[0001] Die Erfindung betrifft eine Klemmvorrichtung zum Zusammenhalten und Transportieren
von Materialien sowie ein Verfahren zum Halten und Transportieren von Materialien.
[0002] Zum Zusammenheften und Fixieren von Gegenständen und Materialien sind eine Reihe
unterschiedlicher Vorrichtungen bekannt.
[0003] Neben der vielfach bekannten Anwendung von Klammern zum Zusammenheften von Papierbögen
oder anderen Materialien werden Klammern u. a. auch in technischen Arbeitsprozessen
eingesetzt. So werden Klammern beispielsweise auch bei der Entsorgung von Brennelementen
benötigt. Bei der Entsorgung von Brennelementen werden die Brennelementestäbe unter
Wasser zersägt und die entstandenen Stücke mit Hilfe einer Klammer zusammengefaßt,
um sie für weitere Verfahrensschritte transportieren zu können. Häufig dienen die
Klammern als Halter, um die Brennelemente zu transportieren.
[0004] Die bekannten Klammern sind so gestaltet, daß das Klammergut zwischen zwei Klammerarme
geklemmt wird und durch den Druck der Klammerarme zusammengehalten wird. Beim Transport
des Klammergutes wird die Klammer als Transporthilfe verwendet. Dabei kann es durch
die Zugbewegungen an der Klammer, zum Aufbiegen der Klammerarme kommen, so daß sich
das Klammergut aus der Klammer löst und herausfällt. Dies kann zu sicherheitsrelevanten
Problemen bei der Entsorgung und dem Transport gefährlicher Güter führen.
[0005] Es ist daher Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung zu schaffen, mit der Materialien
sicher zusammengehalten und transportiert werden können. Weiterhin ist es Aufgabe
der Erfindung ein Verfahren zu schaffen, mit dem Materialien sicher zusammengefaßt
und transportiert werden können.
[0006] Ausgehend vom Oberbegriff des Anspruchs 1 wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst
mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen. Die Aufgabe
wird weiterhin gelöst mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 9 angegebenen
Merkmalen.
[0007] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und dem Verfahren ist es nunmehr möglich, Materialien
nicht nur sicher zusammenzuhalten und zu fixieren sondern die Vorrichtung auch als
Transporthilfe zu nutzen. Die erfindungsgemäße Klemmvorrichtung weist einen Klammerarm
auf, der sowohl mit seiner Innen- als auch mit seiner Außenseite Druck auf das Klammergut
ausübt, d. h. von beiden Seiten durch das Klammergut umgeben wird, so daß dadurch
ein Aufbiegen der Klemmvorrichtung verhindert wird.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0009] Die Zeichnungen zeigen schematisch eine beispielhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
[0010] Es zeigt:
- Fig. 1:
- Seitenansicht Klemmvorrichtung
- Fig. 2:
- Aufsicht Klemmvorrichtung
- Fig. 3:
- Seitenansicht Klemmvorrichtung mit Klammergut
- Fig. 4:
- Aufsicht Klemmvorrichtung mit Klammergut
- Fig. 5:
- Aufsicht Klammerautomat mit Klemmvorrichtung
- Fig. 6a/6b:
- Seitenansicht Klemmvorrichtung mit Klammerautomat und Klammergut
[0011] Figur 1 zeigt eine Seitenansicht der Klemmvorrichtung (1) mit dem längeren Klammerarm
(2) und dem kürzeren Klammerarm (3), der eine Ausbuchtung (4) aufweist. An der Kopfseite
(5) der Klemmvorrichtung (1) ist eine Markierungsmarke (6) angebracht. Das untere
Ende (7) des Klammerarms (2) ist senkrecht nach oben gebogen und weist eine zusätzliche
Biegung (8) auf. Der durch die Pfeile und den Buchstaben "t" markierte Bereich definiert
die Tiefe der Klemmvorrichtung (1) und damit die Dicke des Klammerguts, welches durch
die Klemmvorrichtung (1) fixiert werden kann.
[0012] Fig. 2 zeigt eine Aufsicht auf die Klemmvorrichtung (1). Die Klemmvorrichtung (1)
ist an der Kopfseite (5) mit einer Markierungsmarke (6) versehen. In Figur 2 wurde
bei der zeichnerischen Darstellung der Vorrichtung eine Unterbrechung (A) eingezeichnet,
um die variable Länge der Klemmvorrichtung (1) zu verdeutlichen.
[0013] Figur 3 zeigt eine Seitenansicht der Klemmvorrichtung (1) mit eingespanntem Klammergut
(9). Die Klammerarme (2/3) können sowohl mit der Fläche der Innenseiten ihrer Klammerarme
(2/3) als auch mit der Fläche der Außenseite des kürzeren Klammerarms (3), insbesondere
durch die Ausbuchtung (4), Druck auf das Klammergut (9) ausüben. Am unteren Ende (7)
des längeren Klammerarms (2) wird das Klammergut (9) durch Umbiegen des unteren Endes
(7) des Klammerarms (2) zusammengehalten. In Figur 3 wurde bei der zeichnerischen
Darstellung der Vorrichtung eine Unterbrechung (A) eingezeichnet, um die variable
Länge der Klemmvorrichtung (1) zu verdeutlichen.
[0014] Figur 4 zeigt eine Aufsicht auf die Klemmvorrichtung (1) mit Klammergut (9) aus Richtung
der Kopfseite (5). In Figur 4 ist die Markierungsmarke (6), die an der Kopfseite (5)
der Klemmvorrichtung (1) angebracht ist, in der Aufsicht zu erkennen. Die Ausbuchtung
(4) des Klammerarms (3) ist ebenfalls von oben zu sehen.
[0015] Figur 5 zeigt eine Aufsicht auf den Klammerautomaten (10) mit der eingespannten Klemmvorrichtung
(1). Der längere Klammerarm (2) der Klemmvorrichtung (1) ist in der selben Aufsicht
wie in Figur 2 zu sehen. Der Klammerautomat (10) ist mit einem Biegearm (11) versehen.
[0016] Figur 6a und 6b zeigen den unteren Ausschnitt des Klammerautomaten (10) mit dem unteren
Ende (7) des Klammerarms (2) und dem eingespannten Klammergut (9) in der Seitenansicht.
Der Biegearm (11) schließt paßgenau an das untere Ende (7) sowie die Biegung (8) des
Klammerarms (2) an. Figur 6b zeigt den umgeklappten Biegearm (11), der aus seiner
senkrechten Position, wie in Figur 6a dargestellt, in eine waagerechte Position umgeklappt
ist. In Figur 6b wurde ein Teil des unteren Endes (7) des Klammerarms (2) ebenfalls
aus der senkrechten Position, wie in Figur 6a, in die waagerechte Position umgeklappt.
[0017] Im folgenden soll die Erfindung beispielhaft beschrieben werden.
[0018] Die erfindungsgemäße Klemmvorrichtung (1) wird in den Klammerautomaten (10) eingelegt.
Das Klammergut (9), wie z. B. die Brennelementerohre oder auch andere Gefahrgüter
oder Materialien, werden in leicht schräg gestellter Position in die Klemmvorrichtung
(1) in Richtung der Kopfseite (5) eingeschoben und abgesenkt. Das Klammergut (9) liegt
nun zwischen den beiden Klammerarmen (2/3).
Das senkrecht nach oben gebogene Ende (7) des Klammerarms (2) wird mit Hilfe des Biegearms
(11) entsprechend der Dicke des Klammerguts (9) umgebogen. Die Biegung (8) des unteren
Endes (7) erleichtert die exakte Führung des Biegearms (11) entlang des Klammerarms
(2). Das Klammergut (9) kann durch diese vorteilhafte Ausgestaltung der Vorrichtung,
bei der die untere Seite (7) der Klemmvorrichtung (1) entsprechend der Dicke des Klammerguts
umgebogen wird, zusätzlich fixiert werden. Das Klammergut kann abgebrannte rohrförmige
Brennelemente umfassen, die unter Wasser zersägt wurden und durch den Sägevorgang
beispielsweise in 4 einzelne Rohrabschnitte geteilt wurden. Diese Einzelstücke können
mit der erfindungsgemäßen Klemmvorrichtung (1) zusammengehalten und weiter transportiert
werden. Das Klammergut (9) wird zwischen den längeren Klammerarm (2) und den kürzeren
Klammerarm (3) eingeklemmt. Der kürzere Klammerarm (3) übt sowohl mit der Fläche seiner
Innenseite als auch mit der Fläche seiner Außenseite, insbesondere mit Hilfe seiner
Ausbuchtung (4), Druck auf das Klammergut (9) aus. Wenn röhren- oder stabförmiges
Klammergut (9) eingesetzt wird, drückt der kürzere Klammerarm (3) nicht nur gegen
den Bereich des Klammerguts (9), welcher sich zwischen den beiden Klammerarmen (2/3)
befindet, sondern auch gegen den Bereich, der sich außerhalb des kürzeren Klammerarms
(3) befindet. Diese Anordnung bewirkt, daß zum einen das Klammergut von zwei Seiten
fixiert wird und zum anderen, daß ein Aufbiegen des kürzeren Klammerarms (3) verhindert
wird.
Die Ausbuchtung (4) kann unterschiedlich ausgestaltet sein. Sie kann beispielsweise
eine eckige Gestalt aufweisen oder durch eine schräge Abwinkelung des Klammerarms
(3) gekennzeichnet sein. In einer besonders bevorzugten Ausführung der Klemmvorrichtung
(1) weist die Ausbuchtung eine bogenförmige Gestalt auf (s. Fig.1). Die Ausbuchtung
(4) kann so stark ausgebildet bzw. gewölbt sein, daß sie nach dem Einklemmen des Klammerguts
(9) direkt gegen das Klammergut (9) drückt. In einer weiteren Ausführung kann die
Ausbuchtung (4) so gestaltet sein, daß nach dem Einlegen des Klammerguts (9) in die
Klemmvorrichtung zwischen der Außenseite des Klammerarms (3) mit der Ausbuchtung (4)
und dem Klammergut (9) außerhalb der Klammerarme (2/3) noch ein Freiraum erhalten
bleibt, und erst durch die Zugbewegung am Kopf (5) der Klemmvorrichtung (1) der Klammerarm
(3) so gebogen wird, daß die Ausbuchtung (4) gegen das Klammergut (9) drückt.
