(19)
(11) EP 1 321 070 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.06.2003  Patentblatt  2003/26

(21) Anmeldenummer: 02025783.8

(22) Anmeldetag:  16.11.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A47B 88/00, A47B 77/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 20.12.2001 DE 20120585 U

(71) Anmelder: Ninkaplast GmbH
32108 Bad Salzuflen (DE)

(72) Erfinder:
  • Twellmann, Günter
    32139 Spenge (DE)

(74) Vertreter: Wiebusch, Manfred 
TER MEER STEINMEISTER & PARTNER GbR, Patentanwälte, Artur-Ladebeck-Strasse 51
33617 Bielefeld
33617 Bielefeld (DE)

   


(54) Sockelschubkasten


(57) Sockelschubkasten, dessen vordere Wand (20, 24) entsprechend dem Sockelrücksprung abgestuft ist und dessen Innenraum aufgrund dieser Abstufung im unteren Bereich (12) eine kleinere Tiefe aufweist als im oberen Bereich (10), dadurch gekennzeichnet, daß der obere Bereich (10) durch eine Zarge (18) begrenzt ist und der untere Bereich (12) durch eine getrennt von der Zarge (18) ausgebildete und in diese eingesetzte Schale (22) gebildet wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Sockelschubkasten, dessen vordere Wand entsprechend dem Sockelrücksprung abgestuft ist und dessen Innenraum aufgrund dieser Abstufung im unteren Bereich eine kleinere Tiefe aufweist als im oberen Bereich.

[0002] Für Küchenmöbel sind Sockelschubkästen aus Holz, Kunststoff oder Metall bekannt, die über die Böden der angrenzenden Möbelkorpusse hinaus nach unten in den Sockelhohlraum ragen, so daß der im Sockelhohlraum verfügbare Platz für die Aufbewahrung größerer Gegenstände im Schubkasten genutzt werden kann. Die abgestufte vordere Wand des Sockelschubkasten wird im oberen Bereich durch eine reguläre, in der Ebene der Möbelfront liegende Frontblende gebildet oder trägt eine solche Frontblende, während am unteren Teil der vorderen Wand eine justierbare Sockelblende angebracht ist.

[0003] Aufgrund ihrer relativ komplexen Formgebung ist die Herstellung solcher Sokkelschubkästen aufwendig.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Sockelschubkasten zu schaffen, der einfach und rationell hergestellt werden kann.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der obere Bereich durch eine Zarge begrenzt ist und der untere Bereich durch eine getrennt von der Zarge ausgebildete und in diese eingesetzte Schale gebildet wird.

[0006] Bei einem normalen Küchenschubkasten, der nicht als Sockelschubkasten ausgebildet ist, weist die aus den Seitenwänden und der Rückwand des Schubkastens bestehende Zarge üblicherweise in der Nähe des unteren Randes eine Nut auf, in die ein Spanplattenboden eingeschoben wird. Bei dem erfindungsgemäßen Sockelschubkasten ist der durch die Zarge begrenzte obere Bereich praktisch baugleich mit einem solchen "normalen" Küchenschubkasten, lediglich mit dem Unterschied, daß anstelle des üblichen Spanplattenbodens nun die Schale eingesetzt ist, die den unteren Bereich des Sockelschubkastens bildet. Durch die Erfindung wird somit eine beträchtliche Rationalisierung der Herstellung erreicht, da für den oberen Bereich des Sockelschubkastens dieselben Fertigungseinrichtungen wie für normale Küchenschubkästen eingesetzt werden können.

[0007] Es ist sogar möglich, in Großserie ein und dieselbe Zarge zu fertigen, die dann entweder für einen normalen Küchenschubkasten oder aber als Oberteil des Sockelschubkastens eingesetzt wird.

[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0009] In einer vorteilhaften Ausführungsform weist die Schale zumindest an den Längsseiten einen nach außen vorspringenden Rand auf, mit dem sie in entsprechende Nuten der Zarge eingeschoben werden kann.

[0010] Im Hinblick auf eine weitere Rationalisierung der Fertigung ist es zweckmäßig, die Schale als einstückiges Kunststoff-Formteil herzustellen. Zur Vervollständigung des Sockelschubkastens braucht dann nur noch im Hilfe geeigneter Adapter die Sockelblende an der vorderen Wand der Schale angebracht zu werden.

[0011] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.

[0012] Es zeigen:
Fig. 1
den Sockelschubkasten im Längsschnitt;
Fig. 2
eine Frontansicht des Sockelschubkastens ohne Frontblende und Sockelblende; und
Fig. 3
eine perspektivische Ansicht des Sockelschubkastens.


[0013] Der in Figur 1 gezeigte Sockelschubkasten ist gegliedert in einen oberen Bereich 10, der wie ein normaler Schubkasten ausziehbar im Korpus eines nicht gezeigten Küchenschrankes geführt ist, und einen unteren Bereich 12, der in den Sokkelhohlraum unterhalb des Küchenschrankes hineinragt. Der obere Bereich 10 wird durch eine aus Seitenwänden 14 und einer Rückwand 16 bestehende Zarge 18 begrenzt und ist an der Vorderseite durch eine Frontblende 20 abgeschlossen. Der untere Bereich 12 wird dagegen durch eine in einem Stück aus Kunststoff gespritzte Schale 22 gebildet, die in die Zarge 18 eingehängt oder eingeschoben ist.

