Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Magnetventil nach der Gattung des Patentanspruchs
1.
[0002] Ein solches aus der DE 197 01 879 A1 bekanntes Magnetventil wird zur Steuerung des
Kraftstoffdrucks im Steuerdruckraum eines Einspritzventils, beispielsweise eines Injektors
einer Common-Rail-Einspritzanlage, verwendet. Bei derartigen Einspritzventilen wird
über den Kraftstoffdruck im Steuerdruckraum die Bewegung eines Ventilkolbens gesteuert,
mit dem eine Einspritzöffnung des Einspritzventils geöffnet oder geschlossen wird.
Das bekannte Magnetventil weist einen im Ventilgehäuse angeordneten Elektromagneten,
einen von einer Schließfeder beaufschlagten, axial beweglichen Anker und eine am Anker
angelenkte Ventilkugel auf, die mit einem Ventilsitz des Magnetventils zusammenwirkt
und so den Kraftstoffabfluß aus dem Steuerdruckraum steuert.
[0003] Die Ventilkugel ist in einem Sockelteil des Ankers gehalten, das in radialer Richtung
relativ zu einer Ankerplatte des Ankers verschiebbar ist. Der Anker ist in einer mechanischen
Ankerführung des Ventilgehäuses axial verschiebbar gelagert, wodurch Reibungsverluste
entstehen, die bei der Auslegung des Gesamtsystems berücksichtigt werden müssen. Darüber
hinaus macht der Einbau der Ankerführung in das Ventilgehäuse einen mechanisch recht
aufwendigen Gesamtaufbau erforderlich.
Vorteile der Erfindung
[0004] Die Vorteile des erfindungsgemäßen Magnetventils bestehen im wesentlichen in der
Einsparung der bisher verwendeten mechanischen Ankerführung und dem Wegfall der damit
verbundenen Herstellungs- und Arbeitsschritte. Beim Schließen des ausgelenkten Ankers
und dem Wiedereintauchen des radial fixierten Ventilglieds in den konischen Ventilsitz
wird auch der Anker durch das Ventilglied jedesmal radial zum Ventilsitz fixiert und
so an einem radialen Wegwandern gehindert.
[0005] Vorzugsweise ist das Ventilglied als Ventilkugel ausgebildet, die zwischen dem konischen
Ventilsitz und einer zum Ventilsitz hin offenen Zentrieraufnahme des Ankers axial
verschiebbar gelagert ist. Da der Anker einen Hub von nur ca. 40 µm macht, ist die
Ventilkugel zwischen dem konischen Ventilsitz und der Aufnahme des Ankers axial verschiebbar
gehalten und findet bei jedem Schaltvorgang wieder genau in den Ventilsitz. Auf diese
Art und Weise kann ein Scheuern der Feder am Magnetkern vermieden werden, so daß über
die Laufzeit gleichbleibende Reibungsverhältnisse gegeben sind.
[0006] Bevorzugt ist die Aufnahme des Ankers kalottenförmig, insbesondere halbkugelförmig
ausgebildet. Weiterhin kann der Anker einteilig oder auch zweiteilig mit einem in
einer Ankerplatte axial verschiebbar geführten Sockelteil ausgebildet sein.
[0007] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstands der Erfindung sind
der Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
Zeichnung
[0008] Vier Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Magnetventils sind in der Zeichnung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Ausschnitt aus dem oberen Teil eines Einspritzventils mit einem ersten Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Magnetventils;
- Fig. 2
- eine vergrößerte Detailansicht des Magnetventils im Bereich seines Ventilglieds;
- Fig. 3
- ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Magnetventils in einer Darstellung
analog zu Fig. 1;
- Fig. 4
- ein drittes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Magnetventils in einer Darstellung
analog zu Fig. 1; und
- Fig. 5
- ein viertes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Magnetventils in einer Darstellung
analog zu Fig. 1.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0009] Fig. 1 zeigt den oberen Teil eines Einspritzventils
1, welches zur Verwendung in einer Kraftstoffeinspritzanlage bestimmt ist, insbesondere
eines Common-Rail-Systems für Dieselkraftstoff, welches mit einem Kraftstoffhochdruckspeicher
ausgerüstet ist, der durch eine Hochdruckförderpumpe kontinuierlich mit Hochdruckkraftstoff
versorgt wird.
