[0001] Wenn Markisen dazu verwendet werden sollen große Flächen zu überspannen, hat die
Markisenbahn im ausgefahrenen Zustand üblicherweise eine sehr geringe Neigung gegenüber
der Horizontalen. Damit kann das Gewicht der Fallschiene keine ausreichende Kraft
erzeugen, um beim Ausfahren das Markisentuch von der Wickelwelle wegzuziehen bzw.
im aufgespannten Zustand straff zu halten. Um die Markisenbahn dennoch aufspannen
zu können und anschließend auch straff zu halten, werden sogenannte Gegenzugeinrichtungen
verwendet.
[0002] Die aus dem Stand der Technik bekannten Gegenzugeinrichtungen haben prinzipiell alle
denselben Aufbau. Zu der Gegenzugeinrichtung gehören zwei Seil- oder Gurtbandscheiben.
Beide Seil- oder Gurtbandscheiben sind gegeüber der Wickelwelle drehbar gelagert.
Von jeder Seil- oder Gurtbandscheibe führt ein zugehöriges Zugmittel längs der Führungsschiene
um eine Umlenkstelle herum und wieder ein Stück weit in Richtung auf die Wickelwelle
zurück. Das von der Seil- oder Gurtbandscheibe abliegende Ende des Zugmittels ist
an oder in der Fallschiene verankert.
[0003] Beim Ausfahren der Markise werden beide Zugmittel, jedes für sich, auf der zugehörigen
Seil- oder Gurtbandscheibe aufgewickelt, während die Markisenbahn von der Wickelwelle
abgewickelt wird. Somit ändert sich der Durchmesser des Ballens, den das aufgewickelte
Markisentuch bildet, gegensinnig zu dem Wickel den das Zugmittel auf der zugehörigen
Scheibe erzeugt. Als Folge davon ist die pro Umdrehungswinkel aufgewickelte Menge
an Zugmittel je nach Wickelzustand größer oder kleiner als die Menge an Markisenbahn
im gleichen Drehwinkel. Ohne Ausgleichseinrichtungen würden zumindest Zwischenzustände
auftreten, in denen das Markisentuch frei durchhängt oder Zustände, in denen Markisentuch
über Gebühr gespannt ist.
[0004] Gemäß dem Stand der Technik sind deswegen für jedes Zugmittel eigene Längenausgleichseinrichtungen
vorhanden. Die Folge ist, dass jede Ausgleichseinrichtung für sich gespannt werden
muss, was den Montageaufwand erheblich vergrößert. Außerdem müssen die Ausgleichseinrichtung
möglichst gleich gespannt sein, um ein Schiefziehen der Markisenbahn weitgehend auszuschließen.
[0005] Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung eine Gegenzugmarkise zu schaffen,
bei der der Montageaufwand den die Ausgleichsvorrichtung verursacht vermindert ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Gegenzugmarkise mit den Merkmalen des
Anspruches 1 gelöst.
[0007] Bei der neuen Gegenzugmarkise ist, wie beim Stand der Technik üblich, eine ortsfest
drehbar gelagerte Wickelwelle vorgesehen. Die Wickelwelle dient der Aufnahme der Markisenbahn
bei eingezogener Markisenbahn.
[0008] An dem freien Ende der Markisenbahn befindet sich eine Fallschiene, die über Führungseinrichtungen
in zwei im Wesentlichen parallel zueinander verlaufenden Führungsschienen geführt
ist.
[0009] Die Gegenzugeinrichtung der Gegenzugmarkise umfasst zwei Wickeltrommeln, von denen
jede zumindest getrieblich mit der Wickelwelle gekuppelt ist. Zwischen beiden Wickeltrommeln
erstreckt sich ein Zugmittel, das an der Fallschiene derart befestigt ist, dass es
gegenüber der Fallschiene in deren Längsrichtung weitgehend frei beweglich ist, während
es in Richtung parallel zur Längserstreckung der Führungsschienen eine Kraft auf die
Fallschiene ausüben kann die bestrebt ist, die Fallschiene von der Wickelwelle weg
zu ziehen.
