Stand der Technik
[0001] Isolations-Materialien zur Absorption von Schallwellen und zur thermischen Isolierung,
insbesondere für die Verwendung in der Automobilindustrie, sind im Stand der Technik
bereits bekannt.
[0002] WO 97/45581 offenbart ein mittels Meltblown-Technologie erzeugtes Isolier-Feinfaservlies
zur Dämpfung von Schallwellen für den Einsatz im Fahrzeugbau, welches aus homo- und
copolymerem Polypropylen besteht und dem ein phenolisches Stabilisierungsmittel zur
Erhöhung der thermischen Resistenz beigemischt ist.
[0003] Nachteilig wirkt sich allerdings aus, dass die mechanische Stabilität aufgrund niedriger
Innenverfestigung nicht allzu hoch ist, somit ist ein derartiges Feinfaservlies nicht
einfach zu konfektionieren, zu handeln und zu montieren.
[0004] Der Anteil des Stabilisierungsmittels muss hoch sein, damit eine bestmögliche Innverfestigung
erzielt wird. Dadurch ist die Sortenreinheit nicht mehr gegeben.
[0005] Ferner sind schallabsorbierende und wärmeisolierende Bauteile aus dem EP 0683280
bekannt, die aus einem Verbund von einem Vlies aus vorwiegend Kunststoffasern - PET
und PBT - mit einer aufkaschierten Polyesterfolie bestehen.
[0006] Beim Produktionsprozess ist somit ein zusätzlicher Arbeitsgang für das Aufbringen
der Folie auf das Vlies erforderlich, wodurch sich das Herstellungsverfahren aufwendiger
gestaltet und die Ausgangsstoffe für diese Bauteile höhere Kosten verursachen, außerdem
ist die gewünschte Sortenreinheit nicht gegeben.
[0007] DE 19821532 beschreibt wärme- und schalldämmende Verkleidungen für die Abdeckung
der Stirnwand von Motorräumen oder im Bereich des Getriebetunnels von Kraftfahrzeugen.
Diese sind zusammengesetzt aus einer motorseitigen Deckschicht, die von einem Vlies
aus PES- oder Glas- oder Kohlenstoff- oder Keramik- oder Mineralfasern gebildet wird,
einer duroplastischen Schaumstoffschicht aus Melaminharz, und einer akustisch isolierenden
Schicht aus Kunststoffschaum, Partikelverbundschaum oder Faservlies aus nativen oder
synthetischen Fasern.
[0008] Die unterschiedliche Materialzusammensetzung solcher Verkleidungen ermöglicht keine
wirtschaftliche Trennung der Rohstoffe und bietet keine umweltfreundliche Entsorgung
nach dem Gebrauch.
[0009] Zudem ist ein relativ aufwendiges Herstellungsverfahren zur Erzeugung von mehrschichtigen
Verbundstoffen notwendig, welches außerdem gesundheitsbeeinträchtigend für das Produktionspersonal
ist aufgrund der Verarbeitung karzinogener Stoffe, zum Beispiel Aminoxide oder Isocyanate.
[0010] DE 4206411 handelt von einem schalldämmendem Formteil für Verkleidungen an Kraftfahrzeugen
mit einer Trägerschicht aus offenzelligem Polyurethan-Weichschaum, auf welche eine
offene Deckschicht aus Polyestervliesstoff kaschiert ist, wobei der Polyurethan-Weichschaum
mit einer duroplastischen Dispersion imprägniert ist.
[0011] Nachteilig ist die für die Insassen unangenehme Geruchsbelästigung durch Fogging
bei Einsatz der Teile im Innenbereich der Fahrgastzelle bedingt durch die in den Produkten
enthaltenen Chemikalien, z.B. durch die enthaltenen Schwerentflammbarkeitshilfsmittel.