[0010] Das Einspritzventil 1 weist ein Ventilgehäuse
2 mit einem Ventilstück
3 auf, in dessen Führungsbohrung
4 ein Ventilkolben
5 axial verschiebbar angeordnet ist, der mit seinem in Fig. 1 nicht dargestellten unteren
Ende auf eine in einem Düsenkörper angeordnete Ventilnadel einwirkt. Die Ventilnadel
ist in einem Druckraum angeordnet, der über eine Druckbohrung mit unter Hochdruck
stehendem Kraftstoff versorgt ist. Bei einer Öffnungshubbewegung des Ventilkolbens
5 wird die Ventilnadel durch den ständig an einer Druckschulter der Ventilnadel angreifenden
Kraftstoffhochdruck im Druckraum entgegen der Schließkraft einer nicht dargestellten
Feder angehoben. Durch eine dann mit dem Druckraum verbundene Einspritzöffnung erfolgt
die Einspritzung des Kraftstoffs in den Brennraum der Brennkraftmaschine. Durch Absenken
des Ventilkolbens 5 wird die Ventilnadel in Schließrichtung in einen Ventilsitz des
Einspritzventils 1 gedrückt und dadurch der Einspritzvorgang beendet. Die von der
Ventilnadel abgewandte Stirnseite des Ventilkolbens 5 begrenzt in der Führungsbohrung
4 einen Steuerdruckraum
6, der über einen Zulaufkanal
7 mit einem nicht dargestellten Kraftstoffhochdruckanschluß verbunden und somit dem
im Hochdruckspeicher herrschenden hohen Kraftstoffdruck ausgesetzt ist. Koaxial zum
Ventilkolben 5 zweigt aus dem Steuerdruckraum 6 eine im Ventilstück 3 verlaufende
Bohrung
8 ab, die über eine Ablaufdrossel 9 in einen Kraftstoffablaufkanal
10 übergeht. Dieser Kraftstoffablaufkanal 10 mündet in einen Entlastungsraum
11, der mit einem nicht dargestellten Kraftstoffniederdruckanschluß verbunden ist. Der
Austritt des Kraftstoffablaufkanals 10 aus dem Ventilstück 3 erfolgt im Bereich der
kegelförmig angesenkten oberen Stirnseite des Ventilstücks 3, die einen konischen
Ventilsitz
12 (
Fig. 2) für das als Ventilkugel ausgebildetes Ventilglied
13 eines das Einspritzventil 1 steuernden Magnetventils bildet. Das Ventilglied 13 ist
unverlierbar zwischen dem Ventilsitz 12 des Ventilstücks 3 und einem Anker
14 gehalten, der im Entlastungsraum 11 axial beweglich gelagert und mittels einer Schließfeder
15 in Schließrichtung beaufschlagt ist, wobei der Anker 14 im Entlastungsraum 11 weder
eine axiale noch eine radiale Führung hat. Der Anker 14 ist einteilig mit einer Ankerplatte
16 und einem Sockelteil
17 ausgebildet, das an seiner Unterseite eine kalottenförmige Zentrieraufnahme
18 für das Ventilglied 13 hat. Der Anker 14 und mit ihm das Ventilglied 13 sind durch
die gehäusefest abgestützte Schließfeder 15 ständig in Schließrichtung beaufschlagt,
so daß das Ventilglied 13 normalerweise in Schließstellung am Ventilsitz 12 anliegt.
Bei Erregung der Magnetspule
19 eines Elektromagneten wird der Anker 14 in axialer Richtung fort vom Ventilsitz 12
angehoben, wodurch das Ventilglied 13 durch den im Kraftstoffablaufkanal 10 herrschenden
Kraftstoffdruck vom Ventilsitz 12 abgehoben wird und den Kraftstoffablaufkanal 10
zum Entlastungsraum 11 öffnet.
[0011] Beim Schließen des Magnetventils wird der Anker 14 durch das in der kalottenförmigen
Zentrieraufnahme 18 radial zentrierte Ventilglied 13 jedesmal radial im Ventilsitz
12 fixiert und so an einem radialen Wegwandern gehindert. Da der Anker 14 einen Hub
von nur ca. 40 µm macht, ist das Ventilglied 13 zwischen dem konischen Ventilsitz
12 und der kalottenförmigen Zentrieraufnahme 18 des Ankers 18 unverlierbar, aber axial
verschiebbar gehalten und findet bei jedem Schaltvorgang wieder genau in den Ventilsitz
12.
