[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einbringen von Pfosten für Leitplankensysteme
in den Boden, bei dem die Pfosten von einem Kraftfahrzeug und weiteren Handhabungsmitteln
in eine vorgegebene Position befördert und in dieser Position in den Boden eingebracht
werden.
[0002] Die Erfindung betrifft des weiteren eine Anordnung zum Einbringen von Pfosten für
Leitplankensysteme in den Boden, bestehend aus einem Kraftfahrzeug, auf und/oder an
dem eine Vorrichtung zum automatischen Einbringen der Pfosten, Messmittel und/oder
Positionierungsmittel zum Festlegen der Einbringposition des Pfostens und mindestens
ein Pfosten angeordnet sind.
[0003] Nach dem bekannten Stand der Technik erfolgt das Einbringen von Pfosten für Leitplankensysteme
in den Boden größtenteils manuell unter Verwendung von druckluftbetriebenen Rammvorrichtungen,
im wesentlichen bestehend aus Rammgerüst, Rammenführung und Rammhammer. Die Rammvorrichtung
wird auf einem Lastkraftwagen von Baustelle zu Baustelle transportiert. Bereits diese
Verladevorgänge sind zeitaufwändig und Schwerstarbeit. Das lotrechte Ausrichten der
Pfosten geschieht größtenteils manuell. Der Montageablauf ist im Wesentlichen folgender:
[0004] Das Material wird von Hand vom LKW entladen. Ein Band an aneinander angeordneter
Leitplanken wird ausgelegt, das der Richtungsführung des Rammgerüstes dient. Die Pfosten
und weitere Kleinteile werden in entsprechenden Abständen ausgelegt, die Rammvorrichtung
wird in die Spur des Plankenbandes eingesetzt und positioniert. Anschließend wird
die Neigung des Rammgerüstes eingestellt. Jeder Pfosten wird von Hand aufgerichtet
und in das Rammgerüst eingesetzt. Nach dem Einrammen des Pfostens wird dessen genaue
Position zur Fahrbahnoberfläche von Hand ausgemessen und gegebenenfalls korrigiert.
Anschließend erfolgt die Montage der Leitplanken.
[0005] Nicht nur das Einrammen der Pfosten auch das Abladen und Montieren der Leitplanken
ist mit schwerer körperlicher Arbeit verbunden. Die Pfostenmontage ist zeitaufwändig.
Da die Leitplankensysteme in der Regel bei fließendem Verkehr montiert werden müssen,
bestehen Unfallgefahren sowohl für den Verkehr als auch für die Arbeitskräfte, beispielsweise
durch eventuell in die Fahrbahn ragende Bauteile oder durch Unachtsamkeiten der Beteiligten.
Die Lärmbelastung, die Anzahl einzusetzender Arbeitskräfte und die zeitintensiven
Nacharbeiten, die durch ungenaue Positionierung der Pfosten notwendig sind, sind weitere
Nachteile des Montageverfahrens.
[0006] Aus der Druckschrift EP 1 130 169 A1 ist ein weiteres Verfahren zur Herstellung einer
Leitplankenstruktur bekannt geworden. Hiernach werden mehrere Pfosten gleichzeitig
mit Hilfe eines an einem Fahrzeug angebrachten Roboters in den Boden geschraubt. Die
Pfosten sind mit entsprechenden Gewindeverankerungen ausgestattet. Die anschließende
Montage der Leitplanken geschieht ebenfalls automatisch mittels eines Roboters, wobei
die Leitplanken zur Befestigung an den Pfosten mit Schnappverbindungen ausgestattet
sind.
[0007] Nachteilig an dieser Lösung ist, dass die Pfosten, die liegend auf dem Fahrzeug transportiert
werden, zunächst mit Hilfe des Roboters aufgerichtet werden müssen. Wie der Roboter
ausgebildet sein muss, um vier oder mehr oder auch weniger Pfosten gleichzeitig in
den Boden schrauben zu können, ist der Schrift nicht entnehmbar. Bei einem üblichen
Abstand zweier Pfosten von 1,33m, 2,00m oder gar 4,00m dürfte das gleichzeitige Einschrauben
mehrerer Pfosten jedenfalls problembehaftet sein. Ein weiteres Problem ist die in
der Regel sehr unterschiedliche Bodenbeschaffenheit, die das gleichzeitige Einschrauben
zumindest erschweren dürfte.