[0012] Aus DE 19708188 geht ein Schallschutzmaterial hervor, das aus Vliesstoffen aus thermoplastischen
Fasern, beispielsweise aus Polyesterfasern hergestellt und in zwei Stufen durch einen
mechanischen Verfestigungsprozess sowie einer anschliessenden Druck-/Wärmebehandlung
verdichtet wird. Durch diese Verfestigung wird ein definierter Strömungswiderstandsbereich
erreicht.
[0013] Die so hergestellten Schallschutzmaterialien besitzen eine Dicke von nur 0,3 bis
3 mm und besitzen neben einem steifen Warencharakter deshalb ein entsprechend geringes
thermisches Isolationsvermögen.
[0014] Der Erfinder hat hier nicht erkannt, dass eine leichte, bauschige Vliesstruktur Vorteile
sowohl in Bezug auf Schallabsorption, als auch bezüglich der thermischen Isolation
bringt.
[0015] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, weg von den bekannten, steifen Isolations-Materialien
zur Absorption von Schallwellen und zur thermischen Isolierung hin zu einem biegefähigen,
weichen Schall- und Wärmeisolationsmaterial zu gelangen.
[0016] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0017] Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung nachstehend im Detail dargestellt.
[0018] Die verwendete Rohstoff-Mischung besteht zum Beispiel aus PET-Stapelfasern und bikomponenten
CoPET/PET-Schmelzklebefasern in folgendem Verhältnis
10 % Schmelzklebefaser 2,2 dtex mit 40 mm Länge,
40 % Matrixfaser 1,7 dtex mit 40 mm Länge und
50 % Matrixfaser 0,8 dtex mit 40 mm Länge.
[0019] Die 2,2 dtex-Faser, die bei der später stattfindenden thermischen Verfestigung als
Bindefaser fungiert, besitzt im Mantelbereich einen deutlich niedrigeren Schmelzpunkt
als die beiden anderen Mischungskomponenten, die als Matrixfasern vorgesehen sind.
[0020] Die homogen aufbereitete Mischung wird in Form einer Fasermatte einer Krempel zugeführt,
um daraus ein Vlies zu bilden, welches mit Hilfe eines Horizontal-Legers auf das gewünschte
Flächengewicht von beispielsweise 300 g/m
2 getäfelt wird.
[0021] Im Anschluss daran wird von einem rechtwinklig zum Legerband angeordneten Abzugsband
abgenommen, es entsteht ein Vlies mit Kreuzlagen.
[0022] Zur mechanischen Verfestigung passiert das Vlies eine Nadelmaschine.
Hierbei erfolgt eine beidseitige Vernadelung. Mit Hilfe des angewandten Verfahrens
und durch die spezielle Auswahl der eingesetzten Nadeln, die jeweils nur eine Kerbe
aufweisen, erhält das Vlies eine ausreichend hohe Innenverfestigung, wobei die Weichheit
und Dicke des erfindungsgemäßen Materials nicht nachteilig beeinträchtigt wird.
[0023] Der mechanischen Verfestigung direkt nachgeschaltet ist eine thermische Behandlung
in einem Trockner, sodaß das so erhaltene, erfindungsgemäße Endprodukt die Eigenschaften
Weichheit, Wärmeisolation und Schallabsorption aufweist.
[0024] Dazu läuft das Vlies über ein der Nadelmaschine nachgeschaltetes Transportband in
einen Siebtrommeltrockner ein, der zwei am Umfang perforierte und beheizte Siebtrommeln
besitzt. Während der Trocknerpassage durchströmt heisse Luft mittels eines im Inneren
der Siebtrommeln aufgebauten Unterdrucks das Vlies.
[0025] Bei einer Siebtrommel-Temperatur von 160 °C erweicht die 2,2 dtex-Faser oberflächlich,
wird binde- und klebefähig und bildet Bindungsstellen an den Kreuzungsstellen zwischen
Binde- und Matrixfasern.
[0026] Entscheidend für das Herstellen des erfindungsgemäßen Isolationsmaterial ist die
Tatsache, dass weder vor noch während des Kühlvorgangs kein zusätzliches Verdichten
oder Verpressen des Vliesstoffes erfolgt. Die Fixierung des Vlieses geschieht also
nur an den Bindungsstellen, die sich bereits während der Trocknerpassage ausgebildet
haben.
