[0001] Die Erfindung betrifft einen Balg eines Übergangs zwischen zwei gelenkig miteinander
verbundenen Fahrzeugen, wobei der Balg einzelne, untereinander verbundene Balgelemente
in Form von Wellen oder Falten aufweist.
[0002] Ein Balg der eingangs genannten Art ist hinreichend bekannt; ein solcher Balg zeichnet
sich üblicherweise dadurch aus, dass die einzelnen Falten bzw. Wellen quer zur Längsachse
des Fahrzeuges bzw. des Balges ausgerichtet sind. Das heißt, dass die Wellen- oder
Faltenkontur seitlich in Bezug auf das Fahrzeug gesehen nach außen zeigt. Derartige
Bälge als Falten- oder auch als Wellenbälge sind teilweise seit Jahrzehnten im Einsatz
und zeichnen sich u. a. dadurch aus, dass sie in der Lage sind, im Wesentlichen sämtlichen
Fahrbewegungen, die zwischen zwei gelenkig miteinander verbundenen Fahrzeugen auftreten,
nachgeben können, so insbesondere Wank-, Versatz- und Nickbewegungen sowie Bewegungen
bei Kurvenfahrt, und darüber hinaus auch sehr haltbar sind. Allerdings benötigen diese
Bälge eine gewisse Baulänge. Seitens der Fahrzeughersteller ist man bemüht, den Übergang,
der insbesondere bei schienengebundenen Fahrzeugen einen nicht nutzbaren Raum darstellt,
möglichst klein zu halten. Denn wenn der Übergangsbereich kurz gehalten werden kann,
dann können bei entsprechend vorgegebener Gesamtlänge der Fahrzeuge die Fahrzeugteile,
die durch den Übergang miteinander verbunden sind, entsprechend länger gestaltet sein,
und gegebenenfalls auch mehr Sitzreihen aufnehmen.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen Balg eines Übergangs zwischen
zwei gelenkig miteinander verbundenen Fahrzeugen bereitzustellen, der sehr kurz ausgebildet
sein kann, der aber dennoch in der Lage ist, sämlichen auftretenden Fahrbewegungen,
so wie sie zwischen zwei gelenkig miteinander verbundenen Fahrzeugen entstehen, nachgeben
zu können.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Balgelemente in Richtung
der Balglängsachse ausgerichtet sind. Ein jedes Balgelement, d. h. eine Falte oder
eine Welle, weist zumindest eine Scheitellinie auf. Durch die Ausrichtung der Balgelemente
in Richtung der Balglängsachse ergibt sich nun, dass die Scheitellinie ebenfalls in
Richtung der Längsachse des Balges ausgerichtet ist. Der Vorteil eines solchen Balges
liegt nicht nur in der extrem kurzen Bauweise, sondern darüber hinaus auch darin,
dass ein solcher Balg einen großen Querversatz aufnehmen kann. Das heißt, dass ein
derartiger Balg in der Lage ist, selbst bei kürzester Bauweise, beispielsweise einer
Querversatzbewegung nachzugeben, wie sie auftritt, wenn zwei gelenkig miteinander
verbundene Fahrzeuge eine S-förmgige Kurve durchfahren.
[0005] Im Einzelnen ist vorgesehen, dass die Balgelemente quer zur Längsachse des Balges
nebeneinander angeordnet sind, so dass sich bei ausgezogenem Balg eine konisch zulaufende
Balgform ergibt. Hierbei ist im Einzelnen weiterhin vorgesehen, dass die einzelnen
Balgelemente beginnend mit dem größten äußeren Balgelement im zusammengeschobenen
Zustand des Balges ineinandergeschachtelt sind. Durch diese Ineinanderschachtelung
der einzelnen Balgelemente ergibt sich insbesondere die zuvor beschriebene extrem
kurze Bauweise, jedoch bei ausreichender Längung.
[0006] Die Balgelemente selbst sind im Bereich ihrer Enden durch Rahmenprofile einfasst.
Diese Rahmenprofile dienen der Versteifung des Balges insgesamt, um ein Durchhängen
des Balges zu vermeiden. Vorteilhaft sind hierbei die Rahmenprofile umlaufend ausgebildet.
[0007] Insbesondere bei Niederflurfahrzeugen kann es erforderlich sein, die Balgelemente
im Bodenbereich derart auszubilden, dass diese eine geringere vertikale Ausdehnung
aufweisen, als im Seitenwandbereich. Gleiches kann auch für den Deckenbereich vorgesehen
sein. Allerdings ist hiermit der Nachteil verbunden, dass ein derart aufgebauter Balg
lediglich einen etwas geringeren Querversatz aufzunehmen vermag. Da die einzelnen
Balgelemente eines derart aufgebauten Balges, insbesondere im zusammengeschobenen
Zustand aufeinander zu liegen kommmen - zuvor wurde dargelegt, dass die einzelnen
Balgelemente ineinander verschachtelt sind - ist vorteilhaft vorgesehen, im Bereich
der unteren Ecken der Balgelemente einen Scheuerschutz anzuordnen, um ein Aneinanderreiben
des eigentlichen Balgmaterials zu vermeiden. Der Scheuerschutz kann hierbei nach Art
einer Gewebeaufdoppelung ausgebildet sein.
[0008] Zur Befestigung des jeweils letzten Balgelementes am Wagenkasten bzw. an einem Kuppelrahmen
zur Verbindung mit einem weiteren Balg sind Klemmprofile vorgesehen, die das Balgmaterial
endseitig klemmend aufnehmen.
[0009] Gegenstand der Erfindung ist ebenfalls eine Kombination eines Balges der zuvor beschriebenen
Art mit einem sogenannten herkömmlichen Balg, der sich im Einzelnen dadurch auszeichnet,
dass die einzelnen Balgelemente quer zur Richtung der Balglängsachse ausgerichtet
sind. Der Vorteil in der Kombination eines herkömmlichen Balges, sei er als Falten-
oder auch als Wellenbalg ausgebildet, mit einem Balg, bei dem die Balgelemente in
Richtung der Balglängsachse ausgerichtet sind, besteht darin, dass ein derart ausgerüstetes
Fahrzeug in der Lage ist, durchaus enge Kurven zu durchfahren, die eine erhebliche
Längung des Balges in der Kurvenaußenseite erfordern, ohne dass der Balg einen unzuträglichen
kleinen Durchgang bedingen würde, wie dies der Fall wäre, wenn ein solcher Balg eines
Überganges nur mit Balgelementen ausgerüstet wäre, die in Richtung der Balglängsachse
ausgerichtet sind. Die Kombination zweier derartiger Bälge beschränkt sich nicht nur
auf eine Aneinanderreihung derartiger Bälge, sondern auch auf eine Kombination dergestalt,
dass sich Balgelemente der erfindungsgemäßen Art mit Balgelementen der herkömmlichen
Art abwechseln.
[0010] Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend beispielhaft näher erläutert.
- Figur 1
- zeigt den erfindungsgemäßen Balg in Form eines Wellenbalges in einer Ansicht auf die
Stirnseite;
- Figur 2
- zeigt eine Seitenansicht;
- Figur 3
- zeigt in vergrößerter Darstellung die Einzelheit III aus Fig. 2;
- Figur 4
- zeigt in einer Seitenansicht eine Kombination eines Balges gemäß Fig. 2 mit einem
herkömmlichen Balg.
[0011] Der gemäß den Figuren 1 und 2 mit 1 bezeichnete erfindungsgemäße Wellenbalg zeichnet
sich durch vier Balgelemente 2 bis 5 aus, die ineinandergeschachtelt nebeneinander
angeordnet sind. Das heißt, dass die einzelnen Balgelemente 2 bis 5 in Richtung der
Balglängsachse 50 (Fig. 4) ausgerichtet sind, so dass die Scheitellinie 2a bis 5a
eines jeden Balgelementes 2 bis 5 in Richtung auf die Längsachse 50 des Balges ausgerichtet
ist. Dies ergibt sich besonders deutlich aus der Figur 1, wo die Scheitellinie 2a
bis 5a (gestrichelt dargestellt) des jeweiligen Balgelementes 2 bis 5 in Richtung
auf die Fahrzeuglängsachse ausgerichtet ist.
[0012] Der in Figur 1 dargestellte Balg 1 zeichnet sich noch dadurch aus, dass er im Boden-
und im Deckenbereich eine geringere vertikale Erstreckung aufweist, als im Seitenwandbereich.
Eine flachere Bauweise im Bodenbereich ist insbesondere bei Niederflurfahrzeugen erforderlich,
da der Bauraum unter dem Übergang in der Höhe begrenzt ist. Die Einbauchung 8 dient
der Aufnahme der Gelenkverbindung zwischen den Fahrzeugen.
[0013] Des Weiteren is im unteren Eckbereich ein Scheuerschutz 9 vorgesehen. Da die Balgelemente
2 bis 5 ineinandergeschachtelt sind, reiben diese Elemente insbesondere im Eckbereich
des Übergangs vom Boden zur Seitenwand aneinander. Um ein Durchscheuern zu verhindern
ist zur Verstärkung eine Gewebeauflage in diesem Bereich vorgesehen.
[0014] Der mit 1 bezeichnete Balg besitzt endseitig jeweils einen Kuppelrahmen 10, 20 zur
Verbindung mit dem jeweils benachbarten Fahrzeugteil. Zur Verbindung des Balges 1
mit dem jeweiligen Kuppelrahmen 10, 20 ist ein Klemmprofil 30 vorgesehen, das das
eine Ende des Balgmateriales aufnimmt (Figur 3). Aus Figur 3 ist ebenfalls erkennbar,
dass die einzelnen Wellen, und hier insbesondere die Wellen 4 und 5 durch diese umlaufenden
Rahmenprofile 40 miteinander verbunden sind.
[0015] Figur 4 zeigt eine Kombination der erfindungsgemäßen Balges 1 mit einem herkömmlichen
Faltenbalg 60. Die Falten des Faltenbalges 60 sind hierbei quer zur Längsachse 50
des Balges 1 ausgerichtet.
1. Balg (1) eines Überganges zwischen zwei gelenkig miteinander verbundenen Fahrzeugen,
wobei der Balg (1) einzelne, untereinander verbundene Balgelemente (2 bis 5) in Form
von Wellen oder Falten aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Balgelemente (2 bis 5) in Richtung der Balglängsachse (50) ausgerichtet sind.
2. Balg nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Balgelemente (2 bis 5) quer zur Längsachse (50) des Balges (1) nebeneinander
angeordnet sind, so dass sich bei ausgezogenem Balg eine konisch zulaufend Balgform
ergibt.
3. Balg nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die einzelnen Balgelemente (2 bis 5) beginnend mit dem größten außenliegenden Balgelement
im zusammengeschobenen Zustand des Balges (1) ineinandergeschachtelt sind.
4. Balg nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Enden der Balgelemente (2 bis 5) durch Rahmenprofile (40) eingefasst sind.
5. Balg nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rahmenprofile (40) umlaufend ausgebildet sind.
6. Balg nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Balgelemente (2 bis 5) im Bodenbereich eine geringe vertikale Ausdehnung aufweisen,
als im Seitenwandbereich.
7. Balg nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Balgelemente (2 bis 5) im Deckenbereich eine geringere vertikale Ausdehnung aufweisen,
als im Seitenwandbereich.
8. Balg nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich der unteren Ecken die Balgelemente (2 bis 5) einen Scheuerschutz (9) aufweisen,
um ein Aneinanderreiben des Balgmaterials zu vermeiden.
9. Balg nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das jeweils letzte Balgelement (2 bis 5) ein Klemmprofil (30) zur Verbindung mit
dem Wagenkasten oder einem Kuppelrahmen (10, 20) zur Verbindung mit einem weiteren
Balg aufweist.
10. Balg nach einem oder mehrerer der voranstehenden
Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Balg (1) zusätzlich zu den Balgelementen (2 bis 5), die in Richtung der Balglängsachse
ausgerichtet sind, Balgelemente aufweist, die quer zur Richtung der Balglängsachse
ausgerichtet sind.