[0001] Die Erfindung betrifft eine Dekontaminationsanlage für Rohre, entsprechend dem Oberbegriff
des ersten Patentanspruches.
[0002] Die Erfindung ist überall dort anwendbar, wo von außen radioaktiv kontaminierte Rohre
vorhanden sind und gereinigt werden müssen, wobei die Verunreinigung soweit entfernt
wird, dass die Rohre den unteren Freigabegrenzwert unterschreiten.
[0003] Kontamination im vorliegenden Fall sind an der Außenseite der Rohre anhaftende radioaktive
Partikel, die sich nicht durch einfaches Abwischen entfernen lassen. Die Dekontamination
erfolgt, um die Menge an endzulagerntem radioaktiven Abfall zu verringern, da man
ohne Dekontamination die gesamten Rohrleitungen der Endlagerung zuführen müsste. Die
bisher angewandten Verfahren sind, zum Beispiel das Muldenstrahlen in einer Strahlanlage,
bei der die Rohre zunächst in ca. 300 mm lange Stücke geteilt werden, um dann gestrahlt
zu werden. Ein anderes Verfahren ist die Dekontamination mittels Wasser unter Zusatz
von chemischen Stoffen zur Ablösung der Kontamination von der Rohroberfläche und Bindung
der Partikel an die Zusätze. Nachteil beider Verfahren ist der hohe Anfall von radioaktivem
Sekundärabfall und die notwendigen Nachbehandlungen dieses Abfalls zur Abfallminimierung,
denn die kontaminierten Partikel befinden sich nach der Reinigung im Strahlgut bzw.
im Wasser und müssen aus diesem wieder entfernt werden. Derartige Verfahren sind aufwendig
und teuer.
[0004] Daher ist es Aufgabe der Erfindung Möglichkeiten zu finden, außen kontaminierte Rohre
so zu reinigen, dass die Verunreinigungsprodukte nach dem Reinigungsvorgang nicht
aus einem Medium wie Wasser oder Strahlgut entfernt werden müssen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung nach den Merkmalen des ersten Patentanspruches
gelöst.
[0006] Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wieder.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung sieht eine Dekontaminationsanlage für Rohre vor,
welche aus einer Kapslung gegen die radioaktiven Stoffe und eine Vorrichtung zum Bearbeiten
der Oberfläche des kontaminierten Rohres besteht, welche sich dadurch auszeichnet,
dass über eine mechanische Bearbeitungseinheit, bei der eine Bürst- und/oder Schleifeinheit
mit einer Transport- und Andrückeinheit auf die gesamte Fläche des kontaminierten
Rohres wirkt und dieses in einem geschlossenen Gehäuse reinigt, wobei beidseitig dieses
geschlossenen Gehäuses eine Transportvorrichtung für das Rohr angeordnet ist und eine
Staubabsaugeinrichtung in das Gehäuse hineinführt, wobei in diesem auch eine Öffnung
für Zuluft vorhanden ist. Die Gesamte Anlage ist von einer Einhausung umgeben.
[0008] Die zuführende Transporteinrichtung kann beispielsweise als Gummiband ausgeführt
sein, auf der das kontaminierte Rohr in das geschlossene Gehäuse hineingefördert wird.
[0009] Als abführende Transporteinrichtung hat sich eine Rollenbahn als günstig erwiesen,
mit der das gereinigte Rohr aus dem geschlossenen Gehäuse transportiert wird.
[0010] Als Absaugeinrichtung in das geschlossene Gehäuse kann ein Rohr angeordnet sein,
in welchem der abzusaugende Staub zu einem Vorabscheider und danach in eine Filteranlage
transportiert wird.
[0011] Im Folgenden wird die Vorrichtung an einem Ausführungsbeispiel und einer Figur näher
erläutert. Die Figur zeigt die erfindungsgemäße Dekontaminationsanlage, wobei Kondensatorrohre
3 in die Einhausung 5 transportiert und auf dem Eingabetisch 2 mit Transporteinrichtung
abgelegt werden. Dem Eingabetisch 2 ist ein geschlossenes Gehäuse 10 nachgeordnet
in das eine Transporteinrichtung für das Kondensatorrohr hineinführt. Weiterhin ist
eine Öffnung 11 für Zuluft vorhanden. In dem geschlossenen Gehäuse wird das Kondensatorrohr
3 über eine Andruckeinrichtung 4 und eine Bürsteneinheit 1 geleitet, die die gesamte
Oberfläche des Kondensatorrohres 3 bearbeitet und die kontaminierten Partikel entfernt.
Die abgeschliffenen oder abgebürsteten Partikel werden dann zusammen mit dem Abluftstrom
durch das Rohr 9 entfernt und in einem Vorabscheider 7 abgeschieden, wonach die Abluft
in einer Filteranlage 8 gereinigt wird. Das dekontaminierte Kondensatorrohr 3 verlässt
über die Rollenbahn 6 des Ausgabetisches das geschlossene Gehäuse 10. Die Vorrichtung
hat den Vorteil, dass die Rohre ohne eine aufwendige Vorbehandlung (z. B. Vorzerlegung
für die Dekontamination in einer Muldenstrahlanlage) dekontaminiert werden können
und dass die Menge des anfallenden radioaktiven Abfalls minimiert wird.
Liste der verwendeten Bezugszeichen
[0012]
- 1
- Bürsten- und/oder Schleifeinheit
- 2
- Eingabetisch mit Transporteinrichtung
- 3
- Kondensatorrohr
- 4
- Andrückeinheit
- 5
- Einhausung
- 6
- Ausgabetisch mit Rollenbahn
- 7
- Vorabscheider
- 8
- Filteranlage
- 9
- Absaugeinrichtung, Rohr für Abluft
- 10
- Geschlossenes Gehäuse
- 11
- Öffnung für Zuluft
1. Dekontaminationsanlage für Rohre bestehend aus einer Einhausung gegen radioaktive
Stoffe und einer Vorrichtung zum Bearbeiten der Oberfläche des kontaminierten Rohres,
gekennzeichnet durch
- eine mechanische Bearbeitungseinheit bei der eine Bürsten- und/oder Schleifeinheit
(1) mit einer Transport- und Andrückeinheit (4) auf die gesamte Oberfläche eines kontaminierten
Rohres (3) wirkt und dieses in einem geschlossenen Gehäuse (10) reinigt, an dem beidseitig
eine Transporteinrichtung (2,6) angeordnet ist, wobei in das Gehäuse (10) eine Absaugeinrichtung
(9) hineinführt, eine Öffnung (11) für Zuluft vorhanden ist und eine Einhausung (5)
die gesamte Anlage umgibt.
2. Dekontaminationsanlage für Rohre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zuführende Transporteinrichtung (2) ein Gummiband darstellt.
3. Dekontaminaionsanlage für Rohre nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die abführende Transporteinrichtung (6) eine Rollenbahn darstellt.
4. Dekontaminationsanlage für Rohre, nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugeinrichtung (9) ein Rohr darstellt, welches den abgesaugten Staub zu einem
Vorabscheider (7) und einer Filteranlage (8) führt.