[0010] Zu der Gegenzugeinrichtung gehört lediglich eine einzige Ausgleichseinrichtung. Dies
hat zur Folge, dass beim Ein- und Ausfahren der Markisenbahn sich das Zugmittel relativ
zu der Fallschiene in deren Längsrichtung bewegt. Zufolge der Verwendung einer einzigen
Wickelausgleichsvorrichtung ist der Hub des Zugmittels, der beispielsweise an einem
Ende der Fallschiene zu beobachten ist, doppelt so groß, wie der Hub, den eines der
beiden Zugmittel einer Gegenzugeinrichtung nach dem Stand der Technik vollführt, wenn
das Zugmittel im Inneren der Fallschiene über eine Flaschenzug und Federeinrichtung
verankert ist.
[0011] Aufgrund der freien Längsbeweglichkeit des Zugmittels gegenüber der Fallschiene wird
automatisch eine gleichmäßige Kraftverteilung auf beide Enden der Fallschiene erzeugt.
Bei der Montage der neuen Gegenzugmarkise entfällt das Abstimmen von zwei Wickelausgleichseinrichtungen
aufeinander. Dies hat eine wesentliche Montagevereinfachung zur Folge und insbesondere
werden Montagefehler vermieden. Herstellerseitig braucht nur eine Ausgleichseinrichtung
vorgespannt zu werden, wenn die Anordnung vorgespannt ausgeliefert wird.
[0012] Auch Reparaturen an der Gegenzugmarkise gestalten sich entsprechend einfacher.
[0013] Eine sehr kompakte und einfache konstruktive Ausgestaltung wird erreicht, wenn eine
der Wickeltrommeln drehfest auf der Wickelwelle sitzt, während die andere Wickeltrommel
über die Ausgleichseinrichtung mit der Wickelwelle gekuppelt ist. Im Falle einer rohrförmigen
Wickelwelle kann die Ausgleichseinrichtung in der Wickelwelle untergebracht sein.
[0014] Auch in diesem Falle vereinfacht sich die konstruktive Gestaltung, verglichen mit
dem Stand der Technik, weil durchgehende Lagerwellen und eine rohrförmige Ausgestaltung
der Motorwelle bzw. die Verwendung von Doppelrohren im Bereich des Antriebsmotors
vermieden werden.
[0015] Sehr einfache konstruktive Verhältnisse ergeben sich, wenn eine der Wickeltrommeln
starr und koaxial zu der Wickelwelle befestigt ist.
[0016] Die Wickelausgleichseinrichtung besteht im einfachsten Falle aus einer Schraubenfeder,
die ohne weiteres in die Wickelwelle hineinpasst. Dabei bestehen praktisch keine Platzprobleme,
denn die Schraubenfeder kann sich ohne weiteres eine beträchtliche Länge in die Wickelwelle
hinein erstrecken, so dass eine nahezu beliebig flache Federkennlinie erzeugt werden
kann. Die Steilheit der Federkennlinie hängt von der Windungszahl der Schraubenfeder
ab. Je mehr Windungen die Schraubenfeder aufweist, umso flacher ist die Federkennlinie.
[0017] Die zweite Wickeltrommel, die über die Wickelausgleichseinrichtung mit der Wickelwelle
gekuppelt ist, kann drehfest auf einer Lagerwelle sitzen, die in das Innere der Wickelwelle
hineinragt. Das innen liegende Ende der Lagerwelle ist dort drehbar abgelagert, während
das äußere Ende der Wickelwelle auf der Lagerwelle gelagert ist.
[0018] Wenn die Führungsschienen eine oder mehrere Kammern enthalten, kann das Zugmittel
durch diese Kammern geschützt verlaufen. Insbesondere hat die Aufteilung des vor-
und des zurücklaufenden Trums des Zugmittels in jeder Führungsschiene auf unterschiedliche
Kammern den Vorteil, dass die Teile des Zugmittel nicht gegeneinander reiben.
