[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine.
[0002] Bei schnelllaufenden Druckmaschinen mit einer Vielzahl von Farbwerken und zusätzlichen
Lackiereinrichtungen ist der in der Auslage ankommende, frisch bedruckte Bogen zumeist
noch nicht ausgetrocknet. Damit es infolge der mechanischen Beanspruchungen, die der
Druckbogen erfährt, und des im Auslagestapel herrschenden Druckes nicht zu einer Qualitätsminderung
in Form von Abschmieren oder Blocken kommt, werden in der Auslage Bestäubungseinrichtungen
und Trocknungseinrichtungen eingesetzt. Als Trocknungseinrichtungen finden häufig
IR-Trockner oder Heißlufttrockner Verwendung, wobei zur Dispersionslacktrocknung beide
Trocknersysteme in Kombination eingesetzt werden. Mit der IR-Trocknung werden der
Lack, die Farbe und die Bedruckstoffoberfläche erwärmt und damit die Verdunstung des
Lösungsmittelanteils beschleunigt.
Bei Heißlufttrocknern wird erwärmte Luft direkt auf die Oberfläche des Druckbogens
geleitet, mit den beim Drucken oder Lackieren verwendeten Lösungsmitteln beladen und
aus dem Ausleger gefördert, wodurch die Trocknung ermöglicht und eine Überhitzung
des Auslegers vermieden wird. Mittels der Bestäubungseinrichtungen wird Puder geringer
Korngröße gleichmäßig über dem Bogen verteilt, welches an den bedruckten Stellen anhaftet.
Überschüssiges Puder kann neben den Greifern auch ein vorgelagertes Lackwerk oder
die Druckwerke verschmutzen und zu Qualitätsbeeinträchtigungen führen.
[0003] Gegenstand der Erfindung ist ein Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine mit einer
Zentralabsaugung und einem Kettenfördersystem, bei dem unterhalb des Fördertrums der
Ketten Öffnungen aufweisende Bogenleitbleche und zwischen Leertrum und Fördertrum
eine Abschotteinrichtung, Luftabsaugeinrichtungen sowie Einrichtungen zum Trocknen
und Bestäuben vorgesehen sind.
[0004] Eine Einrichtung dieser Art ist der DE 198 26 083 A1 entnehmbar. Die im Ausleger
vorhandene überschüssige Warmluft kann zusammen mit einem Teil des Puder/Luftgemischs
über die in den Bogenleitblechen vorgesehenen Öffnungen abgesaugt werden. Zudem ist
eine sich über die Breite des Auslegers erstreckende Pudersperre im Bereich des Druckzylinders
und eine weitere am Leertrum vorgesehen. Nachteilig ist an dieser Lösung, dass das
auf der Oberseite des Bedruckstoffs aufgebrachte Puder durch die auf der anderen Bedruckstoffseite
angeordneten Öffnungen in den Bogenleitblechen nur zu einem geringen Teil abgesaugt
wird. Infolge des durch die Bewegung der Greiferwagen verursachten Soges breitet sich
ein Großteil des Puder/Luftgemischs zunächst unkontrolliert im Ausleger aus, bis es
von den Pudersperren entfernt wird.
[0005] Die DE 199 01 670 A1 offenbart eine Puderabsaugeinrichtung zum Sauberhalten und/oder
Reinigen einer Bogenauslage, die zwischen Leer- und Fördertrum angeordnet ist und
auf der dem Leertrum zugewandten Seite eine Öffnung zur Puderabsaugung aufweist. Diese
Einrichtung ist unterhalb einer Blaseinrichtung angeordnet, mit welcher Luft von außerhalb
des Auslegers angesaugt und in das Auslegerinnere gefördert wird. Damit entsteht eine
Luftströmung auf der Leertrumseite der Kette, wodurch an dieser Stelle die Ausbreitung
des Puder/Luftgemischs in Richtung Druckzylinder verhindert wird. Nachteilig ist an
dieser Lösung, dass sich das überschüssige, nicht an den bedruckten Stellen anhaftende
Puder ungehindert im Ausleger ausbreiten kann, bis es abgesaugt wird.
Zudem kann das Puder/Luftgemisch ausgehend von der dem Druckzylinder zugewandten Seite
der Bestäubungseinrichtung und gefördert durch die von der Bewegung der Greiferwagen
verursachte Luftströmung den Druckzylinder erreichen.
