Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft Spül- und Reinigungsmittel, enthaltend eine Kombination aus
Hydroxymischether und ausgewählten anionischen Tensiden, gegebenenfalls weitere nichtionische
Tenside, sowie die Verwendung derartiger Mischungen in Spül- und Reinigungsmittel.
Stand der Technik
[0002] Mittel für das Spülen und Reinigen harter, nichttextiler Oberflächen, die im Haushalt
und Gewerbesektor vorkommen, sollen meist bei Anwendung ein geringfügiges Schaumvolumen
entwickeln, das sich innerhalb von wenigen Minuten signifikant weiter verringert.
Mittel dieser Art sind seit langem bekannt und im Markt etabliert. Es handelt sich
dabei im wesentlichen um wäßrige Tensidlösungen unterschiedlicher Art mit oder ohne
Zusatz von Buildern, Lösungsvermittlern (Hydrotropen) oder Lösungsmitteln. Zum Nachweis
der Wirksamkeit bei Beginn der Reinigungsarbeit wird vom Verbraucher zwar ein gewisses
Schäumen der Anwendungslösung gewünscht, der Schaum soll jedoch rasch zusammenfallen,
damit einmal gereinigte Flächen nicht nachgewischt werden müssen. Zu diesem Zweck
werden Mittel der genannten Art üblicherweise mit schwach schäumenden nichtionischen
Tensiden versetzt.
Besonders an maschinell gespültes Geschirr werden heute höhere Anforderungen gestellt
als an manuell gespültes Geschirr. So wird auch ein von Speiseresten völlig gereinigtes
Geschirr dann als nicht einwandfrei bewertet, wenn es nach dem maschinellen Geschirrspülen
noch weißliche, auf Wasserhärte oder anderen mineralischen Salzen beruhende Flecken
aufweist, die mangels Netzmittel aus eingetrockneten Wassertropfen stammen.
Um glanzklares und fleckenloses Geschirr zu erhalten, setzt man daher Klarspüler ein.
Der Zusatz von flüssigem oder festem Klarspüler, der separat zugegeben werden kann,
oder bereits in gebrauchsfertiger Darreichungsform mit dem Reinigungsmittel und/oder
Regeneriersalz zusammen ("2 in 1", "3 in 1", z.B. in Form von Tabs und Pulvern) vorliegt,
sorgt dafür, dass das Wasser möglichst vollständig vom Spülgut abläuft, so dass die
unterschiedlichen Oberflächen am Ende des Spülprogramms rückstandsfrei und glänzend
sind.
Marktübliche Klarspülmittel stellen Gemische z.B. aus nichtionischen Tensiden, Lösungsvermittlern,
organischen Säuren und Lösungsmitteln, Wasser sowie ggf. Konservierungsmittel und
Duftstoffe dar.
[0003] Die Aufgabe der Tenside in diesen Mitteln besteht darin, die Grenzflächenspannung
des Wassers so zu beeinflussen, dass es in einem möglichst dünnen, zusammenhängenden
Film vom Spülgut ablaufen kann, so dass beim anschließenden Trocknungsvorgang keine
Wassertropfen, Streifen oder Filme zurückbleiben (sogenannte Netzwirkung).
Deswegen müssen Tenside in Klarspülern auch den durch Speisereste auftretenden Schaum
in der Geschirrspülmaschine dämpfen. Da die Klarspüler meist Säuren für eine Verbesserung
des Klartrockeneffekts enthalten, müssen die eingesetzten Tenside zusätzlich relativ
hydrolyseunempfindlich gegenüber Säuren sein.
Klarspüler werden sowohl im Haushalt als auch in gewerblichen Bereichen eingesetzt.
In Haushaltsgeschirrspülern wird der Klarspüler nach dem Vorspül- und Reinigungsgang
bei knapp 40°C - 65°C zudosiert. Die gewerblichen Geschirrspülmaschinen arbeiten mit
nur einer Reinigungsflotte, die lediglich durch Zugabe der Klarspüllösung aus dem
vorhergehenden Spülvorgang erneuert wird. Es findet also während des gesamten Spülprogramms
kein vollständiger Wasseraustausch statt. Daher muss der Klarspüler auch schaumdämpfend
wirken, temperaturstabil sein bei einem starken Temperaturgefälle von 85°C - 35°C
und außerdem ausreichend stabil gegen Alkali und Aktivchlor sein.
[0004] In der deutschen Offenlegungsschrift
DE 19738866 werden Tensidmischungen aus Hydroxymischethern und nichtionischen Tensiden, wie Fettalkoholpolyethylenglycol/polypropylenglycolether,
gegebenenfalls endgruppenverschlossen, beschrieben, die ein sehr gutes Schaumverhalten
aufweisen und in Klarspülmitteln hervorragende Klarspüleffekte zeigen.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DT 2432757 ist bekannt, dass Hydroxymischether als Schaumdämpfungsmittel in Wasch-, Spül- und
Reinigungsmittel eingesetzt werden.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, Spül- und Reinigungsmittel zu entwickeln, die
gleichzeitig ein gutes Schaum- und Reinigungsverhalten, insbesondere ein sehr gutes
Ablaufverhalten an Kunststoffoberflächen und eine hohe Materialverträglichkeit der
zu reinigenden Oberflächen zeigen. Außerdem sollten Hydroxymischethermischungen bereitgestellt
werden, die sich besonders vorteilhaft in feste Formulierungen einarbeiten lassen.
Die
Aufgabe wurde gelöst, indem Hydroxymischether in Kombination mit ausgewählten anionischen Tensiden eingesetzt
werden.
Diese Kombination aus Hydroxymischethern und ausgewählten anionischen Tensiden löst
sich durch ihre höheren Schmelzpunkte später in der Reinigungsflotte auf und entfalten
zeitversetzt und in höherer Konzentration ihre Wirkung. Dieser Effekt kann besonders
vorteilhaft in Klarspülanwendungen genutzt werden. Überraschenderweise bestechen die
erfindungsgemäßen Mittel vorallem durch ihr farblose, klares Aussehen das eine Einarbeitung
in eine Vielzahl von Spül- und Reinigungsmitteln, ohne aufwendigen Bleichvorgang erst
möglich macht.
Beschreibung der Erfindung
[0006] Gegenstand der Erfindung sind Spül- und Reinigungsmittel enthaltend
a. 0,01 bis 25 Gew.% Hydroxymischether (HME) der Formel (I)
R1O[CH2CHR4O]x[CH2CHR3O]yCH2CH(OH)R2 (I)
in der R1 für Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen
R2 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 2 bis 22 Kohlenstoffatomen
R4 für Wasserstoff oder einen Methylrest
R3 für Wasserstoff oder einen Methylrest
x für 0 oder 1 bis 40,
y für 0 oder 1 bis 40, wobei x+y>=1 ist, steht und
b. 0,1 bis 20 Gew.% anionische Tensiden, die ausgewählt sind aus der Gruppe, die gebildet wird von Alkyl- und/oder Alkenylsulfaten,
Alkylethersulfaten, Alkylbenzolsulfonaten und Alkansulfonaten.
Hydroxymischether
[0007] Hydroxymischether der Formel (I) sind literaturbekannt und werden beispielsweise
in der deutschen Anmeldung
DE 19738866 beschrieben.
Sie werden hergestellt durch Umsetzung von 1,2-Epoxyalkanen (R
2CHOCH
2), wobei R
2 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 2 bis 22, insbesondere 6 bis 16 Kohlenstoffatomen
steht, mit alkoxylierten Alkoholen.
Bevorzugt im Sinne der Erfindung werden solche Hydroxymischether, die sich von Alkoxylaten
von einwertigen Alkoholen der Formel R
1-OH mit 4 bis 18 Kohlenstoffatomen ableiten, wobei R
1 für einen aliphatischen, gesättigten, geradkettigen oder verzweigten Alkylrest, insbesondere
mit 6 bis 16 Kohlenstoffatomen, steht.
Beispiele für geeignete geradkettige Alkohole sind Butanol-1, Capron-, Önanth-, Capryl-,
Pelargon-, Caprinalkohol, Undecanol-1, Laurylalkohol, Tridecanol-1, Myristylalkohol,
Pentadecanol-1, Palmitylakohol, Heptadecanol-1, Stearylalkohol, Nonadecanol-1, Arachidylalkohol,
Heneicosanol-1, Behenylalkohol sowie deren technische Mischungen, wie sie bei der
Hochdruckhydrierung von technischen Methylestern auf Basis von Fetten und Ölen anfallen.
Beispiele für verzweigte Alkohole sind sogenannte Oxoalkohole, die meist 2 bis 4 Methylgruppen
als Verzweigungen tragen und nach dem Oxoprozeß hergestellt werden und sogenannte
Guerbetalkohole, die in 2-Stellung mit einer Alkylgruppe verzweigt sind. Geeignete
Guerbetalkohole sind 2-Ethylhexanol, 2-Butyloctanol, 2-Hexyldecanol und/oder 2-Octyldodecanol.
[0008] Die Alkohole werden in Form ihrer Alkoxylate eingesetzt, die durch Umsetzung der
Alkohole mit Ethylenoxid und/oder Propylenoxid auf bekannte Weise hergestellt werden.
Vorzugsweise werden Alkoxylate von Alkoholen, die durch Umsetzung mit 1 bis 80 Mol
Ethylenoxid entstehen eingesetzt, wobei R
4 und R
3 für Wasserstoff steht und x+y=1-80 ist. Bevorzugt sind sowohl Alkoxylate, die durch
Umsetzung von Alkohol mit 1 bis 10 Mol Propylenoxid (R
4=Methyl, x=1-10) und dann mit 10 bis 80 Mol Ethylenoxid (R
3=Wasserstoff, y=10-80) entstehen, und auch durch Umsetzung mit 10 bis 80 Mol Ethylenoxid
(R
4=Wasserstoff, x=10-80) und dann 1 bis 10 Mol Propylenoxid (R
3=Methyl, y=1-10) entstehen. Die Alkyleneinheiten liegen hierbei
"blocked" vor.
Besonders bevorzugt sind jedoch auch solche Hydroxymischether, die die Alkyleneinheiten,
vorzugsweise Ethylenoxid und Propylenoxid
"randomized" enthalten (x=1-40, y=1-40 und R
3=R
4), d.h. durch das vorherige Vermischen der Alkoxylierungsreagenzien werden Hydroxymischether
erhalten, die über eine statistische Verteilung der Alkyleneinheiten verfügen.
Insbesondere bevorzugt sind Hydroxymischether, die Ethylenoxid- und Propylenoxid-Einheiten
randomized im Verhältnis 40:1 bis 40:5 enthalten.
Ganz besonders bevorzugt sind Hydroxymischether mit einer eingeengten Verteilung der
Alkyleneinheiten
(narrow range).
[0009] Bevorzugt enthalten
Spül- und Reinigungsmittel Hydroxymischether der Formel (I), die sich aus anwendungstechnischer Sicht als besonders
geeignet erwiesen haben.

R1 für einen linearen Alkylrest mit 8 bis 10 Kohlenstoffatomen, R3 für Wasserstoff, R4 für einen Methylrest und R2 für einen linearen Alkylrest mit 8 bis 10 Kohlenstoffatomen, x für Zahlen von 0,5
bis 2 und y für Zahlen von 20 bis 40 steht, wie z.B. die Handelsprodukte Dehypon®
3447 und Dehypon® 3557 der Cognis Deutschland GmbH;

R2 für einen linearen Alkylrest mit 8 bis 10 Kohlenstoffatomen, R1 für einen verzweigten Alkylrest mit 8 bis 10 Kohlenstoffatomen, R3 für Wasserstoff, x für 0 und y für Zahlen von 20 bis 40 steht;

R1 für einen linearen Alkylrest mit 8 bis 10 Kohlenstoffatomen, R3 für Wasserstoff, R2 für einen linearen Alkylrest mit 8 bis 10 Kohlenstoffatomen, x für 0 und y für Zahlen
von 40 bis 60 steht.
[0010] Die erfindungsgemäßen Spül- und Reinigungsmittel enthalten 0,01 bis 25 Gew.%, vorzugsweise
0,025 bis 20 Gew.% und insbesondere 0,1 bis 15 Gew.% Hydroxymischether der Formel
(I) berechnet als Aktivsubstanz, bezogen auf die Mittel.
Aktivsubstanz definiert sich als die Masse an Tensiden (gerechnet als Reinstoff zu 100%), die in
dem Spül- und Reinigungsmittel enthalten sind.
[0011] Gemäß der vorliegenden Erfindung enthalten die Spül- und Reinigungsmittel
anionische Tenside.
