[0001] Die Erfindung betrifft die Steuerung für einen Rohrantrieb eines Beschattungs- oder
Verdunkelungselements, wie zum Beispiel Sonnenschutzbehanges aus textilem Material,
oder eines Rollladens, wobei das Beschattung- oder Verdunkelungselement auf einer
Wickelwelle aufrollbar ist und eine Abschlussschiene sowie gegebenenfalls einen Verriegelungsmechanismus
für die abgerollte Stellung aufweist, wobei die Steuerung mit einem Befehlsgeber zum
Starten der Aufroll- oder der Abrollbewegung versehen ist.
[0002] Als Beschattungselemente kommen Sonnenschutzbehänge - sie werden auch Screens genannt
-, wie beispielsweise Markisen, Jalousien oder dergleichen Sonnenschutzsysteme in
Betracht, bei welchen anstelle eines Rollladens ein Blendschutz mittels eines Tuches
erreicht wird. Das Tuch ist dabei an seinem einen Ende an einer Abschlussschiene eingefasst,
welche seitlich in zugeordneten bauwerkseitigen Schienen geführt ist. Am anderen Ende
ist das Tuch an einer Welle fixiert, deren Drehbewegung zu einer Aufroll- oder Abrollbewegung
führt.
[0003] Um bei abgerollter Stellung störende Klappergeräusche durch Wind zu vermeiden, ist
ein an sich bekannter Verriegelungsmechanismus für die Abschlussschiene vorgesehen.
Dabei können zum Beispiel schwenkbare Elemente oder Haken an der Abschlussschiene
mit stationären Rastelementen in den Führungsschienen zusammenwirken. Die Verriegelung
erfolgt dann so, dass die Haken der Abschlussschiene beim Abrollen des Tuches über
die stationären Rastelemente in den Führungsschienen hinweg fahren und dann bei einer
kurzen Reversierbewegung des Tuches in den Rastelementen einrasten, wodurch die Abschlussschiene
gestoppt und das Tuch durch die Weiterbewegung des Motors gespannt und gestrafft wird.
Dieses Spannen kann immer nur durch eine Gegenbewegung erfolgen.
[0004] Zur Betätigung eines solchen Verriegelungsmechanismus wird die Abschlussschiene in
eine untere Stellung verfahren. Der Antrieb wird umgepolt, wodurch der Antrieb rückwärts
läuft, die Verriegelungselemente einrasten und der Stoff gespannt wird. Die einzelnen
Verfahrbewegungen des Tuches werden beim Stand der Technik über externe Steuerungen
mit vorgegebenen Zeitkonstanten realisiert.
[0005] Nachteilig bei diesem Stand der Technik ist, dass der Antrieb und die Steuerung stets
auf die jeweiligen Gegebenheiten eingestellt werden müssen. Oft ist dabei keine ausreichende
Prozesssicherheit gegeben. Auch erweist sich die Einstellung für den Monteur - gerade
wenn es sich nicht um geschultes Personal handelt - als recht schwierig und zeitaufwendig.
Ein weiterer Nachteil ist die Beanspruchung des Tuches, welches mit dem Nennmoment
des Antriebs belastet wird. Durch diese starken Dehnungen verliert das Tuch seine
Elastizität und kann überdehnt werden.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Steuerung eines Antriebs für ein Beschattungs-
oder Verdunklungselement vorzuschlagen, der einerseits auch für ungelernte Monteure
leicht einstellbar ist und andererseits auch im langjährigen Betrieb das Beschattungs-
beziehungsweise Verdunkelungselement nicht überdehnt.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst von einer Steuerung, bei der der Antrieb
bei nur einer Betätigung des Befehlsgebers, positionsabhängig und/oder momentenabhängig
zwei Drehbewegungen in unterschiedliche Richtungen durchführt.
[0008] Die Erfindung weist also zwei Besonderheiten gegenüber den Steuerungen nach dem Stand
der Technik auf. Zum einen fährt die Steuerung ganz gleich, ob eine Aufbewegung oder
eine Zubewegung gewünscht ist, den Beschattungs- oder Verdunklungselement stets in
zwei Richtungen, wenn die abgerollte End- oder die vorgesehene Verriegelungslage erreicht
ist. Zum anderen hängt die Aufeinanderfolge der Drehbewegungen (auf-ab oder ab-auf)
nicht allein von der Schalterstellung beziehungsweise Stellung des Befehlsgebers ab,
sondern auch davon, wo sich das Beschattungs- oder Verdunklungselement (genauer gesagt
seine Abschlussschiene) gerade befindet (Positionssteuerung), oder welchen Widerstand
seine Weiterbewegung dort erfordert (Momentensteuerung).
[0009] Während bei einfachen Steuerungen das Zufahren des aufgerollten Behanges durch Verstellen
eines Schalters in die Zu-Stellung und eine Drehbewegung der Wickelrolle nur in die
Abrollrichtung erfolgt, wird erfindungsgemäß beim Verstellen des Befehlsgebers oder
des Schalters in die Zu-Stellung ein Abfahren und dann ein positions- oder momentengesteuertes
Auffahren in der Nähe der Endlage oder der Verriegelungsposition durchgeführt.
[0010] Während bei einfachen Steuerungen das Auffahren des abgerollten Behanges durch Verstellen
des Schalters in die Auf-Stellung und durch eine alleinige Drehbewegung der Wickelrolle
nur in die Aufrollrichtung erfolgt, erfolgt erfindungsgemäß beim Verstellen des Befehlsgebers
in die Auf-Stellung aus einer Verriegelungsstellung erst ein kurzes, positions- oder
momentengesteuertes Abfahren und ein darauffolgendes Auffahren.
[0011] Anstelle der Zeitsteuerung nach dem oben genannten Stand der Technik wird erfindungsgemäß
eine Positionssteuerung und/oder eine Momentensteuerung verwendet, wodurch die bauseitige
Ersteinstellung wesentlich einfacher wird - sie kann nämlich in der Regel schon vom
Werk vorgegeben sein. Zudem wird ein Überdehnen des Beschattungselementes durch fehlerhafte
Einstellungen vermieden. Der Antrieb zieht nämlich nicht mit dem Nennmoment des Motors
am Beschattungselement, sondern dehnt ihn nur um eine gewisse, werkseitig vorgegebene
Strecke oder bis zu einem werkseitig vorgegebenen Maximalmoment, wodurch beziehungsweise
Stoff nicht überlastet wird, aber dennoch ausreichend gespannt ist, um Flatter- und
Klapperbewegungen durch den Wind zu vermeiden.
[0012] Erfindungsgemäß werden die Stoppbefehle oder die Wendebefehle nicht zeitgesteuert,
sondern positions- oder momentengesteuert gegeben. Positionssteuerung heißt, dass
die Steuerung die Position des Beschattungs- beziehungsweise Verdunkelungselementes
Behangs oder der Abschlussschiene misst und diese als Stellgröße (als Auslöser für
ein Um- oder Abschalten) benutzt. Momentensteuerung heißt, dass das Drehmoment des
Antriebs gemessen wird und als Stellgröße dient. Die Momentensteuerung ist besonders
materialschonend, da ein einmal voreingestellter Spannungswert nie überschritten wird.
[0013] Jede Steuerung kann für sich allein verwendet werden:
- Bei der Positionssteuerung fährt das Beschattungs- oder Verdunkelungselement jeweils
bis zu bestimmten Positionen.
- Bei der Momentensteuerung verfährt das Beschattungs- oder Verdunkelungselement, bis
ein gewisser Widerstand gegen Weiterbewegung auftritt.
[0014] Auch eine Kombination aus beiden Steuerungen ist möglich. So kann das Beschattungs-
oder Verdunkelungselement bis zu einer bestimmten Position verfahren werden und dann
(nach dem Einrasten) bis zu einer bestimmten Position oder bis zu einem bestimmten
Kraftaufwand (Moment) zurückgezogen werden.
[0015] Zur Positions- oder Momentenmessung des Beschattungsbeziehungsweise Verdunkelungselement
oder der Abschlussschiene können prinzipiell alle dafür geeigneten Geräte oder Sensoren
eingesetzt werden. So kann die Position direkt mechanisch, optisch, elektrisch (über
Schalter) oder indirekt (über den Verfahrweg, die Drehbewegung oder über das aufzubringende
Drehmoment) ermittelt werden. Die Messung des aufzubringenden Moments kann über Kraftmesser
oder Federn erfolgen. Der Antrieb ist ein elektrischer Rohrmotor verwendet, der samt
Getriebe in der Wickelwelle untergebracht ist. Dies ist eine weit verbreitete Technik,
die sich in vielen Markisen oder Rolltoren bewährt hat.
[0016] Ersichtlich ist die Erfindung auch auf Rolläden anwendbar.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform sind Inkrementalgeber auf der Wickelwelle zur
Positionsbestimmung vorgesehen. Dies erlaubt eine besonders günstige und genaue Positionsbestimmung.
Eventuell auftretende Längungen werden automatisch ausgeglichen, zum Beispiel mittels
einer Differenzermittlung zwischen einer oberen definierten Stellung und einer unteren
definierten Stellung des Beschattungs- oder Verdunkelungselementes.
[0018] Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die Wickelwelle oberhalb der Gebäudeöffnung,
also des Fensters oder der Tür, angeordnet, so dass beim Abrollen des Beschattungs-
oder Verdunkelungselementes diese Gebäudeöffnung von der Schwerkraft geschlossen,
beispielsweise der Screen also zugefahren wird, und beim Aufrollen der Screen aufgefahren
wird. Ebenso ist es möglich, diese Anordnung umzukehren, so dass die Wickelwelle unterhalb
des Fensters liegt und das Beschattungselement nach oben hin aufgezogen wird und dabei
die Gebäudeöffnung verschließt. In diesem Fall kann selbstverständlich nicht die Schwerkraft
die treibende Kraft sein, sondern ein Motor muss mittels eines Zugseils die Abschlussschiene
mit dem Behang aus der aufgewickelten Stellung hochziehen. Ebenso ist es möglich,
dass die Wickelwelle links oder rechts der Öffnung angebracht ist und der Vorhang
durch eine seitliche Bewegung zugezogen wird.
[0019] Nach einer weiteren Ausführung der Erfindung sind links und rechts der Gebäudeöffnung
Führungsschienen für die Abschlussschiene und/oder für das Beschattungsbeziehungsweise
Verdunkelungselement vorgesehen. Eine Führung der Abschlussschiene empfiehlt sich
bei längeren Laufwegen, insbesondere bei großen Fenstern oder Türen, damit eine Sicherheit
und Definiertheit des Verfahrweges gegeben ist. Eine Führung des Behangstoffes in
der Seitenschiene dichtet auch seitlich gegenüber der Sonnenstrahlung ab und erlaubt
bei entsprechenden Stoffen sogar ein absolutes Verfinstern des Raumes hinter dem Fenster.
[0020] Nach einer weiteren Ausführung der Erfindung wird ein an sich bekannter Rastmechanismus
verwendet, der bei Drehrichtungswechsel verriegelt oder löst. Solche Rastmechanismen
sind aus Kugelschreibern oder von Schranktüren mit vertikaler Achse, wie sie besonders
in Küchen Verwendung finden, in unterschiedlichsten Ausführungen bekannt. Ein Darübergleiten
in eine Richtung ist immer möglich (Öffnen), während beim Darübergleiten in der anderen
Richtung (Schließen) einmal gesperrt ist (Einrasten zum Offenhalten) und das nächste
Mal freigegeben ist (Schließen).
[0021] Bevorzugt wird ein Rastmechanismus verwendet, der eine federbelastete, verschwenkbare
Nocke auf jeder Seite der Abschlussschiene aufweist. Diese Nocke arbeitet mit einer
gebäudeseitigen Nase als Rastelement zusammen, die ein Darübergleiten der Nocke in
einer Richtung (abwärts) stets erlaubt, während eine Bewegung in der anderen Richtung
(aufwärts) je nach Stellung der Nocke entweder zu einer Verriegelung führt oder ein
Darübergleiten zulässt. Die Verriegelungsposition und die Endpositionen sind normalerweise
in der Nähe der abgerollten Endstellung vorgesehen. Dies bedeutet, dass das Beschattungs-
bzw. Verdunkelungselement über weite Strecken seines Verfahrweges völlig ungestört
aufoder zurollbar ist, während eine Verriegelung in der Endstellung erfolgt. Möglich
ist jedoch auch, dass Stoppmöglichkeiten an Zwischenstellungen vorgesehen sind, so
dass der Behang auch dort verriegelt werden kann. So kann zum Beispiel in der Hälfte
des Verfahrweges eine Verriegelung vorgesehen sein, so dass das Beschattungs- bzw.
Verdunkelungselement teilweise abschattet, aber noch ausreichend Licht durchlässt.
[0022] In einer weiteren Ausführung der Erfindung leiten die Sensoren für die Position ihre
Informationen an eine Auswerteschaltung, die ihrerseits Stromwendemittel, beispielsweise
Wechselrelais, betreibt, die dem Motor den Strom in der gewünschten Polung für eine
Auf- oder Abfahrt zuführen.
[0023] Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich anhand des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles. Dabei
bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in
beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch
unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
[0024] Es zeigen:
- Figuren 1 bis 4
- einen erfindungsgemäßen Bewegungsablauf beim Zufahren eines Sonnenschutzbehanges und
- Figuren 5 bis 7
- einen erfindungsgemäßen Bewegungsablauf beim Auffahren des gleichen Sonnenschutzbehanges
und
- Figur 8
- eine Ausführung einer erfindungsgemäßen Steuerung.
[0025] Die Figuren 1 bis 4 zeigen jeweils einen Sonnenschutzbehang oder Screen 2, der auf
einer oberhalb der Gebäudeöffnung (Fenster oder Tür) angeordneten Wickelwelle 4 aufgerollt
ist und an seinem unteren Ende eine Abschlussschiene 6 aufweist. Zum Durchführen der
Aufroll- und der Abrollbewegung ist ein Motor 8 in der Wickelwelle 4 vorgesehen. Die
Bauelemente Getriebe und Steuerung sind hier nicht gezeichnet. Die Abschlussschiene
6 ist in zwei Führungsschienen 10 geführt, die links und rechts der Gebäudeöffnung
angebracht sind. Mit den Bezugszeichen P1, P2, P3 und P4 sind vier Positionen der
Abschlussschiene 6 gezeigt, wobei P1 der aufgewickelten Position entspricht und sich
die Positionen P2, P3 und P4 in der Nähe der heruntergefahrenen Endstellung befinden.
[0026] In Figur 1 ist der Screen 2 in einer mittleren Stellung gezeigt. Die Gebäudeöffnung
ist ungefähr halb verdeckt, und der Behang 2 wird durch eine Drehbewegung des Motors
8 nach unten zugefahren. Diese Drehbewegung zum Zufahren wurde durch Betätigen eines
nicht gezeigten Schalters ausgelöst.
[0027] Figur 2 zeigt den Behang 2 etwas später, nämlich nach einer weiteren Zufahrt, nach
der die Abschlussschiene 6 die Position P2 passiert hat und in die Stellung P3 gelangt
ist. In dieser Stellung wird der Motor 8 erfindungsgemäß von der Steuerung angehalten.
Der Behang 2 bleibt dann (positionsgesteuert) stehen. Diese Stellung (Position P3)
ist so weit unten, dass sich die Verriegelungsnocken des Verriegelungsmechanismus
der Abschlussschiene 6 bereits unterhalb der gebäudefesten Nasen liegen, die ein "Hochschnappen"
des Vorhangs verhindern.
[0028] Fig. 3 zeigt den weiteren Ablauf der Zufahrbewegung. Erfindungsgemäß polt die Schaltung
den Strom zum Motor 8 nach dem Abstoppen in Position P3 um, wodurch der Behang 2 wieder
ein Stück aufgezogen wird. Nun - bei dieser Gegenbewegung - greifen die Nasen in die
ortsfesten Verriegelungselemente und der Stoff des Behangs 2 wird durch die kurze
Weiterbewegung des Motors 8 in Auffahrrichtung gespannt.
[0029] In der Stellung, die in Figur 4 gezeigt ist, befindet sich die Abschlussschiene in
der Position P2, die Verriegelung ist verrastet und hindert die Abschlussschiene 6
am weiteren Hochfahren. Hier stoppt die Steuerung den Motor entweder positionsgesteuert
oder beim Erreichen eines bestimmten Maximalmoments. Der Stoff ist mit einer vorgegebenen
Spannung gedehnt und ist dadurch gegen Klappern und andere Windgeräusche geschützt.
Dies ist gleichzeitig die Endstellung für den heruntergefahrenen Behang 2.
[0030] Die Abfolge des Herunterfahrens und des kurzen Hochfahrens und Spannens erfolgt erfindungsgemäß
selbsttätig und positionsoder momentengesteuert, ohne dass die Bedienerperson am Schalter
18 bleiben, reagieren oder umschalten muss. Durch den geringen Abstand von P2 und
P3 ist nur ein kurzer, werksseitig vorgegebener Verfahrweg in Gegenrichtung (oder
eine Verdrehung bis zu einem voreingestellten Drehmoment) vorgegeben, so dass ein
übermäßiges Belasten oder Dehnen des Stoffes des Behangs 2 vermieden wird.
[0031] Die Figuren 5 bis 7 zeigen drei unterschiedliche Stellungen des Behangs 2 beim Auffahren
(Öffnen) mittels einer erfindungsgemäßen Steuerung.
[0032] In Fig. 5 ist der Beginn der Auffahrbewegung gezeigt. Bei Betätigung des Schalters
18 in Richtung "auf" gibt die Steuerung dem Motor 8 erstmals den Befehl "abwärts"
zu fahren, so dass sich die Abschlussschiene 6 des Behangs 2 von Position P2 in die
Position P4 bewegt, die noch ein Stück unter der Position P3 liegt. Dabei entriegelt
der Mechanismus. Die hemmenden Nocken werden so umgeklappt, dass sie beim späteren
Vorbeifahren an den Positionen P2 oder P3 nicht in die Nasen eingreifen, sondern darüber
gleiten.
[0033] Fig. 6 zeigt die Stellung der Abschlussschiene 6 des Behangs 2 in der untersten Stellung
P4. Beim Erreichen dieser Position P4 stoppt die Steuerung den Motor 8 (in diesem
Beispiel also durch eine Positionssteuerung) und polt über ein Relais oder anderweitig
gesteuert den Strom so um, dass der Motor 8 seine Drehrichtung wechselt. Auch hier
ist wieder zu erkennen, dass die Ab- und Aufbewegungen nicht zeit- oder gar vom Benutzer,
sondern automatisch gesteuert werden.
[0034] Es beginnt die eigentliche Aufwärtsbewegung. Dies ist in Figur 7 gezeigt. Der Behang
2 wird auf seine Wickelwelle 4 aufgewickelt und gibt die Gebäudeöffnung frei. Die
Abschlussschiene 6 bewegt sich nach oben bis in die Position P1, in der der Motor
8 gestoppt wird und die Aufbewegung des Behangs 2 beendet ist. Auch hier ist wieder
eine Positionssteuerung ("oben angekommen") oder eine Momentensteuerung ("geht mit
vertretbarer Kraft nicht mehr weiter") einsetzbar.
[0035] Neben der einfachen und materialschonenden Bedienung des Behangs während der Benutzungsdauer
ist auch die Ersteinstellung einfacher als beim Stand der Technik. Da dort nicht im
Reversierbetrieb über Momentenänderungen oder Positionserfassung gearbeitet wird,
sondern über Zeitkonstanten, müssen bei der Ersteinstellung die einzelnen Zeitkonstanten
eingelernt werden (Laufzeit von oben nach unten, Laufzeit von unten bis einige cm
über der Verriegelung, Laufzeit etwas über der Verriegelung bis in die Entriegelung).
[0036] Bei der Erfindung hingegen fährt der Monteur zur Ersteinstellung die obere Endlage
an. Beispielsweise mittels der dort auftretenden Momentenänderung erkennt der Antrieb
die obere Position P1 automatisch. Dann fährt der Monteur den Antrieb über die Position
P3 in die Verriegelung. Dort erkennt die Schaltung mittels Momentänderung die untere
Position P2. Die Positionen P3 und P4 setzt der Antrieb nun automatisch. Beim Stand
der Technik müssen die Monteure daher zusätzlich den Weg zwischen Position P1 und
Position P4 einstellen.
[0037] Fig. 8 zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Steuerung. Eine elektromechanische
Einheit zum Öffnen und Schließen eines Sonnenschutzbehanges (Screen 2) besteht aus
einer Motorgetriebeeinheit 12 und einer Steuereinheit 14, die zusammen in einem Gehäuse
16 montiert sind. Dieses Gehäuse 16 kann sich bevorzugt in der Wickelwelle für den
Screen 2 befinden. Vorgesehen ist weiterhin ein sich außerhalb des Gehäuses 16 befindlicher
Befehlsgeber, hier der Schalter 18, mit dem der Bediener das Öffnen oder das Schließen
des Screen 2 veranlassen kann. Die Steuereinheit 14 ist nochmals vergrößert gezeichnet
und enthält einen Mikroprozessor (µ-Controller) mit Festspeicher (ROM) sowie einen
beschreibbaren, nichtflüchtigen Speicher (E 2 Prom). Der Mikroprozessor hat einen
Eingang für die Daten des Inkrementaufnehmers, kennt damit die Stellung des Screens
2, und erhält Befehle von der Befehlsaufnahmelogik. Der Ausgang des Mikroprozessors
ist mit einer Stromwendelogik verbunden.