[0008] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Einbringen von Pfosten für
Leitplankensysteme in den Boden so weiter zu entwickeln, dass Arbeitszeit, -aufwand
und -kräfte sowie gesundheitliche Schädigungen und Unfallgefahren minimiert werden.
[0009] Es ist des weiteren Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung zum Einbringen von Pfosten
für Leitplankensysteme in den Boden anzugeben, mit welcher ein überwiegend automatischer
Montageablauf realisiert werden kann.
[0010] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird verfahrensseitig dadurch gelöst, dass zunächst
eine Grobpositionierung des Fahrzeuges in Bezug auf die Einbringstelle des Pfostens
erfolgt, dass wenigstens ein Pfosten, der in vertikaler Position in einer Haltevorrichtung
fixiert ist, in den unmittelbaren Einbringbereich des Pfostens in den Boden befördert
wird, dass der Pfosten der Haltevorrichtung entnommen und von einer Einbringeinrichtung
übernommen wird, dass er in eine jeweils messtechnisch ermittelte Sollposition über
dem Boden gebracht wird, dass das Einbringen des Pfostens in den Boden geführt erfolgt
und dass die Vorgänge automatisch und zumindest teilweise bildschirmüberwacht und/oder
computergesteuert ausgeführt werden.
[0011] Mit dieser erfindungsgemäßen Lösung wird es möglich, körperlich schwere Arbeitsgänge,
wie beispielsweise das Abladen und Verteilen der Pfosten zu automatisieren. Es werden
keine Arbeitskräfte benötigt, die das Abladen und Auslegen des Plankenbandes übernehmen,
da diese Arbeitsgänge entfallen. Ebenso werden Arbeitsschritte zur Korrektur fehlerhafter
Positionierungen der Pfosten reduziert beziehungsweise entfallen völlig, da die Festlegung
der genauen Position automatisch und computergesteuert erfolgt.
[0012] Nach einer vorzugsweisen Ausführung ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Bildschirmüberwachung
und/oder Computersteuerung vor Ort durch den Fahrzeugführer koordiniert wird.
[0013] Damit können die vorgesehenen Montagearbeitsgänge und die Positionierungsvorgänge
manuell überwacht werden und es kann gegebenenfalls in den automatischen Prozessablauf
eingegriffen werden.
[0014] Wenn das Einbringen des Pfostens in den Boden durch Eintrag einer linearen Konstanten
oder durch eine stoßweise Kraft, vorzugsweise durch Einrammen und/oder Eindrücken
erfolgt, ist die Befestigung der Pfosten im wesentlichen ohne Berücksichtigung der
Bodenbeschaffenheit möglich. Das Einrammen kann dabei sowohl hydraulisch als auch
pneumatisch oder elektrisch erfolgen.
[0015] Zur Automatisierung der Positionierungsvorgänge ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass
die messtechnische Ermittlung der Sollposition mittels Satellitenvermessungsverfahren
und/oder Bilderkennungsverfahren und/oder konventionelle Vermessungsverfahren erfolgt.
[0016] Dabei werden zur Festlegung der Einbringposition des Pfostens der Abstand des Pfostens
zum Fahrbahnrand, der Abstand des Einbringwerkzeuges zum zuletzt gesetzten Pfosten,
die Pfostenhöhe über dem Boden und die lotrechte Ausrichtung des Pfostens gemessen
und/oder eingestellt.
[0017] Die Sollposition eines jeden Pfosten ist von der aus den jeweiligen Projektunterlagen
ersichtlichen Raumkurve der Leitplanken abhängig. Sie wird durch die Raumkurve der
in den Boden gerammten Pfosten erzeugt und muss sich harmonisch an den Fahrbahnrand
angleichen. Durch Kombination unterschiedlicher Mess- und Positionierungsvorgänge
wird erreicht, dass jeder einzelne Pfosten sowohl in seiner X-Position, gemeint ist
der definierte Abstand zwischen zwei Pfosten, in Y-Position, gemeint ist der Abstand
zum Fahrbahnrand und in Z-Position, hierunter ist die Höhe des Pfostens über dem Boden
zu verstehen, genau ausgerichtet, in den Boden eingebracht wird.
[0018] Von Vorteil ist auch, wenn die Positionierung der Rammvorrichtung computergesteuert
erfolgt, da von der Positionierung der Rammvorrichtung die genaue Position des Pfostens
abhängig ist.
[0019] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird des weiteren anordnungsseitig dadurch gelöst, dass
die Vorrichtung zum automatischen Einbringen der Pfosten aus einer Rammvorrichtung
besteht, an der Führungselemente zur Halterung und Führung jeweils eines Pfostens,
Positionierungselemente, Mess- und/oder Steuerungsmittel zur Positionierung des Pfostens
und/oder der Rammvorrichtung angeordnet sind und dass eine Haltevorrichtung zur vertikalen
Aufnahme von wenigstens einem Pfosten derart angeordnet und ausgebildet ist, dass
der Pfosten automatisch von den Führungselementen der Rammvorrichtung übernommen werden
kann.
[0020] Mit dieser erfindungsgemäßen Anordnung wird ein fast vollständiger automatischer
Montageablauf gewährleistet. Lediglich die Grobpositionierung des Fahrzeuges muss
manuell durchgeführt werden. Die eingesetzten Arbeitskräfte führen zu einem großen
Teil Überwachungs- und Fahrzeugführerfunktion aus, wodurch sich die körperliche Schwere
der Tätigkeit wesentlich reduziert. Auch Unfallgefahren reduzieren sich, da die Arbeitskräfte
weitaus weniger direkt am Fahrbahnrand arbeiten.
[0021] Nach einer vorzugsweisen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung weist das
Fahrzeug eine Computeranordnung zur Steuerung und Überwachung des Einbringprozesses
der Pfosten in den Boden auf.
[0022] Die Computeranordnung ist im Fahrerhaus des Fahrzeuges angeordnet, so dass sie vom
Führer des Fahrzeuges bedient werden kann und auch die zum Anfahren einer neuen Einbringposition
erforderlichen Fahrzeugpositionsdaten direkt zur Verfügung gestellt werden können.
[0023] Nach weiteren vorteilhaften Ausführungen der Haltevorrichtung für die Pfosten ist
diese im unmittelbaren Rammbereich angeordnet und an der Rammvorrichtung lösbar befestigt.
[0024] Die Rammvorrichtung weist einen horizontal verschiebbaren, vertikal einstellbaren
und schwenkbaren Ausleger auf, mit dem die eigentliche Rammeinheit verbunden ist.
[0025] Durch die teleskopartige Ausbildung des Auslegers ist er in seiner Länge variabel
einstellbar, die Länge kann den Gegebenheiten vor Ort angepasst werden. Für Transportzwecke
wird der Ausleger eingezogen und in Längsrichtung des Fahrzeuges geschwenkt.
[0026] Von Vorteil ist dabei auch, dass die Rammvorrichtung sowohl rechts- als auch linksseitig
des Fahrzeuges zum Einsatz kommen kann, da der Ausleger drehbar angeordnet ist.
[0027] Des Weiteren ist die Haltevorrichtung als drehbares Trommelmagazin ausgebildet. Die
Führungselemente der Rammvorrichtung sind an der Rammeinheit angeordnet und greiferartig,
vertikal verfahrbar und schwenkbar ausgebildet.
[0028] Somit können eine Anzahl Pfosten unmittelbar neben der Rammvorrichtung von Einbringstelle
zu Einbringstelle mitgeführt werden. Jeweils ein Pfosten wird zum Einrammen automatisch
von den Führungselementen der Rammvorrichtung ergriffen und der zur Rammeinheit gehörenden
Ramm- und Pfostenführung zugeführt. Hierdurch wird die lotrechte Position des Pfostens
eingestellt.
[0029] Von Vorteil ist auch, wenn wenigstens eine Haltevorrichtung für die Pfosten auf dem
Fahrzeug und/oder auf einem mitgeführten Anhänger angeordnet ist und eine Transportvorrichtung
den Transport der Haltevorrichtung in den unmittelbaren Einbringbereich übernimmt.
[0030] Auch die Transportvorrichtung sollte vorteilhafter Weise auf dem Fahrzeug oder dessen
Anhänger angeordnet sein.
[0031] So kann beispielsweise eine solche Anzahl Pfosten auf dem Fahrzeug oder dem Anhänger
bereitgestellt und mitgeführt werden, die für einen Arbeitstag oder zumindest mehrere
Stunden benötigt wird. Hierdurch reduzieren sich Stillstandszeiten der Anordnung infolge
fehlender Pfosten.
[0032] Die Transportvorrichtung, die beispielsweise ein Kran oder eine ähnliche Handhabeeinrichtung
sein kann, übernimmt den Transport der vollen Trommelmagazine zur Rammvorrichtung
und den Transport der leeren Trommelmagazine von der Rammvorrichtung zurück auf das
Fahrzeug oder den Anhänger.
[0033] Das Trommelmagazin kann dabei so ausgebildet sein, dass es auf einfache Art und Weise
in eine Aufnahmevorrichtung, die an der Rammeinheit angeordnet ist, drehbar eingehängt
wird.
[0034] Es ist auch möglich, ein Stangenmagazin parallel zum Ausleger anzuordnen.
[0035] Zur automatischen Ermittlung der genauen Position des Pfosten und zur Positionsfestlegung
sind am Fahrzeug oder an der Rammvorrichtung wenigstens eine CCD-Kamera und/oder wenigstens
ein Lasermesssystem und/oder wenigstens ein Laserpointer und/oder wenigstens ein Seilzug-Weg-Messsystem
angeordnet, die von der Computereinrichtung gesteuert und/oder deren Signale von der
Computereinrichtung erfasst und ausgewertet werden.
[0036] Ebenso sind erfindungsgemäß weitere Positionierungsmittel, wie Sensoren, Taster und
akustische Signalgeber vorgesehen, die von der Computereinrichtung gesteuert oder
deren Signale vom Computer erfasst und ausgewertet werden, um die Pfostenposition
so genau wie möglich ausmessen und einstellen zu können.
[0037] Je kleiner die Toleranzbereiche zwischen den Pfostenabständen, den Abständen zum
Fahrbahnrand und der Höhe der Pfosten über dem Boden sind, um so genauer und einfacher
kann die Montage der Leitplanken erfolgen, um so harmonischer fügt sich das Leitplankensystem
in die Fahrbahnstruktur ein und um so ästhetischer ist sein Anblick.
[0038] Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert
werden. Die zugehörige Zeichnung zeigt in
- Fig. 1
- eine prinzipielle Darstellung der erfindungsgemäßen Anordnung als Seitenansicht und
in Transportstellung der Rammvorrichtung,
- Fig. 2
- die Anordnung nach Fig. 1 in Arbeitsstellung der Rammvorrichtung,
- Fig. 3
- die Anordnung nach Fig. 2 von hinten,
- Fig. 4
- ein gefülltes Trommelmagazin, angeordnet an der Rammeinheit in prinzipieller Darstellung
und
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung einer der möglichen Mess-Ausführungen zur Ermittlung
der genauen Position unter Verwendung von CCD-Kameras und Lasermessgeraten.
[0039] Nach den Figuren 1 bis 3 besteht die Anordnung zum Einbringen von Pfosten für Leitplankensysteme
in den Boden aus einem Lastkraftwagen 1, auf dem die Rammvorrichtung 2 und gegebenenfalls
ein in der Zeichnung nicht dargestellter Kran zum Transport von Trommelmagazinen 3
und mindestens ein Trommelmagazin 3. Der Kran sowie die mit Pfosten 4 gefüllten oder
auch entleerten Trommelmagazine 3 können auch auf einem in der Zeichnung ebenfalls
nicht gezeigten Anhänger angeordnet sein. Des weiteren sind am LKW 1 und an der Rammvorrichtung
2 Messmittel angeordnet, die im weiteren noch näher beschrieben werden.
[0040] Die Rammvorrichtung 2 weist einen teleskopartig ausziehbaren Ausleger 5 aus, der
in der Rammvorrichtung 2 drehbar angeordnet ist. Hierfür ist, wie Fig. 1 und 2 zeigen,
ein in Fahrzeuglängsrichtung verfahrbarer Drehkranz 6 vorgesehen. Hiermit kann der
Ausleger 5 in die vorgegebene Arbeitsposition rechtwinklig zur Fahrzeugachse verschwenkt
werden, wobei die Arbeitsposition sowohl rechter als auch linker Hand des Fahrzeuges
sein kann. Zum Transport zur Baustelle wird der Ausleger 5 - wie in Fig. 1 dargestellt
- in Transportposition verschwenkt und in Fahrzeuglängsrichtung verfahren.
[0041] Am Ausleger 5 ist die eigentliche Rammeinheit, bestehend aus dem Rammhammer 7, der
Rammenführung 8 und der Pfostenführung 9, angeordnet. Aus Fig. 3 ist der prinzipielle
Aufbau ersichtlich. Erkennbar ist auch die zusätzliche Anordnung einer Stützvorrichtung
10, die den Ausleger 5 in einer starren Position hält. Die Stützvorrichtung 10 ist
mit dem Fahrzeug 1 verbunden, so dass sie beim Anfahren weiterer Arbeitspositionen
mitgeführt werden kann. Sie weist Vollgummireifen 11 auf, die verhindern, dass nach
dem genauen Einstellen der Position des Auslegers 5 durch den Rammvorgang Änderungen
eintreten können. Sie ist horizontal und vertikal einstellbar ausgebildet.
[0042] Die Stützvorrichtung 10 kann während des Transportes zur oder von der Baustelle ebenfalls
auf die Fahrzeugfläche eingeschwenkt werden. Dies geschieht mit dem Einschwenken des
Auslegers 5.
[0043] Zum Positionieren der Rammenführung 8, des Rammhammers 7 und der Pfostenführung 9,
die ebenfalls in Arbeitsstellung geschwenkt werden müssen, ist ein in der Zeichnung
nicht dargestellter Linearantrieb vorgesehen, der am Ausleger 5 befestigt ist. Alle
weiteren Schwenkvorgänge werden hydraulisch ausgeführt.
[0044] Fig. 4 zeigt eine prinzipielle Darstellung einer möglichen Ausführungsform der Haltevorrichtung
für die Pfosten 4. Diese besteht aus dem Trommelmagazin 3, das an der Rammeinheit
7, 8, 9 drehbar befestigt ist. Hierzu dient ein Magazinhalter 12 mit entsprechend
ausgebildeter Dreheinrichtung, in den das Trommelmagazin 3, das mittels des Kranes
vom LKW 1 oder dessen Anhänger zur Rammeinheit 7, 8, 9 transportiert wird, eingehängt
wird. Das Trommelmagazin 3 besteht aus einer einfachen Drehvorrichtung, in die eine
vorgegebene Anzahl Pfosten 4 vertikal eingehängt sind. Die Pfostenführung 9 ist greiferartig
und horizontal verschwenkbar sowie vertikal verfahrbar ausgebildet. Ihre Funktionen
werden ebenfalls computergesteuert und somit automatisch ausgeführt. Jeweils ein Pfosten
4 wird von der Pfostenführung 9 ergriffen, wenn dieser von der Drehvorrichtung gelöst
wird.
[0045] Das Magazinieren der Pfosten 4 sollte bereits in der Herstellerfirma vor dem Verladen
der Pfosten 4 durchgeführt werden, um ein optimales Beladen zu sichern und um manuelle
Arbeitsgänge am Ort der Baustelle zu vermeiden.
[0046] In Fig. 5 ist eine der möglichen Messmethoden zum Bestimmen und Einstellen der genauen
Position eines jeden Pfostens 4 schematisch dargestellt. Hierfür werden CCD-Kameras
13 eingesetzt, die am LKW befestigt sind und die der Grobpositionierung des Fahrzeuges
1 in Bezug auf den einzurammenden Pfosten 4 dienen. Die genaue Positionierung erfolgt
des Weiteren mit Hilfe eines 1D-Lasermessgerätes 14, dass an einem Positionierschlitten
15 am Fahrzeugrahmen des Lastkraftwagens 1 befestigt ist. Es dient der Detektion der
Pfostenkante des zuletzt gesetzten Pfostens 16 und der Position der Rammeinheit 7,
8, 9 zum zuletzt gesetzten Pfosten 16. Am Ausleger 5 ist eine weiteres 1D-Lasersystem
17 oder ein Seilzug-Weg-Messsystem angebracht, mit dem die Einrammtiefe des Pfostens
4 ermittelt werden kann.
