[0001] Die Erfindung betrifft einen Antrieb für einen als Schiebetür ausgebildeten Türflügel,
insbesondere für Schiebestapelwände, Nachtverschlüsse, Rundschiebetüren, Personenschleusen
und dergleichen, der sich über wenigstens eine Laufrolle auf einer, vorzugsweise an
einer Rahmenkonstruktion einer Türanlage angeordneten Schiene geführt abstützt und
mittels eines Antriebsmotors entlang der Schiene bewegbar ist, wobei der Antriebsmotor
und wenigstens eine Laufrolle in einem fest mit dem Türflügel verbundenen Laufwerk
aufgenommen sind, so daß der Antriebsmotor, das Laufwerk und der Türflügel gemeinsam
entlang der Schiene verschiebbar sind, und wobei der Antriebsmotor mit einem um eine
vertikale Drehachse drehbaren Zahnrad direkt verbunden ist, das mit einer, vorzugsweise
an der Rahmenkonstruktion befestigten und sich entlang der Schiene erstreckenden Zahnreihe
zusammenwirkt.
[0002] Ein derartiger Antrieb ist aus einer Firmenschrift "Automatische Schiebestapelwände"
der Firma Kaba Türsysteme GmbH, Bühl, in Form einer Schiebestapelwand mit mehreren
Schiebetürflügeln aus Glas bekannt geworden. Dort hängen die Türflügel abgestützt
über vier Laufrollen von zwei Laufwerken an zugeordneten Lauf- und Führungsschienen.
Dabei stützen sich die jeweils zwei Laufrollen jeweils eines der Laufwerke auf jeweils
einer Lauf- und Führungsschiene über Lastangriffsstellen bildende Berührstellen ab.
[0003] Die Lauf- und Führungsschienen sind derart angeordnet, daß in einem Bereich, der
einem Raumteiler zugeordnet ist, die Türflügel jeweils Stirnseite zu Stirnseite benachbart
in Linie angeordnet werden können, während die Türflügel in einem Parkbereich jeweils
Planseite zu Planseite neben- bzw. voreinander anordenbar sind. Zu diesem Zwecke sind
die Lauf- und Führungsschienen in dem Raumteilerbereich nahe beieinander und parallel
angeordnet, während im Übergangsbereich zum Parkbereich hin wenigstens eine der Lauf-
und Führungsschienen in einem bestimmten Bahnkurvenradius gebogen ist.
[0004] Dadurch, daß jedes der zwei Laufwerke mit zwei, in Richtung der zugehörigen Lauf-
und Führungsschiene hintereinander angeordneten Laufrollen versehen ist, deren Drehachsen
starr miteinander verbunden sind, können nur relativ große Bahnkurvenradien verwirklicht
werden. Ferner tritt während der Kurvenfahrt neben Rollreibung auch Querreibung im
Bereich der Berührstellen zwischen den Laufrollen und den Lauf- und Führungsschienen
auf, mit der Folge von erhöhtem Verschleiß in diesem Bereich.
[0005] Die schweren Glaswände der Türflügel sind oberseitig in einem Hohlprofil befestigt,
in dem auch der Antriebsmotor aufgenommen ist. Dieser treibt ein lotrecht oberhalb
desselben angeordnetes Zahnrad mit Stirn-Rundverzahnung an.
[0006] Dieses Zahnrad steht an bestimmten, der Kraftübertragung dienenden Berührstellen,
mit einem fest mit der Lauf- und Führungsschiene verbundenen und sich in Richtung
derselben erstreckenden Zahnriemen mit korrespondierender Rundverzahnung in Eingriff.
Bei diesem Antrieb sind die Berühr- bzw. Angriffsstellen zwischen dem Zahnrad und
dem Zahnriemen in einer die Drehachse der Zahnscheibe enthaltenden Vertikalebene normal
zur Verfahrrichtung des Türflügels gegenüber den Auflagestellen der Laufrollen auf
der Lauf- und Führungsschiene seitlich versetzt angeordnet. Dadurch wirkt während
des Verschiebens eines Türflügels entlang der Laufund Führungsschiene ein Drehmoment
um die Drehachse des Zahnrades, was zu einem Verdrehen der Laufrollen mit den Türflügeln
relativ zu der Lauf- und Führungsschiene führt, mit der Folge eines vergleichsweise
hohen Verschleißes.
[0007] Ähnliche Antriebe sind aus der DE 26 43 905 B1 und der DE 87 17 297 U1 bekannt geworden.
Diese Antriebe weisen ebenfalls die vorgenannten Nachteile auf.
[0008] Demgemäß ist es eine Aufgabe der Erfindung, einen gattungsgemäßen Antrieb zu schaffen,
mit dem der Türflügel auf engeren Bewegungsradien führbar ist und bei dem die wirksamen
Momente und der Verschleiß minimiert sind.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Durch die in Anspruch 1 angegebenen Maßnahmen wirken auf den Laufwagen und folglich
auf die Laufrolle und den Türflügel keine Verdrehmomente, so daß bei reduziertem Verschleiß
die Führung des Laufwagens auf der Schiene weniger aufwändig ausgeführt werden kann,
und zwar über eine vorzugsweise mit einem Bund versehene einzige Laufrolle. Dadurch
ist es auch möglich, nunmehr mit einer einzigen Laufrolle pro Laufwerk auszukommen,
wodurch der bzw. die Türflügel auf engeren Kurvenradien bewegbar sind als dies bislang
möglich war. Durch Verwendung nur einer einzigen Laufrolle pro Laufwerk tritt bei
Kurvenfahrten aufgrund des gewonnenen Freiheitsgrades nur Rollreibung an der Lauffläche
der Laufrolle auf, während bei nach dem Stande der Technik ausgebildeten Laufwerken
während der Kurvenfahrt auch Querreibung bzw. Gleitungen auftreten. Durch diese Maßnahmen
wird also die Reibung und der Verschleiß an der Laufrolle und auch an der Laufschiene
minimiert.
[0011] Durch die vorstehenden Maßnahmen läßt sich insgesamt ein Verschieben der Türflügel
bei erhöhter Geschwindigkeit und auch eine höhere Bremsbeschleunigung erreichen.
[0012] Von besonderem Vorteil ist es, wenn eine den Berührstellen zwischen dem Zahnrad und
der Zahnreihe zugeordnete tangentiale Kraftwirkslinie und eine den Berührstellen zwischen
dem Laufrad und der Schiene zugeordnete resultierende Reibwirklinie im wesentlichen
in einer gemeinsamen Ebene liegen, die parallel zu einer die Drehachse des Zahnrades
enthaltenden Ebene ausgebildet ist. Dadurch lassen sich die vorstehenden Wirkungen
noch weiter verbessern.
[0013] Zweckmässigerweise ist der Türflügel mit nur zwei Laufwerken fest verbunden, die
jeweils nur eine einzige Laufrolle aufweisen, über die das Gewicht des Türflügels
auf der Schiene oder auf mehreren, vorzugsweise zwei benachbarten Schienen abgestützt
ist. Dadurch lassen sich günstige Abstützungs-, Momenten- und Reibungsverhältnisse
sowie enge Kurvenradien auch bei großen und schweren Türflügeln erreichen, wobei zweckmäßigerweise
die Türflügel an der Schiene unterhalb derselben hängen.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung ist der Türflügel derart angeordnet,
daß sein Schwerpunkt lotrecht unter den Berührstellen zwischen der Laufrolle und der
Schiene angeordnet ist. Dies ist insbesondere bei aus mehreren flachen Türflügeln
gebildeten Schiebestapelwänden in Verbindung mit Laufwerken vorteilhaft, bei denen
die jeweils eine Laufrolle auf derselben Seite angeordnet sind, so daß eine Einschienentechnik
im Raumteilerbereich in Verbindung mit einer Weiche anstelle der bisher durchgängigen
Zweischienentechnik ermöglicht ist.
[0014] Insbesondere bei zylindermantelsegmentförmigen Türflügeln, beispielsweise von Nachtverschlüssen
von Drehtüranlagen und dergleichen, lassen sich günstige Drehmomentenverhältnisse
erreichen, wenn der Türflügel derart angeordnet ist, daß sein Schwerpunkt auf einer
gedachten Verbindungsgeraden durch die Berührstellen zwischen der jeweiligen Laufrolle
und der Schiene bzw. den Schienen liegt.
[0015] Von besonderem Vorteil ist es ferner, wenn mit dem Laufwerk ein Tragelement zur Abstützung
des Türflügels fest verbunden ist, das wiederum mit diesem in einem der Einleitung
der Gewichtskraft des Türflügels dienenden Verbindungsbereich fest verbunden ist,
der lotrecht zu den Berührstellen zwischen der Laufrolle und der Schiene angeordnet
ist.
[0016] Durch die vorstehenden Maßnahmen kann insbesondere bei starken Beschleunigungen und/oder
Verzögerungen des Türflügels ein Verdrehmoment um die vertikale Drehachse des Zahnrades
vermieden werden, d.h. die Laufrolle wird beim Abbremsen und/oder Beschleunigen seitlich
nicht verdreht. Dadurch ist eine tangentiale Kurvenfahrt möglich, wodurch die Laufrolle
weniger Reibung und weniger Verschleiß ausgesetzt ist. Dieser Effekt kommt um so stärker
zum Tragen, je schwerer die bewegte Masse, insbesondere der Türflügel ist.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung weist das Laufwerk einen Laufwerkskörper
auf, an dem ein Tragelement zur Abstützung des Türflügels um eine Lastdrehachse drehbar
gelagert ist, die relativ zu der Drehachse der Laufrolle drehbar und vorzugsweise
senkrecht zu dieser ausgebildet ist, wobei die Berührstellen zwischen der Laufrolle
und der Schiene linienförmig gestaltet sind und in einer die Lastdrehachse enthaltenden
Ebene angeordnet sind. Durch diese Maßnahmen lassen sich die durch die Gewichtskraft
des Türflügels erzeugten Momente um die Drehachse der Laufrolle, d.h. um eine senkrecht
zu der Drehachse des Zahnrades bzw. der Lastdrehachse ausgebildete Achse noch weiter
minimieren.
[0018] Dadurch resultiert auch eine geringere Belastung des gesamten Verbindungssystems
zwischen dem Antrieb und dem Türflügel und die benötigten Reibflußkräfte in einer
die Drehachse des Zahnrades enthaltenden Vertikalebene normal zu der Drehachse des
Laufrades sind ebenfalls minimiert. Auf diese Weise lassen sich also die auf den Laufwagen,
die Laufrolle und den Türflügel wirkenden Verdrehmomente sowohl um die Drehachse des
Zahnrades als auch um die Drehachse der Laufrolle minimieren.
[0019] Diese Wirkungen lassen sich noch weiter verbessern, wenn die Lastdrehachse desjenigen
Laufwerkes, welches das durch den Antriebsmotor antreibbare Zahnrad enthält, koaxial
zu der Drehachse des Zahnrades angeordnet ist und im Bereich der Laufrolle dieses
Laufwerkes an dem Laufwerkskörper drehbar gelagert ist. Dadurch ist es auch möglich,
die Ausrichtung bzw. Führung des Laufwagens nur über einen Bund der einzigen Laufrolle
zu bewerkstelligen.
[0020] Zweckmäßigerweise ist die Schiene mit einem Führungsprofil gestaltet, auf dem die
Laufrolle abrollen kann, und wobei die Berührungsstellen zwischen der Laufrolle und
der Schiene und die Berührungsstellen zwischen dem Zahnrad und der Zahnreihe ausschließlich
durch einen Führungsprofilteil des Führungsprofils beabstandet angeordnet sind. Auf
diese Weise kann der Abstand zwischen den genannten Berührstellen minimiert werden.
Dadurch lassen sich günstigere Reib- und Momentenverhältnisse erreichen und der Antrieb
benötigt nur einen vergleichsweise kleinen Bauraum.
[0021] Es ist ferner von Vorteil, wenn die Schiene mit einem die Zahnreihe aufweisenden,
vorzugsweise in diese eingeklebten Zahnriemen mit Evolventen-Verzahnung fest verbunden
ist, und daß das mit dem Zahnriemen in Eingriff stehende Zahnrad mit einer passenden
Evolventen-Verzahnung versehen ist. Dadurch lassen sich bessere Eingriffsbedingungen
bei gleichzeitig reduzierten Flankenkräften mit der Folge einer höheren Freßtragfähigkeit
bei reduzierter Reibung erreichen.
[0022] Gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung weist die Laufrolle einen U-förmigen
Auflagequerschnitt zur Abstützung und Führung der Laufrolle auf bzw. an der einen
passenden Auflagequerschnitt aufweisenden Schiene und einen Laufrollenbund auf, der
mit einer sich nach innen in Richtung der Drehachse des Zahnrades erstreckenden Führungsnase
versehen ist. Auf diese Weise lassen sich günstige Reibungsverhältnisse bei einer
Kurvenfahrt erreichen. Auch kann durch die genannten Maßnahmen ein Kippen des Antriebes
bzw. der Laufrolle im Kurvenbereich sicher vermieden werden.
[0023] Zweckmäßigerweise ist der Antriebsmotor auf der von dem Türflügel wegweisenden Seite
des Zahnrades angeordnet. Dadurch können die bisher bekannten horizontalen Traghalteprofile
am oberen und unteren Ende der Schiebetüren entfallen. Die Türflügelaufhängung kann
nunmehr vorteilhaft über Punkthalter realisiert werden, so daß die Transparenz eines
lichtdurchlässigen, insbesondere aus Glas bestehenden Türflügels voll ausgenutzt werden
kann. Auch sind durch die genannten Maßnahmen nunmehr sowohl am oberen Ende der Glastüren
als auch am unteren Ende der Glastüren die gleichen Glas- und Traghalteprofile einsetzbar,
was sowohl unter optischen als auch unter ökonomischen Gesichtspunkten Vorteile bietet.
Schließlich können dieselben Türflügelaufhängungen sowohl für gerade, ebene Türflügel
als auch für gebogene Türflügel, beispielsweise bei gerundeten Anlagen, eingesetzt
werden.
[0024] Durch die vorstehenden Maßnahmen ist also erreicht, daß die Antriebskomponenten nicht
im Bereich des eigentlichen Türflügels mit diesem verbunden sind, sondern quasi außerhalb
des Türflügels, oberhalb desselben angeordnet sind.
[0025] Vorstehende Maßnahmen tragen sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination untereinander
zu einem Antrieb für einen Schiebetürflügel bei, mit dem dieser auf engeren Bewegungsradien
führbar ist und bei dem die wirksamen Momente und der Verschleiß insbesondere im Bereich
der Laufrolle minimiert sind.
[0026] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
[0027] Es zeigen:
- Figur 1:
- Eine dreidimensionale Ansicht des sich über eine einzige Laufrolle an einer Schiene
Rahmenkonstruktion abstützenden Antriebes, mit einer ersten Schiene für die Laufrolle
eines ersten Laufwerkes und mit einer zweiten Schiene für die nicht näher dargestellte
Laufrolle eines zweiten Laufwerkes wie sie vorzugsweise bei Türflügeln von Schiebestapelwänden
eingesetzt werden;
- Figur 2:
- eine Seitenansicht des Antriebes gemäß Figur 1;
- Figur 3:
- einen Querschnitt durch den Antrieb gemäß Figur 1 in einer die Lastdrehachse bzw.
die Drehachse des Zahnrades sowie die Drehachse der Laufrolle enthaltenden Schnittebene;
- Figur 4:
- den Antrieb gemäß Figur 1 für einen kreisbogensegmentförmigen Schiebetürflügel eines
Nachtverschlusses, wie er insbesondere bei Drehtüren Verwendung finden kann;
- Figur 5:
- eine schematische Darstellung einer Türanlage in Form einer Schiebestapelwand mit
Türflügeln in einer Parkposition sowie einen Türflügel in Raumteilerstellung sowie
mehrere Stellungen eines Türflügels im Übergangsbereich;
- Figur 6:
- eine schematische Darstellung eines Ausschnittes einer als Nachtverschluß gestalteten
Türanlage mit einem Schiebetürflügel gemäß Figur 4, der mit einem Antrieb gemäß Figur
1 ausgestattet ist;
[0028] Der in den Figuren gezeigte Antrieb 20 umfaßt einen als Getriebemotor gestalteten
Antriebsmotor 26 und eine von diesem über ein einstufiges Getriebe 70 angetriebene
Zahnscheibe 35. Deren Zähne stehen in Wirkungseingriff mit einem eine Zahnreihe 37
umfassenden Zahnriemen 38. Dieser ist hier in ein U-förmiges Profil einer Schiene
25 eingeklebt. Die Zahnreihe 37 des Zahnriemens 38 weist eine im Querschnitt trapezförmige
Evolventen-Verzahnung 56 auf und die Zähne der Zahnscheibe 35 weisen eine hierzu passende,
im Querschnitt trapezförmige Evolventen-Verzahnung 56 auf.