Anionische Tenside
[0012] Typische Beispiele für
anionische Tenside sind Seifen,
Alkylbenzolsulfonate, sekundäre Alkansulfonate, Olefinsulfonate, Alkylethersulfonate, Glycerinethersulfonate,
α-Methylestersulfonate, Sulfofettsäuren,
Alkyl- und/oder Alkenylsulfate, Alkylethersulfate, Glycerinethersulfate, Hydroxymischethersulfate, Monoglycerid(ether)sulfate, Fettsäureamid(ether)sulfate,
Mono- und Dialkylsulfosuccinate, Mono- und Dialkylsulfosuccinamate, Sulfotriglyceride,
Amidseifen, Ethercarbonsäuren und deren Salze, Fettsäureisethionate, Fettsäuresarcosinate,
Fettsäuretauride, N-Acylaminosäuren wie beispielsweise Acyllactylate, Acyltartrate,
Acylglutamate und Acylaspartate, Alkyloligoglucosidsulfate, Proteinfettsäurekondensate
(insbesondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis) und Alkyl(ether)phosphate. Sofern
die anionischen Tenside Polyglycoletherketten enthalten, können diese eine konventionelle,
vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen.
[0013] Bevorzugt ist die erfindungsgemäße Kombination von Hydroxymischethern mit anionischen
Tensiden, die ausgewählt sind aus der Gruppe, die gebildet wird von Alkyl- und/oder
Alkenylsulfaten, Alkylethersulfaten, Alkylbenzolsulfonaten und Alkansulfonaten, insbesondere
Fettalkoholsulfaten, Fettalkoholethersulfaten, sekundäre Alkansulfonaten und lineare
Alkylbenzolsulfonaten.
Alkyl- und/oder Alkenylsulfate
[0014] Unter Alkyl- und/oder Alkenylsulfaten, die auch häufig als Fettalkoholsulfate bezeichnet
werden, sind die Sulfatierungsprodukte primärer Alkohole zu verstehen, die der Formel
(II) folgen,
R16O-SO3X (VIII)
in der R
16 für einen linearen oder verzweigten, aliphatischen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit
6 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen und X für ein Alkali- und/oder
Erdalkalimetall, Ammonium, Alkylammonium, Alkanolammonium oder Glucammonium steht.
Typische Beispiele für Alkylsulfate, die im Sinne der Erfindung Anwendung finden können,
sind die Sulfatierungsprodukte von Capronalkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol, 2-Ethylhexylalkohol,
Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol,
Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol,
Behenylalkohol und Erucylalkohol sowie deren technischen Gemischen, die durch Hochdruckhydrierung
technischer Methylesterfraktionen oder Aldehyden aus der Roelenschen Oxosynthese erhalten
werden. Die Sulfatierungsprodukte können vorzugsweise in Form ihrer Alkalisalze und
insbesondere ihrer Natriumsalze eingesetzt werden. Besonders bevorzugt sind Alkylsulfate
auf Basis von pflanzlichen C
12/14-Fettalkoholen in Form ihrer Natriumsalze.
Alkylethersulfate
[0015] Alkylethersulfate ("Ethersulfate") stellen bekannte anionische Tenside dar, die großtechnisch
durch SO
3- oder Chlorsulfonsäure (CSA)-Sulfatierung von Fettalkohol- oder Oxoalkoholpolyglycolethern
und nachfolgende Neutralisation hergestellt werden. Im Sinne der Erfindung kommen
Ethersulfate in Betracht, die der Formel (III) folgen,
R17O-(CH2CH2O)aSO3X (III)
in der R
17 für einen linearen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen,
a für Zahlen von 1 bis 10 und X für ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall, Ammonium,
Alkylammonium, Alkanolammonium oder Glucammonium steht. Typische Beispiele sind die
Sulfate von Anlagerungsprodukten von durchschnittlich 1 bis 10 und insbesondere 2
bis 5 Mol Ethylenoxid an Capronalkohol, Caprylalkohol, 2-Ethylhexylalkohol, Caprinalkohol,
Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Palmoleylalkohol,
Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol,
Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol und Brassidylalkohol
sowie deren technische Mischungen in Form ihrer Natrium- und/oder Magnesiumsalze.
Die Ethersulfate können dabei sowohl eine konventionelle als auch eine eingeengte
Homologenverteilung aufweisen. Besonders bevorzugt ist der Einsatz von Ethersulfaten
auf Basis von Addukten von durchschnittlich 2 bis 3 Mol Ethylenoxid an technische
C
12/14- bzw. C
12/18- Kokosfettalkoholfraktionen in Form ihrer Natrium- und/oder Magnesiumsalze.
Alkylbenzolsulfonate
[0016] Alkylbenzolsulfonate folgen vorzugsweise der Formel
(IV),
R18-Ph-SO3X (IV)
in der R
18 für einen verzweigten, vorzugsweise jedoch linearen Alkylrest mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen,
Ph für einen Phenylrest und X für ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall, Ammonium,
Alkylammonium, Alkanolammonium oder Glucammonium steht. Vorzugsweise werden Dodecylbenzolsulfonate,
Tetradecylbenzolsulfonate, Hexadecylbenzolsulfonate sowie deren technische Gemische
in Form der Natriumsalze eingesetzt.
Alkansulfonate
[0017] Unter Alkansulfonate versteht man Verbindungen der Formel
(V).

R
20 und R
21 stehen für Alkylreste, wobei R
20 und R
21 zusammen nicht mehr als 50 Kohlenstoffatome haben sollen. Besonders bevorzugt sind
Alkansulfonate mit C13-17 Kohlenstoffketten (R
20+R
21 = C 13-17).
[0018] Die Spül- und Reinigungsmittel enthalten 0,1 bis 20 Gew.%, vorzugsweise 0,25 bis
15 Gew.%, insbesondere 0,4 bis 10 Gew.%
anionische Tenside, berechnet als Aktivsubstanz, bezogen auf die Mittel.
Den zu 100 Gew.% fehlenden Rest der Spül- und Reinigungsmittel können Hilfsstoffe
sowie Wasser darstellen.
Nichtionische Tenside
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Mittel weitere
nichtionische Tenside. Typische Beispiele für nichtionische Tenside sind Alkyl- und/oder
Alkenyloligoglycoside, Alkoxylate von Alkanolen, endgruppenverschlossene Alkoxylate
von Alkanolen ohne freie OH-Gruppen, alkoxylierte Fettsäureniedrigalkylester, Aminoxide,
Alkylphenolpolyglycolether, Fettsäurepolyglycolester, Fettsäureamidpolyglycolether,
Fettaminpolyglycolether, alkoxylierte Triglyceride, Mischether bzw. Mischformale,
Fettsäure-N-alkylglucamide, Proteinhydrolysate (insbesondere pflanzliche Produkte
auf Weizenbasis), Polyolfettsäureester, Zuckerester, Sorbitanester und Polysorbate.
Sofern die nichtionischen Tenside Polyglycoletherketten enthalten, können diese eine
konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen.
