(19)
(11) EP 1 321 568 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.06.2003  Patentblatt  2003/26

(21) Anmeldenummer: 02450283.3

(22) Anmeldetag:  17.12.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7D07B 1/06, D07B 7/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO

(30) Priorität: 20.12.2001 AT 9672001 U

(71) Anmelder: Teufelberger Seil Gesellschaft m.b.h.
4600 Wels (AT)

(72) Erfinder:
  • Die Erfinder haben auf ihre Nennung verzichtet.

(74) Vertreter: Weinzinger, Arnulf, Dipl.-Ing. et al
Sonn & Partner Patentanwälte Riemergasse 14
1010 Wien
1010 Wien (AT)

   


(54) Drahtseil mit mehreren Litzen sowie Verfahren und Vorrichtung zum Einbringen einer Stützlitze


(57) Drahtseil (1) mit mehreren Litzen (2), wobei zumindest eine Langspleißverbindung vorgesehen ist, in deren Bereich zumindest zwischen zwei benachbarten Litzen mindestens eine Stützlitze (6) vorgesehen ist; zum Einbringen zumindest einer Stützlitze (6) in einem mehrlitzigen Drahtseil (1) werden im Bereich einer Langspleißverbindung zumindest zwei eine Einlegelitze (4) umgebende Litzen (2) auseinander gedrückt, und die Stützlitze (6) wird zwischen den auseinander gedrückten Litzen (2) eingefügt; die Vorrichtung zum Einbringen zumindest einer Stützlitze (6) in einem mehrlitzigen Drahtseil (1) weist zumindest eine drehbar gelagerte Rolle (7) zum Auseinanderdrücken von benachbarten Drahtseil-Litzen (2) im Bereich einer Langspleißverbindung auf, zwischen denen die Stützlitze (6) eingesetzt wird, wobei die Rolle (7) zur Führung der einzubringenden Stützlitze (6) eine Nut (9) aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Drahtseil mit mehreren Litzen, wobei zumindest eine Langspleißverbindung vorgesehen ist.

[0002] Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Einbringen zumindest einer Stützlitze in einem mehrlitzigen Drahtseil.

[0003] Des Weiteren betrifft die Erfindung auch eine Vorrichtung zum Einbringen zumindest einer Stützlitze in einem mehrlitzigen Drahtseil.

[0004] Mittels Langspleißverbindungen werden Enden von Seilabschnitten miteinander verbunden, wodurch insbesondere die Herstellung von endlosen Seilschleifen aus endlichen Seilabschnitten für Transportanlagen, beispielsweise Seilbahnen, ermöglicht wird. Bei der Herstellung der Langspleißverbindung erfolgt ein wechselseitiges Ineinanderlegen der einzelnen Litzen beider Seilenden. Die Einlegelitze ersetzt hierbei im Bereich der Langspleißverbindung die zuvor in diesem Bereich aus dem Drahtseil entnommene mittige Einlage. Durch diese Ausgestaltung entsteht ein Reibschluss, der einen Zusammenhalt der Seilabschnitte auch unter Einwirkung von hohen Zugkräften gewährleistet, insbesondere auch bei Drahtseilen, welche im Betrieb einer ständigen Biegebeanspruchung unterworfen sind. Demzufolge kommt der zwischen den Litzen des Seils auftretenden Reibung hinsichtlich der erzielbaren Lebensdauer eine große Bedeutung zu, wenn die Drahtseile zur Verwendung bei Transportanlagen vorgesehen sind und im Betrieb ständig über Rollen laufen.

[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Drahtseil der eingangs angeführten Art zu schaffen, bei welchem die Reibung zwischen den Litzen sowie die Druckbeanspruchungen an Kreuzungsstellen der Litzen (an den sog. Spleißknoten) möglichst gering gehalten werden kann und ein weitgehend gleichmäßiger Litzenabstand gewährleistet wird. Hierdurch kann die Drahtbruchentwicklung reduziert werden und somit eine Erhöhung der Lebensdauer erreicht werden.

[0006] Ferner sollen erfindungsgemäß ein Verfahren und eine Vorrichtung geschaffen werden, um auch im Bereich einer Langspleißverbindung des Drahtseils Stützlitzen auf einfache und schnelle Weise einbringen zu können.

[0007] Das Drahtseil der eingangs angeführten Art ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Langspleißverbindung zumindest zwischen zwei benachbarten Litzen mindestens eine Stützlitze vorgesehen ist. Durch das Vorsehen von Stützlitzen im Bereich der Langspleißverbindung des Drahtseils werden die Litzen auch im Spleißbereich zuverlässig im Abstand voneinander gehalten und somit nachteilige Reibungsvorgänge zwischen benachbarten Litzen ausgeschaltet. Zudem ergibt sich durch den gleichmäßigen Abstand der Litzen zueinander auch im Spleißbereich ein besser der Kreisform angenäherter Umriss des Seils, was einen vorteilhaften Beitrag zur angestrebten Laufruhe des Seils erbringt. Die Stützlitzen sichern darüber hinaus nicht nur einen gegenseitigen Abstand der benachbart liegenden Litzen des Drahtseils voneinander, wodurch nicht nur die Reibung benachbarter Litzen aneinander vermieden wird, sondern die Stützlitzen können zugleich auch als sehr wirksamer Schmiermittelspeicher verwendet werden, in welche bereits bei der Herstellung und auch später problemlos Schmiermittel eingebracht werden kann, da die Stützlitzen durch die von innen aufrechterhaltenen Spalte zwischen benachbarten Litzen zugänglich sind.

[0008] Um die nachteilige Reibung zwischen allen benachbarten Litzen des Drahtseils auszuschließen, ist es günstig, wenn zwischen allen eine im Bereich der Langspleißverbindung eine mittige Einlage ersetzende Einlegelitze umgebenden Litzen mindestens eine Stützlitze vorgesehen ist.

[0009] Wenn als Stützlitze ein Seil aus Kunststoff, vorzugsweise Polyamid, vorgesehen ist, ist eine stabile Abstützung und die Ausschaltung der Reibung zwischen zwei benachbarten Litzen über einen vergleichsweise langen Zeitraum gewährleistet.

[0010] Das Verfahren der eingangs angeführten Art ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich einer Langspleißverbindung zumindest zwei eine Einlegelitze umgebende Litzen auseinander gedrückt werden, und die Stützlitze zwischen den auseinander gedrückten Litzen eingefügt wird. Auf diese Weise können in einfacher, effizienter Weise auch im Bereich einer Langspleißverbindung Stützlitzen eingebracht werden, wobei dies unabhängig von der Litzenanzahl des Drahtseils geschehen kann; dadurch wird auch in diesem Bereich eine Distanzierung der Seillitzen und eine Verringerung der Reibung zwischen ihnen erzielt.

[0011] Für eine besonders effiziente, schnelle Einbringung ist es von Vorteil, wenn jeweils mehrere Stützlitzen zugleich eingesetzt werden. Insbesondere ist es hierbei günstig, wenn die Hälfte der Gesamtzahl der Stützlitzen zugleich eingesetzt wird, nämlich die 1., 3., 5. usw. bzw. die 2., 4., 6. usw. gleichzeitig, da somit ein Ausweichen der Litzen zum Freigeben eines Spaltes für das Einfügen der Stützlitze möglich ist. Bei einem sechslitzigen Drahtseil können alle sechs Stützlitzen somit in lediglich zwei Arbeitsgängen eingefügt werden. Bei Drahtseilen mit ungerader Litzenzahl, z.B. einem siebenlitzigen Seil, benötigt man demzufolge einen zusätzlichen Arbeitsgang, bei dem die übrige Stützlitze eingebracht wird.

