(19)
(11) EP 1 321 548 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.06.2003  Patentblatt  2003/26

(21) Anmeldenummer: 01129898.1

(22) Anmeldetag:  15.12.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7D02H 13/36, D02H 9/00, D02H 3/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Benninger AG
CH-9240 Uzwil (CH)

(72) Erfinder:
  • Spring, Marcel
    9240 Urzwil (CH)

(74) Vertreter: Wenger, René et al
Hepp, Wenger & Ryffel AG Friedtalweg 5
9500 Wil
9500 Wil (CH)

   


(54) Verfahren und Vorrichtung zum Aufwickeln und Befestigen von Schärbändern auf der Trommel einer Konus-Schärmaschine


(57) Beim Wickeln der einzelnen Schärbandsektionen (4a, 4b) werden die Enden der Schärbänder (6a, 6b) wenigstens bei zwei nebeneinander liegenden Schärbandsektionen auf der Oberfläche der gleichen Sektion fixiert. Dies erlaubt es, dass nur bei jeder zweiten Schärbandsektion ein Grundelement (9) am Schärband befestigt werden muss, auf dem die Schärbandenden (6a, 6b) bzw. die dort angebrachten Verbindungselemente (8a, 8b) angeklebt werden können. Dadurch können die für das Befestigen der Grundelemente erforderlichen Zeiten reduziert werden.







Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufwickeln und Befestigen von Schärbändern auf der Trommel einer Konus-Schärmaschine gemäss dem Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche 1 bzw. 10. Diese Verfahren und die dazu erforderlichen Vorrichtungen dienen letztlich dazu, die Enden der einzelnen Schärbandsektionen so vorzubereiten, dass sie nach dem Abschluss des Schärprozesses für den anschliessenden Bäumprozess möglichst einfach auf den Kettbaum übertragen werden können.

[0002] Ein gattungsmässig vergleichbares Verfahren ist beispielsweise bereits durch die EP-A 659 914 bekanntgeworden. Ersichtlicherweise ist die wieder ablösbare Fixierung der Bandenden auf der Wickeloberfläche mit einem bestimmten Aufwand verbunden. Neben dem Materialaufwand für die Herstellung der Verbindungselemente fällt dabei auch der Zeitaufwand ins Gewicht, weil jeder Abschluss einer Schärbandsektion mit einem mehr oder weniger langen Unterbruch bzw. mit einer Verzögerung des Arbeitsprozesses verbunden ist.

[0003] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, das eine Material- und Zeitersparnis ermöglicht, ohne dass der Bäumprozess dadurch in irgendeiner Weise beeinträchtigt wird. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss mit einem Verfahren gelöst, das die Merkmale im Anspruch 1 aufweist. Es hat sich dabei überraschend gezeigt, dass die Enden der Schärbandsektionen nicht zwingend auf der Sektion fixiert werden müssen, der sie zugeordnet sind. Je nach Schärbandbreite können die Bandenden einer ersten Sektion und wenigstens einer daneben angeordneten zweiten Sektion auf der Oberfläche der ersten Sektion befestigt werden. Dies setzt zwar am Ende der zweiten Sektion einen seitlichen Versatz des Schärbandes voraus, wobei das Schärbandende eine schraubenlinienförmige letzte Wicklung ausführt. Dies beeinträchtigt jedoch die Festigkeit des Wickels und die nachfolgenden Operationen keineswegs. Der Vorteil besteht jedoch darin, dass die gesamte Anzahl der Befestigungsstellen auf den Schärbandsektionen wenigstens halbiert werden kann.

[0004] Dies fällt material- und zeitmässig besonders dann ins Gewicht, wenn am Schärband der ersten Sektion etwa im Abstand eines Wikkelumfangs vom Bandende entfernt ein flächiges Grundelement befestigt wird und wenn die Bandenden der ersten und der zweiten Sektion gemeinsam auf dem Grundelement der ersten Sektion befestigt werden. die Grundelemente dienen dabei auf an sich bekannte Weise als Unterlage für die Befestigung der Schärbandenden. Zur Anbringung der Grundelemente muss die Schärmaschine jedoch ersichtlicherweise angehalten werden, so dass bei einer Reduktion der Grundelemente auch die Stillstandszeiten reduziert werden können, abgesehen vom geringeren Materialverbrauch für die Grundelemente.

