[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufwickeln und Befestigen
von Schärbändern auf der Trommel einer Konus-Schärmaschine gemäss dem Oberbegriff
der unabhängigen Ansprüche 1 bzw. 10. Diese Verfahren und die dazu erforderlichen
Vorrichtungen dienen letztlich dazu, die Enden der einzelnen Schärbandsektionen so
vorzubereiten, dass sie nach dem Abschluss des Schärprozesses für den anschliessenden
Bäumprozess möglichst einfach auf den Kettbaum übertragen werden können.
[0002] Ein gattungsmässig vergleichbares Verfahren ist beispielsweise bereits durch die
EP-A 659 914 bekanntgeworden. Ersichtlicherweise ist die wieder ablösbare Fixierung
der Bandenden auf der Wickeloberfläche mit einem bestimmten Aufwand verbunden. Neben
dem Materialaufwand für die Herstellung der Verbindungselemente fällt dabei auch der
Zeitaufwand ins Gewicht, weil jeder Abschluss einer Schärbandsektion mit einem mehr
oder weniger langen Unterbruch bzw. mit einer Verzögerung des Arbeitsprozesses verbunden
ist.
[0003] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Art
zu schaffen, das eine Material- und Zeitersparnis ermöglicht, ohne dass der Bäumprozess
dadurch in irgendeiner Weise beeinträchtigt wird. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss
mit einem Verfahren gelöst, das die Merkmale im Anspruch 1 aufweist. Es hat sich dabei
überraschend gezeigt, dass die Enden der Schärbandsektionen nicht zwingend auf der
Sektion fixiert werden müssen, der sie zugeordnet sind. Je nach Schärbandbreite können
die Bandenden einer ersten Sektion und wenigstens einer daneben angeordneten zweiten
Sektion auf der Oberfläche der ersten Sektion befestigt werden. Dies setzt zwar am
Ende der zweiten Sektion einen seitlichen Versatz des Schärbandes voraus, wobei das
Schärbandende eine schraubenlinienförmige letzte Wicklung ausführt. Dies beeinträchtigt
jedoch die Festigkeit des Wickels und die nachfolgenden Operationen keineswegs. Der
Vorteil besteht jedoch darin, dass die gesamte Anzahl der Befestigungsstellen auf
den Schärbandsektionen wenigstens halbiert werden kann.
[0004] Dies fällt material- und zeitmässig besonders dann ins Gewicht, wenn am Schärband
der ersten Sektion etwa im Abstand eines Wikkelumfangs vom Bandende entfernt ein flächiges
Grundelement befestigt wird und wenn die Bandenden der ersten und der zweiten Sektion
gemeinsam auf dem Grundelement der ersten Sektion befestigt werden. die Grundelemente
dienen dabei auf an sich bekannte Weise als Unterlage für die Befestigung der Schärbandenden.
Zur Anbringung der Grundelemente muss die Schärmaschine jedoch ersichtlicherweise
angehalten werden, so dass bei einer Reduktion der Grundelemente auch die Stillstandszeiten
reduziert werden können, abgesehen vom geringeren Materialverbrauch für die Grundelemente.
[0005] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Bandenden bzw. die Verbindungselemente an
den Bandenden der ersten und der zweiten Sektion in Wickelrichtung hintereinander
auf dem Grundelement der ersten Sektion befestigt werden. Auf diese Weise werden die
Zugkräfte der beiden Bandenden für jedes Band einzeln auf das Grundelement übertragen.
In bestimmten Fällen wäre es aber auch denkbar, die Bandenden bzw. die Verbindungselemente
der Bandenden übereinander zu fixieren.