[0027] Aufgrund des geringen Anteils an Schmelzklebefasern besitzt der auf diese Art und
Weise hergestellte Vliesstoff eine ausgeprägte Weichheit.
[0028] Diese Weichheit wirkt sich erfindungsgemäß zum einen positiv auf die akustischen
Eigenschaften, zum anderen auf die thermische Isolationswirkung aus. Darüberhinaus
passt sich das Material hervorragend an dreidimensionale Konturen, beispielsweise
an Werkzeuge zur Herstellung von Fahrzeugwandungen oder -abdeckungen an,
[0029] Die messtechnische Beschreibung dieser Eigenschaft ist am Besten über die sogenannte
Biegesteifigkeit machbar. Für die nachstehenden Vergleichswerte wurde eine Apparatur
ähnlich der Prüfmethode ISO 9073-7 ("Determination of bending length") verwendet.
Abweichend von den dort genannten Vorgaben wurde mit einer Teststreifenbreite von
50 mm gearbeitet und die überhängende Vlieslänge in mm bestimmt. Diese wurde dann
ins Verhältnis mit dem Flächengewicht des Prüflings gesetzt, sodaß die gewichtsbezogene
Biegesteifigkeit sich als Quotient nach der unten stehenden Formel ergibt.

[0030] Zur messtechnischen Vereinfachung werden bei den obigen Größen, der überhängenden
Vlieslänge und dem IST-Flächengewicht in der obigen Formel keine Einheiten verwendet.
[0031] Die Messwerte für die gewichtsbezogene Biegesteifigkeit in Längs- und Querrichtung
aus der Tabelle 1 zeigen den deutlichen Unterschied beim Vergleich des erfindungsgemäßen
Isolations-Materials mit einem konventionellem Isolations-Material. So ist es mit
dem erfindungsgemäßen Vliesstoff wesentlich einfacher, eine Konturenanpassung zu erreichen,
da der Vliesstoff im Vergleich zum Stand der Technik eine kleinere gewichtsbezogene
Biegesteifigkeit aufweist, in sich weniger steif ist.
[0032] Die nachstehende Tabelle 1 zeigt die sich ergebenden gewichtsbezogenen Biegesteifigkeiten
für verschiedene Flächengewichte, Muster 1 bis 3 eines erfindungsgemäß hergestellten
Vliesstoffs und dem nach dem Stand der Technik hergestellten Muster 4, welches einen
thermisch verfestigten, ungenadelten Vliesstoff aus 0,7 dtex PES Matrixfaser zu 55%
und 2,2 dtex CoPES/PES Bikomponenten-Schmelzfaser zu 45% beschreibt.
Tabelle 1
Muster |
Längsrichtung |
Querrichtung |
|
IST-Gewicht (g/qm) |
Überhängende Vlieslänge (mm) |
Gewichtsbezogene Biegesteifigkeit |
IST-Gewicht (g/qm) |
Überhängende Vlieslänge (mm) |
Gewichtsbezogene Biegesteifigkeit |
1 - 300g/qm |
301 |
101 |
0,34 |
302 |
144 |
0,48 |
2 - 400g/qm |
398 |
161 |
0,40 |
405 |
202 |
0,50 |
3 - 530g/qm |
528 |
193 |
0,37 |
529 |
198 |
0,37 |
4 - 300g/qm |
298 |
183 |
0,61 |
299 |
192 |
0,64 |
[0033] Es zeigt sich eine deutlich geringere gewichtsbezogene Biegesteifigkeit gegenüber
den bekannten Materialien nach dem Stand der Technik.