[0014] Die vordere Wand 24 des unteren Bereichs 12 ist gegenüber der Frontblende 20 zurückversetzt, so daß der untere Bereich 12 eine geringere Tiefe als der obere Bereich aufweist. An der Vorderseite der vorderen Wand 24 ist mit Adapterstükken 26 eine justierbare Sockelblende 28 angebracht, die gegenüber der Frontblende 20 um den sogenannten Sockelrücksprung zurückliegt.

[0015] Am oberen Ende weist die Schale 22 einen umlaufenden Rand 30 auf, der im rückwärtigen Bereich in eine Nut 32 der Rückwand 16 eingreift. Am vorderen Ende ist der Rand 30 zu einem flachen Vorbau 34 verlängert, der bis an die Frontblende 20 heranreicht und an der Oberseite eine flache Ablagemulde 36 bildet.

[0016] Oberhalb des Bodens 38 der Schale 22 weisen der Sockelschubkasten und der Innenraum des Schrankes eine relativ große lichte Höhe auf, so daß auch größere Gegenstände wie Kartons, Getränkekästen und dergleichen in dem Sockelschubkasten untergebracht werden können. In der Ablagemulde 36 können etwas niedrigere Gegenstände, beispielsweise Getränkedosen, Flaschen und dergleichen abgestellt werden. Wahlweise kann oberhalb der vorderen Wand 24 eine Reling angebracht sein, die sich zwischen den Seitenwänden 14 erstreckt und verhindert, daß die in der Ablagemulde 36 abgestellten Gegenstände umkippen und in den unteren Bereich 12 des Sockelschubkastens fallen.

[0017] Der Boden 38 der Schale 22, der ggf. ein relativ hohes Gewicht aufnehmen muß, kann wahlweise durch eine untergeschweißte Verstärkungskonstruktion aus Kunststoff oder durch einen in nicht gezeigte Führungen eingeschobenen Spanplattenboden verstärkt sein.

[0018] Die Zarge 18 kann aus unterschiedlichen Materialien hergestellt sein, beispielsweise aus Holz, Metall oder Kunststoff. Wie Figur 2 zeigt, sind die Seitenwände 14 als nach unten offene Hohlprofile ausgebildet, die Auszugsschienen 40 für die Führung des Sockelschubkastens im Schrankkorpus aufnehmen. In den vorderen Enden der Hohlprofile sind außerdem nicht gezeigte Adapterstücke untergebracht, die zur Befestigung der Frontblende 20 dienen.

[0019] Auf der Innenseite weisen die Seitenwände 14 jeweils eine Nut 42 auf, in die die Schale 22 mit ihrem umlaufenden Rand 30 von vorn eingeschoben ist.

[0020] Die Zarge 18 ist baugleich mit der Zarge eines gewöhnlichen Küchenschubkastens oder Topfauszuges, bei der die Nuten 32, 42 zur Aufnahme eines Schubkastenbodens, beispielsweise eines Spanplattenbodens dienen. Indem dieser Spanplattenboden durch die Schale 22 ersetzt wird, läßt sich ein gewöhnlicher Schubkasten oder Topfauszug ggf. auch nachträglich in den erfindungsgemäßen Sockelschubkasten verwandeln. Befestigungsstellen 44 für die Adapterstücke 26 der Sockelblende 28 sind an der vorderen Wand 24 der Schale 22 vorbereitet.


Ansprüche

1. Sockelschubkasten, dessen vordere Wand (20, 24) entsprechend dem Sokkelrücksprung abgestuft ist und dessen Innenraum aufgrund dieser Abstufung im unteren Bereich (12) eine kleinere Tiefe aufweist als im oberen Bereich (10), dadurch gekennzeichnet, daß der obere Bereich (10) durch eine Zarge (18) begrenzt ist und der untere Bereich (12) durch eine getrennt von der Zarge (18) ausgebildete und in diese eingesetzte Schale (22) gebildet wird.
 
2. Sockelschubkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Auszugschienen (40) für den Sockelschubkasten in oder an den Seitenwänden (14) der Zarge (18) angebracht sind.
 
3. Sockelschubkasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Innenseiten der Seitenwände (14) der Zarge (18) Nuten (42) ausgebildet sind, in die die Schale (22) mit einem nach außen vorspringenden Rand (30) eingreift.
 
4. Sockelschubkasten nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schale (22) von vorn in die Zarge (18) eingeschoben ist und mit ihrem umlaufenden Rand (30) in eine Nut (32) in der Rückwand (16) der Zarge (18) eingreift.
 
5. Sockelschubkasten nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schale (22) auf der Außenseite ihrer vorderen Wand (24) einen nach vorn vorspringenden Vorbau (34) aufweist.
 
6. Sockelschubkasten nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorbau (34) an seiner Oberseite, im oberen Bereich (10) des Innenraums des Schubkastens, eine Ablagemulde (36) bildet.
 
7. Sockelschubkasten nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schale (22) in einem Stück aus Kunststoff hergestellt ist.
 
8. Sockelschubkasten nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der vorderen Wand (24) der Schale (22) eine Sockelblende (28) angebracht ist.
 
9. Sockelschubkasten nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zarge (18) eine Schubkasten- oder Topfauszugzarge ist, in die anstelle der Schale (22) ein Schubkastenboden einsetzbar ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht