[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Zentrierspannelement zum Spannen von Werkstücken
zwischen Spannbacken, die Zentrierspannschiebern zugeordnet sind und die über paarweise
angeordnete Umlenkbolzen bewegt werden.
[0002] Zentrierspannelemente haben die Aufgabe Werkstücke zentriert zu spannen. Hierbei
kommt es darauf an, daß die Spannbacken, die das Werkstück aufnehmen und halten exakt
geführt sind und ohne Spiel auf einander zufahren. Es ist bekannt die Spannbacken
mittels einer Zahnstange und eines Ritzels zu bewegen, was zur Folge hat, daß die
Rückhaltekraft immer nur so groß ist, wie die Spannkraft selbst. Damit wirken sich
alle auf das Werkstück während der Bearbeitung einwirkenden Kräfte negativ auf die
Haltewirkung aus. Die bekannten Spindelantriebe mit Rechts-Linksgewinde haben den
Nachteil, daß sie nicht spielfrei sind. Es kommt darauf an, daß das Werkstück sicher
gehalten wird und durch keine Bearbeitungskraft in seiner Position beeinträchtigt
wird.
[0003] Es ist eine Anordnung für eine Spanneinheit bekannt (EP 0 386 295 B1) bei der Umlenkbolzen
paarweise zur Übertragung der Antriebskräfte eingesetzt werden, die gegenläufig über
Keilflächen und Keilschrägen die Kraft übertragen. Ein solches Zentrierspannelement
ist mit einem Antriebsschieber versehen, der im Gehäuse längsgeführt ist und mit Keilschrägen
versehen ist, die je einem Paar gegenläufiger Umlenkbolzen zugeordnet sind. Die Umlenkbolzen
wirken wieder über Keilschrägen auf Zentrierspannspannschieber. Dieses hat den Vorteil,
daß die Reibungskräfte sehr groß sind und infolge der doppelten Bewegungsumlenkung
mittels der Keilschrägen Rückhaltekräfte erzeugt werden, die ein vielfaches der Spannkraft
betragen. Die Umlenkbolzen stehen jedoch senkrecht über der Aufstellfläche des Elementes
und bestimmen damit die Bauhöhe, die wiederum bestimmt wie weit das gespannte Werkstück
vom Maschinentisch entfernt aufgenommen wird. Damit addiert sich zu den Längs- und
Querkräften die Hebelwirkung der Spannbacken über dem Maschinentisch, was zu Verspannungen
führen kann.
[0004] Es ist somit Aufgabe der Erfindung ein Spannelement so zu gestalten, daß es mit einer
geringen Bauhöhe auskommt, indem die Krafteinleitung in die Umlenkbolzen waagerecht
in einer Ebene unmittelbar unter der Ebene der Zentrierspannschieber erfolgt und die
Keilmechanik liegend, d.h. parallel zur Aufstellfläche angeordnet ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist das erfindungsgemäße Zentrierspannelement durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gekennzeichnet.
[0006] Der Vorteil einer solchen Anordnung liegt darin, daß die Werkstücke möglichst nahe
an die Aufstellfläche des Spannelementes auf dem Maschinentisch herangeführt sind
und damit die sonst bei der Bearbeitung der Werkstücke entstehenden Schwingungen weitestgehend
eliminiert sind. Darüber hinaus bedingt diese Anordnung in einer Ebene durch die Lage
der Umlenkbolzen und des damit verbundenen Bewegungsablaufes aller daran beteiligten
Teile, daß sich eine sehr große Rückhaltekraft aufbaut, so daß einmal gespannte Werkstücke
durch die Bearbeitungskräfte nicht mehr in ihrer Lage und Halterung beeinflußt werden
können.
