[0001] Die Erfindung betrifft eine CNC-gesteuerte Knopfloch-Nähmaschine nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Aus dem Prospekt JUKI MEB-3200 Instruction Manual No. 02 29343316 ist eine CNC-gesteuerte
Knopfloch-Nähmaschine der gattungsgemäßen Art bekannt. Sie weist einen x-y-Tisch auf,
der mittels zweier Schrittmotoren als x-Antrieb und y-Antrieb in der Nähebene verschiebbar
ist. Auf dem x-y-Tisch sind zwei Nähgutklammern angeordnet, mittels derer ein Nähgut
auf dem x-y-Tisch gehalten werden kann. Diese sind jeweils mittels eines Pneumatik-Zylinders
in der durch die x-y-Ebene gebildeten Nähebene spiegelsymmetrisch zu einer Mittel-Ebene
in x-Richtung verschiebbar. Beide Pneumatik-Zylinder sind jeweils mittels eines in
der Steuer-Einheit gespeicherten Steuerbefehls betätigbar. An dem x-y-Tisch sind an
jeder Seite Stellschrauben vorgesehen, die ein Einstellen des Spreiz-Weges jeder Nähgutklammer
von einer unveränderbaren inneren Spreiz-Ausgangs-Lage in eine Spreiz-Endlage ermöglichen.
[0003] Mit der Verschiebung der Nähgutklammern wird ein Auseinanderziehen, ein sogenanntes
Spreizen, des zuvor fest in den Nähgutklammern eingespannten Nähguts erreicht, sodass
das Nähgut damit in einen gespannten, ebenen Zustand verbracht wird. Hierdurch können
qualitativ hochwertige Knopflöcher erzeugt werden. Mit dem Spreizen des Nähguts wird
außerdem erreicht, dass ausreichend Platz für die Nadel vorhanden ist, wenn das Knopfloch
zuerst geschnitten und anschließend genäht wird, d.h. wenn die Nähmaschine im sogenannten
Vorschneide-Modus arbeitet. Das Ausmaß der Verschiebung beträgt bis zu 1,0 mm an jeder
Nähgutklammer, sodass diese zueinander um einen Spreiz-Weg von bis zu 2,0 mm verlagerbar
sind. Der Betrag des Spreiz-Weges hängt von verschiedenen Nähparametern wie der Beschaffenheit
des Nähguts, d.h. der Webdichte, des Materials und dergleichen, der Art der zu vernähenden
Fäden, der Faden-Spannwerte, der Nadeldicke, gegebenenfalls der Verarbeitung eines
Gimpenfadens und anderen Parametern ab.
[0004] Nachteilig an der bekannten Nähmaschine ist, dass die Spreiz-Ausgangs-Lage und der
Betrag des Spreizweges, also die Spreiz-End-Lage, nur durch einen zeitaufwendigen
Einstellvorgang unter Zuhilfenahme von Werkzeug, wie Schraubendreher und Meßwerkzeug,
ausführbar sind. Für die Durchführung dieser Arbeiten ist der Einsatz eines ausgebildeten
Mechanikers erforderlich. Die zahlreichen zur Einstellung erforderlichen Bauteile
sind verschleißanfällig. Es ist schwierig, die einmal empirisch ermittelten Einstellungen
wieder aufzufinden, reproduzierbar zu machen. Jede unterschiedlich breite Knopflochnaht
erfordert eine neue Einstellung; anderenfalls ist es nicht möglich, das Nähgut nahe
der zu erzeugenden Knopfloch-Naht zu klammern.
[0005] Aus der DE-PS 457 750 ist eine Spreizvorrichtung für die Werkstückklemme von Knopflochnähmaschinen
bekannt, die Nähgutklammern aufweist, die symmetrisch zu einer Mittel-Ebene mittels
einer Mechanik verlagerbar sind. Es ist ein Hebelmechanismus vorgesehen, der einen
von Hand einstellbaren Anschlag aufweist, durch dessen Einstellung der Spreiz-Weg
veränderbar ist. Auch diese bekannte Vorrichtung weist die vorgenannten Nachteile
auf.
