(19)
(11) EP 1 319 810 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.06.2003  Patentblatt  2003/25

(21) Anmeldenummer: 02027805.7

(22) Anmeldetag:  12.12.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F01M 9/10, F01M 1/08, F01M 11/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO

(30) Priorität: 14.12.2001 DE 10161610

(71) Anmelder: MAN NUTZFAHRZEUGE AG
80995 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Möller, Heribert
    91623 Sachsen (DE)
  • Türk, Jens
    90592 Schwarzenbruck (DE)

   


(54) Brennkraftmaschine mit Kolbenkühlung und Schmierung eines Ventiltriebes


(57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Brennkraftmaschine mit Kolbenkühlung und Schmierung eines Ventiltriebes. Die Kolben von Brennkraftmaschinen bedürfen einer Kühlung durch Ölspritzdüsen 4. Gleichzeitig müssen die Rollenstößel 2 für die Betätigung der Stößelstangen geschmiert werden. Erfindungsgemäß wird die Doppelfunktion dadurch erfüllt, daß die Ölspritzdüsen 4 und die Schmierdüsen 5 in koaxiale erste und zweite Bohrungen 7, 8 eingebaut sind, wobei erste Bohrungen für den Einbau der Ölspritzdüsen 4 von Innenraum des Kurbelgehäuses ausgehen und im Ölkanal 6 münden und zweite Bohrungen 8 zur Versorgung von Rollenstößeln 2 mit Schmieröl vom Ölkanal 6 ausgehen und in Stößelführungen 9 münden, daß in die ersten Bohrungen 7 die Ölspritzdüsen 4 orientiert eingebaut sind und daß in die zweiten Bohrungen 8 die Schmierdüsen 5 eingebaut sind, welche gleichzeitig der Verdrehsicherung dienen. Die erfindungsgemäße Anordnung der Ölspritzdüsen 4 und der Schmierdüsen 5 erlaubt eine exakte Positionierung der Ölspritzdüsen 4 und eine einfache Montage derselben. Gleichzeitig wird die Schmierung der Rollenstößel 2 sichergestellt und deren Verdrehsicherung gewährleistet.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Brennkraftmaschine gemäß dem Gattungsbegriff des Patentanspruches 1.

[0002] Für die Kühlung von Kolbenböden ist es üblich Ölspritzdüsen vorzusehen. Die Ölspritzdüsen werden positioniert auf der Innenseite eines Kurbelgehäuses befestigt und über einen das Kurbelgehäuse achsparallel zur Kurbelwelle durchdringenden Ölkanal mit Schmieröl versorgt. Über diesen Ölkanal werden auch die Schmierdüsen für die Schmierung der Ventilstößel versorgt. Die Ölspritzdüsen und die Schmierdüsen sind in getrennten Bohrungen angeordnet was natürlich eine Vielzahl an Bohrungen erforderlich macht. Um eine einwandfreie Kühlung der Kolbenböden sicherzustellen ist eine exakte Positionierung der Ölspritzdüsen unabdingbar, was bei der Montage Schwierigkeiten bereitet. Ferner stellt die Vielzahl von Bohrungen für die Ölspritzdüsen und die Schmierdüsen einen hohen Fertigungsaufwand dar.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde den Fertigungsaufwand für die Anbringung der Ölspritzdüsen und der Schmierdüsen möglichst gering zu halten und dies ohne die Funktionalität dieser Teile zu beeinträchtigen.

[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1.

[0005] Dadurch, daß für die Ölspritzdüsen und die Schmierdüsen konzentrische Bohrungen vorgesehen sind und diese Bohrung zugleich den Ölkanal durchdringen, wird eine Vielzahl Bohrungen eingespart.

[0006] Eine vorteilhafte Weiterbildung ist Anspruch 2 zu entnehmen.

[0007] Dadurch, daß der Umfangsmantel der Schmierdüse zugleich der Verdrehsicherung dient wird ein gesondertes Bauteil für diese Funktion eingespart. Es ist ohne weiteres einzusehen, daß eine separate Verdrehsicherung aus Platzgründen nicht leicht anzuordnen ist.

[0008] Eine weitere vorteilhafte Ausbildung kann Anspruch 3 entnommen werden.

[0009] Die in die ersten Bohrungen eingesetzten Ölspritzdüsen werden mittels einer Lasche und nur einer Schraube sowohl öldicht gehalten als auch gegen Verdrehung gesichert.

[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand von Zeichnungen dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1
einen Querschnitt mit Ölspritzdüse und Schmierdüse
Fig. 2
eine Innenansicht des Kurbelgehäuses mit Ölspritzdüse und einer Lasche zur Befestigung derselben am Kurbelgehäuse


[0011] Figur 1 zeigt als Beispiel einen Querschnitt durch einen V-Motor. Dargestellt ist eine Zylinderbank 1. Der Ventiltrieb besteht aus einem Rollenstößel 2 mit Nockenwelle 3. Die Stößelstange ist hier nicht dargestellt.

