[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1,
auf eine Vorrichtung gemäß Oberbegriff Patentanspruch 9 sowie auf eine Verpackung
gemäß Oberbegriff Patentanspruch 11.
[0002] Eine "Tubenverpackung" ist im Sinne der Erfindung eine Verpackung in Form einer Tube.
Eine "Röhrchenverpackung" ist im Sinne der Erfindung insbesondere ein Röhrchen oder
eine Verpackungsröhrchen, wie sie beispielsweise bei Arzneimitteln verwendet wird,
aber auch eine Verpackungshülse, z.B. Zigarrenhülse.
[0003] Verpackungen, insbesondere auch solche in Form von Tuben oder Röhrchen oder Hülsen
sind in unterschiedlichsten Ausführungen bekannt. Insbesondere dann, wenn der jeweiligen
Verpackungskörper aus Metall, beispielsweise aus Aluminium gefertigt ist, ist es üblich,
diesen insbesondere auch an der Außenfläche zu lackieren und anschließend in einem
weiteren Arbeitsgang farblich und/oder grafisch zu gestalten, beispielsweise durch
Bedrucken.
[0004] Verpackungen, insbesondere Tuben und Verpackungsröhrchen, die für Arzneimittel oder
andere sensible Produkte bestimmt sind, unterliegen ebenso wie deren Produktion hohen
Qualitätsanforderungen. Dies bedeutet auch, daß zur Bearbeitung evtl. Reklamationen
und zur Optimierung des Fertigungsprozeß die Parameter, unter denen eine bestimmte
Verpackung produziert wurde, eindeutig dokumentiert werden müssen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Herstellen von Verpackungen aufzuzeigen,
insbesondere auch zum Herstellen von Verpackungen, die für den Arzneimittelbereich
oder andere sensible Bereiche bestimmt sind, welches (Verfahren) eine eindeutige Überprüfung
der Produktionsparameter zuläßt.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren entsprechend dem Patentanspruch 1 ausgebildet.
Eine Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens ist Gegenstand des Patentanspruches
9. Eine Verpackung hergestellt nach dem Verfahren ist Gegenstand des Patentanspruches
11.
[0007] Bei der Erfindung wird jede einzelne Verpackung nach ihrer Herstellung mit einem
Code versehen, der alle wesentlichen produktions- und/oder auftragsbezogenen Daten
bzw. Informationen enthält, wie z.B. Auftragsnummer, fortlaufende Fertigungsnummer
der Verpackung, Herstellungsdatum, Herstellungszeit sowie ggf. auch noch weitere produktionsbezogene
Daten, wie z.B. Art des für die Lackierung verwendeten Materials usw. Das Aufbringen
des Codes erfolgt mittels eines Lasers durch Einbrennen in die Lackierung oder punkt-
oder strichförmiges Wegbrennen der Lackierung des betreffenden Behälters, und zwar
vorzugsweise dort, wo diese Codierung auch nach dem Füllen und Verschließen des Behälters
noch zugänglich und lesbar ist. Der Code ist vorzugsweise als zweidimensionaler Code
(2D-Code) ausgebildet und besitzt z.B. eine Größe von etwa 2 x 2 m
m2.
[0008] Als Code wird beispielsweise ein Data-Matrix-Code ECC200 mit zehn Zeichen und 14
x 14 dots oder mit zwanzig Zeichen und 18 x 18 dots verwendet.
[0009] Bei dem Codieren mit dem Laserstrahl wird der jeweilige Punkt in die Lackierung eingebrannt
oder an dem jeweiligen Punkt wird der Farbauftrag der Lackierung entfernt, so daß
sich dieser Punkt dann deutlich von der Farbe des übrigen Markier- bzw. Codierfeldes
abhebt.
[0010] Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Erfindung wird
im folgenden anhand der Figuren an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- in vereinfachter Darstellung und in Draufsicht eine Verpackung gemäß der Erfindung
in Form einer Tube;
- Fig. 2
- in vergrößerter Darstellung den 2D-Code der Tube der Figur 1;
- Fig. 3
- in vereinfachter Funktionsdarstellung und in Seitenansicht eine Vorrichtung zum Codieren
gemäß Figur 1.
[0011] Die in den Figuren allgemein mit 1 bezeichnete Tube besteht in bekannter Weise aus
dem kreiszylinderförmigen Tubenkörper 2 und aus dem Verschluß 3, der in ebenfalls
bekannter Weise auf den an dem einen Ende bzw. an der dortigen Schulter 2' des Tubenkörpers
2 vorgesehenen, die Abgabeöffnung der Tube bildenden Nippel 2" befestigt ist, beispielsweise
durch Aufschrauben. Das dem Verschluß 3 abgewandten Ende 2"' des Tubenkörpers 2 ist
offen und wird beim Verwender der Tube 1 (z.B. Arzneimittelhersteller) nach dem Befüllen
des Tubenkörpers 2 verschlossen.
[0012] Der Verschluß 3 ist beispielsweise als Spritzgießteil aus Kunststoff gefertigt. Der
Tubenkörper 2 ist aus Metall, beispielsweise aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung
gefertigt und an seiner Außenfläche mit einer Lackschicht versehen.
[0013] Das Verschließen des Tubenkörpers 2 an dem offenen Ende 2"' nach dem Befüllen erfolgt
an einem Randbereich 4 entweder z.B. durch Falzen, insbesondere bei der Herstellung
des Tubenkörpers aus Metall.
[0014] In der Nähe des offenen Endes 2''' ist der Tubenkörper 2 an seiner Außenfläche mit
einem 2D-Code 5 versehen, der in mehreren Reihen, die in der Figur 2 mit R1 - Rn bezeichnet
sind, codierte Informationen enthält, und zwar in Form einer Codierung aus Punkten,
die in einem der jeweiligen Informationen sprechenden Muster vorgesehen sind. Die
Informationen oder Daten sind auftrags- und produktionsbezogen und enthalten u.a.
die jeweilige Auftragsnummer, die fortlaufende Produktionsnummer der Tube 1, das Produktionsdatum,
die Produktionszeit sowie weitere produktspezifische Daten, wie z.B. Art der Lackierung
usw. Die mit dem 2D-Code 5 aufgebrachten Informationen dienen u.a. der Produktionskontrolle,
der Bearbeitung von Reklamationen, der Behebung von Produktionsfehlern und der Optimierung
der Produktion. Der 2D-Code ist beispielsweise eine ECC200 Datenmatrix mit zehn bis
zwanzig Zeichen und 14 x 14 bzw. 18 x 18 Punkten.
[0015] Bei der in der Figur 1 dargestellten Tube 1 befindet sich der 2D-Code 5 außerhalb
des Bereichs 4, an dem später das Verschließen der Tube 1 erfolgt, so daß dieser Code
auch bei evtl. Reklamationen des vom Verpackungshersteller belieferten Kunden (z.B.
Arzneimittelhersteller) nach dem Befüllen und Verschließen der Tube 1 lesbar ist.
Grundsätzlich besteht natürlich auch die Möglichkeit, diesen 2D-Code 5 in dem Bereich
4 zu verlegen, so daß der Code 5 bei gefüllter und verschlossener Tube 1 nicht mehr
sichtbar ist oder nur am Falz der verschlossenen Tube sichtbar ist, also außerhalb
der eigentlichen Ausstattung der Tube 1.
[0016] Die Figur 3 zeigt in vereinfachter Darstellung und in Seitenansicht eine Vorrichtung
6, die zum Aufbringen des 2D-Codes 5 auf die Tuben 1 dient. Die Vorrichtung 6 ist
bei der in der Figur 3 dargestellten Ausführungsform in einer Produktionslinie nach
einem Trockengerät 7 angeordnet, in welchem die nach dem Lackieren bedruckten Tuben
1 getrocknet werden. Am Ausgang des Trockengerätes 7 werden die Tuben 1 nacheinander
auf einen beispielsweise von einem Transportband gebildeten Transporteur 8 aufgelegt,
und zwar mit der Tubenachse senkrecht bzw. quer zu der horizontalen Transportrichtung
A des Transporteurs 8. Die auf der horizontalen Transportfläche 8' des getaktet angetriebenen
Transporteurs 8 oder in dortigen Aufnahmen in einem gegenseitigen Abstand angeordneten
Tuben 1 werden zunächst von einem Sensor 9 erfaßt, der mit einer Steuereinrichtung
10 zusammenwirkt. An einer in Transportrichtung A auf den Sensor 9 folgenden Codierstation
11 erfolgt dann mit Hilfe eines dortigen Lasers 12 das Aufbringen des 2D-Codes 5 auf
die jeweilige Tube 1, die mit dem Transporteur 8 an die Codierstation 11 unter dem
Laser 12 gelangt ist. Der Laser 12 wird durch die Steuereinrichtung 10 aktiviert,
und zwar unter Berücksichtigung des Signals des Sensors 9 und eines weiteren Sensors
13, der die Geschwindigkeit des Transporteurs 8 erfaßt, so daß die Aktivierung des
Lasers 12 zum Aufbringen des 2D-Codes 5 tatsächlich dann erfolgt, wenn sich eine Tube
1 unter dem Laser 12 befindet. Das Aufbringen des 2D-Codes 5 erfolgt durch Einbrennen
dieses Codes in den Lack des Tubenkörpers 2 oder durch punktuelles Wegbrennen des
Lacks.
[0017] In Transportrichtung A auf die Codierstation 11 folgend ist oberhalb des Transporteurs
8 und damit oberhalb der Bewegungsbahn der Tuben 1 eine Kamera 14 vorgesehen, die
Bestandteil eines in der Steuerelektronik 10 integrierten Bilderkennungssystems ist
und mit der der 2D-Code 5 erfaßt und auf seine Lesbarkeit sowie Richtigkeit und/oder
Plausibilität der eingebrannten Codierung überprüft wird. Diese Überprüfung erfolgt
beispielsweise kontinuierlich oder aber stichprobenartig.
[0018] Die Verwendung eines Bilderkennungssystems mit Kamera 14 für das Auslesen des jeweiligen
2D-Codes 5 hat den Vorteil, daß keine allzu großen Anforderungen an die Genauigkeit
der Lage und Orientierung des 2D-Codes 5 auf dem jeweiligen Tubenkörper 2 sowie auch
keine überhöhten Anforderungen an die Genauigkeit der Lage und Orientierung der Tuben
1 auf dem Transporteur 8 gestellt werden müssen. Das Bilderkennungssystem kann vielmehr
praktisch innerhalb des gesamten Bildfeldes der Kamera 14 den jeweiligen Code 5 erkennen
und lesen. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, mit der Kamera 14 bzw. dem Bilderkennungssystem
weitere Produktionsmerkmale zu überwachen.
[0019] In Transportrichtung A auf die Kamera 14 folgend ist eine Auswurfstation 15 vorgesehen,
an der solche Tuben 1 beispielsweise durch Ausblasen vom Transporteur 8 entfernt bzw.
ausgeworfen werden, deren Code 5 nicht erkannt bzw. nicht gelesen werden könnte bzw.
eine oder mehrere Codierung enthält, die den im Code 5 abzulegenden Informationen
nicht entsprechen.
[0020] Nach dem Passieren der Auswurfstation 15 gelangen die Tuben 1 auf einen Transporteur
16 der den Auslaß der Vorrichtung 6 bildet und über den die Tuben 1 der weiteren Arbeitsstation,
beispielsweise einer Verpackstation zugeführt werden.
[0021] Die Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es versteht
sich, daß Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne daß dadurch der der Erfindung
zugrundeliegende Erfindungsgedanke verlassen.
[0022] So ist die beschriebene Vorrichtung bzw. das beschriebene Verfahren nicht auf die
Verwendung von Tuben beschränkt, sondern auch für andere Verpackungen geeignet, beispielsweise
für hülsen- oder röhrchenartige Verpackungen, z. B. für Röhrchen für Tabellen oder
dergleichen Arzneimittel.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 1
- Tube
- 2
- Tubenkörper
- 2'
- Tubenschulter
- 2"
- Tubennippel
- 2'''
- offenes Tubenende
- 3
- Verschluß
- 4
- Verschließbereich des Tubenkörpers
- 5
- 2D-Code
- 6
- Vorrichtung
- 7
- Trockner
- 8
- Transporteur
- 8'
- Transportfläche
- 9
- Sensor
- 10
- Auswert- und Steuerelektronik
- 11
- Codierstation
- 12
- Laser
- 13
- Sensor bzw. Tachometer
- 14
- Kamera des Bilderkennungssystems
- 15
- Auswurfstation
- 16
- Transporteur
- A
- Transportrichtung
- R1 Rn
- Reihe des 2D-Codes
1. Verfahren zum Herstellen einer Verpackung, insbesondere Tuben- oder Röhrchenverpackung,
bei dem (Verfahren) zumindest auf die Außenfläche eines Verpackungskörpers (2) eine
Oberflächenbeschichtung aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe eines Lasers (12) in die Oberflächenbeschichtung durch Einbrennen und/oder
Wegbrennen der Oberflächenbeschichtung ein mehrere Informationen enthaltender Code
(5) eingebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einbrennen und/oder Wegbrennen der Oberflächenbeschichtung in einer Fertigungslinie
erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenbeschichtung eine Lackschicht ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Code ein Punkt-Code ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Code ein zweidimensionaler Code (5) eingebrannt wird, der mehrere Produktions-
und/oder auftragsbezogene Informationen enthält.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Verpackungskörper ein zylindrischer Körper ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Einbrennen des Codes (5) bei auf einem Transporteur aufliegenden Verpackungskörpern
(2) erfolgt, wobei der der Transporteur beispielsweise getaktet angetrieben wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Einbrennen des Codes (5) dieser mittels eines wenigstens eine Kamera (14)
aufweisenden Bilderkennungssystems überprüft bzw. gelesen wird.
9. Vorrichtung zum Herstellen einer Verpackung, insbesondere Tuben- oder Röhrchenverpackung,
die zumindest auf der Außenfläche ihres Verpackungskörpers (2) eine Oberflächenbeschichtung
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Produktionslinie auf eine Station (7) zum Aufbringen der Oberflächenbeschichtung
folgend wenigstens ein Laser (12) vorgesehen ist, mit dem in die Oberflächenbeschichtung
durch Einbrennen und/oder Wegbrennen der Oberflächenbeschichtung ein mehrere Informationen
enthaltender Code (5) eingebracht wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß Laser (12) an einem Transporteur (8) für die Verpackungen (1) vorgesehen ist, und/oder
daß Laser (12) folgend wenigstens eine Kamera 14 eines Bilderkennungssystems zum Lesen
des Codes (5) vorgesehen ist.
11. Verpackung, insbesondere Tuben- oder Röhrchenverpackung, mit einem Verpackungskörper
(2), der zumindest an seiner Außenfläche mit einer Oberflächenbeschichtung, beispielsweise
mit einem Lackauftrag versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Lackauftrag durch Ein- und/oder Wegbrennen ein Code (5) eingebracht ist, der
produktions- und/oder auftragbezogene Informationen enthält.
12. Verpackung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Code ein zweidimensionaler Code (5) ist.
13. Verpackung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenbeschichtung zumindest im Bereich des Codes (5) aus hellen Farbpigmenten
mit einem Bindemittel, beispielsweise aus einem Kunstharz besteht.