[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter, insbesondere einen Paletteninnenbehälter,
mit einer Ablaufarmatur, die an eine Auslassöffnung in der Behälterwand angeschlossen
und über einen Flansch mit der Behälterwand verbunden ist, sowie mit einem Leiterelement
zur Ableitung elektrischer Ladungen aus dem Behälter.
[0002] Es sind solche Behälter bekannt, dessen Leiterelement durch die Kunststoffwand des
Behälters oder eines Rohrstücks der Ablaufarmatur hindurch geführt ist und in den
Behälter hineinragt.
[0003] Durch die vorliegende Erfindung wird ein neuer solcher Behälter geschaffen, der dadurch
gekennzeichnet ist, dass das Leiterelement wenigstens ein Teilstück aufweist, das
zwischen dem Flansch und der Behälterwand angeordnet ist.
[0004] Vorteilhaft eröffnet diese Erfindungslösung die Möglichkeit, ein Ladungen ableitendes
Leiterelement ohne zusätzliche Durchbrüche in der Behälterwand oder der Ablaufarmatur
am Behälter anzubringen.
[0005] In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht das Leiterelement aus einem
Kunststoff, in welchen ein elektrisch leitendes Material, vorzugsweise Kohlenstoff,
eingebettet ist. Ein solches Material hält im Unterschied zu Metallen aggressiven
Flüssigkeiten, wie z.B. im Behälter aufbewahrten Säuren, stand.
[0006] Während es denkbar ist, das Leiterelement aus seiner Einbettung zwischen Flansch
und Behälterwand seitlich herauszuführen, weist in einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung der Flansch eine Öffnung auf, durch die hindurch eine Anschlussverbindung
zu dem Leiterelement hergestellt werden kann und die leicht abzudichten ist. Durch
diese Öffnung lässt sich z.B. ein mit dem Leiterelement elektrisch verbundenes Gewindestück
führen, an dem durch eine oder mehrere Muttern eine Schelle eines Ableitkabels befestigt
werden kann. Vorzugsweise ist die Öffnung durch eine den Gewindestift umgebende Ringdichtung
abgedichtet. Da das Gewindestück gegen die Auslassöffnung des Behälters abgedichtet
sein kann, kommt es mit einer im Behälter aufbewahrten aggressiven Flüssigkeit nicht
in Kontakt und kann aus Metall bestehen. Das Gewindestück kann durch eine Schraube
mit einem drehfest in das Leiterelement versenkbaren Kopf gebildet sein.
[0007] In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Teilstück des Leiterelements
vollständig durch eine Schweißverbindung zwischen dem Flansch und der Behälterwand
umschlossen, wodurch die Auslassöffnung rundum abgedichtet ist.
[0008] Das Verbinden von Flansch und Behälterwand kann erleichtert werden, indem im Flansch
oder/und der Behälterwand eine an den Umriß des Leiterelementteilstücks angepasste
Sitzausnehmung gebildet ist. Vorteilhaft lässt sich so verhindern, dass der Flansch
beim Verbinden mit der Behälterwand durch das zwischenliegende Leiterelement in unerwünschter
Weise verformt wird.
[0009] Zweckmäßig sind Einrichtungen vorgesehen, die es ermöglichen, das Leiterelement vor
der Verbindung von Flansch und Behälterwand auf die Ablaufarmatur aufzustecken. Beim
Verbinden von Flansch und Behälterwand behält das Leiterelement dann genau die erforderliche
Position relativ zur Ablaufarmatur bei.
[0010] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist das Leiterelement an wenigstens
einem Randpunkt bündig zum Rand der Auslassöffnung und/oder einer Ablauföffnung in
einer in den Flansch übergehenden Stirnwand des Rohrstücks.