[0007] Weitere Merkmale der Erfindung beziehen sich auf konstruktive Ausgestaltungen des
Zentrierspannelementes.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Zentrierspannelement mit den Erfindungsmerkmalen in Vorderansicht,
Fig. 2 das Zentrierspannelement gemäß Fig. 1 im Horizontalschnitt in der Ebene A-A,
Fig. 3 das Zentrierspannelement gemäß Fig. 1 im Schnitt in der Ebene B-B,
Fig. 4 einen Umlenkbolzen für das Zentrierspannelement gemäß Fig. 1 in perspektivischer
Darstellung, und
Fig. 5 das Zentrierspannelement gemäß Fig. 1 im Längsschnitt in der Ebene C-C.
[0009] Das Zentrierspannelement besteht aus einem Gehäuse 1, in das die gesamte Mechanik
integriert ist. In dem Gehäuse 1 sind waagerecht liegende Ausnehmungen 2a, b und 3a,
b eingelassen. In diesen Ausnehmungen sind Umlenkbolzen 4a, b und 5a, b gleitend geführt.
Jeder Umlenkbolzen 4; 5 ist am Kopfende mit einer über den Querschnitt durchgehenden
Keilschräge 6 versehen. Am anderen Ende ist in den Umlenkbolzen eine Aussparung 7
eingelassen, die zum unteren Ende hin eine gerade Begrenzungsfläche 9 aufweist und
die mit einer Schrägfläche 8 auf der anderen Seite begrenzt ist. Der Umlenkbolzen
ist an der Unterseite mit einer Abflachung 10 und an der gegenüberliegenden Seite
im Kopfbereich mit einer Abflachung 11 versehen. Die Umlenkbolzen sind paarweise den
Ausnehmungen zugeordnet und dementsprechend sind ihre Keilschrägen 6 und ihre Schrägflächen
8 auf einander abgestimmt.
[0010] Im Gehäuse 1 ist quer zu den Ausnehmungen 2; 3 eine Zylinderbohrung 12 eingebracht,
in der die Ausnehmungen 2; 3 enden, so daß eine Verbindung zwischen den Ausnehmungen
und der Zylinderbohrung besteht. In der Zylinderbohrung 12 sind zwei Kolben 13; 14
eingelassen. Diese Kolben sind über einen Teilbereich zur Mitte der Zylinderbohrung
hin mit Keilflächen 15; 17 versehen. In dem Kolben 13 verlaufen die Keilflächen 15
auf die Ausnehmungen 2a, b zu, so daß sie in einem Winkel auf die Ausnehmungen gerichtet
sind. In dem Kolben 14 sind die Keilflächen 17 so eingelassen, daß sie in einem Winkel
von den Ausnehmungen 3a, b weg gerichtet sind, wo sie in einer Aussparung 16 enden.
[0011] Zwischen den Keilflächen 15; 17 der Kolben 13; 14 und den Umlenkbolzen 4a, b und
5a, b wird eine eng anliegende Verbindung hergestellt, in dem die Umlenkbolzen so
in die Ausnehmungen 2a, b und 3a, b eingeführt werden, daß die Keilschrägen 6 der
Umlenkbolzen gleitend an den Keilflächen 15; 17 der Kolben anliegen. Die Umlenkbolzen
4; 5 sind paarweise so in die Ausnehmungen 3; 4 eingesetzt, daß ihre Aussparungen
7 zur Spannseite des Elementes gerichtet sind. Das Gehäuse 1 ist über den Aussparungen
7 eines jeden Paares von Umlenkbolzen mit einer Ausnehmung 23 versehen, so daß nach
oben eine Öffnung entsteht. In die Aussparungen 7 eines jeden Umlenkbolzenpaares ist
ein Mitnahmeprisma 18; 19 eingefügt. Jedes Mitnahmeprisma 18; 19 ist mit Schrägflächen
26; 27 versehen, die auf die Schrägflächen 8 der Umlenkbolzen abgestimmt sind, so
daß sie auf einander gleitend geführt sind. Die Aussparung 7 in den Umlenkbolzen ist
so groß gewählt, daß ein Freiraum 20 zwischen Mitnahmeprisma 18; 19 und der Begrenzungsfläche
9 verbleibt.