[0029] Die an einer Rahmenkonstruktion 53, 63 einer Türanlage angeordnete Schiene 25 umfaßt
ein Führungsprofil 34, auf dem sich eine Laufrolle 27 des Laufwerkes 28 des Antriebes
20 geführt abstützt. Der Antriebsmotor 26 und die Laufrolle 27 sind in einem fest
mit dem Türflügel 22, 24 verbundenen Laufwerk 28 aufgenommen, so daß der Antriebsmotor
26, das Laufwerk 28 und der jeweilige Türflügel 22, 24 gemeinsam mittels des Antriebsmotors
26 entlang der Schiene 25 bewegbar sind. Der Antriebsmotor 26 ist auf der von dem
Türflügel 22, 24 wegweisenden Seite der Zahnscheibe 35 angeordnet.
[0030] Die Antriebsachse des Antriebsmotors 26 ist mit einem Ritzel 68 versehen, das in
Wirkeingriff mit einem Zahnkranz 69 steht. Wie insbesondere aus Figur 3 ersichtlich,
ist dieser Zahnkranz 69 mit einem Nabenteil der einen größeren Durchmesser aufweisenden
Zahnscheibe 35, beispielsweise durch Verkleben, verbunden ist. Die Zahnscheibe 35
ist über zwei Lagerringe 62 auf einer Lastwelle 66 um ihre vertikale Drehachse 36
drehbeweglich gelagert. Die Lastwelle 66 ist über zwei beabstandete, oberhalb der
Zahnscheibe 35 angeordnete Lagerringe 62, an einem Laufwerkskörper 50 des Laufwerkes
28 um die Lastdrehachse 52 drehbeweglich gelagert. Dadurch kann die Lastwelle 66 relativ
zu dem Laufwerkskörper 50 und der Laufrolle 27 um die Lastdrehachse 52 gedreht werden,
bzw. umgekehrt.
[0031] Wie insbesondere aus Figur 3 ersichtlich, sind die Lastdrehachse 32 und die Drehachse
36 der Zahnscheibe 35 koaxial angeordnet und sind hier identisch.
[0032] Mit dem Laufwerkskörper 50 ist eine Laufrollenwelle 65 fest verbunden, die senkrecht
zu der Lastwelle 66 oberhalb der Zahnscheibe 35 angeordnet ist. Auf der Laufrollenwelle
65 ist die Laufrolle 27 über ein Kugellager 71 um die Drehachse 33 drehbeweglich aufgenommen.
Diese Drehachse 33 der Laufrolle 27 ist senkrecht zu der Drehachse 36 der Zahnscheibe
35 bzw. zu der mit dieser koaxial fluchtenden Lastdrehachse 52 angeordnet. Mithin
liegen die Drehachse 33 der Laufrolle 27 und die Drehachse 36 der Zahnscheibe 35 bzw.
die Lastdrehachse 52 der Lastwelle 66 in einer gemeinsamen vertikalen Ebene (XY).
[0033] Im Bereich des unteren Endes der ein Tragelement 51 ausbildenden Lastwelle 66 kann
über geeignete Befestigungsmittel der im wesentlichen gerade und vorzugsweise plane
Türflügel 22, hier einer Schiebestapelwand 21, befestigt werden (Figur 5) oder kann
beispielsweise auch ein im Querschnitt kreisbogensegmentförmig oder ähnlich gestalteter
Türflügel 24 eines Nachtverschlusses 23 oder dergleichen dort befestigt sein (Figuren
4 und 6).
[0034] Wie insbesondere aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich, stützt sich die Laufrolle 27
über linienförmige Berührstellen 41 auf dem Führungsprofil 34 der Lauf- und Führungsschiene
25 ab. Diese, einen Lastangriff der Laufrolle 27 auf der Schiene 25 zugeordneten Berührstellen
41, sind in einer die Lastdrehachse 52 enthaltenden vertikalen Ebene (XY) angeordnet.
Wie insbesondere aus Figur 3 ersichtlich, erfolgt die Kraftübertragung von der als
Zahnrad gestalteten Zahnscheibe 35 auf die Zahnreihe 37 des Zahnriemens 38 über vertikale
linienförmige Berührstellen 40. Erfindungsgemäß sind die zur Kraftübertragung von
der Zahnscheibe 35 auf die Zahnreihe 37 dienenden Berührstellen 40 und die einen Lastangriff
der Laufrolle 27 auf der Schiene 25 zugeordneten Berührstellen 41 im wesentlichen
lotrecht angeordnet.