[0011] Das Leiterelement kann z.B. einen Ring aufweisen, dessen gesamter Innenrand bündig
zu den genannten Öffnungsrändern ist. Anstelle eines Vollrings lässt sich auch ein
Teilring verwenden.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das Leiterelement einen Ansatz auf,
welcher in ein mit dem Flansch verbundenes Rohrstück der Ablaufarmatur oder in den
Behälter hineinragt. Zweckmäßig ist dieser Ansatz radial versetzt zu einer Öffnung
in einer in den Flansch übergehenden Stirnwand des Rohrstücks angeordnet. In diesem
Fall lässt sich die Auslassöffnung nach der Verbindung von Flansch und Behälterwand
herstellen, indem durch das Rohrstück hindurch eine Schnittausbohrung zunächst der
Stirnwand und dann der Behälterwand erfolgt. Dabei kann auch ein Teil des zwischenliegenden
Leiterelements weggeschnitten werden. Insbesondere kann eine verlorene Steckverbindung
zu dem zur Bildung der Öffnung auszuschneidenden Teil der Stirnwand vorgesehen sein.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann ein zu der Auslassöffnung des
Behälters versetzt angeordnetes stiftartiges Leiterelement vorgesehen sein, das durch
eine den Flansch und die Behälterwand durchdringende Bohrung geführt ist. In diesem
Fall ist das sich zwischen dem Flansch und der Behälterwand angeordnete Teilstück
des Leiterelements sehr kurz.
[0014] Dieses stiftartige Leiterelement kann durch eine Schraube gebildet sein, die mit
ihrem Kopf die Behälterwand hintergreift und vorzugsweise drehfest in der Behälterwand
versenkbar ist.
[0015] Die Erfindung soll nun anhand von Ausführungsbeispielen und der beiliegenden, sich
auf diese Ausführungsbeispiele beziehenden Zeichnungen näher erläutert werden. Es
zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Ablaufarmatur für einen Palettenbehälter mit einem
Leiterelement gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel für die vor- liegende Erfindung,
- Fig. 2
- das in der Armatur von Fig. 1 verwendete Leiterelement in einer perspektivi- schen
Darstellung,
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung der Ablaufarmatur von Fig. 1,
- Fig. 4
- eine weitere perspektivische Ansicht der Ablaufarmatur von Fig. 1 ohne das Leiterelement,
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht einer Ablaufarmatur mit einem Leiterelement gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel für die vorliegende Erfindung,
- Fig. 6
- das in der Ablaufarmatur von Fig. 5 verwendete Leiterelement in eine per- spektivischen
Darstellung,
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht einer Ablaufarmatur mit einem Leiterelement gemäß einem
dritten Ausführungsbeispiel für die vorliegende Erfindung,
- Fig. 8
- das in der Ablaufarmatur von Fig. 7 verwendete Leiterelement in einer per- spektivischen
Darstellung,
- Fig. 9
- eine perspektivische Ansicht eine Ablaufarmatur mit einem Leiterelement gemäß einem
vierten Ausführungsbeispiel für die vorliegende Erfindung,
- Fig. 10
- eine Teilschnittansicht der Ablaufarmatur von Fig. 9, und
- Fig. 11
- das in der Ablaufarmatur von Fig. 9 und 10 verwendete Leiterelement in per- spektivischer
Darstellung.
[0016] Die in Fig. 1 gezeigte Ablaufarmatur aus Kunststoff weist ein Rohrstück 1 auf, in
dem eine nicht gezeigte Ventilklappe über einen bei 2 gelagerten Schwenkmechanismus
bewegbar ist.
[0017] Das Rohrstück 1 ist an einem Ende mit einem Flansch 3 versehen, über welchen sich
die Ablaufarmatur mit der Behälterwand eines nicht gezeigten Kunststoffbehälters,
der Bestandteil eines Palettenbehälters ist, verschweißen lässt. Die Schweißverbindung
liegt am unteren Rand einer Behälterseitenwand, wobei ein abgebogener Fußteil 4 des
Flansches eine gerundete, in die Bodenwand übergehende Behälterkante umgreift. Vom
dem Flansch 3 vorstehende Rippen 5 erleichtern die Herstellung dieser Schweißverbindung.
[0018] An der Ablaufarmatur ist an der Flanschseite ein Leiterelement 6 angebracht, das
in dem betreffenden Ausführungsbeispiel aus einem Kunststoff, z.B. Polyethylen, besteht,
in welchen Kohlenstoffpulver eingebettet ist, um für elektrische Leitfähigkeit zu
sorgen.