[0005] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Bandenden bzw. die Verbindungselemente an den Bandenden der ersten und der zweiten Sektion in Wickelrichtung hintereinander auf dem Grundelement der ersten Sektion befestigt werden. Auf diese Weise werden die Zugkräfte der beiden Bandenden für jedes Band einzeln auf das Grundelement übertragen. In bestimmten Fällen wäre es aber auch denkbar, die Bandenden bzw. die Verbindungselemente der Bandenden übereinander zu fixieren.

[0006] Vorteilhaft wird jedes Grundelement durch zwei Materialabschnitte gebildet, welche derart miteinander verbunden werden, dass sie die Fäden des Schärbandes zwischen sich aufnehmen, ohne sich mit ihnen zu verbinden. Auf diese Weise lässt sich die Schärbandsektion praktisch bis auf den letzten Zentimeter ausnützen und der letzte Wickelumfang geht nicht verloren. Dies ist besonders bei wertvollen Garnen von Bedeutung. Die lose Befestigung der Grundelemente kann dabei noch verbessert werden, wenn die Materialabschnitte zwischen Einzelfäden oder Gruppen von Einzelfäden punktweise miteinander verbunden werden, wobei die Einzelfäden bzw. die Gruppen von Einzelfäden im Verbindungsbereich vor der Verbindung auseinandergespreizt werden. Die punktförmige Verbindung sorgt dafür, dass die Reibungskräfte genügend gross sind, dass sich das Grundelement nicht am Schärband verschieben kann. Ausserdem wird das Schärband lagemässig fixiert, so dass die Fäden sich nicht übereinander schieben können.

[0007] Die Verbindungselemente werden vorzugsweise durch zwei Materialabschnitte gebildet, welche derart miteinander verbunden werden, dass sie die Fäden des Schärbandes zwischen sich aufnehmen und sich mit diesen verbinden, wobei auf der beim Wickeln der Schärtrommel zugewandten Seite ein Klebstoffabschnitt auf dem Materialabschnitt angeordnet wird. Bei den Materialabschnitten für die Grundelemente und für die Verbindungselemente handelt es sich vorteilhaft um ein verschweissbares Kunststoffmaterial. Der Klebstoffabschnitt an den Verbindungselementen kann von einem Band abgezogen werden, doch wäre es beispielsweise auch möglich, einen Klebstoff aufzusprühen.

[0008] Das Verbindungselement am Bandende einer Sektion und das Verbindungselement am Bandanfang einer folgenden Sektion werden vorzugsweise durch gemeinsame Materialabschnitte gebildet, welche nach der Verbindung zusammen mit den Fäden durchtrennt werden. Auf diese Weise ist jeweils nur ein einziger Verbindungsprozess nötig, um die Enden bzw. die Anfänge der Schärbandsektionen zu bilden.

[0009] Das Verfahren kann weiter dadurch rationalisiert werden, dass die Materialabschnitte der Grundelemente und die Materialabschnitte der Verbindungselemente an einer Schärband-Behandlungsstation von gleichen Materialabschnittvorräten abgezogen und entsprechend der Schärbandbreite abgelängt werden. Dadurch wird ersichtlicherweise der Platzbedarf reduziert und die Manipulation an der Schärband-Behandlungsstation vereinfacht. Zur Bildung der Verbindungselemente an der Schärband-Behandlungsstation kann einer der beiden Materialabschnitte aus einem zuschaltbaren Klebstoffspender mit dem Klebstoffabschnitt beschichtet werden. Damit können wahlweise Materialabschnitte mit oder ohne Klebstoffschicht abgegeben werden.

[0010] In vorrichtungsmässiger Hinsicht wird die erfindungsgemäss gestellte Aufgabe mit einer Vorrichtung gelöst, welche die Merkmale im Anspruch 10 aufweist. Die Steuervorrichtung sorgt dabei dafür, dass die Schärband-Behandlungsstation, die Bandwechselvorrichtung und der Schärschlitten aufeinander abgestimmte Aktionen ausführen, um jeweils das Ende einer zweiten Schärbandsektion wieder auf die Oberfläche einer ersten Schärbandsektion zurückzuführen und dort zu befestigen. Vor allem an der Schärband-Behandlungsstation können erhebliche Verbesserungen erreicht werden, wenn zur Anbringung der Verbindungselemente und der Grundelemente eine Abzugvorrichtung angeordnet ist, an der zwei miteinander verbindbare Materialabschnitte derart abziehbar sind, dass sie das Schärband überdecken und zwischen sich einschliessen. Für die Bildung der Verbindungselemente ist ein zustellbarer Klebstoffspender vorgesehen, aus dem der beim Wickeln der Trommel zugewandte Materialabschnitt beim Abziehen aus der Abzugvorrichtung mit einem Klebstoffabschnitt beschichtbar ist.

[0011] Der Klebstoffspender kann einen Rollenhalter und einen Zuführarm aufweisen, über den ein Klebband gegen die Oberfläche eines Materialabschnitts zuführbar ist, wobei der Zuführarm zwischen einer Zuführstellung und einer Ruhestellung schwenkbar ist.

[0012] An der Schärband-Behandlungsstation kann ausserdem eine Schweissvorrichtung zum Verschweissen der Materialabschnitte angeordnet sein, wobei die Schweissvorrichtung für die unterschiedliche Behandlung der Verbindungselemente und der Grundelemente über wenigstens einen Punktschweissbalken und wenigstens einen Linienschweissbalken verfügt. Wahlweise können damit durchgehende Schweissnähte angebracht werden, welche die Fäden fest einbinden und solche Schweissungen, welche die Fäden lediglich mit einer gewissen Reibung einschliessen.

[0013] Zum Anbringen der Punktschweissungen kann die Schweissvorrichtung Spreizmittel aufweisen, mit denen die Fäden des Schärbandes zur Freilegung von Punktschweissstellen aufspreizbar sind. Die Fäden eines Schärbandes liegen normalerweise so eng beieinander, dass Punktschweissstellen im Zwischenbereich ohne Aufspreizung nicht möglich wären.

[0014] Für die Herstellung der Verbindungselemente sind wenigstens zwei parallele Linienschweissbalken zur Bildung paralleler Schweissnähte angeordnet, wobei die derart verschweissten Materialabschnitte mittels einer Schneidvorrichtung zwischen den Schweissnähten trennbar sind. In bestimmten Fällen wäre dabei allerdings eine flächige Verschweissung denkbar, welche anschliessend mit der Schneidvorrichtung durchtrennt wird.

[0015] Auch bei den Linienschweissbalken ist vorzugsweise ein Paar vorhanden, so dass die beiden Materialabschnitte besser zusammengehalten werden. Ausserdem sind die Linienschweissbalken und/oder die Punktschweissbalken an der Schweissvorrichtung derart beweglich gelagert, dass sie zwischen einer Schweissposition und einer Ruheposition verschiebbar sind. Die punktweise Schweissung der Materialabschnitte bzw. die dabei verwendete Vorrichtung könnte übrigens auch bei konventionellen Schärmaschinen eingesetzt werden, bei denen die Schärbandenden auf konventionelle Weise fixiert werden.

[0016] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend genauer beschrieben und ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
Figur 1:
Die Seitenansicht einer Schärmaschine in stark schematisierter Darstellung,
Figur 2:
eine perspektivische Darstellung eines Grundelements,
Figur 3.
die perspektivische Darstellung eines Verbindungselements,
Figur 4:
die Befestigung des Bandendes einer ersten Schärbandsektion,
Figur 5:
die Befestigung des Bandendes einer zweiten Schärbandsektion,
Figuren 6-9:
die Vorgänge beim Wickeln einer ersten und einer zweiten Schärbandsektion in schematischen Schaubildern,
Figur 10:
eine Abzugsvorrichtung an der Schärband-Behandlungsstation in Richtung des Schärbandes gesehen,
Figur 11:
eine Ansicht der Schweissvorrichtung in Richtung des Schärbandes gesehen, und
Figur 12:
eine Seitenansicht der Schweissvorrichtung gemäss Figur 11 quer zum Schärband gesehen


[0017] Wie in Figur 1 dargestellt, wird an einer Schärmaschine 3 von einem hier nicht näher dargestellten Spulengatter eine Fadenschar 36 abgezogen und durch einen Stabrost 20 geführt. Dieser nimmt hier eine Position ein, bei der alle Stäbe des Stabrosts gegen oben zusammengefahren sind, so dass alle Fäden der Fadenschar einen oberen Streichstab 21 eines Streichstabpaars 21, 21' tangieren. Die Fäden werden derart in einer Ebene durch die Geleseblätter 22, 22' geführt, wo sie auf die Breite des eigentlichen Schärbandes 1 zusammengeführt werden.

[0018] Das Schärband 1 passiert nach dem Schärblatt 23 zuerst eine Schärband-Behandlungsstation 14 und anschliessend eine Bandwechselvorrichtung 18. Dabei wird das Schärband an einer Umlenkwalze 25 nach unten umgelenkt, so dass es gleichsinnig zur Drehrichtung des Wickels 27 verläuft. Eine gegen den Wickel pressbare Egalisierwalze 26 sorgt für die korrekte Dichte und einen gleichmässigen Wickelaufbau der gewickelten Sektionen.

[0019] Für die an der Konus-Schärmaschine erforderliche achsparallele Verschiebung des Schärbandes beim Wickeln sorgt ein Schärschlitten 17, der auf einer Schlittenführung 24 geführt ist. Diesem Schärschlitten ist auch die Schärband-Behandlungsstation 14 und die Bandwechselvorrichtung 18 zugeordnet. Ein Antriebsmotor 37 sorgt für die Verschiebung des Schärschlittens.

[0020] Die Verschiebung des Schärschlittens, sowie die Aktivitäten an der Behandlungsstation 14 und an der Bandwechselvorrichtung 18 sind über eine gemeinsame Steuervorrichtung 19 ansteuerbar. Die einzelnen Steuerschritte werden dabei nachstehend noch genauer beschrieben.

[0021] Ein durchlaufendes Schärband 1 kann an der Behandlungsstation 14 sowohl mit einem Grundelement 9, als auch mit einem Verbindungselement 7, 8 versehen werden, wie an Hand der Figuren 2 und 3 dargelegt wird. Gemäss Figur 2 besteht ein Grundelement 9 aus zwei flächigen Materialabschnitten 10 und 11 aus einem schweissbaren Material. Die beiden Materialabschnitte sind quer zum Verlauf des Schärbands 1 mit parallelen Punktschweissnähten 38, 38' miteinander verbunden. Die einzelnen Schweissstellen sind dabei zwischen Einzelfäden bzw. zwischen Gruppen von Einzelfäden angeordnet. Optional können an den Seiten des Schärbandes ausserdem Längsschweissnähte 39, 39' angeordnet werden. Das Grundelement 9 hat eine Breite b, welche der Bandbreite der beiden Materialabschnitte 10, 11 entspricht.

[0022] Figur 3 zeigt ein Verbindungselement 7 am Bandanfang 5 eines ersten Schärbandes 1a und ein Verbindungselement 8 am Bandende 6 eines zweiten Schärbandes 1b. Die beiden Verbindungselemente 7 und 8 bestehen zunächst aus den gleichen Materialabschnitten 10 und 11 mit der Gesamtbreite b, wie das Grundelement 9. Die beiden Materialabschnitte sind jedoch durch parallele Linienschweissnähte 40, 40' miteinander verbunden, welche auch die einzelnen Fäden des Schärbandes fest umschliessen. Auch hier sind Längsschweissnähte 39, 39' vorgesehen. Auf dem Materialabschnitt 10 ist ausserdem zwischen den beiden Linienschweissnähten 40, 40' ein Klebstoffabschnitt 13 angebracht. Dabei kann es sich um einen bandförmigen Kleber ohne Trägerfolie handeln.

[0023] Eine gemäss Figur 3 verschweisste Einheit wird mit einer geeigneten Schneidvorrichtung in der Mitte durchgetrennt, so dass die Verbindungselemente 7 und 8 mit einer Breite von je b/2 separiert werden.

[0024] Gemäss Figur 4 wird auf einer Schärtrommel 2 zuerst eine erste Schärbandsektion 4a aufgewickelt. Diese verfügt über den Bandanfang 5a mit dem Verbindungselement 7a und über das Bandende 6a mit dem Verbindungselement 8a. Der Bandanfang 5a wird direkt auf der Schärtrommel 2 fixiert. Kurz vor der letzten Wicklung wird im Abstand eines Wickelumfangs vom Bandende 6a ein Grundelement 9 am Schärband fixiert. Anschliessend wird die letzte Wicklung ausgeführt und das Bandende 6a wird am Verbindungselement 8a auf dem Grundelement 9 angeklebt.

[0025] Gemäss Figur 5 wird anschliessend unmittelbar daneben eine zweite Schärbandsektion 4b gewickelt, deren Bandanfang 5b mit dem Verbindungselement 7b zuvor ebenfalls auf der Trommel fixiert wurde. Am Schärband der zweiten Sektion 4b muss kein Grundelement eingesetzt werden. Dagegen wird das Ende 6b mit dem Verbindungselement 8b auf dem Grundelement 9 der ersten Sektion 4a fixiert.

[0026] Zum besseren Verständnis wird dieser Vorgang an Hand der Schaubilder gemäss den Figuren 6 bis 9 nochmals erläutert, wobei auf der linken Bildhälfte jeweils die Schärtrommel in Achsrichtung und auf der rechten Bildhälfte die Schärtrommel quer zur Achsrichtung dargestellt ist. Die Kegelstumpffläche 28 entspricht der Konusschräge an der Trommel 2 oder an der zuletzt gewickelten Schärbandsektion. An der Schärband-Behandlungsstation 14 ist die Position der beiden Materialabschnitte jeweils in zwei Sequenzen dargestellt, die jedoch in Wirklichkeit nicht hintereinander, sondern in der gleichen Relativlage ablaufen.

[0027] Gemäss Figur 6 wird das Schärband 1a an der Behandlungsstation 14 am Bandanfang 5a mit einem Verbindungselement 7a versehen. Mit der hier nicht näher dargestellten Bandwechselvorrichtung wird das Verbindungselement 7a auf der Trommel 2 fixiert und zwar unmittelbar an der Konusfläche 28 der vorangehenden Wicklung bzw. an der Konusfläche der Trommel. Mit dem Schärband 1a wird anschliessend die Schärbandsektion 4a gewickelt, wie aus Figur 7 ersichtlich ist.

[0028] Im Abstand von einem Wickelumfang vom Bandende entfernt, wird am Schärband 1a sodann ein Grundelement 9 angebracht. Anschliessend wird die letzte Umdrehung ausgeführt, um gemäss Figur 8 am Bandende 6a ein weiteres Verbindungselement 8a anzubringen. Dieses ist zunächst mit dem Verbindungselement 7b am Anfang des nächstfolgenden Schärbandes 1b gekoppelt und wird durch Schneiden separiert.

[0029] Während das Bandende 6a der ersten Sektion 4a auf dem Grundelement 9 fixiert wird, erfolgt die Befestigung des Bandanfangs des nächstfolgenden Schärbandes wiederum auf der Trommel, unmittelbar neben der bereits gewickelten ersten Schärbandsektion.

[0030] Gemäss Figur 9 wird die zweite Sektion 4b gleich gewickelt wie die erste Sektion 4a, jedoch ohne dass hier ein Grundelement 9 befestigt wird. Am Bandende 6b des zweiten Schärbandes 1b wird wiederum ein Verbindungselement 8b befestigt, das zunächst mit einem weiteren Verbindungselement 7c gekoppelt ist und dann abgetrennt wird. Das Bandende 6b wird aber nicht auf der Oberfläche der zweiten Sektion 4b, sondern auf derjenigen der ersten Sektion 4a befestigt, und zwar auf dem gleichen Grundelement 9 wie das erste Befestigungselement 8a. Ersichtlicherweise verläuft dabei die letzte Umdrehung schräg zur normalen Umfangsrichtung der Schärbänder. Wie in Figur 9 angedeutet, wiederholt sich jetzt der gesamte Ablauf, indem wiederum weitere Schärbandsektion 4c und 4d gewickelt werden, deren Enden auf der Oberfläche der Schärbandsektion 4c fixiert werden.

[0031] An Hand der Figur 10 werden noch ein paar Einzelheiten zur Schärband-Behandlungsstation 14 erläutert. In dieser Station ist eine Abzugsvorrichtung 29 angeordnet, an der zwei Vorratsrollen 15, 15' einer schweissbaren Folie gelagert sind. Über verschiedene Umlenkwalzen 42 können so Materialabschnitte 10 und 11 abgezogen und über bzw. unter das Schärband 1 mit seinen Einzelfäden 12 geführt werden. Dazu dient ein hier nicht näher dargestellter Greifer, der jeweils die Materialabschnitte ergreift und abzieht, wobei anschliessend je nach Breite des Schärbandes ein Trennschnitt parallel zum Schärband ausgeführt wird.

[0032] Ebenfalls auf einer Vorratsrolle 16 ist ein Klebstoffband derart gelagert, dass es dem Materialabschnitt 10 zugeführt werden kann. Beim Ausführungsbeispiel ist dieser Abschnitt beim Wickeln der Trommel zugewandt. Für die Zufuhr des Klebstoffabschnitts 13 dient ein Zuführarm 30, der jedoch über einen Druckmittelzylinder 31 in Pfeilrichtung Y schwenkbar gelagert ist. Für die Herstellung von Grundelementen, bei denen keine Klebstoffschicht erforderlich ist, befindet sich der Zuführarm 30 in einer oberen Ruhelage, in welcher kein Klebstoffband zugeführt wird. Für die Herstellung der Verbindungselemente wird der Zuführarm abgesenkt, so dass der abgezogene Materialabschnitt 10 auch den Klebstofffilm abzieht, der sich dabei gleichzeitig klebend auf die Oberfläche legt. Die Trennung des Klebstofffilms vom Bandvorrat kann entweder durch einen Schnitt oder aber auch durch Abreissen erfolgen.

[0033] Die eigentliche Verbindung der beiden Materialabschnitte 10 und 11 erfolgt an der Schweissvorrichtung 32 gemäss Figuren 11 und 12. Diese Schweissvorrichtung ist selbstverständlich ebenfalls nahe der Abzugvorrichtung 29 angeordnet. Die Schweissvorrichtung besteht im Wesentlichen aus einem Paar obere Linienschweissbalken 34 und aus einem Paar untere Linienschweissbalken 34'. Diese Schweissbalkenpaare können über hier nicht näher dargestellte Betätigungsmittel gegeneinander bewegt werden, so dass sie das Schärband 1 bzw. die Materialabschnitte 10, 11 zwischen sich einschliessen.

[0034] Über dem unteren Linienschweissbalkenpaar 34' ist jeweils ein Punktschweissbalkenpaar 33 angeordnet. Letzteres kann in einer symmetrischen Bewegung in Pfeilrichtung x (Figur 12) nach innen zwischen das untere Linienschwissbalkenpaar 34' verschoben werden, wenn keine Punktschweissnaht gewünscht ist. Für die Herstellung einer Punktschweissnaht wird zudem ein Spreizmittelbalken 41 auf das Schärband 1 abgesenkt, an dem einzelne Spreizkegel 35 angeordnet sind. Die Spitzen der Spreizkegel liegen in der vertikalen Ebene der vorgesehenen Punktschweissnähte, so dass das Schärband an dieser Stelle aufgespreizt wird. Auf diese Weise wird verhindert, dass beim Herstellen der Punktschweissnähte einzelne Fäden eingeschweisst werden.

[0035] Die in den Figuren 2 und 3 dargestellten optionalen Längsschweissnähte 39, 39' können durch ähnliche Linienschweissbalken hergestellt werden, wie die Linienschweissbalken 34 bzw. 34'. Das Verschweissen von Folien ist im übrigen dem Fachmann bekannt und wird hier nicht näher beschrieben. An Stelle von thermisch aufheizbaren Schweissbalken wären selbstverständlich auch noch anderes Schweiss- oder Verbindungsmethoden denkbar, wie z.B. Laserschweissungen, Ultraschallschweissungen oder dergleichen.


Ansprüche

1. Verfahren zum Aufwickeln und Befestigen von Schärbändern (1) auf der Trommel (2) einer Konus-Schärmaschine (3), bei dem mehrere Sektionen (4) von Schärbändern sequentiell nebeneinander zu einem Wickel auf die Trommel aufgewickelt werden, wobei der Bandanfang (5) und das Bandende (6) jeder Sektion mit einem flächigen Verbindungselement (7, 8) versehen wird, das die Einzelfäden des Bandes miteinander verbindet und wobei die Bandanfänge der Sektionen auf der Trommel und die Bandenden der Sektionen auf der Oberfläche des Wickels befestigt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Bandenden (6a, 6b) einer ersten Sektion (4a) und wenigstens einer daneben angeordneten zweiten Sektion (4b) auf der Oberfläche der ersten Sektion (4a) befestigt werden.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Schärband der ersten Sektion (4a) etwa im Abstand eines Wikkelumfangs vom Bandende entfernt ein flächiges Grundelement (9) befestigt wird und dass die Bandenden (6a, 6b) der ersten und der zweiten Sektion (4a, 4b) gemeinsam auf dem Grundelement (9) der ersten Sektion (4a) befestigt werden.
 
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bandenden (6a, 6b) bzw. die Verbindungselemente (8a, 8b) an den Bandenden der ersten und der zweiten Sektion (4a, 4b) in Wickelrichtung hintereinander auf dem Grundelement (9) der ersten Sektion befestigt werden.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Grundelement (9) durch zwei Materialabschnitte (10, 11) gebildet wird, welche derart miteinander verbunden werden, dass sie die Fäden des Schärbandes zwischen sich aufnehmen, ohne sich mit ihnen zu verbinden.
 
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialabschnitte (10, 11) des Grundelements (10) zwischen Einzelfäden oder Gruppen von Einzelfäden punktweise miteinander verbunden werden, wobei die Einzelfäden bzw. die Gruppen von Einzelfäden im Verbindungsbereich vor der Verbindung auseinandergespreizt werden.
 
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Verbindungselement (7, 8) durch zwei Materialabschnitte (10, 11) gebildet wird, welche derart miteinander verbunden werden, dass sie die Fäden des Schärbandes zwischen sich aufnehmen und sich mit diesen verbinden, wobei auf der beim Wickeln der Schärtrommel zugewandten Seite ein Klebstoffabschnitt (13) auf dem Materialabschnitt (10) angeordnet wird.
 
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (8) am Bandende (6) einer Sektion und das Verbindungselement (7) am Bandanfang (5) einer folgenden Sektion durch gemeinsame Materialabschnitte (10, 11) gebildet werden, welche nach der Verbindung zusammen mit den Fäden durchtrennt werden.
 
8. Verfahren nach Anspruch 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialabschnitte (10, 11) der Grundelemente (9) und die Materialabschnitte (10, 11) der Verbindungselemente (7, 8) an einer Schärband-Behandlungsstation (14) von gleichen Materialabschnittvorräten abgezogen und entsprechend der Schärbandbreite abgelängt werden.
 
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bildung der Verbindungselemente (7, 8) an der Schärband-Behandlungsstation (14) einer der beiden Materialabschnitte aus einem zuschaltbaren Klebstoffspender mit dem Klebstoffabschnitt (13) beschichtet wird.
 
10. Vorrichtung zum Aufwickeln und Befestigen von Schärbändern (1) auf der Trommel (2) einer Konus-Schärmaschine (3), mit einem achsparallel zur Schärtrommel verschiebbaren Schärschlitten (17), auf dem eine Schärband-Behandlungsstation (14) angeordnet ist, an welcher am Bandanfang (5) und am Bandende (6) jeder Schärbandsektion (4) ein flächiges Verbindungselement (7, 8) anbringbar ist, mit einer ebenfalls dem Schärschlitten (17) zugeordneten Bandwechselvorrichtung (18), zum Befestigen der Bandanfänge auf der Trommel und der Bandenden auf der Oberfläche des Wickels, sowie mit einer Steuervorrichtung (19) zur Steuerung des Schärschlittens und der Bandwechselvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass der Schärschlitten (17) und die Bandwechselvorrichtung (18) mit der Steuervorrichtung (19) derart ansteuerbar sind, dass nach dem Wickeln einer ersten Schärbandsektion (4a) und der Befestigung ihres Bandendes (6) auf der Oberfläche der ersten Sektion und nach dem Wickeln einer neben der ersten Sektion (4a) liegenden zweiten Sektion (4b) das Bandende (6b) der zweiten Sektion (4b) auf die Oberfläche der ersten Sektion (4a) zurückführbar und dort befestigbar ist.
 
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass am Schärband der ersten Sektion (4a) etwa im Abstand eines Wickelumfangs vom Bandende entfernt an der Schärband-Behandlungsstation (14) ein flächiges Grundelement (9) anbringbar ist und dass das Bandende (6a) der ersten Sektion (4a) und das Bandende (6b) der zweiten Sektion (4b) gemeinsam auf diesem Grundelement befestigbar sind.
 
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass zur Anbringung der Verbindungselemente (7, 8) und der Grundelemente (9) an der Schärband-Behandlungsstation (14) eine Abzugvorrichtung (29) angeordnet ist, an der zwei miteinander verbindbare Materialabschnitte (10, 11) derart abziehbar sind, dass sie das Schärband überdecken und zwischen sich einschliessen.
 
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass für die Bildung der Verbindungselemente (7, 8) ein zustellbarer Klebstoffspender vorgesehen ist, aus dem der beim Wikkeln der Trommel zugeordnete Materialabschnitt (10) beim Abziehen aus der Abzugvorrichtung (29) mit einem Klebstoffabschnitt (13) beschichtbar ist.
 
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoffspender einen Rollenhalter und einen Zuführarm (30) aufweist, über den ein Klebband gegen die Oberfläche eines Materialabschnitts (10) zuführbar ist, wobei der Zuführarm (30) zwischen einer Zuführstellung und einer Ruhestellung schwenkbar ist.
 
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass an der Schärbandbehandlungsstation (14) eine Schweissvorrichtung (32) zum Verschweissen der Materialabschnitte (10, 11) angeordnet ist und dass die Schweissvorrichtung für die unterschiedliche Behandlung der Verbindungselemente (7, 8) und der Grundelemente (9) über wenigstens einen Punktschweissbalken (33) und wenigstens einen Linienschweissbalken (34) verfügt.
 
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Schweissvorrichtung (32) Spreizmittel (35) aufweist, mit denen die Fäden des Schärbandes zur Freilegung von Punktschweissstellen aufspreizbar sind.
 
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass für die Herstellung von Verbindungselementen (7, 8) wenigstens zwei parallele Linienschweissbalken zur Bildung zwei paralleler Schweissnähte angeordnet sind und dass die derart verschweissten Materialabschnitte mittels einer Schneidvorrichtung zwischen den Schweissnähten trennbar sind.
 
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Linienschweissbalken (34) und/oder die Punktschweissbalken (33) beweglich gelagert sind und zwischen einer Schweissposition und einer Ruheposition verschiebbar sind.
 




Zeichnung

























Recherchenbericht