[0012] Zur Kühlung eines Kolbens ist eine Ölspritzdüse 4 vorgesehen, welche gegen den Kolbenboden gerichtet ist. Die Versorgung der Ölspritzdüse 4 und einer Schmierdüse 5 mit Öl erfolgt über einen gemeinsamen Ölkanal 6 der die gesamte Zylinderbank 1 achsparallel zu einer Kurbelwelle durchdringt.

[0013] Erfindungsgemäß werden die Ölspritzdüse 4 und Schmierdüse 5 in konzentrische Bohrungen 7, 8 eingebracht, welche vom Inneren des Kurbelgehäuses ausgehen und den Ölkanal 6 durchdringen und in einer Stößelführung 9 enden. Die Ölspritzdüse 4 wird in eine vom Kurbelgehäuse ausgehende und im Ölkanal 6 mündende erste Bohrung 7 eingebaut, die Schmierdüse 5 in eine vom Ölkanal 6 ausgehende und in der Stößelführung 9 mündende zweite Bohrung 8 eingebaut.

[0014] Die Schmierdüse 5 dient mit ihrem Umfangsmantel der Führung des Rollenstößels 2, der zu diesem Zweck an seinem Stößelmantel 10 eine Längsnut 11 aufweist in welcher der Umfangsmantel der Schmierdüse 5 gleitet und den Rollenstößel 2 vor einer Verdrehung schützt. Zur Befestigung kann die Schmierdüse 5 in die zweite Bohrung 8 eingeschraubt oder eingepreßt werden. Die Schmierdüse 5 versorgt über eine Bohrung 14 den Rollenstößel 2 mit Schmieröl.

[0015] Die Ölspritzdüse 4 ist zu ihrer Befestigung und gleichzeitigen Positionierung mit einer Lasche 12 verbunden. Die Lasche 12 wiederum wird mittels einer Schraube 13 (Fig. 2 ) am Kurbelgehäuse befestigt. Die Lasche 12 stellt eine Verdrehsicherung der Ölspritzdüse 4 dar.

[0016] Zur Abdichtung der Ölspritzdüse 4 dient ein zylindrischer Absatz 15 der in die erste Bohrung 7 ragt. Gehalten wird die Ölspritzdüse 4 von der Schraube 13. (Fig. 2).

[0017] In der Fig. 2 ist eine Innenansicht des Kurbelgehäuses dargestellt. Die Ölspritzdüse 4 wird mittels der Schraube 13 und Lasche 12 am Kurbelgehäuse befestigt und gegen Verdrehung gesichert. Die vorgefertigte Einheit aus Ölspritzdüse 4 und Lasche 12 läßt sich ohne großen Montageaufwand positioniert einbauen.


Ansprüche

1. Brennkraftmaschine mit Kolbenkühlung und Schmierung eines Ventiltriebes, bei der Ölspritzdüsen zur Kühlung eines Kolbenbodens und Schmierdüsen zur Schmierung eines Ventiltriebes über einen gemeinsamen Ölkanal mit Öl versorgt werden und der Ölkanal ein Kurbelgehäuse achsparallel zu einer Kurbelwelle in voller Länge durchdringt, dadurch gekennzeichnet, daß die Ölspritzdüsen (4) und die Schmierdüsen (5) in koaxiale erste und zweite Bohrungen (7, 8) eingebaut sind, wobei erste Bohrungen (7) für den Einbau der Ölspritzdüsen (4) von Innenraum des Kurbelgehäuses ausgehen und im Ölkanal (6) münden und zweite Bohrungen (8) zur Versorgung von Rollenstößeln (2) mit Schmieröl vom Ölkanal (6) ausgehen und in Stößelführungen (9) münden, daß in die ersten Bohrungen (7) die Ölspritzdüsen (4) orientiert eingebaut sind und daß in die zweiten Bohrungen (8) die Schmierdüsen (5) eingebaut sind, welche gleichzeitig der Verdrehsicherung dienen.
 
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das einem Rollenstößel (2) zugewandte freie Ende der Schmierdüse (5) in eine Längsnut (11) eines Stößelmantels (10) eingreift, derart, daß der Rollenstößel (2) axiale Bewegungen ungehindert ausführen kann, jedoch gegen Verdrehung gesichert ist.
 
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ölspritzdüsen (4) mittels Laschen (12) und je einer Schraube (13) am Kurbelgehäuse befestigt sind und zur Abdichtung und Verdrehsicherung mittels eines zylindrischen Ansatzes (15) in den ersten Bohrungen (7) stecken.
 




Zeichnung










Recherchenbericht