[0012] Die Vorrichtung der eingangs angeführten Art ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine drehbar gelagerte Rolle zum Auseinanderdrücken von benachbarten Drahtseil-Litzen im Bereich einer Langspleißverbindung vorgesehen ist, zwischen denen die Stützlitze eingesetzt wird, wobei die Rolle zur Führung der einzubringenden Stützlitze eine Nut aufweist. Mit Hilfe der drehbar gelagerten Rolle können einander benachbarte Drahtseil-Litzen, zwischen welchen eine Stützlitze eingesetzt werden soll, auf einfache Weise auseinander gedrückt werden, wodurch ein Spalt zwischen den beiden Drahtseil-Litzen freigegeben wird, über welchen die Stützlitze eingeführt werden kann. Zur sicheren Aufnahme und Führung der Stützlitze und somit für eine zuverlässige Einfügung der Stützlitze zwischen den beiden auseinander gedrückten Drahtseil-Litzen weist die Rolle vorzugsweise eine die Stützlitze aufnehmende Nut auf.

[0013] Hinsichtlich eines möglichst effizienten, schnellen Einfügens der Stützlitzen im Langspleißbereich des mehrlitzigen Drahtseils ist es von Vorteil, wenn mehrere Stützlitzen zugleich eingebracht werden und demgemäß mehrere Rollen vorgesehen sind, wobei die Anzahl der Rollen der Anzahl der zugleich einzubringenden Stützlitzen entspricht. Die Anzahl der Rollen entspricht, wie bereits im Zusammenhang mit dem vorstehend genannten Verfahren ausgeführt, bei einem Drahtseil mit geradzahliger Litzenanzahl vorteilhafterweise der Hälfte der Gesamtzahl der Drahtseil-Litzen, da somit einerseits ein Ausweichen der Drahtseil-Litzen zum Freigeben eines Einfügespaltes möglich ist und andererseits die Gesamtheit der Stützlitzen lediglich in zwei Arbeitsgängen eingebracht werden kann.

[0014] Wenn sich die bzw. jede Rolle ausgehend von einem die mittige Nut enthaltenden schmalen Stirnbereich auf beiden Seiten hievon entsprechend einem konkaven Profil zum Mittenbereich hin erweitert, ergibt sich eine Art Keilform am Umfang der Rollen, durch welche die Drahtseil-Litzen zuverlässig auseinander gedrückt werden und zugleich eine Anpassung an die zylindrische Mantelfläche der einzelnen Drahtseil-Litzen, wodurch die Drahtseil-Litzen in den konkaven Einbuchtungen platzsparend aufgenommen werden und somit verhindert wird, dass eine gegenseitige Blockade der Drahtseil-Litzen auftritt. Hierdurch ergibt sich somit ein einfaches, reibungsarmes und zudem platzsparendes Einführen der Rolle zwischen zwei benachbarten Drahtseil-Litzen.

[0015] Zum leichten Einführen der Rolle(n) zwischen zwei benachbarten Drahtseil-Litzen ist es zweckmäßig, wenn die Rolle(n) in einer senkrecht zur Achse des Drahtseils angeordneten Ebene gelagert ist (bzw. sind).

[0016] Um einerseits die Rolle(n) zwischen zwei benachbarten Drahtseil-Litzen auf einfache Weise einzuführen bzw. wieder zu entfernen und zudem eine freilaufende Drehlagerung der Rolle(n) zu gewährleisten, ist es von Vorteil, wenn die Rolle(n) jeweils in einer U-förmigen Aufnahmevorrichtung gelagert ist (sind), die an einer Gewindespindel befestigt ist. Über die Einstellung der Gewindespindel können die Rollen somit zum Überführen in ihre Einbringstellung an das Drahtseil angenähert und nach dem Ende des Einbringvorgangs wieder vom Drahtseil entfernt werden. Zudem kann eine Anpassung an unterschiedliche Drahtseil-Durchmesser erfolgen.

[0017] Um die Vorrichtung nicht nur bei verschiedenen Drahtseilen unterschiedlichen Durchmessers, sondern auch bei Drahtseilen mit unterschiedlichem Schlagwinkel zum Einbringen von Stützlitzen verwenden zu können, ist es günstig, wenn die Ausrichtung der Drehachse der Rolle(n) zur Anpassung an den Schlagwinkel des Drahtseils relativ zur Seilachse einstellbar ist.