[0020] Bevorzugt sind die weiteren nichtionischen Tenside ausgewählt aus der Gruppe, die
gebildet wird von Alkylund/oder Alkenyloligoglycosiden, Alkoxylaten von Alkanolen,
insbesondere Fettalkoholpolyethylenglykol/polypropylenglykolether (FAEO/PO) bzw. Fettalkoholpolypropylenglykol/polyethylenglykolether
(FAPO/EO), endgruppenverschlossene Alkoxylate von Alkanole ohne freie OH-Gruppe, insbesondere
endgruppenverschlossene Fettalkoholpolyethylenglykol/polypropylenglykolether bzw.
endgruppenverschlossene Fettalkoholpolypropylenglykol/polyethylenglykolether, alkoxylierte
Fettsäureniedrigalkylester und Aminoxiden.
Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside
[0021] Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen Spül- und Reinigungsmittel Alkyl- und/oder
Alkenyloligoglykoside der Formel (VI).
R
5O-[G]
p (VI)
[0022] Diese können nach den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie
erhalten werden. Stellvertretend für das umfangreiche Schrifttum sei hier auf die
Übersichtsarbeit von Biermann et al. in Starch/Stärke 45, 281 (1993), B.Salka in Cosm.Toil.
108, 89 (1993) sowie J.Kahre et al. in SÖFW-Journal Heft 8, 598 (1995) verwiesen.
Die Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside können sich von Aldosen bzw. Ketosen mit
5 oder 6 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise der Glucose ableiten. Die bevorzugten Alkyl-
und/oder Alkenyloligoglykoside sind somit Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucoside.
Der Alkylrest R
5 kann sich von primären gesättigten Alkoholen ableiten. Typische Beispiele sind Butanol-1,
Capron-, Önanth-, Capryl-, Pelargon-, Caprinalkohol, Undecanol-1, Laurylalkohol, Tridecanol-1,
Myristylalkohol, Pentadecanol-1, Cetylalkohol, Palmitylakohol, Heptadecanol-1, Stearylalkohol,
Isostearylalkohol, Nonadecanol-1, Arachidylalkohol, Heneicosanol-1, und Behenylalkohol
sowie deren technische Mischungen, wie sie beispielsweise bei der Hydrierung von technischen
Fettsäuremethylestern oder im Verlauf der Hydrierung von Aldehyden aus der Roelen'schen
Oxosynthese erhalten werden.
[0023] Der Alkenylrest R
5 kann sich von primären ungesättigten Alkoholen ableiten. Typische Beispiele ungesättigter
Alkohole sind Undecen-1-ol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol, Ricinolalkohol, Linoleylalkohol,
Linolenylalkohol, Gadoleylalkohol, Arachidonalkohol, Erucaalkohol, Brassidylalkohol,
Palmoleylalkohol, Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, sowie deren technische Gemische,
die wie oben beschrieben erhalten werden können.
[0024] Bevorzugt werden Alkyl- bzw. Alkenylrest R
5, die sich von primären Alkoholen mit 6 bis 16 Kohlenstoffatomen ableiten.
Insbesondere geeignet sind Alkyloligoglucoside der Kettenlänge C
8-C
10, die als Vorlauf bei der destillativen Auftrennung von technischem C
8-C
18-Kokosfettalkohol anfallen und mit einem Anteil von weniger als 6 Gew.-% C12-Alkohol
verunreinigt sein können sowie Alkyloligoglucoside auf Basis technischer C
9/11-Oxoalkohole.
Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R
5 kann sich ferner auch von primären Alkoholen mit 12 bis 14 Kohlenstoffatomen ableiten.
[0025] Die Indexzahl p in der allgemeinen Formel
(VI) gibt den Oligomerisierungsgrad (DP), d.h. die Verteilung von Mono- und Oligoglykosiden
an und steht für eine Zahl zwischen 1 und 10. Während p in einer gegebenen Verbindung
stets ganzzahlig sein muss und hier
insbesondere die Werte p = 1 bis 3 annehmen kann, ist der Wert p für ein bestimmtes Alkyloligoglykosid
eine analytisch ermittelte rechnerische Größe, die meistens eine gebrochene Zahl darstellt.
Vorzugsweise werden Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside mit einem mittleren Oligomerisierungsgrad
p von 1,1 bis 2,0 eingesetzt. Aus anwendungstechnischer Sicht sind solche Alkyl- und/oder
Alkenyloligoglykoside
bevorzugt, deren Oligomerisierungsgrad kleiner als 2,0 ist und insbesondere zwischen 1,2 und
1,7 liegt.
[0026] Bevorzugt werden Alkyl- und/oder Alkenyloligoglycoside der Formel (II) eingesetzt,
wobei p für Zahlen von 1 bis 3 und R5 für einen Alkylrest mit 6 bis 16 Kohlenstoffatomen
steht.
[0027] Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen Spül- und Reinigungsmittel 0,01 bis
30 Gew.%, vorzugsweise 0,1 bis 20 Gew.% und insbesondere 0,2 bis 15 Gew.% Alkyl- und/oder
Alkenyloligoglykoside der Formel (VI) berechnet als Aktivsubstanz, bezogen auf die
Mittel.
Fettalkoholpolyethylenglykol/polypropylenglykolether
[0028] In einer bevorzugten Ausführungsform werden Fettalkoholpoly
ethylenglykol/poly
propylenglykolether der Formel (VII), die gegebenenfalls endgruppenverschlossen sind,
R
6O(CH
2CH
2O)
n[CH
2(CH
3)CHO]
mR
7 (VII)
eingesetzt, in der R
6 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 8 bis 22 C-Atomen, R
7 für H oder einen Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen, n für eine Zahl von 1 bis 40,
vorzugsweise 1 bis 30,
insbesondere 1 bis 15, und m für 0 oder eine Zahl von 1 bis 10 steht.
Fettalkoholpolypropylenglykol/polyethylenglykolether
[0029] Ebenso geeignet sind Fettalkoholpoly
propylenglykol/polye
thylenglykolether der Formel (VIII), die gegebenenfalls endgruppenverschlossen sind,
R
8O[CH
2(CH
3)CHO]
q(CH
2CH
2O)
rR
9 (VIII)
in der R
8 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 8 bis 22 C-Atomen, R
9 für H oder einen Alkylrest mit 1 bis 8 C-Atomen, q für eine Zahl von 1 bis 5 und
r für eine Zahl von 0 bis 15 steht.