[0019] Wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht, umfasst das Leiterelement 6 einen Ringteil
7, von dem sich radial ein Stielteil 8 erstreckt. An seinem freien Ende ist der Stielteil
8 einstückig mit einer in Richtung der Ringteilachse vorstehenden Hülse 9 verbunden,
die ihrerseits in Verbindung mit einem Gewindestift 10 steht. Der Gewindestift 10
kann wie das Leiterelement 6 aus einem Kunststoff bestehen, in den ein leitendes Material
eingebettet ist. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Gewindestift 10 aus
einem Metall hergestellt.
[0020] Wie der Ringteil 7 weist auch der Stielteil 8 an einer Seite eine Randabschrägung
11 auf, welche die Verschweißung von Flansch und Behälterwand erleichtert.
[0021] Zu dem Stielteil 8 diametral erstreckt sich von der Innenseite des Ringteils 7 ein
Vorsprung 12, von dem in Richtung der Ringachse des Ringteils 7 ein Stift 13 vorsteht.
[0022] Die Hülse 9 greift in ein Steckloch 14 ein, welches radial versetzt zu dem Rohrstück
1 der Ablaufarmatur am Flansch 3 gebildet ist. Wie insbesondere aus Fig. 4 hervorgeht,
ist das Steckloch 14 in einem rippenlosen Bereich vorgesehen, welcher ein weiteres
Steckloch 15 für die Aufnahme des Stifts 13 aufweist. Dieses Steckloch 15 ist in einer
das Rohrstück 1 abschließenden Stirnwand 16 gebildet, in welche nach dem Verbinden
des Flansches 3 mit der Behälterwand eine in Fig. 4 durch eine Strichlinie angedeutete
Ablauföffnung geschnitten wird.
[0023] In Fig. 3 sind mit der Bezugszahl 18 auf die Schraube 10 aufgeschraubte Muttern bezeichnet,
zwischen denen eine Schelle eines Ableitungskabels 19 eingeklemmt ist. Die Bezugszahl
20 weist auf einen Dichtungsring hin.
[0024] Vor dem Verschweißen der Ablaufarmatur mit dem Behälter wird das Leiterelement 6
unter Eingriff der Stifte 10,13 in die Stecklöcher 14,15 auf die Ablaufarmatur aufgesteckt.
Die Position des Leiterelements relativ zur Ablaufarmatur ist damit festgelegt. Statt
durch die Steckverbindungen oder zusätzlich könnte das Leiterelement mit der Ablaufarmatur
durch Verschweißung oder/und Klebung verbunden werden.
[0025] Beim Verschweißen des Flansches 3 mit der Behälterwand wird eine ringartige, das
Leiterelement 6 vollständig einschließende Schweißverbindung hergestellt. Damit ist
zum Rand des Flansches 3 hin eine wirksame Abdichtung geschaffen. Für eine Abdichtung
des Stecklochs 14 sorgt der Dichtring 20.
[0026] In dem mit dem Behälter verschweißten Zustand wird durch das Rohrstück 1 hindurch
eine Schnittbohrung unter Bildung der Ablauföffnung 17 ausgeführt, wobei neben der
Stirnwand 10 auch das Leiterelement 6 sowie die Behälterwand durchschnitten wird.
Ein verbleibender Abschnitt des Ringteils 7 des Leiterelements 4 begrenzt nun den
durch die Schnittbohrung gebildeten Strömungskanal und kann somit Ladungen von der
Flüssigkeit im Behälter ableiten. Die Ränder der Ablauföffnung 17, des Leiterelements
6 und der in der Behälterwand gebildeten Auslassöffnung sind zueinander bündig.
[0027] Bei den folgenden Ausführungsbeispielen sind gleiche oder gleichwirkende Teile mit
derselben Bezugszahl wie bei dem vorangehenden Ausführungsbeispiel bezeichnet, wobei
den betreffenden Bezugszahlen der Buchstabe a, b usw. beigefügt ist.
[0028] Das Ausführungsbeispiel von Fig. 5 und 6 unterscheidet sich von dem vorangehenden
Ausführungsbeispiel dadurch, dass ein Ringteil 7a eines Leiterelements 6a nicht als
geschlossener Ring, sondern nur als Halbring ausgebildet ist. Auch hier wird nach
dem Verschweißen eines Flansches 3a mit einer Behälterwand Öffnungen in der Stirnund
Behälterwand erzeugt, wobei ein Abschnitt des Ringteils 7a weggeschnitten wird.