[0035] Wie ebenfalls in Figur 3 gezeigt, ergibt sich durch den Kraftangriff der Zahnscheibe
35 an der Zahnreihe 37 des Zahnriemens 38 eine zugeordnete tangentiale Kraftwirklinie
42. Außerdem ergibt sich bei einem Antrieb des mit dem Türflügel 22 bzw. 24 fest verbundenen
Laufwerkes 28 vermittels des Antriebsmotors 26 zwischen der einzigen Laufrolle 27
des Laufwerkes 28 und der Schiene 25 eine den Berührstellen 41 zugeordnete resultierende
Reibwirklinie 43. Die tangentiale Kraftwirklinie 42 und die resultierende Reibwirklinie
liegen hier im wesentlichen in einer gemeinsamen Ebene 44, die parallel zu einer die
Drehachse 36 der Zahnscheibe 35 enthaltenden Ebene (YZ) ausgebildet ist, d.h. hier
senkrecht zu der Drehachse 33 der Laufrolle 27.
[0036] Wie insbesondere aus Figur 3 ersichtlich, weist die Laufrolle 27 einen U-förmigen
Auflagequerschnitt 58 auf, der durch jeweils zwei seitliche Laufrollenbünde begrenzt
ist. Diese dienen zur seitlichen Führung der Laufrolle 27 auf dem Führungsprofil 34
der Schiene 25, 30; 49. Der außen liegende Laufrollenbund, d.h. der auf der von der
Lastwelle 66 wegweisenden Seite der Laufrolle 27 angeordnete Laufrollenbund 60, weist
im Bereich seines in Richtung der Lastwelle 66 weisenden Wandteils, eine sich nach
innen, in Richtung der Lastwelle 66 erstreckende ringförmige Führungsnase 61 auf.
Diese erhebt sich geringfügig über die umliegenden Wandteile nach innen. Durch diese
Führungsnase 61 ergeben sich insbesondere bei Kurvenfahrten günstige Reibungsverhältnisse
, wobei ein Kippen des Antriebes 20 bzw. der Laufrolle 27 sicher vermieden wird.
[0037] In dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 ist mit der Lastwelle 66 der im Querschnitt
kreisbogensegmentförmige Türflügel 24 eines Nachtverschlusses 23 über ein hier im
Querschnitt S-förmiges Tragelement 54 in einem der Einleitung der Gewichtskraft des
Türflügels 24 dienenden Verbindungsbereich 55 fest verbunden. Dieser Verbindungsbereich
55 ist lotrecht zu den Berührstellen 41 zwischen der Laufrolle 27 und der Schiene
49 angeordnet.
[0038] In Figur 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel betreffend eine mit mehreren Türflügeln
22 gebildete Schiebestapelwand 21 gezeigt. Die Türflügel 22 können aus einer Parkposition,
in der sie Planseite zu Planseite neben- bzw. voreinander anordenbar sind, in eine
Raumteilerposition verschoben werden, in der sie Stirnseite an Stirnseite in einer
Linie bzw. Reihe hintereinander anordenbar sind. Zwischen der Parkposition und der
Raumteilerposition werden die Türflügel 22 in einem Übergangsbereich verschwenkt.
Diesbezüglich ist in Figur 5 ein Türflügel 22 in mehreren Verschiebestellungen gezeigt,
um die dabei auftretenden Lage- und Positionsänderungen insbesondere der jeweils zwei
Laufrollen 27 relativ zu dem Türflügel 22 zu veranschaulichen, wobei die Laufrollen
27 auf jeweils einer der benachbarten Schienen 25 und 30 abrollen können.
[0039] Wie aus den Figuren 5 und 6 ersichtlich, sind der Türflügel 22 der Schiebestapelwand
21 und der Türflügel 24 des Nachtverschlusses 23 jeweils mit 2 Laufwerken 28, 29 bzw.
31, 32 fest verbunden, die jeweils nur eine einzige Laufrolle 27 aufweisen, über die
das Gewicht des betreffenden Türflügels 22, 24 auf den benachbarten beiden Schienen
25, 30 (Figur 5) bzw. der Rundschiene 49 (Figur 6) abgestützt ist.
[0040] Wie aus Figur 6 am Beispiel des Nachtverschlusses 23 ersichtlich, ist der Türflügel
24 derart angeordnet, daß sein Schwerpunkt 47 auf einer gedachten Verbindungsgeraden
48 durch die Berührstellen 41 zwischen der jeweiligen Laufrolle 27 und der Schiene
49 liegt. Dementsprechend ist jeder Türflügel 22 der in Figur 5 gezeigten Schiebestapelwand
21 derart angeordnet, daß sein Schwerpunkt 46 auf einer gedachten Verbindungsgeraden
48 durch die Berührstellen zwischen der jeweiligen Laufrolle 27 und der jeweils zugeordneten
Schiene 25, 30 liegt.
[0041] Jedes Laufwerk 28, 29 ist im Ausführungsbeispiel mit vier kleinen Stützrollen 45
versehen, die an dem Laufrollenkörper 50 befestigt sind und die um parallel zu der
Drehachse 36 der Zahnscheibe 35 angeordnete Drehachsen drehbar sind. Diese Stützrollen
45 sind jeweils in einem gleichen Abstand von der Drehachse 36 radial beabstandet
sowie jeweils in gleichem Abstand zu der jeweils benachbarten Stützrolle 45 angeordnet
sind. Auf diese Weise liegen die Drehachsen der Stützrollen 45 auf den Ecken eines
Vierecks und die gedachten Diagonalen des Vierecks kreuzen sich in der Drehachse 36
der Zahnscheibe 35. Die Stützrollen 45 dienen für eine zusätzliche seitliche Abstützung
des Laufwerkes 28, 29, insbesondere bei Kurvenfahrten.
BEZUGSZEICHEN LISTE
[0042]
- 20
- Antrieb
- 21
- Schiebestapelwand
- 22
- Türflügel von 21 50
- 23
- Nachtverschluß
- 24
- Türflügel von 23
- 25
- Schiene
- 26
- Antriebsmotor
- 27
- Laufrolle 55
- 28
- Laufwerk
- 29
- Laufwerk
- 30
- Schiene
- 31
- Laufwerk
- 32
- Laufwerk 60
- 33
- Drehachse von 27
- 34
- Führungsprofil von 25
- 35
- Zahnscheibe
- 36
- Drehachse von 35
- 37
- Zahnreihe 65
- 38
- Zahnriemen
- 39
- Führungsprofilteil v. 34
- 40
- Berührstelle (Zahnrad / Zahnreihe)
- 41
- Berührstelle 70 (Laufrolle / Schiene)
- 42
- Tangentiale Kraftwirklinie zu 40
- 43
- Resultierende Reibwirklinie zu 41 75
- 44
- Ebene
- 45
- Stützrolle
- 46
- Schwerpunkt von 22
- 47
- Schwerpunkt von 24
- 48
- Gedachte Verbindungsgerade
- 49
- Schiene
- 50
- Laufwerkskörper
- 51
- Tragelement
- 52
- Lastdrehachse
- 53
- Rahmenkonstruktion
- 54
- Tragelement
- 55
- Verbindungsbereich
- 56
- Evolventen-Verzahnung
- 57
- Evolventen-Verzahnung
- 58
- U-förmiger Auflagequerschnitt von 27
- 59
- Auflagequerschnitt von 25, 30; 49
- 60
- Laufrollenbund
- 61
- Führungsnase von 60
- 62
- Lagerring
- 63
- Rahmenkonstruktion
- 64
- Gedachte Verbindungsgerade
- 65
- Laufrollenwelle
- 66
- Lastwelle
- 68
- Ritzel
- 69
- Zahnkranz
- 70
- Getriebe
- 71
- Kugellager
1. Antrieb für einen als Schiebetür ausgebildeten Türflügel, insbesondere für Schiebestapelwände,
Nachtverschlüsse, Rundschiebetüren, Personenschleusen und dergleichen, der sich über
wenigstens eine Laufrolle (27) auf einer Schiene (25, 39) geführt abstützt und mittels
eines Antriebsmotors (26) entlang der Schiene (25, 49) bewegbar ist, wobei der Antriebsmotor
(26) und wenigstens eine Laufrolle (27) in einem fest mit dem Türflügel (22, 24) verbundenen
Laufwerk (28, 31) aufgenommen sind, so daß der Antriebsmotor (26), das Laufwerk (28,
31) und der Türflügel (22, 24) gemeinsam entlang der Schiene (30, 49) verschiebbar
sind, und wobei der Antriebsmotor (26) mit einem um eine vertikale Drehachse (36)
drehbaren Zahnrad (35) wirkverbunden ist, das mit einer sich entlang der Schiene (30,
39) erstreckenden Zahnreihe (37) zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Laufwerk (28, 31) eine einzige Laufrolle (27) aufweist und daß zur Kraftübertragung
von dem Zahnrad (35) auf die Zahnreihe (37) dienende Berührstellen (40) und einem
Lastangriff der Laufrolle (27) auf der Schiene (30, 49) zugeordnete Berührstellen
(41) im wesentlichen lotrecht angeordnet sind.
2. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine den Berührstellen (40) zwischen dem Zahnrad (35) und der Zahnreihe (37) zugeordnete
tangentiale Kraftwirklinie (42) und eine den Berührstellen (41) zwischen der Laufrolle
(27) und der Schiene (30, 49) zugeordnete resultierende Reibwirklinie (43) im wesentlichen
in einer gemeinsamen Ebene (44) liegen, die parallel zu einer die Drehachse (36) des
Zahnrades (35) enthaltenden Ebene ausgebildet ist.
3. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Türflügel (22) derart angeordnet ist, daß sein Schwerpunkt lotrecht unter den
Berührstellen (41) zwischen der Laufrolle (27) und der Schiene (25) angeordnet ist.
4. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Türflügel (22, 24) mit zwei Laufwerken (28, 29; 31, 32) fest verbunden ist, die
jeweils eine einzige Laufrolle (27) aufweisen, über die das Gewicht des Türflügels
(22, 24) auf einer Schiene (49) oder mehreren benachbarten Schienen (25, 30) abgestützt
ist.
5. Antrieb nach einem der Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Türflügel (24) derart angeordnet ist, daß sein Schwerpunkt (46, 47) auf einer
gedachten Verbindungsgeraden (48, 64) durch die Berührstellen (41) zwischen der jeweiligen
Laufrolle (27) und der Schiene (49) bzw. den Schienen (25, 30) liegt.
6. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Laufwerk (28, 29; 31, 32) einen Laufwerkskörper (50) aufweist, an dem ein Tragelement
(51, 54) zur Abstützung des Türflügels (22, 24) um eine Lastdrehachse (52) drehbar
gelagert ist, die relativ zu der Drehachse (33) der Laufrolle (27) drehbar und vorzugsweise
senkrecht zu dieser ausgebildet ist, wobei die Berührstellen (41) zwischen der Laufrolle
(27) und der Schiene (25, 49) linienförmig gestaltet sind und in einer die Lastdrehachse
(52) enthaltenden Ebene (XY) angeordnet sind.
7. Antrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lastdrehachse (52) koaxial zu der Drehachse (36) des Zahnrades (35) angeordnet
ist und im Bereich der Laufrolle (27) dieses Laufwerkes (28, 29; 31, 32) an dem Laufwerkskörper
(50) drehbar gelagert ist.
8. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Laufwerk (31, 32) ein Tragelement (54) zur Abstützung des Türflügels (24)
fest verbunden ist, das mit diesem in einem der Einleitung der Gewichtskraft des Türflügels
(24) dienenden Verbindungsbereich (55) fest verbunden ist, der lotrecht zu den Berührstellen
(41) zwischen der Laufrolle (27) und der Schiene (49) angeordnet ist.
9. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiene (25, 30; 49) mit einem Führungsprofil (34) gestaltet ist, auf dem die
Laufrolle (27) abrollen kann, und wobei die Berührungsstellen (41) zwischen der Laufrolle
(27) und der Schiene (25, 30; 49) und die Berührstellen (40) zwischen dem Zahnrad
(35) und der Zahnreihe (37) ausschließlich durch einen Führungsprofilteil(39) des
Führungsprofils (34) beabstandet sind.
10. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiene (25, 30; 49) mit einem die Zahnreihe (37) aufweisenden Zahnriemen (38)
mit Evolventen-Verzahnung (56) fest verbunden ist, und daß das mit dem Zahnriemen
(38) in Eingriff stehende Zahnrad (35) mit einer passenden Evolventen-Verzahnung (57)
versehen ist.
11. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufrolle (27) einen U-förmigen Auflagequerschnitt (58) zur Abstützung und Führung
der Laufrolle (27) auf bzw. an der einen passenden Auflagequerschnitt (59) aufweisenden
Schiene (25, 30; 49) und einen Laufrollenbund (60) aufweist, der mit einer sich nach
innen, in Richtung der Drehachse (36) des Zahnrades (35) erstreckenden Führungsnase
(61) versehen ist.
12. Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor (26) auf der von dem Türflügel (22, 24) wegweisenden Seite des
Zahnrades (35) angeordnet ist.