[0006] Aus der DE 298 05 248 U1 geht eine Bestäubungseinrichtung hervor, bei der zwischen
den Trümern der Ketten des Kettenfördersystems eine Trocknerabschotteinrichtung sowie
Einrichtungen zur Puderabsaugung vorgesehen sind. Diese sollen verhindern, dass Puder
im Ausleger vagabundiert und die Aggregate desselben verschmutzt. Nachteilig ist an
der Einrichtung, dass mit dem Puder auch die vom Trockner erzeugte Warmluft über eine
Zentralabsaugung aus dem Anleger abgesaugt wird und damit ein erheblicher Teil der
aufgewendeten Energie für den Trocknungsprozess verloren ist.
[0007] Ausgehend von den genannten Nachteilen ist es Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung
zu schaffen, mit der der Energieeinsatz für die Trocknung reduziert und die Verschmutzung
der Aggregate der Druckmaschine und des Auslegers durch Puder vermindert werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0009] Durch die Erfindung wird in vorteilhafter Weise die bei dem Trocknungsprozess anfallende
Überschusswärme nutzbar gemacht. Gleichzeitig erfolgt die Entfernung des überschüssigen
Puder/Luftgemisches aus dem Inneren des Auslegers.
Durch die Anordnung einer Abschotteinrichtung wird über dem Bogenförderweg in der
Trockenzone ein quasiabgeschlossener Raum gebildet, in dem die IR-Strahlung und vom
Heißluftrockner abgegebene Heißluft (HL) auf den zu trocknenden Dispersionslack einwirken.
Dort nimmt die Heißluft die Feuchtigkeit aus dem Dispersionslack auf und kühlt sich
dabei ab. Ein Teil der abgekühlten Trocknerluft und die von den IR-Strahlern erzeugte
Warmluft wird über die Öffnungen in den Bogenleitblechen abgesaugt und einer Luftaufbereitungseinheit
zugeführt, in welcher sie in energetisch vorteilhafter Weise für die Erzeugung weiterer
Trocknerheißluft verwendet wird. Der andere Teil der Trocknerluft wird in der Trocknungszone
von Luftabsaugeinrichtungen abgesaugt und ebenfalls der Luftaufbereitungseinheit zugeführt,
wo er zur Erzeugung weiterer Trocknerheißluft verwendet wird.
Die Erzeugung der Trocknerheißluft in der Luftaufbereitungseinheit kann dabei in an
sich bekannter Weise durch Mischen der abgesaugten Warmluft (WL) mit Außenluft (AL),
Entfeuchten und/oder Erwärmen erfolgen. Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung ist
vorgesehen, das Mischungsverhältnis in Abhängigkeit von sensorisch erfassten Temperaturwerten
regelbar zu gestalten.
Ein weiterer Vorteil der vorgeschlagenen Einrichtung besteht darin, dass nur puderfreie
Warmluft die Luftaufbereitungseinheit erreichen kann, wodurch Verschmutzungen derselben
ausgeschlossen sind. Überschüssiges Puder wird mit Hilfe einer der Trocknungszone
nachgelagerten Puderabsaugung vom Druckbogen abgesaugt und über einen separaten Absaugkanal
entsorgt. Dieser ist zwischen der Abschotteinrichtung und der Absaughaube ausgebildet
und erstreckt sich über die Auslegerbreite. Er verläuft annähernd parallel zum Bogenförderweg
über die Auslegerlänge. Im Absaugkanal stellt sich infolge der an der Absaugöffnung
angelegten Saugleistung eine bereichsweise der Greiferwagenbewegung gleichoder gegenläufige
Luftströmung ein, mit der das Gemisch aus überschüssigem Puder und Luft effektiv aus
dem Ausleger transportiert werden kann. Damit wirkt der Absaugkanal wie eine langgezogene
Pudersperre auf der Leertrumseite der Kette, die in vorteilhafter Weise das Anhaften
von Puder an den Greiferwagen und damit die Verschmutzung des Druck- oder Lackwerks
vermindert. Durch die Abschottung der der Bestäubungseinrichtung nahen Bereiche gegenüber
den der Bestäubungseinrichtung fernen Bereichen wird erreicht, dass kein Puder in
die schwer zu reinigende Luftaufbereitungseinheit gelangt. Das Puder wird demgemäß
auf dem kürzesten Weg aus dem Ausleger entfernt. Im Bereich der Warmluftrückgewinnung
kann auf Einrichtungen zur Puderabscheidung weitgehend verzichtet werden.