[0018] Wenn mehrere Rollen, in Achsrichtung des Drahtseils gesehen, in Umfangsrichtung gleichmäßig um das Drahtseil angeordnet sind, ergibt sich beim gleichzeitigen Einbringen der Stützlitzen eine über den Umfang des Drahtseils gleichmäßig verteilte Druckbelastung und eine gegenseitige Abstützung des Drahtseils durch die zum Einbringen der Stützlitzen vorgesehenen Rollen, wobei die auf das Drahtseil ausgeübten radialen Kräfte in Summe einander aufheben.

[0019] Wenn die Rollen an einem Tragring angeordnet sind, ergibt sich eine konstruktiv einfache zweckmäßige Anordnung der Rollen, wobei der Tragring geteilt und über eine Scharnierverbindung schließbar sein kann, um das im Bereich einer Langspleißverbindung mit Stützlitzen zu versehende Drahtseil in das Innere des Tragrings einbringen und diesen danach schnell und sicher verschließen zu können.

[0020] Wenn auf dem Tragring entsprechend der Anzahl der Rollen Vorratsspulen drehbar gelagert sind, auf denen die einzubringenden Stützlitzen aufgewickelt sind, kann jede Rolle zum Einbringen der Stützlitze unabhängig von den anderen Rollen mit der Stützlitze versorgt werden. Zudem ergibt sich eine einfache Führung der einzubringenden Stützlitze von der Vorratsspule zur Rolle.

[0021] Um die Spannung der einzubringenden Stützlitze zwischen der Rolle und der Vorratsspule einstellen zu können, ist es günstig, wenn den Vorratsspulen eine einstellbare Bremse zugeordnet ist.

[0022] Zum Einbringen der Stützlitzen wird die gesamte Vorrichtung entlang des Drahtseils verschoben, wodurch die Rollen zwei benachbarte Litzen in dem Bereich, in dem die Stützlitze eingebracht wird, auseinander drücken. Diese Drahtseil-Litzen federn bei Weiterbewegung der Rolle kontinuierlich wieder in ihre Ausgangsposition zurück, wodurch die Stützlitzen im Seilverbund eingeschlossen werden. Die gesamte Vorrichtung wird hierbei bevorzugt manuell vorwärts bewegt und gleichzeitig den spiralförmig gewickelten Litzen folgend um den Seilumfang gedreht. Um ein ungewolltes Lösen der Vorrichtung vom Drahtseil zuverlässig zu verhindern, ist es günstig, wenn eine Stütze zur Sicherung der Vorrichtung an dem Drahtseil vorgesehen ist.

[0023] Die Erfindung wird nachstehend anhand von in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispielen, auf die sie jedoch nicht beschränkt sein soll, noch weiter erläutert. Im Einzelnen zeigen in der Zeichnung:

Fig. 1 einen Querschnitt eines mehrlitzigen Drahtseils im Bereich einer Langspleißverbindung, mit teilweise dargestellten Rollen zum Einbringen von Stützlitzen;

Fig. 2 eine perspektivische Vorderansicht einer Vorrichtung zum Einbringen von Stützlitzen im Langspleißbereich eines mehrlitzigen Drahtseils; und

Fig. 3 eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 2 von deren Rückseite.



[0024] In Fig. 1 ist ein Drahtseil 1 mit sechs Litzen 2 gezeigt, welche ihrerseits ebenfalls aus mehreren Litzen 3 zusammengesetzt sind. Der in Fig. 1 gezeigte Querschnitt zeigt den Bereich einer Langspleißverbindung, in welchem anstelle einer mittigen Einlage bzw. Seele des Drahtseils 1 eine Einlegelitze 4 eines zu verbindenden Drahtseils bzw. -abschnitts vorgesehen ist. Die Einlegelitze 4 ist mit einem Polyamidseil 5 zur Erzielung einer stabilen Ummantelung umwickelt.

