[0001] Die Erfindung betrifft ein Arbeitsfahrzeug mit einem durch Schienenfahrwerke auf
einem Gleis abstützbaren, eine höhenverstellbare Arbeitsbühne mit einer Steuereinrichtung
zur Inbetriebnahme eines Fahrantriebes aufweisenden Fahrzeugrahmen, sowie ein Verfahren
zum führerlosen Betrieb eines gleisverfahrbaren Arbeitsfahrzeuges.
[0002] Bei derartigen gleisverfahrbaren Arbeitsfahrzeugen besteht das Problem, daß die auf
der Arbeitsbühne befindlichen Arbeitskräfte einen unmittelbar vor dem Fahrzeug befindlichen
Gleisabschnitt nicht einsehen können. Abgesehen davon sind die Arbeitskräfte durch
ihre Tätigkeit abgelenkt und mit einer Positionsänderung der Arbeitsbühne auch einer
unterschiedlichen Sicht auf das Gleis ausgesetzt. Aus diesen Gründen ist eine Steuerung
des Fahrzeuges von der Arbeitsbühne aus sehr gefährlich und bei verschiedenen Bahnen
auch verboten.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung eines Arbeitsfahrzeuges
der gattungsgemäßen Art, mit dem eine problemlose Steuerung des Arbeitsfahrzeuges
von der Arbeitsbühne aus möglich ist.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einem Arbeitsfahrzeug der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß an einer Stirnseite des Fahrzeuges ein berührungslos wirksames
Distanzmeßgerät mit einer - bezüglich einer durch das Gleis gebildeten Gleisebene
- einen Neigungswinkel einschließenden Tastebene zur Erzeugung einer durch Gleis-
und Tastebene gebildeten, quer zur Gleislängsrichtung verlaufenden Tastlinie angeordnet
ist.
[0005] Durch diese Ausbildung eines Arbeitsfahrzeuges ist zuverlässig sichergestellt, daß
auch Hindernisse, die von den auf der Arbeitsbühne befindlichen Arbeitskräften uneinsehbar
sind, nicht überfahren werden und das Fahrzeug auch rechtzeitig gestoppt wird. Damit
besteht für die Arbeitskräfte auch der große Vorteil, sich uneingeschränkt auf ihre
Arbeit konzentrieren zu können. Zweckmäßigerweise kann bei Unterschreiten eines dem
Mindestabstand vorgeordneten Vorwarnbereiches ein Signalton die Arbeitskräfte auf
die drohende Situation aufmerksam machen, so daß diese nicht durch einen plötzlichen
Maschinenstopp gefährdet werden.
[0006] Weitere Vorteile und Ausbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der Zeichnung.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben.
[0008] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Arbeitsfahrzeuges und
- Fig. 2
- eine vereinfachte Draufsicht auf einen Teil des Arbeitsfahrzeuges.
[0009] Ein in Fig. 1 und 2 dargestelltes Arbeitsfahrzeug 1 ist durch Schienenfahrwerke 2
auf einem Gleis 3 in einer Arbeitsrichtung 4 verfahrbar. Auf einem Fahrkabinen 5 aufweisenden
Fahrzeugrahmen 6 ist eine durch Antriebe 7 höhenverstellbare Arbeitsbühne 8 befestigt.
Ein Fahrantieb 9 ist durch eine Energieeinheit 10 beaufschlagbar.
[0010] An beiden Stirnseiten 11 des Fahrzeugrahmens 6 ist ein berührungslos wirksames Distanzmeßgerät
12 angeordnet. Dieses sendet einen gepulsten Laserstrahl 13 aus, der nach Reflexion
wiederum im Distanzmeßgerät 12 registriert wird. Die Zeit zwischen Aussenden und Empfang
des Laserstrahles 13 ist direkt proportional zur Entfernung zwischen Distanzmeßgerät
12 und die Reflexion verursachendem Objekt. Durch einen nicht näher dargestellten
Drehspiegel wird der Laserstrahl 13 abgelenkt und unter Bildung einer Tastebene 14
aufgefächert. Diese schließt mit einer durch das Gleis 3 gebildeten Gleisebene 15
einen Neigungswinkel α ein, wobei eine normal zur Maschinen- bzw. Gleislängsrichtung
verlaufende, gemeinsame Tastlinie 16 gebildet wird.
[0011] Für eine zweifache Absicherung ist eine erste und eine zweite bzw. eine vordere und
eine hintere Tastebene 14 mit jeweils unterschiedlichem Neigungswinkel α vorgesehen.
Die einen kleineren Neigungswinkel α aufweisende vordere Tastebene 14 mit einer vorderen
Tastlinie 16 ist zur Aktivierung einer akustischen Signaleinrichtung 17 durch eine
Steuereinrichtung 19 ausgebildet, sobald durch das Distanzmeßgerät 12 ein auf dem
Gleis 3 befindliches Hindernis 18 registriert wird. Dies ist dann der Fall, wenn durch
Reflexion des Laserstrahles 13 am Hindernis 18 ein Mindestabstand x zwischen Distanzmeßgerät
12 und Tastlinie 16 unterschritten wird. Zweckmäßigerweise ist eine gewisse Toleranzgrenze
y für die Unterschreitung einzubeziehen, so daß nicht bereits bei jeder kleinsten
Unebenheit der Gleisebene 15 fälschlicherweise ein Hindernis detektiert wird.
[0012] Sobald das Hindernis 18 in die nachfolgende Tastebene 14 gerät und ein Mindestabstand
x zum Distanzmeßgerät 12 unterschritten wird, erfolgt über die mit dem Distanzmeßgerät
12 verbundene Steuereinrichtung 19 eine automatische Aktivierung einer Bremseinrichtung
20 in Verbindung mit einer Unterbrechnung der Beaufschlagung des Fahrantriebes 9.
Damit kommt es zu einem sofortigen sicherheitsbedingten Stillstand des Fahrzeuges
1.
[0013] Wie in Fig. 2 ersichtlich, entspricht die normal zur Maschinenlängsrichtung verlaufende
Länge jeder Tastlinie 16 wenigstens einer Breite b des Arbeitsfahrzeuges 1.
1. Arbeitsfahrzeug (1) mit einem durch Schienenfahrwerke (2) auf einem Gleis (3) abstützbaren,
eine höhenverstellbare Arbeitsbühne (8) mit einer Steuereinrichtung (19) zur Inbetriebnahme
eines Fahrantriebes (9) aufweisenden Fahrzugrahmen (6), dadurch gekennzeichnet, daß an einer Stirnseite (11) des Fahrzeuges (1) ein berührungslos wirksames Distanzmeßgerät
(12) mit einer - bezüglich einer durch das Gleis (3) gebildeten Gleisebene (15) -
einen Neigungswinkel (α) einschließenden Tastebene (14) zur Erzeugung einer durch
Gleis- und Tastebene (15,14) gebildeten, quer zur Gleislängsrichtung verlaufenden
Tastlinie (16) angeordnet ist.
2. Arbeitsfahrzeug (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tastebene (14) durch einen aufgefächerten Laserstrahl (13) gebildet ist, wobei
die Länge der Tastlinie (16) wenigstens einer Breite (b) des Arbeitsfahrzeuges (1)
entsprechend ausgebildet ist.
3. Arbeitsfahrzeug (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Distanzmeßgerät (12) verbundene Steuereinrichtung (19) für eine Aktivierung
einer Signaleinrichtung (17) im Falle einer Unterschreitung eines Mindestabstandes
(x) zwischen Distanzmeßgerät (12) und Tastlinie (16) vorgesehen ist.
4. Arbeitsfahrzeug (1) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Distanzmeßgerät (12) verbundene Steuereinrichtung (19) für eine Aktivierung
einer Bremseinrichtung (20) im Falle einer Unterschreitung eines Mindestabstandes
(x) zwischen Distanzmeßgerät (12) und Tastlinie (16) vorgesehen ist.
5. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine erste und eine zweiteTastebene (14) mit jeweils unterschiedlichem Neigungswinkel
(α) vorgesehen ist.
6. Maschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die einen kleineren Neigungswinkel (α) aufweisende erste Tastebene (14) zur Aktivierung
der akustischen Signaleinrichtung (17) und die zweite Tastebene (14) zur Aktivierung
der Bremseinrichtung (20) ausgebildet ist.
7. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Stirnseite (11) ein Distanzmeßgerät (12) angeordnet ist.
8. Verfahren zum führerlosen Betrieb eines gleisverfahrbaren Arbeitsfahrzeuges (1), das
von einer höhenverstellbaren Arbeitsbühne (8) aus gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß unter permanenter berührungsloser Abtastung eines in Arbeitsrichtung (4) vor dem
Arbeitsfahrzeug (1) befindlichen Bereiches eines Gleises (3) ein automatischer Stillstand
des Arbeitsfahrzeuges (1) durchgeführt wird, sobald durch die Abtastung ein auf dem
Gleis (3) befindliches Hindernis (18) registriert und ein Mindestabstand (x) zum Arbeitsfahrzeug
(1) unterschritten wird.