[0019] Eine gut geschützte Führung des Zugmittels im Bereich der Fallschiene wird erreicht,
wenn die Fallschiene selbst rohrförmig gestaltet ist. Die Wickelwelle selbst kann
in der üblichen Weise über Rohrmotoren oder Winkelgetriebe in Umdrehungen versetzt
werden.
[0020] Im übrigen sind Weiterbildungen der Erfindung Gegenstand von Unteransprüchen. Dabei
sollen auch solche Merkmalskombinationen als beansprucht angesehen werden, auf die
kein ausdrückliches Ausführungsbeispiel gerichtet ist.
[0021] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine auf einem Glasvorbau aufgeständerte Gegen- zugmarkise in einer perspektivischen
Darstellung,
- Fig. 2
- eine Prinzipdarstellung der Kinematik der neuen Gegenzugmarkise, mit teilweise aufgebrochener
Wickelwelle,
- Fig. 3
- dasjenige Ende der Wickelwelle nach Figur 1, mit der Wickelausgleichseinrichtung,
in einer ver- größerten perspektivischen Schnittdarstellung und
- Fig. 4
- den Einlauf des Zugmittels in die Fallschiene, in einer perspektivischen Schnittdarstellung.
[0022] Figur 1 zeigt eine Hausfassade 1 mit einem Glasvorbau 2, der ein Glasdach 3 aufweist.
Über dem Glasdach 3 ist eine Gegenzugmarkise 4 angeordnet, um das Innere des Glasvorbaus
2 beschatten zu können. Zu der Gegenzugmarkise 4 gehören eine Markisenbahn 5, zwei
seitliche Führungsschienen 6 und 7, zwischen denen eine Fallschiene 8 endseitig geführt
ist und an der die Markisenbahn 5 angebracht ist. Parallel zu der Fallschiene 8 ist
unmittelbar neben der Gebäudefassade 1 ein Gehäuse 9 vorhanden, in dem Teile der Markisenmechanik
untergebracht sind.
[0023] Der Aufbau und der Antrieb der Gegenzugmarkise 4 sind in Figur 2 in einer stark schematisierten
und nicht maßstäblichen Prinzipdarstellung veranschaulicht. Die Markisenbahn ist aus
Übersichtlichkeitsgründen in der Breite stark verschmälert und abgebrochen, um die
wesentlichen Teile der erfindungsgemäßen Anordnung zeigen zu können.
[0024] Die Gegenzugmarkise 4 weist eine durchgehende rohrförmige Wickelwelle 11 auf, an
der mit einer Kante, die Markisenbahn 5 befestigt ist, die im aufgewickelten Zustand
auf der Wickelwelle 11 einen Ballen 12 bildet.
[0025] Die Wickelwelle 11 wird an einem Ende durch einen als Rohrmotor ausgebildeten Getriebemotor
13 angetrieben, dessen Gehäuse mit einem nach außen ragenden Zapfen 14 versehen ist,
der in einem Vierkantzapfen 14 endet. Mit Hilfe dieses Vierkantzapfens 15 ist der
Rohrmotor 13 drehfest in einem nicht gezeigten Wandhalter befestigt. Das innenliegende
Ende des Rohrmotors 13 trägt drehfest eine Kuppelscheibe 16, an der mit einer nicht
gezeigten Schraube oder einem Niet die Wickelwelle 11 befestigt ist.
[0026] An dem Ende der Wickelwelle 11, in dem der Getriebemotor 13 steckt, sitzt drehfest
auf der Wickelwelle 11 eine Wickelscheibe 17, die eine zylindrische Wickelfläche 18
bildet. Die Wickelfläche 18 ist beidseits durch Bordscheiben 19 und 21 begrenzt.
[0027] Die Wickelscheibe 17 enthält in ihrer zentralen Bohrung eine Lagerbüchse 22 durch
deren Bohrung der Zapfen 14 hindurchführt.
[0028] Das andere Ende der Wickelwelle 11 ist über eine Wickelausgleichseinrichtung 23 mit
einer zweiten Wickelscheibe 24 drehelastisch gekuppelt.
[0029] Zu der Wickelausgleichseinrichtung 23 gehört eine durchgehend zylindrische Lagerwelle
25, die koaxial zu der Wickelwelle 11 verläuft. Die Lagerwelle 25 führt durch eine
passende Bohrung in der Wickelscheibe 24, die drehfest beispielsweise mittels eines
nicht gezeigten Spannstifts mit der Lagerwelle 25 verbunden ist. Die Lagerwelle 25
steht ein kurzes Stück über die Wickelscheibe 24 über und bildet den zweiten Lagerzapfen
zum Lagern der Wickelwelle 11 in einem zweiten nicht gezeigten Wandhalter.
[0030] Um die Lagerwelle 25 in der Wickelwelle 11 drehbar zu lagern, sind zwei Lagerscheiben
26 und 27 in der Wickelwelle 11 befestigt. Die Lagerscheibe 26 sitzt unmittelbar außen
und enthält eine Bohrung 27, durch die die Lagerwelle 25 frei drehbar hindurchführt.
Die Lagerscheibe 27 befindet sich weiter innen und enthält ebenfalls eine Bohrung
29, um das innen liegende Ende der Lagerwelle 25 drehbar zu lagern.
[0031] Die Wickelscheibe 24 hat im übrigen denselben grundsätzlichen Aufbau, wie die Wickelscheibe
17, weshalb für deren Wickelfläche und Bordscheiben dieselben Bezugszeichen verwendet
sind.
[0032] Die Drehkupplung zwischen der Lagerwelle 25 und damit der Wickelscheibe 24 und der
Wickelwelle 11 geschieht mittels einer Schraubenfeder 31, die die Lagerwelle 25 koaxial
umgibt. Die Art der Verankerung der Schraubenfeder 31 ist in der vergrößerten Ausschnittsdarstellung
von Figur 3 zu erkennen. Die Schraubenfeder 31 bildet ein in axialer Richtung sich
erstreckendes Ende 32, das in einer Bohrung 33 der Lagerscheibe 26 steckt und dort
mittels nicht weiter gezeigter Verankerungseinrichtung unlösbar verankert ist. Auf
diese Weise ist das betreffende Ende der Schraubenfeder 31 drehfest mit der Wickelwelle
11 gekuppelt.
[0033] Die Verbindungsglieder zum drehfesten sichern der Lagerscheibe 26 sind nicht gezeigt.
[0034] Unmittelbar neben der innenliegenden Lagerscheibe 27 enthält die Lagerwelle 25 eine
Längsnut 34, in der eine nach innen abgewinkeltes Ende 35 der Schraubenfeder 31 steckt.
Das Ende 35 verbindet die Schraubenfeder 31 drehfest mit der Lagerwelle 25.
[0035] Die beiden Führungsschienen 6 und 7 sind Figur 2 abschnittsweise und perspektivisch
gezeigt. Wie zu erkennen ist, enthalten beide wenigstens eine in Längsrichtung verlaufende
Nut oder Kammer 36, die sich an einem Schlitz 37 nach außen öffnet. Die beiden Schlitze
37 sind aufeinander zu gerichtet und öffnen sich aufeinander zu. Jede der beiden Führungsschienen
6 oder 7 ist in der Nähe der betreffenden Wickelscheibe 17 oder 24 so befestigt, dass
die Nut 36 ungefähr mit der betreffenden Wickelfläche 18 tangential fluchtet.
[0036] An dem von der Wickelwelle 11 abliegenden Ende, das in Figur 2 nicht gezeigt ist,
ist an oder in jeder der beiden Führungsschienen 6 oder 7 eine Umlenkrolle 38 beziehungsweise
39 drehbar gelagert.
[0037] Zwischen den beiden Führungsschienen 6 und 7 ist die Fallschiene 8 geführt.
[0038] In Figur 4 ist das dem Betrachter zugekehrte Ende der Fallschiene 8 vergrößert und
aufgebrochen gezeigt, um die Einzelheiten besser erkennen zu können. Das andere Ende
ist spiegelbildlich. Die nachstehend gegebene Beschreibung gilt auch für das andere
Fallschienenende.