[0006] Aus der DE 29 38 064 C2 (entspr. US-PS 4,312,283) ist ein Nähautomat bekannt, bei
dem von einer CNC-Steuer-Einheit Koordinatenwerte für eine Relativbewegung zwischen
einer Nähmaschine und einem in seiner Größe einstellbaren Nähguthalter erzeugt werden.
Zur Vermeidung einer Kollision der Nadel mit dem Nähguthalter werden der Steuer-Einheit
Informationen über die aktuelle Größeneinstellung des Nähguthalters zugeführt, sodass
die Steuer-Einheit selbsttätig eine entsprechende Korrektur eines Nähprogramms ausführen
kann.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine CNC-gesteuerte Knopfloch-Nähmaschine
der gattungsgemäßen Art so weiterzubilden, dass die Einstellung des Spreiz-Weges durch
die Bedienungsperson ohne den Einsatz von Hilfsmitteln mit sehr geringem Zeitaufwand
entsprechend den aktuellen Nähbedingungen eingestellt werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil des Anspruches
1 gelöst. Durch die erfindungsgemäße Lösung wird erreicht, dass der Spreiz-Weg auf
sehr komfortable Weise durch Eingabe in die Steuer-Einheit vorgegeben werden kann,
sodass die den aktuellen Nähbedingungen entsprechenden Werte des Spreiz-Weges auf
einfache Weise einstellbar sind. Hierzu gehören die Qualität des Nähguts, die Parameter
der Knopfloch-Naht, Fadenspannungswerte der beim Nähen verarbeiteten Fäden etc. Hierdurch
wird eine Steigerung der Qualität eines Knopflochs durch sehr exakte Anpassung der
Spreiz-End-Lage nach Verfahren der Nähgutklammern aus der Spreiz-Ausgangs-Lage um
den Spreiz-Weg in die Spreiz-End-Lage erreicht. Unter Spreiz-Ausgangs-Lage wird der
Abstand der Nähgutklammern in ihrer Ruhestellung verstanden, in der sie sich nahe
beieinander befinden. Unter der Spreiz-End-Lage wird die Lage der Nähgutklammern verstanden,
in der sie aus der Spreiz-Ausgangs-Lage um den Spreiz-Weg verfahren sind. Diese Einstellvorgänge
bzw. Eingabevorgänge können durch die Bedienungsperson ausgeführt werden, was zu einem
hohen Bedienkomfort führt. Die Einstellung kann ohne Verwendung von besonderen Hilfsmitteln
durchgeführt werden. MaschinenStillstandszeiten können aufgrund des Zeitaufwands für
die Einstellung entfallen. Der Betriebsmechaniker wird entlastet. Die eingegebenen
Steuerdaten bilden eine Basis für eine Weiterverarbeitung der Einstellwerte in einer
optischen Anzeige und/oder für den Aufruf abgespeicherter Nähprogramme. Die Herstellung
qualitativ hochwertiger Knopflöcher ist also reproduzierbar.
[0009] Durch die Weiterbildung nach Anspruch 2 wird erreicht, dass auch die Spreiz-Ausgangs-Lage
der jeweils zu erzeugenden Form und Größe einer Knopfloch-Naht angepasst werden kann.
Hierdurch ist es möglich, das Nähgut nahe der zu erzeugenden Naht einzuspannen. Dies
führt zu einer besonders zuverlässigen Stichbildung und damit einer besonders guten
Knopfloch-Qualität.
[0010] Die Weiterbildung nach Anspruch 3 führt zu einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung,
da hierbei nur eine Nähgutklammer gegenüber dem x-y-Tisch verschiebbar sein muß, wobei
eine Kompensations-Bewegung durch die ohnehin vorhandene Verschiebbarkeit des x-y-Tisches
erzeugt wird. Dies führt zu einer Reduktion der erforderlichen Bauteile und damit
einer zuverlässigeren Betriebsweise und außerdem zu niedrigeren Herstellkosten.