[0038] Ein einziger am Schalter 18 abgesetzter Fahrbefehl ("auf" oder "ab") veranlasst die
Steuereinheit 14, den Behang an bestimmte Positionen (P1 bis P4) zu verfahren und
dabei die Drehrichtungen zu wechseln, wie weiter oben beschrieben wurde. Dabei waren
die Positionen zuvor der Steuereinheit 14 in Zusammenhang mit dem alleinigen Einlernen
der Endpositionen des Behangs mitgeteilt und im nichtflüchtigen Speicher (E 2 Prom)
hinterlegt worden. Die Steuereinheit 14 veranlasst die Motorgetriebeeinheit 12, einen
Drehbefehlszyklus einzuleiten, der aus mindestens zwei Drehbewegungen undefinierter
Dauer mit unterschiedlicher Drehrichtung besteht. Seine Start- und Endbedingungen
können positionsabhängig und/oder momentenabhängig sein.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 2 -
- Beschattung- oder Verdunkelungselement
- 4 -
- Wickelwelle
- 6 -
- Abschlussschiene
- 8 -
- Motor
- 10 -
- Führungsschiene
- 12 -
- Motorgetriebeeinheit
- 14 -
- Steuereinheit
- 16 -
- Gehäuse
- 18 -
- Schalter
- P1 -
- Position
- P2 -
- Position
- P3 -
- Position
- P4 -
- Position
1. Steuerung für einen Rohrantrieb eines Beschattungs- oder Verdunkelungselements, wie
zum Beispiel Sonnenschutzbehanges aus textilem Material (Screen 2), oder eines Rollladens,
wobei das Beschattung- oder Verdunkelungselement auf einer Wickelwelle (4) aufrollbar
ist und eine Abschlussschiene (6) sowie gegebenenfalls einen Verriegelungsmechanismus
für die abgerollte Stellung aufweist, wobei die Steuerung mit einem Befehlsgeber (18)
zum Starten der Aufroll- oder der Abrollbewegung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb bei nur einer Betätigung des Befehlsgebers (18) positionsabhängig und/oder
momentenabhängig wenigstens zwei Bewegungen in unterschiedliche Richtungen durchführt.
2. Steuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohrantrieb einen elektrischen Motor (8), insbesondere einen in der Wickelwelle
(4) angeordneten Rohrmotor, aufweist.
3. Steuerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickelwelle (4) oberhalb der Gebäudeöffnung angeordnet ist und dass beim Abrollen
über die Gebäudeöffnung das Beschattung- oder Verdunkelungselement (2) von der Schwerkraft
zugefahren und beim Aufrollen von der Motorkraft aufgefahren wird.
4. Steuerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass links und rechts der Gebäudeöffnung Führungsschienen (10) für die Abschlussschiene
(6) und/oder für das Beschattungs- oder Verdunkelungselement (2) vorgesehen sind.
5. Steuerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verriegelungsmechanismus beim Drehrichtungswechsel verriegelt oder löst.
6. Steuerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Positionsbestimmung ein Inkrementalgeber vorgesehen ist.
7. Steuerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Auswerteschaltung und Wechselrelais für die Ansteuerung des Motors (8) vorgesehen
sind.
8. Steuerung für einen Rohrantrieb eines Beschattungs- oder Verdunkelungselements, wie
zum Beispiel Sonnenschutzbehanges aus textilem Material (Screen 2), oder eines Rollladens,
wobei das Beschattung- oder Verdunkelungselement auf einer Wickelwelle (4) aufrollbar
ist und eine Abschlussschiene (6) sowie gegebenenfalls einen Verriegelungsmechanismus
für die abgerollte Stellung aufweist, wobei die Steuerung mit einem Befehlsgeber (18)
zum Starten der Aufroll- oder der Abrollbewegung versehen ist, gekennzeichnet durch eine Steuereinheit (14) mit einem beschreibbaren, nichtflüchtigen Speicher (E 2 Prom)
zum Hinterlegen von Positionen (P1 bis P4) einer Abschlussschiene des Beschattungs-
oder Verdunkelungselementes (2) und mit einer Logik zum Durchführen eines Drehbefehlszyklusses,
die mindestens zwei unterschiedlichen Drehbewegungen bei einem einzigen Steuerbefehl
durchführt.