[0025] Zum gleichzeitigen Einbringen von jeweils drei Stützlitzen 6 sind drei Rollen 7 gezeigt, welche je zwei benachbarte Drahtseil-Litzen 2 auseinander drücken und somit einen Freiraum zum Einbringen der jeweiligen Stützlitze 6 zwischen zwei Litzen 2 schaffen. Die nur teilweise und in einem axialen Schnitt dargestellten Rollen 3 weisen jeweils einen schmalen Stirnbereich 8 auf, in welchem eine Nut 9 zur Aufnahme der Stützlitze 6 vorgesehen ist. Ausgehend von dem schmalen Stirnbereich 8 sind beidseits konkave Querschnittserweiterungen 10 - vorzugsweise in Kreisbogenform mit einem Radius ungefähr gleich jenem der Litzen 2 - vorgesehen, wodurch sich eine Anpassung an die zylindrische Form der Litzen 2 und somit eine platzsparende Aufnahme der Drahtseil-Litzen 2 in den Rollen 7 ergibt. Der Stirnbereich 8 ragt wie aus Fig. 1 ersichtlich in der Arbeitsstellung soweit an die umwickelte Einlegelitze 4 heran, dass gerade Platz für die Stützlitze 6 verbleibt.

[0026] In Fig. 1 ist ein sechslitziges Drahtseil 1 gezeigt, wobei drei Stützlitzen 6 bereits in einem ersten Arbeitsgang eingesetzt wurden und in einem zweiten Arbeitsgang über die Rollen 7 die weiteren Stützlitzen 6 eingebracht werden, so dass zwischen jeweils zwei benachbarten Drahtseil-Litzen 2 je eine Stützlitze 6 angeordnet ist. Hierdurch verbleibt ein Freiraum 11 zwischen jeweils zwei benachbarten Stützlitzen 6 (der sich nach dem Zurückfedern der Litzen noch vergrößert), und die Stützlitzen 6 reiben demzufolge nicht aneinander, wodurch die Lebensdauer des Drahtseils erhöht wird. Zudem ergibt sich durch die Stützlitzen 6 ein gleichmäßiger Abstand zwischen den Litzen 2, und die Druckbeanspruchungen an den Kreuzungsstellen der Litzen 2 (Spleißknotennicht gezeigt) werden reduziert. Auch dies reduziert die Drahtbruchentwicklung und erhöht somit die Lebensdauer des Drahtseils 1.

[0027] In Fig. 2 und 3 ist eine Vorrichtung 12 zum Einbringen von Stützlitzen 6 in einem Drahtseil 1 im Bereich einer Langspleißverbindung gezeigt. Die Vorrichtung 12 weist einen geteilten Tragring 13 auf, der über ein Scharnier 14 zum Einsetzen des Drahtseils 1 geöffnet werden kann; über einen Verschluss 15 können die beiden Teile des Tragrings 13 miteinander verbunden werden.

[0028] Die Rollen 7 sind in U-förmigen oder gabelförmigen Aufnahmevorrichtungen 16 drehbar gelagert, die an einem senkrecht zur Achse 1' des Drahtseils 1 angeordneten Spindeltrieb 17 befestigt sind. Über je ein Einstellrad 18 kann somit die Position der Rollen 7 in radialer Richtung des Tragrings 13 eingestellt werden. Zudem ist der Spindeltrieb 17 in einem Gehäuse 19 aufgenommen, wodurch die Rollen 7 mit ihren Drehachsen in Anpassung an den Schlagwinkel der Litzen 2 des Drahtseils 1 eingestellt werden können.

[0029] Die einzubringenden Polyamid-Stützlitzen 6 sind auf Vorratsspulen 20 aufgewickelt, wobei je eine Vorratsspule 20 einer Rolle 7 zugeordnet ist. Die auf den Vorratsspulen 20 aufgewickelten Stützlitzen 6 werden über zwei Führungen 10 in die Nut 9 der Rolle 7 geführt und über diese Nut 9 in den Litzenspalt eingebracht. Um die Spannung der Stützlitzen 6 zwischen der Vorratsspule 20 und der Rolle 7 festlegen zu können, sind die Vorratsspulen 20 mittels einer auf die Vorratsspule 10 von außen einwirkenden Spiralfeder 21 gebremst. Die Bremskraft der Federn 21 kann beispielsweise mit Hilfe von Muttern 22 eingestellt werden. Selbstverständlich können jedoch auch andere Mittel zum Druckaufbringen - und somit zum Bremsen der Vorratsspulen 20 - als Spiralfedern 21 vorgesehen sein, wie etwa eine schwergängige Lagerung.