[0010] Anhand des nachfolgend angeführten Ausführungsbeispiels soll die Erfindung näher
beschrieben werden.
[0011] Es zeigt Fig. 1 den Bogenausleger mit integrierten Trocknern und Fig. 2 die schematische
Darstellung der Luftaufbereitungseinheit.
[0012] In Fig. 1 ist der Bogenausleger und der vom ihm erzeugte Bogenstapel 11 erkennbar.
Zwischen Paaren von nicht dargestellten oberen und unteren Kettenrädern laufen Ketten
3, 4 um, an denen im gleichmäßigen Abstand Greiferwagen 7 angeordnet sind. Die zu
transportierenden Druckbögen 17 werden an den Greiferwagen 7 auf nicht dargestellten
Greiferaufschlägen fixiert, dem Bogenstapel 11 auf der Fördertrumseite der Ketten
4 zugeführt und mit Hilfe einer Saugwalze 21 abgebremst. Auf der Leertrumseite der
Ketten 3 erfolgt die Rückführung der Greiferwagen 7 zu einem nicht dargestellten Druck-
oder Lackzylinder. Unterhalb des Fördertrums 4 und damit unterhalb des Bogenförderweges
sind sich entlang des Bogenweges erstreckende Bogenleitbleche 10 angeordnet. Diese
dienen der Bogenführung und weisen Öffnungen auf, durch welche Luft aus dem Auslegerinnenraum
mit Hilfe von Axiallüftern 6 gesaugt wird. Anstatt von mehreren einzelnen kann auch
ein durchgehendes Bogenleitblech 10 vorgesehen sein. Das in Bogenlaufrichtung betrachtete
letzte Bogenleitblech 10 ist zusammen mit der Saugwalze 21 verschiebbar ausgeführt,
womit eine Anpassung an wechselnde Formate möglich wird. Die Öffnungen der Bogenleitbleche
10 sind mit einer in Fig. 2 schematisch dargestellten Luftaufbereitungseinheit 15
verbunden. Bei einer Variante mit mehreren Bogenleitblechen 10 kann jedem einzelnen
Bogenleitblech 10 eine separate Unterdruckquelle zugeordnet werden. Die mit Hilfe
der Axiallüfter vom Druckbogen abgeführte Luft kann in einer gemeinsamen Zuleitung
oder im Ansaugraum 19 zusammengeführt und der Luftaufbereitungseinheit 15 zugeführt
werden. Über die wahlweise Zuschaltung der einzelnen Axiallüfter ergibt sich die Möglichkeit,
die Ansaugung von Luft aus den Bogenleitblechen 10 bereichsweise zu steuern. Alternativ
kann auch eine einzige Unterdruckquelle vorgesehen sein, die über entsprechende Steuerelemente
nur mit den Öffnungen bestimmter Bereiche der Bogenleitbleche 10 verbunden wird.
Durch die Öffnungen der Bogenleitbleche 10 wird ein Teil der in der Trocknungszone
des Auslegers anliegenden Überschusswärme abgeführt.
Den Trocknern ist eine Bestäubungseinrichtung 8 nachgeordnet, die sich quer zur Bogenlaufrichtung
über die Formatbreite erstreckt.
Die Trocknungszone weist zwei Bereiche auf, die sich durch ihre Nähe zu der Bestäubungseinrichtung
8 unterscheiden. In beiden Bereichen sind Einrichtungen zur Luftabführung in Form
von Öffnungen in den Bogenleitblechen 10 und Luftabsaugeinrichtungen 18 vorgesehen.
Die beiden Bereiche werden durch eine Sperre 22 gegeneinander abgeschottet, die an
der Unterseite der Abschotteinrichtung 13 angeordnet ist. Die Ausdehnung der Sperre
22 in Richtung der Bogenleitbleche 10 ist durch den für die Greiferwagenbewegung benötigten
Freiraum begrenzt.
Der erste Bereich ist in Bogenlaufrichtung betrachtet am Anfang der Trocknungszone
ausgebildet und mithin von der Bestäubungseinrichtung 8 beabstandet. Der zweite Bereich
erstreckt sich in der Nähe der Bestäubungseinrichtung 8. Die im ersten Bereich angeordneten
Öffnungen der Bogenleitbleche 10 und die Luftabsaugeinrichtungen 18 sind mit der Ansaugseite
einer Luftaufbereitungseinheit 15 verbunden. Demgegenüber weisen die im zweiten Bereich
angeordneten Öffnungen der Bogenleitbleche 10 und die Luftabsaugeinrichtungen 18 eine
Verbindung zur Zentralabsaugung auf.
Durch diese Anordnung wird erreicht, dass überschüssiges Puder direkt aus dem Ausleger
transportierbar ist, während die puderfreie Luft im Trockner auf einem separaten Weg
der Luftaufbereitungseinheit 15 zugeführt werden kann. Neben der zwischen den beiden
genannten Breiche angeordneten Sperre 22 können weitere Sperren unterhalb der Abschotteinrichtung
13 angeordnet sein. So erweist es sich bei der Anordnung eines IR-Trockners und eines
diesem nachgelagerten Heißlufttrockners als sinnvoll, zwischen beiden Trocknern eine
weitere Sperre 22 vorzusehen. Ebenso kann eine Sperre 22 unmittelbar hinter der letzten
Luftaustrittsöffnung 20 angebracht werden. Oberhalb des Leertrums 3 der Kette ist
eine Absaughaube 12 angeordnet. Die Absaughaube 12 ist zwischen die Seitenwände des
Auslegers eingepasst und gegenüber diesen abgedichtet. In Bogenlaufrichtung erstreckt
sie sich bei der bevorzugten Ausführungsform in dem Bereich von unterem Kettenrad
bis zur Saugwalze 21. Eine demgegenüber verlängerte Ausführung ist ebenfalls möglich.
Die Absaughaube 12 weist eine Absaugöffnung 14 auf, über die mit Hilfe einer nicht
dargestellten Zentralabsaugung, z.B. in Form eines Axiallüfters, das Puder/Luftgemisch
und die überschüssige Warmluft aus dem Innenraum absaugbar sind.
Mit der Anordnung der Absaughaube 12 bildet sich ein die Transportzone umschließender
Schacht, der seitlich von den Auslegerwänden auf seiner Oberseite von der sich über
die Auslegerbreite erstreckenden Absaughaube 12 und auf seiner Unterseite von den
Bogenleitblechen 10 begrenzt wird.
Zwischen dem Förder- und Leertrum 4, 3 ist eine Abschotteinrichtung 13 angeordnet,
die sich ebenfalls über die Breite des Auslegers erstreckt. Die Abschotteinrichtung
13 weist eine Öffnung auf, die sich in Bogenförderrichtung hinter der Bestäubungseinrichtung
8 befindet. Diese Öffnung ist mit der Puderabsaugung 9 verbunden. Sie dient der Einleitung
des von der Puderabsaugung 9 abgesaugten Puder/Luftgemisches aus der Bogenförderebene
in den Absaugkanal 1, der von Absaughaube 12 und Abschotteinrichung 13 gebildet ist.
Im Absaugkanal 1 herrscht eine von der Rücklaufbewegung der Greiferwagen und der an
der Absaugöffnung 14 angelegten Saugleistung verursachte Luftströmung. Die Luftströmung
verläuft zunächst annähernd parallel der Greiferwagenbewegung, bis sie im Bereich
der Absaugöffnung 14 ihre Richtung ändert und entgegen der Greiferwagenbewegung durch
die Absaugöffnung 14 führt.
Der Raum zwischen Bogenleitblechen 10 und Abschotteinrichtung 13 nimmt die sich längs
des Bogenförderweges erstreckenden Trockner auf. Dabei kann es sich um IR-,UV- oder
Heißlufttrockner handeln oder um Kombinationen der genannten Trocknertypen. Im Ausführungsbeispiel
ist die Kombination eines Heißlufttrockners mit mehreren IR-Trocknern 5 dargestellt.
Der Heißlufttrockner weist eine Vielzahl von Luftaustrittsöffnungen 20 in Form von
sich quer zur Bogenförderrichtung erstreckenden Punktdüsenreihen oder Schlitzdüsen
auf, aus denen Heißluft strömt. Diese sind in der Zeichnung in Form von Pfeilen dargestellt.
Hinter den Trocknern ist die Puderdüsenleiste 8 mit nachgeordneter Puderabsaugung
9 angeordnet. Puderdüsenleiste 8 und nachgeordnete Puderabsaugung 9 sind mit Hilfe
von druckluftbeaufschlagten Blasdüsenleisten 2 gegenüber der Trocknungszone und dem
Bereich des Bogenstapels 11 abgedichtet und erstrecken sich quer zur Bogenförderrichtung
über die Auslegerbreite.