[0030] Einer bevorzugten Ausführungsform entsprechend enthalten die erfindungsgemäßen Mittel Fettalkoholpolyethylenglykol/polypropylenglykolether
der Formel (VII), in der R
6 für einen aliphatischen, gesättigten, geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit
8 bis 16 C-Atomen, n für eine Zahl von 1 bis 10, und m für 0 und R
7 für Wasserstoff steht. Es handelt sich hierbei um Anlagerungsprodukte von 1 bis 10
Mol Ethylenoxid an monofunktionelle Alkohole. Als Alkohole sind die oben beschriebenen
Alkohole wie Fettalkohole, Oxoalkohole und Guerbetalkohole geeignet.
Auch geeignet sind von solchen Alkoholethoxylaten solche, die eine eingeengte Homologenverteilung
aufweisen.
Weitere geeignete Vertreter von nichtendgruppenverschlossenen Vertretern sind solche der Formel (VII),
in der R
6 für einen aliphatischen, gesättigten, geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit
8 bis 16 C-Atomen, n für eine Zahl von 2 bis 7, m für eine Zahl von 3 bis 7 und R
7 für Wasserstoff steht. Es handelt sich hierbei um Anlagerungsprodukte von zunächst
mit 2 bis 7 Mol Ethylenoxid und dann mit 3 bis 7 Mol Propylenoxid alkoxylierten monofunktionellen
Alkohole der schon beschriebenen Art.
[0031] Die endgruppenverschlossenen Verbindungen der Formel (VII) sind mit einer Alkylgruppe
mit 1 bis 8 C-Atomen verschlossen (R
7). Häufig werden derartige Verbindungen in der Literatur auch als Mischether bezeichnet.
Geeignete Vertreter sind methylgruppenverschlossene Verbindungen der Formel (VII),
in denen R
6 für einen aliphatischen, gesättigten, geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit
8 bis 16 C-Atomen, n für eine Zahl von 2 bis 7, m für eine Zahl von 3 bis 7 und R
7 für eine Methylgruppe steht. Derartige Verbindungen können leicht durch Umsetzung
der entsprechenden nicht endgruppenverschlossenen Fettalkoholpolyethylenglykol/polypropylenglykolether
mit Methylchlorid in Gegenwart einer Base hergestellt werden.
[0032] Geeignete Vertreter von alkylgruppenverschlossenen Verbindungen sind solche der Formel
(VII), in denen R
6 für einen aliphatischen, gesättigten, geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit
8 bis 16 C-Atomen, n für eine Zahl von 5 bis 15, m für 0 und R
7 für eine Alkylgruppe mit 4 bis 8 C-Atomen steht. Bevorzugt wird der Endgruppenverschluß
mit einer geradkettigen oder verzweigten
Butylgruppe durchgeführt, indem der entsprechende Fettalkoholpolyethylenglykolether mit n-Butylchlorid
oder mit tert. Butylchlorid in Gegenwart von Basen umgesetzt wird.
[0033] Anstelle der Verbindungen der Formel (VII) oder in Mischung mit ihnen können gegebenenfalls
endgruppenverschlossene Fettalkoholpolypropylenglykol/polyethylenglykolether der Formel
(VIII) enthalten sein. Derartige Verbindungen werden beispielsweise in der deutschen
Offenlegungsschrift DE-A1- 43 23 252 beschrieben. Besonders bevorzugte Vertreter der
Verbindungen der Formel (VIII) sind solche, in denen R
8 für einen aliphatischen, gesättigten, geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit
8 bis 16 C-Atomen, q für eine Zahl von 1 bis 5, r für eine Zahl von 1 bis 6 und R
9 für Wasserstoff steht. Es handelt sich hierbei vorzugsweise um Anlagerungsprodukte
von 1 bis 5 Mol Propylenoxid und von 1 bis 6 Mol Ethylenoxid an monofunktionelle Alkohole,
die bereits im Zusammenhang mit den Hydroxymischethern als geeignet beschrieben worden
sind.
Alkoxylierte Fettsäureniedrigalkylester
[0034] Als alkoxylierte Fettsäureniedrigalkylester kommen Tenside der Formel (IX) in Betracht,
R
10CO-(OCH
2CHR
11)
wOR
12 (IX)
in der R
10CO für einen linearen oder verzweigten, gesättigten und/oder ungesättigten Acylrest
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
11 für Wasserstoff oder Methyl, R
12 für lineare oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und w für Zahlen
von 1 bis 20 steht. Typische Beispiele sind die formalen Einschubprodukte von durchschnittlich
1 bis 20 und vorzugsweise 5 bis 10 Mol Ethylen- und/oder Propylenoxid in die Methyl-,
Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl- und tert.-Butylester von Capronsäure, Caprylsäure,
2-Ethylhexansäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Isotridecansäure, Myristinsäure, Palmitinsäure,
Palmoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure,
Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure
und Erucasäure sowie deren technische Mischungen. Üblicherweise erfolgt die Herstellung
der Produkte durch Insertion der Alkylenoxide in die Carbonylesterbindung in Gegenwart
spezieller Katalysatoren, wie z.B. calcinierter Hydrotalcit. Besonders bevorzugt sind
Umsetzungsprodukte von durchschnittlich 5 bis 10 Mol Ethylenoxid in die Esterbindung
von technischen Kokosfettsäuremethylestern.
Aminoxide
[0035] Als
Aminoxide können Verbindungen der Formel (X) und/oder eingesetzt werden.

[0036] Bei der Herstellung der Aminoxide der Formel
(X) geht man von tertiären Fettaminen aus, die mindestens einen langen Alkylrest aufweisen,
und oxidiert sie in Gegenwart von Wasserstoffperoxid. Bei den im Sinne der Erfindung
in Betracht kommenden Aminoxiden der Formel
(X), steht R
13 für einen linearen oder verzweigten Alkylrest mit 6 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18
Kohlenstoffatomen, sowie R
14 und R
15 unabhängig voneinander für R
13 oder einen gegebenenfalls hydroxysubstituierten Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen.
Vorzugsweise werden Aminoxide der Formel
(X) eingesetzt, in der R
13 und R
14 für C
12/14- bzw. C
12/18-Kokosalkylreste stehen und R
15 einen Methyl- oder einen Hydroxyethylrest bedeutet. Ebenfalls bevorzugt sind Aminoxide
der Formel
(X), in denen R
13 für einen C
12/14- bzw. C
12/18- Kokosalkylrest steht und R
14 und R
15 die Bedeutung eines Methyl- oder Hydroxyethylrestes haben.
[0037] Weitere geeignete Aminoxide sind
Alkylamido-aminoxide der Formel
(XI), wobei der Alkylamido-Rest R
23CONH durch die Reaktion von linearen oder verzweigten Carbonsäuren, vorzugsweise mit
6 bis 22, bevorzugt mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, insbesondere aus C
12/14- bzw. C
12/18- Fettsäuren mit Aminen entsteht. Dabei stellt R
24 eine lineare oder verzweigte Alkylengruppe dar mit 2 bis 6, vorzugsweise 2 bis 4
Kohlenstoffatomen und R
14 und R
15 haben die in Formel
(X) angegebene Bedeutung.
[0038] Die weiteren nichtionische Tenside können in den erfindungsgemäßen Mitteln in Mengen
von 0,1 bis 15 Gew.%, vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.%, insbesondere 1 bis 8 Gew.% enthalten
sein, berechnet als Aktivsubstanz, bezogen auf die Mittel.
[0039] Die erfindungsgemäßen Mittel können als
Hilfsstoffe beispielsweise
Lösungsvermittler wie Cumolsulfonat, Ethanol, Isopropylalkohol, Ethylenglycol, Propylenglycol, Butylglycol,
Diethylenglycol, Propylenglycolmonobutylether, Polyethylen- bzw. polypropylenglycolether
mit Molmassen von 600 bis 1 500 000, vorzugsweise mit einer Molmasse von 400 000 bis
800 000, oder insbesondere Butyldiglycol enthalten. Weiterhin können
Abrasivstoffe, wie Quarz- bzw. Holzmehl oder Polyethylenreibkörper enthalten sein.
In vielen Fällen ist eine zusätzliche bakterizide Wirkung erwünscht, weswegen die
Mittel kationische Tenside oder Biozide, beispielsweise Glucoprotamin, enthalten können.
Geeignete
Builder sind Zeolithe, Schichtsilicate, Phosphate sowie Ethylendiamintetraessigsäure, Nitrilotriessigsäure,
Citronensäure und deren Salz, sowie anorganische Phosphonsäuren.
Unter den als Peroxy-
Bleichmittel dienenden Verbindungen haben das Natriumperborat-Tetrahydrat und das Natriumperborat-Monohydrat
eine besondere Bedeutung. Weitere Bleichmittel sind beispielsweise Peroxycarbonat,
Citratperhydrate sowie H
2O
2-liefernde persaure Salze der Persäuren wie Perbenzoate, Peroxyphthalate oder Diperoxydodecandisäure.
Sie werden üblicherweise in Mengen von 0,1 bis 40 Gew.-% eingesetzt. Bevorzugt ist
der Einsatz von Natriumperborat-Monohydrat in Mengen von 10 bis 20 Gew.-% und insbesondere
von 10 bis 15 Gew.-%.
[0040] Als
Enzyme kommen solche aus der Klasse der Proteasen, Lipase, Amylasen, Cellulasen bzw. deren
Gemische in Frage. Besonders gut geeignet sind aus Bakterienstämmen oder Pilzen, wie
Bacillus sub-tilis, Bacillus lichenformis und Strptomyces griseus gewonnene enzymatische
Wirkstoffe. Vorzugsweise werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und insbesondere Proteasen,
die aus Bacillus lentes gewonnen werden, eingesetzt. Ihr Anteil kann etwa 0,1 bis
6, vorzugsweise 0,2 bis 2 Gew.-% betragen. Die Enzyme können an Trägerstoffen adsorbiert
oder in Hüllsubstanzen eingebettet sein, um sie gegen vorzeitige Zersetzung zu schützen.
[0041] Zusätzlich zu mono- und polyfunktionellen Alkoholen und Phosphonaten können die Mittel
weitere
Enzymstabilisatoren enthalten. Beispielsweise können 0,5 bis 1 Gew.-% Natriumformiat eingesetzt werden.
Möglich ist auch der Einsatz von Proteasen, die mit löslichen Calciumsalzen und einem
Calciumgehalt von vorzugsweise etwa 1,2 Gew.-%, bezogen auf das Enzym, stabilisiert
sind. Besonders vorteilhaft ist jedoch der Einsatz von Borverbindungen, beispielsweise
von Borsäure, Boroxid, Borax und anderen Alkalimetallboratenwie den Salzen der Orthoborsäure
(H
3BO
3), der Metaborsäure (HBO
2) und der Pyroborsäure (Tetraborsäure H
2B
4O
7).
[0042] Beim Einsatz im maschinellen Waschverfahren kann es von Vorteil sein, den Mitteln
übliche
Schauminhibitoren zuzusetzen. Geeignete Schauminhibitoren enthalten beispielsweise bekannte Organo-olysiloxane
und/oder Paraffine oder Wachse. Weiterhin enthalten sein können
Schaumregulatoren, wie beispielsweise Seife, Fettsäuren, insbesondere Kokosfettsäure und Palmkernfettsäure.
[0043] Als
Verdickungsmittel können beispielsweise gehärtetes Rizinusöl, Salze von langkettigen Fettsäuren, die
vorzugsweise in Mengen von 0 bis 5 Gew.-% und insbesondere in Mengen von 0,5 bis 2
Gew.-%, beispielsweise Natrium-, Kalium-, Aluminium-, Magnesium- und Titan-Stearate
oder die Natrium und/oder Kaliumsalze der Behensäure, sowie weitere polymere Verbindungen
eingesetzt werden. Zu den letzten gehören bevorzugt Polyvinylpyrrolidon, Urethane
und die Salze polymerer Polycarboxylate, beispielsweise homopolymerer oder copolymerer
Polyacrylate, Polymethacrylate und insbesondere Copolymere der Acrylsäure mit Maleinsäure,
vorzugsweise solche aus 50 bis 10 Gew.-% Maleinsäure. Die relative Molekülmasse der
Homopolymeren liegt im allgemeinen zwischen 1000 und 100000, die der Copolymeren zwischen
2000 und 200000, vorzugsweise zwischen 50000 bis 120000, bezogen auf die freie Säure.
Insbesondere sind auch wasserlösliche Polyacrylate geeignet, die beispielsweise mit
etwa 1% eines Polyallylethers der Sucrose quervernetzt sind und die eine relative
Molekülmasse oberhalb 1000000 besitzen. Beispiele hierfür sind unter dem Namen Carbopol®
940 und 941 erhältliche Polymere. Die quervernetzten Polyacrylate werden vorzugsweise
in Mengen nicht über 1 Gew.-% besonders bevorzugt in Mengen von 0,2 bis 0,7 Gew.-%
eingesetzt.