[0047] Für die Positionierung des seitlichen Pfostenabstandes zur Fahrbahn wird eine Bilderkennungsoptik
verwendet, die die Position der Leitlinie der Fahrbahn detektiert. In der Fahrerkabine
des Fahrzeuges 1 befindet sich eine in der Zeichnung nicht dargestellte Computeranordnung,
die vom Führer des Fahrzeuges 1 überwacht und bedient wird. Hier erfolgt mittels geeigneter
Software das Erfassen und Auswerten der Messdaten sowie das Berechnen der genauen
Positionierungsdaten und das Ansteuern der automatisch ablaufenden Arbeitsgänge, das
heißt, die Pfostenpositionierung durch Steuerung der entsprechenden Positionierungsmittel
an der Rammeinheit, des Hydraulikzylinders 18, der den Neigungsausgleich des Auslegers
5 einstellt, der Pfostenführung 9, der Rammführung 8 und der Stützvorrichtung 10.
[0048] Das Einrammen eines Pfostens wird im Wesentlichen wie folgt durchgeführt:
[0049] Das Fahrzeug 1 mit der in Arbeitsstellung befindlichen Rammvorrichtung 2 wird vom
Fahrzeugführer in eine Grobposition in Bezug auf die Einbringstelle des Pfostens 4
gefahren. Die Position ist auf dem Bildschirm der Computeranordnung sichtbar. Sie
wird mittels Bilderkennung durch CCD-Kamera 13 ermittelt. Durch zusätzliche akustische
Signale kann dem Fahrzeugführer das Erreichen der ermittelten Position signalisiert
werden.
[0050] Anschließend erfolgt die genaue Positionierung des Auslegers 5 und der Rammeinheit
7, 8, 9, in der bereits beschriebenen Art und Weise. Die greiferartige Pfostenführung
9 wird derart verschwenkt, dass im Moment der automatischen Freigabe eines Pfostens
4 aus dem Trommelmagazin 3 die Pfostenführung 9 den Pfosten 4 übernimmt und ihn in
der Rammführung 8 positioniert. Somit ist die lotrechte und genaue Position des Pfostens
4 eingestellt. Der hydraulische Rammvorgang wird ausgelöst und so lange fortgesetzt,
bis die ermittelte Pfostenhöhe über dem Boden erreicht ist. Der Rammhammer 7 wird
wieder in Ausgangsstellung verfahren und der Pfosten 4 freigegeben.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 1
- Lastkraftwagen
- 2
- Rammvorrichtung
- 3
- Trommelmagazin
- 4
- Pfosten
- 5
- Ausleger
- 6
- Drehkranz
- 7
- Rammhammer
- 8
- Rammenführung
- 9
- Pfostenführung
- 10
- Stützvorrichtung
- 11
- Vollgummireifen
- 12
- Magazinhalter
- 13
- CCD-Kamera
- 14
- 1D-Lasermessgerät
- 15
- Positionierschlitten
- 16
- zuletzt gesetzter Pfosten
- 17
- 1D-Lasermesssystem
- 18
- Hydraulikzylinder
1. Verfahren zum Einbringen von Pfosten für Leitplankensysteme in den Boden, bei dem
die Pfosten von einem Kraftfahrzeug und weiteren Handhabungsmitteln in eine vorgegebene
Position befördert und in dieser Position in den Boden eingebracht werden, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst eine Grobpositionierung des Fahrzeuges (1) in Bezug auf die Einbringstelle
des Pfostens (4) erfolgt, dass wenigstens ein Pfosten (4), der in vertikaler Position
in einer Haltevorrichtung (3) fixiert ist, in den unmittelbaren Einbringbereich des
Pfostens (4) in den Boden befördert wird, dass der Pfosten (4) der Haltevorrichtung
(3) entnommen und von einer Einbringeinrichtung (2) übernommen wird, dass er in eine
jeweils messtechnisch ermittelte Sollposition über dem Boden gebracht wird, dass das
Einbringen des Pfostens (4) in den Boden geführt erfolgt und dass die Vorgänge automatisch
und zumindest teilweise bildschirmüberwacht und/oder computergesteuert ausgeführt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, dass die Bildschirmüberwachung und/oder Computersteuerung vor Ort durch den Fahrzeugführer
koordiniert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Einbringen des Pfostens (4) in den Boden durch Eintrag einer linearen Konstanten
oder stoßweise Kraft, insbesondere durch Einrammen und/oder Eindrücken erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die messtechnische Ermittlung der Sollposition mittels Satellitenvermessungsverfahren
und/oder Bilderkennungsverfahren und/oder konventionelle Vermessungsverfahren erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Festlegung der Einbringposition des Pfostens (4) der Abstand des Pfostens (4)
zum Fahrbahnrand, der Abstand des Einbringwerkzeuges (2) zum zuletzt gesetzten Pfosten
(16), die Pfostenhöhe über dem Boden und die lotrechte Ausrichtung des Pfostens (4)
gemessen und/oder eingestellt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierung der Rammvorrichtung (2) gesteuert erfolgt.
7. Anordnung zum Einbringen von Pfosten für Leitplankensysteme in den Boden, bestehend
aus einem Kraftfahrzeug, auf und/oder an dem eine Vorrichtung zum automatischen Einbringen
der Pfosten, Messmittel und/oder Positionierungsmittel zum Festlegen der Einbringposition
des Pfostens und mindestens ein Pfosten angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zum automatischen Einbringen der Pfosten (4) aus einer Rammvorrichtung
(2) besteht, an der Führungselemente (8, 9) zur Halterung und Führung jeweils eines
Pfostens (4), Positionierungselemente (16), Mess- und/oder Steuerungsmittel (13, 14,
15) zur Positionierung des Pfostens (4) und/oder der Rammvorrichtung (2) angeordnet
sind und dass eine Haltevorrichtung (3) zur vertikalen Aufnahme von wenigstens einem
Pfosten (4) derart angeordnet und ausgebildet ist, dass der Pfosten (4) automatisch
von den Führungselementen (8, 9) der Rammvorrichtung (2) übernommen werden kann.
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeug (1) eine Computeranordnung zur Steuerung und Überwachung des Einbringprozesses
der Pfosten (4) in den Boden aufweist.
9. Anordnung nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (3) für die Pfosten (4) im unmittelbaren Rammriereichh angeordnet
ist.
10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (3) an der Rammvorrichtung (2) lösbar befestigt ist.
11. Anordnung nach Anspruch 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Rammvorrichtung (2) einen horizontal verschiebbaren, vertikal einstellbaren und
schwenkbaren Ausleger (5) aufweist, mit dem die eigentliche Rammeinheit (7, 8, 9)
verbunden ist.
12. Anordnung nach Anspruch 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (3) als drehbares Trommelmagazin (3) ausgebildet ist, dass die
Führungselemente (8, 9) der Rammeinheit (7, 8, 9) mit dem Rammhammer (7) verbunden
und greiferartig, vertikal verfahrbar und schwenkbar ausgebildet sind.
13. Anordnung nach Anspruch 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Haltevorrichtung (3) für die Pfosten (4) auf dem Fahrzeug (1) und/oder
auf einem mitgeführten Anhänger angeordnet ist und dass eine Transportvorrichtung
den Transport der Haltevorrichtung (3) in den unmittelbaren Einbringbereich übernimmt.
14. Anordnung nach Anspruch 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zur Positionsfestlegung des Pfostens (4) am Fahrzeug (1) oder an der Rammvorrichtung
wenigstens eine CCD-Kamera (13) und/oder wenigstens ein Lasermesssystem (14, 17) und/oder
wenigstens ein Laserpointer und/oder wenigstens ein Seilzug-Weg-Messsystem angeordnet
sind, die von der Computereinrichtung gesteuert und/oder deren Signale von der Computereinrichtung
erfasst und ausgewertet werden.
15. Anordnung nach Anspruch 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass weitere Positionierungsmittel, wie Sensoren, Taster und akustische Signalgeber angeordnet
sind, die von der Computereinrichtung gesteuert oder deren Signale vom Computer erfasst
und ausgewertet werden.