[0012] Jedem Mitnahmeprisma 18; 19 ist ein Zentrierspannschieber 21 zugeordnet, so daß Mitnahmeprisma
und Zentrierspannschieber eine Einheit bilden. Die Zentrierspannschieber 21 sind gleitend
auf dem Gehäuse 1 geführt und seitlich von Führungsleisten 22 begrenzt. Die Mitnahmeprismen
18; 19 vollziehen eine seitliche Bewegung, dementsprechend sind die Aussparungen 23
im Gehäuse 1 so ausgelegt, daß ein genügend großer Freiraum vorhanden ist. Dieser
Freiraum entspricht in einem Verhältnis dem Hub der Kolben 13; 14 und den davon abhängigen
Bewegungen der anderen Teile. Die Kolben 13; 14 werden hydraulisch über die Hydraulikanschlüsse
24; 25 betrieben. Auf die Zentrierspannschieber 21 sind Spannbacken 28; 29 aufgesetzt,
und zwar in lösbarer Verbindung, so daß die Spannbacken jedem Anwendungsfall anpaßbar
sind.
[0013] Wird der Hydraulikanschluß 25 beaufschlagt, so werden die Kolben 13; 14 nach rechts
bewegt. Die Keilflächen 15; 17 gleiten über die Keilschrägen 6 der Umlenkbolzen 4;
5 und üben damit einen Druck auf jedes Umlenkbolzenpaar aus. Damit erfolgt eine gegenläufige
Verschiebung der Umlenkbolzen. Die Umlenkbolzen 4b und 5a wandern in Richtung von
den Kolben weg und die Umlenkbolzen 4a und 5b vollführen die gleiche Bewegung entgegengesetzt.
Diese Parallelverschiebung für die Umlenkbolzen 4; 5 wird hervorgerufen durch das
jedem Umlenkbolzenpaar zugeordnete Mitnahmeprisma 18; 19. Der auf die Umlenkbolzen
4b einwirkende Druck setzt sich über die Schrägfläche 8 der Aussparung 7 fort auf
die Schrägfläche 27 des Mitnahmeprismas 18. Die Flächen gleiten aufeinander und das
Mitnahmeprisma 18 wird nach links bewegt. Das gleiche spielt sich am Umlenkbolzen
5a ab, so daß das Mitnahmeprisma 19 nach rechts verschoben wird. Die mit den Mitnahmeprismen
verbundenen Zentrierspannschieber folgen dieser Bewegung, das Spannelement öffnet
sich und ein Werkstück 30 kann eingelegt werden. Wird dann der Hydraulikanschluß 24
beaufschlagt, verschieben sich die Kolben nach links, die Umlenkbolzen werden in der
anderen Richtung bewegt, womit die Mitnahmeprismen aufeinander zu fahren und das Werkstück
gespannt wird.
[0014] Dem Gehäuse 1 sind an der Unterseite Richtnuten zugeordnet, mittels derer es auf
Maschinentischen positioniert aufgenommen werden kann. Zur Befestigung des Zentrierspannelementes
auf den Maschinentisch dienen die Befestigungsschrauben 31.
[0015] In dem Gehäuse können Sensoren eingebracht werden, mittels derer die Lage der Kolben
und oder die Lage der Umlenkbolzen und somit auch die Stellung der Zentrierspannschieber
überwachbar und anzeigbar ist.
Bezugszeichenliste:
[0016]
- 1
- Gehäuse
- 2
- Ausnehmung a, b
- 3
- Ausnehmung a, b
- 4
- Umlenkbolzen a, b
- 5
- Umlenkbolzen a, b
- 6
- Keilschräge
- 7
- Aussparung
- 8
- Schrägfläche
- 9
- Begrenzungsfläche
- 10
- Abflachung
- 11
- Führungsfläche
- 12
- Zylinderbohrung
- 13
- Kolben
- 14
- Kolben
- 15
- Keilfläche
- 16
- Aussparung
- 17
- Keilfläche
- 18
- Mitnahmeprisma
- 19
- Mitnahmeprisma
- 20
- Freiraum
- 21
- Schieber
- 22
- Führungsleiste
- 23
- Aussparung
- 24
- Hydraulikanschluß
- 25
- Hydraulikanschluß
- 26
- Schrägefläche
- 27
- Schrägefläche
- 28
- Spannbacken
- 29
- Spannbacken
- 30
- Werkstück
- 31
- Befestigungsstifte-Schrauben
1. Zentrierspanneinheit zum Spannen von Werkstücken zwischen Spannbacken, die Zentrierschiebern
zugeordnet sind, mit in einem Gehäuse paarweise zwischen einem Gestänge und den Zentrierspannschiebern
angeordneten Umlenkbolzen, die über Keilflächen eine Kraftübertragung vom Gestänge
auf die Zentrierspannschieber bewirken, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gehäuse (1) in einer zur Aufstellfläche der Einheit parallel liegenden Ebene
vier Ausnehmungen (2; 3) eingelassen sind, in denen je zwei paarweise zusammenwirkende
Umlenkbolzen (4; 5) gleitend geführt sind, daß die Umlenkbolzen am Kopfende mit Keilschrägen
(6) versehen auf Keilflächen (15; 17) gleiten, die zwei Kolben (13; 14) zugeordnet
sind, die in der gleichen Ebene in einer quer zu den Ausnehmungen (2; 3) eingebrachten
Zylinderbohrung (12) geführt sind, so daß durch die Kolbenbewegung eine gegenläufige
Verschiebung der Umlenkbolzenpaare bewirkt wird und daß in einer zweiten unmittelbar
parallel über den Umlenkbolzen liegenden Ebene Zentrierspannschieber (21) geführt
sind, die über Mitnahmeprismen (18; 19) in den Umlenkbolzen gleitend geführt und quer
zur Bewegungsrichtung der Umlenkbolzen verschiebbar sind.
2. Zentrierspanneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkbolzen (4; 5) über einen Teilbereich mit einer Aussparung (7) versehen
sind und daß die Aussparung (7) zum Umlenkbolzenende hin eine gerade Begrenzungsfläche
(9) aufweist und daß dieser gegenüber liegend die Aussparung durch eine Schrägfläche
(8) begrenzt ist.
3. Zentrierspanneinheit nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß in die Aussparung (7) eines jeden Umlenkbolzenpaares ein mit zwei Schrägen (26; 27)
versehenes Mitnahmeprisma (18; 19) einfügbar ist derart, daß die Schrägen (26; 27)
an den Schrägflächen (8) der Umlenkbolzen (4; 5) anliegen und gleitend geführt sind.
4. Zentrierspanneinheit nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Mitnahmeprisma (18; 19) mit dem Zentrierspannschieber (21) verbunden ist.
5. Zentrierspanneinheit nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben (13; 14) hydraulisch über die Hydraulikanschlüsse (24; 25) betätigt sind
und daß die Kolbenbewegung über die Keilflächen (15; 17) und Keilschräge (6) die Umlenkbolzen
(4;5) paarweise gegenläufig verschiebt und daß die in den Aussparungen (7) liegenden
Mitnahmeprismen (18; 19) infolge der gegenläufigen Verschiebung der Umlenkbolzen von
diesen nach außen von einander weg oder nach innen auf einander zu bewegt werden,
so daß die mit den Mitnahmeprismen verbundenen Zentrierspannschieber (21) den Spannvorgang
bewirken.
6. Zentrierspanneinheit nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellung der Zentrierspannschieber und damit die Lage der Umlenkbolzen und Kolben
von Sensoren überwachbar und abfragbar ist.