[0006] Vorteilhaft wird jedes Grundelement durch zwei Materialabschnitte gebildet, welche
derart miteinander verbunden werden, dass sie die Fäden des Schärbandes zwischen sich
aufnehmen, ohne sich mit ihnen zu verbinden. Auf diese Weise lässt sich die Schärbandsektion
praktisch bis auf den letzten Zentimeter ausnützen und der letzte Wickelumfang geht
nicht verloren. Dies ist besonders bei wertvollen Garnen von Bedeutung. Die lose Befestigung
der Grundelemente kann dabei noch verbessert werden, wenn die Materialabschnitte zwischen
Einzelfäden oder Gruppen von Einzelfäden punktweise miteinander verbunden werden,
wobei die Einzelfäden bzw. die Gruppen von Einzelfäden im Verbindungsbereich vor der
Verbindung auseinandergespreizt werden. Die punktförmige Verbindung sorgt dafür, dass
die Reibungskräfte genügend gross sind, dass sich das Grundelement nicht am Schärband
verschieben kann. Ausserdem wird das Schärband lagemässig fixiert, so dass die Fäden
sich nicht übereinander schieben können.
[0007] Die Verbindungselemente werden vorzugsweise durch zwei Materialabschnitte gebildet,
welche derart miteinander verbunden werden, dass sie die Fäden des Schärbandes zwischen
sich aufnehmen und sich mit diesen verbinden, wobei auf der beim Wickeln der Schärtrommel
zugewandten Seite ein Klebstoffabschnitt auf dem Materialabschnitt angeordnet wird.
Bei den Materialabschnitten für die Grundelemente und für die Verbindungselemente
handelt es sich vorteilhaft um ein verschweissbares Kunststoffmaterial. Der Klebstoffabschnitt
an den Verbindungselementen kann von einem Band abgezogen werden, doch wäre es beispielsweise
auch möglich, einen Klebstoff aufzusprühen.
[0008] Das Verbindungselement am Bandende einer Sektion und das Verbindungselement am Bandanfang
einer folgenden Sektion werden vorzugsweise durch gemeinsame Materialabschnitte gebildet,
welche nach der Verbindung zusammen mit den Fäden durchtrennt werden. Auf diese Weise
ist jeweils nur ein einziger Verbindungsprozess nötig, um die Enden bzw. die Anfänge
der Schärbandsektionen zu bilden.
[0009] Das Verfahren kann weiter dadurch rationalisiert werden, dass die Materialabschnitte
der Grundelemente und die Materialabschnitte der Verbindungselemente an einer Schärband-Behandlungsstation
von gleichen Materialabschnittvorräten abgezogen und entsprechend der Schärbandbreite
abgelängt werden. Dadurch wird ersichtlicherweise der Platzbedarf reduziert und die
Manipulation an der Schärband-Behandlungsstation vereinfacht. Zur Bildung der Verbindungselemente
an der Schärband-Behandlungsstation kann einer der beiden Materialabschnitte aus einem
zuschaltbaren Klebstoffspender mit dem Klebstoffabschnitt beschichtet werden. Damit
können wahlweise Materialabschnitte mit oder ohne Klebstoffschicht abgegeben werden.
[0010] In vorrichtungsmässiger Hinsicht wird die erfindungsgemäss gestellte Aufgabe mit
einer Vorrichtung gelöst, welche die Merkmale im Anspruch 10 aufweist. Die Steuervorrichtung
sorgt dabei dafür, dass die Schärband-Behandlungsstation, die Bandwechselvorrichtung
und der Schärschlitten aufeinander abgestimmte Aktionen ausführen, um jeweils das
Ende einer zweiten Schärbandsektion wieder auf die Oberfläche einer ersten Schärbandsektion
zurückzuführen und dort zu befestigen. Vor allem an der Schärband-Behandlungsstation
können erhebliche Verbesserungen erreicht werden, wenn zur Anbringung der Verbindungselemente
und der Grundelemente eine Abzugvorrichtung angeordnet ist, an der zwei miteinander
verbindbare Materialabschnitte derart abziehbar sind, dass sie das Schärband überdecken
und zwischen sich einschliessen. Für die Bildung der Verbindungselemente ist ein zustellbarer
Klebstoffspender vorgesehen, aus dem der beim Wickeln der Trommel zugewandte Materialabschnitt
beim Abziehen aus der Abzugvorrichtung mit einem Klebstoffabschnitt beschichtbar ist.
[0011] Der Klebstoffspender kann einen Rollenhalter und einen Zuführarm aufweisen, über
den ein Klebband gegen die Oberfläche eines Materialabschnitts zuführbar ist, wobei
der Zuführarm zwischen einer Zuführstellung und einer Ruhestellung schwenkbar ist.
[0012] An der Schärband-Behandlungsstation kann ausserdem eine Schweissvorrichtung zum Verschweissen
der Materialabschnitte angeordnet sein, wobei die Schweissvorrichtung für die unterschiedliche
Behandlung der Verbindungselemente und der Grundelemente über wenigstens einen Punktschweissbalken
und wenigstens einen Linienschweissbalken verfügt. Wahlweise können damit durchgehende
Schweissnähte angebracht werden, welche die Fäden fest einbinden und solche Schweissungen,
welche die Fäden lediglich mit einer gewissen Reibung einschliessen.
[0013] Zum Anbringen der Punktschweissungen kann die Schweissvorrichtung Spreizmittel aufweisen,
mit denen die Fäden des Schärbandes zur Freilegung von Punktschweissstellen aufspreizbar
sind. Die Fäden eines Schärbandes liegen normalerweise so eng beieinander, dass Punktschweissstellen
im Zwischenbereich ohne Aufspreizung nicht möglich wären.
[0014] Für die Herstellung der Verbindungselemente sind wenigstens zwei parallele Linienschweissbalken
zur Bildung paralleler Schweissnähte angeordnet, wobei die derart verschweissten Materialabschnitte
mittels einer Schneidvorrichtung zwischen den Schweissnähten trennbar sind. In bestimmten
Fällen wäre dabei allerdings eine flächige Verschweissung denkbar, welche anschliessend
mit der Schneidvorrichtung durchtrennt wird.
[0015] Auch bei den Linienschweissbalken ist vorzugsweise ein Paar vorhanden, so dass die
beiden Materialabschnitte besser zusammengehalten werden. Ausserdem sind die Linienschweissbalken
und/oder die Punktschweissbalken an der Schweissvorrichtung derart beweglich gelagert,
dass sie zwischen einer Schweissposition und einer Ruheposition verschiebbar sind.
Die punktweise Schweissung der Materialabschnitte bzw. die dabei verwendete Vorrichtung
könnte übrigens auch bei konventionellen Schärmaschinen eingesetzt werden, bei denen
die Schärbandenden auf konventionelle Weise fixiert werden.
[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend genauer beschrieben und ist
in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
- Figur 1:
- Die Seitenansicht einer Schärmaschine in stark schematisierter Darstellung,
- Figur 2:
- eine perspektivische Darstellung eines Grundelements,
- Figur 3.
- die perspektivische Darstellung eines Verbindungselements,
- Figur 4:
- die Befestigung des Bandendes einer ersten Schärbandsektion,
- Figur 5:
- die Befestigung des Bandendes einer zweiten Schärbandsektion,
- Figuren 6-9:
- die Vorgänge beim Wickeln einer ersten und einer zweiten Schärbandsektion in schematischen
Schaubildern,
- Figur 10:
- eine Abzugsvorrichtung an der Schärband-Behandlungsstation in Richtung des Schärbandes
gesehen,
- Figur 11:
- eine Ansicht der Schweissvorrichtung in Richtung des Schärbandes gesehen, und
- Figur 12:
- eine Seitenansicht der Schweissvorrichtung gemäss Figur 11 quer zum Schärband gesehen
[0017] Wie in Figur 1 dargestellt, wird an einer Schärmaschine 3 von einem hier nicht näher
dargestellten Spulengatter eine Fadenschar 36 abgezogen und durch einen Stabrost 20
geführt. Dieser nimmt hier eine Position ein, bei der alle Stäbe des Stabrosts gegen
oben zusammengefahren sind, so dass alle Fäden der Fadenschar einen oberen Streichstab
21 eines Streichstabpaars 21, 21' tangieren. Die Fäden werden derart in einer Ebene
durch die Geleseblätter 22, 22' geführt, wo sie auf die Breite des eigentlichen Schärbandes
1 zusammengeführt werden.
[0018] Das Schärband 1 passiert nach dem Schärblatt 23 zuerst eine Schärband-Behandlungsstation
14 und anschliessend eine Bandwechselvorrichtung 18. Dabei wird das Schärband an einer
Umlenkwalze 25 nach unten umgelenkt, so dass es gleichsinnig zur Drehrichtung des
Wickels 27 verläuft. Eine gegen den Wickel pressbare Egalisierwalze 26 sorgt für die
korrekte Dichte und einen gleichmässigen Wickelaufbau der gewickelten Sektionen.
[0019] Für die an der Konus-Schärmaschine erforderliche achsparallele Verschiebung des Schärbandes
beim Wickeln sorgt ein Schärschlitten 17, der auf einer Schlittenführung 24 geführt
ist. Diesem Schärschlitten ist auch die Schärband-Behandlungsstation 14 und die Bandwechselvorrichtung
18 zugeordnet. Ein Antriebsmotor 37 sorgt für die Verschiebung des Schärschlittens.
[0020] Die Verschiebung des Schärschlittens, sowie die Aktivitäten an der Behandlungsstation
14 und an der Bandwechselvorrichtung 18 sind über eine gemeinsame Steuervorrichtung
19 ansteuerbar. Die einzelnen Steuerschritte werden dabei nachstehend noch genauer
beschrieben.
[0021] Ein durchlaufendes Schärband 1 kann an der Behandlungsstation 14 sowohl mit einem
Grundelement 9, als auch mit einem Verbindungselement 7, 8 versehen werden, wie an
Hand der Figuren 2 und 3 dargelegt wird. Gemäss Figur 2 besteht ein Grundelement 9
aus zwei flächigen Materialabschnitten 10 und 11 aus einem schweissbaren Material.
Die beiden Materialabschnitte sind quer zum Verlauf des Schärbands 1 mit parallelen
Punktschweissnähten 38, 38' miteinander verbunden. Die einzelnen Schweissstellen sind
dabei zwischen Einzelfäden bzw. zwischen Gruppen von Einzelfäden angeordnet. Optional
können an den Seiten des Schärbandes ausserdem Längsschweissnähte 39, 39' angeordnet
werden. Das Grundelement 9 hat eine Breite b, welche der Bandbreite der beiden Materialabschnitte
10, 11 entspricht.
[0022] Figur 3 zeigt ein Verbindungselement 7 am Bandanfang 5 eines ersten Schärbandes 1a
und ein Verbindungselement 8 am Bandende 6 eines zweiten Schärbandes 1b. Die beiden
Verbindungselemente 7 und 8 bestehen zunächst aus den gleichen Materialabschnitten
10 und 11 mit der Gesamtbreite b, wie das Grundelement 9. Die beiden Materialabschnitte
sind jedoch durch parallele Linienschweissnähte 40, 40' miteinander verbunden, welche
auch die einzelnen Fäden des Schärbandes fest umschliessen. Auch hier sind Längsschweissnähte
39, 39' vorgesehen. Auf dem Materialabschnitt 10 ist ausserdem zwischen den beiden
Linienschweissnähten 40, 40' ein Klebstoffabschnitt 13 angebracht. Dabei kann es sich
um einen bandförmigen Kleber ohne Trägerfolie handeln.
[0023] Eine gemäss Figur 3 verschweisste Einheit wird mit einer geeigneten Schneidvorrichtung
in der Mitte durchgetrennt, so dass die Verbindungselemente 7 und 8 mit einer Breite
von je b/2 separiert werden.
[0024] Gemäss Figur 4 wird auf einer Schärtrommel 2 zuerst eine erste Schärbandsektion 4a
aufgewickelt. Diese verfügt über den Bandanfang 5a mit dem Verbindungselement 7a und
über das Bandende 6a mit dem Verbindungselement 8a. Der Bandanfang 5a wird direkt
auf der Schärtrommel 2 fixiert. Kurz vor der letzten Wicklung wird im Abstand eines
Wickelumfangs vom Bandende 6a ein Grundelement 9 am Schärband fixiert. Anschliessend
wird die letzte Wicklung ausgeführt und das Bandende 6a wird am Verbindungselement
8a auf dem Grundelement 9 angeklebt.
[0025] Gemäss Figur 5 wird anschliessend unmittelbar daneben eine zweite Schärbandsektion
4b gewickelt, deren Bandanfang 5b mit dem Verbindungselement 7b zuvor ebenfalls auf
der Trommel fixiert wurde. Am Schärband der zweiten Sektion 4b muss kein Grundelement
eingesetzt werden. Dagegen wird das Ende 6b mit dem Verbindungselement 8b auf dem
Grundelement 9 der ersten Sektion 4a fixiert.
[0026] Zum besseren Verständnis wird dieser Vorgang an Hand der Schaubilder gemäss den Figuren
6 bis 9 nochmals erläutert, wobei auf der linken Bildhälfte jeweils die Schärtrommel
in Achsrichtung und auf der rechten Bildhälfte die Schärtrommel quer zur Achsrichtung
dargestellt ist. Die Kegelstumpffläche 28 entspricht der Konusschräge an der Trommel
2 oder an der zuletzt gewickelten Schärbandsektion. An der Schärband-Behandlungsstation
14 ist die Position der beiden Materialabschnitte jeweils in zwei Sequenzen dargestellt,
die jedoch in Wirklichkeit nicht hintereinander, sondern in der gleichen Relativlage
ablaufen.
[0027] Gemäss Figur 6 wird das Schärband 1a an der Behandlungsstation 14 am Bandanfang 5a
mit einem Verbindungselement 7a versehen. Mit der hier nicht näher dargestellten Bandwechselvorrichtung
wird das Verbindungselement 7a auf der Trommel 2 fixiert und zwar unmittelbar an der
Konusfläche 28 der vorangehenden Wicklung bzw. an der Konusfläche der Trommel. Mit
dem Schärband 1a wird anschliessend die Schärbandsektion 4a gewickelt, wie aus Figur
7 ersichtlich ist.
[0028] Im Abstand von einem Wickelumfang vom Bandende entfernt, wird am Schärband 1a sodann
ein Grundelement 9 angebracht. Anschliessend wird die letzte Umdrehung ausgeführt,
um gemäss Figur 8 am Bandende 6a ein weiteres Verbindungselement 8a anzubringen. Dieses
ist zunächst mit dem Verbindungselement 7b am Anfang des nächstfolgenden Schärbandes
1b gekoppelt und wird durch Schneiden separiert.
[0029] Während das Bandende 6a der ersten Sektion 4a auf dem Grundelement 9 fixiert wird,
erfolgt die Befestigung des Bandanfangs des nächstfolgenden Schärbandes wiederum auf
der Trommel, unmittelbar neben der bereits gewickelten ersten Schärbandsektion.
[0030] Gemäss Figur 9 wird die zweite Sektion 4b gleich gewickelt wie die erste Sektion
4a, jedoch ohne dass hier ein Grundelement 9 befestigt wird. Am Bandende 6b des zweiten
Schärbandes 1b wird wiederum ein Verbindungselement 8b befestigt, das zunächst mit
einem weiteren Verbindungselement 7c gekoppelt ist und dann abgetrennt wird. Das Bandende
6b wird aber nicht auf der Oberfläche der zweiten Sektion 4b, sondern auf derjenigen
der ersten Sektion 4a befestigt, und zwar auf dem gleichen Grundelement 9 wie das
erste Befestigungselement 8a. Ersichtlicherweise verläuft dabei die letzte Umdrehung
schräg zur normalen Umfangsrichtung der Schärbänder. Wie in Figur 9 angedeutet, wiederholt
sich jetzt der gesamte Ablauf, indem wiederum weitere Schärbandsektion 4c und 4d gewickelt
werden, deren Enden auf der Oberfläche der Schärbandsektion 4c fixiert werden.
[0031] An Hand der Figur 10 werden noch ein paar Einzelheiten zur Schärband-Behandlungsstation
14 erläutert. In dieser Station ist eine Abzugsvorrichtung 29 angeordnet, an der zwei
Vorratsrollen 15, 15' einer schweissbaren Folie gelagert sind. Über verschiedene Umlenkwalzen
42 können so Materialabschnitte 10 und 11 abgezogen und über bzw. unter das Schärband
1 mit seinen Einzelfäden 12 geführt werden. Dazu dient ein hier nicht näher dargestellter
Greifer, der jeweils die Materialabschnitte ergreift und abzieht, wobei anschliessend
je nach Breite des Schärbandes ein Trennschnitt parallel zum Schärband ausgeführt
wird.
[0032] Ebenfalls auf einer Vorratsrolle 16 ist ein Klebstoffband derart gelagert, dass es
dem Materialabschnitt 10 zugeführt werden kann. Beim Ausführungsbeispiel ist dieser
Abschnitt beim Wickeln der Trommel zugewandt. Für die Zufuhr des Klebstoffabschnitts
13 dient ein Zuführarm 30, der jedoch über einen Druckmittelzylinder 31 in Pfeilrichtung
Y schwenkbar gelagert ist. Für die Herstellung von Grundelementen, bei denen keine
Klebstoffschicht erforderlich ist, befindet sich der Zuführarm 30 in einer oberen
Ruhelage, in welcher kein Klebstoffband zugeführt wird. Für die Herstellung der Verbindungselemente
wird der Zuführarm abgesenkt, so dass der abgezogene Materialabschnitt 10 auch den
Klebstofffilm abzieht, der sich dabei gleichzeitig klebend auf die Oberfläche legt.
Die Trennung des Klebstofffilms vom Bandvorrat kann entweder durch einen Schnitt oder
aber auch durch Abreissen erfolgen.
[0033] Die eigentliche Verbindung der beiden Materialabschnitte 10 und 11 erfolgt an der
Schweissvorrichtung 32 gemäss Figuren 11 und 12. Diese Schweissvorrichtung ist selbstverständlich
ebenfalls nahe der Abzugvorrichtung 29 angeordnet. Die Schweissvorrichtung besteht
im Wesentlichen aus einem Paar obere Linienschweissbalken 34 und aus einem Paar untere
Linienschweissbalken 34'. Diese Schweissbalkenpaare können über hier nicht näher dargestellte
Betätigungsmittel gegeneinander bewegt werden, so dass sie das Schärband 1 bzw. die
Materialabschnitte 10, 11 zwischen sich einschliessen.
[0034] Über dem unteren Linienschweissbalkenpaar 34' ist jeweils ein Punktschweissbalkenpaar
33 angeordnet. Letzteres kann in einer symmetrischen Bewegung in Pfeilrichtung x (Figur
12) nach innen zwischen das untere Linienschwissbalkenpaar 34' verschoben werden,
wenn keine Punktschweissnaht gewünscht ist. Für die Herstellung einer Punktschweissnaht
wird zudem ein Spreizmittelbalken 41 auf das Schärband 1 abgesenkt, an dem einzelne
Spreizkegel 35 angeordnet sind. Die Spitzen der Spreizkegel liegen in der vertikalen
Ebene der vorgesehenen Punktschweissnähte, so dass das Schärband an dieser Stelle
aufgespreizt wird. Auf diese Weise wird verhindert, dass beim Herstellen der Punktschweissnähte
einzelne Fäden eingeschweisst werden.
[0035] Die in den Figuren 2 und 3 dargestellten optionalen Längsschweissnähte 39, 39' können
durch ähnliche Linienschweissbalken hergestellt werden, wie die Linienschweissbalken
34 bzw. 34'. Das Verschweissen von Folien ist im übrigen dem Fachmann bekannt und
wird hier nicht näher beschrieben. An Stelle von thermisch aufheizbaren Schweissbalken
wären selbstverständlich auch noch anderes Schweiss- oder Verbindungsmethoden denkbar,
wie z.B. Laserschweissungen, Ultraschallschweissungen oder dergleichen.
1. Verfahren zum Aufwickeln und Befestigen von Schärbändern (1) auf der Trommel (2) einer
Konus-Schärmaschine (3), bei dem mehrere Sektionen (4) von Schärbändern sequentiell
nebeneinander zu einem Wickel auf die Trommel aufgewickelt werden, wobei der Bandanfang
(5) und das Bandende (6) jeder Sektion mit einem flächigen Verbindungselement (7,
8) versehen wird, das die Einzelfäden des Bandes miteinander verbindet und wobei die
Bandanfänge der Sektionen auf der Trommel und die Bandenden der Sektionen auf der
Oberfläche des Wickels befestigt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Bandenden (6a, 6b) einer ersten Sektion (4a) und wenigstens einer daneben angeordneten
zweiten Sektion (4b) auf der Oberfläche der ersten Sektion (4a) befestigt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Schärband der ersten Sektion (4a) etwa im Abstand eines Wikkelumfangs vom Bandende
entfernt ein flächiges Grundelement (9) befestigt wird und dass die Bandenden (6a,
6b) der ersten und der zweiten Sektion (4a, 4b) gemeinsam auf dem Grundelement (9)
der ersten Sektion (4a) befestigt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bandenden (6a, 6b) bzw. die Verbindungselemente (8a, 8b) an den Bandenden der
ersten und der zweiten Sektion (4a, 4b) in Wickelrichtung hintereinander auf dem Grundelement
(9) der ersten Sektion befestigt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Grundelement (9) durch zwei Materialabschnitte (10, 11) gebildet wird, welche
derart miteinander verbunden werden, dass sie die Fäden des Schärbandes zwischen sich
aufnehmen, ohne sich mit ihnen zu verbinden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialabschnitte (10, 11) des Grundelements (10) zwischen Einzelfäden oder
Gruppen von Einzelfäden punktweise miteinander verbunden werden, wobei die Einzelfäden
bzw. die Gruppen von Einzelfäden im Verbindungsbereich vor der Verbindung auseinandergespreizt
werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Verbindungselement (7, 8) durch zwei Materialabschnitte (10, 11) gebildet wird,
welche derart miteinander verbunden werden, dass sie die Fäden des Schärbandes zwischen
sich aufnehmen und sich mit diesen verbinden, wobei auf der beim Wickeln der Schärtrommel
zugewandten Seite ein Klebstoffabschnitt (13) auf dem Materialabschnitt (10) angeordnet
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (8) am Bandende (6) einer Sektion und das Verbindungselement
(7) am Bandanfang (5) einer folgenden Sektion durch gemeinsame Materialabschnitte
(10, 11) gebildet werden, welche nach der Verbindung zusammen mit den Fäden durchtrennt
werden.
8. Verfahren nach Anspruch 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialabschnitte (10, 11) der Grundelemente (9) und die Materialabschnitte
(10, 11) der Verbindungselemente (7, 8) an einer Schärband-Behandlungsstation (14)
von gleichen Materialabschnittvorräten abgezogen und entsprechend der Schärbandbreite
abgelängt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung der Verbindungselemente (7, 8) an der Schärband-Behandlungsstation (14)
einer der beiden Materialabschnitte aus einem zuschaltbaren Klebstoffspender mit dem
Klebstoffabschnitt (13) beschichtet wird.
10. Vorrichtung zum Aufwickeln und Befestigen von Schärbändern (1) auf der Trommel (2)
einer Konus-Schärmaschine (3), mit einem achsparallel zur Schärtrommel verschiebbaren
Schärschlitten (17), auf dem eine Schärband-Behandlungsstation (14) angeordnet ist,
an welcher am Bandanfang (5) und am Bandende (6) jeder Schärbandsektion (4) ein flächiges
Verbindungselement (7, 8) anbringbar ist, mit einer ebenfalls dem Schärschlitten (17)
zugeordneten Bandwechselvorrichtung (18), zum Befestigen der Bandanfänge auf der Trommel
und der Bandenden auf der Oberfläche des Wickels, sowie mit einer Steuervorrichtung
(19) zur Steuerung des Schärschlittens und der Bandwechselvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass der Schärschlitten (17) und die Bandwechselvorrichtung (18) mit der Steuervorrichtung
(19) derart ansteuerbar sind, dass nach dem Wickeln einer ersten Schärbandsektion
(4a) und der Befestigung ihres Bandendes (6) auf der Oberfläche der ersten Sektion
und nach dem Wickeln einer neben der ersten Sektion (4a) liegenden zweiten Sektion
(4b) das Bandende (6b) der zweiten Sektion (4b) auf die Oberfläche der ersten Sektion
(4a) zurückführbar und dort befestigbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass am Schärband der ersten Sektion (4a) etwa im Abstand eines Wickelumfangs vom Bandende
entfernt an der Schärband-Behandlungsstation (14) ein flächiges Grundelement (9) anbringbar
ist und dass das Bandende (6a) der ersten Sektion (4a) und das Bandende (6b) der zweiten
Sektion (4b) gemeinsam auf diesem Grundelement befestigbar sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass zur Anbringung der Verbindungselemente (7, 8) und der Grundelemente (9) an der Schärband-Behandlungsstation
(14) eine Abzugvorrichtung (29) angeordnet ist, an der zwei miteinander verbindbare
Materialabschnitte (10, 11) derart abziehbar sind, dass sie das Schärband überdecken
und zwischen sich einschliessen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass für die Bildung der Verbindungselemente (7, 8) ein zustellbarer Klebstoffspender
vorgesehen ist, aus dem der beim Wikkeln der Trommel zugeordnete Materialabschnitt
(10) beim Abziehen aus der Abzugvorrichtung (29) mit einem Klebstoffabschnitt (13)
beschichtbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoffspender einen Rollenhalter und einen Zuführarm (30) aufweist, über den
ein Klebband gegen die Oberfläche eines Materialabschnitts (10) zuführbar ist, wobei
der Zuführarm (30) zwischen einer Zuführstellung und einer Ruhestellung schwenkbar
ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass an der Schärbandbehandlungsstation (14) eine Schweissvorrichtung (32) zum Verschweissen
der Materialabschnitte (10, 11) angeordnet ist und dass die Schweissvorrichtung für
die unterschiedliche Behandlung der Verbindungselemente (7, 8) und der Grundelemente
(9) über wenigstens einen Punktschweissbalken (33) und wenigstens einen Linienschweissbalken
(34) verfügt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Schweissvorrichtung (32) Spreizmittel (35) aufweist, mit denen die Fäden des
Schärbandes zur Freilegung von Punktschweissstellen aufspreizbar sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass für die Herstellung von Verbindungselementen (7, 8) wenigstens zwei parallele Linienschweissbalken
zur Bildung zwei paralleler Schweissnähte angeordnet sind und dass die derart verschweissten
Materialabschnitte mittels einer Schneidvorrichtung zwischen den Schweissnähten trennbar
sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Linienschweissbalken (34) und/oder die Punktschweissbalken (33) beweglich gelagert
sind und zwischen einer Schweissposition und einer Ruheposition verschiebbar sind.