[0011] Die Ausgestaltung nach den Ansprüchen 4 und 5 führt ebenfalls zu einer sehr einfachen
Ausgestaltung.
[0012] In den Ansprüchen 7 bis 10 wird eine vorteilhafte Ausgestaltung angegeben, bei der
mindestens von der verschiebbaren Nähgutklammer keinerlei Kräfte in die Führungen
der Nähgutklammer auf dem x-y-Tisch übertragen werden. Es treten also bei der Positionierung
der Nähgutklammer keinerlei Reibungskräfte auf, die der Verschiebung der Nähgutklammer
zum Spreizen entgegenwirken. Die beim Klammern eines Nähguts auftretenden Kräfte bleiben
also in der Nähgutklammer selber. Dies wirkt sich wiederum vorteilhaft auf die Schnelligkeit
und die Präzision des Spreizvorgangs aus. Außerdem kann die gesamte Spreizvorrichtung
leichter, also materialsparender aufgebaut werden.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand dreier in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigt
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Knopfloch-Nähmaschine,
- Fig. 2
- eine Teil-Draufsicht auf einen x-y-Tisch der Nähmaschine entsprechend dem Sichtpfeil
II in Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Teil-Ansicht der Nähmaschine in gegenüber Fig. 1 vergrößertem Maßstab und in
bereichsweise aufgebrochener Darstellung,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf den in Fig. 3 gezeigten Teil der Nähmaschine entsprechend der
Schnittlinie IV-IV in Fig. 3,
- Fig. 5
- einen perspektivisch dargestellten Teil der Knopfloch-Nähmaschine einschließlich der
schaltungsmäßigen Verknüpfung der verschiedenen Antriebe mit der Steuer-Einheit und
der BedienEinheit,
- Fig. 6
- Teile in einer Draufsicht in einem gegenüber Fig. 2 vergrößerten Maßstab,
- Fig. 7
- eine Draufsicht auf ein Nähgut mit einem Augen-Knopfloch,
- Fig. 8
- eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der Erfindung,
- Fig. 9
- eine Teil-Seitenansicht eines dritten Ausführungsbeispiels der Erfindung,
- Fig. 10
- einen Horizontal-Schnitt durch das dritte Ausführungsbeispiel entsprechend der Schnittlinie
X-X in Fig. 9, und
- Fig. 11
- einen Querschnitt durch das dritte Ausführungsbeispiel entsprechend der Schnittlinie
XI-XI in Fig. 9.
[0014] Wie Fig. 1 entnehmbar ist, ist eine Knopfloch-Nähmaschine C-förmig ausgebildet, d.h.
sie weist einen oberen Arm 1, eine untere, gehäuseartig ausgebildete Grundplatte 2
und einen beide verbindenden, etwa vertikalen Ständer 3 auf. Im Arm 1 ist in üblicher
Weise eine Armwelle 4 gelagert, die von einem nur in Fig. 5 angedeuteten Antriebsmotor
4a antreibbar ist. Von der Armwelle 4 werden in üblicher Weise der Antrieb einer vertikal
verschiebbaren Nadelstange 5 mit einer Nadel 6 und ein Schwingantrieb hierfür abgeleitet.
[0015] Auf der Grundplatte 2 ist ein x-y-Tisch 7 angeordnet, bei dem es sich also um einen
in zwei horizontalen Koordinatenrichtungen, nämlich der x-Richtung und der y-Richtung,
verschiebbaren Kreuzschlitten handelt. Der x-y-Tisch 7 ist in üblicher Weise ausgebildet,
wie es beispielsweise aus der DE 198 07 771 A1 (entsprechend US-PS 6,095,066) bekannt
ist. Der Antrieb des x-y-Tisches 7 erfolgt mittels nur in Fig. 5 angedeuteter Antriebe,
nämlich eines x-Antriebes 8 und eines y-Antriebes 9, bei denen es sich um positionierbare
Elektromotoren, in der Regel also bevorzugt Schrittmotoren, oder aber auch regelbare
Gleichstrommotoren handelt.
[0016] Auf dem x-y-Tisch 7 ist eine Tragplatte 10 angeordnet, die über eine Kugel-Linear-Führung
11 in x-Richtung verschiebbar auf dem x-y-Tisch 7 abgestützt ist. Sie ist mittels
eines als Schrittmotor ausgebildeten Verschiebe-Antriebes 12 in x-Richtung verschiebbar.
Dieser Antrieb 12 ist - wie Fig. 3 und 4 entnehmbar ist - am x-y-Tisch 7 angebracht
und wirkt über einen auf seiner Welle 13 angebrachten Exzenter 14 und eine mit diesem
zusammenwirkende Gleitstein-Schiebeverbindung 14a auf die Tragplatte 10, sodass Maximalverschiebungen
der Tragplatte 10 in x-Richtung entsprechend der doppelten Exzentrizität des Exzenters
14 möglich sind. Die Verschiebewege liegen im Bereich von etwa 2 mm.
[0017] Oberhalb der Tragplatte 10 ist eine zweiteilige Stützplatte 15a, 15b angeordnet.
Die - in y-Richtung gesehen - linke Teil-Stützplatte 15a ist mittels Schrauben 16a
auf dem x-y-Tisch 7 befestigt, diesem gegenüber also unverschiebbar. Demgegenüber
ist die - in y-Richtung gesehen - rechte Teil-Stützplatte 15b mittels Schrauben 16b
auf der verschiebbaren Tragplatte 10 befestigt, also mit dieser in x-Richtung verschiebbar.
Die Oberseiten der Teil-Stützplatten 15a, 15b liegen in einer gemeinsamen x-y-Ebene.
[0018] Auf jeder Teil-Stützplatte 15a bzw. 15b ist eine Nähgut-Klammer 17a bzw. 17b angebracht,
die jeweils eine auf der jeweiligen Teil-Stützplatte 15a, 15b angebrachte Teil-Auflageplatte
18a, 18b aufweist, denen jeweils eine Klemmplatte 19a bzw. 19b zugeordnet ist. Die
Klemmplatten 19a, 19b sind an Lagerhebeln 20 angebracht, die jeweils mittels eines
Schwenklagers 21 auf der zugehörigen Teil-Stützplatte 15a bzw. 15b gelagert sind.
Die Nähgutklammern 17a und 17b sind relativ zur jeweiligen Teil-Stützplatte 15a, 15b
- abgesehen von der Schwenkbarkeit um das Schwenklager 21 - ortsfest. Die Nähgutklammern
17a, 17b sind mittels Antriebshebeln 22 verschwenkbar, die von einem pneumatisch beaufschlagbaren
Klemm-Antrieb 22a betätigbar sind. Die jeweilige Teil-Auflageplatte 18a, 18b und die
jeweilige Klemm-Platte 19a und 19b weisen Teil-Öffnungen 23a, 23b auf, die sich zu
einer Öffnung ergänzen, die eine zu erzeugende Knopfloch-Naht 24 in geringem Abstand
umgibt.
[0019] Die Teil-Stützplatten 15a, 15b können in einer vertikalen Mittel-Ebene 25 auf Anlage
gegeneinander gefahren werden, in der sie und auch die Nähgut-Klammern 17a, 17b sich
in ihrer jeweiligen Null-Lage befinden. In dieser Position liegen die einander gegenüberliegenden
Kanten 26a, 26b der Teil-Stützplatten 15a, 15b gegeneinander an. In dieser Ebene 25
ist auch an der Grundplatte 2 der Nähmaschine ein ortsfestes Messer 27 zum Schneiden
eines Knopfloches 28 angeordnet. Dieses Messer 27 ist Teil einer Schneidvorrichtung
29, zu der auch ein Amboss 30 gehört, der mittels eines Schneidantriebes 31 an der
Unterseite des Arms 1 angebracht ist.
[0020] Die Nähmaschine ist mit einer Steuer-Einheit 32 versehen, über die der x-Antrieb
8, der y-Antrieb 9, der Verschiebe-Antrieb 12, die Antriebe 22a für die Nähgutklammern
17a, 17b, der Antriebsmotor 4a der Armwelle 4 und der Schneidantrieb 31 angesteuert
werden. Die Steuer-Einheit 32 weist einen Speicherteil 33 auf. Weiterhin ist ihr eine
Bedien-Einheit 34 mit einer Eingabe-Tastatur 35 und einer Anzeige 36 zugeordnet.
[0021] Im Speicherteil 33 sind die Programme und Daten gespeichert, die die zu erzeugende
Knopfloch-Naht 24 und die Spreiz-Ausgangs-Lage betreffen. Weiterhin sind gespeichert
Spreiz-Wege, die der Art und Form der Knopfloch-Naht 24 und der Qualität des Stoffes
zugeordnet sind.
[0022] Vor Beginn einer Nähoperation wird der x-y-Tisch 7 entsprechend der im Speicherteil
33 gespeicherten Daten in der üblichen Weise mittels der als Schrittmotoren ausgebildeten
Antriebe 8, 9 in eine Null-Lage gebracht, in der die Kanten 26a, 26b der Teil-Stützplatten
15a, 15b in der Ebene 25 aneinanderliegen und die Mittel-Ebene 25 auch die Nadel 6
in ihrer vertikalen mittleren Lage aufnimmt. Derartige Null-Lagen-Justierungen sind
in der Näh-Steuerungstechnik allgemein üblich und bedürfen daher keiner weiteren Erläuterung.
Durch entsprechende Betätigung der Bedien-Einheit 34 wählt die Bedienungsperson eine
bestimmte Art eines Knopflochs 28 mit Knopfloch-Naht 24 aus. Außerdem ruft sie ein
entsprechendes Steuerungsprogramm auf, dem die Stoffdaten und dergleichen zugeordnet
sind.
[0023] Durch Eingabe des Nähbeginns wird zum einen die bereits erwähnte Null-Lagen-Justierung
automatisch durchgeführt. Außerdem wird durch entsprechende Ansteuerung des Verschiebe-Antriebs
12 die Tragplatte 10 mit der Teil-Stützplatte 15b und der Nähgutklammer 17b in eine
Spreiz-Ausgangs-Lage verbracht, in der die die Teil-Öffnungen 23a, 23b begrenzenden
Längskanten 37a, 37b der Klemmplatten 19a, 19b einen Abstand a voneinander haben,
der der Gesamtbreite b der Knopfloch-Naht 24 zuzüglich eines Abstandes c von beispielsweise
je 0,5 mm zwischen Knopfloch-Naht 24 und jeder benachbarten Längskante 37a bzw. 37b
entspricht. Wenn die Klemmplatten 19a, 19b mit ihren Teil-Öffnungen 23a, 23b der zu
erzeugenden Knopfloch-Naht 24 bereits genau angepasst sind, dann bedarf es keines
Einstellvorgangs der zuvor geschilderten Art, sondern nur der Null-Lagen-Einstellung
des x-y-Tisches 7.
[0024] Nunmehr werden von der Bedienungsperson über die Bedien-Einheit 34 oder automatisch
entsprechend dem gespeicherten Nähprogramm die Nähgutklammern 17a, 17b geöffnet und
die Bedienungsperson kann das Nähgut 38 auf die Auflageplatten 18a, 18b auflegen und
ausrichten. Anschließend erfolgt das Schließen der Nähgutklammern 17a, 17b durch entsprechende
Betätigung des Antriebs 22a, sodass das Nähgut 38 in den beiden Nähgutklammern 17a,
17b geklammert ist. Danach erfolgt vollautomatisch mittels des von der Steuer-Einheit
32 angesteuerten Verschiebe-Antriebs 12 das Verfahren der Tragplatte 10 mit der Nähgutklammer
17b um den im Speicherteil 33 gespeicherten Spreiz-Weg d in x-Richtung. Gleichzeitig
oder unmittelbar danach wird der x-y-Tisch 7 um einen Weg d/2 in entgegengesetzter
Richtung verfahren, sodass die beiden Auflageplatten 18a, 18b sich wieder spiegelsymmetrisch
zur Mittel-Ebene 25 in ihrer Spreiz-End-Lage befinden. Die Teil-Öffnungen 23a, 23b
liegen dadurch wiederum spiegelsymmetrisch zur Mittel-Ebene 25. Das geklammerte und
nunmehr gespreizte Nähgut 38 befindet sich in der für die Durchführung des Nähvorgangs
exakt definierten Lage unter der Nadel 6. In Fig. 6 ist die Klemmplatte 19b ausgezogen
in ihrer Ausgangsposition und gestrichelt in ihrer Spreizposition nach dem Verfahren
der Tragplatte 10 um den Spreiz-Weg d aber vor der Kompensation durch das Zurück-Verfahren
des x-y-Tisches 7 um einen halben Spreiz-Weg d/2 dargestellt. Das Schneiden des Knopfloches
28 mittels des Messers 27 kann vor dem Nähen des Knopfloches 28 oder nach dem Nähen
erfolgen. Wie Fig. 7 entnehmbar ist, ist die Knopfloch-Naht 24 eine übliche Raupen-Naht,
die durch einen entsprechenden Nadel-Schwingantrieb der Nadelstange 5 erzeugt wird.
Es kann zusätzlich an dem dem Knopfloch-Auge 39 entgegengesetzten Ende der Knopfloch-Naht
24 ein nicht dargestellter Endriegel genäht werden.
[0025] In Fig. 8 ist schematisch eine weitere Ausführungsform dargestellt, bei der auf einem
x-y-Tisch 7' zwei Stützplatten 15'a, 15'b auf Kugel-Linear-Führungen 11' in x-Richtung
verschiebbar angeordnet sind. Zur Verschiebung dient eine Spindel 40 mit gegenläufigen
Gewinden 41a, 41b, die in Spindelmuttern 42a, 42b eingreifen. Die Spindelmuttern 42a,
42b sind mit den Stützplatten 15'a, 15'b verbunden. Durch entsprechende Ansteuerung
des auf dem x-y-Tisch 7' angeordneten Verschiebe-Antriebs 12' werden die Stützplatten
15'a, 15'b in x-Richtung aufeinander zu oder voneinander weg bewegt, und zwar jeweils
spiegelsymmetrisch zur Mittel-Ebene 25. Auf den Stützplatten 15'a, 15'b sind in gleicher
Weise wie beim zuerst geschilderten Ausführungsbeispiel die Nähgutklammern angeordnet,
die in Fig. 8 nicht dargestellt sind. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 erfolgt
ebenfalls eine Null-Lagen-Einstellung des x-y-Tisches 7'; es erfolgt in gleicher Weise
die Spreizung der nicht dargestellten Nähgutklammern mit dem Nähgut; es bedarf aber
keiner Kompensation des Spreiz-Weges durch ein entgegengesetztes Verfahren des x-y-Tisches
7' um den halben Spreiz-Weg d/2.
[0026] Bei der Ausführungsform nach Fig. 9 bis 11 sind auf einem x-y-Tisch 7 zwei Stützplatten
verschiebbar angeordnet, von denen nur die Stützplatte 15"b angedeutet ist. Die Ausgestaltung
und Lagerung entspricht der nach der ersten Ausführungsform. Diese Ausführungsform
unterscheidet sich von den zuvor geschilderten dadurch, dass mindestens die an der
gegenüber dem x-y-Tisch 7 verschiebbaren Stützplatte 15"b angebrachte Nähgut-Klammer
17"b von einem Klemm-Antrieb 43 betätigt wird, der an der Stützplatte 15"b angebracht
ist. Hierzu ist der doppelarmige Lagerhebel 20", der die Klemmplatte 19b trägt, mittels
eines Schwenklagers 44 in einem Antriebs- und Lagergehäuse 45 gelagert, das an der
Unterseite der Stützplatte 15"b mittels Schrauben 46 befestigt ist. Beide Teile sind
an ihrer Berührungsfläche unter Verwendung eines nicht dargestellten flüssigen Dichtmittels
druckluftdicht miteinander verbunden.
[0027] In dem Gehäuse 45 ist ein oben und unten offener Zylinder-Raum 47 ausgebildet, in
dem ein Kolben 48 abgedichtet auf- und abbewegbar angeordnet ist. Dieser Kolben 48
weist eine nach unten aus dem Zylinder-Raum 47 herausragende Kolbenstange 49 auf,
die mittels eines Gelenks 50 am zugewandten Ende des Lagerhebels 20" angelenkt ist.
Neben dem Zylinder-Raum 47 ist ein Druckluft-Kanal 51 im Gehäuse 45 ausgebildet, der
an der Oberseite des Gehäuses 45 mittels eines Überström-Kanals 52 mit dem Zylinder-Raum
47 verbunden ist. Diese Einheit bildet eine einseitig beaufschlagbare pneumatische
Kolben-Zylinder-Einheit. An der Unterseite des Gehäuses 45 mündet in den Druckluft-Kanal
51 eine Druckluft-Leitung 53 ein, in der sich ein Magnet-Ventil 43' befindet, das
von der Steuer-Einheit 32 angesteuert wird.
[0028] In dem Gehäuse 45 ist weiterhin neben dem Druckluft-Kanal 51 eine Bohrung 54 ausgebildet,
in der eine vorgespannte Zugfeder 55 angeordnet ist, die mittels eines Haltestiftes
56 an der Oberseite des Gehäuses 45 und mittels eines weiteren Haltestiftes 57 am
Lagerhebel 20" festgelegt ist. Mittels der vorgespannten Zugfeder 55 wird der Hebelabschnitt
58a zwischen der Schwenkachse 44 und dem Gelenk 50 nach oben, also zum Klemm-Antrieb
43 hin gezogen, sodass der Hebelabschnitt 58b des Lagerhebels 20" nach oben geschwenkt
wird, d. h. die Klemmplatte 19b wird von der Stützplatte 15"b abgehoben. Wenn dagegen
über die Druckluft-Leitung 53, den Druckluft-Kanal 51 und den Überström-Kanal 52 Druckluft
in den Raum 47 oberhalb des Kolbens 48 strömt, dann wird der Kolben 48 mitsamt dem
Hebelabschnitt 58a gegen die Kraft der Zugfeder 55 nach unten verschoben, sodass der
Hebelabschnitt 58b mit der Klemmplatte 19b zur Stützplatte 15"b hin verschwenkt wird,
wodurch ein gegebenenfalls vorhandenes Nähgut-Teil 38 klemmend gehalten wird.
[0029] Im Hebelabschnitt 58a ist eine gegen das Gehäuse 45 zur Anlage kommende Stellschraube
59 angeordnet, mittels derer eingestellt werden kann, um welchen Weg die Klemmplatte
19b angehoben wird.
[0030] Durch die Anordnung des Klemm-Antriebs 43 zwischen dem Lagerhebel 20" und der Stützplatte
15"b wird sichergestellt, dass die in der Nähgutklammer 17"b wirkenden Kräfte innerhalb
der Klammer bleiben, also nicht noch auf den x-y-Tisch 7" wirken.
[0031] Die andere Stützplatte mit Klemmplatte ist in gleicher Weise ausgestaltet. Diese
Ausgestaltung der Nähgutklammern kann nicht nur bei dem Ausführungsbeispiel nach den
Fig. 1 bis 7, sondern auch bei dem nach Fig. 8 umgesetzt werden.
