(19)
(11) EP 1 321 587 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.06.2003  Patentblatt  2003/26

(21) Anmeldenummer: 02027357.9

(22) Anmeldetag:  07.12.2002
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E03B 9/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO

(30) Priorität: 18.12.2001 DE 10162006

(71) Anmelder: Gebr. Kemper GmbH + Co. KG
57462 Olpe (DE)

(72) Erfinder:
  • Hilchenbach, Gerhard
    57462 Olpe (DE)
  • Petzolt, Ulrich
    57439 Attendorn (DE)

(74) Vertreter: Pürckhauer, Rolf, Dipl.-Ing. 
Am Rosenwald 25
57234 Wilnsdorf
57234 Wilnsdorf (DE)

   


(54) Standrohraufsatz für Standrohre zum Anschluss an Trinkwasser-Unterflurhydranten


(57) Um einen neuen Standrohraufsatz für Standrohre zu schaffen, der bereits eine Sicherungseinrichtung für Flüssigkeiten der Gefahrenklasse 4 enthält, sind in einem einteiligen Gehäuse (10) gegebenenfalls eine zentrale Absperrung (5) sowie mehrere Abgänge (9) untergebracht. Die zentrale Absperrung (5) und die Abgänge (9) sind durch einen Systemtrenner (15) voneinander getrennt, der aus einer eingangsseitigen Sicherungskartusche (7) und einem ausgangsseitigen Rückflußverhinderer (8 bzw. 14) besteht. Die Abgänge (9) sind ringförmig um den Rückflußverhinderer (8; 14) herum angeordnet und über eine als Hinterdruckzone (3) wirksame Ringkammer mit diesem verbunden. Alle Absperrorgane sind in einem Schutzkorb (10a) untergebracht.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Standrohraufsatz für Standrohre zum Anschluß an Trinkwasser-Unterflurhydranten.

[0002] Eine solche Armatur dient beispielsweise als provisorischer Hausanschluß bei Baumaßnahmen am Wasser-Versorgungsnetz oder zur Wasserversorgung von Baustellen oder Jahrmärkten. Der Standrohraufsatz wird z.B. auf den üblicherweise vorhandenen Wasserzähler am Standrohr angebracht. Er hat sowohl die Funktion eines absperrbaren Verteilers als auch eine Sicherungsfunktion zum Schutz des Trinkwassers vor rückdrückendem oder rückgesaugtem Nichttrinkwasser.

[0003] Bekannt ist diese Art von Standrohraufsatz mit einem integrierten Rückflußverhinderer und einem Rohrbelüfter. Diese Ausführungsformen haben aber den Nachteil, daß sie nur zur Absicherung der Gefahrenklasse 2 (gefährliche Stoffe nach DIN 1988 T4) bzw. der Flüssigkeitskategorie 2 (Nichttrinkwasser nach DIN EN 1717) eingesetzt werden können.

[0004] Das rückdrückende oder rückgesaugte Nichttrinkwasser kann jedoch auch gefährliche Stoffe bis zur Gefahrenklasse 4 enthalten. Außerdem müssen die Abgänge des Standrohres nach den heutigen Anforderungen oberhalb des Nichttrinkwasserspiegels liegen. Um diese Sicherheitslücke zu schließen, ist der Einbau einer höherwertigen Sicherungseinrichtung erforderlich.

[0005] Eine Sicherheitsarmatur in Form eines Systemtrenners der Bauart BA für die Absicherung gegen Flüssigkeitskategorie 4, die auch unterhalb des Schmutzwasserspiegels eingebaut werden kann, ist z.B. aus EP 1 022 398 A1 bekannt. Diese Armatur ist einerseits zwar ziemlich kompakt, andererseits aber zum Anschrauben an ein vorhandenes Standrohr vor allem im Außenbereich nicht geeignet. Hierbei ergäbe sich aufgrund der vorgeschriebenen waagerechten Einbaulage ein zu großer Überhang, und so bestünde die Möglichkeit von Fehlfunktionen aufgrund eines fehlenden Schutzes der Armatur.

[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen neuen, ringsum geschützten Standrohraufsatz für Standrohre zu schaffen, der bereits eine Sicherungseinrichtung zur Absicherung gegen Flüssigkeitskategorie 4 enthält, die alle vorhandenen Abgänge gleichermaßen absichert.

[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Kennzeichnungsmerkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

[0008] Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

[0009] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nunmehr mit Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Dabei zeigt
Fig. 1
ein erstes Ausführungsbeispiel des kompletten Standrohraufsatzes im Schnitt nach der Linie I-I in Fig. 2,
Fig. 2
die Draufsicht auf die Ausführungsform nach Fig. 1,
Fig. 3
ein zweites Ausführungsbeispiel des kompletten Standrohraufsatzes im Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 4,
Fig. 4
die Draufsicht auf die Ausführungsform nach Fig. 3,
Fig. 5
einen Schnitt nach der Lini8e V-V in Fig. 3,
Fig. 6
ein drittes Ausführungsbeispiel des kompletten Standrohraufsatzes im Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 7,
Fig. 7
die Draufsicht auf die Ausführungsform nach Fig. 6,
Fig. 8
ein viertes Ausführungsbeispiel des kompletten Standrohraufsatzes im Schnitt nach der Linie VIII-VIII in Fig. 9 und
Fig. 9
die Draufsicht auf die Ausführungsform nach Fig. 8.


[0010] Alle Figuren der Zeichnung zeigen jeweils einen kompletten Standrohraufsatz mit einem systemtrennertypischen Dreikammersystem, nämlich mit einer Vordruckzone 1, einer Mitteldruckzone 2 und einer Hinterdruckzone 3. Alle Zonen 1, 2 und 3 können als Ringkammern ausgebildet sein.

