[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein System zur Modernisierung einer Aufzugsanlage
gemäss der Definition der Patentansprüche.
[0002] Aufzugsanlagen zur Beförderung von Personen/Gütern sind relativ langlebige Investitionsgütern
mit Lebensdauern von 20 Jahren und mehr. Wenn nach einer derart langen Zeit eine Generalüberholung
einer Aufzugsanlage ansteht, so sind die Komponenten der Aufzugsanlage technologisch
oft veraltet, was einen mehr oder weniger vollständigen Austausch der Komponenten
nötig macht. Ein solcher Austausch von Komponenten einer Aufzugsanlage wird im folgenden
Modernisierung genannt. Oft erfolgt die Modernisierung zeitlich gestaffelt, wobei
in einer ersten Etappe Steuereinheiten und Aufzugskabinen modernisert werden, während
in einer weiteren Etappe im Maschinenraum Antriebe modernisiert werden und in einer
letzten Etappe in den einzelnen Stockwerken Stockwerkrufgeber modernisiert werden.
[0003] Das Dokument US 5 352 857 wird für die Belange der Erfindung als nächster Stand der
Technik angesehen. US 5 352 857 offenbart ein Verfahren zur Modernisierung einer Aufzugsanlage.
Die Aufzugsanlage besteht aus einer Gruppe von Aufzügen, die in einem Gebäude Benutzer
befördern, wobei jeder Aufzug von einer Aufzugssteuerung gesteuert wird. Um die Transportkapazität
der Aufzugsanlage während der Modernisierung aufrechtzuhalten, wird die Modernisierung
modular und in zeitlichen Abschnitten durchgeführt. Ein erster Verfahrensschritt besteht
darin, eine Gruppensteuerung und mehrere Adaptereinheiten einzubauen. Die Adaptereinheiten
werden an den Aufzugssteuerungen angebracht und vermitteln zwischen den einzelnen
Aufzugssteuerungen und der neuen Gruppensteuerung. Auf diese Weise wird ein Kommunikationsnetzwerk
gebildet, das eine Ansteuerung der einzelnen Aufzüge über die neue Gruppensteuerung
erlaubt. In weiteren Verfahrensschritten werden - zu frei wählbaren späteren Zeitpunkten
- bestehende Aufzugsanlagenkomponenten zu Modulen zusammengefasst. Daraufhin werden
bestehende Aufzugsanlagenkomponenten - wie der Antrieb im Maschinenraum, die Stockwerkrufgeber
in den Stockwerken, usw. - modulweise ausgewählt und entfernt und durch neue, entsprechende
Aufzugsanlagenkomponenten ersetzt. Wenn alle Module ersetzt worden sind, werden in
einem weiteren Verfahrensschritt die Aufzugssteuerungen und die Adaptereinheiten entfernt
und durch ein Sicherheitssystem-Interface ersetzt, um die einzelnen Aufzüge über das
Sicherheitssystem-Interface von der Gruppensteuerung anzusteuern.
[0004] Nachteilig an diesem Verfahren der Modernisierung einer Aufzugsanlage ist, dass die
Transportkapazität der Aufzugsanlage während der Modernisierung bestenfalls aufrechterhalten
wird, dass sich die modulare Modernisierung zeitlich in die Länge ziehen kann und
dass das Verfahren materialaufwendig und somit teuer in der Realisierung ist.
[0005] Vielfach erfolgt eine Modernisierung einer Aufzugsanlage aber auch, um eine Steigerung
der Effizienz der Aufzugsanlage zu bewirken bzw. um den Fahrkomfort für die Benutzer
zu erhöhen. So wollen Benutzer möglichst rasch und direkt befördert werden, lange
Wartezeiten bzw. ein Umsteigen wird als unangenehm empfunden. Auch sollen für die
Benutzer Beschleunigungen und Verzögerungen der Aufzugskabine kaum spürbar sein.
[0006] Eine erste Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein System bereitzustellen,
um bereits während der Modernisierung einer Aufzugsanlage, die Effizienz der Aufzugsanlage
zu steigern bzw. den Fahrkomfort für die Benutzer zu erhöhen. Eine weitere Aufgabe
der Erfindung ist es, diese Vorrichtung und dieses System kostengünstig und rasch
zu realisieren. Schliesslich soll die Erfindung mit bewährten Standards des Maschinenbaus
und der Elektronikindustrie kompatibel sein.
[0007] Diese Aufgaben werden durch die Erfindung gemäss der Definition der Patentansprüche
gelöst.
[0008] Erfindungsgemäss wird eine sich in einem Gebäude befindende und zu modernisierende
Aufzugsanlage im Rahmen von Vorbereitungsarbeiten zur Modernisierung der Aufzugsanlage
mit einer Zielrufsteuerung aufgerüstet. Die Zielrufsteuerung weist mindestens ein
Stockwerkterminal auf, welches Stockwerkterminal in einem Stockwerk montiert wird.
Am Stockwerkterminal gibt ein Benutzer eine Zielrufmeldung ein bzw. am Stockwerkterminal
wird ein Identifikations-Code eines Benutzers erkannt. Die Zielrufsteuerung erfasst
mit einer einzigen Zielrufmeldung das Einsteigestockwerk und das gewünschte Zielstockwerk
bzw. ordnet einem in einem Einsteigestockwerk erkannten Identifikations-Code automatisch
ein Zielstockwerk zu. Eine Zielrufmeldung umfasst somit Informationen sowohl zum Einsteigestockwerk,
als auch zum Zielstockwerk. Durch die Zielrufsteuerung werden traditionelle Rufmeldungen
überflüssig, welche Rufmeldung nur eine Information enthalten, bspw. nur ein Einsteigestockwerk
bzw. nur ein Zielstockwerk an eine Aufzugssteuerung melden. Insbesondere vermeidet
die Zielrufsteuerung, dass ein Benutzer in einem Einsteigestockwerk an einem Stockwerkrufgeber
eine erste Rufmeldung eingeben muss, um einen Aufzug zum Einsteigestockwerk zu rufen,
und dann in der Aufzugskabine an einem Kabinenrufgeber eine zweite Rufmeldung eingeben
muss, um ein Zielstockwerk anzugeben.
[0009] Die Zielrufsteuerung weist mindestens eine Recheneinheit auf, welche Recheneinheit
die Zielrufmeldungen auswertet bzw. Benutzer anhand von Identifikations-Codes eindeutig
identifiziert und identifizierten Benutzern ein vorbestimmtes Zielstockwerk zuordnet.
In diese Auswertung der Zielrufmeldungen bzw. Zuordnung der Identifikations-Codes
fliessen weitere Informationen ein, wie Informationen über das Gebäude bzw. Informationen
über das aktuelle Benutzeraufkommen. Gemäss einem Förderergebnis wird jedem Benutzer
ein Aufzug zugeteilt und der Benutzer so in kürzester Zeit bzw. mit grösstem Fahrkomfort,
bspw. mit geringen Wartezeiten bzw. möglichst ohne Umsteigen an ein Zielstockwerk
befördert.
[0010] Die Zielrufsteuerung steuert eine bestehende Aufzugssteuerung der zu modernisierenden
Aufzugsanlage über mindestens eine Vorrichtung an. Die Vorrichtung hat eine vermittelnde
Funktion, indem sie das von der Recheneinheit ermittelte Förderergebnis in mindestens
eine Rufmeldung an die Aufzugssteuerung umsetzt. Die Recheneinheit übermittelt mindestens
ein Zielsignal an die Vorrichtung, welches Zielsignal von der Vorrichtung in mindestens
eine Rufmeldung gewandelt wird, mit welcher Rufmeldung die Aufzugssteuerung angesteuert
wird. Auf diese Weise kann die zu modernisierende Aufzugsanlage mit einer Zielrufsteuerung
aufgerüstet werden und wird dabei weiterhin mit der bestehenden Aufzugssteuerung gemäss
Rufmeldungen betrieben.
[0011] Die Vorrichtung dokumentiert das Verhalten der Aufzugssteuerung als mindestens ein
Fahrzeitenprofil. Die Aufzugssteuerung wird dabei als eine Art Black-box angesehen,
deren Verhalten in einem Lernprozess vorhersagbar wird. Hierzu wird mindestens ein
Signal der Aufzugssteuerung abgegriffen und dessen zeitlicher Verlauf als Fahrzeitenprofil
dokumentiert. Das Fahrzeitenprofil enthält Informationen wie die Beschleunigung, Geschwindigkeit
und Verzögerung der Aufzugskabine in Funktion der Länge der Förderstrecke, der Kabinenlast,
usw.. Vorteilhafterweise wird eine grosse Anzahl von Fahrzeitenprofilen dokumentiert.
[0012] Die Erfindung betrifft mindestens ein Computerprogrammprodukt, welches Computerprogrammprodukt
das Fahrzeitenprofil analysiert und Informationen über die Aufzugsanlage als mindestens
ein vorauseilender Selektor bereitstellt. Der vorauseilende Selektor gibt für eine
fahrende Aufzugskabine dasjenige Stockwerk an, an dem die Aufzugskabine noch anhalten
könnte. Zur Ermittlung des vorauseilenden Selektors vergleicht das Computerprogrammprodukt
den zeitlichen Verlauf des aktuell abgegriffenen Signals mit Fahrzeitenprofilen und
wählt dasjenige Fahrzeitenprofil aus, welches Fahrzeitenprofil den zeitlichen Verlauf
des aktuell abgegriffenen Signals am wahrscheinlichsten wiedergibt bzw. weitgehend
wiedergibt. Vorteilhafterweise wird für jeden Aufzug der Aufzugsanlage ein vorauseilender
Selektor in kontinuierlichen Zeitabständen aktualisiert und an die Zielrufsteuerung
übermittelt. Dieser aktualisierte vorauseilende Selektor fliesst als weitere Information
in die Auswertung des Förderergebnisses durch die Recheneinheit ein. Der vorauseilende
Selektor ermöglicht eine rasche Zuordnung eines Benutzers zu einer Aufzugskabine und
reduziert so Wartezeiten des Benutzers. Auch ermöglicht der vorauseilende Selektor,
dass die Aufzugskabine kaum spürbar beschleunigt bzw. verzögert wird und garantiert
so einen hohen Fahrkomfort für den Benutzer. Die Dokumentation einer grossen Anzahl
von Fahrzeitenprofilen ermöglicht eine genaue Ermittlung des vorauseilenden Selektors
und optimiert die Effizienz der Aufzugsanlage.
[0013] Die Aufrüstung der Aufzugsanlage mit einer Zielrufsteuerung ist rasch, bspw. innerhalb
weniger Stunden, bspw. in Zeiten geringer Auslastung der Aufzugsanlage durchführbar.
Hierzu wird die Aufzugssteuerung über mindestens eine elektrische Leitung mit der
Vorrichtung verbunden. Das Stockwerkterminal wird montiert und die Recheneinheit wird
installiert. Das System besteht aus Stockwerkterminal, Recheneinheit und Vorrichtung,
die über mindestens einen Datenbus miteinander verbunden sind. Die einzelnen Komponenten
des Systems sind standardisiert und kostengünstig herstellbar.
[0014] Die derart für die Modernisierung vorbereitete Aufzugsanlage ist einfach und unkompliziert
zu modernisieren. Dadurch, dass durch die Vorbereitungsarbeiten traditionelle Rufmeldungen
überflüssig geworden sind und dass die Effizienz der Aufzugsanlage gesteigert worden
ist, lässt sich sich Aufzugsanlage ohne Nachteile für die Benutzer modernisieren.
Vorteilhafterweise wird eine Aufzugsanlage mit mehreren Aufzügen in mindestens einem
Verfahrensschritt modular modernisiert. Im Unterschied zum Stand der Technik gemäss
dem Dokument US 5 352 857 werden Aufzugsanlagenkomponenten jedoch nicht zu Modulen
zusammengefasst und in jedem Verfahrensschritt ein solches Modul der Aufzugsanlage
modernisiert, sondern pro Verfahrenschritt wird mindestens ein Aufzug weitgehend vollständig
modernisiert. Vorteilhafterweise wird in einem Verfahrensschritt eine Aufzugskabine
eines Aufzugs modernisert, der Antrieb dieses Aufzugs modernisiert, das Förderseil
dieser Aufzugs modernisiert, die Aufzugssteuerung dieses Aufzugs modernisiert und
es wird die Vorrichtung dieses Aufzugs entfernt.
[0015] Im folgenden wird die Erfindung anhand von beispielhaften Ausführungsformen gemäss
der Fig. 1 bis 3 im Detail erläutert:
- Fig. 1
- zeigt einen Teil einer zu modernisierenden Aufzugsanlage,
- Fig. 2
- zeigt einen Teil der Aufzugsanlage gemäss Fig. 1 nach Abschluss von Vorbereitungsarbeiten
zur Modernisierung, und
- Fig. 3
- zeigt eine schematische Darstellung eines Teils einer Vorrichtung.
[0016] Fig. 1 zeigt einen Teil einer beispielhaften Ausführungsform einer zu modernisierenden
Aufzugsanlage 1, mit mindestens einem Aufzug 10, 10', 10", welcher Aufzug 10, 10',
10" von mindestens einer Aufzugssteuerung 14, 14', 14' gesteuert wird. Die Aufzugsanlage
1 ist bspw. in einem Gebäude 2 mit Stockwerken 21, 21', 21" montiert und dient der
Beförderung von Benutzern wie Personen bzw. Güter von einem Stockwerk 21, 21', 21"
zu einem anderen Stockwerk 21, 21', 21". Das Gebäude 2 weist bspw. drei Stockwerke
21, 21', 21" auf, welche drei Stockwerke 21, 21', 21" über die Aufzugsanlage 1 zugänglich
sind.
[0017] Die Aufzugsanlage 1 weist bspw. zwei Aufzüge 10, 10' auf, welche Aufzüge 10, 10'
bspw. parallel nebeneinander angeordnet sind. Jeder Aufzug 10, 10' weist eine Aufzugskabine
11, 11' auf, welche Aufzugskabine 11, 11' bspw. an einem Förderseil 9, 9' hängend
über einen Antrieb 12, 12' von einem Stockwerk 21, 21', 21" zu einem anderen Stockwerk
21, 21', 21" bewegt wird. Die vertikale Förderrichtung der Aufzüge 10, 10' ist gemäss
Fig. 1 und 2 durch einen Doppelpfeil angegeben.
[0018] Der Antrieb 12, 12' wird von der Aufzugssteuerung 14, 14' gesteuert, wobei auf bekannte
Weise mindestens ein Sollwert erzeugt wird, mindestens eine Regelfunktion vorhanden
ist und mindestens ein Start bzw. mindestens ein Stop realisiert wird. Die aktuelle
Position einer Aufzugskabine 11, 11' wird bspw. über mindestens einen Wegaufnehmer
24, 24', 24", 25, 25', 25" erfasst und als mindestens ein Wegsignal an die Aufzugssteuerung
14, 14' übermittelt. Bspw. ist in jedem Stockwerk 21, 21', 21" ein erster Wegaufnehmer
24, 24', 24" für einen ersten Aufzugs 10 montiert und es ist in jedem Stockwerk 21,
21', 21" ein zweiter Wegaufnehmer 25, 25', 25" für einen zweiten Aufzug 10' montiert.
[0019] Die Benutzer gelangen über Zutrittsmittel in die bzw. aus der Aufzugskabine 11, 11'.
Bspw. gelangen die Benutzer in jedem Stockwerk 21, 21', 21" über ein Zutrittsmittel
in Form einer Stockwerkstür in die bzw. aus der Aufzugskabine 11, 11'. Bspw. weist
die Aufzugskabine 11, 11' ein Zutrittsmittel in Form einer Aufzugskabinentür auf,
durch welche Aufzugskabinentür die Benutzer in die bzw. aus der Aufzugskabine 11,
11' gelangen. In der Aufzugskabine 11, 11' wird dem Benutzer über mindestens einen
Kabinenanzeiger 15, 15' die aktuelle Position der Aufzugskabine 11, 11' angezeigt.
[0020] Bedient wird die Aufzugsanlage 1 von Benutzern ausserhalb der Aufzugskabine 11, 11'
über mindestens einen Stockwerkrufgeber 22, 22', 22", 23, 23', 23", welcher Stockwerkrufgeber
22, 22', 22", 23, 23', 23" bspw. in einem Stockwerk 21, 21', 21" neben der Aufzugsanlage
1 angeordnet ist und welcher Stockwerkrufgeber 22, 22', 22", 23, 23', 23" mindestens
ein Eingabemittel zur Eingabe einer ersten Rufmeldung aufweist. Bspw. ist in jedem
Stockwerk 21, 21', 21" ein erster Stockwerkrufgeber 22, 22', 22" neben der Stockwerktür
des ersten Aufzugs 10 angeordnet und es ist in jedem Stockwerk 21, 21', 21" ein zweiter
Stockwerkrufgeber 23, 23', 23" neben der Stockwerktür des zweiten Aufzugs 10' angeordnet.
[0021] Bedient wird die Aufzugsanlage 1 von Benutzern im Inneren der Aufzugskabine 11, 11'
über mindestens einen Kabinenrufgeber 12, 12', 12", welcher Kabinenrufgeber 13, 13'
mindestens ein Eingabemittel zur Eingabe einer zweiten Rufmeldung aufweist. Diese
traditionellen Rufmeldungen enthalten eine einzige Information. Bspw. gibt die erste
Rufmeldung eine Förderzielrichtung (aufwärts oder abwärts) oder ein Einsteigestockwerk
an. Bspw. gibt die zweite Rufmeldung ein Zielstockwerk an.
[0022] Die verschiedenen Komponenten der Aufzugsanlage 1 wie Stockwerkrufgeber 22, 22',
22", 23, 23', 23", Kabinenrufgeber 13, 13' , Wegaufnehmer 24, 24', 24", 25, 25', 25",
Aufzugssteuerung 14, 14', Antrieb 12, 12' und Kabinenanzeiger 15, 15' sind über mindestens
eine elektrische Leitung miteinander verbunden:
- Bspw. ist der Stockwerkrufgeber 22, 22', 22", 23, 23', 23" über mindestens eine elektrische
Stockwerkrufgeber-Leitung 16, 16' mit mindestens einem Eingang der Aufzugssteuerung
14, 14' verbunden und ermöglicht so die Übermittlung einer ersten Rufmeldung an die
Aufzugssteuerung 14, 14'.
- Bspw. ist der Kabinenrufgeber 13, 13' über mindestens eine elektrische Kabinenrufgeber-Leitung
18, 18' mit mindestens einem Eingang der Aufzugssteuerung 14, 14' verbunden und ermöglicht
so die Übermittlung einer zweiten Rufmeldung an die Aufzugssteuerung 14, 14'.
- Bspw. ist der Wegaufhehmer 24, 24', 24", 25, 25', 25" über mindestens eine elektrische
Wegaufnehmer-Leitung 17, 17' mit mindestens einem Eingang der Aufzugssteuerung 14,
14' verbunden und ermöglicht so die Übermittlung einer Wegsignals an die Aufzugssteuerung
14, 14'.
- Bspw. ist der Antrieb 12, 12' über mindestens eine elektrische Antriebleitung 19,
19' mit mindestens einem Ausgang der Aufzugssteuerung 14, 14' verbunden und ermöglichen
so die Übermittlung eines Sollwertes an den Antrieb 12, 12'.
- Bspw. ist der Kabinenanzeiger 15, 15' über mindestens eine elektrische Kabinenanzeiger-Leitung
20, 20' mit mindestens einem Ausgang der Aufzugssteuerung 14, 14' verbunden und ermöglichen
so die Übermittlung mindestens eines Anzeigesignals an den Kabinenanzeiger 15, 15'.
[0023] Diese Rufmeldungen, dieses Wegsignal, dieser Sollwert und dieses Anzeigesignal sind
bspw. analoge elektrische Signale von definierte Stromstärke, Spannung, Frequenz,
zeitlicher Länge, usw..
[0024] Der Betrieb der Aufzugsanlage 1 funktioniert bspw. wie folgt:
- Ein Benutzer betätigt in einem Einsteigestockwerk einen Stockwerkrufgeber 22, 22',
22", 23, 23', 23".
- Gemäss einer ersten Rufmeldung, die über eine elektrische Stockwerkrufgeber-Leitung
16, 16' an die Aufzugssteuerung 14, 14' übermittelt wird, steuert die Aufzugssteuerung
14, 14' einen Antrieb 12, 12' an und bewegt eine Aufzugskabine 11, 11' zum Einsteigestockwerk.
- Nachdem die Aufzugskabine 11, 11' das Einsteigestockwerk erreicht hat, steigt der
Benutzer in die Aufzugskabine 11, 11' ein und betätigt einen Kabinenrufgeber 13, 13'.
- Gemäss einer zweiten Rufmeldung, die über eine elektrische Kabinenrufgeber-Leitung
18, 18' an die Aufzugssteuerung 14, 14' übermittelt wird, steuert die Aufzugssteuerung
14, 14' den Antrieb 12, 12' an und bewegt die Aufzugskabine 11, 11' vom Einsteigestockwerk
zum Zielstockwerk.
- Nach Erreichen des Zielstockwerkes steigt der Benutzer aus der Aufzugskabine 11, 11'.
[0025] Diese Aufzugsanlage 1 soll nun modernisiert werden. Hier setzt die Erfindung ein.
[0026] Fig. 2 zeigt einen Teil einer beispielhaften Ausführungsform einer Aufzugsanlage
1 nach Abschluss von erfindungsgemässen Vorbereitungsarbeiten zur Modernisierung der
Aufzugsanlage 1. Im Rahmen dieser Vorbereitungsarbeiten wird die Aufzugsanlage 1 mit
einer Zielrufsteuerung 3 aufgerüstet.
[0027] Das Prinzip der Zielrufsteuerung 3 ist aus dem Dokument EP 0 246 395 bekannt. Die
Zielrufsteuerung 3 weist mindestens ein Stockwerkterminal 31, 31', 31" auf, welches
Stockwerkterminal 31, 31', 31" bspw. in jedem Stockwerk 21, 21', 21" neben der Aufzugsanlage
1 angeordnet ist. Das Stockwerkterminal 31, 31', 31" weist mindestens ein manuelles
Eingabemittel 32, 32', 32" zur Eingabe einer Zielrufmeldung bzw. mindestens eine Erkennungsvorrichtung
33, 33', 33" zum Erkennen mindestens eines Identifikations-Codes auf. Das Erkennen
eines von mindestens einem Identifikationsgeber 34, 34', 34" an eine Erkennungsvorrichtung
33, 33', 33" übermittelten Identifikations-Codes ist aus dem Dokument EP 0 699 617
bekannt. Die Zielrufsteuerung 3 erfasst mit einer einzigen Zielrufmeldung das Einsteigestockwerk
und das Zielstockwerk bzw. ordnet einem in einem Einsteigestockwerk erkannten Identifikations-Code
automatisch ein Zielstockwerk zu. Eine Zielrufineldung umfasst Informationen sowohl
zum Einsteigestockwerk als auch zum Zielstockwerk.
[0028] Die Zielrufsteuerung 3 weist mindestens eine Recheneinheit 30 auf. Die Recheneinheit
30 ist bspw. ein handelsüblicher Personal Computer bzw. eine Workstation. Die Recheneinheit
30 verfügt über mindestens einen Prozessor und mindestens einen Datenspeicher. Die
Recheneinheit 30 ist an einem beliebigen, geeigneten Ort, bspw. in einer Empfangshalle
des Gebäudes 2, bzw. in einem Rechenraum des Gebäudes 2, usw. angeordnet. Die Recheneinheit
30 führt mindestens ein Computerprogrammprodukt zum Auswerten von Zielrufmeldungen
bzw. zum Zuordnen von erkannten Identifikations-Codes mit Zielstockwerken aus. Dieses
Computerprogrammprodukt ist bspw. im Datenspeicher gespeichert und wird zu seiner
Ausführung in den Prozessor geladen.
[0029] Bspw. läuft ein Auswerten von Zielrufmeldungen wie folgt ab:
- Das Computerprogrammprodukt zum Auswerten von Zielrufmeldungen trägt eine Eingangszeit
einer jeden Zielrufmeldung unter Angabe des Einsteigestockwerkes sowie des gewünschten
Zielstockwerkes in mindestens eine Auftragstabelle ein.
- Dieses Computerprogrammprodukt vergleicht die Distanz zwischen dem Einsteigestockwerk
und der aktuellen Position der mindestens einen Aufzugskabine 11, 11'. Auch berechnet
dieses Computerprogrammprodukt die Distanz zwischen Einsteigestockwerk und Zielstockwerk.
Auch berücksichtigt dieses Computerprogrammprodukt das aktuelle Benutzeraufkommen
und berechnet mögliche Zwischenhalte entlang der Förderstrecke.
- Auf der Basis dieser Daten führt dieses Computerprogrammprodukt eine Optimierung durch
und ermittelt für jede Zielrufmeldung mindestens ein Förderergebnis. Das Förderergebnis
bezeichnet den für die Beförderung des Benutzers günstigsten Aufzug 10, 10', d.h.
den Aufzug 10, 10', der den Benutzer am schnellsten bzw. mit dem höchsten Fahrkomfort
an das Zielstockwerk befördert.
[0030] Bspw. läuft ein Zuordnen von erkannten Identifikations-Codes mit Zielstockwerken
wie folgt ab:
- Das Computerprgrammprodukt zum Zuordnen von erkannten Identifikations-Codes mit Zielstockwerken
trägt eine Erkennungszeit eines erkannten Identifikations-Codes unter Angabe des Einsteigestockwerkes
in eine Auftragstabelle ein.
- Im Datenspeicher wird mindestens ein Benutzerprofil mit mindestens einer benutzerspezifischen
Angabe zu einem Zielstockwerk geführt. Dieses Benutzerprofil ist über eine Identifikations-Adresse
eindeutig identifizierbar. Für jede Identifikations-Adresse existiert genau ein Identifikations-Code.
Bspw. ist eine Identifikations-Adresse einem Identifikations-Code genau dann zuordenbar,
wenn Identifikations-Adresse und Identifikations-Code identisch sind.
- Dieses Computerprogrammprodukt vergleicht den erkannten Identifikations-Code mit den
Identifikations-Adressen von gespeicherten Benutzerprofilen. Dieses Computerprogrammprodukt
liefert genau dann ein positives Zuordnungs-Ergebnis, wenn eine der gespeicherten
Identifikations-Adressen mit dem erkannten Identifikations-Code identisch ist, anderfalls
liefert dieses Computerprogrammprodukt ein negatives Zuordnungs-Ergebnis.
- Dieses Computerprogrammprodukt trägt das Zielstockwerkes in die Auftragstabelle ein.
- Dieses Computerprogrammprodukt vergleicht die Distanz zwischen dem Einsteigestockwerk
und der aktuellen Position der mindestens einen Aufzugskabine 11, 11'. Auch berechnet
dieses Computerprogrammprodukt die Distanz zwischen Einsteigestockwerk und Zielstockwerk.
Auch berücksichtigt dieses Computerprogrammprodukt das aktuelle Benutzeraufkommen
und berechnet mögliche Zwischenhalte entlang der Förderstrecke.
- Auf der Basis dieser Daten führt dieses Computerprogrammprodukt eine Optimierung durch
und ermittelt für jeden erkannten Identifikations-Code mindestens ein Förderergebnis.
Das Förderergebnis bezeichnet den für die Beförderung des Benutzers günstigsten Aufzug
10, 10', d.h. den Aufzug 10, 10', der den Benutzer am schnellsten bzw. mit dem höchsten
Fahrkomfort an das Zielstockwerk befördert.
[0031] Das Förderergebnis wird umgesetzt. Vorteilhafterweise wird dem Benutzer ein dem Zielstockwerk
des Benutzers zugeteilter Aufzug 10, 10' angezeigt. Dazu weist das Stockwerkterminal
31, 31', 31" mindestens einen Aufzuganzeiger 35, 35', 35" auf. Die Recheneinheit 30
führt mindestens ein Computerprogrammprodukt zum Ansteuern der Aufzugsanlage 1 aus.
Die Recheneinheit 30 steuert die zu modernisierende Aufzugsanlage 1 über mindestens
eine Vorrichtung 36, 36' an. Unter dem Begriff Ansteuern wird ein indirektes Steuern
verstanden. Im vorliegenden Fall wird die bestehende Aufzugssteuerung 14, 14' von
der Recheneinheit 30 indirekt über die Vorrichtung 36, 36' angesteuert.
[0032] Das Stockwerkterminal 31, 31', 31", die Recheneinheit 30 und die Vorrichtung 36,
36' kommunizieren über mindestens einen Datenbus 37 miteinander. Der Datenbus 37 kann
ein beliebiger moderner Standardbus sein. Solche Datenbusse sind dem Fachmann bekannt.
Es kann sich um einen Datenbus auf Basis elektrischer - bzw. optischer Signalübermittlung
handeln, wie ein Ethernet-Netzwerk, ein Tokenring-Netzwerk, usw.. Auch kann es sich
um ein Funknetzwerk, um ein Infrarot-Netzwerk, ein Radar-Netzwerk, ein Richtstrahl-Netzwerk,
usw. handeln. Bei Kenntnis der vorliegenden Erfindung stehen dem Fachmann diesbezüglich
vielfältige Möglichkeiten der Realisierung offen.
[0033] Fig. 3 zeigt eine Teil einer beispielhaften Ausführungsform einer Vorrichtung 36,
36'. Die Recheneinheit 30 gibt über den Datenbus 37 mindestens ein Zielsignal an die
Vorrichtung 36, 36' aus. Die Vorrichtung 36, 36' weist bspw. mindestens einen Eingang
für den Datenbus 37 zum Empfang des Zielsignals auf. Bspw. wird das Zielsignal gemäss
eines Übermittlungsprotokolls des Datenbusses 37 an die Vorrichtung 36, 36' übertragen
und von der Vorrichtung 36, 36' eingelesen. Bspw. weist die Vorrichtung 36, 36' mindestens
einen Wandler 361 auf, welcher Wandler 361 das Zielsignal entgegennimmt und in eine
Rufmeldung wandelt. Beim Wandler 361 handelt es sich um einen handelsüblichen und
bewährten Wandler der Elektronikindustrie.
[0034] Die Vorrichtung 36, 36' und die Aufzugssteuerung 14, 14' sind über mindestens eine
elektrische Leitung miteinander verbunden. Die Vorrichtung 36, 36' weist bspw. mindestens
einen Ausgang zur Ausgabe von Rufmeldungen auf. Dieser Ausgang ist über mindestens
eine Stockwerkrufgeber-Leitung 16, 16' sowie mindestens eine Kabinenrufgeber-Leitung
18, 18' mit der Aufzugssteuerung 14, 14' verbunden. Die Rufmeldungen werden von mindestens
einem Signalgenerator 362 der Vorrichtung 36, 36' an die Aufzugssteuerung 14, 14'
ausgegeben. Vorteilhafterweise aber nicht zwingenderweise ist die Vorrichtung 36,
36' nahe der Aufzugssteuerung 14, 14' angeordnet. Beim Signalgenerator 362 handelt
es sich um einen handelsüblichen und bewährten Signalgenerator der Elektronikindustrie.
[0035] Der Betrieb der modernisierten Aufzugsanlage 1 funktioniert bspw. wie folgt:
- Ein Benutzer gibt in einem Einsteigestockwerk entweder über ein manuelles Eingabemittel
32, 32', 32" des Stockwerkterminals 31, 31', 31" eine Zielrufmeldung ein oder der
Benutzer trägt einen Identifikationsgeber 34, 34', 34" und übermittelt einen Identifikations-Code
an die Erkennungsvorrichtung 33, 33', 33" des Stockwerkterminals 31, 31', 31", welcher
Identifikations-Code von der Erkennungsvorrichtung 33, 33', 33" erkannt wird.
- Das Stockwerkterminal 31, 31', 31" übermittelt über den Datenbus 37 ein der Zielrufmeldung
entsprechendes Fördersignal bzw. ein einem erkannten Identifikations-Code entsprechendes
Identifikationssignal an die Recheneinheit 30.
- Die Recheneinheit 30 führt ein Computerprogrammprodukt aus und ermittelt für das Fördersignal
bzw. für das Identifikationssignal mindestens ein Förderergebnis.
- Als Förderergebnis wird mindestens ein Steuersignal zum Ansteuern der Aufzugsanlage
1 ausgegeben.
- Das Steuersignal umfasst ein Benutzerinformationssignal, welches Benutzerinformationssignal
über den Datenbus 37 an das Stockwerkterminal 31, 31', 31" im Einsteigestockwerk übermittelt
wird, wo der Benutzer die Zielrufmeldung vorgenommen hat. Gemäss dem Benutzerinformationssignal
wird dem Benutzer auf dem Aufzuganzeiger 35, 35', 35" der dem Zielstockwerk des Benutzers
zugeteilte Aufzug 10, 10' angezeigt.
- Das Steuersignal umfasst mindestens ein erstes Zielsignal, welches erste Zielsignal
über den Datenbus 37 an die Vorrichtung 36, 36' übermittelt wird. Gemäss diesem ersten
Zielsignal gibt die Vorrichtung 36, 36' über eine elektrische Leitung eine erste Rufmeldung
an die Aufzugssteuerung 14, 14' aus. Gemäss dieser ersten Rufmeldung steuert die Aufzugssteuerung
14, 14' einen Antrieb 12, 12' an und bewegt eine Aufzugskabine 11, 11' zum Einsteigestockwerk.
- Nachdem die Aufzugskabine 11, 11' das Einsteigestockwerk erreicht hat, steigt der
Benutzer in die Aufzugskabine 11, 11' ein.
- Das Steuersignal umfasst mindestens ein zweites Zielsignal, welches zweite Zielsignal
über den Datenbus 37 an die Vorrichtung 36, 36' übermittelt wird. Gemäss diesem zweiten
Zielsignal gibt die Vorrichtung 36, 36' über eine elektrische Leitung eine zweite
Rufmeldung an die Aufzugssteuerung 14, 14' aus. Gemäss dieser zweiten Rufmeldung steuert
die Aufzugssteuerung 14, 14' den Antrieb 12, 12' an und bewegt die Aufzugskabine 11,
11' vom Einsteigestockwerk zum Zielstockwerk. Der Benutzer wird ohne weiteres Zutun
zum Zielstockwerk befördert.
- Nach Erreichen des Zielstockwerkes steigt der Benutzer aus der Aufzugskabine 11, 11'.
[0036] Die Vorrichtung 36, 36' weist an mindestens einem Eingang mindestens einen Signalemfänger
363 zum Erfassen von mindestens einem Signal der Aufzugssteuerung 14, 14' auf. Das
Signal wird an mindestens einem Eingang bzw. an mindestens einem Ausgang der Aufzugssteuerung
14, 14' abgegriffen. Vorteilhafterweise ist dieser Eingang der Vorrichtung 36, 36'
über mindestens eine Antrieb-Leitung 19, 19' und/oder mindestens eine Kabinenanzeiger-Leitung
20, 20' mit der Aufzugssteuerung 14, 14' verbunden. Der Signalempfänger 363 erfasst
bspw. mindestens einen Sollwert der Antrieb-Leitung 19, 19' und/oder mindestens ein
Anzeigesignal der Kabinenanzeiger-Leitung 20, 20'. Beim Signalempfänger 363 handelt
es sich um einen handelsüblichen und bewährten Signalempfänger der Elektronikindustrie.
[0037] Das zeitliche Verhalten dieses Sollwertes und/oder dieses Anzeigesignals wird als
mindestens ein Fahrzeitenprofil dokumentiert. Das Fahrzeitenprofil ist ein Protokoll
über die Funktionsweise der Aufzugssteuerung 14, 14'. Es dokumentiert vielfältige
Informationen über die Aufzugsanlage 1 wie die Beschleunigung, Geschwindigkeit und
Verzögerung einer Aufzugskabine 11, 11' in Funktion der Länge der Förderstrecke, der
Kabinenlast, usw.. Das Fahrzeitenprofil kann in einem beliebigen Datenformat dokumentiert
werden. Bspw. weist die Vorrichtung 36, 36' mindestens einen Datenspeicher 364 zum
Speichern des Fahrzeitenprofils auf.
[0038] Zwei Beispiele von an der Aufzugssteuerung 14, 14' abgegriffenen Signalen dienen
der Illustration:
- Bspw. übermittelt die Aufzugssteuerung 14, 14' ein Anzeigesignal auf der Kabinenanzeiger-Leitung
20, 20' als eine Art Quittung für eine eingegangene Rufmeldung. Diese Quittung wird
an einen Kabinenanzeiger 15, 15' der Aufzugskabine 11, 11' übermittelt und dort als
aktuelle Position der Aufzugskabine 11, 11' angezeigt. Das Anzeigesignal auf der Kabinenanzeiger-Leitung
20, 20' ist bspw. eine elektrische Spannung von 5 V Gleichspannung und von je nach
anzuzeigendem Stockwerk unterschiedlicher zeitlicher Länge. So kann das Anzeigesignal
zum Anzeigen des ersten Stockwerkes 1 sec lang sein, während dasjenige zum Anzeigen
des zweiten Stockwerkes 2 sec lang ist. Aus dieser Quittung an die Kabinenanzeiger
15, 15' lässt sich somit die aktuelle Position der Aufzugskabine 11, 11' bestimmen.
- Bspw. übermittelt die Aufzugssteuerung 14, 14' einen Sollwert auf der Antrieb-Leitung
19, 19' zum Beschleunigen bzw. Verzögern einer Aufzugskabine 11, 11'. Bspw. ist der
Sollwert zum Beschleunigen der Aufzugskabine 11, 11' eine elektrische Gleichspannung
von 5 V. Bspw. ist der Sollwert zum Verzögern der Aufzugskabine 11, 11' eine elektrische
Gleichspannung von 0 V. Aus diesen Sollwerten lässt sich somit die Beschleunigung
bzw. Verzögerung der Aufzugskabine 11, 11' bestimmen.
[0039] Vorteilhafterweise führt die Vorrichtung 36, 36' mindestens ein Computerprogrammprodukt
aus, welches Computerprogrammprodukt das Fahrzeitenprofil analysiert und mindestens
einen vorauseilenden Selektor ermittelt bzw. bereitstellt. Ein vorauseilender Selektor
gibt für eine fahrende Aufzugskabine 11, 11' dasjenige Stockwerk an, an dem die Aufzugskabine
11, 11' noch anhalten könnte. Bspw. weist die Vorrichtung 36, 36' einen Datenspeicher
364 zum Speichern des Computerprogrammproduktes und mindestens einen Prozessor 365
zur Ausführung des Computerprogrammproduktes auf. Bspw. vergleicht das Computerprogrammprodukt
das aktuell erfasste Anzeigesignal bzw. den aktuell erfassten Sollwert mit gespeicherten
Fahrzeitenprofilen. Das Computerprogrammprodukt wählt dasjenige Fahrzeitenprofil aus,
welches Fahrzeitenprofil mit dem zeitlichen Verlauf des aktuell erfassten Anzeigesignals
bzw. des aktuell erfassten Sollwertes weitgehend übereinstimmt und stellt dieses ausgewählte
Fahrzeitenprofil als vorauseilenden Selektor bereit. Unter einem aktuell erfassten
Signal wird ein in Echtzeit bzw. in quasi Echtzeit abgegriffenes Signal verstanden.
Bspw. wird ein Signal alle 1/4 sec, bevorzugt alle 1/20 sec, bevorzugt alle 1/1000
sec abgegriffen. Vorteilhafterweise wird für jeden Aufzug 10, 10' der Aufzugsanlage
1 ein vorauseilender Selektor in kontinuierlichen Zeitabständen aktualisiert und an
die Recheneinheit 30 übermittelt. Bspw. wird ein vorauseilender Selektor alle 1/4
sec, bevorzugt alle 1/20 sec, bevorzugt alle 1/1000 sec an die Recheneinheit 30 übermittelt.
Bei Kenntnis der vorliegenden Erfindung stehen dem Fachmann vielfältige Möglichkeiten
der Realisierung von Varianten offen. So ist es durchaus möglich, das Computerprogrammprodukt
auf einem beliebigen Rechner, bspw. auf der Recheneinheit 30 des Systems bzw. auf
einem Remote-Server durchzuführen. In diesem Fall wird das aktuell erfasste Signal
an die Recheneinheit bzw. an den Remote-Server übermittelt. Eine solche Übermittlung
erfolgt bspw. per Internet.
[0040] Ein aktualisierter vorauseilender Selektor fliesst als weitere Information in das
Förderergebnis ein. Der vorauseilende Selektor ermöglicht eine rasche Zuordnung eines
Benutzers zu einer Aufzugskabine 11, 11' und reduziert so Wartezeiten des Benutzers.
Auch ermöglicht der vorauseilende Selektor, dass die Aufzugskabine 11, 11' kaum spürbar
beschleunigt bzw. verzögert wird und garantiert so einen hohen Fahrkomfort für den
Benutzer. Durch Dokumentation einer grossen, weitgehend vollständigen Anzahl von Fahrzeitenprofilen
lässt sich der vorauseilende Selektor mit hoher Genauigkeit ermitteln und die Effizienz
der Aufzugsanlage 1 optimieren.
[0041] Die Vorbereitungsarbeiten zur Modernisierung der Aufzugsanlage 1 bestehen darin,
mindestens ein Stockwerkterminal 31, 31', 31" zu montieren und mindestens eine Recheneinheit
30 sowie mindestens eine Vorrichtung 36, 36' zu installieren. Das System, bestehend
aus Stockwerkterminal 31, 31', 31", Recheneinheit 30 und Vorrichtung 36, 36' setzt
sich vorteilhafterweise aus vorfabrizierten und bspw. vorkonfigurierten Einheiten
zusammen, die einfach und rasch zu montieren bzw. zu installieren sind.
[0042] Bspw. wird in jedem Stockwerk 21, 21', 21" neben der Aufzugsanlage 1 ein Stockwerkterminal
31, 31', 31" montiert. Bspw. wird in jedem Stockwerk 21, 21', 21" ein Stockwerkterminal
31, 31', 31" als Stand-alone-Gerät neben den beiden Aufzügen 10, 10' montiert. Bspw.
wird dieses Stand-alone-Gerät im Boden bzw. an einer Wand des Stockwerks 21, 21',
21" mit Schrauben fixiert. Diese Stockwerkterminals 31, 31', 31" ersetzen die Stockwerkrufgeber
22, 22', 22", 23, 23', 23" bzw. die Kabinenrufgeber 13, 13'.
[0043] Bspw. wird an jeder Aufzugssteuerung 14, 14' eine Vorrichtung 36, 36' installiert.
Hierzu wird die bestehende elektrische Stockwerkrufgeber-Leitung 16, 16' zum Stockwerkrufgeber
22, 22', 22", 23, 23', 23" bzw. die bestehende elektrische Kabinenrufgeber-Leitung
18, 18' zum Kabinenrufgeber 13, 13' am Eingang der Aufzugssteuerung 14, 14' unterbrochen
und dieser Eingang der Aufzugssteuerung 14, 14' statt dessen über eine elektrische
Leitung mit einem Ausgang der Vorrichtung 36, 36' verbunden. Vorteilhafterweise wird
die bestehende elektrische Antrieb-Leitung 19, 19' am Ausgang der Aufzugssteuerung
14, 14' abgezweigt und dieser Ausgang der Aufzugssteuerung 14, 14' über eine elektrische
Leitung mit einem Eingang der Vorrichtung 36, 36' verbunden. Vorteilhafterweise wird
die bestehende elektrische Kabinenanzeiger-Leitung 20, 20' zum Kabinenanzeiger 15,
15' am Ausgang der Aufzugssteuerung 14, 14' unterbrochen und dieser Ausgang der Aufzugssteuerung
14, 14' statt dessen über eine elektrische Leitung mit einem Eingang der Vorrichtung
36, 36' verbunden. Aufgrund der oft geringen Anzahl von Eingängen sowie Ausgängen
der Aufzugssteuerung 14, 14' ist diese Installation der Vorrichtung 36, 36' einfach
und rasch zu bewerkstelligen. Bspw. wird die Vorrichtung 36, 36' neben der Aufzugssteuerung
14, 14' mit Schrauben fixiert.
[0044] Das Stockwerkterminal 31, 31', 31", die Recheneinheit 30 und die Vorrichtung 36,
36' werden bspw. über mindestens einen Datenbus 37 miteinander verbunden. Bspw. werden
Kabel des Datenbusses 37 in mindestens einem bestehenden Kabelschacht des Gebäudes
2 verlegt.
[0045] Diese derart für die Modernisierung vorbereitete Aufzugsanlage 1 ist einfach und
unkompliziert zu modernisieren. Vorteilhafterweise wird eine Aufzugsanlage 1 mit mehreren
Aufzügen 10, 10' in mindestens einem Verfahrensschritt modular modernisiert, wobei
pro Verfahrenschritt mindestens ein Aufzug 10, 10' weitgehend vollständig modernisiert
wird. Vorteilhafterweise wird in einem Verfahrensschritt eine Aufzugskabine 11, 11'
eines Aufzugs 10, 10' modernisert, es wird der Antrieb 12, 12' dieses Aufzugs 10,
10' modernisiert, es wird das Förderseil 9, 9' dieser Aufzugs 10, 10' modernisiert,
es wird die Aufzugssteuerung 14, 14' dieses Aufzugs 10, 10' modernisiert und es wird
die Vorrichtung 36, 36' dieses Aufzugs 10, 10' entfernt.
1. Vorrichtung (36, 36') zur Modernisierung einer Aufzugsanlage (1), welche Aufzugsanlage
(1) mindestens einen Aufzug (10, 10') aufweist, welche Aufzugsanlage (1) mindestens
eine Aufzugssteuerung (14, 14') zum Steuern des Aufzugs (10, 10') über mindestens
eine Rufineldung aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Recheneinheit (30) mindestens ein Zielsignal an die Vorrichtung (36,
36') ausgibt,
dass die Vorrichtung (36, 36') das Zielsignal in mindestens eine Rufmeldung wandelt und
dass die Vorrichtung (36, 36') mit der Rufineldung die Aufzugssteuerung (14, 14') ansteuert.
2. Vorrichtung (36, 36') gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Ausgang der Vorrichtung (36, 36') mit mindestens einem Eingang für
mindestens eine elektrische Stockwerkrufgeber-Leitung (16, 16') der Aufzugssteuerung
(14, 14') verbunden ist bzw. dass mindestens ein Ausgang der Vorrichtung (36, 36')
mit mindestens einem Eingang für mindestens eine Kabinenrufgeber-Leitung (18, 18')
der Aufzugssteuerung (14, 14') verbunden ist.
3. Vorrichtung (36, 36') gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Eingang der Vorrichtung (36, 36') mit mindestens einer bestehenden
elektrischen Antrieb-Leitung (19, 19') zwischen mindestens einem Antrieb (12, 12')
und der Aufzugssteuerung (14, 14') verbunden ist und/oder dass mindestens ein Eingang
der Vorrichtung (36, 36') mit mindestens einem Ausgang für mindestens eine elektrische
Kabinenanzeiger-Leitung (20, 20') der Aufzugssteuerung (14, 14') verbunden ist.
4. Vorrichtung (36, 36') gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Signalempfänger (363) der Vorrichtung (36, 36') mindestens einen Sollwert
der Antrieb-Leitung (19, 19') bzw. mindestens ein Anzeigesignal der Kabinenanzeiger-Leitung
(20, 20') erfasst und dass mindestens ein Datenspeicher (364) der Vorrichtung (36,
36') das zeitliche Verhalten dieses Sollwertes bzw. dieses Anzeigesignals als mindestens
ein Fahrzeitenprofil dokumentiert.
5. Vorrichtung (36, 36') gemäss Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (36, 36') mindestens einen aktuell erfassten Sollwert bzw. mindestens
ein aktuell erfasstes Anzeigesignal mit Fahrzeitenprofilen vergleicht, dass die Vorrichtung
(36, 36') dasjenige Fahrzeitenprofil auswählt, welches Fahrzeitenprofil mit dem zeitlichen
Verlauf des aktuell erfassten Sollwertes bzw. des aktuell erfassten Anzeigesignals
weitgehend übereinstimmt und dass die Vorrichtung (36, 36') dieses ausgewählte Fahrzeitenprofil
als mindestens einen vorauseilenden Selektor bereitstellt.
6. System zur Modernisierung einer Aufzugsanlage (1), welche Aufzugsanlage (1) mindestens
einen Aufzug (10, 10') aufweist, welche Aufzugsanlage (1) mindestens eine Aufzugssteuerung
(14, 14') zum Steuern des Aufzugs (10, 10') über mindestens eine Rufmeldung aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das System mindestens ein Stockwerkterminal (31, 31', 31") zum Eingeben von Zielrufmeldungen
bzw. zum Erkennen von Identifikations-Codes von Benutzern umfasst,
dass das System mindestens eine Recheneinheit (30) zum Auswerten der Zielrufmeldungen
bzw. zum Zuordnen von Zielstockwerken zu erkannten Identifikations-Codes sowie zur
Ausgabe von mindestens einem Zielsignal umfasst, und
dass das System mindestens eine Vorrichtung (36, 36') zum Einlesen des Zielsignals, zum
Wandeln des Zielsignals in mindestens eine Rufmeldung und zum Ansteuern der Aufzugssteuerung
(14, 14') über die Rufmeldung umfasst.