[0034] Für die Weiterverarbeitung des erfindungsgemäßen Vlieses ist es von Bedeutung, dass,
neben der Weichheit, im Vlies auch eine Strukturfestigkeit gegeben ist. Diese Eigenschaft
ist besonders entscheidend bei Einwirkung von mechanischer Beanspruchung, z. B. beim
Handling, bei der Konfektion und bei der Montage. Erreicht wird dies im erfindungsgemäßen
Vliesstoff durch die Kombination der beidseitigen Vernadelung und der anschließenden
thermischen Verfestigung durch die Schmelzklebefasern
[0035] Um eine Messgröße für die Strukturfestigkeit zu bekommen wurde die Festigkeit gemessen,
welche ein in seiner Dicke mittig gespaltener Vliesstoff einer weiteren Trennbewegung
entgegensetzt.
[0036] Dazu werden die beiden Enden des Prüflings in die Probenhalter einer Reißprüfmaschine,
beispielsweise einer Zwick 1425, eingespannt. Der obere Probenhalter ist mittels einer
Kraftmessdose an der beweglichen Traverse angebracht. Nach Testbeginn setzt sich die
Traverse mit konstanter Geschwindigkeit nach oben in Bewegung, der Vliesstoff wird
auseinandergetrennt, die an der Kraftmessdose anliegende Kraft steigt an. Für die
Auswertung wird gemäß DIN 54310 die mittlere gemessene Kraft während eines Messweges
von 200 mm in N/5cm angegeben.
[0037] Die Ergebnisse der Messwerte für die Trennfestigkeit des erfindungsgemäßen Isolations-Materials
aus Tabelle 2 bestätigen, dass der Vliesstoff trotz seiner ausgeprägten Weichheit
eine intensive Innenverfestigung aufweist. Dieses positive Merkmal ist auf die Kombination
der mechanischen mit der thermischen Verfestigung zurückzuführen.
Tabelle 2
|
Konventionelles Isolations-Material: 4225-300g/m2 |
Erfindungsgemäßes Isolations-Material: VP 14/01/23-300g/m2 |
|
Trennfestigkeit in N/5cm |
Trennfestigkeit in N/5cm |
In Längsrichtung |
1,25 |
4,04 |
In Querrichtung |
1,11 |
4,12 |
[0038] Ein wesentlicher Faktor für die Fähigkeit der thermischen Isolierung des erfindungsgemäßen
Isolations-Materials ist das Vorhandensein von zahlreichen Hohlräumen zwischen den
Fasern.
[0039] Die in den Hohlräumen befindliche Luft reduziert entscheidend den Transport von Wärmeenergie
von der Seite mit der höheren Temperatur hin zur Seite mit der niederen Temperatur.
Von ausschlaggebender Bedeutung dafür sind dabei das Volumen-Verhältnis zwischen Luft
und Faserstoff im Vliesstoff einerseits und die Anzahl von vorhandenen Poren andererseits,
um eine Hohlraumbildung zu ermöglichen.
[0040] Um möglichst zahlreiche Hohlräume zu bekommen, ist es bei einer gegebenen Vliesdicke
sinnvoll den Titer der eingesetzten Fasern zu verringern. Hintergrund ist dabei die
Überlegung, bei gleichem Flächengewicht und gegebener Dicke mittels feinerer Fasern
mehr Strukturen innerhalb des Vlieses zu erzeugen, daher Hohlräume zu bilden.
[0041] Um nun eine Messgröße für die Faserfeinheit innerhalb des Vliesstoffes zu bekommen,
wurde der mittlere Fasertiter nach folgender Formel errechnet:

wobei
- A,B,C =
- der Prozentanteil einer Faserkompenente in der Mischung ist. Die Summe aus A,B und
C ist 100.
- Titer 1,2,3 =
- Titer der jeweiligen Faserkomponente in dtex
[0042] Für das vorgenannte Ausführungsbeispiel ergibt sich daher ein mittlerer Fasertiter
von 1,3 dtex.
[0043] Neben dem mittleren Fasertiter ist auch der Luftanteil innerhalb des Vliesstoffes
für die Isolationswirkung wichtig, denn je mehr Luft auf die Hohlräume, ausgedrückt
in Volumen-Verhältnis Luft zu Faserstoff verteilt ist, um so besser ist die thermische
Isolationswirkung.