1. CNC-gesteuerte Knopfloch-Nähmaschine,
- mit einer über eine Armwelle (4) antreibbaren Nadel (6),
- mit einem x-y-Tisch (7, 7'),
- - der mittels eines x-Antriebs (8) in x-Richtung und mittels eines y-Antriebs (9)
in y-Richtung verschiebbar ist,
- - der eine erste und eine zweite relativ zueinander verschiebbar gelagerte Nähgutklammer
(17a, 17b, 17"b) trägt und
- - der einen Verschiebe-Antrieb (12, 12') zur Verschiebung der Nähgutklammern (17a,
17b, 17"b) aus einer Spreiz-Ausgangs-Lage um einen Spreiz-Weg (d) in eine Spreiz-End-Lage
aufweist und
- mit einer Steuer-Einheit (32) zur Steuerung der Antriebe (8, 9, 12, 12') zur Verschiebung
des x-y-Tisches (7, 7') vor Beginn der Erzeugung einer Knopfloch-Naht (24) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verschiebe-Antrieb (12) mindestens der ersten Nähgutklammer (17b, 17"b) durch
einen positionierbaren Elektromotor gebildet ist und
dass die Steuer-Einheit (32) einen Daten-Speicher (33) aufweist, in dem Daten gespeichert
sind zur Verschiebung der mindestens einen ersten Nähgutklammer (17b, 17"b) um einen
vorgegebenen Spreiz-Weg (d).
2. Knopfloch-Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Daten-Speicher (33) Daten gespeichert sind zur Verschiebung mindestens der
ersten Nähgutklammer (17b, 17"b) relativ zu der zweiten Nähgutklammer (17a) in eine
Spreiz-Ausgangs-Lage.
3. Knopfloch-Nähmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass nur die erste Nähgutklammer (17b, 17"b) relativ zum x-y-Tisch (7) verschiebbar ist
und dass die zweite Nähgutklammer (17a) relativ zum x-y-Tisch (7) unverschiebbar ist
und
dass in der Steuer-Einheit (32) Daten gespeichert sind zur Verschiebung der ersten Nähgutklammer
(17b, 17"b) um einen vorgebbaren Spreiz-Weg (d) und zur entgegengesetzten Verschiebung
des
x-y-Tisches (7) um die Hälfte des vorgebbaren Spreiz-Weges (d).
4. Knopfloch-Nähmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die erste und die zweite Nähgutklammer (17a, 17b, 17"b) entgegengesetzt gerichtet
verschiebbar sind.
5. Knopfloch-Nähmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Nähgutklammer (17a, 17b, 17"b) mittels nur eines Verschiebe-Antriebs
(12') verschiebbar sind.
6. Knopfloch-Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass der positionierbare Elektromotor durch einen Schrittmotor gebildet ist.
7. Knopfloch-Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens die erste Nähgutklammer (17"b) eine Stützplatte (15"b) zur Aufnahme eines
Nähguts (38) und eine an der Stützplatte (15"b) gelagerte Klemmplatte (19b) aufweist
und
dass ein Klemm-Antrieb (43) zur Betätigung der Klemmplatte (19b) an der Stützplatte (15"b)
abgestützt ist.
8. Knopfloch-Nähmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemm-Antrieb (43) durch einen pneumatischen Kolben-Zylinder-Antrieb gebildet
ist.
9. Knopfloch-Nähmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemm-Antrieb (43) ein an der Stützplatte (15"b) angebrachtes Antriebs-Gehäuse
(45) mit einem Zylinder-Raum (47) aufweist, in dem ein mit einem Lagerhebel (20")
verbundener Kolben (48) verschiebbar angeordnet ist, wobei der Lagerhebel (20") die
Klemmplatte (19b) trägt.
10. Knopfloch-Nähmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemm-Antrieb (43) als einseitig beaufschlagbarer Kolben-Zylinder-Antrieb ausgestaltet
ist.