Auf der dem Druckzylinder zugewandten Seite der Abschotteinrichtung 13 ist eine Klappe
16 vorgesehen. Die Klappe 16 erstreckt sich im geöffneten Zustand in den Raum zwischen
Abschotteinrichtung und Bogenleitblech 10 und gibt eine Öffnung in der Abschotteinrichtung
13 frei. Zur Bewegung der Klappe 16 kann ein motorischer Antrieb vorgesehen sein,
der mit der Maschinensteuerung oder einer separaten Steuereinrichtung verbunden ist.
Bei dieser Ausführung kann der Öffnungswinkel in Abhängigkeit von der Betriebsart
in Stufen oder stufenlos eingestellt werden. Zu Beginn des Trocknungsvorgangs ist
das Trocknerumfeld noch nicht erwärmt und die Klappe 16 bleibt geschlossen. Infolgedessen
gelang auch die vom IR-Trockner 5 erzeugte Warmluft in die Zone des Heißlufttrockners
und damit in den Luftaufbereitungskreislauf. Mit der weiteren Erwärmung des Trocknerumfeldes
wird die Klappe in Abhängigkeit von der Temperatur, die mit einem Sensor in der Trocknungszone
erfasst wird, geöffnet. Die Temperaturnachführung der Klappe 16 bewirkt, dass der
größtmögliche Anteil der Trocknerenergie des IR-Trockners 5 genutzt wird, wobei gleichzeitig
sichergestellt ist, dass die Trocknungszone nicht überhitzt. Bei der Betriebsart mit
nur IR-Trocknung wird die Klappe 16 vollständig geöffnet. Das bewirkt, dass die von
den der Klappe 16 vorgelagerten IR-Trocknern 5 erwärmte Luft direkt durch die Öffnung
in der Abschotteinrichtung 13 in den Absaugkanal 2 strömen kann und abgeführt wird.
[0013] Nachfolgend wird die Wirkungsweise der Erfindung beschrieben.
Der im Greiferschluss geförderte Druckbogen 17 wird vom Druckzylinder abgezogen und
in Richtung Bogenstapel 11 gefördert. Mit dem Erreichen der Bogenleitbleche 10 wird
er von seiner Unterseite durch die Öffnungen in den Bogenleitblechen 10 angesaugt
und damit auf den Bogenleitblechen 10 geführt. Auf die Oberseite des Druckbogens 17
wirkt die IR-Strahlung und der aus den Düsen der Trockner kommende Heißluftstrom auf
den Druckbogen 17 ein. Nachdem die Trocknerheißluft die Feuchtigkeit aus dem auf den
Druckbogen 17 aufgetragenen Dispersionslack aufgenommen hat, wird sie über die Luftabsaugeinrichtungen
18 abgesaugt und wahlweise der Luftaufbereitungseinheit 15 zugeführt oder über die
Absaugöffnung 14 aus dem Ausleger befördert.
Wenn der Druckbogen 17 die Puderdüsenreihe 8 erreicht hat, wird er von dieser mit
Puder bestäubt. Überschüssiges Puder wird im weiteren Verlauf oberhalb des Bogenweges
von der Puderabsaugung 9 abgesaugt und in den Absaugkanal 1 geleitet. Von dort wird
es unter der Wirkung einer in der Zeichnung nicht dargestellten Zentralabsaugung durch
die Absaugöffnung 14 aus dem Ausleger transportiert. Das um den Druckbogen 17 abgesaugte
Puder/Luftgemisch wird über die Öffnungen in den Bogenleitblechen 10 durch die Absaugöffnung
14 entfernt.
[0014] Alle aus dem Ausleger geführten Strömungen werden mit Hilfe einer Gesamtabsaugung
zusammengefasst und durch einen Puderabscheider geleitet, in dem das Puder von der
Luft getrennt wird.