[0044] Ermittelt wird das Volumen-Verhältnis Luft zu Faserstoff, indem man das Volumen eines
Prüfkörpers aus dem erfindungsgemäßen Vlies nach der Formel

errechnet. Die Länge und Breite betragen dabei jeweils 100 mm, die Höhe ist gleichzusetzen
mit der Dicke des Prüfkörpers. Wichtig ist dabei, dass die Dicke ohne Kompression
des Prüfkörpers gemessen wird. Dies geschieht, je nach Dicke, gemäß den Verfahren
B oder C der EDANA 30.5-99.
[0045] Im nächsten Schritt wird das Volumen der in dem Prüfkörper enthaltenen Fasern nach
der Formel

bestimmt. Dazu wird der Probenkörper bis zur Gewichtskonstanz getrocknet und gewogen.
Im vorliegenden Beispiel wurden zu 100% Polyethylenterephthalat-Fasern verwendet,
sodaß als Dichte 1.38 g/cm
3 angenommen werden konnte.
[0046] Mit dem so errechneten Faservolumen kann nunmehr das Luftvolumen innerhalb des Prüfkörpers
nach der Formel

bestimmt werden.
[0047] Für das beschriebene Ausführungsbeispiel ist in Tabelle 3 die Ermittlung des Verhältnisses
von V
Luft zu V
Faser aufgeführt.
Tabelle 3
|
Erfindungsgemäßes Produkt |
Muster 4 aus Tabelle 1 |
Stand der Technik 2 |
VPrüfkörper |
130,00 cm3 |
70,00 cm3 |
10,00 cm3 |
VFaser |
2,17 cm3 |
2,16 cm3 |
2,72 cm3 |
VLuft |
127,83 cm3 |
67,84 cm3 |
7,28 cm3 |
VLuft : VFaser |
59:1 |
31:1 |
3:1 |
[0048] Für das Erreichen einer optimalen akustischen Absorptionswirkung war nun die Kombination
der vorgenannten Eigenschaften, nämlich gewichtsbezogene Biegesteifigkeit, mittlerer
Fasertiter und Verhältnis von V
Luft zu V
Faser die Ausgangsbasis.
[0049] Es zeigte sich, dass nur in der anspruchsgemäßen Kombination eine verbesserte, dem
Stand der Technik deutlich überlegene Absorption erzielt wird.
[0050] Die akustische Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Isolations-Materials im Vergleich
zu einem konventionellen Isolations-Material ist in Figur 1 in Form eines Diagramms
dargestellt.
[0051] Aus dem Verlauf der Kurven für den Absorptionskoeffizienten in Abhängigkeit von der
Frequenz ist klar zu erkennen, dass das erfindungsgemäße Isolations-Material mit der
Bezeichnung "Sawasorb VP 14/01/65-300g/m
2", gegenüber dem konventionellen Isolations-Material mit der Bezeichnung "Sawasorb
4225-300 g/m
2" für jede angegebene Frequenz einen höheren Absorbtionskoeffizienten aufweist.
[0052] Die in Figur 1 graphisch dargestellten Werte, die aus Tabelle 4 detailiert ersichtlich
sind, wurden im Rahmen einer Absorptionsmessung in der Alpha-Kabine ermittelt.
Tabelle 4
Frequenz in Hz |
Absorptionskoeffizient für Sawasorb®
4225
300g/m2 10 mm Dicke |
Absorptionskoeffizient für Sawasorb®
VP 14/01/65 300g/m2
10 mm Dicke |
400 |
0,03 |
0,06 |
500 |
0,10 |
0,23 |
630 |
0,23 |
0,31 |
800 |
0,28 |
0,42 |
1000 |
0,33 |
0,50 |
1250 |
0,48 |
0,66 |
1600 |
0,53 |
0,75 |
2000 |
0,60 |
0,78 |
2500 |
0,66 |
0,79 |
3150 |
0,76 |
0,91 |
4000 |
0,74 |
0,83 |
5000 |
0,79 |
0,90 |
6300 |
0,80 |
0,90 |
8000 |
0,78 |
0,93 |
10000 |
0,81 |
0,93 |
[0053] Diese Mess-Methode funktioniert nach folgendem Prinzip:
Die Luftschallabsorption ist abhängig vom Schalleinfallswinkel.In der Praxis ist meist
ein Schalleinfall von allen Seiten gegeben.Dies wird auch als statistischer Schalleinfall
bezeichnet.
In der Praxis wird die Absorption über die Nachhallzeit bzw. Bestimmung der äquivalenten
Absorptionsflächen mit und ohne
dem eingebrachten Dämmstoffen ermittelt.Hieraus ergibt sich der Absorptionsgrad "
Alpha".
[0054] Die Messung erfolgt in kleinvolumigen Kammern. ( kleiner Hallraum Volumen ca. 6 m
3) => Alpha - Kabine
[0055] Durch die ausgeprägte Weichheit des erfindungsgemäß hergestellten Vliesstoffes, welche
durch Verwendung nur geringer Anteile an Schmelzfasern erst ermöglicht wird, ist die
Oberfläche dergestalt verfestigt, dass auftreffende Schallwellen nur einem geringen
Anteil reflektiert werden, der Großteil kann in die Vliesstruktur eindringen.
[0056] Entgegen den Materialien des Stands der Technik sind bei dem erfindungsgemäßen Vliesstoff
viele Hohlräume enthalten, welche Reflektion der Schallwellen innerhalb des erfindungsgemäßen
Vliesstoffes begünstigen. Der Schall wird gebrochen und innerhalb des erfindungsgemäßen
Vliesstoffes optimal absorbiert.
1. Isolations-Material zur Absorption von Schallwellen und zur thermischen Isolierung,
bestehend aus thermoplastische Stapelfasern als Matrixfasern und thermoplastische
Schmelzklebefasern enthaltendem mechanisch und thermisch verfestigtem Vliesstoff,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Vliesstoff ein Verhältnis von VLuft zu VFaser von größer 40 : 1 aufweist,
- dass der Vliesstoff ein gewichtsbezogenes Biegesteifigkeitsverhältnis von kleiner 0,5
aufweist und
- dass der Vliesstoff eine Trennfestigkeit von mindestens 3N/5cm aufweist.
2. Isolations-Material nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der mittlere Fasertiter der den Vliesstoff bildenden Fasern zwischen 0,3 und 1,5
dtex liegt.
3. Isolations-Material nach einem der Ansprüche 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die den Vliesstoff bildenden Stapelfasern und Schmelzklebefasern polymereinheitlich
zusammengesetzt sind.
4. Isolations-Material nach einem der Ansprüche 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die den Vliesstoff bildenden Stapelfasern und Schmelzklebefasern aus der Gruppe der
Polyethylenterephthalate bestehen.
5. Isolations-Material nach einem der Ansprüche 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die den Vliesstoff bildenden Stapelfasern und Schmelzklebefasern aus der Gruppe der
Polyolefine bestehen.
6. Isolations-Material nach einem der Ansprüche 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die den Vliesstoff bildenden Stapelfasern als Mischung aus mindestens einer ersten
und einer zweiten polymereinheitlichen Komponente vorliegen.
7. Isolations-Material nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gehalt an thermoplastischen bikomponenten Schmelzklebefasern 15 Gewichtsprozent
nicht übersteigt.
8. Isolations-Material nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Vliesstoff ein Flächengewicht von 200 g/m2 bis 800g/m2 aufweist.
9. Isolations-Material zur Absorption von Schallwellen und zur thermischen Isolierung,
bestehend aus thermoplastische Stapelfasern als Matrixfasern und thermoplastische
Schmelzklebefasern enthaltendem mechanisch und thermisch verfestigtem Vliesstoff,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Vliesstoff mechanisch und thermisch ohne wesentliche Veränderung des Querschnitts
verfestigt ist.