[0029] Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 7 und 8 ist ein Leiterelement 6b mit einem Stielteil
8b gebildet, von dem ein Ansatz 21 in einer Richtung vorsteht, die parallel zur Achse
einer durch eine Strichlinie angedeuteten Ablauföffnung 17b verläuft. Der Ansatz 21
ist radial versetzt zu der Ablauföffnung 17b angeordnet und unter Bildung einer Steckverbindung
durch eine Ausnehmung in einem nicht ausgeschnittenen Teil der ein Rohrstück 1 b abschließenden,
in einen Flansch 3b übergehenden Stirnwand hindurch geführt. Die Ablauföffnung 17b
grenzt lediglich in einem Punkt bzw. einer Linie an den Stielteil 8b an.
[0030] Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 9 bis 11 grenzt ein Stielteil 8c eines Leiterelements
6c ebenfalls nur in einem Punkt bzw. einer Linie an eine Ablauföffnung 17c. Radial
versetzt zur Ablauföffnung 17c steht ein Ansatz 21 c von dem Stielteil 8c vor.
[0031] Es versteht sich, dass der Flansch nicht einstückig mit der übrigen Ablaufarmatur
verbunden zu sein braucht, sondern nur mit einem Stutzen, an welchen die übrige Ablaufarmatur,
vorzugsweise durch Verschraubung, anschließbar ist.
1. Behälter, insbesondere Paletteninnenbehälter, mit einer Ablaufarmatur, die an eine
Auslassöffnung in der Behälterwand angeschlossen und über einen Flansch (3) mit der
Behälterwand verbunden ist, sowie mit einem Leiterelement (6) zur Ableitung elektrischer
Ladungen aus dem Behälter,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Teilstück (7,8) des Leiterelements (6) zwischen dem Flansch (3) und
der Behälterwand angeordnet ist.
2. Behälter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Leiterelement (6) einen Kunststoff aufweist, in welchen ein elektrisch leitendes
Material, vorzugsweise Kohlenstoff, eingebettet ist.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnel,
dass das Leiterelement (6b,6c) einen Ansatz (21) aufweist, welcher in ein mit dem
Flansch (3b,3c) verbundenes Rohrstück (1b,1c) der Ablaufarmatur oder in den Behälter
hineinragt.
4. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Flansch (3) eine Öffnung (14) für die Herstellung einer Anschlussverbindung zu
dem Leiterelement (6) aufweist.
5. Behälter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Öffnung (14) durch eine Ringdichtung (20) abgedichtet ist.
6. Behälter nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch die Öffnung eine in elektrischer Verbindung mit dem Leiterelement (6) stehende
Schraube, vorzugsweise eine Metallschraube (10), geführt ist.
7. Behälter nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Metallschraube ein das Leiterelement hintergreifenden, vorzugsweise drehfest
im Leiterelement versenkbaren, Kopf aufweist.
8. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Teilstück (7,8) des Leiterelements (6) von einer Schweißverbindung zwischen dem
Flansch (3) und der Behälterwand umschlossen ist.
9. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Flansch oder/und der Behälterwand eine an den Umriß des Leiterelementteilstücks
angepasste Sitzausnehmung gebildet ist.
10. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Leiterelement (6) vor der Verbindung von Flansch und Behälterwand auf die Ablaufarmatur
aufsteckbar ist.
11. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Leiterelement (6) an wenigstens einem Randpunkt bündig zum Rand der Auslassöffnung
und/oder einer Ablauföffnung (17) in einer in den Flansch (3) übergehenden Stirnwand
(16) eines Rohrstücks (1) der Ablaufarmatur ist.
12. Behälter nach einem der Ansprüche 3 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Ansatz (21) radial versetzt zu einer Ablauföffnung (17) in einer in den Flansch
(3) übergehenden Stirnwand (16) des Rohrstücks (1) angeordnet ist.
13. Behälter nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine verlorene Steckverbindung (10,15) in einem zur Bildung der Öffnung (17) auszuschneidenden
Teil der Stirnwand (16) vorgesehen ist.
14. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein stiftartiges Leiterelement durch eine den Flansch und die Behälterwand durchdringende
Bohrung geführt ist.
15. Behälter nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das stiftartige Leiterelement eine Schraube ist, die mit ihrem Kopf die Behälterwand
hintergreift und vorzugsweise drehfest in der Behälterwand versenkbar ist.