[0044] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von Hydroxymischethern
zum Spülen und Reinigen von harten Oberflächen, vorzugsweise im Haushalt und den industriellen-
und institutionellen Bereichen. Besonders geeignet ist der Einsatz in Geschirr-Reinigern,
Klarspülern, Badezimmerreiniger, Fußbodenreiniger, Reiniger nach dem clean shower
Konzept (z.B. Badezimmerreiniger, der vor und nach dem Duschen auf Wände und Armaturen
aufgesprüht wird, damit das Wasser und Seifenreste besser ablaufen, und dadurch ein
Nachwischen entfällt), Cockpit-Reiniger (Auto, Flugzeug, Schiff, Motorrad), Fensterreiniger
und Allzweckreiniger. Harte Oberflächen sind u.a. Keramikflächen, Metallflächen, lackierte
Flächen, Kunststoffoberflächen und Oberflächen aus Glas, Stein, Beton, Porzellan und
Holz.
Insbesondere bevorzugt ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Hydroxymischether
(a) und anionischen Tensiden (b) zum Spülen und Reinigen von harten Oberflächen, insbesondere
in maschinellen Geschirrspülmitteln und/oder Klarspülern, die dann eine besonders
hohe Kunstoffverträglichkeit aufweisen und ein sehr gutes Ablaufverhalten zeigen.
[0045] Bevorzugt weiterhin ist die Verwendung von Hydroxymischethern (a) und anionischen
Tensiden (b) in Kombination mit Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside in den bisher
aufgeführten Reinigungsbereichen.
[0046] Ganz besonders bevorzugt ist die erfindungsgemäße Kombination von Hydroxymischether
(a) und anionischen Tensiden (b), gegebenenfalls in Kombination mit den bereits beschriebenen
weiteren Tensiden, zur Herstellung von festen Reinigerformulierungen.
Beispiele
Methode zur Bewertung der Benetzungseigenschaften von Tensid Lösungen gegenüber Kunststoffmaterialien:
[0047] Die Benetzungseigenschaften von Tensidlösungen gegenüber Kunststoffen wurden in einem
Test in Anlehnung an die Bedingungen / Testparameter in einer handelsüblichen Geschirrspülmaschine,
jedoch ohne die Verwendung einer solchen, bestimmt. Zur Bewertung der Benetzungseigenschaften
werden Kunststoff - Prüfkörper der Abmessung 20 x 5 x 0,4 cm zuerst mit 1%iger NaOH
und dann mit iso - Propanol gereinigt. Die so vorbehandelten Prüfkörper werden dann
in die zu prüfende Lösung getaucht und direkt wieder entfernt. Die Bewertung erfolgt
visuell durch Aufstellung einer Rangliste bzw. nach einer Notenscala von 1 - 5. Dabei
bedeutet 5, dass spontanes Aufreißen des Flüssigkeitsfilms auftritt und die Benetzung
vollständig aufgehoben wird. Note 5 wird bei Verwendung von Wasser erhalten. Die Note
1 bedeutet vollständige Benetzung der Kunststoffoberfläche bei einem gleichmäßigem
Ablauf des Flüssigkeitsfilms. Note 1 wird bei Verwendung von Na-LAS (z.B. Maranil
A 55 / COGNIS) erhalten.
Testparameter |
Wasserhärte |
2°d; |
Salzfracht |
700ppm |
|
Temperatur |
60°C; |
Tensidkonzentration |
0,05% AS |

[0048] In der Tabelle 1 sind die Beispiele V1 und V4 Vergleichsbeispiele und die Beispiele
1 bis 12 sind die erfindungsgemäßen Beispiele.
Beurteilung des Glanzes von Spülgut
[0049] Zur subjektiv visuellen Beurteilung des Spülgutes in Bezug auf den Glanz wurde die
nachfolgend beschriebene Testmethode angewandt.
Aus den erfindungsgemässen Zusammensetzungen (1 bis 3; siehe Tabelle 2-5) wurden zunächst
Geschirrspülmitteltabletten mit Klarspüler hergestellt und in der Spülmaschine plaziert.
Als Geschirrspüler wurde eine Miele G 661 SC mit dem Reinigungsprogramm "Universal
50/55°C" eingesetzt. Die Wasserhärte betrug hierbei ca. 20°dH.
Der Geschirrspüler war mit je 20 Gläsern, schwarzen Porzellantellern, blauen PP-Schalen
und 20 Stück Besteck beladen. Als Testanschmutzung wurden 50 g Hackfleisch (Schwein
: Rind, 1 : 1) mit 2 g Fett angebraten und anschließend mit einer Soße aus 100 ml
Wasser, 1 g Soßenbinder und 2,5 g Instantsoßenpulve vermischt. Die Testanschmutzung
wurde innerhalb des Geschirrspülers in einem Sieb plaziert.
Die visuelle Beurteilung des Glanzes erfolgte, nachdem der gesamte Spülcyclus fünf
mal wiederholt wurde, durch einen direkten Vergleich der fünf verschieden Testchargen.
Die Beurteilung (Note 1 = beste Leistung; Note 5 = schlechteste Leistung) wurde von
fünf Personen unabhängig voneinander vorgenommen.
In Tabelle 2 bis 5 ist jeweils der Mittelwert angegeben. Als Vergleich dienen die
Rezepturen V1 und V2, die Rezepturen 1 bis 3 geben die erfindungsgemäßen Beispielrezepturen
wieder.
[0050] Hieraus ist zu erkennen, dass die erfindungsgemäßen Rezepturen im Glanz am besten
bewertet werden.
