[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Trocknen von Textilien,
wobei die Textilien mit Trockenluft beaufschlagt und dabei bewegt werden.
[0002] Zum Trocknen von Textilien ist es bekannt, diese einem Strom von insbesondere erhitzter
Luft auszusetzen und dabei zu bewegen, wobei der Feuchtigkeitsgehalt der Textilien
beim Trocknen überwacht wird, um den Trockenvorgang bei der gewünschten Zielfeuchte
beenden zu können. Bei diesem bekannten Verfahren kann es bei Textilien insbesondere
aus Baumwolle nachteiligerweise zu einem Einlaufen der Textilien kommen.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung
zum Trocknen von Textilien zu schaffen, mit denen ein Einlaufen der Textilien insbesondere
aus Baumwolle vermieden werden kann.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Die Unteransprüche
definieren jeweils bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung.
[0005] Das Einlaufen der Textilien wird von der intensiven Bewegung und der erhöhten Temperatur
beim Trocknen in den herkömmlichen Vorrichtungen zum Trocknen von Textilien verursacht
bzw. verstärkt. In diesem Zusammenhang konnte herausgefunden werden, dass diese das
Einlaufen begünstigenden Faktoren bei einem geringen Feuchtigkeitsgehalt der Textilien
eine größere Wirksamkeit besitzen als bei einem großen Feuchtigkeitsgehalt.
[0006] Erfindungsgemäß werden die Textilien bei einem verringerten Feuchtigkeitsgehalt bei
einer verringerten Temperatur der Trockenluft und/oder einer verringerten Intensität
der Bewegung der Textilien getrocknet. Damit wird das Einlaufen bei manchen Textilien
und insbesondere Textilien aus Baumwolle vermieden oder zumindest verringert, da die
Temperatur und/oder die Intensität der Bewegung der Textilien verringert wird, sobald
der Feuchtigkeitsgehalt der Textilien geringer wird und damit die Neigung der Textilien
einzulaufen ansteigt.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl beim Trocknen von Textilien nach dem Umluftprinzip,
bei dem die Trockenluft im geschlossenen Kreislauf geführt und vor der Berührung mit
den Textilien erwärmt und nach Berührung mit den Textilien zur Kondensation von in
der Trockenluft enthaltener Feuchtigkeit abgekühlt wird, als auch nach dem Abluftprinzip
angewendet werden, bei dem die Trockenluft nach Berührung mit den Textilien aus der
Trockenvorrichtung entweicht.
[0008] Die Temperatur der Trockenluft kann durch Verringern der Heizleistung der Heinzeinrichtung
zum Erhitzen der Trockenluft erniedrigt werden. Um die Intensität der Bewegung der
Textilien zu verringern, kann beispielsweise die Drehzahl eines in Drehrichtung angetriebenen
Aufnahmebehälters für die Textilien verringert werden.
[0009] Weiterhin kann der Aufnahmebehälter der Textilien intervallartig gedreht werden,
wobei die Intensität der Textilienbewegung verringert werden kann, indem das Verhältnis
der Drehzeitdauern, in denen der Behälter gedreht wird, zu den Stillstandszeiten verringert
wird. Damit kann die Intensität der Textilienbewegung in einem sehr großen Umfang
verändert werden, wobei vorteilhafterweise nur ein Drehantrieb mit konstanter Antriebsgeschwindigkeit
erforderlich ist. Dabei ist zu beachten, dass bei einem Übergang von einer kontinuierlichen
zu einer intervallartigen Drehbewegung eine zu geringfügige Verringerung der Intensität
der Textilienbewegung nachteilig sein kann, da dies sehr kurze Drehpausen und damit
ein Abstoppen und ein kurz darauffolgendes Anfahren des Aufnahmebehälters erfordern
würde. Bei einer intervallartigen Bewegung des Behälters ergibt sich der weitere Vorteil,
dass die Drehrichtung mit geringem Aufwand geändert werden kann, da in Stillstandszeiten
der Behälter ohnehin steht.
[0010] Die beiden Verfahren zur Verringerung der Textilienbewegung können auch kombiniert
werden, so dass beispielsweise für eine geringfügige Verringerung der Intensität der
Textilienbewegung die Drehgeschwindigkeit des Aufnahmebehälters verringert wird und
für eine stärkere Verringerung der Intensität der Textilienbewegung schließlich der
Aufnahmebehälter intervallartig gedreht wird. Der Aufnahmebehälter wird vorteilhafterweise
dann in Intervallen bzw. diskontinuierlich gedreht, wenn bei kontinuierlicher Drehung
des Aufnahmebehälters der Motor zum Antrieb des Aufnahmebehälters zum Erreichen der
gewünschten Intensität der Textilienbewegung eine nachteilig langsame Drehzahl erreichen
müsste. Durch die Kombination einer Drehzahlveränderung des Aufnahmebehälters und
einer intervallartigen Drehung kann beispielsweise auch mit einem Motor, dessen Drehzahl
nur stufenweise verändert werden kann, eine stufenlose Veränderung der Intensität
der Textilienbewegung erreicht werden.
[0011] Vorteilhafterweise ist oberhalb eines bestimmten Feuchtigkeitsgehalts der Textilien
die Temperatur bzw. die Intensität der Textilienbewegung gleichbleibend, so dass erst
bei Erreichen eines bestimmten Grenzfeuchtigkeitsgehalts die Temperatur bzw. die Intensität
der Textilienbewegung verringert wird, wobei im folgenden davon ausgegangen wird,
dass feuchte Textilien mit einem hohen Anfangsfeuchtigkeitsgehalt getrocknet werden
sollen, der im Laufe des Trockenvorgangs abnimmt. Dabei kann dieser Grenzfeuchtigkeitsgehalt
für die Trockenlufttemperatur und die Intensität der Textilienbewegung unterschiedlich
sein. Wenn beispielsweise für eine bestimmte Textilart die zum Einlaufen führende
Anfälligkeit gegen hohe Trockenlufttemperaturen bereits bei einem höheren Feuchtigkeitsgehalt
beginnt anzusteigen als die Anfälligkeit gegen eine hohe Intensität der Textilienbewegung,
so kann beim Trocknen der Textilien bei Erreichen eines ersten Feuchtigkeitsgehalts
zuerst die Trockenlufttemperatur verringert werden, anschließend mit verringerter
Trockenlufttemperatur und gleichbleibender Intensität der Textilienbewegung bis zu
einem zweiten darunterliegenden Feuchtigkeitsgehalt weitergetrocknet werden, bei dem
schließlich auch die Intensität der Textilienbewegung verringert wird. Die Trockenlufttemperatur
und die Intensität der Textilienbewegung können allgemein voneinander unabhängig in
Abhängigkeit des Feuchtigkeitsgehalts der Textilien entsprechend der Textileigenschaften
gesteuert werden.
[0012] Dabei kann auch vorgesehen werden, dass die Trockenlufttemperatur bzw. die Intensität
der Textilienbewegung unterhalb eines Grenzfeuchtigkeitsgehalts der Textilien gleichbleibend
ist, wobei auch dieser Grenzfeuchtigkeitsgehalt für die Trockenlufttemperatur und
die Intensität der Textilienbewegung verschieden sein kann.
[0013] Vorteilhafterweise werden die Trockenlufttemperatur und/oder die Intensität der Textilienbewegung
nur bis zu einem unteren Minimalwert verringert. Mit dieser unteren Begrenzung kann
eine zu starke Verlängerung des Trockenvorgangs vermieden werden, da mit fallender
Trockenlufttemperatur und fallender Textilienbewegung mehr Zeit zum Trocknen der Textilien
benötigt wird.
[0014] Bei einer Vorrichtung zum Trocknen von Textilien mit einem Motor, der gleichzeitig
zum Drehantrieb des Aufnahmebehälters und zum Antrieb des Gebläses zum Erzeugen des
Trockenluftstroms dient, ist der Volumenstrom der Trockenluft notwendigerweise an
die Intensität der Bewegung der Textilien gekoppelt. Die hat zur Folge, dass eine
Verringerung der Intensität der Textilienbewegung zu einem geringeren Trockenluftstrom
führt. Eine Verringerung des Trockenluftstroms führt bei gleichbleibender Heizleistung
zu einer höheren Temperatur der Trockenluft, so dass in diesem Fall mit der Verringerung
der Intensität der Textilienbewegung die Heizleistung angepasst werden muss, wenn
eine Erhöhung der Trockenlufttemperatur vermieden werden soll. Weiterhin führt eine
Verringerung des Trockenluftstroms dazu, dass weniger Feuchtigkeit von den Textilien
abgeführt wird und der Trockenvorgang verlängert wird. Wenn zuerst die Temperatur
der Trockenluft verringert werden soll und anschließend bei einem geringeren Feuchtigkeitsgehalt
die Intensität der Textilienbewegung, kann dies bei einer Trockenvorrichtung mit einem
Motor einfach durch Verringerung der Heizleistung bei gleichbleibender Motordrehzahl
und damit gleichbleibendem Trockenluftvolumenstrom und gleichbleibender Drehzahl des
Aufnahmebehälters erreicht werden. Dies kann beispielsweise erwünscht sein, weil die
Einlaufanfälligkeit der Textilien gegen eine hohe Trockenlufttemperatur bereits bei
einem höheren Feuchtigkeitsgehalt ansteigt als die Einlaufanfälligkeit gegen eine
intensive Bewegung.
[0015] Um trotz einer Verringerung der Textilienbewegung einen hohen Trockenluftstrom aufrechtzuerhalten,
kann vorgesehen werden, dass die Bewegung des Aufnahmebehälters unabhängig von dem
Volumenstrom der Trockenluft einstellbar ist. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht
werden, dass das Gebläse und der Aufnahmebehälter von verschiedenen Motoren angetrieben
werden, die voneinander unabhängig angesteuert werden können. Weiterhin kann nur ein
Motor vorgesehen und in den Antriebsstrang zwischen dem Motor und dem Gebläse und/oder
dem Aufnahmebehälter eine Bewegungssteuereinrichtung zum Beeinflussen der zum Gebläse
bzw. dem Aufnahmebehälter übertragenen Drehzahl angeordnet sein, die beispielsweise
direkt die Drehzahl und/oder die übertragene Kraft verändern und insbesondere verringern
kann. Beispielsweise kann diese Bewegungssteuereinrichtung ein Getriebe oder eine
Kupplung sein.
[0016] Mit einer Kupplung kann die übertragene Drehzahl nur verringert werden, so dass eine
Kupplung vorteilhafterweise in dem Übertragungsstrang angeordnet wird, dessen übertragene
Drehzahl gegebenenfalls verringert werden soll. Wenn beispielsweise während des Trockenvorgangs
zuerst die Intensität der Textilienbewegung verringert werden soll, kann die Kupplung
in den Übertragungsstrang zwischen Motor und dem Aufnahmebehälter angeordnet werden.
So kann zum Verringern der Drehbewegung des Aufnahmebehälters die Kupplung die Kraftübertragung
verringern, so dass ein Schlupf und eine Verringerung der Drehzahl des Aufnahmebehälters
eintritt, und/oder die Kraftübertragung zeitweise unterbrechen, so dass bei ständig
laufenden Motor der Aufnahmebehälter intervallartig gedreht wird. Mit einem Getriebe
als Bewegungssteuereinrichtung, wobei dem Getriebe auch eine Kupplung zugeordnet sein
kann, können der Trockenluftstrom und die Textilienbewegung vollkommen unabhängig
voneinander gesteuert werden.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Darin zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Schnittansicht eines Wäschetrockners zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Trocknen von Kleidungsstücken,
- Fig. 2
- verschiedene Verläufe der Trockenlufttemperatur bzw. der Intensität der Textilienbewegung
während eines von der Trockenvorrichtung gemäß Fig. 1 durchgeführten Trockenvorgangs.
[0018] Die in Fig. 1 in einem seitlichen Schnitt dargestellte Vorrichtung zum Trocknen von
Textilien ist ein Wäschetrockner 1 nach dem Umluftprinzip mit einer Trommel 2, die
im Inneren des Wäschetrockners 1 um eine waagrechte Drehachse herum drehbar gelagert
ist. Die Trommel 2 weist an der in der Zeichnung rechts dargestellten vorderen Stirnseite
eine Beladungsöffnung auf, um zu trocknende Textilien bzw. Wäsche 5 in die Trommel
2 laden zu können. Die in der Zeichnung links abgebildete Rückseite der Trommel 2
ist mit zahlreichen Öffnungen versehen, durch die Trockenluft einströmen kann.
[0019] Die durch die Trommel 2 geleitete Trockenluft wird im Kreislauf geführt, wobei die
Trockenluft vor dem Eintritt in die Trommel 2 erhitzt und nach dem Austritt aus der
Trommel 2 zur Kondensation von in der Trockenluft enthaltener Feuchtigkeit abgekühlt
wird. Dazu wird von einem Gebläse 3 ein Luftstrom erzeugt, der anschließend durch
eine Heizeinrichtung 4 hindurch und durch die Rückseite der Trommel 2 in diese hinein
strömt. Nach der Heizeinrichtung 4 strömt die Trockenluft an einem nicht dargestellten
Temperaturfühler vorbei, der zur Regelung der Leistung der Heizeinrichtung verwendet
wird, um eine bestimmte vorgebbare Trockenlufttemperatur zu erreichen. Innerhalb der
Trommel 2 kommt die erhitzte Trockenluft mit der zu trocknenden Wäsche 5 in Berührung
und nimmt dabei Feuchtigkeit auf. Das Gebläse 3 weist einen eigenen Antrieb auf.
[0020] Die Trockenluft verlässt die Trommel 2 durch deren Beladungsöffnung und strömt anschließend
in eine Tür 9 zum Verschluss der Beladungsöffnung. Die zum Inneren der Trommel 2 gewandte
Rückseite der Tür 9 weist dazu zahlreiche Öffnungen auf. Weiterhin weist die Tür 9
an ihrer Unterseite eine Austrittsöffnung auf, durch die die Trockenluft nach unten
zu einem Flusenfilter 6 strömen kann. Nach dem Flusenfilter 6 wird die Trockenluft
zu einem Kondensator 8 geleitet, in dem die Trockenluft abgekühlt wird, um in der
Trockenluft enthaltene Feuchtigkeit zu kondensieren und damit aus der Trockenluft
zu entfernen. Die Trockenluft kann in dem Kondensator 8 entweder durch aus der Umgebung
des Wäschetrockners 1 angesaugte Luft oder durch Wasser gekühlt werden. Nach dem Kondensator
8 wird die Trockenluft wieder von dem Gebläse 3 angesaugt und zur Heizeinrichtung
4 geleitet, so dass ein geschlossener Trockenluftkreislauf entsteht. Innerhalb der
Trommel 2 sind Mitnehmer 7 angeordnet, die bei sich drehender Trommel 2 die Wäsche
5 umwälzen, so dass die Wäsche 5 von der Trockenluft besser umspült wird und die Trockenluft
mehr Feuchtigkeit aufnimmt. Die Mitnehmer 7 sind keilförmig und weisen an den jeweils
zu der Wäsche gerichteten Seiten Elektroden auf, mittels derer der elektrische Widerstand
und damit der Feuchtigkeitsgehalt der Wäsche 5 gemessen werden kann.
[0021] Zum Antrieb der Trommel 2 ist unten im Wäschetrockner 1 ein Motor 11 angeordnet,
der über einen Riemen 12 die Trommel 2 in Drehrichtung antreiben kann. Der Wäschetrockner
1 weist weiterhin eine Steuerung 10 auf, die den Motor 11 und das Gebläse 3 bzw. dessen
Antrieb ansteuern kann und die zur Messung des Feuchtigkeitsgehalts der Wäsche 5 mit
den Elektroden der Mitnehmer 7 verbunden ist. Die Steuerung 10 ist oben an der Außenwand
des Wäschetrockners 1 angeordnet und weist eine Bedienblende auf, mittels der eine
Bedienperson Eingaben vornehmen kann und mittels der Informationen über den Geräte-
oder Trockenvorgangsstatus angezeigt werden.
[0022] Zum Trocknen wird feuchte Wäsche 5 in de Trommel 2 geladen und mittels der Steuerung
10 der Trockenvorgang gestartet. Dabei kann mittels der Steuerung 10 ein Schonprogramm
für Wäsche 5 aus einem Material einstellbar sein, das zum Einlaufen neigt. Dies sind
insbesondere Wäschestücke aus Baumwolle. In einem solchen Fall verringert die Steuerung
10 mit verringertem Feuchtigkeitsgehalt der Wäsche die Temperatur und/oder die Intensität
der Bewegung der Wäsche 5 innerhalb der Trommel 2. Die Verringerung der Trockenlufttemperatur
wird durch Verringerung der elektrischen Leistung der Heizeinrichtung 4 und die Verringerung
der Wäschebewegung wird durch Verringerung der Bewegung der Trommel 2 erreicht. Die
Bewegung der Trommel 2 kann auf zwei Arten verringert werden, die beide miteinander
kombiniert werden können. Zunächst kann die Drehzahl des Motors 11 verringert werden,
wodurch sich auch die Drehzahl der Trommel 2 und damit die Bewegung der Wäsche 5 verringert.
Weiterhin kann der Motor 11 und die Trommel 2 in Intervallen angetrieben werden, wobei
sich Drehzeiten und Drehpausen abwechseln und damit insgesamt die Intensität der Trommelbewegung
verringert wird.
[0023] In Fig. 2 sind verschiedene Verläufe a) bis f) für die Temperatur der Trockenluft
bzw. die Intensität der Wäschebewegung dargestellt, die jeweils über dem Feuchtigkeitsgehalt
der Wäsche 5 aufgetragen sind. Bei allen Verläufen a) bis f) überwacht die Steuerung
10, ob der Feuchtigkeitsgehalt der Wäsche 5 einen ersten Feuchtigkeitsgehalt H1 erreicht.
Bis dahin wird die Temperatur der Trockenluft bzw. die Intensität auf einem gleichbleibend
hohen Wert gehalten, um den Trockenvorgang nicht unnötig zu verlangsamen. Der Feuchtigkeitsgehalt
H1 ist so bemessen, dass bei darunterliegenden Feuchtigkeitsgehalten die Wäsche 5
bei dem bis dahin hohen Wert für die Trockenlufttemperatur bzw. für die Intensität
der Bewegung der Wäsche 5 verstärkt zum Einlaufen neigen würde. Ab dem Feuchtigkeitsgehalt
H1 wird daher die Trockenlufttemperatur bzw. die Intensität der Wäschebewegung von
der Steuerung 10 verringert, wobei die verschiedenen Verläufe a) bis f) verschiedene
Möglichkeiten dafür darstellen, die jeweils sowohl für die Trockenlufttemperatur als
auch die Intensität der Wäschebewegung geeignet sind.
[0024] Verlauf a) ist die einfachste Variante, bei der bei Erreichen des Grenzfeuchtigkeitswerts
H1 die Temperatur bzw. die Intensität der Wäschebewegung von dem bisherigen hohen
Wert auf einen geringeren Wert reduziert wird. Dabei wirkt sich die thermische Trägheit
der Trockenluft und der damit in Berührung stehenden Teile des Wäschetrockners 1 bzw.
die mechanische Trägheit der bewegten Teile aus, so dass die Verringerung nicht sprunghaft
stattfindet, sondern entsprechend träge. Diese Variante erfordert nur ein Umschalten
der Sollwerte für die Trockenlufttemperatur bzw. die Trommelbewegung und erfordert
daher seitens der Steuerung 10 nur einen geringen Aufwand.
[0025] Die Verringerung der Trockenlufttemperatur bzw. der Trommelbewegung kann gemäß Verlauf
b) auch in gleichen Stufen erfolgen. Die einzelnen Stufen können bei einer stufigen
Verringerung auch gemäß Verlauf c) verschieden sein. Eine stufige Verringerung besitzt
den Vorteil, dass zur Realisierung nur für eine bestimmte Anzahl von Wertebereichen
für den Feuchtigkeitsgehalt entsprechende Sollwerte für die Trockenlufttemperatur
und die Intensität der Trommelbewegung vorgegeben werden müssen.
[0026] Bei den Verläufen d) und e) wird die Trockenlufttemperatur bzw. die Trommelbewegung
kontinuierlich verringert, so dass für den augenblicklichen Feuchtigkeitsgehalt der
Wäsche immer die gerade noch vertretbare Trockenlufttemperatur bzw. Trommelbewegung
eingestellt und eine minimale Verzögerung des Trockenvorgangs trotz Schonung der Wäsche
5 erreicht werden kann.
[0027] Der Verlauf f) ist eine Kombination zwischen einer sprunghaften Veränderung bei Erreichen
des Feuchtigkeitsgehalts H1 und einer sich daran anschließenden kontinuierlichen Verringerung.
Dieser Verlauf bietet sich insbesondere für eine Verringerung der Trommelbewegung
durch intervallartige Ansteuerung des Motors 11 bei gleichbleibender Drehzahl an,
wenn die Trommel 2 vorher ohne Unterbrechung gedreht worden ist. Durch die sprunghafte
Verringerung der Trommelbewegung zu Beginn ist es möglich, von Anfang an eine Unterbrechung
der Drehbewegung mit einer bestimmten Zeitdauer zu erreichen. Andernfalls würde für
eine nur geringfügige Verringerung der Trommelbewegung ein sehr kurze Drehunterbrechung
erforderlich sein, die nachteilig für den Motor sein kann, da dieser gestoppt und
nach sehr kurzer Zeit wieder angefahren werden müsste.
[0028] Bei den Verläufen b) bis f) erstreckt sich die Verringerung der Trockenlufttemperatur
bzw. der Trommelbewegung bis zum Erreichen eines zweiten Feuchtigkeitsgehalts H2,
ab dem die Trockenlufttemperatur bzw. die Trommelbewegung auf einem Mindestwert verbleibt,
mit dem die Wäsche 5 fertiggetrocknet wird. Beim Verlauf a) wird unmittelbar bei Erreichen
des Feuchtigkeitsgehalts H1 für die Trockenlufttemperatur bzw. die Trommelbewegung
die jeweiligen Mindestwerte als Sollwerte vorgegeben. Allgemein gilt, dass für die
Trockenlufttemperatur und die Trommelbewegung unabhängig voneinander jeder der Verläufe
a) bis f) ausgewählt und ein beliebiger Wert für den Feuchtigkeitsgehalt H1 und gegebenenfalls
für den unteren Grenzfeuchtigkeitsgehalt H2 gewählt werden kann. Beispielsweise kann
der Verlauf e) sowohl für die Trockenlufttemperatur als auch die Trommelbewegung ausgewählt
werden, wobei für den Grenzfeuchtigkeitsgehalt H1 für die Trockenlufttemperatur ein
anderer Wert vorgegeben wird als für die Trommelbewegung. Weiterhin können beispielsweise
für die Trockenlufttemperatur und die Trommelbewegung verschiedene Verläufe mit verschiedenen
Werten für den Grenzfeuchtigkeitsgehalt H1 und gegebenenfalls für den Grenzfeuchtigkeitsgehalt
H2 vorgegeben sein.
1. Verfahren zum Trocknen von Textilien (5), bei welchem die Textilien (5) bewegt und
mit Trockenluft veränderbarer Temperatur beaufschlagt werden und der Feuchtigkeitsgehalt
der Textilien (5) überwacht wird, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit eines verringerten Feuchtigkeitsgehalts der Textilien (5) die Temperatur
der Trockenluft und/oder die Intensität der Bewegung der Textilien (5) verringert
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur der Trockenluft oberhalb eines bestimmten ersten Feuchtigkeitsgehalts
(H1) und/oder unterhalb eines bestimmten zweiten Feuchtigkeitsgehalts (H2) gleichbleibend
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Bereich des Feuchtigkeitsgehalts der Textilien (5) die Temperatur der Trockenluft
proportional zum Feuchtigkeitsgehalt der Textilien (5) verringert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Intensität der Bewegung der Textilien (5) oberhalb eines bestimmten ersten Feuchtigkeitsgehalts
(H1) und/oder unterhalb eines bestimmten zweiten Feuchtigkeitsgehalts (H2) gleichbleibend
ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Bereich des Feuchtigkeitsgehalts der Textilien (5) die Intensität der Bewegung
der Textilien (5) proportional zum Feuchtigkeitsgehalt der Textilien (5) verringert
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Textilien (5) in einem in Drehrichtung angetriebenen Behälter (2) angeordnet
sind und die Intensität der Textilienbewegung durch Verlangsamung der Drehgeschwindigkeit
des Behälters (2) verringert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Textilien (5) in einem in Drehrichtung in Intervallen angetriebenen Behälter
(2) angeordnet sind, wobei sich in den Intervallen Drehphasen und Drehpausen abwechseln,
und die Intensität der Textilienbewegung verringert wird, indem das Verhältnis der
Dauern der Drehphasen zu den Dauern der Drehpausen verringert wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Trockenlufttemperatur und/oder die Intensität der Bewegung der Textilien (5)
nur bis zu einem jeweiligen unteren Minimalwert verringert werden.
9. Vorrichtung zum Trocknen von Textilien (5), mit einem in Drehrichtung antreibbaren
Aufnahmebehälter (2) zur Aufnahme der zu trocknenden Textilien (5), einer Lüftungseinrichtung
mit einem Gebläse (3) zum Beaufschlagen von Textilien (5) im Aufnahmebehälter (2)
mit Trockenluft, einer Heizeinrichtung (5) zum Erhitzen der Trockenluft, einer Einrichtung
(7) zum Erfassen des Feuchtigkeitsgehalts der Textilien (5) und einer Steuerung (10),
die derart eingerichtet ist, dass sie in Abhängigkeit eines verringerten Feuchtigkeitsgehalts
der Textilien (5) die Temperatur der Trockenluft und/oder die Intensität der Bewegung
der Textilien (5) verringert.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Gebläse und der Aufnahmebehälter (2) mittels eines einzigen Motors antreibbar
sind, wobei im Antriebsstrang zwischen dem Motor und dem Gebläse und/oder zwischen
dem Motor und dem Aufnahmebehälter (2) eine Bewegungssteuereinrichtung angeordnet
ist, mit der die vom Motor zum Gebläse bzw. zum Aufnahmebehälter übertragene Drehzahl
beeinflusst werden kann.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) für den Antrieb des Gebläses (3) und den Drehantrieb des Aufnahmebehälters
(2) jeweils einen separaten Motor (11) aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8
eingerichtet ist.