Bezugszeichenliste
[0015]
- Absaugkanal
- 1
- Blasdüsenleiste
- 2
- Leertrum
- 3
- Fördertrum
- 4
- IR-Trockner
- 5
- Axiallüfter
- 6
- Greiferwagen
- 7
- Bestäubungseinrichtung
- 8
- Puderabsaugeinrichtung
- 9
- Bogenleitblech
- 10
- Bogenstapel
- 11
- Absaughaube
- 12
- Abschotteinrichtung
- 13
- Absaugöffnung
- 14
- Luftaufbereitungseinheit
- 15
- Klappe
- 16
- Druckbogen
- 17
- Luftabsaugeinrichtung
- 18
- Ansaugraum
- 19
- Luftaustrittsöffnungen
- 20
- Saugwalze
- 21
- Sperre
- 22
1. Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine mit einer Zentralabsaugung und einem Kettenfördersystem,
bei dem unterhalb des Fördertrums der Ketten Öffnungen aufweisende Bogenleitbleche,
zwischen Leertrum und Fördertrum eine Abschotteinrichtung, Luftabsaugeinrichtungen
sowie Einrichtungen zum Trocknen und Bestäuben vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Bogenleitblechen (10) und der Abschotteinrichtung (13) Luftaustrittsöffnungen
(20) vorgesehen sind und die in einem ersten, von der Bestäubungseinrichtung (8) beabstandeten
Bereich angeordneten Öffnungen in den Bogenleitblechen (10) und Luftabsaugeinrichtungen
(18) mit der Ansaugseite einer Luftaufbereitungseinheit (15) in Verbindung stehen,
wobei die von dieser aufbereitete Luft über die Luftaustrittsöffnungen (20) einem
Druckbogen (17) zuführbar ist und die in einem sich in der Nähe der Bestäubungseinrichtung
(8) erstreckenden zweiten Bereich angeordneten Öffnungen in den Bogenleitblechen (10)
und Luftabsaugeinrichtungen (18) mit der Zentralabsaugung verbunden sind.
2. Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und der zweite Bereich durch eine an der Unterseite der Abschotteinrichtung
(13) angeordnete Sperre (22) gegeneinander abgeschottet sind.
3. Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb des Leertrums (3) eine mit der Zentralabsaugung verbundene Absaughaube (12)
vorgesehen ist.
4. Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaughaube (12) und die Abschotteinrichtung (13) unmittelbar benachbart zum
Leertrum (3) angeordnet sind.
5. Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Abschotteinrichtung (13) längs der Bogenleitbleche (10) über die Auslegerbreite
erstreckt.
6. Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschotteinrichtung (13) eine in Richtung der Bogenleitbleche (10) schwenkbare
Klappe (16) aufweist, durch die eine Öffnung in der Abschotteinrichtung (13) freigebbar
ist.
7. Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Klappe (16) im ersten Bereich angeordnet ist.
8. Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Öffnungswinkel der Klappe (16) in Abhängigkeit von der Temperatur im Raum zwischen
den Bogenleitblechen (10) und der Abschotteinrichtung (13) oder der Betriebsart steuerbar
ist.
9. Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftabsaugeinrichtungen (18) in größerem Abstand zum Fördertrum (4) angeordnet
sind, als die Luftaustrittsöffnungen (20).
10. Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Luftaufbereitungseinheit (15) die aus dem Ausleger abgesaugte Luft mit Außenluft
mischbar ist.
11. Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Luftaufbereitungseinheit (15) die aus dem Ausleger abgesaugte Luft entfeuchtbar
und/oder erwärmbar ist.
12. Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ansaugverhältnis zwischen abgesaugter Luft und Außenluft in Abhängigkeit von
der Temperatur regelbar ist.
13. Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen der Bogenleitbleche (10) über einen gemeinsamen Ansaugraum (19) in
Verbindung stehen.
14. Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansaugöffnungen der Bogenleitbleche (10) bereichsweise mit der Luftaufbereitungseinheit
(15) verbindbar sind.
15. Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bestäubungseinrichtung (8) eine Puderabsaugeinrichtung (9) nachgelagert ist.
16. Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 3 und 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Puderabsaugeinrichtung (9) abluftseitig mit einem von Absaughaube (12) und Abschotteinrichtung
(13) gebildeten Absaugkanal (1) in Verbindung steht.
17. Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bestäubungseinrichtung (8) eine druckluftbeaufschlagbare Blasdüsenleiste (2)
vorgelagert ist.
18. Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Puderabsaugeinrichtung (9) eine druckluftbeaufschlagbare Blasdüsenleiste (2)
nachgelagert ist.
19. Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der in Bogenlaufrichtung letzten Luftabsaugeinrichtung (18) und der Bestäubungseinrichtung
(8) eine Sperre (22) angeordnet ist.
20. Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass vor der ersten Luftaustrittsöffnung (20) eine Sperre (22) angeordnet ist.