[0030] Beim Einbringen der Stützlitzen 6 zwischen jeweils zwei benachbarten Drahtseil-Litzen 2, wobei mit Hilfe der Rollen 7 die benachbarten Litzen 2 auseinander gedrückt werden, erfolgt eine Längsverschiebung der gesamten Vorrichtung 12 gemäß Fig. 2 und 3 entlang des Drahtseils 1. Die gesamte Vorrichtung 12 wird zum Einbringen der Stützlitzen 6 manuell vorwärts bewegt und gleichzeitig den spiralförmig gewickelten Drahtseil-Litzen 2 folgend um den Seilumfang gedreht. Die Vorrichtung 12 ist zudem über eine Stütze 23, die eine das Drahtseil 1 umgreifende Manschette 24 aufweist, am Drahtseil 1 gesichert.


Ansprüche

1. Drahtseil (1) mit mehreren Litzen (2), wobei zumindest eine Langspleißverbindung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Langspleißverbindung zumindest zwischen zwei benachbarten Litzen (2) mindestens eine Stützlitze (6) vorgesehen ist.
 
2. Drahtseil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen allen eine im Bereich der Langspleißverbindung eine mittige Einlage ersetzende Einlegelitze (4) umgebenden Litzen (2) mindestens eine Stützlitze (6) vorgesehen ist.
 
3. Drahtseil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Stützlitze (6) ein Seil aus Kunststoff, vorzugsweise Polyamid, vorgesehen ist.
 
4. Verfahren zum Einbringen zumindest einer Stützlitze (6) in einem mehrlitzigen Drahtseil (1), dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich einer Langspleißverbindung zumindest zwei eine Einlegelitze (4) umgebende Litzen (2) auseinander gedrückt werden, und die Stützlitze (6) zwischen den auseinander gedrückten Litzen (2) eingefügt wird.
 
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Stützlitzen (6) zugleich eingesetzt werden.
 
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hälfte der Gesamtzahl der Stützlitzen (6) zugleich eingesetzt wird.
 
7. Vorrichtung zum Einbringen zumindest einer Stützlitze (6) in einem mehrlitzigen Drahtseil (1), dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine drehbar gelagerte Rolle (7) zum Auseinanderdrücken von benachbarten Drahtseil-Litzen (2) im Bereich einer Langspleißverbindung vorgesehen ist, zwischen denen die Stützlitze (6) eingesetzt wird, wobei die Rolle (7) zur Führung der einzubringenden Stützlitze (6) eine Nut (9) aufweist.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Rollen (7) der Anzahl der zugleich einzubringenden Stützlitzen (6) entspricht.
 
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich die bzw. jede Rolle (7) ausgehend von einem die mittige Nut (9) enthaltenden schmalen Stirnbereich (8) auf beiden Seiten hievon entsprechend einem konkaven Profil (10) erweitert.
 
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die bzw. jede Rolle (7) in einer senkrecht zur Achse (1') des Drahtseils (1) angeordneten Ebene gelagert ist.
 
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die bzw. jede Rolle (7) in einer U-förmigen Aufnahmevorrichtung (16) gelagert ist, die an einer Gewindespindel (17) befestigt ist.
 
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausrichtung der Drehachse der bzw. jeder Rolle (7) zur Anpassung an den Schlagwinkel des Drahtseils (1) relativ zur Seilachse (1') einstellbar ist.
 
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Rollen (7), in Achsrichtung des Drahtseils (1) gesehen, in Umfangsrichtung gleichmäßig um das Drahtseil (1) angeordnet sind.
 
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen (7) an einem Tragring (13) angeordnet sind.
 
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragring (13) geteilt und über eine Scharnierverbindung (14) schließbar ist.
 
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Tragring (13) entsprechend der Anzahl der Rollen (7) Vorratsspulen (20) drehbar gelagert sind, auf denen die einzubringenden Stützlitzen (6) aufgewickelt sind.
 
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass den Vorratsspulen (20) eine einstellbare Bremse (21, 22) zugeordnet ist.
 
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 17, gekennzeichnet durch eine Stütze (23) zur Sicherung der Vorrichtung (12) an dem Drahtseil (1).
 




Zeichnung