[0001] Die Erfindung betrifft eine zylindrische Kreuzspule und ein Verfahren zur Bildung
des Wickelkörpers einer zylindrischen Kreuzspule mit einer Fadenführung gemäß dem
Oberbegriff der Ansprüche 1 und 7.
[0002] Auf Rotorspinnmaschinen hergestelltes Garn unterscheidet sich gegenüber dem Ringspinngarn
im Spulenaufbau- und im Ablaufverhalten. Das Rotorgarn ist weniger haarig als das
Ringspinngarn und läßt sich dadurch besser abspulen (leichteres Abheben), weist jedoch
eine größere Rollneigung als das Ringspinngarn auf, so daß das aufgewickelte Garn
im Kantenbereich der Kreuzspule von den darüberliegenden Garnlagen nach außen weggedrückt
wird. Dadurch kann sich eine über den normalen Spulenhub von beispielsweise 150 mm
hinausgehende, bis auf eine Breite von 170 bis 180 mm ausgewachsene Kreuzspule bilden.
In einem solchen Fall kommt ein angestrebter Spulenaufbau mit planen Stirnflächen
nicht mehr zustande. Derartige Erscheinungen treten bei Garnen aus natürlichen Fasern
wie Baumwolle, insbesondere bei groben Garnen, auf und sind um so ausgeprägter, je
gröber das Garn ist.
[0003] Probleme an den Stirnflächen von Wickelkörpern können auch bereits in der Vorstufe
der Garnherstellung bei aufgewickelten Faserlunten oder Vorgarnen auftreten. Die US
954,344 beschreibt, daß bei Lunten oder Vorgarnen, die gar nicht oder nur wenig gedreht
sind, im Wickelaufbau an den Stirnflächen Ausbeulungen auftreten. Dieser nachteilige
Effekt tritt hier auf, obwohl der Verlegewinkel bei im Stand der Technik üblichen
mehr als 32° liegt. Begünstigt wird dies durch die weiche und lose Struktur der Faserstränge.
Derartige Ausbeulungen können die Weiterverarbeitung der Wickelkörper erheblich beeinträchtigen.
Nach der US 954,344 sollen die Ausbeulungen dadurch verhindert werden, daß der im
übrigen gleichbleibende Verlegewinkel im Randbereich des Wickelkörpers erhöht wird.
[0004] Wird in der Kreuzspulerei mit hohen Fadengeschwindigkeiten gearbeitet, kann es bei
mittleren und groben Garnen aufgrund der Massenträgheit des Fadens dazu kommen, daß
sich der Faden an den Umlenkstellen der Hubbewegung über die Spulenkante hinaus bewegt
und ein sogenannter Überspringerfehler entsteht. Dieser Fehler führt zu Fadenbrüchen
und behindert die Weiterverarbeitung des Garns.
[0005] Die Wahrscheinlichkeit, daß derartige Fehler auftreten, wird erheblich durch den
Kreuzungswinkel α beeinflußt. Beim Herstellen von Kreuzspulen kommt daher der Wahl
des jeweiligen Fadenkreuzungswinkels große Bedeutung zu. Während bei der Herstellung
einer Kreuzspule mit "wilder Wicklung" der Fadenkreuzungswinkel über die gesamte Spulenreise
konstant bleibt, verändert sich der Fadenkreuzungswinkel bei einer Kreuzspule mit
"Präzisionswicklung", indem er mit zunehmendem Kreuzspulendurchmesser abnimmt. Die
Vorteile der Präzisionswicklung liegen unter anderem darin, daß eine Kreuzspule mit
Präzisionswicklung mehr Lauflänge bei gleichem Spulenvolumen gegenüber einer Kreuzspule
in wilder Wicklung aufweist. Der mit wachsendem Kreuzspulendurchmesser abnehmende
Kreuzungswinkel begrenzt allerdings den zulässigen maximalen Durchmesser bei der Herstellung
von Präzisionsspulen aus Stapelfasergarnen, da besonders bei Stapelfasergarnen zur
Vermeidung der an den Kanten auftretenden Mängel nicht mit beliebig kleinen Kreuzungswinkeln
gewickelt werden kann. Aus diesem Grund sollten, wie beispielsweise in der gattungsbildenden
DE 100 15 933 A1 beschrieben, beim Rotorspinnen Kreuzungswinkel von weniger als 28°
vermieden werden. Dadurch ist die Präzisionswicklung, insbesondere beim Wickeln von
Stapelfasergarnen, nur sehr bedingt brauchbar.
