 7,8 ausführbar.
[0025] Die erste und zweite Ausbildung ist weiterhin nicht auf Transferzylinder beschränkt,
sondern ist beispielsweise bei bogenführenden Anlagetrommeln, Umführtrommeln und Abnahmetrommeln
(Auslegertrommeln) einsetzbar.
Beispielsweise ist in einem Ausleger mit umlaufenden Greifersystemen der Zylindergrundkörper
6 (ohne Bogenhaltesysteme) als eine Kettenradwelle ausführbar, so dass daran wenigstens
eine Trommelkappe 7 oder 8 lösbar anordenbar ist. An den Trommelkappen 7, 8 sind wiederum
haftfest die Beschichtungen 15 sowie auf der Beschichtung 15 die Versiegelungsschicht
angeordnet.
[0026] Die auf den Transferzylindern (Zylindergrundkörper 6) angeordneten Trommelkappen
7, 8 sind entweder mit einem Unterschnitt, d.h. zum Zylinderhüllkreis reduzierten
Radien R oder mit zum Zylinderhüllkreis gleichen Radien R ausführbar.
[0027] Den Transferzylindern (Zylindergrundkörper 6) in erster oder zweiter Ausbildung ist
jeweils eine Bogenleiteinrichtung 10 unterhalb der Transferzylinder benachbart angeordnet.
Bei Anordnung von drei Transferzylindern zwischen den Druckzylindern 3 ist in Förderrichtung
dem ersten und dem dritten Transferzylinder je eine Bogenleiteinrichtung 10 unterhalb
benachbart zugeordnet.
Jede Bogenleiteinrichtung 10 erstreckt sich über die maximale Formatbreite und weist
zumindest einen mit einem Pneumatiksystem 11 gekoppelten Strömungskanal 12 auf, der
in Richtung Bogenförderebene eine Düsen aufweisende, ansonsten geschlossene Führungsfläche
aufweist. Die Führungsfläche ist der Bogenförderebene in einem Abstand angepasst.
Bevorzugt sind mehrere derartige Bogenleiteinrichtungen 10 modular in Förderrichtung
angeordnet.
[0028] Mittels zweier Bogenhaltesysteme ist ein Übergabebereich von zwei bogenführenden
Zylindern, beispielsweise Druckzylinder 3 und Transferzylinder (Zylindergrundkörper
6), gebildet. In einem dem Übergabebereich in Förderrichtung nachfolgenden Bogenabgang
der Bogenleiteinrichtung 10 ist ein erstes, mit einer Luftquelle gekoppeltes Blasluftsystem
13 über die maximale Formatbreite angeordnet, dessen Blasluftströmung gegen den am
Transferzylinder (Zylindergrundkörper 6) geführten Bogen gerichtet ist. Bevorzugt
ist eine derartige Blasluftströmung in Richtung der Zylinderachse des Zylindergrundkörpers
6 gerichtet.
In einer Weiterbildung des Blasluftsystems 13 ist zu dieser Blasluftströmung in Richtung
Transferzylinder zusätzlich eine Blasluftströmung in Richtung des o.g. Übergabebereiches
erzeugbar.
[0029] Bevorzugt ist das erste Blasluftsystem 13 in Förderrichtung vor oder am Anfang, beispielsweise
der Vorderkante, der Bogenleiteinrichtung 10 angeordnet. Die Blasluftströmung des
ersten Blasluftsystems 13 dient der Bogenführung auf den Trommelkappen 7, 8 des Transferzylinders
(Zylindergrundkörper 6) und dient dem Herausdrücken der Bogenschlaufe nach dem Übergabebereich.
[0030] Annähernd lotrecht zur Zylinderachse und unterhalb des Transferzylinders bzw. des
Zylindergrundkörpers 6 ist über die maximale Formatbreite ein zweites, mit einer Luftquelle
gekoppeltes Blasluftsystem 14 angeordnet. Das zweite Blasluftsystem 14 ist in die
Ebene der Führungsfläche der Bogenleiteinrichtung 10 integriert bzw. zwischen zwei
Führungsflächen von Bogenleiteinrichtungen 10 anordenbar.
In einer Weiterbildung ist das zweite Blasluftsystem 14 unterhalb der Ebene der Führungsfläche
der Bogenleiteinrichtung 10 anordenbar.
Dabei liegt das Blasluftsystem 14 stets frei, d.h. es ist nicht von der Führungsfläche
verdeckt.
[0031] Die Blasluftströmung des zweiten Blasluftsystems 14 ist gegen den am Transferzylinder
geführten Bogen gerichtet. In Förderrichtung des Bogenmaterials schließt sich dem
zweiten Blasluftsystem 14 wiederum eine Bogenleiteinrichtung 10 mit Führungsfläche
in den Bogenaufgang an. Dem Bogenaufgang folgt in Förderrichtung der Übergabebereich,
beispielsweise zwischen Transferzylinder (Zylindergrundkörper 6) und dem nachgeordneten
Druckzylinder 3. Der Druckzylinder 3 bildet mit einem Form-/Gummituchzylinder 3 eine
Druck-/Lackierzone, wobei vor dieser Druck-/Lackierzone eine Druckzylinderblasvorrichtung
5 zur Unterstützung der Bogenführung angeordnet ist.
[0032] In einer bevorzugten Ausbildung ist die Blasluftströmung des zweiten Blasluftsystems
14 entgegen der Förderrichtung des Bogenmaterials in einem spitzen Winkel, bevorzugt
von 20° bis 45°, zur Waagerechten in Richtung auf den am Transferzylinder geführten
Bogen geneigt gerichtet. In einer Weiterbildung des zweiten Blasluftsystems 14 ist
eine zusätzliche Blasluftströmung in einem annähernd rechten Winkel senkrecht in Richtung
Zylinderachse des Zylindergrundkörpers 6 gerichtet.
[0033] Beide Blasluftsysteme 13, 14 sind getrennt von separaten Luftquellen oder gekoppelt
von einer Luftquelle versorgbar. Es ist somit wenigstens eine separate Luftquelle
für die Blasluftsysteme 13, 14 vorgesehen, welche unabhängig von einem Pneumatiksystem
11 einer Bogenleiteinrichtung ist.
[0034] Der Druck für beide Blasluftsysteme 13, 14 ist bevorzugt getrennt regelbar und ist
höher als der Druck der pneumatisch beaufschlagbaren Bogenleiteinrichtung 10 mit Pneumatiksystem
13.
[0035] In einer weiteren Ausbildung ist der Abstand der Blasluftsysteme 13, 14 zur Führungsfläche
der Bogenleiteinrichtung 10 variabel einstellbar. Über die Abstandsveränderung ist
ebenso eine Druckveränderung realisierbar.
[0036] Die beschriebenen Ausbildungen des Transferzylinders (Zylindergrundkörper 6) mit
Trommelkappen 7, 8 mit einem textilen Flächengebilde 9 oder einer Beschichtung 15
mit Versiegelung ist nicht auf den Einsatz lediglich nur einer Ausbildung in einer
Verarbeitungsmaschine beschränkt. Vielmehr ist ebenso eine Kombination von Transferzylindern
gemäß der ersten und der zweiten Ausbildung innerhalb der Beschichtungsmaschine realisierbar.
[0037] Beispielsweise ist ein erster Transferzylinder (Zylindergrundkörper 6 mit Trommelkappen
7, 8) mit einem textilen Flächengebilde 9 auf den Trommelkappen 7, 8 zwischen zwei
Druck- und/oder Lackierwerken anordenbar. Beispielsweise ist dem ersten Druckzylinder
3 eines Druck-/Lackierwerkes nach einer Wendeeinrichtung 4 ein derartiger Transferzylinder
nachgeordnet.