Tabelle 2
[Gew %] |
V1 |
V2 |
1 |
2 |
3 |
STPP (Natriumtripolyphosphat) |
35 |
35 |
35 |
35 |
35 |
Natriumcarbonat (anhydrous) |
7 |
7 |
7 |
7 |
7 |
Na-Silicat (amorphous; SiO2:Na2O = 2) |
20 |
20 |
20 |
20 |
20 |
Protease/Amylase |
1,8 |
1,8 |
1,8 |
1,8 |
1,8 |
Na-Perborat monohydrat / tetrahydrat |
8 |
8 |
8 |
8 |
8 |
Dehypon LS 54 (Fettalkoholpolyglycolether) |
10 |
- |
- |
- |
- |
HME I |
- |
10 |
8 |
|
|
HME II |
|
|
|
8 |
|
HME III |
|
|
|
|
8 |
LABS (Na-salz) |
- |
- |
3,6 |
3,6 |
3,6 |
TAED |
3 |
3 |
3 |
3 |
3 |
Ethan 1-hydroxy-1,1-diphosphonsäure (HEDP) |
2 |
2 |
2 |
2 |
2 |
Paraffin / Emulsifier |
10 |
8 |
8 |
7 |
8 |
Polyacrylsäure (MW = 8000) |
2 |
2 |
2 |
2 |
2 |
Natriumsulfat |
ad 100 |
ad 100 |
ad 100 |
ad 100 |
ad 100 |
|
Beurteilung des Glanzes |
|
|
|
|
|
Porzellan |
4,8 |
3,4 |
2,2 |
2,2 |
2,4 |
Glas |
4,8 |
3,6 |
2,0 |
2,0 |
2,6 |
Besteck |
4,0 |
3,4 |
2,4 |
2,4 |
2,8 |
Polypropylen |
5,0 |
3,8 |
2,4 |
1,6 |
2,2 |
Tabelle 3
[Gew%] |
V1 |
V2 |
1 |
2 |
3 |
STPP (Natriumtripolyphosphat) |
35 |
35 |
35 |
35 |
35 |
Natriumcarbonat (anhydrous) |
7 |
7 |
7 |
7 |
7 |
Na-Silicat (amorphous; SiO2:Na2O = 2) |
20 |
20 |
20 |
20 |
20 |
Protease / Amylase |
1,8 |
1,8 |
1,8 |
1,8 |
1,8 |
Na-Perborat monohydrat / tetrahydrat |
8 |
8 |
8 |
8 |
8 |
Dehypon LS 54 (Fettalkoholpolyglycolether) |
10 |
- |
- |
- |
- |
HME I |
- |
10 |
8 |
|
|
HME II |
|
|
|
8 |
|
HME III |
|
|
|
|
8 |
FAS |
- |
- |
2 |
2 |
2 |
TAED |
3 |
3 |
3 |
3 |
3 |
Ethan 1-hydroxy-1,1-diphosphonsäure (HEDP) |
2 |
2 |
2 |
2 |
2 |
Paraffin / Emulsifier |
10 |
8 |
10 |
10 |
10 |
Polyacrylsäure (MW = 8000) |
2 |
2 |
2 |
2 |
2 |
Natriumsulfat |
ad 100 |
ad 100 |
ad 100 |
ad 100 |
ad 100 |
|
Beurteilung des Glanzes |
|
|
|
|
|
Porzellan |
4,4 |
4,0 |
2,4 |
2,0 |
2,2 |
Glas |
4,2 |
3,4 |
2,0 |
2,6 |
2,8 |
Besteck |
4,2 |
3,2 |
2,4 |
2,4 |
2,8 |
Polypropylen |
4,8 |
3,8 |
2,2 |
2,0 |
2,2 |
|
Tabelle 4
[Gew%] |
V1 |
V2 |
1 |
2 |
3 |
Natriumcitrat |
35 |
35 |
35 |
35 |
35 |
Natriumcarbonat (anhydrous) |
7 |
7 |
7 |
7 |
7 |
Natriumhydrogencarbonat |
10 |
10 |
10 |
10 |
10 |
Na-Silicat (amorphous; SiO2:Na2O = 2) |
10 |
10 |
10 |
10 |
10 |
Protease/Amylase |
1,8 |
1,8 |
1,8 |
1,8 |
1,8 |
Na-Perborat monohydrat / tetrahydrat |
10 |
10 |
10 |
10 |
10 |
Dehypon LS 54 (Fettalkoholpolyglycolether) |
10 |
- |
- |
- |
- |
HME I |
- |
10 |
8 |
|
|
HME II |
|
|
|
8 |
|
HME III |
|
|
|
|
8 |
FAES |
- |
- |
2,9 |
2,9 |
2,9 |
TAED |
3 |
3 |
3 |
3 |
3 |
Ethan 1-hydroxy-1,1-diphosphonsäure (HEDP) |
2 |
2 |
2 |
2 |
2 |
Polyacrylsäure (MW = 8000) |
8 |
8 |
8 |
8 |
8 |
Natriumsulfat |
ad 100 |
ad 100 |
ad 100 |
ad 100 |
ad 100 |
|
Beurteilung des Glanzes |
|
|
|
|
|
Porzellan |
5 |
3,2 |
2 |
2,2 |
2,6 |
Glas |
5 |
3,8 |
1,6 |
2 |
2,6 |
Besteck |
4,8 |
3 |
2,2 |
2,4 |
2,6 |
Polypropylen |
5 |
3,8 |
2 |
2,4 |
1,8 |
|
Tabelle 5
[Gew%] |
V1 |
V2 |
1 |
2 |
3 |
STPP (Natriumtripolyphosphat) |
35 |
35 |
35 |
35 |
35 |
Natriumcarbonat (anhydrous) |
20 |
20 |
20 |
20 |
20 |
Na-Silicat (amorphous; SiO2:Na2O = 2) |
10 |
10 |
10 |
10 |
10 |
Protease/Amylase |
1,8 |
1,8 |
1,8 |
1,8 |
1,8 |
Na-Perborat monohydrat / tetrahydrat |
8 |
8 |
8 |
8 |
8 |
Dehypon LS 54 (Fettalkoholpolyglycolether) |
10 |
- |
- |
- |
- |
HME I |
- |
10 |
8 |
|
|
HME II |
|
|
|
8 |
|
HME III |
|
|
|
|
8 |
SAS |
- |
- |
3,3 |
3,3 |
3,3 |
TAED |
3 |
3 |
3 |
3 |
3 |
Ethan 1-hydroxy-1,1-diphosphonsäure (HEDP) |
2 |
2 |
2 |
2 |
2 |
Polyacrylsäure (MW = 8000) |
2 |
2 |
2 |
2 |
2 |
Natriumsulfat |
ad 100 |
|
Beurteilung des Glanzes |
|
|
|
|
|
Porzellan |
5 |
3,6 |
1,6 |
2,4 |
2,4 |
Glas |
5 |
3,6 |
2,8 |
2,2 |
2,4 |
Besteck |
5 |
3,6 |
1,8 |
2,0 |
2,6 |
Polypropylen |
5 |
4 |
2,4 |
2,4 |
1,2 |
Abkürzungen der Tabellen 2-5:
HME I: linearer Fettalkohol C8-C10 + 1PO + 22EO - 2-hydroxydecylether
HME II: verzweigter Fettalkohol C10 + 22EO - 2-hydroxydecylether
HME III: linearer Fettalkohol C8-C10 + 40EO - 2-hydroxydodecylether
LABS: Lineares Alkylbenzolsulfonat, Natriumdodecylbenzolsulfonat, (Maranil A 55® Cognis)
FAS: C12-14- Fettalkoholsulfat, Sulfopon 1214G® (Cognis)
FAES: Fettalkoholethersulfat, Natriumlaurylethersulfat + 2 EO, Texapon N 70® (Cognis)
SAS: Sekundäres C13-17 Alkansulfonat, Hostapur SAS 60® |