[0006] Bei einer dritten Wicklungsart, der "Stufen-Präzisionswicklung", wird ein über die
Spulenreise annähernd gleichbleibender Kreuzungswinkel angestrebt. Auch mit der Stufen-Präzisionswicklung
werden die oben geschilderten Dichteprobleme oder Probleme mit der Stabilität der
Spulenkante in der Praxis lediglich etwas vermindert, aber nicht behoben.
[0007] Bei konischen Kreuzspulen, die durch Umfangsreibung von einer Walze angetrieben werden,
ist es erforderlich, den Antrieb nur innerhalb des vorbestimmten Bereich einer schmalen
Reibzone beziehungsweise der Friktionszone der Kreuzspule erfolgen zu lassen. Da bei
konischen Spulen die Spulenumfangslänge über die Spulenachse gesehen unterschiedlich
ist, wird die Drehzahl der Kreuzspule schwankend und unkontrollierbar, wenn die zu
wickelnde konische Kreuzspule mit wachsendem Spulendurchmesser Kontakt mit den links
und rechts neben der vorbestimmten Friktionszone liegenden Teilen der walzenförmigen
Antriebseinrichtung aufnimmt. Um dies zu vermeiden, wird in einem auf die Friktionszone
beschränkten Bereich der Fadenkreuzungswinkel einer in der DE-AS 26 32 014 beziehungsweise
im parallelen US-Patent Nr. 4,266,734 gezeigten konischen Kreuzspule gegenüber dem
Fadenkreuzungswinkel außerhalb der Friktionszone verkleinert. Dadurch ist die Druckfestigkeit
des Wickelkörpers in der vorbestimmten Friktionszone leicht erhöht. Der Anlaß zur
Bildung einer Antriebszone mit höherer spezifischer Pressung der auf der Antriebswalze
aufliegenden Spule durch Veränderung des Fadenkreuzungswinkels ist jedoch nur durch
die unterschiedlichen Spulenumfangslängen bei konischen Kreuzspulen gegeben.
[0008] Neue Maschinentechniken, vor allem in der Weberei, wie zum Beispiel Luftdüsenwebmaschinen,
stellen erhöhte Anforderungen im Hinblick auf die Ablaufeigenschaften des Garns. Die
Anforderungen lassen sich mit den bekannten Spulenausbildungen nicht oder nur unzureichend
erfüllen.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber bekannten zylindrischen
Kreuzspulen verbesserte zylindrische Kreuzspule und ein Verfahren zu ihrer Herstellung
auf Rotorspinnmaschinen, insbesondere beim Erzeugen von groben Garnen, zu schaffen.
[0010] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und eine zylindrische Kreuzspule
nach Anspruch 7 erfüllt.
[0011] Die Unteransprüche sind auf vorteilhafte Ausführungen der Erfindung gerichtet.
[0012] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß bei gegenüber dem Kreuzungswinkel
im Mittelteil größeren Kreuzungswinkeln im Randbereich der Kreuzspule der Kreuzungswinkel
im verbleibenden breiteren Mittelteil deutlich gegenüber üblichen Kreuzungswinkeln
herabgesetzt werden kann, ohne die bei einer Herabsetzung des Kreuzungswinkels über
die gesamte Wickelbreite bekanntlich auftretenden Nachteile in Kauf zu nehmen zu müssen.
Die Herabsetzung des Kreuzungswinkels kann dabei beträchtlich weit getrieben werden,
ohne zu einer unzulässigen Verhärtung der Kreuzspule zu führen.
[0013] Die Erfindung führt zu einem verbesserten Ablauf des Fadens von der zylindrischen
Kreuzspule. Der Fadenablauf ist ruhiger, wirkt Schlingenbildung sowie Garnverhakungen
entgegen und erlaubt somit höhere Fadenabzugsgeschwindigkeiten. Der Spulenaufbau,
insbesondere an den Stirnflächen der zylindrischen Kreuzspule, ist verbessert. Die
Lauflänge des Garns bei gleichem Spulendurchmesser zeigt sich gegenüber einer üblichen
zylindrischen Kreuzspule gleichen Wicklungstyps deutlich erhöht.