Alternativ ist die Auslegertrommel (Zylindergrundkörper 6 bzw. Kettenradwelle mit
wenigstens einer Trommelkappe 7 oder 8) mit einer Beschichtung 15 mit Versiegelungsschicht
auf der Trommelkappe 7 oder 8 einem Druckzylinder 3 eines Druck-/ Lackierwerkes in
Förderrichtung nachgeordnet
[Bezugszeichenliste]
[0038]
- 1
- Plattenzylinder
- 2
- Form-/Gummituchzylinder
- 3
- Druckzylinder
- 4
- Wendeeinrichtung
- 5
- Druckzylinderblasvorrichtung
- 6
- Zylindergrundkörper (Transferzylinder)
- 7
- Erste Trommelkappe
- 8
- Zweite Trommelkappe
- 9
- Textiles Flächengebilde
- 10
- Bogenleiteinrichtung
- 11
- Pneumatiksystem
- 12
- Strömungskanal (mit Führungsfläche)
- 13
- Erstes Blasluftsystem
- 14
- Zweites Blasluftsystem
- 15
- Beschichtung/Versiegelungsschicht
- R
- Radius
1. Bogenleiteinrichtung in einer Verarbeitungsmaschine mit Bogenführungszylindern, wobei
zumindest ein Bogenführungszylinder einen zylindrischen Grundkörper mit wenigstens
einem Bogenhaltesystem und wenigstens eine lösbar am Grundkörper angeordnete Trommelkappe
aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Oberfläche der Trommelkappen (7, 8) eine farb-/lackabweisende Beschichtung
(15) haftfest angeordnet ist, wobei die Beschichtung (15) durch die Metalle Chrom,
Eisen, Titan, Nickel, Kobalt, Wolfram oder Molybdän gebildet ist oder zumindest Anteile
davon enthält, und auf der Beschichtung (15) haftfest eine farb-/ lackabweisende Versiegelungsschicht
angeordnet ist,
dass unterhalb eines aus zwei Bogenhaltesystemen gebildeten Übergabebereiches dem Zylindergrundkörper
(6) eine pneumatisch beaufschlagbare Bogenleiteinrichtung (10) mit Führungsfläche
im Abstand zur Bogenförderebene angeordnet ist und
dass der Bogenleiteinrichtung (10) ein erstes, eine Blasluftströmung in Richtung des am
Zylindergrundkörper (6) geführten Bogens zum Herausdrücken der Bogenschlaufe erzeugendes
Blasluftsystem (13) in Förderrichtung vorgeordnet ist und
dass annähernd lotrecht zur Achse unterhalb des Zylindergrundkörpers (6) ein zweites,
eine Blasluftströmung gegen den am Zylindergrundkörper (6) geführten Bogen erzeugendes
Blasluftsystem (14) angeordnet ist,
wobei beide Blasluftsysteme (13, 14) sich über die maximale Formatbreite erstrecken
und mit wenigstens einer separaten Luftquelle verbunden sind.
2. Bogenleiteinrichtung in einer Verarbeitungsmaschine mit Bogenführungszylindern, wobei
zumindest ein Bogenführungszylinder einen zylindrischen Grundkörper mit wenigstens
einem Bogenhaltesystem und wenigstens eine lösbar am Grundkörper angeordnete Trommelkappe
aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Oberfläche der Trommelkappen (7, 8) ein eine Relativbewegung auf der Mantelfläche
der Trommelkappen (7, 8) gestattendes textiles Flächengebilde (9) angeordnet ist,
dass unterhalb eines aus zwei Bogenhaltesystemen gebildeten Übergabebereiches dem Zylindergrundkörper
(6) eine pneumatisch beaufschlagbare Bogenleiteinrichtung (10) mit Führungsfläche
im Abstand zur Bogenförderebene angeordnet ist und
dass der Bogenleiteinrichtung (10) ein erstes, eine Blasluftströmung in Richtung des am
Zylindergrundkörper (6) geführten Bogens zum Herausdrücken der Bogenschlaufe erzeugendes
Blasluftsystem (13) in Förderrichtung vorgeordnet ist und
dass annähernd lotrecht zur Achse unterhalb des Zylindergrundkörpers (6) ein zweites,
eine Blasluftströmung gegen den am Zylindergrundkörper (6) geführten Bogen erzeugendes
Blasluftsystem (14) angeordnet ist,
wobei beide Blasluftsysteme (13, 14) sich über die maximale Formatbreite erstrecken
und mit wenigstens einer separaten Luftquelle verbunden sind.
3. Bogenleiteinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Blasluftströmung des ersten Blasluftsystems (13) in Richtung Übergabebereich
zweier Bogenhaltesysteme gerichtet ist.
4. Bogenleiteinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Blasluftströmung des zweiten Blasluftsystems (14) entgegen der Bogenförderrichtung
in einem spitzen Winkel zur Waagerechten geneigt ist.
5. Bogenleiteinrichtung nach wenigstens Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Druck für beide Blasluftsysteme (13, 14) regelbar ist.
6. Bogenleiteinrichtung nach wenigstens Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Blasluftsystem (14) unterhalb der Führungsfläche einer Bogenleiteinrichtung
(10) frei liegend angeordnet ist.
7. Bogenleiteinrichtung nach wenigstens Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bogen in Förderrichtung nach einer Wendeeinrichtung (4) mit der bedruckten Seite
auf einer der Trommelkappen (7, 8) aufliegt.