[0039] Die Fallschiene 8 weist ein Rohr 41 auf, das an beiden Enden jeweils mit einer fest
eingesetzten Verschlussscheibe 42 verschlossen ist. Koaxial zu der Verschlussscheibe
42 ist ein rohrförmiger Lagerzapfen 43 vorhanden, auf dem eine Laufrolle 44 sitzt,
die auf den Rändern des betreffenden Schlitzes 37 läuft. Eine genaue Beschreibung
der Lagerung ist beispielsweise in der DE 101 50 693.7 gegeben.
[0040] Um die Wickelwelle 11 antriebsmäßig mit der Fallschiene 8 zu verbinden, ist zusätzlich
zu der Markisenbahn 5, ein einziges durchgehendes vorzugsweise ungeschnittenes Zugmittel
45 vorhanden. Das Zugmittel 45 ist linienförmig und biegsam aber nahezu undehnbar.
Es hat folgenden Verlauf:
[0041] Mit einem Ende ist das Zugmittel 45 an der Wickelscheibe 17 befestigt. Es führt von
hieraus tangential abgehend in die Nut 36 der Führungsschiene 6 bis hin zu der Umlenkrolle
38. An der Umlenkrolle 38 wird das Zugmittel 45 um 180° umgelenkt und läuft ebenfalls
in der Nut 36 zurück in Richtung auf die Wickelwelle 11 bis hin zu dem Lagerzapfen
43. An dieser Stelle tritt das Zugmittel 45 durch eine nach außen trichterförmig sich
erweiternde Umlenkbuchse in das Innere der rohrförmigen Fallschiene 8 ein. Die Umlenkbuchse
ist so gestaltet, dass sie zusammen mit dem Material des Zugmittels 45 eine sehr geringe
Reibung und einen sehr geringen Verschleiß zeigt. Die Einführung des Zugmittels 45
in die Fallschiene 8 ist in Figur 4 im einzelnen zu erkennen.
[0042] Das Zugmittel 45 erstreckt sich ungeschnitten und im übrigen auch nirgendwo verankert,
durch die Fallschiene 8 hindurch, um an dem gegenüberliegenden nicht erkennbaren Lagerzapfen,
der dem Lagerzapfen 43 konstruktiv entspricht, aus der Fallschiene 8 wieder aus zu
treten und in die Führungsnut 36 der Führungsschiene 7 über zu wechseln. Sobald das
Zugmittel 45 in der Führungsschiene 7 liegt, verläuft es von dem Lagerzapfen zu der
Umlenkrolle 39 und somit zu dem abliegenden Ende dieser Führungsschiene 7. An der
Rolle 39 wird das Zugmittel um 180° umgelenkt, um sich von dort durch die Nut 36 der
Führungsschiene 7 zu der Wickelscheibe 24 zu erstrecken, an der das andere Ende des
Zugmittels 45 befestigt ist.
[0043] Nach der Montage der Gegenzugmarkise 4 ist die Markisenbahn 5 vollständig auf der
Wickelwelle 11 aufgewickelt. Die Fallschiene 8 steht in unmittelbarer Nähe des Ballens
12. Von dem Zugmittel 45 sind an beiden Enden nur wenige Umgänge, 1 oder 2 Umgänge,
auf jede der beiden Wickelscheiben 17 und 24 aufgewickelt. Beide Wickelscheiben 17
und 24 tragen etwa die gleiche Anzahl von Windungen. Die Schraubenfeder 31, die aus
der Sicht der Wickelscheibe 24 wie ein Federmotor wirkt, ist ein vorgegebenes Maß
aufgezogen. Um diese zu erreichen, wir beispielsweise nach dem Auflegen des Zugmittels
45 auf die beiden Wickelscheiben 17 und 21 und nach dem Einfädeln in die entsprechende
Teile beispielsweise die Lagerwelle 25 im Sinne des Aufziehens der Schraubenfeder
31 gedreht, bis die gewünschte Vorspannung erreicht ist. Erst dann wird durch Stifte
oder dergleichen die drehfeste Verbindung zwischen der Lagewelle 25 und der Wickelscheibe
24 hergestellt.