[0014] Die Ausbildung des Kreuzungswinkels α nach einem der Ansprüche 2, 3 und 4 sowie 8,
9 und 10 führt zu einer Vergrößerung der aufgewickelten Fadenlänge, wobei eine ausgezeichnete
Stabilität des zylindrischen Wickelkörpers bei hoher Dichte eingehalten werden kann.
Der Kreuzungswinkel α nimmt vorteilhaft vom Kreuzungswinkel α
M der mittleren Zone zum Kreuzungswinkel α
R der Randzone hin stetig zu. Die Randzonen können so bemessen sein, daß sie nicht
mehr als jeweils 15% der gesamten Wickelbreite B
WG einnehmen.
[0015] Eine jeweils mit zunehmendem Spulendurchmesser vorgenommene Reduzierung des Spulenauflagedruckes
nach Anspruch 5 sowie eine Reduzierung der Fadenspannung nach Anspruch 6 sichert das
Unterdrücken einer unerwünscht hohen Garnpressung bei erfindungsgemäßen Kreuzungswinkeln
α, die kleiner als 28° sind. Der Spulenauflagedruck setzt sich bekanntlich aus dem
Gewicht der Spule und dem Gewicht des Spulenrahmens zusammen sowie aus der Kraft,
die aus dem von beispielsweise einem Drehmomentengeber aufgebrachten Drehmoment resultiert.
Der Spulenauflagedruck kann dabei so reduziert werden, daß nicht nur das Spulengewicht
kompensiert wird, sondern eine darüber hinausgehende Entlastung eintritt.
[0016] Ist an einer Spulstelle bereits ein hin- und herbewegter Fadenführer, zum Beispiel
ein Riemenfadenführer, zur Erzeugung der Changierbewegung vorhanden, dessen Geschwindigkeit
separat von der Spulendrehzahl steuerbar ist, läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung einer erfindungsgemäßen zylindrischen Kreuzspule ohne zusätzlichen
baulichen Aufwand und ohne Auswechseln von Fadenführungselementen durch die entsprechende
Einrichtung beziehungsweise Programmierung der Steuerung auf einfache Weise ausführen.
[0017] Die Erfindung erlaubt es, auch grobe Garne mit relativ geringen Kreuzungswinkeln
aufzuwickeln. Zum Beispiel ist die Verarbeitung von Baumwollgarn mit Nm 20 bei einem
Kreuzungswinkel α von 25° mit den damit verbundenen guten Ablaufeigenschaften und
großen Lauflängen noch möglich. Verbesserte Ablaufeigenschaften führen zur Verringerung
von Stillstandszeiten durch Senkung der Anzahl der Fadenbrüche bei der Weiterverarbeitung
der Garnspulen. Mit der durch die Verkleinerung des Kreuzungswinkels größer werdenden
Lauflänge kann erreicht werden, daß auf einer erfindungsgemäßen zylindrischen Kreuzspule
eine um ca. 15% bis 25% erhöhte Garnmenge gegenüber einer üblichen zylindrischen Kreuzspule
mit gleichem Spulendurchmesser aufgewickelt ist. Dies führt zu einer deutlichen Verminderung
der Anzahl von Kreuzspulen einer Partie. Dadurch vermindern sich nicht nur Stillstandszeiten
für die Spulenwechsel an den Spinnstellen, sondern auch der Transportaufwand und das
Transportvolumen beim Spulentransport werden reduziert. Der Aufwand für die Handhabung
der Kreuzspulen bei nachfolgenden Garnverarbeitungsprozessen kann gesenkt werden.
[0018] Die Erfindung verbessert die Produktivität und ermöglicht es, Kosten zu senken und
so insgesamt die Wirtschaftlichkeit bei der Garnherstellung und -verarbeitung zu erhöhen.
[0019] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Figuren erläutert.
Es zeigt:
[0020]
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Spinnstelle zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
in vereinfachter schematischer Darstellung,
- Fig. 2
- die Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen zylindrischen Kreuzspule,
- Fig. 3
- den Verlauf des Kreuzungswinkels α über einen Hub vereinfacht als Kurve dargestellt.
[0021] Figur 1 zeigt eine Wickeleinrichtung 1 an einer zylindrische Kreuzspulen herstellenden
Spinnstelle einer Rotorspinnmaschine. Die Wickeleinrichtung 1 weist eine Walze 2 auf,
die mittels Friktion die zylindrische Kreuzspule 3 antreibt. Die Walze 2 rotiert in
Richtung des Pfeils 4. Die Kreuzspule 3 wird durch einen schwenkbaren Spulenrahmen
5 gehaltert und liegt auf der Walze 2 auf. Die Walze 2 wird dabei mit einem Anpreßdruck
beaufschlagt. Der Faden 6 wird in Richtung des Pfeils 7 mittels der als Walzenpaar
zusammenwirkenden Abzugswalzen 8, 9 von der Spinnbox 10 der Spinnstelle mit konstanter
Fadengeschwindigkeit abgezogen und über einen hin- und herbewegten Fadenführer 11
als zylindrischer Wickelkörper 12 der Kreuzspule 3 aufgewickelt. Der Fadenführer 11
ist Teil einer Changiereinrichtung 13, die über eine Wirkverbindung 14 mit dem Motor
15 verbunden und von diesem angetrieben ist. Die Walze 2 wird über die Welle 16 von
einem Motor 17 angetrieben. Sowohl der Motor 15 als auch der Motor 17 werden von einem
Mikroprozessor 18 gesteuert, wobei der Kreuzungswinkel α der zylindrischen Kreuzspule
3, abhängig von der Position des Fadenführers 11, während des jeweiligen Spulenhubes
steuerbar ist.
[0022] Die in Figur 2 dargestellte zylindrische Kreuzspule 3 zeigt einen auf die Spulenhülse
19 erfindungsgemäß aufgewundenen Wickelkörper 12. Der Wickelkörper 12 weist jeweils
in den Randzonen 20, 21 eine Kreuzwicklung mit dem Kreuzungswinkel α
R und in der mittleren Zone 22 eine Kreuzwicklung mit dem Kreuzungswinkel α
M auf. Dabei beträgt α
R im Ausführungsbeispiel der Figur 2 35° und α
M beträgt 25°. Die Breite der Zone 22 sowie der Randzonen 20, 21 ist jeweils durch
eine gestrichelte Linie markiert. Der zylindrische Wickelkörper 12 wird in vereinfachter
Prinzipdarstellung gezeigt, wobei der jeweilige Verlauf des verlegten Fadens 6 nur
teilweise angedeutet ist, aber unterschiedlich große Kreuzungswinkel α erkennen läßt.
Die Breite B
WG der Kreuzspule 3 von der linken Spulenkante 23 bis zur rechten Spulenkante 24 beträgt
im Ausführungsbeispiel 150 mm. Die Breite B
WG entspricht einem Hub des Fadenführers 11.
[0023] Durch Trägheitskräfte, die bei den hohen Geschwindigkeiten der Changierbewegung auch
bei der relativ geringen Masse des Fadens 6, insbesondere bei groben Fäden, wirksam
werden können und die durch Bewegungsumkehr beim hin- und herbewegten Fadenführer
11 auftreten, erfolgt der Übergang von einem Wert des Kreuzungswinkels α zu einem
anderen Wert nicht abrupt, so wie in der Prinzipdarstellung der Figur 2 abgebildet,
sondern fließend.
[0024] Insoweit kommt die Darstellung der Figur 3 der tatsächlichen
Ausbildung der Kreuzungswinkel α der Kreuzspule 3 beziehungsweise dem Fadenverlauf
auf den Mantelflächen näher als die Darstellung der Figur 2. Figur 3 zeigt den als
Kurve 31 über die Wickelbreite B
WG der Kreuzspule 3 dargestellten Verlauf der Größe des Kreuzungswinkels α, wobei die
Werte den Hub des Fadenführers 11 in der Darstellung der zylindrischen Kreuzspule
3 der Figur 2 von links nach rechts
(Hub des Fadenführers 11 während der Hinbewegung) repräsentieren. Am linken Umkehrpunkt
des Fadenführers 11 beziehungsweise der linken Spulenkante 23 durchläuft der Kreuzungswinkel
α den Nullpunkt und erreicht in der linken Randzone 20 den Wert von α
R = 35°. Von α
R = 35° sinkt der Wert nach einem Übergangsbereich bis auf α
M = 25° ab. Der Wert von α
M = 25° wird in der mittleren Zone 22 konstant gehalten. An der rechten Seite der Kreuzspule
3 steigt der Wert von α
M = 25° wieder auf α
R = 35° in der rechten Randzone 21 an und durchläuft anschließend am rechten Umkehrpunkt
des Fadenführers 11 beziehungsweise der rechten Spulenkante 24 erneut den Nullpunkt.
Die Breite der mittleren Zone 22, in der der Kreuzungswinkel α beim Wert von α
M = 25° liegt, nimmt den überwiegenden Teil der Wickelbreite B
WG ein. Der Verlauf der Größe des Kreuzungswinkels α während des Hubes des Fadenführers
11 in der Rückbewegung nach links ist in Figur 3 gestrichelt angedeutet.
[0025] Das Einstellen des Kreuzungswinkels α wird auf an sich bekannte und daher hier nicht
näher erläuterte Weise durch Steuerung der Rotationsgeschwindigkeit der Kreuzspule
3 und der Geschwindigkeit der Changierbewegung des Fadenführers 11 während des Hubes
vorgenommen. Die mit einem Kreuzungswinkel α von α
R = 35° in den Randzonen 20, 21 ausgeführte zylindrische Kreuzspule 3 hat stabile Spulenkanten
23, 24, ohne daß unzulässig hoher Preßdruck ausgeübt wird. Dadurch werden Ausbeulungen
an den Stirnflächen der Kreuzspule 3 vermieden. Der vorteilhaft niedrige Kreuzungswinkel
α von α
M = 25° in der zwischen den Randzonen 20, 21 liegenden Zone 22 ermöglicht eine höhere
Lauflänge mit stabilem Wickelkörper bei gleichem Fertigdurchmesser von zum Beispiel
300 mm der Kreuzspule 3, die dadurch 15% bis 25% mehr Garn enthält als übliche Spulen
gleichen Durchmessers.
[0026] Das Ablaufverhalten der zylindrischen Kreuzspule 3 ist verbessert durch ruhigeren
Fadenlauf und das Unterdrücken von Schlingenbildung und Garnverhakungen.
[0027] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Der
Fadenführer kann alternativ beispielsweise als Riemenfadenführer oder als Nutenwalze
ausgebildet sein. Der Kreuzungswinkel α der erfindungsgemäßen zylindrischen Kreuzspule
kann vorteilhaft in einem Bereich von 30° bis 40° in den Randzonen 20, 21 und in der
mittleren Zone 22 in einem Bereich von 15° bis 28° alternative Werte annehmen.
1. Verfahren zur Bildung des Wickelkörpers einer zylindrischen Kreuzspule, bei dem der
Kreuzungswinkel α während der Spulenreise verändert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführung derart erfolgt, daß in einer mittleren Zone des Spulenhubes ein
Kreuzungswinkel αM kleiner als 28° sowie größer als 15° ausgeführt wird und daß in den zu den Enden
des Wickelkörpers hin gelegenen Randzonen ein gegenüber der mittleren Zone (22) vergrößerter
Kreuzungswinkel αR erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kreuzungswinkel αM in der mittleren Zone (22) mit einem Wert zwischen 20° und 26° gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der mittleren Zone (22) der Kreuzungswinkel αM mindestens 8° kleiner gebildet wird als der maximale Kreuzungswinkel αR in den Randzonen (20, 21).
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Zone (22) mehr als 50% der gesamten Wickelbreite BWG einnimmt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit zunehmendem Spulendurchmesser der Spulenauflagedruck reduziert wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit zunehmendem Spulendurchmesser die Fadenspannung reduziert wird.
7. Kreuzspule mit zylindrischem Wickelkörper aus Rotorgarn, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils innerhalb einer Garnlage der Kreuzungswinkel α in einer mittleren Zone (22)
des Spulenhubes kleiner als 28° sowie größer als 15° ausgebildet ist und lediglich
in den zu den Enden des Wickelkörpers hin gelegenen Randzonen ein gegenüber der mittleren
Zone (22) vergrößerter Kreuzungswinkel αR vorliegt.
8. Kreuzspule nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kreuzungswinkel αM in der mittleren Zone (22) zwischen 20° und 26° groß ist.
9. Kreuzspule nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Kreuzungswinkel αM in der mittleren Zone (22) mindestens 8° kleiner ist als der maximale Kreuzungswinkel
αR in den Randzonen (20, 21).
10. Kreuzspule nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Zone (22) mit kleinerem Kreuzungswinkel αM mehr als 50% der gesamten Wickelbreite BWG bildet.