Die Größe des Klammergutes (9) bzw. die Anzahl der Brennelementestäbe, die mit der
Klemmvorrichtung (1) zusammen gehalten wird, hängt von der Länge und der Tiefe t der
Klemmvorrichtung (1) ab, die beliebig variiert werden können. Üblicherweise werden
pro Klemmvorrichtung (1) z. B. 4 Brennelementestäbe zusammengehalten.
[0019] Die Dicke des Klammergutes (9) d. h. beispielsweise die Anzahl der Brennelemente,
die auf diese Weise zusammengehalten werden können, wird durch die Tiefe t der Klemmvorrichtung
(1) vorgegeben. Die Tiefe t der Klemmvorrichtung (1) sollte der Dicke d des einzuklemmenden
Klammergutes (9) entsprechen. Sie kann beispielsweise 95 mm betragen.
Die Klemmvorrichtung (1) kann an der Kopfseite (5) angehoben werden, um damit das
Klammergut (9) zu transportieren. Dadurch, daß der kürzere Klammerarm (3) sowohl von
der Innenseite als auch von der Außenseite durch das Klammergut (9) umgeben ist, kann
es nicht zum Aufbiegen der Klemmvorrichtung (1) kommen. Das Klammergut (9) z. B. die
Brennelemente, kann nicht herausfallen, so daß ein sicherer Transport mit Hilfe der
Klemmvorrichtung (1) möglich ist. Zugversuche mit Klammergut (9) eines Gewichts von
bis zu 55 kg zeigten ein stabiles Verhalten der Klemmvorrichtung (1) ohne Aufbiegen
der Klammerarme (2/3). Die Markierungsmarke (6) an der Kopfseite (5) der Klemmvorrichtung
(1) erleichtert die Identifizierung des Klammergutes (9). Beim Transport der Klemmvorrichtung
kann die Markierungsmarke (6) als Griff für einen Greifarm einer Hebevorrichtung dienen.
[0020] Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Klemmvorrichtung (1) können Metallstreifen,
insbesondere Aluminiumstreifen mit den Maßen 16 mm Breite, 1000 mm Länge und 1 mm
Stärke eingesetzt werden. Die Formgebung erfolgt über Segmente. Dazu werden die Aluminiumstreifen
stückweise mittels vorgefertigter Formen in die gewünschte Form gepreßt. Der kürzere
Klammerarm (3) mit der Ausbuchtung (4) kann durch Verschweißen von zwei Aluminiumstreifen
verstärkt werden. Am Kopf (5) der Klemmvorrichtung (1) kann eine Markierungsmarke
aus Aluminium eingesetzt werden, die als Griff und zur Identifizierung des Klammerguts
dienen kann. Die Klemmvorrichtung (1) ist in einer vorteilhaften Ausgestaltung aus
flächigem Material gestaltet, um Beschädigungen des Klemmguts (9) durch scharfe Kanten
der Klemmvorrichtung (1) oder eventuelles Einbohren der Klemmvorrichtung in das Klemmgut
(9) zu verhindern. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung wird die Klemmvorrichtung
(1) aus Aluminium gefertigt, da hier besonders günstige Korrosionseigenschaften gegeben
sind und keine chemischen Reaktionen mit dem eingesetzten Klammergut (9) auftreten.
1. Klemmvorrichtung (1) mit zwei Klammerarmen (2/3),
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Klammerarm (3) eine Ausbuchtung (4) aufweist.
2. Klemmvorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Klammerarm (2) länger als der andere Klammerarm (3) ist.
3. Klemmvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie einstückig aus Metall gefertigt ist.
4. Klemmvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus flächigem Material gefertigt ist.
5. Klemmvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus Aluminium gefertigt ist.
6. Klemmvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kopfseite (5) eine Markierungsmarke (6) aufweist.
7. Klemmvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das untere Ende (7) eines Klammerarms (2) im rechten Winkel zum Klammerarm (2) abgebogen
ist.
8. Klemmvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das untere Ende (7) eines Klammerarms eine Biegung (8) aufweist.
9. Verfahren zum Zusammenhalten und Transportieren von Materialien,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Klemmvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 eingesetzt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmvorrichtung (1) in einen Klammerautomaten (10) eingesetzt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Klammergut (9) in die Klemmvorrichtung (1), die sich in einem Klammerautomaten
(10) befindet, eingelegt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach Einlegen des Klammerguts (9) in die Klemmvorrichtung ein Biegearm (11) des Klammerautomaten
(10) das untere Ende (7) des Klammerarms (2) umbiegt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Greifarm einer Hebevorrichtung in die Markierungsmarke (6) der Klemmvorrichtung
(1) greift.