[0044] Da die Wickelwelle 11 über die Bremswirkung des Getriebemotors 13, der seinerseits
drehfest an dem Wandhalter befestigt ist, festgebremst ist, ist quasi das innenliegende
Ende der Schraubenfeder 31 ebenfalls drehfest verankert. Die Schraubenfeder 31 ist
bestrebt, die Wickelscheibe 24 im Sinne eines Aufwickelns des Zugmittels 45 auf die
Wickelscheibe 24 in Umdrehungen zu versetzen. Somit steht das Zugmittel 45 unter einer
entsprechenden Vorspannung, die ausschließlich von der einen Schraubenfeder 31, also
einer einzigen Wickelausgleichseinrichtung 23 aufgebracht wird.
[0045] Abgesehen von geringfügigen Reibungsverlusten wirken somit an beiden Enden der Fallschiene
8 die selben Zugkräfte zwischen der Umlenkrolle 38 und dem Zapfen 43, einerseits und
zwischen der Umlenkrolle 39 und dem anderen Lagerzapfen des Fallschiene 8 andererseits.
[0046] Die Markisenbahn 5 wird folglich an beiden Längsrändern mit der selben Kraft unter
Spannung gehalten, obwohl nur eine einzige Vorspanneinrichtung 23 vorhanden ist.
[0047] Wenn ausgehend von dieser Stellung die Markisenbahn 5 ausgefahren werden soll, wird
der Getriebemotor 13 mit einer entsprechenden Drehrichtung in Gang gesetzt. Diese
Drehrichtung bewirkt gleichzeitig, dass das Zugmittel 45 auf beiden Wickelscheiben
17 und 24 vom Ende her aufgewickelt wird.
[0048] Da beispielsweise der Wickeldurchmesser des Ballens 12 zunächst größer ist als der
Wickeldurchmesser den die Windungen des Zugmittels 45 auf den beiden Wickelscheiben
17 und 24 bilden, wird pro Umdrehung der Wickelwelle 11 zunächst mehr Markisentuch
abgewickelt als je Ende Zugmittel 45 auf jede der beiden Wickelscheiben 17 und 45
aufgewickelt wird. Die Längendifferenz würde ohne die Schraubenfeder 31 dazu führen,
dass das Zugmittel 45 lose wird. Da jedoch die Schraubenfeder 31 im Sinne eines Aufwickelns
des Zugmittels 45 vorgespannt ist, wird diese Längendifferenz aufgefangen, indem die
Wickelscheibe 24, die sich relativ zu der Wickelwelle 11 drehen kann, gegenüber dieser
in einer voreilenden Richtung durch die Feder 31 gedreht wird. Hierdurch wird die
zusätzlich anfallende Länge an Zugmittel 45 aufgenommen. Diese Relativdrehung zwischen
der Wickelwelle 11 und der Wickelscheibe tritt auf der Seite der Wickelscheibe 17
wegen deren starren Verbindung mit der Wickelwelle 11 nicht auf. Der Gedanklich auf
dieser Seite auftretende Überschuss an Zugmittel 45 wird auch von der Wickelscheibe
24 aufgenommen, wozu sich das Zugmittel 45 entsprechend durch die Fallschiene 8 hindurch
bewegt.
[0049] Die Fallschiene 8 ist gleichsam schwimmend auf dem Zugmittel 45 angeordnet, so dass
sich das Zugmittel 45 zwar frei in Längsrichtung hindurch bewegen kann, andererseits
aber eine Kraft in Richtung weg von der Wickelwelle 11 erzeugen kann.
[0050] Ab einer bestimmten Markisenstellung wird der Durchmesser des Ballens 12 kleiner
werden als der Wickeldurchmesser, den das Zugmittel 45 auf einer oder der beiden Wickelscheiben
17 und 24 bildet. Ab hier muss die Wickelscheibe 24 beginnen gegenüber der Rotation
der Wickelwelle 11 nachzueilen. Dabei wird das Zugmittel 45 in der entgegengesetzten
Richtung wie zuvor beschrieben durch die Fallschiene 8 hindurchgleiten. In jeder beliebigen
Stellung ist jedoch die Bedingung erreicht, dass an beiden Enden der Fallschiene 8
diesselben Zugkräfte angreifen, die bestrebt sind, die Fallschiene 8 von der Wickelwelle
6 weg zu ziehen.
[0051] Mit Hilfe der schwimmenden Verbindung zwischen der Fallschiene 8 und dem Zugmittel
5 wird die Möglichkeit eröffnet, die Gegenzugeinrichtung mit einer einzigen Wickelausgleichseinrichtung
23 zu versehen. Als Folge davon entfällt die Notwendigkeit die Vorspannung wie beim
Stand der Technik üblich an zwei Ausgleichseinrichtungen möglichst gleichmäßig einzuregulieren.
[0052] Es besteht auch keine Notwendigkeit mehr, drehfest die beiden Wickelscheiben 17 und
24 miteinander durch die Wickelwelle 11 hindurch miteinander zu koppeln, wie dies
beim Stand der Technik notwendig ist, wenn nur eine einzige Ausgleichsfeder verwendet
werden soll.
[0053] Hinsichtlich der Gleitbewegung des Zugmittels durch die Lagerzapfen 43 hindurch ist
die neue Anordnung nicht ungünstiger als Gegenzugeinrichtungen, bei denen der Wickelausgleich
in der Fallschiene 8 erfolgt.
[0054] Eine Gegenzugmarkise (4) weist eine Wickelwelle auf, die einends starr mit einer
Wickelscheibe für das Zugmittel verbunden ist. Die andere Wickelscheibe für das Zugmittel
am anderen Ende der Wickelwelle ist über eine Schraubenfeder drehelastische mit der
Wickelwelle verbunden, so dass diese Wickelscheibe gegenüber der Drehung der Wickelwelle
vor- oder nacheilen kann. Das Zugmittel der Gegenzugmarkise läuft ungeschnitten durch
oder an der Fallschiene 8 vorbei, die somit schwimmend bezüglich des Zugmittels angeordnet
ist.
1. Gegenzugmarkise (4)
mit einer ortsfest drehbar gelagerten Wickelwelle (11),
mit einer an der Wickelwelle (11) mit einer Kante () befestigten Markisenbahn (4),
mit einer an der Markisenbahn (4) befestigten Fallschiene (8),
mit wenigstens zwei bezüglich der Wickelwelle (11) zumindest angenähert radial verlaufenden
Führungsschienen (6, 7), mittels derer die Fallschiene (8) gelagert und geführt ist
und von denen jede an einer von der Wickelwelle (11) entfernt liegenden Stelle eine
Umlenkeinrichtung (38,39) aufweist,
mit einer ersten Wickeltrommel (17), die unelastisch mit der Wickelwelle (11) gekuppelt
ist,
mit einer zweiten Wickeltrommel (24), die mit der Wickelwelle (11) gekuppelt ist,
mit einem linienförmigen im wesentlichen undehnbaren, biegsamen Zugmittel (45), das
an der ersten Wickeltrommel (17) befestigt ist, von dort längs der der ersten Wickeltrommel
(17) benachbarten Führungsschiene (6) zu der zu gehörigen Umlenkstelle (38) führt,
von der Umlenkstelle (38) zu dem der Führungsschiene (6) benachbarten Ende der Fallschiene
(8) läuft, sich zumindest ein Stück weit längs der Fallschiene (8) erstreckt, von
dem anderen Ende der Fallschiene (8) längs der der zweiten Wickeltrommel (24) benachbarten
Führungsschiene (7) zu der dortigen Umlenkstelle (39) verläuft und sich von dort aus
zu der zweiten Wickeltrommel (24) erstreckt,
wobei das Zugmittel (45) mit der Fallschiene (8) derart verbunden ist, dass das Zugmittel
(45) gegenüber der Fallschiene (8) zumindest ein Stück weit frei verschieblich ist,
jedoch eine Kraft in Richtung parallel zu den Führungsschienen (6,7) übertragen kann,
und
mit einer einzigen Wickelausgleichseinrichtung (23) zum Ausgleich des Wickeldurchmesser
des Zugmittels (45) auf den Wickeltrommeln (17,24) und dem durch die Markisenbahn
(5) auf der Wickelwelle (11) gebildeten Ballens (12).
2. Gegenzugmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelausgleichseinrichtung (23) getrieblich zwischen der zweiten Wickeltrommel
(24) und der Wickelwelle (11) angeordnet ist.
3. Gegenzugmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder die zweite Wickeltrommel (17,24) von einer Scheibe () gebildet
ist, deren Wickelfläche (18) von zwei Bordscheiben (19,21) begrenzt ist.
4. Gegenzugmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Wickeltrommel (17) koaxial zu der Wickelwelle (11) angeordnet und an dieser
starr befestigt ist.
5. Gegenzugmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Wickeltrommel (24) koaxial zu der Wickelwelle (11) angeordnet ist.
6. Gegenzugmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelausgleichseinrichtung (23) eine Feder (31), vorzugsweise einer Schraubenfeder
(), aufweist.
7. Gegenzugmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelwelle (11) rohrförmig ist.
8. Gegenzugmarkise nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Wickeltrommel (24) drehfest auf einer Lagerwelle (25) sitzt, die in das
Innere der Wickelwelle (11) hineinragt, und dass das innenliegende Ende () der Lagerwelle
(25) innerhalb der Wickelwelle (11) drehbar gelagert ist.
9. Gegenzugmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelausgleichseinrichtung (23) getrieblich zwischen der Lagerwelle (25) und
der Wickelwelle (11) angeordnet ist.
10. Gegenzugmarkise nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelausgleichseinrichtung (23) in Gestalt einer Schraubenfeder (31) koaxial
zu der Lagerwelle (25) angeordnet ist.
11. Gegenzugmarkise nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ende () der Schraubenfeder (31) an einer außen liegenden Lagerscheibe (28), mittels
derer die Wickelwelle (11) auf der Lagerwelle (25) drehbar gelagert ist, verankert
ist und dass das andere Ende der Schraubenfeder (31) an der Lagerwelle (25) verankert
ist.
12. Gegenzugmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (45) durch eine oder mehrere in der jeweiligen Führungsschiene (6,
7) vorhandene Kammern (36) verläuft, wobei eine der Kammern (36) über einen über die
Länge der Führungsschiene (6,7) durchgehenden Schlitz (37) von außen zugänglich ist,
derart, dass durch den Schlitz (37) hindurch das Zugmittel (45) aus der betreffenden
Kammer (36) nach außen austritt.
13. Gegenzugmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fallschiene (8) rohrförmig ist.
14. Gegenzugmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (45) durch die Fallschiene (8) hindurch verläuft.
15. Gegenzugmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Umlenkstelle () von einer Umlenkrolle (38,39) gebildet ist, die zumindest in
der Nähe desjenigen Endes () der jeweiligen Führungsschiene (6,7) angeordnet ist,
dass von der Wickelwelle (11) entfernt liegt.
16. Gegenzugmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (45) zumindest über eine solche Länge frei in Richtung längs der Fallschiene
(8) bewegbar ist, die dem erforderlichen Wickelausgleich () entspricht, den das Zugmittel
(45) zwischen der vollständigen aufgewickelten und der vollständigen abgewickelten
Rollobahn (5) benötigt.
17. Gegenzugmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wickelwelle (11) eine Antriebseinrichtung (13) zugeordnet ist.
18. Gegenzugmarkise nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (13) von einem in der Wickelwelle (8) untergebrachten Getriebemotor
() gebildet ist.
19. Gegenzugmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fallschiene (8) mit Führungseinrichtungen (44) versehen ist, mit deren Hilfe
die Fallschiene (8) längs den Führungsschienen (6,7) geführt ist.
20. Gegenzugmarkise nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Fallschiene (8) endseitig mit den Führungseinrichtung (44) versehen ist.
21. Gegenzugmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschienen (6,7) spiegelbildlich ausgeführt sind.