[0012] Bei dem in
Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel des Magnetventils ist der Anker
114 zweiteilig mit einer Ankerplatte
116 und mit dem Sockelteil
117 gebildet, das in einem Sackloch der Ankerplatte 116 axial verschiebbar geführt ist.
Die Schließfeder 15 ist an der Ankerplatte 16 abgestützt, wobei das Sockelteil 117
aufgrund der Strömungskräfte permanent in das Sackloch gedrückt wird.
[0013] Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des Magnetventils, bei dem das Sockelteil
217 des Ankers
214 in einer Durchgangsbohrung
220 der Ankerplatte
216 axial verschiebbar geführt ist und die Schließfeder 15 am Sockelteil 217 angreift.
Die Ankerplatte 216 hintergreift in Schließrichtung das Sockelteil 217 und ist daher
mit diesem in Öffnungsrichtung bewegungsgekoppelt. Durch eine im Entlastungsraum 11
angeordnete und am Ventilstück 3 abgestützte weiche Druckfeder
221 ist die Ankerplatte 216 in Anlage an das Sockelteil 217 gehalten und somit gegen
ein Herunterfallen gesichert.
[0014] Bei dem in
Fig. 5 gezeigten Ausführungsbeispiel des Magnetventils ist der Anker
314 einteilig mit Ankerplatte
316, Sockelteil
317 und halbkugelförmigem Ventilglied
313 ausgebildet.
1. Magnetventil zur Steuerung eines Einspritzventils (1) einer Brennkraftmaschine, umfassend
einen Ventilsitz (12) mit konischer Ventilsitzfläche, einen zwischen Ventilsitz (12)
und einem Elektromagneten in einem Ventilgehäuse (2) axial beweglichen Anker (14;
114; 214; 314) und ein mit dem Anker (14; 114; 214; 314) bewegtes und mit dem Ventilsitz
(12) zusammenwirkendes, zumindest teilkugelförmiges Ventilglied (13; 313) zum Öffnen
und Schließen eines Kraftstoffablaufkanals (10),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anker (14; 114; 214; 314) frei von mechanischen Führungsmitteln in radialer Richtung
beweglich im Ventilgehäuse (2) angeordnet ist und daß zumindest bei verschlossenem
Kraftstoffablaufkanal (10) das Ventilglied (13; 313) am Anker (14; 114; 214; 314)
in radialer Richtung fixiert ist.
2. Magnetventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventilglied (13) als Ventilkugel ausgebildet ist, die zwischen dem konischen
Ventilsitz (12) und einer zum Ventilsitz (12) hin offenen Zentrieraufnahme (18) des
Ankers (14; 114; 214) axial verschiebbar gelagert ist.
3. Magnetventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrieraufnahme (18) des Ankers (14; 114; 214) kalottenförmig, insbesondere
halbkugelförmig ausgebildet ist.
4. Magnetventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrieraufnahme des Ankers in Richtung fort vom Ventilsitz (12) konisch zuläuft.
5. Magnetventil nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zentrieraufnahme (18) an einem Sockelteil (117; 217) des Ankers (114; 214) vorgesehen
ist, das in einer Ankerplatte (16) des Ankers (114; 214) axial verschiebbar geführt
ist.
6. Magnetventil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Sockelteil (217) in einer Durchgangsbohrung (220) der Ankerplatte (216) axial
verschiebbar geführt und mit der Ankerplatte (216) nur in Ventilöffnungsrichtung bewegungsgekoppelt
ist und daß eine in Ventilschließrichtung wirkende Ventilfeder (15) am Sockelteil
(217) abgestützt ist und die Ankerplatte (216) in Anlage an das Sockelteil (217) durch
eine gehäuseseitig abgestützte Feder (221) gehalten ist.
7. Magnetventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker (314) und das Ventilglied (313) einteilig ausgebildet sind.
8. Magnetventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine in Ventilschließrichtung auf den Anker (14; 114; 214; 314) wirkende Ventilfeder
(15).