[0011] Die Fig. 1 und 2 zeigen einen auf ein Standrohr 4 aufgesetzten Standrohraufsatz mit einer zentralen Absperrung 5, einem Ablaßventil 6, einer Sicherheitskartusche 7, einem Rückflußverhinderer 8 (hier nicht absperrbar) und mehreren (hier beispielsweise drei) Abgängen 9, die bei diesem Ausführungsbeispiel nicht absperrbar sind. Die Abgänge können entsprechend dem bestimmungsgemäßen Einsatz mit verschiedenen Anschlußarten ausgeführt sein. Alle Absperrorgane befinden sich in einem einteiligen Gehäuse 10.

[0012] Das Ganze ist in einem Schutzkorb 10a mit ringsum angeordneten Aussparungen 11 für die Abgänge 9 untergebracht. Das Ablaßventil 6 ist unterhalb der Sicherheitskartusche 7 vorgesehen. Der Schutzkorb 10a ist drehfest mit dem Gehäuse 10 verbunden und weist außerdem oben einen Drehkranz 12 auf, über den das Standrohr 4 mitsamt dem Standrohraufsatz mit dem Unterflurhydranten (nicht dargestellt) verbunden werden kann. Am Boden des Schutzkorbes 10a sind Ablaßöffnungen 13 vorgesehen, durch die das Ablaßwasser frei abgeleitet wird.

[0013] In den nachfolgend erwähnten Figuren 3 bis 9 der Zeichnung werden für gleiche bzw. gleichartige Bauteile die gleichen Bezugszeichen wie in den Fig. 1 und 2 verwendet.

[0014] Die Fig. 3 bis 5 zeigen einen Standrohraufsatz, bei dem ebenfalls eine zentrale Absperrung 5, eine Sicherungskartusche 7 mit Ablaßventil 6 und Abgänge 9 vorgesehen sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist zur Absicherung des Abgänge 9 je ein absperrbarer Rückflußverhinderer 14 vorgesehen.

[0015] Die Fig. 6 und 7 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel eines kompletten Standrohraufsatzes mit der zentralen Absperrung 5. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind vier komplette Systemtrenner 15 mit je einem absperrbaren Rückflußverhinderer 14 an die Vordruckzone 1 angeschraubt, und zwar wiederum alles innerhalb des Schutzkorbes 10a.

[0016] Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 8 und 9, das demjenigen der Fig. 6 und 7 ähnlich ist, weist keine zentrale Absperrung auf, so daß die kompletten Systemtrenner 15 direkt an die Vordruckzone 1 angeschraubt sind.


Ansprüche

1. Standrohraufsatz für Standrohre zum Anschluß an Trinkwasser-Unterflurhydranten, dadurch gekennzeichnet, daß in einem einteiligen Gehäuse (10) gegebenenfalls eine zentrale Absperrung (5) sowie mehrere Abgänge (9) untergebracht sind, daß die zentrale Absperrung (5) und die Abgänge (9) durch einen aus einer eingangsseitigen Sicherungskartusche (7) und einem ausgangsseitigen Rückflußverhinderer (8 bzw. 14) bestehenden Systemtrenner (15) voneinander getrennt sind, daß die Abgänge(9) ringförmig um den Rückflußverhinderer (8; 14) herum angeordnet und über eine Ringkammer (Hinterdruckzone 3) mit diesem verbunden sind, und daß alle Absperrorgane von einem Schutzkorb (10a) umgeben sind.
 
2. Standrohraufsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Rückflußverhinderer (14) um die Sicherungskartusche (7) herum angeordnet und über eine Ringkammer (Mitteldruckzone 2) unterhalb der Ventilsitze der Rückflußverhinderer (14) miteinander verbunden sind.
 
3. Standrohraufsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein kompletter Systemtrenner (15) mit integrierten absperrbaren Rückflußverhinderern (14) und Abgängen (9) ringförmig um das Gehäuse (10) mit zentraler Absperrung (5) herum angeordnet und über eine Ringkammer (Mitteldruckzone 2) miteinander verbunden sind.
 
4. Standrohraufsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein kompletter Systemtrenner (15) mit integrierten absperrbaren Rückflußverhinderern (14) und Abgängen (9) ringförmig um das Gehäuse (10) ohne zentrale Absperreinrichtung herum angeordnet und über eine Ringkammer (Mitteldruckzone 2) miteinander verbunden sind.
 
5. Standrohraufsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß alle Abgänge (9) den gleichen Durchmesser aufweisen.
 
6. Standrohraufsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgänge (9) unterschiedliche Durchmesser, Formen und Anschlußarten aufweisen.
 
7. Standrohraufsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherungskartusche (7) und der oder die Rückflußverhinderer (8; 14) durch Öffnen je eines Oberteils zu Wartungszwecken zugänglich sind.
 
8. Standrohraufsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzkorb (10a) für die Absperrorgane von oben zugänglich gestaltet ist.
 
9. Standrohraufsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzkorb (10a) drehfest mit dem Standrohr (4) verbunden ist und einen Drehkranz (12) zum Befestigen desselben am Unterflurhydranten aufweist.
 
10. Standrohraufsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzkorb (10a) ringsum angeordnete Aussparungen (11) für die Abgänge (9) aufweist.
 
11. Standrohraufsatz nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzkorb (10a) im Boden Ablaßöffnungen (13) zum Ableiten von Ablaßwasser aus Ablaßventilen (6) aufweist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht